Wir haben eben unterschiedliche Definitionen von Glueck. Dein Glueck ist eben alles zu teilen waehrend mein Glueck eben moeglichst groesster Luxus fuer mich bedeutet. Beides ist weder schlecht noch gut, das sind allein deine menschlichen Kriterien die weder per se gut noch schlecht sind. Im Unterschied zu Clemens unterscheide ich dabei aber sozialvertraegliche mit sozial unvertraeglichen Massstaeben. Irgendwas wird wohl immer den 'trigger' geben dass sich die Unterschicht auflehnen wird, gerade wegen sozialen Ungerechtigkeiten. Anderes wird die Unterschicht eher akzeptieren, da sie ja relativ gesehen schlecht lebt, es ihr im vergleich aber gut geht im Vergleich zu anderen Nationen.
Was glaubst du, wieso Bill Gates und Warren Buffet ihr Geld weggeben? Weil größt möglicher Luxus = größt mögliches Glück ist? Schau dir doch die Welt und ihre Menschen an! "Größt möglicher Luxus für mich" ist übrigens nicht besonders sozialverträglich.
"Bevor man etwas brennend begehrt, sollte man das Glück dessen prüfen, der es bereits besitzt." François de La Rochefoucauld
Und mein Glück ist nicht alles wegzugeben, was ich habe, sondern in vernünftigem und ausgeglichenem Maße zu meinem Wohl und zum Wohl aller beizutragen. Der mittlere Weg zwischen Askese und Dekadenz.
ist übrigens äußerst heuchlerisch anderen vorzuwerfen sie wären nur glücklich im System weil es sie nich negativ tangiert und dann zu fordern, man wäre auch glücklich mit weniger, aber selber im System leben, wo es dann einfach ist über so etwas zu reden.
da kann man Clawg rautieren mit : "Frag mal die Leute in Afrika, Asien etc" was sie darüber denken. DIe sind bestimmt total dagegen unseren Lebenstandard zu erreichen.
Ich will niemandem das Recht auf fließendes, klares Wasser absprechen, ein Dach über dem Kopf oder jeden Tag einen vollen Magen zu haben oder ihn zu großem Verzicht zwingen. Der springende Punkt ist das richtige Maß zu finden.
Die große Leistung des Kapitalismus ist es, dass er den Wohlstand der Welt so weit erhöht hat, dass es möglich ist, jeden Menschen so zu versorgen, dass er ein selbstbestimmtes Leben führen kann. ( Beispiel: Wir produzieren genug Nahrung für 12 Milliarden Menschen. Trotzdem gibt es Millionen, die chronisch unterernährt sind ) Er appellierte an Leistung und Konkurrenzdenken. Diese Ansprüche und Werte sind aber nur sinnvoll in einer Gesellschaft, die noch keinen materiellen Wohlstand angehäuft hat und dies noch tun muss. Der Wohlstand IST aber schon angehäuft. Weitere Vermehrung führt nur noch dazu, dass wir noch mehr Auswahl an Tiefkühlpizzen haben oder noch billigere Elektronikartikel. Braucht der Mensch wirklich 1 Kilo Hackfleisch für 99 Cent um glücklich zu sein?
Es ist die große Leistung der Generation unserer Eltern, dass sie den Wohlstand geschaffen haben, der uns jetzt erlaubt, selbigen dazu einzusetzen, allen Menschen zu ermöglichen sich selbst zu verwirklichen.
Wir sind an einem Punkt in der Geschichte, wo ein Umdenken erforderlich ist.
Kein ändern des politischen oder wirtschaftlichen Systems, sondern ein Umdenken im Handeln und Denken jedes Einzelnen. Diese Änderung den Menschen aufzuzwingen halte ich aber für grundlegend Falsch. Wichtig ist, dass die Menschen innerhalb dieses System anfangen bewusst zu werden und über sich selbst und die Welt kritisch zu reflektieren: Sind meine Handlungen zu meinem Wohl und zum Wohl aller? Dann transformiert sich das System von innen heraus, ganz ohne Zwang.