Der ewige Syrien Konflikt

parats'

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Die Frage ist auch wie es nun weiter gehen soll. Auch wenn alle diplomatischen Kanäle bisher nichts gebracht haben, kann ich mir nichts vorstellen, dass es nun ein einlenken gibt.
 

Deleted_228929

Guest
Hat Trump Assad nicht im Wahlkampf (und danach) gelobt, weil er immerhin fleißig Terroristen getötet hat? Bemerkenswert fand ich auch, wie der Angriff schon Tage vorher offen angekündigt worden ist. Hat Trump sich nicht mal drüber aufgeregt, dass der Angriff auf eine ISIS-Stadt ewig vorher in den Medien angekündigt worden ist?

Anyway, finde die Aktion auch hart dümmlich und lächerlich, unabhängig davon wer für den Giftgasangriff jetzt verantwortlich war. Die Kommentare von Macron und May sind halt einfach an Idiotie kaum zu überbieten: "Wir wollen keinen Regimewechsel und auch nicht in den Bürgerkrieg eingreifen, aber Chemiewaffen geht ja mal nicht." Aber mit konventionellen Waffen darf gerne weiter geschlachtet werden, ja?
 

parats'

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Vor allem Macron. Erst beschießen und dann den Weg über die Politik fordern. Selten so ein weltfremdes verhalten gesehen. :rofl2:
 
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Der ewig anhaltende Syrienkonflikt zeigt einfach nur wie nah am Tier der Mensch noch ist - linke Baumschmuserfantasien von one world one people werden da eiskalt von interessengesteuerter Geo"politik" ins Reich der Fabeln gebombt.

Willkommen in der Realität, wenn die Mächtigen Machtinteressen haben wird einen Fick auf die Menschen vor Ort gegeben - immer. Ich versteh auch nicht wie man auch nur eine Zeile der lächerlichen Propaganda aller Beteiligten glauben kann (Briten, Russen, Amerikaner sowieso) und hier auch noch ernsthaft versucht sowas wie Wahrheit herauszufinden - "aber er hat im Wahlkampf gesagt er macht nicht"- "aber macron hat beweise"...really..REALLY?? Habt ihr die letzten 70 Jahre geschlafen? Glaubt ihr wirklich zu erfahren wer denn nun wirklich Giftgas geschmissen hat? Das kommt 50 Jahre später in Geheimen Dokumenten raus, nicht 3 Tage später in der BILD. Propaganda, false flag aktionen, fick aufs Völkerrecht, lug und trug, ziehen sich durch die Weltgeschichte. Sturz des Schahs, Afghanistan 1 und 2, Installation Pinochets, Irak 1 und 2 inkl. "Beweise" für Massenvernichtungswaffen, Invasion der Schweinebucht, die "russischen" Uboote vor Schweden inkl. dem Mord an Olof Palme, der Mord an Lumumba, Krieg in Serbien ohne UN Mandat, Umsturz auf dem Maidan,Sturz Gaddafis und und und. Und das sind nur einige der zweifelhaften direkt verübten oder hart finanzierten Aktionen des Westens um "Gutes zu tun". Ich will gar nicht Wissen was der Russe, der Chinese oder sonstwer noch für Scheiße getrieben hat - bestimmt nicht minder dreckig.

Die Welt ist schlecht, der Russe ist schlecht, der "Westen" ist schlecht - auf politischer Ebene. In Syrien tobt ein ekelhafter Stellvertreterkrieg von Großmächten, wo am Ende nichts erreicht wird (same Jemen). Leidtragende sind nur die Menschen vor Ort.

Wer glaubt auf politischer Ebene "Freunde" zu haben sollte sich ganz schnell nem Realitätscheck unterziehen und sich nur als Beispiel klar machen, dass unsere amerikanischen Freunde bei einer Erhitzung des kalten Krieges Pläne in der Schublade hatten die DDR nuklear zu verwüsten.

Wir alle leben weil wir Glück hatten und haben. Also genießt es und verbringt Zeit mit euren Lieben.
 
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Wann präsentieren die USA endlich mal die Beweise? Ich kann es kaum abwarten...

PS. Wieso konnte man nicht auf die OPCW Mitarbeiter warten die heute in Syrien (am Samstag) eintreffen...nein man musste vorher erstmal um sich wüten!

Einfach nur dämlich...
 
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Leinad

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Willkommen in der Realität, wenn die Mächtigen Machtinteressen haben wird einen Fick auf die Menschen vor Ort gegeben - immer.
Absolut dieses. Meine Güte, manche Leute sollten sich mal vor Augen führen, dass die Welt sich sehr geändert hat in den letzten Jahrzehnten/Jahrhunderten, aber die menschliche Natur doch nicht in dieser kurzen Zeit, wie denn auch.

Staaten sind immer noch Staaten und wenns hart auf hart kommt zählen vom großen bis in den kleinen Maßstab, nur der eigene Staat und die eigene Familie.

Der letzte WK ist grade mal 80 Jahre her, es gibt noch Leute von damals, die leben.

Nur weil die Welt globalisierter geworden ist, glauben manche Leute anscheinend, es gibt nicht mehr so was wie Machtinteressen und ein 3ter WK könnte nicht stattfinden - weit gefehlt.

In Zukunft könnte sich die Lage aufgrund mangelnder Ressourcen zuspitzen..

Im Moment denke ich dass USA und Russland den anderen nicht ohne eigene Schäden ausschalten können. Vielleicht sehen sie sich aber irgendwann dazu gezwungen bzw. sehen die Gelegenheit dazu gekommen.

Also beschränkt man sich im Moment halt auf die Stellvertreterkriege.

Wir alle leben weil wir Glück hatten und haben. Also genießt es und verbringt Zeit mit euren Lieben.
Mehr Glück als Verstand. Finde es jedes Mal aufs neue beeindruckend, wenn man mal drüber nachdenkt, dass die Menschheit es überhaupt an diesen heutigen Punkt geschafft hat.
 
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Naja...

Es heisst immer "wahrscheinlich" oder "mit hoher wahrscheinlichkeit" bla bla bla

Einen echten 100% Beweis hat man nicht was man so ließt und hört. Ich habe so meine Zweifel...

Keine Ahnung wem man noch in diesem fucking Krieg trauen kann... :kotz:
 
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Da die Russen die OPCW eingeladen haben nach Syrien zu kommen wirkt es auf mich erst einmal so als ob Sie nichts zu verbergen haben. Oder man sollte zumindest mal in Erwägung ziehen die Lage vor Ort wirklich zu überprüfen. Ich würde das begrüßen.

iran und nordkorea haben in der vergangenheit auch ständig kontrolleuere ins land gelassen, nur um sie nicht in die anlagen zu lassen, bzw. ihre arbeit zu erschweren. nur weil sie das angeboten haben bedeutet es nicht, dass sie die untersuchung unterstützen, dass können genau so politische spielchen sein.
 

Scorn4

Servitor
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Im Moment denke ich dass USA und Russland den anderen nicht ohne eigene Schäden ausschalten können. Vielleicht sehen sie sich aber irgendwann dazu gezwungen bzw. sehen die Gelegenheit dazu gekommen.
Wenn die USA nur wollte, könnte sie selbstverständlich im Handumdrehen mit einer Offensive auf breiter Front Syrien innerhalb von 3 Wochen vollständig einnehmen.

Dabei gibt es leider 2 Probleme, ein allgemeines und ein besonders.

Das allgemeine Problem besteht darin, dass ein solcher militärischer Erfolg keinen politischen Erfolg darstellt. Nur, weil das Land unterworfen wäre, wäre damit keine einzige Ursache der internen Probleme des Landes gelöst und die USA hat sich leit WW2 auch nicht mehr in der Lage dazu gezeigt, genau das zu leisten. So ein Engagement wäre ein vergifteter Apfel, dieser "Sieg" würde nur viel mehr Probleme schaffen, die die USA über die nächsten Jahrzente beschäftigen würde.

Das besondere Problem ist eine fehlende Startegie der Regierung Donald Trump. Da ändern sich die Meinungen alle paar Stunden, je nachdem, was Trump gerade auf Fox News gehört hat. Letzten Endes ist das aber immernoch besser als ein George Bush, der zu ernsthaften Schritten noch in der Lage war. Immerhin kann man sich bei Trump sicher sein, dass weder er noch sein Kabinett zu konsequenter Handlung in der Lage ist.
 
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Nun ist es halt auch zu spät. Die können direkt wieder abreisen. Ich würde die warten lassen bis sie schwarz sind.
Ein Giftgasangriff kann auch noch Wochen oder gar Monate später nachgewiesen werden. Aber auch hier wird die OPCW nur feststellen, ob Giftgas eingesetzt wurde, nicht von wem.
Nun, mittlerweile waren sie ja vor Ort: https://www.nytimes.com/2018/04/21/world/middleeast/syria-opcw-douma.html

Aber wie Carla del Ponte bereits sagte: Keine der involvierten Mächte hat Interesse an einer friedlichen Lösung.
 

Moranthir

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Definiere Gewinnen.

Gewinnen (Regierung) bzw. das Territiorium halten (YPG sowie islamistische Rebellen an der Grenze zur Türkei) können die Parteien eh nur mithilfe ausländischer Interventionen: Assad durch Iran (samt Hisbollah) und Russland, die islamistischen Rebellen in türkischen Schutzzonen und die YPG mit den stationierten US Special Forces. Was sich die radikalen Dudes in Idlib oder die wohl etwas weniger radikalen Leute in Daraa erhoffen, ist mir einigermaßen schleierhaft.

Vom Endieg kann seit der russischen Intervention eh nur noch Assad träumen, wenn sich nicht massiv etwas ändert.
 
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Mit involvierten Mächten meine Del Ponte in dem Zusammenhang vor allem ausländische Mächte, Sprich USA/GB/FR, RUS, Saudis, Iran, Türkei, Israel etc.

Dass die im inneren alle Land gewinnen wollen, ist klar.

Mora: Gibt es für dich denn noch eine andere Option als Assad? Ich wiederhole mich zwar, aber so wie ich das verstanden habe, gibt es bis auf die Kurden im Norden nur noch Islamisten, die gegen Assag kämpfen. Und ich denke Assad ist besser als ein islamistischer Gottesstaat unter Sharia Recht.
 

Moranthir

GröBaZ
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Mit involvierten Mächten meine Del Ponte in dem Zusammenhang vor allem ausländische Mächte, Sprich USA/GB/FR, RUS, Saudis, Iran, Türkei, Israel etc.

Dass die im inneren alle Land gewinnen wollen, ist klar.

Mora: Gibt es für dich denn noch eine andere Option als Assad? Ich wiederhole mich zwar, aber so wie ich das verstanden habe, gibt es bis auf die Kurden im Norden nur noch Islamisten, die gegen Assag kämpfen. Und ich denke Assad ist besser als ein islamistischer Gottesstaat unter Sharia Recht.

Danke, der Bezug war mir nicht klar.

Ich denke nicht, dass es noch eine andere Option als Assad gibt, wenn man nicht gerade irrsinnig mit Russland oder der Türkei eskalieren möchte. Die Rebellen in Idlib (die sich jetzt auch klopfen) sind entweder "nur" richtig islamistisch (JTS) oder aber HTS, der Nachfolger von al-Nusra, die wiederum der Nachfolger von al-Quaeda in der Levante waren. Zusätzlich hat die Regierung den IS passieren lassen, damit er dort ebenfalls für Unruhe sorgen kann. Idlib muss echt voller islamisten sein.
Im Süden sind die Rebellen afaik weniger islamistisch, aber die sind imo als nächstes dran, sobald die Regierung die letzten Inseln in Damaskus etc. eingenommen hat.

Die Kurden (und paar Araber der SDF (de facto YPG)) hätten ohne den Konflikt mit der Türkei vielleicht wirklich eine relativ vernünftige Option sein können, aber da den USA der NATO-Partner wichtiger ist, als der syrische Flügel der PKK, die international als Terrororganisation eingestuft ist, wird das imo auch nichts. Im Konflikt mit der Türkei haben sie sich zu sehr auf die Loyalität der Amis verlassen, die nach dem de facto Sieg über den IS erst einmal keine Verwendung mehr für sie haben.
Blöd für die Kurden ist zudem, dass Assad - trotz Drängen Russlands - in der Verganenheit mehrere(?) Vorschläge zur Föderalisierung Syriens abgelehnt hat. Den Link hatte ich hier mal gepostet.

Ich glaube leider definitiv nicht an eine andere Option als Assad für ganz Syrien, besonders nicht an eine moderate. Es wäre aber ganz nett für die Kurden, wenn sich deren Situation insgesamt ein wenig bessern würde. Es gibt ja afaik noch viele Unklarheiten, ob sie nach dem Krieg eine syrische Staatsbürgerschaft erhalten. Ich bin da nicht ganz drin, aber die Lage der Kurden in der Arabischen Republik Syrien war davor scheiße.

Letzter Punkt:
Ich weiß zwar, dass diese Falken um Bolton wirklich grenzdebil sind, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass USA, Israel, GB/Frankreich wirklich noch an einen Sieg eines Assad-Gegners glauben. Meines Erachtens wird da einfach Stärke demonstriert, Macht ausgeübt und es werden natürlich Kosten für Gegner (Russland, aber auch für Iran und Hisbollah) verursacht. So lange die Hisbollah, die defensiv wohl eine der besten "Armeen" abseits der IDF sein dürfte, in Syrien bei Offensiven Verluste erleidet, feuern sie z.B. nicht auf Israel, was imo einer der wichtigsten Punkte ist, warum Israel gegen Assad ist, obwohl die Alternativen in MAchtpositionen viel beschissener für Israel wären.
 
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Thx, so hab ich das eben auch mitbekommen, dass gerade in Ost-Aleppo, Idlib und rund um Damaskus eigentlich nur noch Islamsiten am Werk waren. Der Süden (Daraa) scheint da vergleichsweise moderat (wenn auch selber nicht frei von Kriegsverbrechen), da hätte ich dann auch kein Problem, wenn die Medien von "Rebellen" oder "Opposition" reden.

Was ich noch zu wenig verstehe ist wieso die USA an einem destabilisierten Mittleren Osten interessiert ist und welche Strategie sie weiter fahren wollen, um die Destabilisation zu erhalten oder auszuweiten (samt ihrem Einfluss in der Region).
Ist der Iran wirklich eine Bedrohung für die USA oder gehts da einfach schlicht ums Öl und die Eindämmung von Russland?
 
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fühlt sich das nicht etwas seltsam an zu fragen, ob der iran wirklich eine bedrohung für die usa darstellt?
ich meine, wie denn?
 

Moranthir

GröBaZ
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Ist der Iran wirklich eine Bedrohung für die USA oder gehts da einfach schlicht ums Öl und die Eindämmung von Russland?
Bei der Iranfrage geht es imo nicht um die Eindämmung Russlands, sondern um die Eindämmung der Macht Irans selbst. Seit der Revolution standen Iran und USA oftmals auf entgegengesetzten Seite, wie z.B. im Golfkrieg in dem der Irak den Iran überfiel und Basra z.B. nur durch amerikanische Satellitenaufklärung nicht vom Iran eingenommen wurde, seit Ewigkeiten in Bezug auf die Hisbollah, die - vor 9/11 - mit den Barrack Bombings in Beirut einen der "erfolgreichsten" Terroranschläge gegen den Westen auf die Beine stellte. Zudem sind die USA enge Verbündete von Saudi Arabien und Israel, Irans größten außenpolitischen Rivalen. Israel und Saudi Arabien scheinen sich ja mit Hinblick auf den Iran auch näherzukommen.

Eine direkte Bedrohung für die USA in Amerika sehe ich da auch nicht, obwohl Netanyahu seit mindestens 1996 behauptet, dass die Zeit knapp wird. Diesmal ist es aber wirklich gleich soweit!
 
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Schon vor den Gas angriffen hat Assad Blutbäder unter der eigenen Bevölkerung angerichtet. Dies lässt sich nicht ungeschehen machen und obwohl wir von hier aus natürlich Assad als "beste" Lösung sehen um das Land wieder zu "befrieden", sieht das die Bevölkerung, die unter Ihm gelitten hat nicht so deutlich. Es ist nicht so das die Syrer geschlossen hinter Assad stehen.

Als Grund für all das Elend sehe ich imo noch an erster Stelle geopolitische Interessen, Der Iran möchte sich den freien Weg vom Iran bis ans Mittelmeer und nach Israel sichern.
Russland möchte gerne seine Militärbasen am selben Meer behalten und Amerika und Russland posen wieder wer jetzt eigentlich den dickeren Schwanz hat.
Dabei sind beide sicherlich nicht an einer wahren weltzerstörenden Konfrontation Amerika - Russland interessiert, sondern eher der kleine Stellvertreterkrieg mit Machtdemonstrationen usw.
 
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