Absolute # an alle die die Bedeutung der Sozialisierung durch die Schule hervorheben. Die Schule auf die reine Wissensvermittlung zu reduzieren ist absolut realitätsfern.
Die Qualität des Unterrichts mag sich zwischen Schulen stark unterscheiden, aber das spielt hier letztlich keine Rolle, denn es ist eine Prinzipienfrage, und hierfür sollte man die Annahme treffen, dass die Wissensvermittelung durch die öffentlichen Schulen angemäßen gewährleistet wird. Glaube sowieso das unsere Meinung dazu durch unsachliche, öffentlich geführte Diskurse stark verzehrt ist.
Persönlich stelle ich mir eine ausreichende Bildung allein durch die Eltern äußerst schwierig vor. Als erstes tut sich mir schon die Frage auf, welche Eltern den Heimunterricht vorziehen würden, und da vermute ich bestimmte Gruppen sehr stark vertreten: Extremisten aller Arten, sei es religiös, politisch, etc. Das Stichwort Indoktrination ist ja bereits mehrfach zurecht gefallen.
Es mag viele "Durchschnittseltern" geben, die von unserem Bildungssystem enttäuschst sind und ihre Kinder nur mit einem unguten Gefühl auf eine staatliche Schule schicken, doch bin ich mir sicher, dass davon nur ein absolut marginaler Anteil den Heimunterricht tatsächlich anwenden würde.
Ich frage mich sowieso wie das alleine zeitlich zu regeln sein soll, als erwachsener Mensch hat man doch in der Regel eine Vielzahl von Verpflichtungen, allen vorran berufliche, die einen mehr oder weniger starren Terminplan vorgeben. Wie verdammt nochmal sollen da genügend Unterrichtsstunden für die Kinder zusammenkommen?
Aber ok, gehen wir hier fairerweise einfach mal davon aus, dass die Eltern gebildet und frei in ihrer Terminplanung sind und so ihren Kindern eine gute Allgemeinbildung mitgeben können. Wenn dann noch, wie hier bereits vorgeschlagen, jährliche Leistungskontrollen durch eine, zumindnest staatlich kontrollierte, Institution Bedingung für die Fortsetzung des Heimunterrichts wären, spräche aus bildungstechnischen Grund nichts dagegen.
Was mich trotzdem nicht von meiner Meinung abbringt.
Die Schulzeit fällt nuneinmal mit der Zeit zusammen, in der ein Mensch maßgeblich sozialisiert wird, und für eine gesunde Entwicklung ist gesellschaftliche Integration einfach mal Bedingung. Ich bin auch mit vielem nicht einverstanden was in unserer Gesellschaft Konsens ist, aber ich kann damit umgehen, was sich derart ausdrückt dass ich sozial Interagieren kann um mein Grundbedürfniss nach Gemeisnchaft zu befriedigen, aber auch gleichzeitig mir widerstrebende Ansichten nicht übernehme und trotzdem toleriere.
Ich glaube, dass Menschen die in ihrer Kindheit von den Eltern in weiten Teilen vom öffentlichen Leben abgeschirmt wurden, diese Fähigkeit nich/ weniger ausgeprägt Entwickeln und so die Tendenz haben ihre Ansichten zu radikalisieren.
Kinder sind nicht in der Lage ihr Verhalten zu reflektieren, geschweige denn zukunftsorientiert zu handeln. Somit können sie auch ihre Interessen nicht selbst vertreten. Dafür sind in der Regel die Eltern zuständig. Die 2. Instanz der kindlichen Interessenvertetung stellt idealerweise der Staat dar, der bei Nichtbeachtung einschreitet. Das sich heimunterichtende Eltern genau dieser Kontrolle zu entziehen versuchen, gibt mir zu denken. Dabei will ich aber betonen: ich unterstelle all diesen Eltern keine schlechte Absichten, ich möchte einfach nur die unbestreitbare Gefahr des Mißbrauchs durch Indoktrination betonen.
Bla, soweit.