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BTW 2025

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Der Rentenzuschuss waren 2024 116 Mrd.

2023 waren die Renten insgesamt 360 Mrd.

Bei 5% Rentensteuerung auf 2024 komme ich immer noch auf ein gutes Viertel, also 1,5 Mrd.

Und die 4,5 Mrd für die Beitragszahler sind auch gut und richtig.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Der Rentenzuschuss waren 2024 116 Mrd.

2023 waren die Renten insgesamt 360 Mrd.

Bei 5% Rentensteuerung auf 2024 komme ich immer noch auf ein gutes Viertel, also 1,5 Mrd.


Der allgemeine Rentenzuschuss ist afaik knapp unter 50 Milliarden. Der Rest sind Zuschüsse für beitragsferne Leistungen, die an Leute gehen die tendenziell unterdurchschnittliche Renten beziehen, insofern wirst du nicht auf dein Viertel kommen, sondern auf weniger. Das macht aber letztendlich so oder so keinen echten Unterschied, denn der springende Punkt war dass die Einsparungen deutlich geringer sind als die, die du veranschlagt hast.



Und die 4,5 Mrd für die Beitragszahler sind auch gut und richtig.

Darum ging es hier doch gar nicht. Es ging darum, ob du größere Summen für Investitionsbedarf aus dem laufenden Haushalt heraussparen kannst. Ob es jetzt eine Milliarde oder doch 1,5 Milliarden sind: Mit solchen Beträgen kommt man bei dem enormen Investitionsstau einfach nicht weit.
 
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Die "Beitragsfernen leistungen" steigen doch aber auch mit den Renten.
Warum sollte die Einsparnis da nicht etwa proportional sein?

Und ich habe nie bestritten, dass wir auch Schulden brauchen.

Mir geht es darum, dass man eine Menge auch ohne neue Schulden machen kann & sollte.
Die 6 Mrd weniger Renten wären dann ja auch jedes Jahr, und dann noch mehr wenn man weiter Renten eben um Inflation erhöht statt um mehr.
 
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Hoffentlich redet ihr auch alle so über die Rente, wenn ihr sie dann mal selber bezieht. :angel::wm:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Die "Beitragsfernen leistungen" steigen doch aber auch mit den Renten.
Warum sollte die Einsparnis da nicht etwa proportional sein?


Weil die Leistungen durchschnittlich zu (deutlich) niedrigeren Renten führen. Stell dir vor (Rechenbeispiel) es gäbe exakt 10 unterschiedliche Rentenniveaus und du würdest sie alle um 5% kürzen. Der Staat zahlt komplett die untersten zwei Niveaus und die anderen acht werden durch Beiträge finanziert. In dem Fall käme der Staat nicht auf 5% der gesamten Ersparnis, weil 5% von niedrigeren Sätzen nicht 5% der gesamten Summe ist: Diejenigen, die die acht höheren Niveaus aus Beiträgen zahlen würden überproportional sparen, die anderen weniger.


Und ich habe nie bestritten, dass wir auch Schulden brauchen.

Mir geht es darum, dass man eine Menge auch ohne neue Schulden machen kann & sollte.
Die 6 Mrd weniger Renten wären dann ja auch jedes Jahr, und dann noch mehr wenn man weiter Renten eben um Inflation erhöht statt um mehr.

Ja, die sechs Milliarden sind aber wie gesagt eben größtenteils nicht für Infrastrukturausgaben verfügbar, weil ein Großteil bei den Versicherten bleibt. Und der Kapitalstock des Staates nutzt sich ja, genau wie der Kapitalstock in der Privatwirtschaft, auch jedes Jahr weiter ab wenn man nicht in seinen Erhalt investiert.

Wie gesagt: Ich hätte auch prinzipiell kein Problem damit, bei den Renten zu sparen (wenn auch nicht mit dem Rasenmäher), aber dadurch wirst du nie im Leben nennenswerte Summen mobilisieren, die einen Unterschied für die Infrastruktur machen. Diese "Kleinvieh macht auch Mist"-Denke ist imo kontraproduktiv, weil man sich in unsinnigen Debatten verzettelt und vor allem weil man an einer absoluten Lehrbuchweisheit der Ökonomie vorbeiargumentiert: Es gibt keinen Grund, warum Infrastruktur, von der Menschen über einen langen Zeitraum profitieren nicht auch über einen langen Zeitraum finanziert werden sollte. Und über einen langen Zeitraum finanziert man eben durch, voila, Kreditaufnahme.
Die Nettoanlageinvestitionen des Staates wurden jetzt eine Generation um 0% gehalten. Niemand kommt auch nur auf die Idee, dass man die anstehenden Investitionen ins Militär aus dem normalen Haushalt bestreiten sollte und im besten (!) Fall sind Militärinvestitionen Geld für Dinge, die man nie braucht, weil man potenzielle Gegner damit erfolgreich abschreckt. Straßen, Schienen, Energienetz, Digitalnetz nutzen alle jeden Tag.

€dit: Ist allerdings eh Makulatur, denn stattdessen gibt es jetzt noch mehr Mütterrente. :mond:

Btw: Es ist schon ein bisschen unverschämt, wie in dieser Woche das Narrativ aufgemacht wurde, Infrastrukturausgaben sei "Wünsch-dir-was" für die SPD. Mal abgesehen davon, dass der durchschnittliche Wähler jeder Partei die öffentliche Infrastruktur wohl in einem sehr ähnlichen Maß beansprucht, stehen in dem Sondierungspapier bzgl. Wünschen mit assoziierten Kosten hauptsächlich Forderungen der Union: Oben erwähnte Mütterrente, Pendlerpauschale hoch, Mehrwertsteuersenkung für Gastronomie, Agrardiesel-Subvention. Lediglich die E-Auto-Prämie kann man eher der SPD zurechnen als der Union (Deutschlandticket auch, falls es verlängert wird); Strompreisdeckelung dürften wohl beide wollen.
 
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narf, nach nullnummer scholz bekommen wir jetzt ne nullnummer merz in wichtigen schlüsseltechnologien.
 

zoiX

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narf, nach nullnummer scholz bekommen wir jetzt ne nullnummer merz in wichtigen schlüsseltechnologien.
So könnte das hier auch aussehen, wenn Solarkonzerne ordentlich unterstützt würden, Windkraft nicht an NIMBY scheiterte und man der Verbrennerlobby den fetten Mittelfinger gezeigt hätte.

Aber die Grüüüüüüünen!
 

Shihatsu

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Jupp, Habeck ist schuld, nuff said.

Dazu gabs mal auf Fefe dieses schnieke Dingen hier:
Wie so oft spricht er mir aus der Seele...
 
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gerade wo wir mehr europa brauchen, kommt wieder ein spahn daher:


Süß. Wie wäre es wenn sich die anderen in Europa dann einfach mal ans Recht halten würden und nicht jeden durchwinken ins gelobte Land? Lass mich raten, „mehr Europa“ gilt nur für uns, richtig?
 
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Celetuiw

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Das schlimme ist, dass die Nazis nicht mal Unrecht haben. Eine GG Änderung, die Merz aus taktischen Gründen Scholz immer verwehrt hat, obwohl ihm auch klar sein musste, dass es ohne Reform der Schuldenbremse nicht geht, jetzt durch den alten BT zu drücken, ist demokratisch schwer zu rechtfertigen.

Weiterhin ist die Eilbedürftigkeit nicht ersichtlich. Schon garnicht bei den 500 Mrd für die Infrastruktur. Die Grünen sind gut beraten sich rauszuhalten, damit man nicht SCHON WIEDER beim kreativen Geldausgeben erwischt wird.

Apropos Integrität und Wahlversprechen: will Herr Merz noch vor Beginn seiner Kanzlerschaft einen großen Haufen Exkrement auf seine Kanzlerschaft setzen?

Ich dachte die notwendigen Mittel kann man so locker beim Bürgergeld & Radwegen in Peru sparen.. :mond:
 
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In drei Jahren dann absolute Mehrheit AfD. Oder glaubt wer, dass die eine Legislaturperiode durchhalten?

Das schlimme ist, dass die Nazis nicht mal Unrecht haben. Eine GG Änderung, die Merz aus taktischen Gründen Scholz immer verwehrt hat, obwohl ihm auch klar sein musste, dass es ohne Reform der Schuldenbremse nicht geht, jetzt durch den alten BT zu drücken, ist demokratisch schwer zu rechtfertigen.

Weiterhin ist die Eilbedürftigkeit nicht ersichtlich. Schon garnicht bei den 500 Mrd für die Infrastruktur. Die Grünen sind gut beraten sich rauszuhalten, damit man nicht SCHON WIEDER beim kreativen Geldausgeben erwischt wird.

Apropos Integrität und Wahlversprechen: will Herr Merz noch vor Beginn seiner Kanzlerschaft einen großen Haufen Exkrement auf seine Kanzlerschaft setzen?

Ich dachte die notwendigen Mittel kann man so locker beim Bürgergeld & Radwegen in Peru sparen.. :mond:
 

Celetuiw

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In drei Jahren dann absolute Mehrheit AfD. Oder glaubt wer, dass die eine Legislaturperiode durchhalten?
Geh ich schon von aus, ja. Man wird auf den neuen BT warten und die LINKE mit ins Boot nehmen müssen, aber grundsätzlich glaube ich, dass alle halbwegs klar denkenden Parteien eingesehen haben, dass die Schuldenbremse uns gerade schadet.

Daher gehe ich stark davon aus, dass es einen entsprechenden Formelkompromiss geben wird. Und wenn Merz wie Scholz hoch drei jedes Problem mit Geld zuschmeißen kann, dann hält die Regierung.

Ist jetzt kein positives Bild, aber besser ist grad ausverkauft :mond:
 
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Der SpOn Artikel zu Habecks Rückendeckung für die Grünenspitze liest sich etwas weniger ultimativ:

Letztendlich werden werden die Grünen zustimmen. Ich hoffe nur, dass sie einige der Geschenke von Union und SPD sowie die Totalverweigerung bzgl Steuererhögungen am deutlich oberen Ende aufweichen können.
Seehofer hatte die Koalitionäre in spe auch schon kritisiert, dass es "wieder zulasten des kleinen Mannes" gehen würde. Ja, nein, Horst, deshalb ja drastische Steuererhöhungen für all die Quandts und Klattens in diesem Scheißland.
 

Gustavo

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Das schlimme ist, dass die Nazis nicht mal Unrecht haben. Eine GG Änderung, die Merz aus taktischen Gründen Scholz immer verwehrt hat, obwohl ihm auch klar sein musste, dass es ohne Reform der Schuldenbremse nicht geht, jetzt durch den alten BT zu drücken, ist demokratisch schwer zu rechtfertigen. [...]
Apropos Integrität und Wahlversprechen: will Herr Merz noch vor Beginn seiner Kanzlerschaft einen großen Haufen Exkrement auf seine Kanzlerschaft setzen?


Würde ich maximal teilweise zustimmen. Aktuell ist es ja so, dass du eine 2/3-Mehrheit brauchst, um eine Kreditlinie (über die Regeln der Schuldengrenze hinaus) aufmachen zu können. Was du dann mit dem Geld machst kann mit einfacher Mehrheit entschieden werden (die Union bspw. hatte kein formales Mitspracherecht darüber, wie die 100 Milliarden für die Bundeswehr ausgegeben werden, worüber sie sich auch heftig beklagt hat), aber eine Mehrheit brauchst du schon immer noch. Ich kann verstehen, dass man sagt die 2/3-Mehrheit jetzt noch im alten Bundestag zu suchen ist fragwürdig, nachdem der neue Bundestag schon gewählt ist. Was ich auch auf jeden Fall NICHT akzeptabel fände wäre zu sagen man entscheidet mit der Mehrheit des alten Bundestags auch darüber, wie das Geld ausgegeben wird, weil man damit per se dem neuen Bundestag (der natürlich eine viel höhere Legitimation für solche Entscheidungen hat) die Möglichkeit nimmt es auszugeben.
Aber: Die Schuldenbremse wurde mit einer 2/3-Mehrheit im Jahr 2009 ins GG geschrieben. Und es war auch nicht so, dass es damals irgendwie das große Wahl-Referendum darüber gab, dass man Neuverschuldung eingrenzt; das war noch der Bundestag von der Wahl 2005, der auf die Finanzkrise 2008 und den daraus resultierenden höheren Schuldenstand reagiert hat. Der Vergleich bzgl. der Legitimität eine Schuldenregel aufzustellen ist nicht der Vergleich zwischen neuem Bundestag (gewählt 2025) und altem Bundestag (gewählt 2021), sondern der Vergleich ist der zwischem altem Bundestag (gewählt 2021) und dem vom 2009 (gewählt 2005).
Du brauchst ja weiterhin eine einfache Mehrheit, um über das Geld zu entscheiden, aber warum man darüber nicht auch wirklich mit einer einfachen Mehrheit entscheiden können sollte, so wie man über fast alles andere, was der Bundestag macht, mit einer einfachen Mehrheit entscheiden kann, finde ich nicht so richtig plausibel.

Dass Merz nicht mit "die Schuldenbremse bleibt" in einen Wahlkampf hätte gehen sollen, obwohl jedem klar war dass es völlig unrealistisch ist die Schuldenbremse einzuhalten UND die Bundeswehr für die neue Weltlage aufzurüsten (um von der Infrastruktursituation ganz zu schweigen) ist natürlich wahr. Aber wenn man mal ehrlich ist: Es war dieses Jahr generell ein unsägliches Problem im Wahlkampf, dass Parteien Dinge versprochen haben die schon logisch nicht funktionieren können. Es ist eine Sache im Wahlprogramm zu sagen "wir machen X, Y und Z" und dann geht vielleicht nur 1/3 von X, Y gar nicht und Z nur zur Hälfte, weil man eine Koalition mit einer Partei eingehen muss, die sich etwas ganz anderes vorstellt. Es ist eine ganz andere Sache zu sagen "wir machen X, Y und Z" und X und Z zu machen schließt Y denklogisch schon aus, trotzdem haben diesmal Union, FDP und BSW so ein Wahlprogramm geschrieben (und Linkspartei und AfD machen es sowieso jeden Wahlkampf so).


Weiterhin ist die Eilbedürftigkeit nicht ersichtlich. Schon garnicht bei den 500 Mrd für die Infrastruktur. Die Grünen sind gut beraten sich rauszuhalten, damit man nicht SCHON WIEDER beim kreativen Geldausgeben erwischt wird.

Das ist allerdings 100% wahr. Da geht es nur darum, der Union eine Entscheidung zu ersparen, die sie nicht treffen will: (a) Generelles Aussetzen der Schuldenbremse* (b) zusammen mit der Linkspartei. Aber letztendlich wäre es mir doch lieber, man würde das jetzt machen als sehenden Auges in die Gefahr reinzulaufen, dass man letztendlich gar nichts hinbekommt, dafür ist die Situation einfach doch zu dringend.




*weil die Linke Aussetzen nur für Militärausgaben oder gar noch ein Sondervermögen für die Bundeswehr nicht mitmachen würde und die SPD keine Abstimmmung zusammen mit der AfD



Ja, ja, ja - hoffe die Grünen knicken nicht ein.

Die Märkte gehen anscheinend fest davon aus:

 
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Ich glaube ja nicht dran, dass die Grünen sich hier entziehen. Das passt nicht zu ihrem Selbstverständnis. Man wird sich wohl leider damit begnügen, dass beim Infrastrukturpaket explizit was zu Klima/Transformation ergänzt wird und dann hat sichs.

Da ich das Thema auch für überragend wichtig halte, würde ich das nicht grundsätzlich verteufeln.
Auf der anderen Seite muss man schon sagen, dass die Attitüde der Union vor dem Hintergrund dieses Sondierungspapiers an Dreistheit schwer zu überbieten ist: Man erzählt Monate und Jahre was von Haushaltsdisziplin und begründet die Abneigung der Schuldenbremse mit der Angst vor steigendem Konsum und dann verabredet man eine Schuldenbremsenreform, die genau dafür die Tür öffnet - dass man dauerhaft nur noch ein Prozent des BIP für Verteidigung ausgeben muss, ermöglicht ja gerade den zuvor verschrienen Schluck aus der Pulle. Und zum Überfluss ist die deutlichste Handschrift der Sondierungen auch noch, dass man diesen Spielraum erstmal im Wesentlichen für pet projects aus dem Unionswahlprogramm nutzt. Wtf?

Mir fehlt hier jedes Gefühl für die historische Lage und die Verantwortung, die sich daraus ergibt.

Eigentlich müssten die Grünen darauf bestehen, dass wenigstens der Status quo bei den Ausgaben für Verteidigung und Infrastruktur weiterhin aus dem Haudhalt finanziert wird, um eben genau den Creep an Konsum und Steuergeschenken zu verhindern, den die Union im Sinn hat. Dass gerade Verteidigung permanent von der Schuldenbremse ausgenommen werden sollte, Infrastruktur aber nur zeitlich und in der Höhe begrenzt, ergibt auch keinen Sinn.

Man könnte sogar weiter gehen und gemeinsam mit der Linken höhere Bildungsausgaben oder eine effektivere Erbschaftssteuer fordern.
Letztlich steht die Union mit dem Rücken zur Wand, weil sie ohne die Schuldenbremsenreform, die sie der Ampel verwehrt und gegen die sie Wahlkampf gemacht hat, als Regierung nur scheitern kann.
Das darf man sie dann ruhig auch spüren lassen.

Ich muss zugeben, dass meine erste Reaktion eher war, dass man viel daran setzen sollte, diese Reform noch schnell hinzukriegen.
Aber die Engstirnigkeit dessen, was diese Sondierungen sonst so auftischen, lässt mich zweifeln, ob man es der GroKo nicht doch deutlich schwerer machen sollte.
Viel hängt davon ab, was mit der Linken zu machen ist: Wenn die höhere Verteidigungsausgaben pauschal ablehnen, dann würde das den Druck erhöhen. Aber wenn sie das prinzipiell zugestehen würden, wenn im Gegenzug die Schuldenbremse ordentlich reformiert wird und am Ende auch mehr Geld für Investitionen und Bildung zur Verfügung stehen sowie die Lasten des Ganzen etwas fairer verteilt werden, dann fänd ichs nicht verkehrt, das einzufordern.
 
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Das sagt niemand, aber ob man diese Milliarden nächste Woche oder in drei Monaten bereitstellt, sollte nicht den Unterschied machen.
Am dringendsten scheint mir das schnelle Signal bei der Verteidigung, weil das Thema gerade Momentum hat, insbesondere mit Bezug auf die Ukraine. Aber das könnte man z.B. auffangen, indem man einem begrenzten Sondervermögen von z.B. 50 Milliarden für dieses Jahr zustimmt.
Damit könnte man erstmal einiges anstoßen, würde aber seine Verhandlungsmasse nicht schröpfen.
 

parats'

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Das sagt niemand, aber ob man diese Milliarden nächste Woche oder in drei Monaten bereitstellt, sollte nicht den Unterschied machen.
Am dringendsten scheint mir das schnelle Signal bei der Verteidigung, weil das Thema gerade Momentum hat, insbesondere mit Bezug auf die Ukraine. Aber das könnte man z.B. auffangen, indem man einem begrenzten Sondervermögen von z.B. 50 Milliarden für dieses Jahr zustimmt.
Damit könnte man erstmal einiges anstoßen, würde aber seine Verhandlungsmasse nicht schröpfen.
Ich wäre vor allem mal gespannt, was davon überhaupt effektiv abgerufen werden kann und auch sprichwörtlich auf die Straße kommt. Ist ja nicht so, als warten hier millionen Arbeiter und Firmen auf Aufträge.
Insofern ist es wirklich egal ob jetzt oder in drei oder gar sechs Monaten.
 
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Da würde mich tatsächlich mal ne Übersicht nach Schlüsselbranchen interessieren, wie es aktuell mit Auftragslage und Kapazitäten aussieht.
In einigen Bereichen sollte das vom Zyklus her ja durchaus passen, aber da die Ampel afaik auch schon einiges gemacht hat, stellt sich tatsächlich die Frage, was man noch da rausholen kann, wo jetzt primär investiert werden soll.
Zum Großauftraggeber für die deutsche Maschinen- und Chemieindustrie wird der Staat wohl eher nicht. :deliver:
 
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Naja für Infrastruktur sehe ich das nicht so kritisch. Da geht es um Auftragsvolumen, bei denen sowieso europaweit ausgeschrieben wird und bei denen sich das auch lohnt, europaweit teilzunehmen (im Gegensatz zum Tausch von Oma Ernas Heizung). Die Frage ist da eher, zu welchem Preis man das jetzt bekommt; würde mich nicht wundern, dass nach Öffnung des Portemonnaies die Firmen erstmal 30% aufschlagen. Zeitung lesen können die auch. :troll:
 

Gustavo

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Naja für Infrastruktur sehe ich das nicht so kritisch. Da geht es um Auftragsvolumen, bei denen sowieso europaweit ausgeschrieben wird und bei denen sich das auch lohnt, europaweit teilzunehmen (im Gegensatz zum Tausch von Oma Ernas Heizung). Die Frage ist da eher, zu welchem Preis man das jetzt bekommt; würde mich nicht wundern, dass nach Öffnung des Portemonnaies die Firmen erstmal 30% aufschlagen. Zeitung lesen können die auch. :troll:

Das Argument hörst du immer, wenn schnell viel Geld für Infrastruktur ausgegeben werden soll, aber bei 10 Jahren und einer mittleren zweistelligen Milliardensumme? Da würde ich mir um die Preigestaltung im Verteidigungssektor mehr Sorgen machen. Bin mal gespannt, ob die Regierung da mit der Drohung bzgl. verweigerten Ausfuhrgenehmigungen Druck machen wird.
 

zoiX

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um so erstaunlicher das er zumindest das 2tn -> 2 Billionen hinbekommen hat
Man könnte ihm fast unterstellen, drauf zu setzen, dass sein durchschnittlicher Follower zu dumm ist, die Headline zu übersetzen und ihm völlig bewusst ist, dass er die Aussage verdreht.
 

Shihatsu

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Man könnte ihm fast unterstellen, drauf zu setzen, dass sein durchschnittlicher Follower zu dumm ist, die Headline zu übersetzen und ihm völlig bewusst ist, dass er die Aussage verdreht.
So etwas würden Nazis Faschisten ehrenwerte AfDler doch niemals tun!
 

parats'

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Wie stehen eigentlich die Quoten, dass Merz seine Kanzlerschaft noch vergeigt? Wenn ich mir die PK der Grünen vom Montag so anhöre, dann gehört Merz wohl noch zum Anhänger von voice mails.
Da möchte jemand auf Augenhöhe mit Trump, Putin und Xi Jinping mitspielen und scheitert an der Mailbox von Britta Haßelmann. :rofl2:
Gestern verteidigt ihn selbst Karl Lauterbach bei Lanz nach seiner Rolle rückwärts der Wahlversprechen.
Wenn das Paket scheitert, sehe ich ehrlich gesagt keine Basis wie Merz die kommende Legislatur durchziehen will.
Der Vorteil wäre, dass Merz wohl endlich Geschichte ist und mit ihm auch hoffentlich Linnemann, dessen Zunge dann einen neuen Platz als den Enddarm von Merz braucht.
 
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Ich hab zu wenig Einblick in die CDU, um zu sagen, was dann passieren würde. Eventuell würde man die richtigen Schlüsse ziehen, sich etwas breiter aufstellen und Pappnasen wie Spahn abstoßen. Man könnte aber auch ganz FDP-Style sagen, dass es jetzt erst recht noch mehr CDU pur braucht, womit es für eine Koalition dann nur noch eine Alternative (:troll:) gäbe.

Letztlich war es von Merz auch schon sehr ungeschickt, erstmal mit der SPD sowas auszuhecken. Spätestens als eine derart große Reform der Schuldenbremse auf dem Tisch lag, hätte man die Grünen mit dazuholen müssen. Nicht mal aus Anstand, sondern einfach aus diplomatischem Geschick. Man sollte auch nicht vergessen, dass im Bundesrat trotzdem noch Linke oder Freie Wähler gebraucht werden, wenn ich richtig informiert bin.

Dem Bericht zufolge soll er über die Topverhandler der Union, CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt und den parlamentarischen Geschäftsführer Thorsten Frei, gesagt haben, sie seien „wirklich unangenehm“. „Sie haben kein Gewissen“, wird Pistorius zitiert.

Auch Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) soll sich über die Verhandlungspartner ausgelassen haben. „Es war keine Selbstverständlichkeit, dass wir mit dieser radikalisierten, rechten CDU und den Spahns dieser Welt den Mindestlohn erhöhen werden und das Rentenniveau sichern“, sagte er dem Magazin zufolge.
Es wurde ja oft betont, dass man politische Gegensätze überwinden kann, aber menschlich sollte es in einer Koalition schon irgendwie passen. Auf der Eben kann man es wohl nur als schlechten Start verbuchen.
 
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Wie stehen eigentlich die Quoten, dass Merz seine Kanzlerschaft noch vergeigt? Wenn ich mir die PK der Grünen vom Montag so anhöre, dann gehört Merz wohl noch zum Anhänger von voice mails.
Da möchte jemand auf Augenhöhe mit Trump, Putin und Xi Jinping mitspielen und scheitert an der Mailbox von Britta Haßelmann. :rofl2:
Gestern verteidigt ihn selbst Karl Lauterbach bei Lanz nach seiner Rolle rückwärts der Wahlversprechen.
Wenn das Paket scheitert, sehe ich ehrlich gesagt keine Basis wie Merz die kommende Legislatur durchziehen will.
Der Vorteil wäre, dass Merz wohl endlich Geschichte ist und mit ihm auch hoffentlich Linnemann, dessen Zunge dann einen neuen Platz als den Enddarm von Merz braucht.

Sehe ich nicht. Letztendlich wissen alle zu gut, dass Neuwahlen aktuell schlicht niemandem zu verkaufen wären. Letztendlich haben alle außer AfD und BSW ein überragendes Interesse daran, dass das nicht scheitert. Eine Regierung, die aktuell die Schuldenbremse einhalten will und trotzdem nennenswert bei der Bundeswehr investieren, müsste so viel aus dem Haushalt rauskürzen dass sie vermutlich relativ schnell auf dem Popularitätsniveau der Ampel angekommen wäre. Politiker sind zwar manchmal erstaunlich blauäugig, was ihre eigenen Jobs angeht, aber ich glaube nicht dass eine nennenswerte Zahl von Leuten in Union oder SPD auf so eine Regierung scharf wären. Die Schreihälse, die jetzt die Union am härtesten von rechts kritisieren, sind durch die Bank entweder opportunistische FDP-Politiker oder berufsmäßige Provokationsclowns (wie die Leute von NIUS).
 
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Für mich ist die Frage auch eher, was man raushandeln kann. Das Mindeste, das die Grünen der Union abverlangen sollten und imo auch können: Investitionen und Rüstungsausgaben dürfen nur über das aktuelle Niveau von 2024 hinaus über Schulden gedeckt werden. Alle Wunschprojekte der Union und SPD müssten dann durch Umschichtung im Haushalt bzw. innerhalb der Schuldenbremse finanziert werden. KA, wie gut man sowas rechtssicher umsetzen kann in der Kürze der Zeit.
Die Alternative wäre erstmal nur ein neues Sondervermögen für Verteidigung bzw. eine Ausnahme von der Schuldenbremse. Aber auch hier sollte man imo drauf bestehen, dass 1,5 Prozent vom BIP weiterhin der Schuldenbremse unterliegen.
Eine Reform der Schuldenbremse müsste dann nach der Wahl mit der Linken verhandelt werden.
 
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