Gelöschtes Mitglied 683020
Guest
Völlig falsch. Die Bibel gilt als von Menschen geschrieben, göttlich inspiriert. Das ist etwas völlig anderes als wenn Gott Wort für Wort diktiert. Darum gibt es ja auch drölfzig Bibelvarianten, und diverse Strömungen erkennen bestimmte Teile an, andere nicht. Das geht eben weil es von Menschen ist.
Es mag diverse Spinner geben die sie als Gotteswort verstehen, aber das ist eine Minderheit. Die offizielle Auslegung ist eine andere. Beim Islam ist es andersrum. Zum Kern des Islam gehört dass der Koran exakt Gottes Wort ist. Das kann unmöglich falsch sein. Das darf nicht kritisiert werden.
Btw, natürlich hat man die Bibel zumindest in Teilen als "Wort Gottes" zu verstehen, auch wenn ich dir den Allgemeinplatz zustehe, dass die "indiskutablen" Passagen alle durch die Bank friedliebend sind: 10 Gebote und Bergpredigt etwa.
Im Detail mag dir das so vorkommen, nur gibt es "offiziell" in keiner Religion. "Offiziell" hieße bei einer Religion, dass eine Gottheit jetzt kommen müsste, um zu validieren, was gesagt wurde, dabei noch die eigene Gottheit beweisen, damit klar ist, dass es "offiziell" ist; hiermit hätte sich auch das Wort Glaube erledigt und jede Religion würde über Nacht transformiert. Religion ist niemals rational, den Fehler machst du dauernd. Entsprechend unlogisch sind die Auslegungen.
Daraus ergibt sich auch, dass eine Religion früher oder später zersplittert, Reformen durchläuft und selbst dogmatische Aussagen anders gewertet werden können, gibt es nur innerhalb des Stroms ausreichend Forderungen. Die Forenrechte will das allerdings nicht akzeptieren, spricht "dem Islam" jede solche Möglichkeit ab und weißt auf die extremsten Formen des Korans. Ist bis zu einem gewissen Grade legitim und die Forderung nach Reform sind durchaus berechtigt - nur wird es endlos übertrieben, gerade da in westlichen Ländern "der Islam" nicht grundsätzlich behinderter ist als andere populäre Religionen.
Das schlimmste dabei ist - und da sind wir nicht weit auseinander - dass jeder Druck innerhalb der Gläubigen passieren muss. Externer Druck erzeugt dann eher ein "Wir-Gefühl", besonders, wenn er in der AfD-Manier ausgeübt wird. Etwas mehr Taktgefühl (und hier kein refugee-welcome-scheiß) muss man dabei haben, wenn erfolgreich gelotst werden soll.
Fair enough.
Ich kenne Mein Kampf nicht, es mag gut sein dass Bibel und Koran schlimmer sind, da werde ich dir nicht widersprechen.
Allerdings folgt daraus erst recht dass wer Muslime gegen Pauschalverurteilung verteidigt, er auch auch meine friedlichen Nazis gegen Pauschalverurteilungen verteidigen sollte. Immerhin sagst du ja gerade dass die Muslime einem SCHLIMMEREN Buch folgen.
Also du würdest diese friedlichen Nazis verteidigen, richtig?
Nein, würde ich nicht. Du vermischt im Clawgstil einfach historische, kulturelle und religiöse Zusammenhänge mit einer politischen Hetzschrift (nichts anderes ist Mein Kampf) und erwartest du hättest was gewonnen. Mein Kampf ist Dreck, Dreck der eine einzige Richtung hat, Dreck der nicht reformierbar ist, weil er eindeutig und nur alleine politisch gemeint ist - da steckt nicht ein Deut "Glaube" darin. Hier geht es nicht um Aussagen bezüglich Transzendenz, sondern nur um Politik. Kp wie man es noch deutlicher formulieren soll: Natürlich stehen in Bibel & co. viele politische Dinge, allerdings sehr viel mehr Gedanken, die sich rein um Glauben drehen.
Ich denke damit haben hier viele ein Problem. Mir persönlich gefällt überhaupt nicht dieses schwarz/weiß, in dem man jedem mit Migrantennamen schon ein Stigma andichten kann, oder Lösungsfindungen auf so eine Ebene runterbrechen muss.