Also zunächst einmal ist es ein Milchmädchen denken, dass die Abschiebung der Drogendealer zu einer Linderung des Drogenproblems führt. Dazu unten mehr, bzw. siehe den Post von Schaf.Ob Drogen verkauft werden ist auch keine binäre Frage.
Die Frage ist, wie umfangreich, öffentlich & gewalttätig der Drogenhandel stattfindet.
Und hierbei spielt Migration eine signifikante Rolle.
Oder denkst du es ist Zufall, dass die Drogenhändler weit öfter aus sehr bestimmten Ländern kommen?
Wieso ist es verarsche?
Selbst wenn Drogen- und Gewaltkriminalität nur um 10-15% sinken würde, wenn man Straftäter ohne Pass konsequent abschiebt, dann wäre das ein toller Mehrwert.
Übrigens auch für die Akzeptanz zukünftiger Migration & Flucht nach Deutschland, weil man demonstrieren kann, dass der Staat handlungsfähig ist
Schafft man diesen Beweis nicht, so wird die Mehrheit für eine Minimierung der unqualifizierten Migration sein -- mit entspprechend negativen Nebeneffekten.
Ich Frage weil du da eine relation nahe legst.So ein Quatsch, wo soll ich das geschrieben haben?
Bei Gewaltkriminalität müssten das dann so 30-40% sein? Da 100% der Straftäter ohne Pass abzuschieben aber nicht realistisch ist wäre es halt nicht ganz so viel.Ich Frage weil du da eine relation nahe legst.
Wenn wir jetzt 100% aller Leute die straffällig geworden sind ausweisen. Um wie viel Prozent sinkt dann die Kriminalität?
Du hast nicht zufällig belastbare Statistiken zu Drogenkriminalität nach Herkunftsland? Ich habe gestern Abend nichts gefunden@Scorn4 - nein, Drogendealer sind in Deutschland meist nicht aus Lateinamerika. Da sind bspw Migranten aus Nord- und Westafrika stark repräsentiert.
Ich muss nicht komplett meine Meinung breittreten, weil die eigentlich schon von genug Personen vertreten wird. Ich wollte nur darauf hinweisen, wie absurd dieser Absatz hier ist. "Die größten Nachteile haben Frauen, die sexuell belästigt werden, durch freizügige Frauen, die Männer teasen. Ist doch klar dass es dann viele nicht sehr differenziert denkende Männer geben wird, die denken das wäre okay."Auch das ist richtig. Hier gibt es den unschönen Nebeneffekt dass für viele nicht sehr differenziert denkende Menschen seit 2015 bestimmtes Aussehen auch in unfairen Maße mit Kriminalität assoziiert wird. Das ist nicht fair - war aber vorhersehbar und hier in den Threads auch Thema (dass deutsche und legale Migranten mit ähnlichem Aussehen und ähnlichen Namen mit die größten Nachteile durch der illegalen Migration haben werden.
Ob Drogen verkauft werden ist auch keine binäre Frage.
Die Frage ist, wie umfangreich, öffentlich & gewalttätig der Drogenhandel stattfindet.
Und hierbei spielt Migration eine signifikante Rolle.
Oder denkst du es ist Zufall, dass die Drogenhändler weit öfter aus sehr bestimmten Ländern kommen?
Inwiefern wäre es Diskriminierung, wenn wir Straftäter ohne deutschen Pass abschieben?
Ich habe Plauen mit gerade 65k Einwohnern gezielt erwähnt, eben als Beispiel dafür, dass es nicht nur ein Problem von Metropolen ist.
Zitat: "Eine bis zu 30-köpfige Jugendbande sorgt für Gewalt und Angst in Plauen."
Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sach...alt-kriminalitaet-einbrueche-polizei-100.html
"Stadtbild" ist ein vager Begriff, den ich deswegen auch nicht verwenden würde.
Was du darunter verstehst ist legitim.
Wäre auch legitim, wenn ein Architekt darunter vornehmlich die Architektur und Stadtplanung versteht.
Andere verstehen darunter stark, wie ordentlich / sauber es ist, wie sicher man sich fühlt etc.
Ich kann das gerne formell ächten.
Und "entschuldigt" habe ich es nicht.
Ich habe nur erklärt, dass viele Menschen eben nicht besonders präzise sind was Sprache angeht & Umfragen daher so beantworten, wie sie denken dass sie gemeint sind.
Ablehnung von Migration ist nicht binär.
Dass es das vorher gab ist klar.
Dass sie aber auch wächst mit individuellen negativen Erfahrungen und gesellschaftlichen Problemen, das denke ich schon.
Was logischerweise nicht heißt, dass man kriminelle Ausländer nicht abschieben sollte. Aber bitte nicht der Illusion hingeben, man müsse nur genug von denen Abschieben und dann wählen die Leute reihenweise keine AfD mehr. Und bitte nicht seine eigene Agenda mit solchen idiotischen Aussagen verteidigen. Man darf kriminelle Ausländer ausweisen wollen, das will die Mehrheit der Bürger in Deutschland. Aber nicht, weil man nur das Wohlergehen der legalen Migranten im Kopf hat. Unbescholtene Bürger, die "fremd Aussehen" haben die größten Nachteile nicht durch kriminelle Migranten, sondern durch diskriminierende Bürger. Die werden nicht plötzlich am Görli vom afghanischen Dealer belästigt, sondern in der Straßenbahn auf dem Weg zur Arbeit, im Supermarkt an der Kasse oder von Bundeskanzlern die über Töchter und Stadtbilder palavern.
Und das sollte man als Problem bitte auch anerkennen.
Und das ist für mich der springende Punkt, im Prinzip spielt er da sehr deutlich und imo bewusst mit "Remigration". Nicht, dass ich behaupte, dass er genau das anstreben würde (wäre ja rechtlich auch nicht machbar), aber die Rhetorik ist da.Was er aber tatsächlich gesagt hat ist er will Probleme "im Stadtbild" dadurch verbessern, dass mehr abgeschoben wird.
Und das ist für mich der springende Punkt, im Prinzip spielt er da sehr deutlich und imo bewusst mit "Remigration". Nicht, dass ich behaupte, dass er genau das anstreben würde (wäre ja rechtlich auch nicht machbar), aber die Rhetorik ist da.
Wo liegt jetzt hier der Unterschied zu dem, was ich gesagt habe - abgesehen von der "Remigration" Vokabel? Die Implikation ist doch dieselbe ("der Ausländer" kommt schon weg, keine Sorge). Nur dass sie damit eben keine Wahlwanderung von der AfD zur Union kriegen werden (wenn ich mich recht erinnere, hat diese Strategie noch nie funktioniert), aber diese Art der Rhetorik weiter normalisiert wird.sein Impuls eben immer noch genau das ist, was für ihn 15 Jahre gut funktioniert hat: Rechts blinken ohne irgendeine konkrete Ansicht tatsächlich nach rechts abzubiegen. In der politischen Welt, der in der Merz noch lebt, sagt man den 34% der Leute, dass ihnen die Fußgängerzone halt einfach nicht mehr deutsch genug aussieht, dass man das gut verstanden hat und es genauso sieht und man natürlich plant das zu ändern (ohne zu sagen wie oder irgendeinen echten Plan oder gar den Willen, einen umzusetzen).
Wo liegt jetzt hier der Unterschied zu dem, was ich gesagt habe - abgesehen von der "Remigration" Vokabel? Die Implikation ist doch dieselbe ("der Ausländer" kommt schon weg, keine Sorge). Nur dass sie damit eben keine Wahlwanderung von der AfD zur Union kriegen werden (wenn ich mich recht erinnere, hat diese Strategie noch nie funktioniert), aber diese Art der Rhetorik weiter normalisiert wird.
Ich weiß auch nicht, wie Du einerseits hier eine historische Linie aufzeigst, aber gleichzeitig davon sprichst, dass Merz sowas "rausrutscht". Letzteres glaube ich halt Null und Du begründest hier auch, warum.
e: ich glaube nämlich nicht, dass der Union bewusst ist, dass es eben *keine* Gewinnstrategie mehr ist. Das ist doch komplett auf Linie mit dem lächerlichen "politisch/inhaltlich stellen", nur dass praktisch eben ähnlich populistischer Quark fällt. Unterm Strich ist es ja auch völlig egal, ob dahinter eine fehlgeleitete Strategie steht, AfD Wähler abzuholen, oder einfach "Gewohnheit" (was ja auch nur vorsichtig ausgedrückt "Überzeugung" ist imo). Gesagt wird es ja trotzdem, die Position ist da. Und wenn ich mir sein selbstgefälliges Grinsen bei der "Töchter" Szene angucke, fällt es mir besonders schwer zu glauben, dass ihm da was rausrutscht, was er nicht meint.
Ja eben. Wenn Du das Stadtbild durch Rückführung "reparieren" willst, sind damit eben auch diese Menschen mitgemeint. Das ist doch das perfide daran. Nochmal: ich behaupte nicht, dass die Union Remigration plant. Nur, dass das hier eindeutig bespielt wird.bei Remigration geht es, zumindest so wie ich die Mehrheiten in der AfD verstehe, tatsächlich auch um nichtautochthone Staatsbürger.
Gerade in dem Bereich finde ich es schwer, gute Daten zu bekommen.Du hast nicht zufällig belastbare Statistiken zu Drogenkriminalität nach Herkunftsland? Ich habe gestern Abend nichts gefunden
Du hast keine Statistiken, aber dieses Wissen dann doch?Und nein: Drogendealer in Deutschland sind meist deutsch.
Hast du den Quote zum Beispiel Görli von weiter oben gelesen?Anyway - diese afrikanischen Drogendealer, haben wir da organisierte ausländische Strukturen importiert oder sind das Habenichtse, die aus Armut in das Milieu abgerutscht sind?
Im ersten Fall würde konsequente Ausweisung helfen, im zweiten Fall nicht
Finde das immer etwas wohlfeil, wenn du selbst sehr wenige Belege postest.Hier bitte nicht aus der Hüfte schießen und einfach behaupten, sondern pls belastbare Quellen mitliefern
Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass Abschiebung von Straftätern alle Probleme löst.Ich muss nicht komplett meine Meinung breittreten, weil die eigentlich schon von genug Personen vertreten wird. Ich wollte nur darauf hinweisen, wie absurd dieser Absatz hier ist. "Die größten Nachteile haben Frauen, die sexuell belästigt werden, durch freizügige Frauen, die Männer teasen. Ist doch klar dass es dann viele nicht sehr differenziert denkende Männer geben wird, die denken das wäre okay."
Egal wie viele es davon gibt, es ist wichtig hier ganz klar das Problem zu benennen: Diskriminierung von nicht differenziert denkenden Menschen.
Benennst du das Problem nicht richtig, wird auch die Lösung nicht funktionieren. Selbst wenn du durch Ausweisung die Raten von Kriminalität signifikant gedrückt kriegst (was ich stark bezweifle), du wirst logischerweise in einem Land wie Deutschland noch _tägliche_ Fälle von Kriminalität von "fremd aussehenden Personen" vorfinden. Besonders, wenn du so viele verschiedene Menschen und Kulturen in einen Topf wirfst. Für die Diskriminierung wird es immer Gründe geben, weil sie entweder, wie Gustavo auch sagt "taste-based" ist, oder "statistic discrimination", die im heutigen Medienzeitalter an so vielen Stellen komplett verzerrt wird. Man denke nur an das Messer-Radar der AfD.
Was logischerweise nicht heißt, dass man kriminelle Ausländer nicht abschieben sollte. Aber bitte nicht der Illusion hingeben, man müsse nur genug von denen Abschieben und dann wählen die Leute reihenweise keine AfD mehr. Und bitte nicht seine eigene Agenda mit solchen idiotischen Aussagen verteidigen. Man darf kriminelle Ausländer ausweisen wollen, das will die Mehrheit der Bürger in Deutschland. Aber nicht, weil man nur das Wohlergehen der legalen Migranten im Kopf hat. Unbescholtene Bürger, die "fremd Aussehen" haben die größten Nachteile nicht durch kriminelle Migranten, sondern durch diskriminierende Bürger. Die werden nicht plötzlich am Görli vom afghanischen Dealer belästigt, sondern in der Straßenbahn auf dem Weg zur Arbeit, im Supermarkt an der Kasse oder von Bundeskanzlern die über Töchter und Stadtbilder palavern.
Und das sollte man als Problem bitte auch anerkennen.
Mein Ziel ist nicht die Verfügbarkeit von Drogen zu senken.Ohne jetzt in diese Diskussion einsteigen zu wollen, aber das ist eine Milchmädchenrechnung, weil du equilibrium effects mit Kausalität verwechselst. Ich hab für meine Diss wochenlang crime policy paper durchgesucht weil ich ursprünglich ein survey experiment machen wollte mit Ideen die vielversprechend sind, aber es gab zumindest damals keinen dokumentierten Fall, wo man es geschafft hat die Verfügbarkeit von Drogen nachhaltig zu senken, indem man die unterste Distributionsebene angeht. Selbst an Orten, wo man theoretisch viel bessere Ausgangsbedingungen hat als in Deutschland (Hawaii bspw.; viel leichtere Kontrolle der Einfuhr und viel höhere Strafandrohungen) funktioniert das nicht; das absolute Maximum was du rausholen kannst ist dass nicht mehr dieselben Leute dealen.
Natürlich ist auch Fehlverhalten unterhalb der Grenze der Strafbarkeit ein Problem.Was hat die Frage mit dem von dir zitierten Absatz zu tun? Statistical discrimination betrifft ja gerade NICHT nur diejenigen, die tatsächlich Straftäter sind. Wenn Merz gesagt hätte "wir wollen mehr Straftäter abschieben um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen" dann wäre das eine Binse gewesen, über die sich niemand aufgeregt hätte. Was er aber tatsächlich gesagt hat ist er will Probleme "im Stadtbild" dadurch verbessern, dass mehr abgeschoben wird. Wenn ich eigentlich Ersteres meine aber durch irgendeinen Aussetzer Letzteres sage würde ich persönlich halt schon versuchen, das so schnell wie möglich klarzustellen. Dass Merz dafür aber eine Woche gebraucht hat sagt mir, dass das als Erklärung extrem unwahrscheinlich ist, insbesondere weil er ja am Tag danach direkt nochmal nachgelegt hat, wie richtig seine Aussage war und wie die Töchter des Landes das bestätigen könnten. Glaubst du als er das sagte meinte er ausschließlich sexuelle Übergriffe nach StGB? Oder nicht doch vielleicht generelles Fehlverhalten auch unterhalb der Grenze der Strafbarkeit, welche man Flüchtlingen (junge Männer, anderer Kulturkreis) gerne mal zuschreibt?
Gesetze lassen sich ändern.Nur nebenbei sind der Idee, dass man "Straftäter" einfach mal so abschieben könnte, durchaus auch rechtliche Grenzen gesetzt: Auch Ausländer erwerben Aufenthaltsrechte, die man nicht einfach beliebig einschränken kann; der Aufenthalt in Deutschland ist für die meisten Ausländer tatsächlich ein Recht und nicht einfach ein Privileg (wie etwa für einen Touristen). Wie so oft in unserem System ist es eine Einzelfallprüfung bei der diese Rechte gegen die begangenen Straftaten und erwartete Gefährlichkeit aufgewogen werden. Du kannst die Schwelle für die Abschiebung nicht einfach beliebig runterschieben. Nach allem was ich gelesen habe wird es unterhalb von einem Jahr Bewährung schwierig, jemandem das Aufenthaltsrecht zu entziehen, wenn du das mit Strafbarkeit begründen willst.
Nochmal: Das waren nur Beispiele.Du machst jetzt allerdings genau das, was man Merz vorwerfen kann: Hier geht wieder alles drunter und drüber. Jetzt ist auf einmal eine "Jugendbande", von der gar nicht klar ist wie viele überhaupt eine Fluchtgeschichte haben, stellvertretend für "das Stadtbild". Nur ist eine einzelne Jugendbande erstens ganz sicher auch nicht in Plauen mehr als eine Randerscheinung im "Stadtbild" und zweitens ist völlig unklar, inwiefern diese Probleme sich überhaupt durch Abschiebungen lösen lassen, wie Merz es suggeriert hat. Und drittens hat hier auch niemand "nur von Metropolen" gesprochen, ich habe nur gesagt dass es unfair ist sich die schlechtest beleumundeten Ecken rauszupicken (da ist Plauen übrigns auch weit vorne) anstatt das durchschnittliche Stadtbild zu nehmen, denn Merz ist nun mal Kanzler von ganz Deutschland und nicht Bezirksbürgermeister von Neukölln oder Marxloh oder meinetwegen auch der Bürgermeister von Plauen.
Die Zustände sind nicht binär.Schon klar, ist ja auch eine legitime Definition. Die Innenstadt der einzigen "Stadt" (45k Einwohner) in der Nähe von wo ich aufgewachsen bin und wo ich zur Schule gegangen bin sah schon vor 25 Jahren scheiße aus, ich kenne das Gefühl schon: Rumlungernde Assis, leere Ladengeschäfte, überquillende Mülleimer usw usf. Das Problem ist nur dass es halt absurd ist so zu tun als würde sich an solchen Zuständen merkbar (!) etwas ändern, wenn man mehr abschiebt und ich glaube das weißt du auch. Die allermeisten derjenigen, die da rumlungern, sind entweder deutsche Staatsbürger oder haben zumindest ein Aufenthaltsrecht; die kann man nicht mal eben abschieben weil sie ihren Müll in die Pampa werfen statt in den Mülleimer oder weil sie Frauen gegenüber aufdringlich werden.
Ja - ich würde deswegen auch nie Fragen nach Hautfarbe etc stellen.Übrigens: Dass du viele Leute in Innenstädten rumlungern siehst, die nicht aussehen wie Moritz und Lorenz wird wohl schon auch was damit zu tun haben, dass viele von denen jetzt nicht unbedingt in den geilsten Wohnbedingungen leben. Alleine deshalb sollte man Leuten, denen die Fußgängerzone einfach nicht mehr "deutsch genug" aussieht, nicht sagen dass man zumindest ihre Ängste versteht, sondern halt dass sie Wichser sind.
Bestätigst du damit nicht, dass die ungesteuerte Migration seit 2015 teilkausal für den Anstieg negativer Haltungen bzgl. Einwanderung ist?So gut wie kein interessantes sozialwissenschaftliches Phänomen ist binär. Aber du hattest mit den negativen Externalitäten für diejenigen gesprochen, die ohne eigenes Zutun in denselben "Fremder"-Topf geworfen werden. Ich behaupte nicht dass es die nicht gibt, aber ich glaube schon dass die Gesamtbetrachtung für diese positiv ist, weil sie jetzt nicht mehr in demselben Maß das Feindbild darstellen, das sie vorher waren, weil es jetzt ein neues Feindbild gibt. Ich kann schon gar nicht mehr zählen wie oft ich "selbst alteingesessene [hier Migrantengruppe einfügen] finden, dass Flüchtlinge ein Problem sind" gehört habe, sehr häufig in einer ziemlich unseriösen Argumentationsfigur. Dass das gesamte Ausmaß an Fremdenfeindlichkeit in Deutschland möglicherweise gestiegen ist stimmt, aber es unterschlägt auch ein bisschen dass es schlicht deutlich mehr "Fremde" in Deutschland gibt als vor 15 Jahren und dass in der Zeit vor 2015 ein enormer Anstieg an positiven Haltungen bzgl. Einwanderung zu beobachten war.
Absolut.Das hier ist der springende Punkt. Die geäußerte Meinung ist immer auch endogen. Es ist ein bisschen eine Platitüde, aber man muss schon einen Mittelweg finden: Begründete Ängste addressieren, aber den Leuten auch nicht suggerieren ihre Ängste sind alle begründet. Gerade Kriminalität und insbesondere "Ausländerkriminalität" ist ein gutes Beispiel: Wir wissen aus der Forschung mittlerweile wirklich felsenfest, dass die reale Kriminalitätsentwicklung die Furcht vor Kriminalität sehr niedrig miteinander korrelieren. Dadurch, dass man beliebige Probleme auf "die Ausländer" abwälzt, tut man niemandem einen Gefallen, der sich ernsthaft um das Wohlergehen dieses Landes sorgt.
Menschen denken überhaupt nicht statistisch, dafür sind wir nicht geschaffen. Selbst nach mehreren Modulen in Ökonometrie, empirischen Praktika an der Uni und Fachweiterbildungen ist das Thema für mich nicht selbsterklärend und evident. Zugegeben bin ich kein Genie und in Mathe auch eher schwerfällig. Dennoch sollte ich mehr können, als der 0815-Hans auf der Straße, was mir zu denken gibt.Ja - ich würde deswegen auch nie Fragen nach Hautfarbe etc stellen.
Ich finde es aber nicht vom Tisch zu wischen, dass die Menschen leider statistisch denken (auch wenn das diskriminierend ist),[...]
Ich hab den Artikel nur überflogen, aber nur mal ein paar Gedanken:"Demnach führte die Polizei dort von Januar bis einschließlich 9. September 2019 insgesamt 264 Einsätze durch und überprüfte dabei rund 2100 Personen. Dabei wurden 107 Tatverdächtige in Zusammenhang mit Drogenhandel angezeigt, die meisten davon aus den afrikanischen Staaten Guinea (52), Guinea-Bissau (16) sowie aus Gambia (13). "
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/men...tammen-und-wie-viele-es-wirklich-sind-li.3597
Da scheint mir unplausibel, dass zufälligerweise Migranten aus Guinea da "aus Armut in das Milleu abgerutscht sind".
Plausibler scheint ein Mix:
Es gibt diejenigen, für welche Kriminalität von Anfang an das Ziel war, warum sie nach Europa gekommen sind.
Und es gibt diejenigen, die das dann opportunistisch machen, weil sie wenig andere Perspektiven haben.
[...]
Aber asoziale Intensivtäter gibt es in den meisten deutschen Städten.
Laut Fokus gibt es allein in Hessen 2,112 Intensivtäter, davon 1,040 Ausländer (davon übrigens 145 Algerier & 125 Marrokaner).
Auf Deutschland hochgerechnet wären das ca. 40k Intensivtäter, davon ca. 20k Ausländer.
Die 20k abzuschieben wäre ein großer Gewinn für uns alle in Deutschland -- und ich denke schon, dass das 2-5 Prozentpunkte von AfD zu CDU verschieben könnte.
Was ich mit "statistisch denken" meine ist, aufgrund einer limitierten Menge persönlicher Erfahrungen (angereichert durch Stories auf Social Media oder den Medien) Vorurteile über Gruppen entwickeln und dann nicht mehr gut differenzieren.Menschen denken überhaupt nicht statistisch, dafür sind wir nicht geschaffen. Selbst nach mehreren Modulen in Ökonometrie, empirischen Praktika an der Uni und Fachweiterbildungen ist das Thema für mich nicht selbsterklärend und evident. Zugegeben bin ich kein Genie und in Mathe auch eher schwerfällig. Dennoch sollte ich mehr können, als der 0815-Hans auf der Straße, was mir zu denken gibt.
Menschen werden sozialisiert, nehmen ihr direktes Umfeld nachvollziehbarerweise als "Datengrundlage" für ihre Sinne, spinnen sich ein Narrativ und leiten daraus Interpretationen ab. Das in Einklang mit generellen Mustern auf höherer Ebene zu bringen ist hart. Vor allem, da die Zusatzschwierigkeit im Verlust von Informationen besteht, wenn man Spezielles (Nahfeld) aggregiert, abstrahiert und zusammenfasst (Makroperspektive). Allerdings kann man kausale Linien erkennen, die aber zu akzeptieren (gefühlter Informationsverlust vs. Einklang eigenes Weltbild) ist eine ganz andere Sache. Wie abschnittsweise in deinem Post immer wieder zu sehen ist - und du reflektierst ja wenigstens noch.
Verstehe deine Aussage hier nicht.Ich hab den Artikel nur überflogen, aber nur mal ein paar Gedanken:
Aus deinem Artikel, als Denkanstoß, lese ich, dass 100 (oder 100 + 200) Kleinkriminelle durch Überprüfung angezeigt wurden. Von 2100, sprich 1800 eher sinnlos aufgegriffen wurden. Das ist doch maximal temporär ein gangbarer Weg, v.a. da laut Artikel die härteren Straftaten dadurch nicht besser wurden.
Klingt für mich nach Zweck-Fatalismus. Was ich höre: "Organisierte Kriminalität wird es eh immer geben. Also ist völlig egal, wenn 1000 Menschen nach Deutschland kommen, um hier mit OK Geld zu verdienen. Weil die Gesamtmenge an OK ist fixed. Wenn die Guineer nicht im Görli dealen, dann macht es halt jemand anderes."Drogen und Prostitution ist an und für sich ein dummes Thema für solche grundlegenden Diskussionen. Die Historie, für mich als Laien, deutet darauf hin, dass uns diese Art der Kriminalität, inklusive Beschaffungsdelikten, immer begleiten wird. Jegliche Argumente sind für mich nur Begleiterscheinung und mühselig, insofern Prävention und Adressierung der Risikogruppen deutlich mehr helfen dürfte. Ob "Migration" (du meinst via Fluchtgrund) einschränken das Problem löst - eher Makulatur. Die organisierte Kriminalität hat vorher und wird nachher Wege finden.
Es ist deine Hypothese, dass der Effekt klein wäre. Ich würde es selbst dann für richtig halten.Es wird hier, wie häufig, ein reisen Fass aufgemacht und dadurch die Alternativen in der Aufmerksamkeitsökonomie nach hinten gestellt. Für die Person vor Ort bleibt alles lauwarm und "same shit, different day", schlimmstenfalls noch mehr gespalten, als es nutzt.
Du sprichst später von irgendwas um "5% besseres Stadtbild" - was soll das denn heißen? Macht das dann für dich fünf von 100 Dealern weniger alles plötzlich lebenswerter? Wo ist da der große Gewinn?
Völlig egal ob es jetzt 10 oder 40k Intensivtäter gibt (was ja auch von der Definition abhängt). Sie verüben einem sehr hohen Anteil an der gesamten Kriminalität und vermutlich einen sehr hohen Anteil am Fehlverhalten unter der Kriminalitätsschwelle.Auch bitte mal ehrlich bleiben, selbst DEIN Artikel, der sich auf BILD referenziert, spricht von ca. 10.000 Straftätern insgesamt, wobei Hessen (wahrscheinlich Frankfurt!) das Maximum bildet. Wie kommt man da auf "viermal so hoch"? Das ist doch maximal unehrlich. Der komplette Artikel hat irgendwie überhaupt keine greifbare Aussage, außer "hier sind Zahlen und das Wort Ausländer taucht auf, bitte echauffiert euch in den Kommentaren!". Mir fehlt alleine was einen Intensivtäter ausmacht, es liest sich hier als "Täter im Drogenmilieu". Ja, scheiße, siehe oben - das ist jetzt ein Bundesproblem im Vergleich zu 2010, 2000, 1990, ..., 1960 insofern, als... ? Weil es jetzt die AfD gibt und Merz/Söder wie so häufig scheiße labern, deswegen sagt mir dieser Artikel jetzt, dass? Das fehlt mir alles, als ob da "Abschiebung" magisch irgendwas am Grundmuster ändert.
Ich lese den Artikel primär als einen Bericht über diesen, einen Bezirk, in dem wohl die Drogenkriminalität besonders hoch ist. Deswegen wurden 2100 Leute kontrolliert, davon wurden 100 verhaftet, weil sie als Dealer gesehen wurden, 200 mehr wurden als Konsument verhaftet, wobei "vermutet" wird, es handle sich AUCH um Dealer. Das finde ich insofern problematisch, als hier augenscheinlich 1700 bis 1800 Personen nur aufgrund ihrer Nähe zu diesem Bezirk kontrolliert wurden. Das mag temporär eine Maßnahme sein, die man mit Argumenten unterlegen kann, es besteht allerdings auch die Gefahr, dass sich hier problematische Muster in der Polizeiarbeit (statistische Diskriminierung) ausbilden. Diese sind perfekte Grundlage für die Aushöhlung in das Vertrauen in die Exekutive, weil du zwangsweise auch Personen erwischt, die mit dem Umfeld wenig zu tun haben. Ich weiß nicht wie du persönlich so was erleben würdest, wärest du Anwohner - ich fände es sehr, sehr seltsam.Was ich mit "statistisch denken" meine ist, aufgrund einer limitierten Menge persönlicher Erfahrungen (angereichert durch Stories auf Social Media oder den Medien) Vorurteile über Gruppen entwickeln und dann nicht mehr gut differenzieren.
Verstehe deine Aussage hier nicht.
Klingt für mich nach Zweck-Fatalismus. Was ich höre: "Organisierte Kriminalität wird es eh immer geben. Also ist völlig egal, wenn 1000 Menschen nach Deutschland kommen, um hier mit OK Geld zu verdienen. Weil die Gesamtmenge an OK ist fixed. Wenn die Guineer nicht im Görli dealen, dann macht es halt jemand anderes."
Falls du das ca so meinst, dann stimme ich schlicht nicht zu. Ich bin mir sicher, dass die Gesamtmenge an Kriminalität kein Fixum ist und auch von den potentiellen Tätern abhängt. Je mehr perspektivlose junge Männer ohne soziale Bindungen es gibt, desto mehr Kriminalität wird es geben. Und wenn ein Krimineller verschwindet, wird nicht automatisch ein nicht-krimineller kriminell, weil ein Slot freigeworden ist.
Deswegen möchte ich die Menge perspektivloser junger Männer begrenzen. Und zumindest die Kriminellen ausweisen.
Es ist deine Hypothese, dass der Effekt klein wäre. Ich würde es selbst dann für richtig halten.
Persönlich gehe ich von viel mehr positiven Effekten aus. Zum Beispiel, dass neben Kriminalität eben auch das Fehlverhalten unterhalb der Kriminalitätsschwelle sinkt. Dass die Polizei und Justiz etwas entlastet wird und sich besser um andere Dinge kümmern kann. Dass einige Prozentpunkte Wähler von AfD zu CDU wandern würden. Dass der Regierung Handlungsfähigkeit attestiert wird. Dass alle davon profitieren, insbesondere diejenigen, die in "Problemvierteln" wohnen.
Völlig egal ob es jetzt 10 oder 40k Intensivtäter gibt (was ja auch von der Definition abhängt). Sie verüben einem sehr hohen Anteil an der gesamten Kriminalität und vermutlich einen sehr hohen Anteil am Fehlverhalten unter der Kriminalitätsschwelle.
Zur Definition: Es gibt allgemeine Definitionen:
Intensivtäter – Wikipedia
de.wikipedia.org
Intensivtäter - SozTheo
soztheo.de
Und je nach Land spezielle, bspw:
„Jugendliche Intensivtäter“ im Land Brandenburg
bravors.brandenburg.de
Landesrahmenkonzeption Junge Schwellen- und Intensivtäterinnen und Schwellen- und Intensivtäter (JuSIT)
Landesrahmenkonzeption Junge Schwellen- und Intensivtäterinnen und Schwellen- und Intensivtäter (JuSIT)www.schure.de
Es gab keine Akzeptanz damals, weil das "Mischungsverhältnis" gut war. Es gibt jetzt nicht zu viele Migranten und deswegen haben wir das Problem. Genauso wie 92 in Rostock die Unterkünfte angezündet wurden ist es heute exakt der gleiche Grund: die Perspektivlosigkeit und wachsende Unsicherheit der Menschen und die Kunst von Demagogen, dafür einen Sündenbock zu finden. Du kannst auch den letzten Flüchtling aus Deutschland abschieben und das wird an den Wahlergebnissen der AfD nichts ändern, solange die Menschen Angst um ihre Zukunft haben. Dann findet sich einfach der nächste Sündenbock, guck doch nur in die USA.Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass Abschiebung von Straftätern alle Probleme löst.
Oder dass dann magisch die AfD wieder total schwach wird.
Gerade bei Letzerem ist der Geist schon aus der Flasche. Wie Gustavo schrieb (s. Quote weiter unten) gab es bis 2015 eine wachsende Akzeptanz von Migration, weil das "Mischungsverhältnis" gut war.
Jetzt sind wir leider bei zu niedriger Akzeptanz, und die Akzeptanz offen rassistischer Äußerungen ist sehr hoch geworden.
Das heißt aber eben nicht, dass es nicht trotzdem gut wäre, das Problem zu lösen.
Und dass es helfen kann, die AfD von weiteren Zugewinnen fernzuhalten.
Mein Ziel ist nicht die Verfügbarkeit von Drogen zu senken.
(Bin da eh eher für Liberalisierung.)
Mein Ziel ist es, Kriminelle loszuwerden.
Drogenhandel ist ja nur ein Beispiel, in welches wir jetzt etwas tiefer gegangen sind.
Gewaltkriminalität und "asoziales Verhalten unter der Schwelle von Strafbarkeit" sind auch Probleme -- und ich bin mir sehr sicher, dass diese Klientel einen ordentlichen Overlap hat mit den Kleindealern.
Am Ende ist es einfach:
Jeder abgeschobene Straftäter ist ein Gewinn.
Ob Drogenhandel, Gewalt- oder Sexualdelikt.
Natürlich ist auch Fehlverhalten unterhalb der Grenze der Strafbarkeit ein Problem.
Da erhoffe ich mir durchaus Mitnahmeeffekte, wenn man Straftäter abschiebt.
Ich denke, dass ein ordentlicher Anteil des "Fehlverhaltens unterhalb der Grenze der Strafbarkeit" auch durch bspw. die Intensivtäter verübt wird.
Gerade weil ich überzeugt bin, dass die allermeisten Migranten -auch die aus Afghanistan- sich kein Fehlverhalten zuschulden kommen lassen.
Daher finde ich auch nicht problematisch, wenn Merz das mit meint.
Ob Straftaten oder Fehlverhalten -- beides klar schlecht, ob du das nun "Stadtbild" nennst oder nicht.
Gesetze lassen sich ändern.
Ich finde es gut, wenn es noch eine Bagatellschwelle gibt, bei der man nicht direkt abgeschoben wird.
Die kann aber gerne niedriger liegen als heute.
Nochmal: Das waren nur Beispiele.
Die Probleme mögen quantiativ und qualitativ unterschiedlich ein.
Aber asoziale Intensivtäter gibt es in den meisten deutschen Städten.
Laut Fokus gibt es allein in Hessen 2,112 Intensivtäter, davon 1,040 Ausländer (davon übrigens 145 Algerier & 125 Marrokaner).
Auf Deutschland hochgerechnet wären das ca. 40k Intensivtäter, davon ca. 20k Ausländer.
Die 20k abzuschieben wäre ein großer Gewinn für uns alle in Deutschland -- und ich denke schon, dass das 2-5 Prozentpunkte von AfD zu CDU verschieben könnte.
Die Zustände sind nicht binär.
Daher gehe ich in der Tat davon aus, dass sie sich etwas verbessern werden.
Die Debatte, ob das marginal oder signifikant ist, halte ich für müßig.
Denn es wäre so oder so ein Gewinn, wenn die Abschiebung von gerade Intensivtätern stattfände -- selbst wenn du dann feststellen würdest, dass das subjektive "Stadtbild" nur 5% besser geworden ist.
Ja - ich würde deswegen auch nie Fragen nach Hautfarbe etc stellen.
Ich finde es aber nicht vom Tisch zu wischen, dass die Menschen leider statistisch denken (auch wenn das diskriminierend ist), und dan
Bestätigst du damit nicht, dass die ungesteuerte Migration seit 2015 teilkausal für den Anstieg negativer Haltungen bzgl. Einwanderung ist?
Absolut.
Deswegen wäre es ja viel besser, Merz würde handeln (bspw Straftäter abschieben), weniger spalterischen Quatsch labern, und sich eher überlegen, wie er positive Signale des Zusammenhalts senden kann - parallel zur harten praktischen Politik.
Bei Drogenhandel ist das Kernproblem, dass es schwer ist, die Leute zu erwsichen.Ich lese den Artikel primär als einen Bericht über diesen, einen Bezirk, in dem wohl die Drogenkriminalität besonders hoch ist. Deswegen wurden 2100 Leute kontrolliert, davon wurden 100 verhaftet, weil sie als Dealer gesehen wurden, 200 mehr wurden als Konsument verhaftet, wobei "vermutet" wird, es handle sich AUCH um Dealer. Das finde ich insofern problematisch, als hier augenscheinlich 1700 bis 1800 Personen nur aufgrund ihrer Nähe zu diesem Bezirk kontrolliert wurden. Das mag temporär eine Maßnahme sein, die man mit Argumenten unterlegen kann, es besteht allerdings auch die Gefahr, dass sich hier problematische Muster in der Polizeiarbeit (statistische Diskriminierung) ausbilden. Diese sind perfekte Grundlage für die Aushöhlung in das Vertrauen in die Exekutive, weil du zwangsweise auch Personen erwischt, die mit dem Umfeld wenig zu tun haben. Ich weiß nicht wie du persönlich so was erleben würdest, wärest du Anwohner - ich fände es sehr, sehr seltsam.
Ja, ich finde nicht, dass das in den USA besser gemacht wird.Ich traue mir als Außenseiter zu zu postulieren, dass es hierfür aus Empirie und Theorie Grund gibt die Stirn zu runzeln. Schau nach Amerika mit Stop&Frisk, bzw. der generellen sozialen Unruhen. Oder verlängert auch vma. so was wie das Stanford Prison Experiment auf der Gegenseite. Das sind Effekte die entstehen können, ohne dass man den Akteuren auf beiden Seiten böse Absichten unterstellen muss. Es ist ein Balancieren, das man sehr überlegt einsetzen müsste. Mal im Vakuum betrachtet und jenseits der undurchdachten Aussagen von Söder, Merz und sowieso unseren Hampelmännern der AfD.
Ich denke, dass man die Kosten von Abschiebungen reduzieren kann, wenn man eine große Priorität darauf legt.Dann lese nochmal aufmerksam die Passage. Ja, es wird ein Fixum geben, das ist ein Nebeneffekt einer (im Durkheimschen Sinne) organischen Gesellschaft, egal was man tut und was man lässt. Man kann allerdings Schrauben drehen, dazu gehört vma. das Ausweisen oder das Erschweren der Einreise. Selbstverständlich SOLLTE man das tun, die Frage ist mit welcher Intensivität ich auf diese Schrauben schaue, wenn es Alternativen geht. Darum geht es mir, die Prävention und das Arbeiten mit Risikogruppen, unabhängig von Herkunft oder Ethnie, lokal und überregional hat einen sehr viel höheren Nutzen gemessen an den Kosten.
Richtig, einfach ist es nicht.Was auch ausgelassen wird sind die Kosten des Ausweisens, dafür liegt ja immer noch kein so richtig konkretes Konzept vor. Ich klammere mal das "hätte, hätte" Spiel aus, die Leute sind nunmal da. Diese hier zu resozialisieren und das Asylsystem kritisch zu reformieren wäre pragmatischer, als wiederum die Nebelkerzen von vagen Zielen zu befeuern und mit dem Finger wahlweise auf die politische Opposition / anderes Lager / "das Ausland" / die Vergangenheit zu zeigen. Da fließt unsere Aufmerksamkeit und die Energie der Exekutive, Judikative und Legislative hin. Sehe ich eher schwierig.
Ad 1: Gerne sofort ändern. Arbeiten sollte von Tag 1 möglich sein.Mir ist ehrlich gesagt nie so ganz klar, wie du "Kriminalität" konzeptualisierst. Ich habe manchmal das Gefühl "Kriminalität" ist für dich so eine Art latent trait, die man dadurch misst dass man Leute beim kriminell sein erwischt. Gerade wenn ich an die Dealer in der Hasenheide (Görli war ich selten) denke, durch die ich früher gejoggt bin, waren das bspw. alles Schwarzafrikaner. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass die Drogen dealen *weil* sie "kriminell" sind, sondern weil zwei Eigenschaften vereinen, die sie dazu prädestinieren: 1. Kriegen sie alle kein Asyl und dementsprechend keine legale Möglichkeit zu arbeiten und 2. Kommen sie alle aus Ländern in die Abschiebungen praktisch nicht möglich sind. Dementsprechend haben sie wenig andere Möglichkeiten Geld zu verdienen und wenig zu verlieren.
Frage:Ich bin jetzt auch kein Fan von rein ökonomischen Theorien bzgl. Kriminalität; Kriminalität ist in der Realität meistens kein Phänomen von besonders rationalen Menschen sondern von Menschen, die ihre Impulse aus verschiedensten Gründen nicht gut unter Kontrolle haben. Bevor wir uns überlegen, wie wir es schaffen Leute aus Ländern abzuschieben, die nie im Leben jemanden zurücknehmen werden oder bevor wir anfangen wie Australien horrende Summen dafür zu verwenden, dass irgendein anderes Land sie für uns verwahrt, würde ich zwei Sachen festnageln:
1. Bestimmte Kriminalität wirst du nicht abstellen, ob "Ausländer" im Land sind oder nicht spielt keine Rolle dafür, ob sie stattfindet sondern nur dafür, ob sie von Inländern gemacht wird. Drogenkriminalität ist so eine Art. Sich daran abzuarbeiten halte ich für ziemlich unproduktiv aus Gründen, auf die ich unten noch zu sprechen komme.
Weswegen ich ja vermute, dass Drogenhandel in Deutschland für die meisten, die hier aufwachsen, kein attraktiver Job ist -- für so manchen perspektivlosen jungen Mann in Gambia und Guinea aber eben schon.2. Kriminalität von bestimmten Gruppen kann man tatsächlich schon ganz gut dadurch unter Kontrolle bringen, dass man die ökonomischen und rechtlichen Anreizstrukturen ändert. Man sollte sich da btw nichts vormachen: Drogen verkaufen ist kein lukrativer Job wenn man am unteren Ende der Distriburtionspyramide arbeitet. Es gibt paper für die USA die zeigen, dass man dort deutlich unter Mindestlohn verdient (weshalb weit überdurchschnittlich viele Dealer auch bei ihren Eltern wohnen). Wenn man das hässliche Bild von den dealenden Schwarzen in öffentlichen Parks abstellen will gibt es bessere Wege als direkt nach Abschiebungen zu rufen, von der wir eigentlich alle wissen dass sie ziemlich unrealistisch sind.
Wenn Intensivtäter einen spürbar großen Anteil der Kriminalität verüben:Ist das nicht schon rein statistisch gesehen widersinnig? Von der großen Zahl an nichtautochthonen Menschen im "Straßenbild" ist nur ein sehr kleiner Teil "kriminell" und von den Kriminellen ist wiederum nur ein sehr kleiner Bruchteil Intensivtäter. Ich würde jetzt nicht bestreiten dass die auch andere unerwünschte Verhaltensweisen (wie die typischen public order crimes) überdurchschnittlich häufig an den Tag legen, aber das sind doch schon numerisch schon so geringe Zahlen, dass sie nicht das "Stadtbild" signifikant beeinträchtigen können.
Wenn glaubwürdig wäre und durch die Medien ginge, dass wir in signifikantem Maße Intensivtäter abschieben, dann würde ich erwarten, dass nach einigen Jahren das Grundvertrauen der Menschen in "herumhängende junge Männer" steigt. Denn natürlich gibt es davon auch viele, die nicht kriminell sind.Natürlich spricht das nicht dagegen Intensivtäter abzuschieben wenn man es kann, aber der Effekt auf den ich hinaus wollte (statistical discrimination) kommt mit Sicherheit nicht dadurch zustande, dass die Menschen irgendwie mit bloßem Auge erkennen könnten, wer die meisten Probleme macht (bzw. wenn sie es können dann auf die Art, dass sie auf Personen eines bestimmten Aussehens zeigen können, von denen dann aber auch wieder der allergrößte Teil völlig arglos ist). Da glaube ich schon dass das Problem auf einer höheren Abstraktionsebene verläuft: Leute glauben einfach, dass Leute die nicht aussehen wie sie im Durchschnitt häufiger kriminell sind (was im Durchschnitt auch tatsächlich für die meisten Gruppen der Fall ist). Aber genau das auf alle Personen der Gruppe umzulegen ist eben statistical discrimination und nicht in Ordnung und das müssen wir schon auch klar kommunizieren.
Wert es zu probieren. Und lese da von dir jetzt zum ersten Mal, dass das ein Problem sein soll.Gesetze lassen sich schon ändern, aber du hattest ja von Diskriminierung gesprochen und wenn ich mich richtig erinnere fußt diese Rechtsprechung zu einem erheblichen Teil auf Art. 3 GG. Dass es für jemanden, der seinen Lebensmittelpunkt dauerhaft in Deutschland ist eine schon drastische Ungleichbehandlung ist, wenn er für dieselbe Straftat, für die ein Staatsbürger vielleicht nur eine Geldstrafe bekommt, abgeschoben wird, ist schon eine Tatsache und um die kommst du auch mit geänderten Gesetzen so leicht nicht drumherum.
Widerspruch, siehe oben.Wie gesagt: Intensivtäter sind keine quantite negligibleable, aber so viele dass sie auf das Stadtbild nennenswerten Einfluss haben gibt es jetzt auch nicht.
Wieso das?Wenn wir von den realen empirischen Einflüssen auf das Leben in deutschen Städten reden würdest du nie im Leben Verschiebungen im Prozentbereich bekommen indem du alle Intensivtäter Deutschlands abschiebst.
Richtig, wir sollten den Anspruch haben, dass Rassismus weiter auf dem Rückmarsch ist.Statistisch ist hier vielleicht nicht das richtige Wort, aber in Wahrscheinlichkeiten denken sie schon, ja. ABER: Man sollte sich mit dem Argument "so sind Menschen halt" absolut nicht zufrieden geben. Uns alle unterscheidet quasi nichts von den Menschen in Gesellschaften, in denen blanker Rassismus absolut virulent ist in der Art wie unsere Gehirne funktionieren. Was Leute aus diesen Wahrscheinlichkeiten machen ist absolut etwas, worauf wir einen Einfluss haben und wir sind natürlich deutlich weiter als wir vor bspw. 100 Jahren waren als Gesellschaft, aber wir sind auch noch lange nicht da wo die reale Kriminalitätsbelastung durch Ausländer und die Angst vor "Ausländerkriminalität" in einem halbwegs vernünftigen Verhältnis zueinander bewegen. Ich sehe keinen Grund dafür warum wir sagen sollen dass wir 80% des Weges geschafft haben aber die letzten 20% sind halt leider einfach der Residualwert den wir alle haben, insbesondere weil wir ja auch sehen dass selbst innerhalb des Westens die Unterschiede zwischen den Ländern hier immer noch sehr groß sind.
Die Medien würden schon von sich aus signifikante Abschiebungen von Straftätern an die große Glocke hängen.Die Zwickmühle ist halt, dass Handeln nur dann etwas bringt, wenn du es rhetorisch an die ganz große Glocke hängst. Ich bin jetzt auch kein Experte für diese Art von Politik, aber mir fällt kein Beispiel ein wo der rhetorische Anspruch, den alle in Sonntagsreden immer äußern (die faulen Äpfel abschieben, damit der große Rest an normalen Leuten unbehelligt bleibt) tatsächlich erfolgreich umgesetzt wurde. "Ausländerkriminalität" so zu framen dass am Ende nicht die AfD gewinnt ist fürchte ich kaum zu machen. Wie gesagt: Das heißt nicht, dass ich nicht finde dass man es deshalb nicht machen sollte. Aber ich kenne keine konservative Partei die das geräuschlos macht und nicht den Skalp für sich reklamiert. Dass wir diese Diskussion wirklich rational führen können als Gesellschaft, daran habe ich sehr, sehr große Zweifel.
der wiki link geht ja direkt weiter mit "Überproportional viele dieser Intensivtäter hätten an sozialen Brennpunkten, gerade unter Jugendlichen, Straftaten verübt"."Laut einer Studie des bayerischen LKA waren etwa 10 Prozent der 14- bis 25-jährigen Straftäter Intensivtäter; sie verübten etwa 50 Prozent der bekanntgewordenen Straftaten dieser Altersgruppe."
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Intensivtäter
Und darum ist der Post auch verschwunden.Damit sind wir diskursiv wohl auf einem neuen Tiefpunkt angelangt. Schade, da gerade wieder etwas mehr gepostet wurde. Aber ich verstehe jeden der auf solche inhlatsleeren persönlichen Angriffe keinen Bock hat.