Deutsche Familie bekommt Asyl in den USA

Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.825
Reaktionen
254
Hätten sie ihre lieben kleinen eben auf eine christliche privatschule geschickt, die gibt's in deutschland nämlich auch. Hab selbst jahrelang eine besucht.

Ich finde in diesem fall sollte man vor allem mal die motivation der eltern hinterfragen. Denen geht es nämlich mitnichten darum ihren kindern eine bessere schulbildung zu bieten als das auf staatlichen schulen möglich wäre, sondern explizit darum ihren kindern bestimmte bildungsinhalte vorzuenthalten weil sie nicht ins antiquierte mittelalterwelttbild passen.
Biologie, erdkunde und co. könnten ja der indoktrination im wege stehen... :rolleyes:
 
Mitglied seit
28.11.2004
Beiträge
4.779
Reaktionen
0
Ort
Heilbronn
so lange alle Kinder die regelmäßigen staatlich anerkannten Prüfungen absolvieren müssen sehe ich keinen Grund, wieso die Kinder nicht zu Hause unterrichtet werden dürfen sollten wenn sowohl die Eltern als auch die Kinder das wollen.
 
Mitglied seit
24.05.2004
Beiträge
602
Reaktionen
0
Ich denke es gibt Fälle, wo Heimunterricht eine gute Sache ist. Eltern, die über eine breite Bildung verfügen, weltanschaulich neutralen Unterricht geben und ihre Kinder in Sportvereine und ähnliches schicken.

Allerdings wird es eine große Masse an Fällen geben, wo religiöse Indoktrination die größte Motivation der Eltern sein wird. Hier muss eingegriffen werden. Nicht nur die Eltern haben Grundrechte sondern auch die Kinder haben einen Anspruch darauf, dass der Staat seine Schutzfunktion wahrnimmt. Er muss ihnen ermöglichen eine Schule zu besuchen und Zugang zu Bildung unabhängig von der Filterung durch die Eltern haben.
 
Mitglied seit
28.11.2004
Beiträge
4.779
Reaktionen
0
Ort
Heilbronn
Indoktrination ist ein Argument an das ich nicht gedacht habe, aber wie wesentlich die Indoktrination, (welche wenn dann auch stattfindet wenn das Kind an öffentliche Schulen geht) durch Heimschulen verstärkt wird, wird hier nicht belegt.
Was auch nicht belegt wird ist wie viele Eltern ihr Kind nur zu Hause unterrichten würden um es gezielt religiös oder politisch zu beeinflussen.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.695
Reaktionen
1.020
Ort
Köln
so lange alle Kinder die regelmäßigen staatlich anerkannten Prüfungen absolvieren müssen sehe ich keinen Grund, wieso die Kinder nicht zu Hause unterrichtet werden dürfen sollten wenn sowohl die Eltern als auch die Kinder das wollen.
Das ist doch der springende Punkt, der übrigens auch den großen Unterschied zu einem Burkaverbot widerspiegelt. Wir haben es hier nicht mit erwachsenen Menschen zu tun sondern mit Kindern. Die _können_ doch nicht wissen was sie wollen, da entscheiden einfach die Eltern. Und der Staat hat hier eben die Aufgabe die Interessen des Kindes zu wahren.
 

DerHansJaDerSägt

Guest
Deutsche Familie bekommt Asyl in den USA

Politisch Verfolgte gibt es halt nicht nur in Südamerika, Afrika und Asien, sondern auch in Europa.

Jo Deutschland ist schon ein Kackland wo Kinder nicht als Eigentum zählen mit denen man machen kann was man will.

Indoktrination ist ein Argument an das ich nicht gedacht habe, aber wie wesentlich die Indoktrination, (welche wenn dann auch stattfindet wenn das Kind an öffentliche Schulen geht) durch Heimschulen verstärkt wird, wird hier nicht belegt.
Was auch nicht belegt wird ist wie viele Eltern ihr Kind nur zu Hause unterrichten würden um es gezielt religiös oder politisch zu beeinflussen.

Das Problem ist glaube ich weniger die aktive Beeinflussung, sondern die passive Beschränkung bei der Meinungsbildung. Wenn Eltern gezielt ausfiltern, was die Kinder nicht lernen, ist das ein Problem.
 
Mitglied seit
03.08.2009
Beiträge
789
Reaktionen
0
ich halte home sch00ling für ne gute sache, is ja auch fast überall in europa erlaubt glaub ich nur in deutschland nicht. wenn ich mir jetz aber mal n paar schulen wie z.b. in berlin usw angucke, is home schooling wohl wirklich die bessere variante dem kind was beizubringen
denn wer selbst kinder hat kennt das gefühl das man bekommt wenn man daran denkt das sein kind mit solchen wichsern die heutzutage rumlaufen, zusammen in die schule soll-
hab nen freund in den USA, seine kleine is 2 jahre alt, die sind auch am überlegen ob das kind zuhause unterricht haben soll
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
02.08.2002
Beiträge
2.930
Reaktionen
0
Wie ist eigentlich die Rechtslage in Österreich und der Schweiz? Ist es in den beiden Ländern erlaubt?
 
Mitglied seit
08.03.2005
Beiträge
1.106
Reaktionen
0
Man sollte sich auch mal die Frage stellen, inwieweit dieses Vorgehen in die Freiheit der Kinder eingreift. Wenn man lediglich die Freiheit der Eltern betrachtet, werden die Kinder zwangslauefig (wie DHJDS bereits gesagt hat) als Eigentum der Eltern betrachtet. Was das mit Freiheit zu tun haben soll, erschliesst sich mir nicht wirklich...
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
naja was heisst freiheit der kinder. sie sind halt kinder, entsprechend haben sie auch keinen rechtsfähigen willen, dafür haben sie ja eltern, die für ihr wohl sorgen sollen und nach besten wissen und gewissen entscheiden sollen.
 

DerHansJaDerSägt

Guest
naja was heisst freiheit der kinder. sie sind halt kinder, entsprechend haben sie auch keinen rechtsfähigen willen, dafür haben sie ja eltern, die für ihr wohl sorgen sollen und nach besten wissen und gewissen entscheiden sollen.

Sie haben aber Rechte oder zumindest sollten Sie das haben :stupid: Und die Entscheidung der Eltern beschneiden diese Rechte oder nicht. Das hat mit Rechtsfähigkeit nichts zu tun.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ähm ja aber sie haben kein recht ihren willen durchzusetzen-
was sie im übrigen haben ist eine schulPFLICHT.
sie haben zwar auch das recht auf bildung, aber dieses wird ihnen ja durch die eltern nicht genommen, wenn sie die kinder unterrichten.
 
Mitglied seit
16.09.2003
Beiträge
1.278
Reaktionen
0
Das gibt den Eltern aber nicht das Recht mit ihren Kindern zu machen was sie wollen.

1. gilt die Menschenwürde für jedes menschliche Wesen
2. sind Menschen keine Dinge auf die man wie Eigentum behandeln kann. Es gibt natürlich Vorsorgerechterecht etc. aber hierfür gibt es eben gewisse Schranken oder Gegenmaßnahmen, falls die Rechte der Kinder nicht gebührend berücksichtigt werden.

alle Bildungseinrichtungen müssen frei zugänglich und staatlich sein, der Rest sollte zerschlagen werden!
 

DerHansJaDerSägt

Guest
ähm ja aber sie haben kein recht ihren willen durchzusetzen-
was sie im übrigen haben ist eine schulPFLICHT.
sie haben zwar auch das recht auf bildung, aber dieses wird ihnen ja durch die eltern nicht genommen, wenn sie die kinder unterrichten.

Hast du überhaupt mitgelesen?

Natürlich wird ihnen dieses Recht genommen. Das ist doch gerade in diesem Fall genau das Ziel der Eltern. Was überhaupt hat das mit dem Willen der Kinder zu tun?

Das gibt den Eltern aber nicht das Recht mit ihren Kindern zu machen was sie wollen.

1. gilt die Menschenwürde für jedes menschliche Wesen
2. sind Menschen keine Dinge auf die man wie Eigentum behandeln kann. Es gibt natürlich Vorsorgerechterecht etc. aber hierfür gibt es eben gewisse Schranken oder Gegenmaßnahmen, falls die Rechte der Kinder nicht gebührend berücksichtigt werden.

alle Bildungseinrichtungen müssen frei zugänglich und staatlich sein, der Rest sollte zerschlagen werden!

Ich würde dem zustimmen, wenn staatliche Schulen nicht so extrem schlecht wären.
 

Entelechy

Guest
Weil ja auch alle Ausgebildeten an normal gehaltenen Schulen mit unterbelichteten Grundschullehrern dumm geworden sind und es maximal zum Betonmischer gebracht haben!
Ansonsten auch # an Heator!


Mit deiner Argumentationsweise könnte man auch das afghanische Bildungssystem als Vorbild nehmen.



Ich sage nicht, dass ich Heimschulung gut finde, oder auch nur ein Beispiel kenne bei dem ich der Meinung bin, dass es besser als eine "normale" Schule funktioniert hätte.

Ich sage nur, dass von der FACHLICHEN Inhaltsvermittlung her, Einzeluntericht von zwei sehr schlauen Personen mit pädagogischen Fähigkeiten besser sein könnte, als Großgruppenunterricht durch eine durchschnittlich schlaue Person.
Bei 99% der Bevölkerung bin ich mir sicher, dass das nicht funktionieren würde, aufgrund von Zeit bzw. Hirnmangel.
 
Mitglied seit
16.09.2003
Beiträge
1.278
Reaktionen
0
Da geb ich dir völlig recht: staatliche Schule sind nicht das nunplusultra und sind verbesserungswürdig.

ABER wenn jetzt jeder seine Kinder raus nimmt, sorgt sich am Ende gar keiner mehr drum und es wird nur noch schlechter.
Wenn allerdings auch die engagierten Eltern ihre Kinder auf diesen Schulen haben, werden sie mehr Druck ausüben diese auch zu verbessern.

Natürlich muss man vorher die Alternativen aus dem Weg räumen...

Kurz gesagt: die Leistung staatlicher Schulen muss zum Interesse aller werden!
Nur in staatlichen Schulen ist potentielle eine chancengleiche Ausbildung ALLER Kinder gewährleistet. Unabhängig vom Geld, der Ideologie oder der ethnischen Zugehörigkeit!
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ich sage nur, dass von der FACHLICHEN Inhaltsvermittlung her, Einzeluntericht von zwei sehr schlauen Personen mit pädagogischen Fähigkeiten besser sein könnte, als Großgruppenunterricht durch eine durchschnittlich schlaue Person.

definiere besser. schule dient ja nicht nur zur stoffsvermittlung sondern auch als lebensschule. man muss lernen sich in einem komplexen sozialen system zurechtzufinden, sich durchzusetzen, freundschaften zu schließen und gemeinsam dinge durchzustehen. nimmt man kindern diese lebensschule, werden sie halt weltfremde spinner, die vielleicht ganz tolle computerprogramme schreiben können aber denen etwas ganz wichtiges fehlt. davon hat die welt bei weitem mehr als genug.

und sportvereine oÄ kompensieren nicht im geringsten diesen lehrgang. 13 jahre lang jeden tag 6 stunden vs. 2 mal die woche 2 stunden?
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.378
Reaktionen
717
Ort
Münster
Diese Familie bekommt also in Amerika Asyl, weil sie in Deutschland politisch verfolgt wird; sie dürfen ihre Kinder nämlich nicht zu Hause erziehen, wie sie es gerne würden, werden daher von staatlichen Sanktionen verfolgt und Dank der Gebete sovieler anderer Heimerzieher dürfen sie ihren Interessen nun in den USA, dem Land der Freien und der Freiheit selbst, nachkommen.
Doch ist das, was diese Familie fordert und nun auch bekommt, wirklich Freiheit?
Zunächst - klar! Staatliche Repressalien werden gelöst, das Individuum kann seinen eigenen Werten und Vorstellungen nachgehen und sein Leben in eigener Sache und nach eigenem Gutdünken gestalten. Klasse Sache eigentlich - oder?
Dass damit nicht alles gesagt, ist, hat Wombi mit sehr persönlichen Worten zum Ausdruck gebracht:

Es ist geil wie Claw fodert, dass die Kinder in ein totalitäres Christentum gepresst werden sollen.
Und das is FREIHEIT.

Claw, du bist ekelig

Was genau ist eigentlich die Motivation hinter dieser ganzen Geschichte? Was bringt diese Eltern dazu, für ihr Interesse durch die Instanzen zu gehen und letztlich, nachdem alle rechtlichen Mittel gescheitert sind, Asyl in den USA zu beantragen? Was genau ist das für ein dringendes Interesse, das hier Freiheit genannt wird? Natürlich, es ist die Heimerziehung. Doch was genau drängt die Eltern hierzu und was haben sie gegen die staatlichen Schulen?
Es ist das, was Wombi "totalitäres Christentum" nennt. In den Schulbüchern werden nackte Leute gezeigt! Den Kindern wird erklärt, wie das eigentlich mit dem Babys machen funktioniert. Furchtbar! Viel lieber möchte diese Familie daher genau diese Informationen ihren Kindern vorenthalten, dieses Wissen gezielt nicht vermitteln und wehr sich gegen alles, was dieses Wissen eventuell doch tragen könnte. Und das können sie nun.
Ist das Freiheit? Ja, ist es; aber es ist definitiv nicht die Art von Freiheit, von der wir reden, wenn wir über Ideale sprechen. Diese Freiheit, die Familie Romeike sucht, ist eine perverse Art von Freiheit, die gleichzeitig Unterdrückung ist. Wombi hat ganz Recht, das Wort "totalitär" zu benutzen, denn erst durch gezielte Unterdrückung von Wissen ist diese Freiheit überhaupt möglicht, ja sie definiert sich geradezu hierdurch.
 

DerHansJaDerSägt

Guest
Sei realistisch: Niemand ist an Chancengleichheit interessiert. Einem Teil sind ihre Kinder scheißegal. Alle anderen wollen einen Vorteil für ihre eigenen Kinder. Wer stimmt dafür, sein Kind auf ein schlechtere Schule zu schicken, zum Wohle aller?

Chancengleichheit kann der Staat niemals garantieren, genauso wenig wie Vollbeschäftigung oder eine Kriminalitätsrate von 0,00%

Reiche Eltern werden immer mehr Ressourcen haben, die sie in ihre Kinder investieren können. Der Staat kann diesen Unterschied maximal abfedern.

Das Problem, dass Bildung nicht wirklich ein verfassungsmäßiges Recht ist, obwohl sie die Voraussetzung dafür ist, viele Rechte überhaupt erst wahrzunehmen. Dadurch ist einfach unklar, welche Aufgaben die staatlichen Schulen haben, dies wird stets politisch entschieden, was sehr schlecht ist.

Sinnvolle Maßnahmen wären zum Beispiel das anstreben von Durchfallquoten ~70% im Lehramtsstudium mit gleichzeitig exorbitant hören und breiteren Anforderungen an die Fähigkeiten der Lehrer.
Genauso darf man sich nicht scheuen, die nötige Autorität geltend zu machen, um Störenfriede im Zaun zu halten.

Damit wäre schon einiges getan. Aber bessere Ausbildung und ein Anreiz für junge Studenten diese zu überstehen kosten Geld, was man lieber in Hotiliers und Opels investiert.

@Scorn: Unterscheide einfach zwischen Freiheit und Anarchie. Das ist nicht Freiheit, dass ist Gesetzlosigkeit ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
naja du wirfst n paar sachen durcheinander.

chancengleichheit wird es nie geben, das ist richtig. nicht nur, dass genetische voraussetzungen nicht gleich verteilt sind, auch sind soziologisch kinder aus bildungshaushalten natürlich von anfang an bevorzugt. gab mal ne untersuchung darüber, dass kinder von hartz4 empfängern im schnitt 1/10 der zeit aus büchern vorgelesen bekommen wie akademikerkinder usw. usf.

aber mit geld hat das nichts zu tun. aufgabe des staates ist es also nicht chancengleichheit zu erzwingen ( das wäre utopisch ) sondern die sowieso vorhandenen ungleichheiten wie die gene oder die herkunft nicht auch noch zu verstärken indem geld zu einem faktor wird.
 

DerHansJaDerSägt

Guest
naja du wirfst n paar sachen durcheinander.

chancengleichheit wird es nie geben, das ist richtig. nicht nur, dass genetische voraussetzungen nicht gleich verteilt sind, auch sind soziologisch kinder aus bildungshaushalten natürlich von anfang an bevorzugt. gab mal ne untersuchung darüber, dass kinder von hartz4 empfängern im schnitt 1/10 der zeit aus büchern vorgelesen bekommen wie akademikerkinder usw. usf.

aber mit geld hat das nichts zu tun. aufgabe des staates ist es also nicht chancengleichheit zu erzwingen ( das wäre utopisch ) sondern die sowieso vorhandenen ungleichheiten wie die gene oder die herkunft nicht auch noch zu verstärken indem geld zu einem faktor wird.

Wie ich schon geschrieben habe: Geld wird IMMER ein Faktor sein. Selbst wenn alle eine Schulausbildung gleicher Qualität genießen, bekommen nicht alle die gleiche private Föderung.

Das Vorlesen sich positiv auf Kinder auswirkt ist übrigens fragwürdig ;)
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Das Problem, dass Bildung nicht wirklich ein verfassungsmäßiges Recht ist, obwohl sie die Voraussetzung dafür ist, viele Rechte überhaupt erst wahrzunehmen. Dadurch ist einfach unklar, welche Aufgaben die staatlichen Schulen haben, dies wird stets politisch entschieden, was sehr schlecht ist.

Sinnvolle Maßnahmen wären zum Beispiel das anstreben von Durchfallquoten ~70% im Lehramtsstudium mit gleichzeitig exorbitant hören und breiteren Anforderungen an die Fähigkeiten der Lehrer.
Genauso darf man sich nicht scheuen, die nötige Autorität geltend zu machen, um Störenfriede im Zaun zu halten.

Das klingt in der Theorie ganz toll, versagt aber vollkommen in der Praxis.
Das zentrale Problem ist, dass "Bildung" ein höchst subjektiver Begriff ist. Für die einen heißt es, die Bibel möglichst gut zu kennen und zu lernen, wie man ihr exakt folgt, für andere bedeutet es, die Welt möglichst objektiv naturwissenschaftlich zu erfassen und wieder andere sehen Gedichte interpretieren als Bildung. Woher willst du denn wissen, dass ausgerechnet deine Interpretation "richtig" ist? Wieso nimmst du dir das Recht heraus, deine Interpretation anderen Menschen aufzwingen zu wollen? Das ist ganz und gar nicht freiheitlich.

Das schlimmste überhaupt sind Durchfallquoten (oder deren Gegenteil, Widerholung von Klausuren bei zu hoher Durchfallrate). Damit werden starke Jahrgänge bestraft und gute Jahrgänge belohnt. Die statistische Streuung in Klassen ist einfach viel zu groß als dass Quoten jemals gerecht sein könnten.
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.825
Reaktionen
254
Sinnvolle Maßnahmen wären zum Beispiel das anstreben von Durchfallquoten ~70% im Lehramtsstudium mit gleichzeitig exorbitant hören und breiteren Anforderungen an die Fähigkeiten der Lehrer.
Genauso darf man sich nicht scheuen, die nötige Autorität geltend zu machen, um Störenfriede im Zaun zu halten.

Damit wäre schon einiges getan. Aber bessere Ausbildung und ein Anreiz für junge Studenten diese zu überstehen kosten Geld, was man lieber in Hotiliers und Opels investiert.

@Scorn: Unterscheide einfach zwischen Freiheit und Anarchie. Das ist nicht Freiheit, dass ist Gesetzlosigkeit ;)

Du hast doch nicht die geringste ahnung. Durchfallquoten für lehramtskandidaten, die zumindest bei gymnasiallehramt sowieso überwiegend in den selebn vorlesungen drinsitzen wie die diplomer. Wenn dann sollte man das lehramtsstudium komplett umstellen und tatsächlich auch den lehrberuf vermitteln und nicht nur fachliche kompetzenzen lehren, so wie es im moment funktioniert.
Führ doch deine durchfallquoten von 70% ein, dann studiert kein schwein mehr lehramt, was bei naturwissenschaftlichen fächern sowieso schon mangelware ist... Viel spass in einem land ohne lehrer, wobei es jetzt schon akuten lehrermangel zu beklagen gibt.
Erst denken, dann posten. :wave:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Geld wird IMMER ein Faktor sein. Selbst wenn alle eine Schulausbildung gleicher Qualität genießen, bekommen nicht alle die gleiche private Föderung.

Das Vorlesen sich positiv auf Kinder auswirkt ist übrigens fragwürdig

was hat das mit geld zu tun? es kostet nichts sich mit seinen kindern zu beschäftigen, mit ihnen zu spielen, zeit zu verbringen usw. das ist kein monitäres sondern ein soziales problem.

und wie soll vorlesen bitte schädlich sein? es geht doch darum, dass kinder aus bildungsschichten allein schon einen xfach größeren wortschatz bei der einschulung haben.

Führ doch deine durchfallquoten von 70% ein, dann studiert kein schwein mehr lehramt, was bei naturwissenschaftlichen fächern sowieso schon mangelware ist... Viel spass in einem land ohne lehrer, wobei es jetzt schon akuten lehrermangel zu beklagen gibt.
Erst denken, dann posten.

naaaaja ist halt die frage was besser ist: ein land ohne lehrer oder eines mit unfähigen. wenn ich mir mal ansehe, wer aus meinem abijahrgang so lehramt studiert oder auch die lehrämtler hier mir ansehe...da krieg ich schon bissl sorge um meinem hypothetischen kinder oO
 

PrärchenMinz

Guest
Absolute # an alle die die Bedeutung der Sozialisierung durch die Schule hervorheben. Die Schule auf die reine Wissensvermittlung zu reduzieren ist absolut realitätsfern.

Die Qualität des Unterrichts mag sich zwischen Schulen stark unterscheiden, aber das spielt hier letztlich keine Rolle, denn es ist eine Prinzipienfrage, und hierfür sollte man die Annahme treffen, dass die Wissensvermittelung durch die öffentlichen Schulen angemäßen gewährleistet wird. Glaube sowieso das unsere Meinung dazu durch unsachliche, öffentlich geführte Diskurse stark verzehrt ist.

Persönlich stelle ich mir eine ausreichende Bildung allein durch die Eltern äußerst schwierig vor. Als erstes tut sich mir schon die Frage auf, welche Eltern den Heimunterricht vorziehen würden, und da vermute ich bestimmte Gruppen sehr stark vertreten: Extremisten aller Arten, sei es religiös, politisch, etc. Das Stichwort Indoktrination ist ja bereits mehrfach zurecht gefallen.

Es mag viele "Durchschnittseltern" geben, die von unserem Bildungssystem enttäuschst sind und ihre Kinder nur mit einem unguten Gefühl auf eine staatliche Schule schicken, doch bin ich mir sicher, dass davon nur ein absolut marginaler Anteil den Heimunterricht tatsächlich anwenden würde.
Ich frage mich sowieso wie das alleine zeitlich zu regeln sein soll, als erwachsener Mensch hat man doch in der Regel eine Vielzahl von Verpflichtungen, allen vorran berufliche, die einen mehr oder weniger starren Terminplan vorgeben. Wie verdammt nochmal sollen da genügend Unterrichtsstunden für die Kinder zusammenkommen?

Aber ok, gehen wir hier fairerweise einfach mal davon aus, dass die Eltern gebildet und frei in ihrer Terminplanung sind und so ihren Kindern eine gute Allgemeinbildung mitgeben können. Wenn dann noch, wie hier bereits vorgeschlagen, jährliche Leistungskontrollen durch eine, zumindnest staatlich kontrollierte, Institution Bedingung für die Fortsetzung des Heimunterrichts wären, spräche aus bildungstechnischen Grund nichts dagegen.

Was mich trotzdem nicht von meiner Meinung abbringt.

Die Schulzeit fällt nuneinmal mit der Zeit zusammen, in der ein Mensch maßgeblich sozialisiert wird, und für eine gesunde Entwicklung ist gesellschaftliche Integration einfach mal Bedingung. Ich bin auch mit vielem nicht einverstanden was in unserer Gesellschaft Konsens ist, aber ich kann damit umgehen, was sich derart ausdrückt dass ich sozial Interagieren kann um mein Grundbedürfniss nach Gemeisnchaft zu befriedigen, aber auch gleichzeitig mir widerstrebende Ansichten nicht übernehme und trotzdem toleriere.
Ich glaube, dass Menschen die in ihrer Kindheit von den Eltern in weiten Teilen vom öffentlichen Leben abgeschirmt wurden, diese Fähigkeit nich/ weniger ausgeprägt Entwickeln und so die Tendenz haben ihre Ansichten zu radikalisieren.

Kinder sind nicht in der Lage ihr Verhalten zu reflektieren, geschweige denn zukunftsorientiert zu handeln. Somit können sie auch ihre Interessen nicht selbst vertreten. Dafür sind in der Regel die Eltern zuständig. Die 2. Instanz der kindlichen Interessenvertetung stellt idealerweise der Staat dar, der bei Nichtbeachtung einschreitet. Das sich heimunterichtende Eltern genau dieser Kontrolle zu entziehen versuchen, gibt mir zu denken. Dabei will ich aber betonen: ich unterstelle all diesen Eltern keine schlechte Absichten, ich möchte einfach nur die unbestreitbare Gefahr des Mißbrauchs durch Indoktrination betonen.

Bla, soweit.
 

DerHansJaDerSägt

Guest
Das klingt in der Theorie ganz toll, versagt aber vollkommen in der Praxis.
Das zentrale Problem ist, dass "Bildung" ein höchst subjektiver Begriff ist. Für die einen heißt es, die Bibel möglichst gut zu kennen und zu lernen, wie man ihr exakt folgt, für andere bedeutet es, die Welt möglichst objektiv naturwissenschaftlich zu erfassen und wieder andere sehen Gedichte interpretieren als Bildung. Woher willst du denn wissen, dass ausgerechnet deine Interpretation "richtig" ist? Wieso nimmst du dir das Recht heraus, deine Interpretation anderen Menschen aufzwingen zu wollen? Das ist ganz und gar nicht freiheitlich.

Das schlimmste überhaupt sind Durchfallquoten (oder deren Gegenteil, Widerholung von Klausuren bei zu hoher Durchfallrate). Damit werden starke Jahrgänge bestraft und gute Jahrgänge belohnt. Die statistische Streuung in Klassen ist einfach viel zu groß als dass Quoten jemals gerecht sein könnten.

Richtig, Bildung ist ein subjektiver Begriff. Das ist aber nicht das eigentliche Problem, sondern das Problem ist, dass nicht klar ist, welche Art von Bildung die staatlichen Schulen bieten sollen. Der Ansatz ist in den staatlichen Schulen schon der einzig vernünftige: Der Schuler soll am Ende in der Lage sein, sich selbst Weiterzubilden, Selbstständig sein, und seine Allgemeinbildung soll so breit sein, dass er seine Möglichkeiten auch weitesgehend kennt.

Das mit den Durchfallquoten bezog sich aufs Studium, dass ist dir klar oder?

@Outsider: Post nich gelesen?
1) Es ist irrelevant, in welchen Vorlesungen Lehrämter jetzt sitzen, wenn du einen Studiengang ohnehin umkremplen willst.
2)Ja ich weiß das dann niemand mehr Lehramt studiert. Jetzt studieren die ganzen Nulpen Lehramt. Ist das die Lösung? -> Lehrer besser bezahlen und die Lehrbedinungen verbessern. Höhere Anforderung, höhere Belohnung.

Habe ich alles schon geschrieben.

@Heator: Wieviel Geld hatten deine Eltern? Nach der Scheidung haben wir von Sozialhilfe gelebt. Klar gibts zum Glück öffentliche Bildungseinrichtungen wie Bibliotheken, die ich mir leisten konnte. Ist das vergleichbar mit einem Haushalt, der selbst schon massenhaft Bildungsmöglichkeiten, rund um die Uhr bietet? Ich denke nicht. Ich war jedenfalls lieber bei Freunden als zu Hause. Wenn du wirklich glaubst, dass das Vorhandensein von materiellen Gütern sich nicht auf die Entwicklung eines Kindes auswirkt, okay. Das scheint mir aber etwas naiv. Bildung kostet. Du kannst auch ohne Geld was für deine Kinder tun, ja. Aber weniger.

Das Vorlesen schädlich ist, habe ich nie behauptet. Es ist vielleicht auch gut für die Beziehung zwischen Kind und Eltern. Aber es verbessert nicht unbedingt den schulischen Erfolg oder macht das Kind selbst zu einem fleißigen Leser.
 
Zuletzt bearbeitet:

Entelechy

Guest
definiere besser. schule dient ja nicht nur zur stoffsvermittlung sondern auch als lebensschule. man muss lernen sich in einem komplexen sozialen system zurechtzufinden, sich durchzusetzen, freundschaften zu schließen und gemeinsam dinge durchzustehen. nimmt man kindern diese lebensschule, werden sie halt weltfremde spinner, die vielleicht ganz tolle computerprogramme schreiben können aber denen etwas ganz wichtiges fehlt. davon hat die welt bei weitem mehr als genug.

und sportvereine oÄ kompensieren nicht im geringsten diesen lehrgang. 13 jahre lang jeden tag 6 stunden vs. 2 mal die woche 2 stunden?

Habicht hatte mit seinem Post auf meinen Post hier:
http://starcraft2.ingame.de/forum/showthread.php?p=3589531#post3589531

geantwortet. Ich hatte die Sozialekompetenz dort bereits angesprochen. Deshalb habe ich FACHLICHE auch in dem von dir gequoteten Post besonders hervorgehoben so dass klar wird, dass ich mich ausdrücklich nicht auf die sozialen Fähigkeiten beziehe.
 

DerHansJaDerSägt

Guest
@Tür Fehlinformation führen zu Fehlentscheidungen auch gegen die eigenen Interessen. Da hast du dein Argument. :p

Oder meinst du den Link?
 
Mitglied seit
28.03.2003
Beiträge
8.534
Reaktionen
417
Ich geh mal stark davon aus dass er den Link meint.
Sind aber auch zu lustig diese Beweise für die Schöpfung.
 
Mitglied seit
08.03.2005
Beiträge
1.106
Reaktionen
0
naja was heisst freiheit der kinder. sie sind halt kinder, entsprechend haben sie auch keinen rechtsfähigen willen, dafür haben sie ja eltern, die für ihr wohl sorgen sollen und nach besten wissen und gewissen entscheiden sollen.

Das ist keine juristische sondern eine moralische Frage die hier diskutiert wird, daher greift Dein Argument nicht. Punkt ist dass, wie hier schon einige gesagt haben, dieses Homeschooling dazu fuehrt, dass den Kindern bestimmtes Wissen selektiv vorenthalten wird. Ob ein Kind nun an die Evolution oder an gegrillten Kaese glaubt, ist erst einmal irrelevant, Fakt ist aber, dass wenn Du ihm nichts uber die Evolution beibringst, es die Entscheidung fuer eines der beide niemals wird treffen koennen. Im Grunde zielt es also auf die Schaffung unmuendiger und unselbststaendiger Individuen hin, deren Weltbild auf einem unglaublichen Schmarrn beruht.

Ich finde prinzipiell, dass kein Elternteil das Recht hat, seinem Kind seine eigenen Ansichten aufzuzwingen. Ist natuerlich sehr idealistisch, aber ich meine, Kinder werden ueber das, was sie frueh erfahren, womoeglich ihr ganzes Leben lang gepraegt. Und ich finde es furchtbar, wenn jemand an den Nikolaus oder an den Mann im Mond glaubt, weil ein Elternteil meinte, er muesste das geistige Modell fuer seine Kinder sein, und diese haetten gefaelligst genau das zu glauben, was man selber glaubt.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Punkt ist dass, wie hier schon einige gesagt haben, dieses Homeschooling dazu fuehrt, dass den Kindern bestimmtes Wissen selektiv vorenthalten wird.

das problem hast du aber in allen schulen in fächern wie geschichte. schaust du in ein japanisches schulbuch wirst du eine etwas andere darstellung der geschichte finden als in einem amerikanischen. welches ist nun die wahre geschichte und welche darf den kindern nicht vorenthalten werden?
was ist mit unterricht zB. in islam oder judentum? warum wird dieser der kindern vorenthalten?beim islam kann man noch argumentieren, dass dieser hier (noch) nicht heimisch ist. beim judentum wird das aber wohl kaum gehen, es ist nicht weniger eng mit europa und auch deutschland verbunden als das christentum.
ich hatte keinen philosophieunterricht an der schule, obwohl ich mir einen gewünscht hätte, der wurde mir auch selektiv vorenthalten usw. usf.

fakt ist, megavolt hat insofern recht als dass es unmöglich ist festzulegen was bildung ist und welche teile davon jedem unbedingt zugänglich gemacht werden müssen und welche nicht.

dein argument greift demnach insofern nicht, als dass nicht klar ist worin der unterschied ist zwischen der vorenthaltung durch diese eltern oder zB. den staat oder die gesellschaft, die für sich eine historische/religiöse/historische wahrheit beansprucht. ich meine, wir leben hier in deutschland, das anzweifeln bestimmter historischer fakten steht hier teils unter strafe.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Das mit den Durchfallquoten bezog sich aufs Studium, dass ist dir klar oder?

Auch in der Universität gibt es Jahrgänge ;) Naja ok, es war eventuall nicht das optimale Wort. Starke Semester werden benachteiligt und schwache Semester bevorzugt - besser?

Dazu kommt wie oben schon angesprochen der Lehrermangel. Bei hoher Durchfallrate kriegst du einfach zu wenige Lehrer und gerade für Naturwissenschaften gibt es sowieso schon zu wenige.

Und sind wir doch mal ganz ehrlich, Lehrer sein ist nicht so anspruchsvoll. Es macht einfach keinen Sinn, die besten 10% eines Jahrgangs dazu bringen zu wollen, in der Schule extrem einfachen Stoff durchzukauen. Bleiben wir mal bei Mathe und Physik - die fachlichen Anforderungen an einen Lehrer sind einfach extrem niedrig und Vordiplom-Wissen ist quasi schon eine Überqualifikation. Da ist es doch viel sinnvoller, die untersten 10% des Studiums Lehrer werden zu lassen, sonst können sie gar nichts aber ihr Wissen ist halt immernoch mehr als ausreichend für Schulstoff.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
naja MV du übertreibst aber natürlich auch. es hat schon seinen grund warum ein guter lehrer mehr wissen sollte als das was die schüler wissen sollte. er muss den stoff ja auch durchdrungen und verstanden haben und nicht wie die schüler ein paar testfragen in die birne prügeln und dannach für immer vergessen.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.695
Reaktionen
1.020
Ort
Köln
Und sind wir doch mal ganz ehrlich, Lehrer sein ist nicht so anspruchsvoll. Es macht einfach keinen Sinn, die besten 10% eines Jahrgangs dazu bringen zu wollen, in der Schule extrem einfachen Stoff durchzukauen. Bleiben wir mal bei Mathe und Physik - die fachlichen Anforderungen an einen Lehrer sind einfach extrem niedrig und Vordiplom-Wissen ist quasi schon eine Überqualifikation. Da ist es doch viel sinnvoller, die untersten 10% des Studiums Lehrer werden zu lassen, sonst können sie gar nichts aber ihr Wissen ist halt immernoch mehr als ausreichend für Schulstoff.
Du vergisst hierbei vollkommen die pädagogische Komponente. Ich glaube, dass du kein guter Lehrer wärst, da Lehrer sein auch z.B. Emphatie erfordert. Fakt ist, daß Lehrer viel zu viel fachliches Lernen was sie nachher nicht mehr brauchen. Dieser Teil sollte gekürzt und dafür durch mehr pädagogische Fächer ersetzt werden.
 

Pantrax

Guest
Als Christ kann man dieser Familie nur gratulieren: Sie haben sich gewaltlos dem staatlichen Zwang wiedersetzt, und das mit Erfolg. Europa steuert im Augenblick in die völlig falsche Richtung, die EU entwickelt sich zum kommunistischen Monstrum, wo Kreuze und christliche Werte unwillkommen sind. Die Kommunisten haben eine panische Angst vor der Freiheit der Bürger, denn sie bedeutet, dass man die Massen nicht mehr kontrolieren kann.

Für mich stellt sich aber die Frage, ob Heimunterricht Sinn macht, u.a. (wie von shao schon erwähnt) wegen sozialen Gründen. Ich würde wollen, dass meine Kinder mit anderen Kindern lernen. Und dafür gibt es, auch in Deutschland, genügend katholische Schulen.
Die Vorbehalte gegen die staatlichen Schulen kann ich aber bestens nachvollziehen:
-Antichristliche Propaganda (deren Wirkung bestens in diesem Forum bei Debatten über Hexenverbrennung, Papst Pius, oder der katholischen Sexuallehre beobachtbar ist)
-Zerstörung unschuldiger Kinder, welche sich als "sexuelle Aufklärung" tarnt: Man hat keine Möglichkeit, seine Kinder dem zu entziehen.
-Degradierung der Naturwissenschaften zu Laberfächern: Der Glaube, die Natur müsse sich dem Ergebnis einer Debatte beugen; dies erklärt auch, wie z.B. hier im Forum ein Lehramtsstudent im 5ten Semster(ich glaub Deutsch+Geschichte) sich zur Fachkraft für den Klimawandel aufspielt.
-Allgemeine Lustlosigkeit der Lehrer, welche nach dem Motto "Unterricht kann auch ohne Lehrer stattfinden" zur Arbeit gehen. Auf Grund der kommunistischen Gleichmacherei wird Leistung nicht belohnt
-Die angebliche Aufgabe staatlicher Schule, "Kritisch emanzipierte Bürger" zu erziehen, kann angesichts der großen Staatshörigkeit der Deutschen als gescheitert angesehen werden.


Dagegen die katholischen Schulen:
-Erziehung im Glauben: Der Mensch ist als Ebenbild Gottes erschaffen
-Achtung vor der Würde des Menschen: Der Mensch ist kein "Abfertigunsprodukt", jedes Individuum ist einzigartig
-Klare Hierarchie in der katholischen Kirche: Der Lehrer ist Respektsperson und soll seinen Schülern Wissen vermitteln
-höheres Niveau(gilt bei Privatschulen allgemein)
-Vermittlung moralischer Werte: Jeder Mensch hat ein Gewissen, dem er folgen kann. Nicht die Emotionen beherschen den Menschen (wie z.b. bei einem Tier), sondern der Mensch beherscht seine Emotionen. So kann er weltlichen Verführungen wiederstehen, und gegen totalitäre Staaten ungehorsam sein.
 
Mitglied seit
17.05.2006
Beiträge
11.492
Reaktionen
0
ich sehe hier zwei mögliche ausgänge die man beim thema heimunterricht antizipieren muss.
die erste ist das mehr kinder von homeschooling profitieren als es ihnen schadet wobei auch passive effekte mit einberechnet werden müssen. damit meine ich das wenn überwiegend kinder aus dem bildungsbürgertum aus den staatlichen schulen genommen werden der positive einfluss dieser idr guten schüler in den klassen fehlt und das gesamtniveau sinkt. dann hätte man eine handvoll verbesserungen aber die gesamtbevölkerung wäre negativ beeinflusst. wenn das der fall ist lässt man schön alle kinder in der schule.
es kann natürlich auch der umgekehrte fall gegeben sein, dann wäre es fahrlässig keinen heimunterricht zuzulassen.

ich persönliche sehe jetzt einfach nicht den großen vorteil die kinder zuhause zu behalten. die kindert motivierter eltern werden ebenfalls überdurchschnittlich gut sein, genauso wie es jetzt ist, während der rest entweder gleich bleibt oder sich verschlechtert. im besten fall wenn keine beeinflussung der schüler an staatlichen schulen geschieht muss die zahl derjenigen die eine bessere bildung abbekommen größer sein als diejenigen die eine schlechtere erfahren und das halte ich für maximal zweifelhaft. der einfluss der eltern auf kinder die zuhause unterrichtet werden ist ja um weiten größer als wenn kontakt zu mehr oder weniger zufällig ausgewählten menschen gleichen alters besteht. damit will ich jetzt gar nicht unbedingt auf die weltanschauung hinaus, sondern auch auf die vorstellungen der erziehungsberechtigen für das spätere leben des kindes. wenn sich die eltern in den kopf gesetzt haben das ihr sohn nur lesen, schreiben, rechnen und ein bisschen allgemeinwissen brauch weil er mit 16 ne lehre anfängt und in vatis firma unterkommt hilft es auch nicht wenn er bessere schulische leistungen erbringt als gleichaltrige da es zu einem universitätsabschluss und damit dem höchsten grad der ausbildung wahrscheinlich nie kommen wird. so ja auch bei der hardcore christen familie. in einem älteren artikel dazu stand das der älteste sohn die 10. klasse an einer realschule mit 1.1 glaube ich abgeschlossen hat und dann eine handwerkliche lehre anfing. der realschulabschluss ist aber leider nichts worauf man sich heute einen runterholen kann und die chance das er, wenn er von anfang an normalen unterricht gehabt hätte inkl unterstützung der eltern, an einer uni/fh unterkommt und später sich entweder selbst verwirklichen kann oder einfach mehr verdient darf man bei sowas nicht unter den teppich kehren.


edit: nur ein punkt zu meinem vorposter
-höheres Niveau(gilt bei Privatschulen allgemein)
das gilt mit nichten allgemein. es gibt privatschulen mit gutem ruf die sich ihre schüler aussuchen können und dann im allgemeinen aus den besten bestehen, die eltern haben welche sehr großen wert auf bildung legen. da ist ne privatschule natürlich sau geil. es gibt aber auch schulen die finanziell nicht so geil dastehen, die dann jeden aufnehmen und zu einem hort von problemfällen werden. da hat man dann klassen mit 90% versagern anderer schulen deren eltern aber einfach nicht einsehen das ihr kind nunmal nicht das zeug zum abitur und anschließendem jura oder medizinstudium hat. hatte mit beiden fällen im bekanntenkreis zu tun und bei zweitem haben die eltern die kinder von der privatschule wieder auf eine staatliche geschickt da der unterricht unter aller sau war. in erstem fall gilt halt einfach das wenn man ein hohes durchschnittsniveau der schüler hat natürlich auch besseren unterricht machen kann womit die schüler wieder besser gefördert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben