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So meint er das sicher nicht, aber so gesehen sind das "Luxusprobleme", die es früher in der Masse der Bevölkerung nicht gab, weil die mit ernsthaften Problemen konfrontiert war.
Hälst du es für etwas Schlechtes, dass sich Menschen nun mehr mit sich selbst auseinandersetzen können, weil Sie nicht mehr um die bloße Existenz kämpfen müssen?
gleichzeitig die generation mit der höchsten burnout-, depression-, und unzufriedenheitsstatistik.
Diese Entwicklung muss man sich erstmal verdeutlichen, bevor man anfängt sich Gedanken zu machen, in was für einem "repressiven kapitalistischen System" wir leben.
und trotzdem gleichzeitig die generation mit der höchsten burnout-, depression-, und unzufriedenheitsstatistik. ausgenommen stalingrad 44. spot the point.
@eisen: ich seh das eher als bestätigung meiner brainfuckness-argumentation. uns gehts besser als jemals zuvor und gleichzeitig jammern wir mehr, als jemals zuvor.
Sehe ich genauso.
Ich weiß nicht wer von euch ein Familienalbum rumliegen hat, wo Bilder aus der Zeit deutlich vor 1950 drin sind. Wenn möglich gebt euch mal die Familenphotos von 1910 und vorher. Die Leute sehen zu einem großen Teil richtig fertig aus, besonders die Frauen. Ich glaube nicht, dass die irgendwie glücklicher oder zufriedener waren, eher das Gegenteil. Damals wurde aber nicht gejammert und so lange man 2 Arme und Beine hatte galt man als gesund und hatte sich nicht zu beklagen. Erst der gestiegene Wohlstand hat es uns (als Masse der Bevölkerung) ermöglicht überhaupt über Dinge wie burnout/boreout und den Sinn des Lebens im größeren Stil nachzudenken. Das war vorher einer kleiner Oberschicht vorbehalten.
Zum Anderen denke ich, dass der Kapitalismus in Deutschland, angesichts einer quasi nicht mehr vorhandenen sozialen Marktwirtschaft und Entscheider im Staat, die offenbar stark von Lobbyismums unterwandert sind, so langsam anfängt seine hässliche Fratze zu zeigen (immere stärkere Umverteilung nach oben, Risikominimierung für Unternehmen, abwälzen von Risiken auf die Allgemeinheit, undundund).
Digga, das ist auch nur deine Meinung/Ideologie. Das wurde hier schon 100x durchgekaut. Mangels kontrollierter Variation wird man das nicht testen können. Vielleicht kann man es auch durch mehr Staat und weniger Kapitalismus lösen. Das als Fakt darzustellen ist ziemlicher Rotz.Das verstehe ich nicht ganz. Erst erzählst du etwas von "zu viel Kapitalismus, zu wenig Staat" und dann zählst du Negativbeispiele auf, die allesamt durch mehr Kapitalismus und weniger Staat gelöst werden könnten.
Digga, das ist auch nur deine Meinung/Ideologie. Das wurde hier schon 100x durchgekaut. Mangels kontrollierter Variation wird man das nicht testen können. Vielleicht kann man es auch durch mehr Staat und weniger Kapitalismus lösen. Das als Fakt darzustellen ist ziemlicher Rotz.
Dieses Statement macht mich echt fassungslos. Ich fühle mich erinnert an das Spiel Democracy 3. Brauchen wir mehr Kapitalismus? Dann schieben wir doch den Regler von 63% nach 85%. Mal schauen, was das nächste Jahr bringt.Die Behauptung, dass man durch mehr Kapitalismus eine Umverteilung nach Oben verringert werden würde, ist wohl nicht haltbar. Dass umgekehrt weniger Kapitalismus ebenfalls zu einer Ungleichverteilung führen kann, hat der Ostblock natürlich schön gezeigt...
Zum Thema Vermögensverteilung: der Kapitalismus hat sich als effizients System zur Vervielfältung von Reichtum bewiesen. Dass dadurch die Reichen reicher werden, wissen wir alle. Und das ist auch gut so. Wäre das nicht der Fall, ginge es auch der Bevölkerung nicht gut.
Was aber, wenn die Reichen reicher werden, ohne dss Bevölkerung ausreichend (also Schulnote 4) daran partizipiert? Ist die Lösung dann, dass der Staat mehr Macht braucht? Man zeige mir bitte ein aktuelles Beispiel, wo das der Fall wäre.
Es ist ziemlich offensichtlich dass in diesem Kontext "mehr Kapitalismus" gleichzusetzen ist mit "weniger Einflussnahme am Markt durch Bundes-/Landesregierungen".
Es ist ziemlich offensichtlich dass in diesem Kontext "mehr Kapitalismus" gleichzusetzen ist mit "weniger Einflussnahme am Markt durch Bundes-/Landesregierungen". Man muss sich schon ziemlich dumm stellen, oder es sein, um den Zusammenhang nicht selbst herzustellen.
Von einem dramatischen Auseinanderdriften der westlichen Gesellschaften kann also nicht wirklich die Rede sein. Die Rückkehr zu den kapitalistischen Verteilungsverhältnissen des frühen 20. Jahrhunderts liegt also noch in weiter Ferne. Indirekt räumt Piketty dies sogar ein, wenn er in seinem Buch vom modernen Wachstum einer „patrimonialen Mittelklasse“ spricht, die viel breiter ist als vor dem Ersten Weltkrieg. Allerdings befürchtet er, dass der Trend mit r>g sich in der Zukunft weiter fortsetzt und eher noch verschärft.
Wichtig ist nicht, ob ein Staat eingreift, sondern wann und wie er es tut. Untätigkeit ist auch ein Eingriff. Und die eingreifende Bundes-/Landesregierung ist selbst Kapitalist. Nur weil ein Marktteilnehmer aktiver und inaktiver ist, bedeutet das nicht mehr oder weniger Kapitalismus. Kapitalismus ist der Markt, nicht das Geschäft auf dem Markt.
Ein FDP-Parteimitglied, das für die FAZ schreibt, ist für mich bei dem Thema in etwa so relevant wie der geschwärzte Armutsbericht der Schwarzgelben Bundesregierung kurz vor ihrem Ende.in der faz war letztens ein 6 Seiten Beitrag dazu:
http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...s-doch-gesetze-des-kapitalismus-13148312.html
da ein Zwischenfazit
bei der washington post steht nirgends, dass da was schlimmes passieren wird.
Da steht drin dass das Einkommen der Bottom 90% im Vergleich rückläufig ist, wer dafür ein "Das wird der Untergang sein" à la Bild braucht und nicht selbst so weit denken kann um zu wissen, dass jede Volkswirtschaft mit ihrer Mittelschicht steht oder fällt - da fällt mir dann auch nicht mehr viel ein. "Aber da steht doch gar nicht dass da was schlimmes passieren wird?"bei der washington post steht nirgends, dass da was schlimmes passieren wird.
Und doch ist es gerade diese Einflussnahme, die viele Probleme produziert, die dann unwissend dem "Kapitalismus" angehängt werden, obwohl sie eben durch die Regierung(en) verursacht wurden.
Ja, entscheidend ist nicht welche Möglichkeiten zB die Bundesregierung theoretisch hat, sondern ob und wie sie sie nutzt, ich denke nicht dass hier irgendjemand widersprechen wird.
Wenn jemand plump sagt "weniger Kapitalismus" kann das alles mögliche heißen, weil keine klare Definition des Kapitalismusbegriffs /clawg, ham wa uns schön über Formulierungen auseinandergesetzt und nichts zum Thema beigetragen.
Ich lese hier allerdings nur von verschiedenen Usern gebetsmühlenartige Aussagen über die riesige Wahlfreiheit in unserer Gesellschaft. Wenn ich aber meine Realität reflektiere, dann sieht die ach so riesige Wahlfreiheit wie ein Hohn aus.
Zunächst mal müssen wir uns darauf einigen, dass es früher nicht besser war. Die Eröffnung war kein Heulpost, der sich nach alten Zeiten sehnt. Ich lese hier allerdings nur von verschiedenen Usern gebetsmühlenartige Aussagen über die riesige Wahlfreiheit in unserer Gesellschaft. Wenn ich aber meine Realität reflektiere, dann sieht die ach so riesige Wahlfreiheit wie ein Hohn aus. Schon mal n bißchen auf Tinder rumgesurfed? Da sind so viele Profile vollkommen austauschbar. Die aktuelle Welle ist ja das Reisen. Reise dich interessant. Alle Welt reist nach Asien, Afrika oder Amerika. Anschließend kommen Sie zurück und nach zwei Wochen ist außer n paar Selfies am Pool oder am Strand _nichts_ hängengeblieben. Und zuhause wird n Job gemacht auf den man keinen Bock hat und der nächste Urlaub geplant, der auch wieder nichts ändert.
Wahlfreiheit heißt doch nicht, dass jeder was anderes machen muss.
Jeder kann frei wählen, aber wenn die Mehrheit zu dem Schluss kommt, dass Selfies am Pool einfach total geil sind dann ist das halt so. Deal with it!
Das bedeutet nicht, dass es keine Wahlfreiheit gäbe.
Tittenmeister wir warten immer noch auf dein VWL Pamphlet. Meinst du "soon" damit?