ok absolute nuppel frage, da ich mich zero mit aktien/trading/blubb beschäftige - kann man tatsächlich auf öffentlichen handelsplattformen auf den wertverlust von aktien/unternehmen
wetten?!
wie muss ich mir das vorstellen, wetteinsatz auf konkurs/unterschreitung eines mindestaktienwertes und wenn dies erreicht wird - was dann? gewinnausschüttung an den wettenden?
€:
alright, ich vermute, mit "wetten" ist das in diesem post kurz erläuterte "shorting" gemeint?
wenn ja ists mir immer noch nicht klar - ide hedgefonds haben sich also aktien "geborgt", diese verkauft (gewinn $$$) und drauf gehofft, die aktien würden in den keller fallen, um eben diese von ihnen verkauften aktien zu einem bruchteil des von ihnen erziehlten verkaufspreises wieder zurückzukaufen? und dann? gamestop wieder aufpeppeln und auf wieder weiter steigende aktien hoffen?
i don't get it
In den anderen Texten wurde es schon erklärt (wollte es auch nicht zu technisch machen), aber ich versuch's auch nochmal; Der tatsächliche Ablauf eines shorts (so wird diese "Wette" genannt) ist grob vereinfacht:
- Du leihst dir eine Aktie mit dem Versprechen sie bis Tag X wieder zurückzugeben.
- Du verkaufst die Aktie sofort
- Am Tag X kaufst du die Aktie wieder ein und gibst sie zurück. Ist der Preis bis dahin gesunken, machst du Gewinn. Ist er gestiegen, machst du Verlust. Gibst du die Aktie nicht zurück, fallen heftige Zinsen an.
- EDIT: Aufgepäppelt soll da garnichts werden, man setzt explizit darauf (und befördert auch) das Gamestop Pleite geht. Je geringer der Aktienkurs, desto mehr Profit.
In der Zeit zwischen dem Verleih und Tag-X haben Shortseller natürlich alle Anreize (auch illegal) dafür zu sorgen, dass der Kurs fällt. Gamestop wurde lächerlichst geshortet (es wurden weit mehr Aktien verliehen als im Umlauf sind; wie man mehr Aktien verleihen kann, als im Umlauf sind? k.A... Kettenverleih vlt.?). Die Reddit-Memer setzen nun (erfolgreich) alles daran bis zum Tag-X den Preis in die Höhe zu treiben, damit die Hedgefonds ordentlich blechen müssen. Idee: Redditors kriegen Geld, Hedgefonds gehen Pleite (wobei es hier durchaus zu Kettenreaktionen kommen könnte, so ganz ungefährlich ist das vermutlich auch für "uns" Außenstehende nicht).
Wie immer gilt: gefährliches Halbwissen, im Zweifel auf die Korrekturen der Profitrader hier im board hören
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EDIT:
Mega, vielen Dank, alles verstanden, bis auf den letzten Punkt: Warum ist das mit robinhood und co. ein Problem? Kann man die Gamestop Aktie nicht auch ganz normal über sein Bankdepot kaufen?
Nach der Zusammenfassung bin ich auf jeden Fall Team WSB, fick die HedgeFonds. Ich bin ja Liberaler, aber gegen leistungslosen Wohlstand. Wenn ich für meine lächerlichen sechs Stellen 60 Stunden in der Woche arbeiten muss, soll keiner reich werden mit weniger Arbeit!
Machen ja viele, aber so ein neues Depot zu eröffnen dauert halt, und die Zeit bei so einem Sturm zu investieren ist halt genau JETZT und nicht in 2 Tagen oder wann auch immer das durch ist. Bei der DKB weiß ich z.B. das es gerne mal 48h dauert bis man dann tatsächlich mit traden anfangen kann. Wenn man so ein Alternativdepot schon hat ist man fein raus, viele waren aber halt nur bei den Neotradern. Hinzu kommen andere sketchy Geschichten wie "verschluckte" trade orders oder unfrewillig verkaufte Aktien (zur Kundensicherheit natürlich!).
Es sind diese paar Tage Luft, auf die die Hedgefonds vermutlich bauen um durch diverse andere Machenschaften ihre Verluste abzufedern (gibt da interessante Beobachtungen über das Marktgeschehen gestern, die ich aber nur halb verstehe und hier auch zu sehr ausufern würden). Robinhood & Co haben ihre Marktmacht und die Trägheit des Kundenverifikationsprozesses ausgenutzt, um dem Shortsqueeze zu entkommen (mutmaßlich).
Pikant auch: Der Ankauf der Aktien wurde nur für Kleinanleger und nicht für die Großen unterbunden. Man munkelt die haben sich in der Zeit gegenseitig die Aktien zugeschoben um Panikverkäufe auszulösen.
EDIT2:
Darfst auch die psychologische Komponente nicht vernachlässigen. Ein Teil der Leute bekam direkt Panik als der Verkaufsstopp kam und der Kurs erstmalig massiv abrutschte -> panikverkauf, weiterer Kursrutsch. Der nächste Teil hat sich beim Wechsel der Tradeplattform ungeschickt angestellt (statt einfach zu halten haben sie verkauft mit dem Plan Guthaben zu transferieren, um dieses auf der neuen Plattform zu investieren, leider dauert das anmelden und auch das transferieren mehrere Tage, solange sind die erstmal raus aus dem Geschäft -> weiterer Preisverfall). Wenn man routinemäßig das Verhalten großer Menschenmengen studiert (eben weil man gewiefter Trader ist), weiß man, dass es diese "Handelstypen" gibt, und kann sie in seine Strategie mit einbeziehen.
WSB versucht natürlich die "rationale Strategie" (alles halten, und noch mehr auf der neuen Plattform investieren) zu pushen, aber das lesen nicht alle, nicht alle hören drauf, und manchen fehlt auch der finanzielle Atem für sowas, inbesondere falls das jetzt noch mehrere Tage/Wochen so geht. Gerade die Amis gehen ja gerne mal "ALL IN". Die Hedgefonds wollen am Ende das ganze (so sieht es derzeit aus) aussitzen, bis dem WSB Movement die Puste ausgeht und die Leute massenhaft verkaufen.