Bundesrat CDU-Länder wollen für gesetzliche Frauenquote stimmen

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http://www.zeit.de/karriere/2012-01/frauen-wirtschaft-erfolg

Es geht dabei aber nicht um die überlegenheit der frau, sondern um die überlegenheit der vielfalt.

Ah, danke für den Link. Hier werden aber auch die Schwächen der Studie sichtbar. Zunächst mal wurden die 300 größten Unternehmen Europas untersucht, unabhängig von der Branche, was einen Vergleich zwischen den Unternehmen schwierig macht. Außerdem wurde nur eine Korrelation festgestellt, wie der Artikel ja auch selbst sagt. Korrelationen sind für Erklärungen weitesgehend wertlos. Man kann auch per Korrelation beweisen, dass der Storch die Kinder bringt, trotzdem wird das wohl kaum jemand eine solche Studie zur Grundlage der Familienpolitik machen.

Und wenn ich Sache wie die hier lese, fällt es mir schwer zu glauben, dass es nicht um die Überlegenheit der Frau geht.

Damit unterstellst du der mehrheit der (männlichen) unternehmensführungen rationales verhalten beim thema "kampf der geschlechter".
Ob das eine sinnvolle prämisse ist, darfst du jetzt selbst entscheiden.

Wenn es um handfeste Wettbewerbsvorteile geht, müssen Firmen rational handeln, weil sie sonst vom Markt gedrängt werden. Natürlich handeln Firmen nicht immer rational, aber angeblich eindeutige Vorteilen sollten sich leicht durchsetzen.

Diesen Schluss halte ich für gewagt. Er unterstellt nämlich zwei Dinge: Erstens, dass die Bereitschaft und der Wunsch nach einer hohen Positionen zwischen den Geschlechtern gleich groß ist und zweitens, dass die Befähigung für eine solche Stelle ebenso gleich zwischen den Geschlechtern verteilt ist. Letzters kann man ja noch als gegeben akzeptieren, aber gerade bei der ersten Annahme möchte ich klar widersprechen. Für Männer ist eine Karriere immer noch DAS Kriterium für soziale Akzeptanz, während bei vielen Frauen immer noch der Wunsch nach einer Familie stark ausgeprägt ist. Folglich ist wahrscheinlich auch die Bereitschaft, die entsprechende Opferbereitschaft für einen hohe Position (= Vorstand oder die Stufe darunter) mitzubringen bei Männern höher als bei Frauen. Wir reden hier immerhin von 60-70h Wochenarbeitszeit über Jahre! Das wollen wenige Männer und ich denke die Anzahl an Frauen mit diesem Ziel wird noch einmal deutlich geringer sein. Es muss sich hier folglich nicht um Diskriminierung handeln.

Es stört mich, dass es immer nur um die Vereinbarung von Beruf und Familie bei Frauen geht. Männer haben nämlich genau das gleiche Probleme, nur scheinen es da alle es normal zu empfinden. Außerdem ist die Vereinbarkeit von Karrier und Familie eh einen Lüge. Niemand kann Vorstandsmitglied werden und dabei noch ein normales Privatleben haben, egal wie sehr es einem in den Medien vorgekaut wird.

# aber du vergisst im ersten Abschnitt noch etwas. Frauen studieren meistens das falsche, arbeiten eher Teilzeit und machen weniger Überstunden als Männer. Alles Faktoren, die den Aufstieg erschweren. Die Befähigung ist sicher gleich verteilt zwischen den Geschlechtern, aber die Realisierung dieser scheint eine andere zu sein.
 
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Diesen Schluss halte ich für gewagt. Er unterstellt nämlich zwei Dinge: Erstens, dass die Bereitschaft und der Wunsch nach einer hohen Positionen zwischen den Geschlechtern gleich groß ist und zweitens, dass die Befähigung für eine solche Stelle ebenso gleich zwischen den Geschlechtern verteilt ist.
Nein, diese dinge werden nicht unterstellt.
Man müsste sie wohl unterstellen, wenn man kritisieren würde, dass die frauenquote im vorstand nicht 60% ist. Es geht aber um eine kritik daran, dass sie 0% ist.
Und viele untersuchungen beziehen die qualifikation und den karrierewunsch der beschäftigten mit ein und kommen zu dem gleichen ergebnis.
Niemand behauptet, dass diskriminierung stattfindet, nur weil es auf den ersten blick so aussieht. Aber es gibt eben viele fälle, wo es auch auf den zweiten, dritten und vierten blick so aussieht. Darum lautet die plausibelste annahme, dass diskriminierung auch stattfindet.

Es stört mich, dass es immer nur um die Vereinbarung von Beruf und Familie bei Frauen geht. Männer haben nämlich genau das gleiche Probleme, nur scheinen es da alle es normal zu empfinden. Außerdem ist die Vereinbarkeit von Karrier und Familie eh einen Lüge. Niemand kann Vorstandsmitglied werden und dabei noch ein normales Privatleben haben, egal wie sehr es einem in den Medien vorgekaut wird.
Nein, männer haben nicht das gleiche problem, weil zb alleinstehende männer selten die kinder behalten und damit von der last befreit sind. Männer in einer partnerschaft sind statistisch sehr viel häufiger von der belastung der kindererziehung weitgehend befreit, als das bei frauen der fall ist.
Natürlich spielt hier auch die unterschiedliche interessenlage eine rolle, aber die ist durch unser konservatives gesellschaftsbild ja mitbedingt.
Andere länder zeigen, dass dahinter kein naturgesetz, sondern soziale prägung steht - eine soziale prägung, die sagt: frauen an den herd, männer ins büro. Außerdem herrscht bei uns noch die einstellung vor, dass man sein privatleben dem beruf unterzuordnen habe - auch hier zeigen andere länder, dass es anders geht, ohne dass unternehmen deswegen zusammenbrechen oder auch nur einen wettbewerbsnachteil haben.

Ah, danke für den Link. Hier werden aber auch die Schwächen der Studie sichtbar. Zunächst mal wurden die 300 größten Unternehmen Europas untersucht, unabhängig von der Branche, was einen Vergleich zwischen den Unternehmen schwierig macht. Außerdem wurde nur eine Korrelation festgestellt, wie der Artikel ja auch selbst sagt. Korrelationen sind für Erklärungen weitesgehend wertlos. Man kann auch per Korrelation beweisen, dass der Storch die Kinder bringt, [...]
Hier hab aufgehört zu lesen...
 
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Wat? Weißt du nicht, was eine Korrelation ist? Dein verlinkter Artikel sagt genau das gleiche wie ich und das Storchbeispiel wird sogar auf Wikipedia als Beispiel für eine Korrelation genannt. Verstehe nicht, wo da das Problem sein soll.
 

Benrath

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Es gibt schon einen UNterschied zwischen dem Stochbeispiel und so ner Studie. Du sagst quasi das jede empirische Studie sinnlos ist, weils ja nur ne Korrelation ist. Kausalität kannst du afaik nie beweisen.
 
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Da ich mich demnächst Master of Science in Mathematik nennen darf, weiß ich durchaus, was eine korrelation ist.
Das ändert nichts daran, dass ich die aussage, dass "korrelationen für erklärungen weitestgehend wertlos" seien für äußerst abstrus halte, denn korrelationen sind das, was man durch statistische erhebungen üblicherweise erstmal feststellt und solche erkenntnisse sind im allgemeinen keineswegs als wertlos zu bezeichnen.

Nun hast du bemängelt, dass niemals untersuchungen zu diesem thema angegeben würden. Darauf gebe ich eine untersuchung an und deine antwort ist: "sagt nichts aus, weil sie nur eine korrelation zeigt"?
Darf ich fragen, welche art von untersuchung du dir erhofft hast? Wenn es ein gutachten von gott ist, das eine kausalität zwischen weiblicher mitarbeit in der unternehmensführung und erfolg des unternehmens bescheinigt, dann muss ich dich enttäuschen: wir warten seit jahrhunderten auf das gutachten, dass es so etwas wie kausalität überhaupt gibt und der schweinehund liefert einfach nicht...
 

Teegetraenk

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Die Postings von Jamael und anderen zeigen auf jeden Fall sehr gut, wieso wir eine gesetzlich verbindliche Quote brauchen.
 
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Okay bevor wir uns hier im Definitionskrieg verlieren, nehme ich doch einfach mal eine Stelle aus dem Artikel:

Zeit schrieb:
Allerdings hat die Studie methodisch gesehen das Problem mit der Henne und dem Ei. Fakt ist: Dort wo Frauen in den obersten Etagen sitzen, läuft es einfach besser. Ungeklärt bleibt aber, wie groß der Anteil der weiblichen Kompetenz an diesem Phänomen ist. Sorgen die Frauen für einen wirtschaftlichen Schub? Oder ist es vielmehr so, dass in wirtschaftlich ohnehin erfolgreichen Unternehmen ein moderneres Klima herrscht, das Personalentscheidungen auch an der Managementspitze nicht vom Geschlecht abhängig macht?

Das war das Problem, auf das ich hinauswollte. Es ist überhaupt nicht abzusehen, ob der Effekt der gemischten Teams überhaupt signifikant ist (und selbst wenn, müsste die Unternehmen, dass immer noch selbst klären). Das jetzt als Vorwand für eine Quote zu nehmen, ist sehr fragwürdig.
 
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Kausalität kann zwar i.d.R. nicht bewiesen werden, den Versuch sie zu plausibilisieren sollte man aber schon man machen - was in den Artikeln steht kann da nicht überzeugen.
Dieses ganze "Frauen können XYZ besser"-Geschwätz ist allerdings hochgradig lächerlich. Auf der einen Seite wird geschimpft, wenn in Religionsdebatten alle Moslems über einen Kamm geschert werden und in der Geschlechterdebatte sollen plötzlich alle Frauen gleich sein und der Effekt eines Individuums im Firmenvorstand soll sich auf das Frau-sein reduzieren lassen? Das ist doch lächerlich!
Es gibt mehr als genug knallharte Karrierefrauen und mehr als genug butterweiche einfühlsame Beta-Männer, die noch nie in ihrem Leben auf den Tisch gehauen haben. Charaktere im Vorstand am Geschlecht festmachen zu wollen kann nur scheitern und allein der Grundgedanke, dass das Geschlecht hier eine dominante Rolle hätte, ist einfach nur lächerlich.
 
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Nein, diese dinge werden nicht unterstellt.
Man müsste sie wohl unterstellen, wenn man kritisieren würde, dass die frauenquote im vorstand nicht 60% ist. Es geht aber um eine kritik daran, dass sie 0% ist.
Und viele untersuchungen beziehen die qualifikation und den karrierewunsch der beschäftigten mit ein und kommen zu dem gleichen ergebnis.
Niemand behauptet, dass diskriminierung stattfindet, nur weil es auf den ersten blick so aussieht. Aber es gibt eben viele fälle, wo es auch auf den zweiten, dritten und vierten blick so aussieht. Darum lautet die plausibelste annahme, dass diskriminierung auch stattfindet.
Ah und 0 ist nicht < 60%? Mir ist nicht klar, warum sich diese beiden Fällen von den Voraussetzungen her unterscheiden sollen. Außerdem würde mich ein konkreter Fall mit dieser Geschlechterverteilung sowie die Positionen, um die es hier geht, interessieren. Nur damit wir wissen, wovon wir reden. Ich bin mir sicher, dass du natürlich Untersuchen benennen und verlinken kannst, die Qualifikation und Karrierewunsch berücksichtigen. Ich möchte allerdings bei der Gelegenheit auf das Gender Equality Paradox hinweisen.

Nein, männer haben nicht das gleiche problem, weil zb alleinstehende männer selten die kinder behalten und damit von der last befreit sind. Männer in einer partnerschaft sind statistisch sehr viel häufiger von der belastung der kindererziehung weitgehend befreit, als das bei frauen der fall ist.
Natürlich spielt hier auch die unterschiedliche interessenlage eine rolle, aber die ist durch unser konservatives gesellschaftsbild ja mitbedingt.
Andere länder zeigen, dass dahinter kein naturgesetz, sondern soziale prägung steht - eine soziale prägung, die sagt: frauen an den herd, männer ins büro. Außerdem herrscht bei uns noch die einstellung vor, dass man sein privatleben dem beruf unterzuordnen habe - auch hier zeigen andere länder, dass es anders geht, ohne dass unternehmen deswegen zusammenbrechen oder auch nur einen wettbewerbsnachteil haben.

Hier hab aufgehört zu lesen...
Männer sind auch deshalb weniger alleinerziehend, weil die Familiengerichte die Mütter beim Sorgerecht bevorzugen. Es mag stimmen, dass die Männer von der Kindererzeihung befreit sind, aber ich glaube, dass ein nicht geringer Teil der Männer sich wünschen würde, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Sie tuen es nur nicht, weil sie einen Konflikt mir ihrer Karriere sehen und entscheiden sich dann "bewusst" für diese. Natürlich muss das nicht sein, aber so ist die (deutsche) Gesellschaft in meinen Augen. Im Übrigen würde eine korrekte Groß- und Kleinschreibung deine Beiträge deutlich lesbarer machen :)

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Gut gekläfft, pinker Pudel! Hast du auch noch etwas Sinnvolles bezutragen oder trollst du nur schlecht?
 
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Ah und 0 ist nicht < 60%? Mir ist nicht klar, warum sich diese beiden Fällen von den Voraussetzungen her unterscheiden sollen. Außerdem würde mich ein konkreter Fall mit dieser Geschlechterverteilung sowie die Positionen, um die es hier geht, interessieren.
Der fall war fiktiv und diente der illustration.
Zum rest muss ich jetzt mal ernsthaft fragen, ob du dich hier blöd stellst oder auch wirklich blöd bist?
Du hast behauptet, ich müsse unterstellen:
Erstens, dass die Bereitschaft und der Wunsch nach einer hohen Positionen zwischen den Geschlechtern gleich groß ist und zweitens, dass die Befähigung für eine solche Stelle ebenso gleich zwischen den Geschlechtern verteilt ist.
Aber das ist quatsch, denn das müsste ich nur unterstellen, wenn ich behaupten würde, dass statistisch ein frauenanteil in der chefetage von 60% zu erwarten wäre.
Diese erwartung habe ich aber nirgendwo behauptet.
Selbst wenn nur jede zehnte frau im unternehmen so gut qualifiziert ist wie der durchschnittlichce mann, wäre (statistisch!) eine frauenquote im vorstand von deutlich über 10% zu erwarten.
Beträgt sie aber tatsächlich 0%, liegt eine andere begründung nahe als "frauen sind nicht geeignet und wollen keine karriere machen".

Ich bin mir sicher, dass du natürlich Untersuchen benennen und verlinken kannst, die Qualifikation und Karrierewunsch berücksichtigen.
Die WSI-Analyse ist mehr als eine Faktenerhebung. Auch die Ursachen der deutschen Lohn-Kluft werden darin detailliert untersucht. Das Ergebnis: Das Ungleichgewicht der Einkommen ist die Folge tiefverwurzelter gesellschaftlicher Entwicklungen, die über Jahrzehnte hinweg ein Wertesystem geformt haben, das Frauen von Grund auf benachteiligt.

Die Benachteiligung von Frauen basiert der Studie zufolge nur zum Teil auf objektiv messbaren Fakten. "Der geschlechtsspezifische Einkommensrückstand lässt sich weder durch unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen noch durch eine spezifische Berufswahl vollständig erklären", sagte Projektleiter Reinhard Bispinck am Donnerstag bei der Vorstellung der Studie auf einer WSI-Fachtagung zur Gleichstellung. "Die Ergebnisse verweisen vielmehr auf das Fortbestehen geschlechtsspezifischer Lohndiskriminierung."
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...rbeitswelt-frauen-benachteiligt-a-652531.html


[Blablabla] so ist die (deutsche) Gesellschaft in meinen Augen. Im Übrigen würde eine korrekte Groß- und Kleinschreibung deine Beiträge deutlich lesbarer machen :)
Danke sehr.

Meine gemäßigte kleinschreibung ist im übrigen ziemlich korrekt. :)
 
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Gut gekläfft, pinker Pudel! Hast du auch noch etwas Sinnvolles bezutragen oder trollst du nur schlecht?

Naja aber er hat doch recht. Es geht ja nicht nur darum, dass die Quote als Regulierungsmechanismus ein eher zweischneidiges Schwert ist (was wohl keiner abstreiten wird), aber hier gibt es ja schon an der Basis einen riesigen Dissenz. Nicht nur hier im Forum, überall wo man sich mit Männern unterhält wird die Benachteiligung der Frau schlichtweg geleugnet. Und dann die guten Vergleiche zu Sozialarbeitern und Erziehern: Männer in dem Bereich werden mit Kusshand genommen, es gibt nur einfach nicht genügend Bewerber.

Danke an Amabilis an dieser Stelle, der wirklich die Geduld hat mit all den Angsthasen hier zu diskutieren. Ich werf dann auch noch ein Argument für Frauenquoten in Vorständen ein, was die meisten wohl schon verdrängt haben: Sex-Skandal bei Versicherungskonzern
 

Teegetraenk

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Gut gekläfft, pinker Pudel! Hast du auch noch etwas Sinnvolles bezutragen oder trollst du nur schlecht?

Allein schon wie emotional teils offensichtlich irrationale Argumente vorgebracht werden, zeigt schon, auf welchem Nivea die ganze Debatte stattfindet. Und wie so oft bei derartigen gesellschaftlichen Themen hilft leider nichts anderes als die stehengebliebenen bzw. die um ihren Einfluss bangenden gesellschaftlichen Kräfte legislativ zu zwingen. Handel damit.

Ich finde es beispielsweise äußerst belustigend, dass du dich genötigst fühlst mich als einen überaus unmännlichen Hund, der auch noch mit dem Attribut pink belegt ist, zu bezeichnen. Köstlich :rofl2:
 
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Nicht nur hier im Forum, überall wo man sich mit Männern unterhält wird die Benachteiligung der Frau schlichtweg geleugnet. Und dann die guten Vergleiche zu Sozialarbeitern und Erziehern: Männer in dem Bereich werden mit Kusshand genommen, es gibt nur einfach nicht genügend Bewerber.


+
Allein schon wie emotional teils offensichtlich irrationale Argumente vorgebracht werden, zeigt schon, auf welchem Nivea die ganze Debatte stattfindet.

Was erwiedert ihr denn zu einem Argument wie:

"In den vergangenen zwölf Monaten gingen knapp 41 Prozent aller neu zu besetzenden Posten in deutschen Vorständen und Aufsichtsräten an Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Personalberatung Egon Zehnder. Damit liegt Deutschland sogar über dem europäischen Durchschnitt. Europaweit wurde laut der Studie etwa jeder dritte Top-Managerposten von einer Frau besetzt."

http://www.spiegel.de/karriere/beru...iger-in-fuehrungspositionen-auf-a-854275.html
Das es in der Vergangenheit auf Grund der Rollenverteilung zu einem massiven Ungleichgewicht gekommen ist bestreitet übrigens niemand.
 
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Ich finde ja die gesamte Diskussion über dieses Thema komplett fürn Ars...
Haben wir in der EU/Deutschland nicht wichtigere Themen als die Frauenquote?
Wenn die 30 Dax Unternehmen im Schnitt 15 Vorstandsmitglieder haben, dann reden wir hier über 180 Arbeitsplätze die neu verteilt werden müssten.
Natürlich ein äußerst wichtiges Thema in Zeiten der Finanzkrise & Co..
Würde mich nicht wundern, wenn hier der ein oder andere Euro auch an eine EU Kommissarin geflossen ist. Anders kann ich mir diese Dringlichkeit/Wichtigkeit dieses Themas nicht erklären.
 

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Naja aber er hat doch recht. Es geht ja nicht nur darum, dass die Quote als Regulierungsmechanismus ein eher zweischneidiges Schwert ist (was wohl keiner abstreiten wird), aber hier gibt es ja schon an der Basis einen riesigen Dissenz. Nicht nur hier im Forum, überall wo man sich mit Männern unterhält wird die Benachteiligung der Frau schlichtweg geleugnet. Und dann die guten Vergleiche zu Sozialarbeitern und Erziehern: Männer in dem Bereich werden mit Kusshand genommen, es gibt nur einfach nicht genügend Bewerber.

Zugegeben, ich hab jetzt nicht jeden Satz in diesem Topic gelese, aber ich glaube nicht das hier irgendwer abstreitet das Frauen in einigen Branchen beruflich benachteiligt sind.

Die wesentliche Frage ist doch ob ne gesetzliche Quote das Problem löst oder nicht. Und ob es nicht bessere Lösungen gibt. Auch sollten sich einige hier mal die Frage stellen was denn die Ursachen dafür sein könnten das Frauen anders behandelt werden als Männer bzw warum sie in so hochrangigen Positionen weniger vertreten sind.

Männer in Pflegeberufen wird immer mit "gibt halt keine Bewerber" abgeschmettert, ist einem von euch mal die Idee gekommen das dies in vielen Männerdominierten Berufszweigen genauso sein könnte?

Sind faktoren wie Familie, Schwangerschaft und andere berufliche Handycaps die Frauen nunmal haben auch nur einem von euch jemals in Sinn gekommen? Hier wird halt einfach wieder völlig geistlos nach gesetzlichem Zwang geschrieen anstatt sich mal über die Ursachen und mögliche Lösungsansätze für die eigentlichen Probleme gedanken zu machen.
 

Teegetraenk

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Was erwiedert ihr denn zu einem Argument wie:
Naja, Argumente ist ziemlich beschönigend. Vorsätzliche Falschdarstellung trifft es eher. Seit 10 Jahren "verhandelt" die Politik mit dem Ziel mit der Wirtschaft, den Frauenanteil in führenden Positionen deutlich zu heben. Man ist auf die ganzen Argumente eingegangen. Hat eine Deadline nach der anderen verstreichen lassen usw. Getan hat sich nur was im so erfolgreichen Mittelstand. Dort wurden die Vorgaben erzielt und der Ausgangswert war im tiefen einstelligen Bereich. Nichts dagegen hat sich bei den DAX Konzernen getan - nichts, null, nada. Immer noch dümpelt die Quote dort bei unter 15%. Seit vor ca. einem Jahr die Diskussion über die Frauenquote neu aufgeflammt war und die Politik klar gemacht hat, dass sie sich diesmal nicht abspeisen lassen möchte, scheinen die Konzerne die letzten 12 Monate doch sich zu bewegen. Leider zu spät.
Und gerade von euch, die hier abstrus kritisch Evaluationsergebnissen gegenüberstehen, sollte man doch verlangen können, die von Flopgun zitierten Zahlen richtig einzuordnen. Wieviele Positionen waren denn in den letzten Monaten vakant? Und wie lange bräuchte man bei dieser Geschwindigkeit um annähernd die adäquate Quote zu erreichen? Nochmal 10 Jahre? Eher 20..
Dass man europaweit bei 30% liegt, ist leider kein Argument gegen die Frauenquote, sondern zeigt nur, wie krass Deutschland hinterherhinkt. Ein Armutszeugnis quasi.

Ich finde ja die gesamte Diskussion über dieses Thema komplett fürn Ars...
Haben wir in der EU/Deutschland nicht wichtigere Themen als die Frauenquote?
Wenn die 30 Dax Unternehmen im Schnitt 15 Vorstandsmitglieder haben, dann reden wir hier über 180 Arbeitsplätze die neu verteilt werden müssten.
Natürlich ein äußerst wichtiges Thema in Zeiten der Finanzkrise & Co..
Würde mich nicht wundern, wenn hier der ein oder andere Euro auch an eine EU Kommissarin geflossen ist. Anders kann ich mir diese Dringlichkeit/Wichtigkeit dieses Themas nicht erklären.

Stell dir vor, es ist möglich an mehreren Problemen gleichzeitig zu arbeiten. Ich weiß ja jetzt nicht ob ich dir Neues erzähle aber im Gegensatz zu Individuen, die Probleme im Normalfall nach Dringlichkeit sortiert nacheinander abarbeiten, ist eine derart eingeschränkte Prioritätenliste bei Gesellschaften vollkommen unsinnig. Alternativ kannst du natürlich diverse Gleichstellungsbeauftragte über die Lösung der Eurokrise grübeln lassen. "So! Und ihr kommt hier erst wieder raus, wenn ihr das Problem gelöst habt!" :rofl2: :troll:

Zugegeben, ich hab jetzt nicht jeden Satz in diesem Topic gelese, aber ich glaube nicht das hier irgendwer abstreitet das Frauen in einigen Branchen beruflich benachteiligt sind.

Die wesentliche Frage ist doch ob ne gesetzliche Quote das Problem löst oder nicht. Und ob es nicht bessere Lösungen gibt. Auch sollten sich einige hier mal die Frage stellen was denn die Ursachen dafür sein könnten das Frauen anders behandelt werden als Männer bzw warum sie in so hochrangigen Positionen weniger vertreten sind.

Männer in Pflegeberufen wird immer mit "gibt halt keine Bewerber" abgeschmettert, ist einem von euch mal die Idee gekommen das dies in vielen Männerdominierten Berufszweigen genauso sein könnte?

Sind faktoren wie Familie, Schwangerschaft und andere berufliche Handycaps die Frauen nunmal haben auch nur einem von euch jemals in Sinn gekommen? Hier wird halt einfach wieder völlig geistlos nach gesetzlichem Zwang geschrieen anstatt sich mal über die Ursachen und mögliche Lösungsansätze für die eigentlichen Probleme gedanken zu machen.

Das klingt alles ganz gut, tatsächlich zeigen aber so ziemlich alle anderen westlichen Industrienationen, dass es genug Bewerberinnen gibt. Mittlerweile machen Frauen sowohl öfter Abitur als Männer, sie studieren auch öfters. Dass seit 10 Jahren davon nichts "oben" ankommt, hat entweder mit gezielter Diskriminierung zu tun oder setzt eine fahrlässig unabsichtliche chauvinistische Weltsicht voraus.

Da man von einem Chauvinisten nicht erwarten darf/kann, dass er sich um 180° dreht und die gutmütigen, man könnte auch sagen gutgläubigen Anschubversuche der Politik seit über einem Jahrzehnt in den Konzernen weggelächelt werden, muss nun die gesetzliche Quote kommen um über einen zeitlich sicherlich begrenzten Zeitraum hier Veränderungen zu erzwingen. In keine Ahnung 10, 15, 20 Jahren werden solche Posten dann hoffentlich wirklich nach Leistungsprinzip vergeben.
 

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Das klingt alles ganz gut, tatsächlich zeigen aber so ziemlich alle anderen westlichen Industrienationen, dass es genug Bewerberinnen gibt. Mittlerweile machen Frauen sowohl öfter Abitur als Männer, sie studieren auch öfters. Dass seit 10 Jahren davon nichts "oben" ankommt, hat entweder mit gezielter Diskriminierung zu tun oder setzt eine fahrlässig unabsichtliche chauvinistische Weltsicht voraus

Dieser Absatz ist an Engstirnigkeit und beschränktem Denken kaum noch zu übertreffen. Da ist echt jedes Gespräch sinnlos.
 

Teegetraenk

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Jaha, genau! Weil es ja auch soviel reflektierter und aufgeklärter und sowieso viel realistischer ist, zu behaupten, dass Frauen generell entweder unfähig oder unwillig sind. Und das, obwohl in anderen Branchen längst das Gegenteil bewiesen wurde (als ob man so eine Behauptung überhaupt widerlegen müsste rofl)
 

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Jaha, genau! Weil es ja auch soviel reflektierter und aufgeklärter und sowieso viel realistischer ist, zu behaupten, dass Frauen generell entweder unfähig oder unwillig sind. Und das, obwohl in anderen Branchen längst das Gegenteil bewiesen wurde (als ob man so eine Behauptung überhaupt widerlegen müsste rofl)

Der letzte Thread ist doch keinen Monat alt - ich meine den über Norwegen und Genderforschung. Da ging es doch fast um das Gleiche und genau da ging man übrigens auf deinen Post sehr gut ein.

Ja, mehr Frauen haben Abitur, ja mehr Frauen studieren. Es kommen aber nicht mehr "oben" an. Das liegt daran, dass viele Frauen andere Studienfächer haben, die sie übrigens vollkommen freiwillig aussuchen. Keiner stoppt sie ein anderes Fach zu wählen. Es gibt nun einmal eine Selektion durch die Geschlechter, was den Berufszweig angeht. Dass man mit Pädagogik und Lehramt nicht in einen DAX Vorstand kommt sollte selbstredend sein. "</Chauvinismus>". Das alles sind Fakten.

Die Frage, die sich stellt, ist wie viel wirklich und wahre Diskriminierung in solchen Unternehmen stattfindet und ob das überhaupt durch eine Quote lösbar wäre. Siehe Bootsdiskettes Post über die Putzen, das wäre eine Möglichkeit die Quote zu heben, erreichen würde man trotzdem nix. Übrigens deuten die Mehrheit an Studien darauf hin, dass das Problem nicht wirklich bei einem "Druck von oben" auf die Frauen ausgelöst wird, sondern anderswo. Die Frage ist, wie man Frauen eine Karriere möglich machen kann, ohne dass sie auf Familie verzichten müssen. Männer können das im deutschen System recht gut, Frauen halt nicht. Und das liegt übrigens sehr oft an dem traditionellen Rollenverhältnis von 49 bis in die Mitte der 70er. Ob das jetzt eine aktive Diskriminierung ist oder nicht (ich persönlich denke eher nicht) kann man offen lassen.
 

Teegetraenk

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Nein.

Erstmal ist es wunderbar, dass du glaubst, Frauen würden vor allem Pädagogik studieren. Zu gut.
Wenn es wirklich an fehlender Qualifikation oder fehlendem Willen liegt, dass Frauen nicht in den Führungspositionen ankommen, wieso kommen sie dann sehr wohl und sehr gut in hunderten Betrieben des Mittelstands ganz oben an und wieso kommen sie in so gut wie allen anderen Ländern in Konzernen ganz oben an?! Natürlich, weil das traditionelle Familienbild in Deutschland so ausgeprägt ist. Studierte Frauen wollen in Deutschland halt in erster Linie Kinder kriegen und am Herd stehen!! Zeigt ja jede Statistik.

Macht euch doch bitte nicht selbst was vor. Logisch ist eine Quote nicht ideal, ist sie nie. Es scheint aber nicht anders zu funktionieren.
 
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Dass bei solchen Unterfangen nur Mist rauskommt hat sich ja schon gezeigt:

http://www.spiegel.de/unispiegel/st...-studienplaetze-fuer-medizin-an-a-856230.html

Die Universität hatte bei ihrem Eignungstest für angehende Medizinstudenten im Juli erstmals geschlechterspezifisch bewertet. Damit erhielten weibliche Bewerber mit weniger Punkten einen Studienplatz als männliche. Mehr als die Hälfte der 740 Studienplätze ging daraufhin an Frauen. In den Jahren zuvor waren beim Wiener Medizinertest stets mehr Frauen angetreten, die Männer schnitten jedoch besser ab und wurden mehrheitlich angenommen.


Ausserdem ist es des öfteren so (z.B. bei Intelligenz), dass Frauen und Männer im Durchschnitt gleich auf sind, die Varianz bei den Männern aber höher ist.

Das KÖNNTE natürlich erklären, warum Männer in Spitzenpositionen öfter anzutreffen sind (und auch im Knast).
 
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Erstmal ist es wunderbar, dass du glaubst, Frauen würden vor allem Pädagogik studieren. Zu gut.
Wenn es wirklich an fehlender Qualifikation oder fehlendem Willen liegt, dass Frauen nicht in den Führungspositionen ankommen, wieso kommen sie dann sehr wohl und sehr gut in hunderten Betrieben des Mittelstands ganz oben an und wieso kommen sie in so gut wie allen anderen Ländern in Konzernen ganz oben an?! Natürlich, weil das traditionelle Familienbild in Deutschland so ausgeprägt ist. Studierte Frauen wollen in Deutschland halt in erster Linie Kinder kriegen und am Herd stehen!! Zeigt ja jede Statistik.

Macht euch doch bitte nicht selbst was vor. Logisch ist eine Quote nicht ideal, ist sie nie. Es scheint aber nicht anders zu funktionieren.

Ja, sowieso. In dem oben genannten Thread und anderen Studien zeigt sich halt leider, dass Frauen in westlichen Wohlfahrtsstaaten häufig auf soziale(re) Berufe (deswegen überkontrastierte Beispiele) gehen, Frauen und Männer unterscheiden sich dann in diesen Feldern. Die Berufsfelder der Frauen sind im Mittel halt eben schlechter bezahlt, was an sich immer noch keine Diskriminierung bedeutet.

Und ja, es liegt in Deutschland und den südeuropäischen Ländern wie Spanien und Italien sehr wohl ein besonders traditionelles und festes Rollenbild vor. Das ist immer noch ein Fakt, da ist kein Werturteil drin. Es gibt noch relativ viele Frauen in Deutschland, die das Hausfrauenbild im Kopf haben, die denken man müsste 3+ Jahre nach der Geburt am Herd stehen, wobei es besonders in den neuen Bundesländern eher am Aufbrechen ist. Und da liegen die Gründe sehr wohl in der deutschen Sicht auf die Dinge. Es gibt nicht umsonst das "Male-Breadwinner-Modell" in Deutschland. Und auch das hat sich in den vergangenen 30 Jahren verändert. Und auch das hat in erster Linie nicht viel mit Gleichberechtigung oder Diskriminierung zu tun.

Rein von einem gesetzliches Standpunkt aus gesehen, hat sich extrem viel getan. Eine Quote reinzusetzen ändert halt am Rahmenwerk gar nichts, selbst wenn 40% Frauen "oben ankommen" würden - was bringt das ALLEN Frauen? Wird dadurch mehr Gleichheit erzielt? Bzw. was für eine Art Gleichheit soll das überhaupt sein? Lohngleichheit? Leistungsgerechtigkeit? Ich frage mich was diese Quote überhaupt soll. Wenn man sich mal umhört, werden ganz andere Sachen kritisiert, beispielsweise Krippenplätze und überhaupt alles was sich um Kind in der frühen Erwerbskarriere dreht.

Hier auch wieder diese tollen internationalen Äpfel und Birnen-Vergleiche. Deutschland mit Skandinavien hat nie und wird nie funktionieren, allein schon dank dem völlig anderen Dienstleistungssektor in diesen Ländern. Viel weniger geht das dann mit den USA und England, mit ihrer eher liberalen Wirtschaftspolitik.

Imo der völlig falsche Ansatz mit diesem Quotenblödsinn, der mit einem Satz alle Länder gleichstellen möchte und nichtmal effektiv ein Ziel begründen kann. Ich baue bei einem Haus ja auch nicht erst das Dach und die Mauern außenrum.
 
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Find das mal wieder schön, wenn man behauptet, dass Frauen vielleicht nicht so gern dicke Führungspositionen haben ist man ein böser Chauvinist.
Gegen die Annahme, dass Männer ihre Kinder nicht erziehen wollen, spricht aber nichts und hat auf gar keinen Fall irgendwas mit Diskriminierung zu tun :rolleyes:

Ich werf dann auch noch ein Argument für Frauenquoten in Vorständen ein, was die meisten wohl schon verdrängt haben: Sex-Skandal bei Versicherungskonzern
Also das ist wirklich das allerletzte Argument, warum Frauen in Aufsichtsräten vorkommen sollten...das ist für mich nicht mal ein Skandal...ob irgendwelche Chefs/Topmitarbeiter nun einen Bonus in Form von Geld, ner Feier oder nem Puffbesuch kriegen ist doch total wayne
 
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Sind faktoren wie Familie, Schwangerschaft und andere berufliche Handycaps die Frauen nunmal haben auch nur einem von euch jemals in Sinn gekommen? Hier wird halt einfach wieder völlig geistlos nach gesetzlichem Zwang geschrieen anstatt sich mal über die Ursachen und mögliche Lösungsansätze für die eigentlichen Probleme gedanken zu machen.
Das ist doch aber teil des problems.
Die meisten deutschen chefs sind männer, die meisten davon sind mit einer hausfrau verheiratet und haben eine dazu passende einstellung: der mann geht arbeiten, die frau hält ihm den rücken frei, darf zwar auch arbeiten, aber familie sollte für sie im zweifelsfall priorität haben, damit der mann für den beruf leben kann.
Dieses rollenverständnis wird von generation zu generation weitergegeben und hier als wertneutrale kulturelle besonderheit schöngeredet.
Ich bin der meinung, dass es das nicht ist, weil es den einzelnen in seiner freiheit einschränkt. In vielen paaren kann aufgrund dieser situation gar keine unvoreingenommene diskussion über die rollenverteilung stattfinden. Viele väter haben gar keine freie wahl, ob sie sich im beruf zugunsten der familie zurücknehmen wollen, weil sie in diesem fall mit schikane zu rechnen haben; nicht wenigen kompetenten frauen wird klargemacht, dass sie es sich ja nicht leisten sollen, ein kind zu bekommen, wenn ihnen ihre karriere lieb ist.
Es geht dabei nicht nur um frauenfeindlichkeit, sondern um familienfeindlichkeit, die in zu vielen unternehmen ihren festen platz hat: Beruf und familie werden als getrennte bereiche angesehen, wobei für den mustergültigen mitarbeiter der beruf priorität hat und die familie dahinter zurückstehen muss. Dieser anspruch ist aber nur in einer gesellschaft aufrechtzuerhalten, in der die traditionelle rollenverteilung vorherrscht.
Und ich will in so einer gesellschaft nicht leben, weil sie ungerecht ist. Sie nimmt den menschen ohne not wahlmöglichkeiten und schränkt ihre freiheit ein, ihr leben so zu gestalten, wie sie es für richtig halten.
Die benachteiligung von frauen ist ein teil dieses gesellschaftlichen problems, das es zu lösen gilt.
Und ich glaube zwar nicht, dass irgend jemand hier dumm genug ist, die benachteiligung von frauen im beruf ganz zu verneinen, aber das ausmaß, in dem diese stattfindet und das leid, das man den betroffenen damit zufügt, scheinen viele hier nicht zu kennen oder nicht anzuerkennen.

[edit]
Und wenn ich dann höre, dass wir uns nicht an Skandinavien orientieren können, weil die "einen ganz anderen dienstleistungssektor haben" (wtf?), krieg ich ehrlich das kotzen.
Der unterschied zwischen uns und den skandinaviern ist ein kultureller. Und wir haben guten grund, uns dieses unterschieds zu schämen und ihn, so schnell es geht, wettzumachen.
 
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GeckoVOD

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Das ist doch aber teil des problems.
Die meisten deutschen chefs sind männer, die meisten davon sind mit einer hausfrau verheiratet und haben eine dazu passende einstellung: der mann geht arbeiten, die frau hält ihm den rücken frei, darf zwar auch arbeiten, aber familie sollte für sie im zweifelsfall priorität haben, damit der mann für den beruf leben kann.
Dieses rollenverständnis wird von generation zu generation weitergegeben und hier als wertneutrale kulturelle besonderheit schöngeredet.
Ich bin der meinung, dass es das nicht ist, weil es den einzelnen in seiner freiheit einschränkt. In vielen paaren kann aufgrund dieser situation gar keine unvoreingenommene diskussion über die rollenverteilung stattfinden. Viele väter haben gar keine freie wahl, ob sie sich im beruf zugunsten der familie zurücknehmen wollen, weil sie in diesem fall mit schikane zu rechnen haben; nicht wenigen kompetenten frauen wird klargemacht, dass sie es sich ja nicht leisten sollen, ein kind zu bekommen, wenn ihnen ihre karriere lieb ist.
Es geht dabei nicht nur um frauenfeindlichkeit, sondern um familienfeindlichkeit, die in zu vielen unternehmen ihren festen platz hat: Beruf und familie werden als getrennte bereiche angesehen, wobei für den mustergültigen mitarbeiter der beruf priorität hat und die familie dahinter zurückstehen muss. Dieser anspruch ist aber nur in einer gesellschaft aufrechtzuerhalten, in der die traditionelle rollenverteilung vorherrscht.
Und ich will in so einer gesellschaft nicht leben, weil sie ungerecht ist. Sie nimmt den menschen ohne not wahlmöglichkeiten und schränkt ihre freiheit ein, ihr leben so zu gestalten, wie sie es für richtig halten.
Die benachteiligung von frauen ist ein teil dieses gesellschaftlichen problems, das es zu lösen gilt.
Und ich glaube zwar nicht, dass irgend jemand hier dumm genug ist, die benachteiligung von frauen im beruf ganz zu verneinen, aber das ausmaß, in dem diese stattfindet und das leid, das man den betroffenen damit zufügt, scheinen viele hier nicht zu kennen oder nicht anzuerkennen.

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Und wenn ich dann höre, dass wir uns nicht an Skandinavien orientieren können, weil die "einen ganz anderen dienstleistungssektor haben" (wtf?), krieg ich ehrlich das kotzen.
Der unterschied zwischen uns und den skandinaviern ist ein kultureller. Und wir haben guten grund, uns dieses unterschieds zu schämen und ihn, so schnell es geht, wettzumachen.

Dann kotz doch. Es ist leider so, vieles was du schreibst ist auch so nicht richtig. Seit den Wirtschaftswunderjahren hatten wir eine Politik, die eben auf die Rollenverteilung, die von dir angesprochen wird abzielte. Und dass sich daraus ein Wertebild entwickelt sollte klar sein. Allerdings hält sich das Rollenbild nicht unbedingt, noch hält es die Frauen heute zurück. Bis in die letzten 10-15 Jahre weichte das Bild immer weiter auf, sodass sich das etwas von Mann als Alleinverdiener hin zu Zuverdienerehe entwickelt hat. Kannst du in so ziemlich jeder Abhandlung zu Sozialstrukturen in Deutschland finden. Wir haben zwar noch einen absurd hohen Anteil von Frauen, die es vorziehen hinter dem Herd zu stehen, allerdings änderte sich das mit der Wende in absoluten und relativen Zahlen enorm, dank der DDR Politik. Wenn wir schon Länder vergleichen wollen, warum dann nicht die DDR? Die hatten viel Unsinn, aber eine bessere Eingliederung von Müttern ins Erwerbsleben. Aber ne, Sozialismus stinkt. Würde wahrscheinlich auch nicht funktionieren, aber wenigstens erkennen die Leute sofort warum.

Übrigens, was an deinem Post so paradox ist: Wenn die Politik (Frauen keinen Beruf) Familienfeindlich sein sollte, müsste daraus nicht ein Geburtenrückgang erfolgen? Fakt ist doch, dass seit den 70ern die Frauen 75% der Teilzeitarbeitnehmer ausmachen, also "dazuverdienen". Wenn man noch den Pillenknick abzieht, zeigen Ereignisdaten trotzdem sehr gut, dass eben das Teilzeitarbeiten und das Dazuverdienen eher "Familienfeindlich" sind, im Sinne von "Frau kriegt i.d.R ein Kind statt zwei++". Und hier beißt sich die Katze wieder in den Schwanz: sie kriegt es, weil sie es einfach nicht anders versorgen kann. Oft müssen Frauen einfach zu Hause bleiben, der Mann will nicht (obwohl er es gesetzlich genauso könnte!) und es gibt keine Infrastruktur. Wenn es sie gibt, ist sie häufig so ausgelegt, dass man sie mangelhaft nutzen kann. Die Bayern, bzw. Süddeutschen können dir hier ein Lied singen: Kindergärten mit Öffnugszeiten von 9-12 Uhr sind keine Seltenheit.

Warum das nicht mit Skandinavien oder den USA geht?

Die Skandinavier, vor allem Schweden und Norwegen, haben sich vollkommen anders als Deutschland entwickelt, nicht nur kulturell, was du ja sagen willst, sondern auch wirtschaftlich. Deren Dienstleistungsektor umfassen viele andere Branchen, der öffentliche Dienst spielt eine völlig andere Rolle und ist auch sehr viel besser ausgebaut. So eine krasse Industralisierung wie hier gab es da einfach nicht. Nur mal so am Rande. In Deutschland hast du ähnliche, aber dennoch andere Berufe im gleichen Sektor, die wiederum andere Prestigelevel mit sich bringen. Der komplette Rahmen ist anders. Wie willst du ein Modell, das seit JAHREN in einem Land mit einer besonderen Kultur funktioniert mit einem anderen Land vergleichen? Ich hoffe hier kommt noch ein Statistiker vorbei und erzählt dir etwas über sinnvolle Referenzen. Wenn die Rahmenbedingungen in einem Modell nicht extrem ähnlich sind, dann wird die Interpretation schwach. So schwach, dass dabei nur noch Unfug rauskommt. Dann kommen wieder Programme, die wild Kindergärten platzieren, die sich keiner leisten kann, oder die in Gegenden angepflanzt werden, bei denen die Frauen nicht nur nicht arbeiten gehen wollen (Tiefbayrischer Djungel), sondern es nicht können, es sei denn sie wollen Halbtags als Maurer rumeumeln. Und dann wundert sich wieder jeder, warum diese Projekte nicht angenommen werden - in Norwegen geht es doch auch an jeder Ecke.

Bei den USA wäre es noch härter. Da ist die Varianz der arbeitenden Frauen nochmals unterschiedlich. Auch hier sieht es auf den ersten Blick ähnlich zu Deutschland aus - viel Teilzeit, wenig Vollzeit, wenig(er) (absolute) Managerposten. Es gibt auch hier die Soccer-mom, aber trotzdem arbeiten sie früher. Allerdings in Niedrigverdiener Branchen. Da ist es normal, dass man halt für lau in irgendeiner Wäscherei arbeitet. Wobei das Land sowieso ein einziger Flickenteppich ist, dass dann noch krassere Stadt/Land Unterschiede hat als Deutschland und auch von Staat zu Staat völlig anders aussehen kann. Deutschland hat wenigstens die geographische Grenze der ehemaligen Mauer, mit der man was erklären kann. Aber egal, es ufert aus.

Wenn es dich wirklich interessiert, dann solltest du vielleicht diverse Studien lesen. GLOBALIFE bietet sich teilweise an, teilweise vielleicht etwas von Esping-Andersen. Die haben zwar leicht unterschiedliche Ansatzpunkte, sollten aber beide kostenlos lesbar sein und sind recht anfängerfreundlich verfasst.

Aber um all die Punkte geht es euch nicht, irgendwie wird hier eine Frauenquote verteidigt, warum die sein muss erklärt sich mir nicht. Sie wird de facto nichts an deinen Kritikpunkten ändern. Wenn überhaupt unterstützt sie die wenigen Frauen, die eben einen Wert auf Karriere legen, die wiederum auf Kinder verzichten müssen, weil es die Jobs so vorschreiben. Und das wiederum geht an den wahren Problemen meilenweit vorbei. Das ist reines Popularitätsgerede ohne Sinn und Zweck. Was verändert werden soll wird ja auch nicht erklärt, es geht um die Quote weil man eine schönere Statistik haben will - aber was bildet die denn bitte ab? Zahlenjonglieren für eine Minderheit von Frauen.

Bzw. denkst du wirklich diese Quotenfrauen würden Diskriminierung entgegenwirken? Wenn sie da ankommen, dann geht doch das Gerede von "Hochschlafen" erst richtig los. Dann wird halt ein anderer Begriff genommen. Genau so wie hier im tiefsten Land jede Frau dumm angeschaut wird, die nach 3 Monaten mit Kind direkt wieder arbeitet. Das braucht Zeit und andere Politik, keine Box-In-Die-Wand-Quote. Warum sollte man so etwas auch mit Gewalt übers Knie brechen wollen? Weil, naja, Gewalt schafft immer Frieden.

Bevor wieder das Argument "schickt die Frauen halt in bessere Branchen" oder "da werden sie ja nicht genommen" - die wollen da gar nicht hin. Genausowenig wie Männer Altenpfleger werden. Ausnahmen gibt es, aber halt nicht viele. In der Doku in angesprochenem Gender-Norwegen-Thread wurde ja (interessanterweise) von Gleischstellungsbeauftragten sogar bescheinigt, dass Programme, die das lösen sollen, allerhöchstens temporär erfolgreich sind, bevor das wieder alles ins alte Muster verfällt.

Am meisten stören mich (übrigens auch viele der weiblichen Teilnehmer in Seminaren) immer die Argumentation, Deutschland wäre so rückständig. Seit Jahrzehnten wird viel auf dem Arbeitsmarkt und in den Bildungssystemen gedreht, damit möglicher Diskriminierung entgegengewirkt werden kann. In den Schulen klappt das sogar wunderbar, sogar in den meisten Unis. Dass sich dann die Geschlechter aufteilen liegt eher daran, dass sie es könne, als das sie es müssen. Auf dem Arbeitsmarkt gibt es auch viele Dinge, die gerade Frauen schützen. Es ist zwar noch einiges zu tun, aber sofort extrem drastisch zu werden, weil wir ja alle, die wir dagegen sind, es verdienen von Alice Schwarzer kastriert zu werden...

[edit]

Was anscheinend bei dir mit dem Skandinavien-Beispiel nicht ankam: wir können sehr wohl von denen lernen, wie man Beruf und Familie vereinbaren kann, wenn es sorgfältig mit guten Modellen geschieht. Was schief laufen kann, siehe oben. Die Skandinavier hatten diese Quotendiskussionen übrigens auch, weil es wenige Maschinenbaufrauen oder ähnliches gab. Was totaler Quatsch ist. Ich möchte gerne mal die Meinungen vieler Frauen zu dieser Quote in diesen Ländern hören - vor allem was den Sinn angeht.

Nur weil ein Land teilweise Gutes hat, muss man nicht jeden Dreck mitmachen. Die nörgeln auf einem ganz, ganz anderen Niveau mit ganz, ganz anderem Hintergrund. Guck dir diese Doku an, dann wird dir vielleicht auch klar, warum man früher oder später zur Erkentnis kommt, dass in Norwegen nicht wirklich das Mekka ist, das wir da oft reinglorifizieren.
 
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@Amabilis: Ich könnte genauso kotzen wenn ich Deine sexistische Einstellung hier mitverfolgen muss. Ich erlebe es tagtäglich im Berufs- und Privatleben, dass viele Frauen *von sich aus* die Prioritäten anders setzen als Männer. In Deinen Augen sind das alles gehirngewaschene, indoktrinierte Zombie-Chicken die von der bösen Männerwelt gebrochen wurden und zu Heimchen geformt wurden.

Meine eigene Frau *möchte* gern von sich aus nur eine 3/4 Stelle haben, weil sie dann mehr Zeit für ihre Hobbies hat, weniger Stress und wir können es uns leisten. Sie hat ein 1A Abitur und ein exzellentes Staatsexamen, aber wird niemals in der Leitungsebene ihrer Firma landen *weil sie es nicht will*. Kapierst Du das? Niemand unterdrückt sie. Niemand zwingt sie. Wir haben auch (noch) keine Kinder für die sie "Opfer" bringen muss. Sie entscheidet das komplett aufgeklärt ohne irgendwelchen Druck von außen. Und weisst Du was witzig ist? Dein "Herdmythos" ist sowas von Müll, in 95% der Beziehungen die ich von Kollegen oder Freunden kenne, kocht der Mann - weil die Frauen heutzutage da kaum Bock drauf haben und sich damit komischerweise auch durchsetzen können. Ist das für Dich 'ne Korrellation oder noch Zufall?

Nächstes Beispiel, aber genauso interessant: Ich arbeite im Maßregelvollzug, 90% unserer Insassen sind hochgradig aggressive Straftäter, überwiegend mit Sexualdelikten. Wir haben hier verständlicherweise keine Frauenquote aber die Frauen die hier arbeiten (ca. 30%) sind alle durch die Bank weg selbstbewusst und durchsetzungsstark. Müssen sie auch sein. Das sind keine weichgespülten Schicksen die alles mit sich machen lassen sondern die wissen genau was sie wollen und können sich 1A durchsetzen - sonst könnten die hier nämlich garnicht arbeiten.
Nun ist unser Chef anfang des Jahres operiert worden und fiel mehrere Monate aus. Es wurde im Team gefragt ob jemand sich vorstellen könnte, temporär die Teamleitung zu übernehmen (auch ohne Ausbildung, einfach Koordination und Repräsentation) und weisst Du was passiert ist: KEINE einzige Frau hat sich gemeldet. Obwohl bei einem Anteil von vielleicht 30% ja zu erwarten gewesen wäre (Korellation ne?), dass sich auch ein paar Frauen melden. Aber nix da, selbst von den Frauen die sich garantiert nichts vorschreiben lassen und auf garkeinen Fall ihr "Maul halten" wollte keine einzige. In den teaminternen Diskussionen ist auch klargeworden warum: Der Arbeitsaufwand (Überstunden, Bereitschaftsdienste, private Erreichbarkeit) steigt massiv überproportional zur Bezahlung in den niederen Leitungsebenen. Die Frauen haben sich durch die Bank weg für mehr Freizeit und gegen die Chance auf Leitung entschieden. Und hier haben wir auch schon einen Kernpunkt der Dir einen guten Hinweis gibt warum in den Top-Positionen so wenige Frauen sind: Man MUSS sich über Jahre durch die niederen Leitungsebenen quälen um dort überhaupt hinzukommen - aber genau das wollen die wenigsten Frauen. Viele Männer tun sich das an, für die Chance auf einen Top-Posten und auch von denen schaffen es nur ein paar Prozent. Der Rest buckelt auf den kleineren Leitungsposten ein Leben lang und bleibt auf der Strecke. Es versuchen aber signifikant mehr Männer und genau darum kommen auch mehr oben an.

Das wirst Du natürlich alles komplett abtun, "private Erfahrungen zählen nicht", "nicht signifikant", "unbestätigte Daten" blablabla... aber genau diese Ignoranz zieht sich durch Deine Argumentation wie ein Faden. Es kommt Dir nicht mal in den Sinn, dass Frauen auch ohne mental versklavt zu sein, Entscheidungen einfach anders treffen und Prioritäten anders setzen, weil *sie es so wollen*. Frauen und Männer sind nämlich NICHT gleich. Sie sind gleichwertig und sollten vor dem Gesetz gleichberechtigt sein. Mehr aber auch nicht. Jegliche Quoten sind hier völlig fehl am Platze, denn quoten diskriminieren aktiv denjenigen der dann bei gleicher Qualifikation nur wegen seines Geschlechtes abgelehnt wird.
 

Benrath

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Ich werf dann auch noch ein Argument für Frauenquoten in Vorständen ein, was die meisten wohl schon verdrängt haben: Sex-Skandal bei Versicherungskonzern

Hab das Problem darum nie verstanden, wie ne Firma ihre "Boni" auszahlen will ist doch scheiss egal. Wenn die Frauen nen gleichwertigen Bonus anderweitig bekämen gibts 0 Probleme. Das einzige Problem liegt meinetwegen in der Ausnutzung von illegalen Prostitutierten in den Clubs oder wo immer das war. Sonst war die Aufregung ne bigotte Prüderie.

mittlerweile gesehen das btah das auch schon gesagt hat egal..

seriously die letzte Seit ist way too much tl;dr
 
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Seit vor ca. einem Jahr die Diskussion über die Frauenquote neu aufgeflammt war und die Politik klar gemacht hat, dass sie sich diesmal nicht abspeisen lassen möchte, scheinen die Konzerne die letzten 12 Monate doch sich zu bewegen. Leider zu spät.
Ok, wie hat die Politik das ca. vor einem Jahr klar gemacht?



Und gerade von euch, die hier abstrus kritisch Evaluationsergebnissen gegenüberstehen, sollte man doch verlangen können, die von Flopgun zitierten Zahlen richtig einzuordnen. Wieviele Positionen waren denn in den letzten Monaten vakant? Und wie lange bräuchte man bei dieser Geschwindigkeit um annähernd die adäquate Quote zu erreichen? Nochmal 10 Jahre? Eher 20..
Ja und?

Vieleicht verstehst du ja nicht was Diskriminierung ist, aber Ziel ist es beiden Geschlechtern die selbe Chance einzuräumen. Wenn zur Zeit die Posten grob zu 40%+ mit Frauen besetzt werden dann verstehe ich nicht wo jetzt diskriminiert wird.

Abgesehen davon verstehe ich sowieso nicht warum man eine Quote der Art:
40% des Aufsichtsrates muss aus Frauen bestehen.
einführen will und nicht:
40% der frei werdenden Stellen müssen mit Frauen besetzt werden.
 
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FCX

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Die meisten deutschen chefs sind männer, die meisten davon sind mit einer hausfrau verheiratet und haben eine dazu passende einstellung: der mann geht arbeiten, die frau hält ihm den rücken frei, darf zwar auch arbeiten, aber familie sollte für sie im zweifelsfall priorität haben, damit der mann für den beruf leben kann.
Dieses rollenverständnis wird von generation zu generation weitergegeben und hier als wertneutrale kulturelle besonderheit schöngeredet.

Kann mich da dacsyzygy nur anschließen, dein Frauenbild ist völlig neben der Spur. Das stille Heimchen am Herd dürfte inzwischen eine austerbende Gattung sein und die paar die es noch gibt sind sicherlich nicht wegen des gesellschaftlichen Druck so sondern weil sie es so wollen (ja das gibts auch). Die höheren Quoten was Berufstätigkeit, Studium etc angeht und die Tatsache das Frauen sich in immer mehr Männerdomänen ihre Plätze sichern dürfte da eigentlich Beweis genug für sein.

Das ist übrigens auch einer der wesentlichen Gründe warum ich die Quote für Blödsinn halte. Die Frauen brauchen sie schlicht weg nicht. In Mittelstandsunternehmen steigt ihr anteil bereits ständig, es ist nur eine Frage der Zeit bis sie auch in Dax 30 Unternehmen an die Spitze kommen.

Man muss sich einfach mal vor Augen halten dass das altmodische Rollenbild welches du kritisierst und alle Konsequenzen die sich daraus innerhalb der Gesellschaft ergeben über Jahrhunderte bestand hatten.

Die Emanzipationsbewegung hat meines Wissens nach in den 20ern angefangen. Eine so gravierende und weitreichende Umstellung im gesellschaftlichen Denken braucht eben Zeit, es dauert bis sich die Frauen die es denn wirklich wollen auch bis ganz nach oben gearbeitet haben. Gebt ihnen noch ein paar Jahre und die schaffen das ganz von alleine, grade wenn die ältere Generation zunehmend aus diesen Positionen verschwindet. Und dann hats auch was zu bedeuten und die Frauen sind nicht bloss wegen der Quote da wo sind.
Ich mein wir reden hier von Top Positionen in den größten Unternehmen Deutschlands, überleg mal wieviele Männer es dorthin schaffen. Der Anteil ist verschwindend gering und es gibt sicherlich mehr Männer als Frauen die von solchen Positionen träumen.

Ansonsten kann ich auch beim besten Willen nicht verstehen wieso jemand der sich der Gesellschaftlichen Probleme ja scheinbar bewusst ist so einen schwachsinn wie eine Frauenquote ernsthaft befürworten kann. Das ist wieder nichts weiter als blinder Aktionismus von Seiten der Politik. Da interessiert es niemanden ob eine Maßnahme sinn macht oder etwas bewirkt, es geht am ende nur darum sagen zu können: "Wir haben was gemacht". Sone Quote bringt gar nichts, sie löst nicht die Probleme, sie ist den Frauen die versuchen sich hochzuarbeiten keine hilfe weil es am ende dann nur heißen wird sie seien wegen der Quote dorthin gekommen und und und.

Wenn man den Frauen wirklich helfen will ist man für mehr Kitas, bessere Betreuungsangebote, Ganztagsschulen und alles andere das ihnen hilft ihren Wunsch nach Familie mit ihrer Karriere unter einen Hut zu bringen. Damit hätte man dann auch wirklich mal was erreicht. Aber nein das wär ja zu anstrengend, bügeln wir lieber mit ner Quote drüber.
 
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Was anscheinend bei dir mit dem Skandinavien-Beispiel nicht ankam: wir können sehr wohl von denen lernen, wie man Beruf und Familie vereinbaren kann, wenn es sorgfältig mit guten Modellen geschieht. Was schief laufen kann, siehe oben. Die Skandinavier hatten diese Quotendiskussionen übrigens auch, weil es wenige Maschinenbaufrauen oder ähnliches gab. Was totaler Quatsch ist. Ich möchte gerne mal die Meinungen vieler Frauen zu dieser Quote in diesen Ländern hören - vor allem was den Sinn angeht.
Aha, jetzt können wir plötzlich doch lernen. Offenbar sind wir uns in dem punkt einig.
Erklärst du mir nun noch, was der bullshit über sinnlose referenzen vorher sollte?
Ich hab niemals irgendeinen konkreten vergleich gezogen, sondern nur etwas von orientierung geschrieben oder davon, dass andere länder vieles besser machen als wir.
Mit anderen worten: es gab überhaupt keine konkrete aussage, die du hättest kritisieren können - kein problem, behaupten, dass es völlig inadäquat sei und nicht geht, weil was auch immer, geht trotzdem.
Sinnvoll ist es aber nicht.

Und die quotendiskussion hab ich weder gestartet noch angeheizt. Alles, was ich zu quoten gesagt habe, ist, dass ich sie nicht pauschal ausschließe, obwohl ich sie für problematisch halte.
Ich habe sogar (wenn auch vage) angegeben, unter welchen bedingungen ich quoten akzeptieren würde - diese bedingungen schließen unverhältnismäßigkeit, blinden aktionismus und sogar fehlende nützlichkeit aus.
Und jetzt sag mir mal bitte, welche meinung die maßvollere ist: "quoten sind des teufels, geht gar nicht" vs "quoten sind problematisch, gehen nur, wenn bestimmte bedingungen erfüllt sind".

Ich hab mich hier niemals auf quoten einschossen, sondern bin überhaupt nur in die diskussion eingestiegen, weil mich ein paar beiträge gestört haben, die ich als leugnerisch empfand gegenüber den problemen, denen sich viele frauen im beruf gegenübersehen.
Zu quoten würd ich mich am liebsten gar nicht äußern, weil man quasi keine sinnvolle aussage darüber machen kann, die nicht irgend jemanden grundlos auf die palme bringt. Sinnvoll diskutieren könnte man allenfalls über einen konkreten gesetzentwurf, der eine quote vorsieht. Und damit ich so einen gesetzentwurf verteidige, muss er schon einiges zu bieten haben.

Kann mich da dacsyzygy nur anschließen, dein Frauenbild ist völlig neben der Spur.
Lies meinen beitrag bitte nochmal und sag mir, wo ich dort ein frauenbild beschreibe, denn ich war und bin ziemlich überzeugt, dass es mehr um ein männerbild und ein gesellschaftsbild geht.

Ich kann auf deinen beitrag kaum etwas sinnvolles antworten, außer dass ich dir in so ziemlich allen punkten zustimme.
Mich wundert nur, dass du mich zitierst und dann eifrig gegen (irgend)eine frauenquote wetterst, die mit mir nichts zu tun hat.

Auf dacsyzygys beitrag zb kann ich überhaupt nicht antworten, weil ich nicht weiß, was sein problem ist, was er mir sagen will oder wie er überhaupt dazu kommt, mich als sexisten zu bezeichnen, der frauen für "gehirngewaschene, indoktrinierte Zombie-Chicken" und "mental versklavt" hält.

Ich habe überhaupt kein wort für oder gegen frauen verloren, die sich für ein gewisses leben entscheiden, dafür umso mehr worte gegen männer (und überhaupt jeden), der ihnen diese entscheidung streitig macht.
Und ob einige es hier jetzt akzeptieren wollen oder nicht, das passiert jeden tag in einem umfang, der für unsere gesellschaft nicht schmeichelhaft ist.

Wie könnte eine frauenquote dagegen helfen?
Sie könnte an manchen stellen das machtmonopol von männern brechen, die ihre macht ausnutzen, um frauen zu drangsalieren.
Das kann sie nur zu einem preis und man muss sich genau überlegen, ob dieser preis den mutmaßlichen nutzen aufwiegt. Das kann ich hier aber nicht leisten und ich bezweifle auch, dass es jemand anders kann.
 

GeckoVOD

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Ob der späten Stunde kann es passiert sein, dass ich da zu viel reingelesen habe, wenn so, dann entschuldige bitte. Mir blieb v.a. diese "wenn man sagt Vergleiche gehen nicht, dann könnte ich kotzen" in Erinnerung. Ich kann ehrlich gesagt genau so kotzen, wenn ich lese man soll sich an anderen Ländern orientieren. Das geht in der Regel nämlich überhaupt nicht und diese Diskussion ist von Vornherein zum Scheitern verurteilt, weil eben keine Fakten sondern Werturteile das Thema sind.

Was das mit Referenzen zu tun hat: was in einem System funktioniert, funktioniert in einem anderen noch lange nicht. Ein Staat ist extrem komplex, meist scheint es so, als ob Politiker denken man könne einfach ein Rad drehen, dann geht das schon. Wie gesagt, gerade bei den Skandinaviern hängt da noch ein völlig anderes Steuersystem (z.B kein Ehegattensplitting) dran, andere Werte und Normen in den Köpfen der Leute, ein anderer Arbeitsmarkt, ein ganz anderes Bildungssystem, andere demographische Strukturen, andere Infrastruktur und daraus resultierend auch völlig andere Ansichten. Oft kommen dann wilde Zahlen, wie zB die Korrelation zwischen Kinderversorgung und erwerbstätigen Frauen in Vollzeit. Die ist für die Länder klar hoch (und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wirklich erklärend), aber in Deutschland müsste das nicht sofort der Fall sein, da, wie gesagt, viele andere Variablen auf diese Quote einwirken. Wenn in Deutschland dann die Korrelation ähnlich (mit kleineren Werten der Frauenerwerbsquote und kleineren für Kinderversorgungszeugs) ist, dann heißt das ja nicht, dass es nur an der Kinderversorgung krankt. Jetzt einfach mal so eben Zahlungen in KiTas blasen, die dann nach 2-3 Jahren eingestellt werden bringt wenig, noch weniger überraschend wäre es dann, wenn die deutschen Frauen höchstens in Teilzeit arbeiten würden, da es einfach kaum Vollzeitstellen gibt, oder, was auch möglich ist, sie das nicht wollen. Oder sie gar nicht arbeiten, weil die kostenlosen KiTas Öffnungszeiten jenseits von Gut und Böse haben. Das ist halt leider sehr oft der Fall. Das alles hat wirklich rein gar nichts mit Diskriminierung zu tun - wenn es das System nicht hergibt, dann muss man halt mal über das Ganze nachdenken, nicht immer nur versuchsweise an kleinen Teilen Änderungen vornehmen.

Dann stellt sich die Frage, wie FCx und Syzyzyz andeuteten, ob Frauen Karriere machen wollen, und zwar da, wo man die Quote gerne hätte. Dass sie arbeiten wollen, heißt ja nicht zwangsweise, dass sie dann auch sofort Topmanager sein möchten. Das wiederum hat auch nix mit Diskriminierung oder Eignung oder Fairness zu tun. Belege dass das eine mit dem anderen zu tun hat gibt es nicht.

Daher denke ich wirklich, dass man jede Quote in diesen Bereichen sofort verteufeln sollte, da ich keine Argumentation kenne, die beim genaueren Hinschauen etwas anderes als blinder Aktionismus wäre. Es änderte sich ja im Vergleich zu vor 50 Jahren schon wirklich viel, mit Gewalt übers Knie brechen geht nicht.
 

mfb

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Ich sage nicht, dass sie irrelevant sind. Ich sage, dass ich keinen anhaltspunkt dafür kenne, dass es bei uns ein unerkanntes problem mit benachteiligung von männern im beruf gibt.
Klang vorher noch anders.

mfb schrieb:
Kleine Nebenfrage an dich aus Interesse: Wie erklärst du dir die hohe Frauenquote bei KindergärtnerInnen und Krankenpflegern? Die hohe Männerquote bei Hausmeistern (oder wie auch immer die aktuell korrekte Berufsbezeichnung ist)?
Entspricht dem klassischen rollenverständnis und dem interesse der betreffenden menschen - wobei auch das wieder durch die erziehung und damit durch das klassische rollenverständnis beeinflusst ist.
Sehe ich auch so, und das gleiche sehe ich auch bei Managerposten. Die Frage ist also, wieso der Staat an einer Stelle eingreifen soll und an anderen nicht. Weil die anderen Stellen "unwichtig" sind?


Nein, männer haben nicht das gleiche problem, weil zb alleinstehende männer selten die kinder behalten und damit von der last befreit sind.
Und wieso behalten sie selten die Kinder?
- Weil ihnen die Karriere wichtiger ist als das Kind? ;)
- Weil sie seltener das Sorgerecht bekommen? Diskriminierung?
Vorsicht: Enthält Sarkasmus. Man kann jeden Unterschied auslegen wie man möchte ;).

Tatsächlich gibt es eine biologische Begründung, wieso Frauen eine stärkere Bindung zu ihren Kindern haben: Sie müssen wesentlich mehr in ein Kind investieren - 9 Monate Schwangerschaft im Vergleich zu ein paar Spermien, die schnell wieder nachproduziert sind.

Selbst wenn nur jede zehnte frau im unternehmen so gut qualifiziert ist wie der durchschnittlichce mann, wäre (statistisch!) eine frauenquote im vorstand von deutlich über 10% zu erwarten.
Es geht nicht um durchschnittliche Qualifikationen, es geht um die Besten (nach dem Maßstab "Eignung fürs Management"). Und bei einem Kandidatenverhältnis von 1:10 würde ich im Mittel 9% erwarten, nicht "deutlich über 10%".


@Btah: Anonymisierte Bewerbungsverfahren kann ich mir für einige Stellen vorstellen, aber bei anderen wüsste ich nicht, wie das aussehen könnte. Spätestens wenn ein Vorstellungsgespräch wichtig ist (weil es darum geht, wie der Kandidat sich präsentieren kann etc.), wird irgendwer (nicht zwangsläufig der Arbeitgeber) das Geschlecht, das Aussehen, das Alter etc. des Bewerbers sehen können. Und sofern der bisherige Lebenslauf spezifisch genug ist, erfordert die Anonymität auch, dass der Arbeitgeber nicht zu sehr nachschaut.
 
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In meinem (immernoch fiktiven!) beispiel waren aber 60% frauen im unternehmen vorausgesetzt, was dich auf ein verhältnis von 6 zu 40, also ~13% bringt.


Sehe ich auch so, und das gleiche sehe ich auch bei Managerposten. Die Frage ist also, wieso der Staat an einer Stelle eingreifen soll und an anderen nicht. Weil die anderen Stellen "unwichtig" sind?
Dann siehst du es immernoch falsch. Und ich werd mich hier jetzt nicht darin wiederholen, dass benachteiligung von frauen stattfindet, denn langsam wirds langweilig.


Zu den anonymisierten bewerbungen:
www.faz.net/aktuell/beruf-chance/ar...-sehen-uns-in-der-zweiten-runde-11731241.html
http://www.sueddeutsche.de/karriere/anonyme-bewerbungen-inkognito-zum-neuen-job-1.1334284

Ein teil der kritik spiegelt für mich die konservative, kleingeistige einstellung in deutschland wieder, die ich schon weiter oben bemängelt habe: selbstverständlich kann der gute teutsche personaler aus alter, geschlecht, namen und gesicht nützliche hinweise über die eignung eines bewerbers gewinnen - na klar!
 
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mfb

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In meinem (immernoch fiktiven!) beispiel waren aber 60% frauen im unternehmen vorausgesetzt, was dich auf ein verhältnis von 6 zu 40, also ~13% bringt.
Ah ok.
Damit das "deutlich über 10%" ist, braucht das Unternehmen dann 400+ Stellen in solchen Positionen (~2 Standardabweichungen).

Dann siehst du es immernoch falsch.
Wenn du eine Möglichkeit ausschließt, solltest du einen guten Grund dafür haben. Da habe ich bislang noch wenig (mich) überzeugendes gesehen.

Hmm, nur für die erste schriftliche Bewerbung. Ok, machbar. Wobei man in der Wissenschaft immer noch die Frage nach bisherigen Publikationen hat, und die sind nunmal nicht völlig anonymisierbar.
Den zweiten Artikel halte ich von der Schreibweise her für eine Katastrophe.

Ein teil der kritik spiegelt für mich die konservative, kleingeistige einstellung in deutschland wieder, die ich schon weiter oben bemängelt habe: selbstverständlich kann der gute teutsche personaler aus alter, geschlecht, namen und gesicht nützliche hinweise über die eignung eines bewerbers gewinnen - na klar!
Wer behauptet solchen Unfug?
 
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@Btah: Anonymisierte Bewerbungsverfahren kann ich mir für einige Stellen vorstellen, aber bei anderen wüsste ich nicht, wie das aussehen könnte. Spätestens wenn ein Vorstellungsgespräch wichtig ist (weil es darum geht, wie der Kandidat sich präsentieren kann etc.), wird irgendwer (nicht zwangsläufig der Arbeitgeber) das Geschlecht, das Aussehen, das Alter etc. des Bewerbers sehen können. Und sofern der bisherige Lebenslauf spezifisch genug ist, erfordert die Anonymität auch, dass der Arbeitgeber nicht zu sehr nachschaut.
ja, aber sobald du zum Vorstellungsgespräch auftauchen musst, ist das ganze ja auch mit Aufwand verbunden und der Personaler wird sich 2x überlegen, ob er die "diskriminierungswürdige" Person ablehnt, erst recht wenn die dann auch noch einen guten Eindruck hinterlässt.
Es ist eine Sache eine Bewerbungsmappe (respektive heute halt die Bewerbungsdateien) direkt mal zur Seite zu legen nachdem man den Namen gelesen hat (oder maximal die Bewerbung grob überflogen hat) oder jemanden abzulehnen nachdem man ihn eingeladen hat. Denn der Personaler kann ja nicht das Gespräch von vorherein abbrechen, sobald er merkt das es um ne Frau/Migrant geht, dann könnte er sich nämlich direkt auf ne Klage wegen Diskriminierung verlassen. Außerdem hat er sich ja bereits einen positiven Grundeindruck über die Person gebildet aus den Unterlagen, der sollte sich nicht ganz so leicht dadurch "zerschmettern" lassen, dass es Frau/Migrant ist und wenn er sich dann noch mit der Person unterhalten "muss", kann man sich ja auch schlechter dagegen "wehren", dass man "einsehen muss", dass die Person geeignet ist für die Stelle.
 
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Aber wie soll das kontrolliert werden?
Wenn die Bewerber sich das freiwillig aussuchen, dann werden die, die ihren Namen, etc. angeben, bevorzugt. Das wären dann sowieso die Leute, die keine Diskriminierung zu befürchten haben.

Wenn die Betriebe eine Zwischenstelle haben, bei der die Bewerbungen anonymisiert werden, kann man auch nicht sicher sein, dass das wirklich richtig abläuft.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Aber wie soll das kontrolliert werden?
Wenn die Bewerber sich das freiwillig aussuchen, dann werden die, die ihren Namen, etc. angeben, bevorzugt. Das wären dann sowieso die Leute, die keine Diskriminierung zu befürchten haben.

Wenn die Betriebe eine Zwischenstelle haben, bei der die Bewerbungen anonymisiert werden, kann man auch nicht sicher sein, dass das wirklich richtig abläuft.

hä? ganz einfach so, wie das überall wo anonyme bewerbungen praktiziert werden gehandhabt wird:
bewerbungen, die einen namen, ein foto oÄ enthalten können nicht berücksichtigt werden.
idr. sind es ohnehin onlinebwerbungen heutzutage, dann wird einem halt ein anonymisierter schlüssel zur identifikation zugewiesen.

ist doch zB an der uni genauso, wenn du deine klausur mit deinem namen unterschreibst und nicht mit deiner anonymisierten nr. dann wird sie halt nicht bewertet.
 
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hä? ganz einfach so, wie das überall wo anonyme bewerbungen praktiziert werden gehandhabt wird:
bewerbungen, die einen namen, ein foto oÄ enthalten können nicht berücksichtigt werden.
idr. sind es ohnehin onlinebwerbungen heutzutage, dann wird einem halt ein anonymisierter schlüssel zur identifikation zugewiesen.
Und wer kontrolliert, dass diese Bewerbungen nicht berücksichtigt werden?
Bei onlinebewerbungen ist das natürlich leichter.

ist doch zB an der uni genauso, wenn du deine klausur mit deinem namen unterschreibst und nicht mit deiner anonymisierten nr. dann wird sie halt nicht bewertet.

Nicht an meiner Uni. Teilweise wird mit Name unterschrieben, dann auch wieder nicht, und man muss halt überall seinen Namen + Matrikelnummer rauf schreiben, wobei Matrikelnummer auch ausreicht.
Und wie blöd ist das denn bitte schön, dass die Klausur dann nicht bewertet wird? was ein Rotz...
 
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Wieso, wenn man das vorher weiss ist das kein Problem.
 
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