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BTW 2025

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Ich nehme an, Gustavo meint, dass im Vergleich zu den umverteilten Summen die Kosten der Administration vernachlässigbar klein sind.
Ich vermute, dass das stimmt, zumindest wenn man Verschwendung im üblichen Sinn als zu viel ausgegebenes Geld versteht.

Etwas weniger klar wird es vielleicht, wenn man darunter auch Verluste versteht wie die Lebenszeit, die Bürger unnötigerweise in Transaktionen mit dem Staat verlieren, den entgangenen Nutzen, wenn Projekte einfach viel länger brauchen, als sie müssten usw.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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@Gustavo aber wir stimmen schon darüber überein, dass die öffentliche Verwaltung in, sagen wir, Deutschland, einfach sehr viel effizienter sein könnte?

Wenn man ins Details geht, gibt es einfach zu viele sehr konkrete Beispiele dafür, wo Dinge brutal ineffizient laufen. Sei es die noch weitgehend papierbasierte Verwaltung in Kommune XY, oder die vollkommen Banane organisierte Arbeit des Sozialreferats von Großstadt Z, wo man sich kürzlich mehrere Personentage ernsthaft damit beschäftigte auf welche Art und Weise Material sortiert werden sollte; nachdem man beschlossen hatte, dass es wert wäre mehrere PT in die Frage zu investieren, wessen Urlaubsbild in der Kaffeeküche hängen darf.

Sowas gibt es sicherlich überall in der einen oder anderen Ausprägung, aber in dem Ausmaß in dem ich es aus der öffentlichen Verwaltung aus erster Hand geschildert bekomme … ist schon something else. Vieles davon würde ich einer Mischung aus Inkompetenz und mangelnder Organisation zuschreiben. Und vieles davon wäre behebbar durch ordentliche Führung, sinnvolle Nutzung von Technologie, sinnvolle Strategie, VOrhandensein von Fachkompetenz.

Wenn ich mir das durch die Brille von "was halbwegs realistisch möglich wäre" anschaue, dann qualifiziert sich sehr vieles davon mindestens als fahrlässige und vermeidbare Ineffizienz.

Ich würde da zwei unterschiedliche Sachen trennen:
(1) Die direkten und indirekten Effekte von Verwaltungstätigkeit auf die Volkswirtschaft
(2) Die Kosten der Verwaltungstätigkeit im Staatshaushalt

Mir ging es hauptsächlich um (2). Die tatsächliche Verwaltungstätigkeit, so monolithisch sie einem vielleicht erscheinen mag, ist im Staatshaushalt ein nachrangiger Kostenpunkt. Mir ist nicht ganz klar was die hypothetische Effizienzgrenze ist, die eine staatliche Verwaltung erreichen kann, weil die Vergleichsmöglichkeiten im Querschnitt so schlecht sind*. Aber selbst wenn du deutliche Effizienzgewinne erzielen könntest wäre die gesparte Summe volkswirtschaftlich überschaubar und weit davon entfernt, was Propagandisten wie Musk einem erzählen wollen. Davon unberührt bleibt die Tatsache, dass es für viele Verwaltungstätigkeiten vielleicht einfach keine gute Rechtfertigung gibt und man sie eigentlich gar nicht braucht.
Mutmaßlich sind die großen Effekte bei (1) zu holen. Aber wie neulich geschrieben: Wie groß die Effekte dort wären erscheint mir noch ziemlich unklar. Wichtig wäre allerdings, jetzt nicht so zu tun als wäre das der Grund für die wirtschaftliche Schwächephase, in der sich Deutschland aktuell befindet. Wir hatten ja keinen exogenen Schock bzgl. Verwaltungsaufwand der Unternehmen und ich habe auch noch nie gesehen dass jemand versucht hat zu erklären, warum wir irgendwelche nonlinearen Effekte hatten, die die deutsche Wirtschaft strangulieren.





*de facto gibt es afaik noch nicht mal eine ordentliche Quelle für Beschäftigungszahlen in der Verwaltung und die Zahlen für Beschäftigung beim Staat sind massiv verzerrt dadurch, dass unterschiedliche Staaten unterschiedliche Tätigkeiten "staatlich" machen lassen
 
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crossposting zu ss seinem yt-video und den kommentaren.

hab mich ja lang gefragt, was afd-wähler wirklich bewegt - stellt sich halt raus, es ist schlichtweg kognitiver dissonanz, alles ausblenden, was nicht passt, der rest wird zusammengepappt wies ins eigene weltbild passt, notfalls mit gewalt. die glauben die scheisse, die sie von sich geben. da ist kein plan dahinter, kein irgendwie krummer aber doch halbwegs nachvollziehbarer gedankengang: nope.

spahn versucht diese wählergruppe ja nun ebenfalls zu hoffieren, in dem er hier den vance 2.0 gibt.


Jetzt will sich auch Elmar Theveßen einmischen, der per Video zugeschaltete ZDF-Korrespondent. Doch Jens Spahn lässt ihn zunächst gar nicht zu Wort kommen. Er hat genug, attackiert den Journalisten persönlich: Er habe "gelegentlich" daneben gelegen bei seinen Vorhersagen zum Wahlausgang in den USA. "Das weiß ich", sagt der CDU-Politiker überzeugt. Das kann der Journalist nicht auf sich sitzen lassen und widerspricht ruhig und sachlich: "Das stimmt so nicht."
 
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Ein Glück ist Spahn ein Volltrottel und kriegt das rhetorisch (und überhaupt) anscheinend gar nicht gebacken.
 
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hab mich ja lang gefragt, was afd-wähler wirklich bewegt - stellt sich halt raus, es ist schlichtweg kognitiver dissonanz, alles ausblenden, was nicht passt, der rest wird zusammengepappt wies ins eigene weltbild passt, notfalls mit gewalt. die glauben die scheisse, die sie von sich geben. da ist kein plan dahinter, kein irgendwie krummer aber doch halbwegs nachvollziehbarer gedankengang: nope.

Das ist bei euch linksrotgrünen natürlich komplett anders :rofl:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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spahn versucht diese wählergruppe ja nun ebenfalls zu hoffieren, in dem er hier den vance 2.0 gibt.


100% das. Spahn ist der einzige Spitzenpolitiker in der CDU, dem ich problemlos zutrauen würde sich mit AfD-Stimmen zum Kanzler wählen zu lassen. Jede seiner Äußerungen zu dem Thema ("mir gefällt ja vielleicht auch nicht alles, was Trump macht, aber ...") ist völlig offensichtlich so kalibriert, dass er nicht sagen muss wie er die Dinge wirklich sieht, nämlich dass ihm völlig egal ist mit wem man zusammenarbeitet, Hauptsache es ist im (sehr eng verstandenen) deutschen Interesse wie Jens Spahn es sieht.

Was ich allerdings wirklich nicht verstehe ist, warum er in der Union immer noch so hoch im Kurs steht. Opportunist, der konservativ querschießt war eine Gewinnerstrategie, als die erste Reihe noch voller Merkel-Leute war (mit Querschießen ist er ja überhaupt erst zum Minister geworden), aber warum jetzt noch an ihm festhalten? "Mittelmäßig begabter Politiker mit Backpfeifengesicht aus NRW der noch nie für irgendwas außerhalb eines tiefschwarzen Wahlkreises angetreten ist"* ist ja ein Archetyp, an dem die Union wirklich nicht arm ist. Jens Spahn ein herausgehobenes Amt zu geben ist als hätte man immer noch sein iPhone 8 in der Tasche, für das man schon seit Ewigkeiten kein Ladekabel mehr hat und dessen Batterie vllt. irgendwann explodiert, weil es 2017 mal der Shit war.




*bis auf den Parteivorsitz natürlich, wo er mit 16% der Stimmen deutlich gegen Kramp-Karrenbauer als auch Merz verloren hat
 
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