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BTW 2025

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Es ist halt Schade, dass die Regierung die Rentenkürzungen erst machen wird, wenn die Boomer als größte Wählergruppe dann "weg" ist.
Dann wird die Rentenkürzung unweigerlich kommen, und es wird wieder die treffen, die jetzt mit Ihren Steuern die Boomer am meisten versorgen: wir. Also unsere jetzige Altersklasse. Sowas darf einen natürlich schon ankotzen.
Und natürlich wird die Argumentation nicht sein "wegen Mütterrente müssen wir mehr zahlen" sondern "wir zahlen so viel für die Ausländer,..., EU, GEZ, Innefizienz, deswegen haben wir immer weniger Geld".
Es fehlt halt vor allem anderen eine ehrliche Kommunikation der Politik: So sieht die Welt in 5 Jahren aus, so in 10 Jahren, so in 15 Jahren, deswegen werden die Beiträge höher und Euer Geld weniger. Stellt euch drauf ein.
Stattdessen dann "die Renten sind sicher" und "alles wird besser wenn wir erstmal an der Macht sind, die anderen können nur nicht mit Geld umgehen" --> Surprised Pikachu wenn noch mehr Leute AFD wählen weil die Bürger immer weniger Geld bekommen. Während die eher reichen Menschen in der gleichen Zeit natürlich noch reicher werden - das gehört auch mit dazu.
 
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Ich kann YNC ja auch verstehen, aber trotzdem ist das eine typische YNC-Fensteropa-Aussage.

das ist genau das gegenteil. einerseits erhöhen wir die sozialabgaben um damit steuergeschenke an die größte wählergruppe zu finanzieren, obwohl das system bereits völlig in schieflage ist, andererseits machen wir arbeit immer weiter unattraktiv.

ansonsten wutvolta rautiert mit goldenem eichenlaub. wenn die das so durchziehen wie vorab skizziert, hab die den schuss einfach nicht gehört.
 
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Gustavo hat doch aber die logische Antwort drauf gegeben. Die Alternative zu den erhöhten Rentenausgaben sind niedrigere Renten, da die Zahl der kumulierten Bezugsjahre kontinuierlich steigt. Und wenn die Aussage "Was, ich hab weniger Geld am Ende des Monats? Zeit, AfD zu wählen!" eine Kausalität darstellt, dann hättest du halt statt der arbeitenden Bevölkerung eine riesen Menge Rentner, die die AfD wählen. Populismus, wenn man den Mechanismus so vereinfacht (eher verfälschend) darstellt wie du, funktioniert nicht nur selektiv bei dem, was einen selber betrifft.
 
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Die Alternative zu den erhöhten Rentenausgaben sind niedrigere Renten

einfach nur nope. und da fängt es halt schon an.

und zum rest: die afd wählst du nicht, weil du auf der sonnenseite des lebens steht. kann mir keiner erzählen. das sind prikäre existenzen, die auf dem wohnungs- wie arbeitsmarkt einfach hart gefickt werden und nicht zum prosperierenden teil der bevölkerung mit häuschen im speckgürtel zählen. gibts mit sicherheit auch, keine frage. der größte teil der afd-wähler pendelt wahrscheinlich zwischen nicht wählen, bsw oder afd wählen.
 
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einfach nur nope. und da fängt es halt schon an.
Doch, das ist simple Mathematik. Heißt nicht, dass man das nicht an anderen Stellen gegenfinanzieren kann, das habe ich auch bei meinem ersten Post angemerkt. Aber darum geht es ja nicht, du machst die einfache Kausalität "Beiträge steigen, AfD gewinnt", was halt dümmliche Bauernfängerei ist. Und in der Form nichtmal sinnvoll, weil es nur einen winzigen Teilaspekt betrachtet.
Und nochmal: Wenn das, was du schreibst, so korrekt ist, dann hast du halt Rentner, die AfD wählen. Wir sind unzweifelhaft in einer Krisenzeit, und wenn das historisch so hervorragend untersucht ist, dann können wir jetzt auch die Hände in den Schoß legen und die AfD machen lassen, weil wir sowieso nichts daran ändern können. Außer den Extremisten wird nämlich niemand einfache Lösungen für die komplexen, vielschichten Probleme liefern.
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass du dich auf der einen Seite darüber "beschwerst", dass da jemand einfache Lösungen für komplexe, vielschichte Probleme liefert und auf der anderen Seite genau dasselbe machst. :deliver:
 
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Doch, das ist simple Mathematik.

auch das wieder. das ist halt denken im festbetonierten system, dazu gehört ein austariertes steuersystems, das eigentum und kapital wieder mehr besteuert und nicht derart singulär arbeit. dazu gehört eine bürgerversicherung, in die alle einzahlen. dann gehts weiter, ab geburt 10€/monat in einen aktienfond, da gäbe es ja schlaue strategie den zinses-zinseffekt auf 65 jahre zu skalieren, was allemal billiger kommt, als dann erst ab dem 65. lebensjahr anzufangen, auszugleichen.

das sind alles dicke bretter, die auf jahrzehnte hin gebohrt werden müssen. aber stattdessen, kann man nix machen, ist halt simple mathematik, sind wir quasi ausgeliefert.

und zur afd: wie oben geschrieben, die haben nicht 20%, weil die schlaue konzepte haben und eloquente, attraktive typen sind. wenn dir mein erklärungsversuch als dümmliche bauernfängerei erscheint, okay, bob. dann bitte ich mal um deinen erklärungsversuch - but let me guess, der deutsche ist halt ein verkappter nazi, dass die afd 20% hat ist simple mathematik, kann man nix machen. wir haben nichts versucht und nun sind uns die ideen ausgegangen! danke bob, danke für nichts.
 
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Okay ich gebe auf, du bist wieder in deinem sturen Fensteropa-Blick ohne mal richtig zuzuhören. Einigen wir uns darauf, dass ich all deinen Vorschlägen zustimme. Das hat nur alles nichts mit deinem Ausgangspost zu tun. :deliver:
 

Gustavo

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Jojo. So wie Trump niemals gewinnen wird. Und schon gar nicht ein zweites Mal :rofl:


Weil {unwahrscheinliches Ereignis} eintrifft, trifft bestimmt auch {sehr viel unwahrscheinlicheres Ereignis} zu. Ist klar. Ich würde eher in die Kommentarspalte von Pi-News schauen, da sagen sie den Bürgerkrieg auch schon für in 5 bis 10 Jahren vorher, seit mittlerweile fast 20 Jahren.


auch das wieder. das ist halt denken im festbetonierten system, dazu gehört ein austariertes steuersystems, das eigentum und kapital wieder mehr besteuert und nicht derart singulär arbeit. dazu gehört eine bürgerversicherung, in die alle einzahlen. dann gehts weiter, ab geburt 10€/monat in einen aktienfond, da gäbe es ja schlaue strategie den zinses-zinseffekt auf 65 jahre zu skalieren, was allemal billiger kommt, als dann erst ab dem 65. lebensjahr anzufangen, auszugleichen.

das sind alles dicke bretter, die auf jahrzehnte hin gebohrt werden müssen. aber stattdessen, kann man nix machen, ist halt simple mathematik, sind wir quasi ausgeliefert.

Wie gesagt: Es ist einfache Mathematik. Ein anderes Steuersystem gut und schön, aber wir sind schon bei einer Staatsquote von 46%. Kosten für Infrastruktur und Gesundheit werden langfristig steigen, nicht sinken. Du wirst einfach nie im Leben das Rentensystem für Boomer (!!!) anders finanziert bekommen als über Geld von denjenigen, die Erwerbsarbeit nachgehen. Wenn du es ihnen nicht als Sozialabgaben wegnimmst nimmst du es ihnen anders ab. Es. gibt. einfach zu. viele. alte. Leute. Zinses-Zins bringt dir bei Leuten, die schon mindestens 2/3 ihres Erwerbsleben hinter sich haben, einfach mal exakt gar nichts.

Hier dasselbe Argument (und warum @wutvolta auch mit seinem Kommentar deutlich zu negativ ist) nochmal für Laien verständlich erklärt.
 
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parats'

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Fast jeder heute existente Staat in Westeuropa existiert seit Jahrhunderten und hat nie einen Schuldenschnitt gemacht. Die Unterstellung, so zu tun als wäre das alles zwangsläufig wenn man gewählte Mehrheiten Geld ausgeben lässt ist genau das: Eine Behauptung (für die es keine gute Begründung gibt). Was glaubst du denn bringt es, eine Schuldenbremse im Grundgesetz zu haben? Brauchen wir noch zwei oder drei Regierungen, die sich auf nix einigen können und bei denen die Investitionen schleifen gelassen werden, nur weil du und diverse andere Konservative immer noch dem Kinderglauben anhängen, wenn nur genug Leidensdruck aufgebaut ist wird irgendwann bei den "Schmarotzern" gespart?
Ich glaub der große Trugschluss ist, dass man als Vergleich immer gerne Länder wie Argentinien oder andere sozialistische Failed States bemüht. Das politische Systeme und die Art der Verschuldung (hallo Fremdwährung) da schon mit eine Rolle spielen lässt man außen vor. Japan wäre so ziemlich das Gegenbeispiel für Inflation durch Ausweitung der Geldmenge.
Worauf wir uns hier wohl alle einigen können ist, dass bei einer Neuverschuldung vornehmlich Investition getätigt werden sollten und "Konsum" aus den laufenden Einnahmen finanziert wird.
 
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Weil {unwahrscheinliches Ereignis} eintrifft, trifft bestimmt auch {sehr viel unwahrscheinlicheres Ereignis} zu. Ist klar. Ich würde eher in die Kommentarspalte von Pi-News schauen, da sagen sie den Bürgerkrieg auch schon für in 5 bis 10 Jahren vorher, seit mittlerweile fast 20 Jahren.




Wie gesagt: Es ist einfache Mathematik. Ein anderes Steuersystem gut und schön, aber wir sind schon bei einer Staatsquote von 46%. Kosten für Infrastruktur und Gesundheit werden langfristig steigen, nicht sinken. Du wirst einfach nie im Leben das Rentensystem für Boomer (!!!) anders finanziert bekommen als über Geld von denjenigen, die Erwerbsarbeit nachgehen. Wenn du es ihnen nicht als Sozialabgaben wegnimmst nimmst du es ihnen anders ab. Es. gibt. einfach zu. viele. alte. Leute. Zinses-Zins bringt dir bei Leuten, die schon mindestens 2/3 ihres Erwerbsleben hinter sich haben, einfach mal exakt gar nichts.

Hier dasselbe Argument (und warum @wutvolta auch mit seinem Kommentar deutlich zu negativ ist) nochmal für Laien verständlich erklärt.
Tatsächlich wusste ich nicht, dass die Renter-Zahlen nur bis 2035 deutlich mehr werden sollen und dann konstant bleiben. Das ist tatsächlich eine gute Nachricht die mir so nicht bewusst war (dachte der Punkt dauert noch länger).
So oder so: ich bin mir nicht sicher, ob man pauschale Rentenerhöhungen jetzt noch machen muss aktuell. 3,74% mehr?
Das müsste man meines Erachtens daran koppeln, wer wie viel Rente bekommt. Dass diejenigen, die knapp über Bürgergeld mehr bekommen - OK.
Das diejenigen, die deutlich über Bürgergeld sind nochmal mehr bekommen + gleichzeitig die Arbeitnehmer durch steigende Beiträge für Krankenkassen, Rentenbeiträge usw. weniger Geld haben. Das passt nicht zusammen.
 
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Was wir eigentlich bräuchte, wäre ein Lex Boomer und ein Eingeständnis, dass diese Generation ihre eigene Altersvorsorge auf Kosten der jüngeren Generationen hat schleifen lassen und diese Generation deshalb auch eine stärkere Verantwortung trifft Abstriche zu machen. Das könnte bspw. heißen: Längere Arbeitszeit und höhere Beiträge sofort, die man dann später wieder absenken kann - so zahlen die Boomer immerhin noch etwas mehr ein. Dazu die mittleren Rentensteigerungen auf maximal Inflationsniveau drosseln und innerhalb der Rentner umverteilen, indem Renten ab dem Existenzminimum plus X deutlich langsamer ansteigen und/oder man die gesetzlichen Rentenzahlungen pauschal bei der Standardrente kappt.
 

parats'

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Was wir eigentlich bräuchte, wäre ein Lex Boomer und ein Eingeständnis, dass diese Generation ihre eigene Altersvorsorge auf Kosten der jüngeren Generationen hat schleifen lassen und diese Generation deshalb auch eine stärkere Verantwortung trifft Abstriche zu machen. Das könnte bspw. heißen: Längere Arbeitszeit und höhere Beiträge sofort, die man dann später wieder absenken kann - so zahlen die Boomer immerhin noch etwas mehr ein. Dazu die mittleren Rentensteigerungen auf maximal Inflationsniveau drosseln und innerhalb der Rentner umverteilen, indem Renten ab dem Existenzminimum plus X deutlich langsamer ansteigen und/oder man die gesetzlichen Rentenzahlungen pauschal bei der Standardrente kappt.
Die Partei die mit Lex Boomer antritt will ich mal sehen. Das dürfte im Bürgerkrieg enden. :rofl2:
 

parats'

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Du hast zu wenig mit den Jürgens und Brigittes zu tun. Wenn es nach denen geht wird Deutschland post boomer-tum das neue Mogadischu sein.
 
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@Gustavo
Die Mütterrente ist nicht der Grund, dass das Rentensystem kollabiert, aber es ist ein weiterer Tropfen in den Eimer (mit Säure), der schon am überlaufen ist.

Statt überpropertionale (Vergleich mit Inflation) Rentenerhöhungen und Zusatzansprüche ala Mütterrente, sollte man mal
a) das Problem eingestehen und nicht wie Scholz sagen (ja, die Experten sagen es kollabiert, aber ich und 80% der Bürger glauben, dass es funktioniert)
b) erste Weichen stellen zur REDUKTION des Problems / dafür sorgen, dass es nicht so schnell kollabiert.
 

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Vermögenssteuer rauf, Erbschaftssteuer rauf, unternehmen wie Google zwingen ihren fairen Steueranteil abzudrucken, kosten für Immigration senken, kosten für Verwaltung senken. Pflegeheime verstaatlichen (die Kosten der reinen pflege sind da unterproportional vertreten). Es gibt soviele Möglichkeiten der Gegenfinanzierung. Aber nein. sOZIAlAUsGAbeN müssen rauf.
Kein Wunder, dass der Populismus gewinnt.
 
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Google zwingen ihren fairen Steueranteil abzudrücken.
Das ist so herrlich europäisch verspiest.
Wie "wir" halt nie auf die Idee kommen einfach selbst die Milliarden abzugrasen. Da wird über die Marktmacht von Google gejault, oder das Twitter Faschostuff unters Volk bringt oder Facebook/Meta die Daten aller Bürger kostenlos abgreift, aber selbst ein Gigakonglomerat an den Start bringen, dass Miliarden druckt, Fehlanzeige.

Warum muss ich Word nutzen, warum hat mein Handy ein System auf Androidbasis, warum kommunizieren wir via WhatsApp, warum googlen wir?

Ich will nicht "goOgLe GeReChT bEsTeUeRn", ich will Amerikaner heulen sehen dass das europäische Mega-Internet-Konglomerat ihre Daten kostenlos abgreift und Microsoft in allem verdrängt
 

parats'

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Oh boi, wenn du wüsstest. An dem aktuellen Zustand sind sicher nicht Soja-Sören und Messer-Messut schuld. Boomer haben zwei Lieblingssätze - "das haben wir noch nie so gemacht" und "das haben wir schon inmer so gemacht". Damit dürfte alles klar sein.
Schlimmer als Boomer sind eigentlich nur noch die 70er Jahrgänge, die sich als Prototyp des Schöpfers betrachten und deshalb mit 250km/h ihren silbernen Passat 2.0 TDI auf der linken Spur quälen. Mit so einem Gottkomplex ist man natürlich unsterblich und benimmt sich daher wie die Axt im Walde. So drängelt man 911er und AMGs einfach mit Lichthupe, Spurwechselaction und wilder Gestik weg.
 
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Gustavo

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Was wir eigentlich bräuchte, wäre ein Lex Boomer und ein Eingeständnis, dass diese Generation ihre eigene Altersvorsorge auf Kosten der jüngeren Generationen hat schleifen lassen und diese Generation deshalb auch eine stärkere Verantwortung trifft Abstriche zu machen. Das könnte bspw. heißen: Längere Arbeitszeit und höhere Beiträge sofort, die man dann später wieder absenken kann - so zahlen die Boomer immerhin noch etwas mehr ein. Dazu die mittleren Rentensteigerungen auf maximal Inflationsniveau drosseln und innerhalb der Rentner umverteilen, indem Renten ab dem Existenzminimum plus X deutlich langsamer ansteigen und/oder man die gesetzlichen Rentenzahlungen pauschal bei der Standardrente kappt.

Hier muss man ausnahmsweise mal die Boomer-Generation in Schutz nehmen: Darüber wurde tatsächlich mal nachgedacht. Nachdem die Amerikaner bereits Mitte der 80er auf Anraten einer Kommission unter Greenspan eine Lockbox für Social Security eingerichtet haben, die durch höhere Beiträge einen Puffer bildet, hatte die zweite Kohl-Regierung über etwas ähnliches nachgedacht. Der ideale Zeitpunkt dafür ist ca. 25 Jahre vor Rentenintritt der ältesten Boomer, so dass die jüngsten Boomer gerade den Arbeitsmarkt betreten haben und die ältesten immer noch eine vernünftig lange Zeit einzahlen. Für uns wäre das ungefähr fünf Jahre später gewesen als für die Amerikaner, weil unser Babyboom wegen der Kriegsfolgen später eingesetzt hat. Aber das wäre dummerweise exakt 1990/91 gewesen und da mussten auf einmal die Kosten für die Wiedervereinigung getragen werden*, so dass das nie verfolgt wurde. Jetzt ist es für die Lösung zu spät wo schon fast die Hälfte der Boomer in Rente sind und selbst die ältesten im Schnitt nur noch ein paar Jahre einzahlen würden.




*man muss auch sagen: Im Nachhinein wurde erstaunlich wenig davon durch Schulden finanziert und erstaunlich viel durch Umschichtungen, Umlagen und Sondersteuern


@Gustavo
Die Mütterrente ist nicht der Grund, dass das Rentensystem kollabiert, aber es ist ein weiterer Tropfen in den Eimer (mit Säure), der schon am überlaufen ist.

Statt überpropertionale (Vergleich mit Inflation) Rentenerhöhungen und Zusatzansprüche ala Mütterrente, sollte man mal
a) das Problem eingestehen und nicht wie Scholz sagen (ja, die Experten sagen es kollabiert, aber ich und 80% der Bürger glauben, dass es funktioniert)
b) erste Weichen stellen zur REDUKTION des Problems / dafür sorgen, dass es nicht so schnell kollabiert.

Wie gesagt: Es kollabiert nicht. Es wird nur teurer. Das kann und sollte man abdämpfen, aber es bringt auch nichts den Leuten zu erzählen dass es nicht so ist. Wir hatten (relativ erstaunlicherweise) 40 Jahre lang ein stabiles Niveau bei den Abgaben für die Rente, das halt damit erkauft wurde dass ein immer größerer Teil davon aus dem Haushalt subventioniert wurde. Das ist eine der größten Gruben, wo das Geld für die Investitionen in Infrastruktur und Rüstung versunken ist, die das Land in den letzten 30 Jahren nicht getätigt hat. Jetzt hat man den Salat und ob man das Segel politisch jetzt noch rumreißen kann, wo die mit Abstand zahlenstärksten Jahrgänge in Rente sind oder bald in Rente gehen weiß ich auch nicht. Aber du hast sicher recht, ganz ungeschoren sollte man sie nicht davonkommen lassen. Das Problem ist halt, dass Dämpfungen des Anstiegs jetzt nicht mehr den großen Unterschied machen, einfach weil der Hauptteil des Problems nicht die hohen Renten sind, sondern die große Zahl an Rentnern. Vielleicht wäre es am ehesten noch machbar, bei den Erbschaften anzusetzen. Tote stimmen immerhin nicht bei Bundestagswahlen ab.
 

parats'

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Drehbuch für heute und die kommenden Wochen:
Neuverschuldung wird angenommen. SPD lässt zum Wochenende die Sondierungen platzen mit Verweis auf rote Linien beim Thema Migration.
Olaf Scholz schafft linke Mehrheiten und wird wieder Kanzler. :deliver:

Gesamte Republik ausgedribbelt vom Scholzomat.
 
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Nicht, dass ich das nicht herrlich unterhaltsam fände, aber: Welche linken Mehrheiten? Dafür müssten 50 AfD'ler bei Scholz' Rede plötzlich aufstehen, ihre Deutschland-Pins abnehmen und durch Hammer und Sichel ersetzen. Ich mein das wäre schon ein ziemlich gelungenes Season finale, aber in etwa so realistisch wie eine Telenovela. :troll:
 

Gustavo

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Drehbuch für heute und die kommenden Wochen:
Neuverschuldung wird angenommen. SPD lässt zum Wochenende die Sondierungen platzen mit Verweis auf rote Linien beim Thema Migration.
Olaf Scholz schafft linke Mehrheiten und wird wieder Kanzler. :deliver:

Gesamte Republik ausgedribbelt vom Scholzomat.

Das lese ich unironisch von den dümmsten 15% oder so der rechten Twitterbubble* mittlerweile jeden Tag. Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass man ohne Mehrheit auch kein Geld aus dem "Sondervermögen" ausgeben kann?





*die man ja dank Elon angezeigt bekommt ob man will oder nicht
 
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Nicht, dass ich das nicht herrlich unterhaltsam fände, aber: Welche linken Mehrheiten? Dafür müssten 50 AfD'ler bei Scholz' Rede plötzlich aufstehen, ihre Deutschland-Pins abnehmen und durch Hammer und Sichel ersetzen. Ich mein das wäre schon ein ziemlich gelungenes Season finale, aber in etwa so realistisch wie eine Telenovela. :troll:
eine rot-rot-grüne mehrheit wäre durchaus denkbar, aber dazu müsste die spd mal wieder zurück auf die erde kommen, anstatt in jeder einzelnen regierung mitzupfuschen. naja, was soll man machen :fetti:
 
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Rot-rot-grün würde aber für die Mehrheit im neuen BT nicht reichen.
 

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Das lese ich unironisch von den dümmsten 15% oder so der rechten Twitterbubble* mittlerweile jeden Tag. Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass man ohne Mehrheit auch kein Geld aus dem "Sondervermögen" ausgeben kann?





*die man ja dank Elon angezeigt bekommt ob man will oder nicht
Es kommt vor allem aus der Nius Ecke. Irgendwie muss man seine Leser bei der Stange halten. :troll:
 

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Schuldenbremse ausgehebelt. Nun nur noch eine Regierung, die dies auszunutzen weiß 💙
 
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Rot-rot-grün würde aber für die Mehrheit im neuen BT nicht reichen.
natürlich nicht, weil zuvor die spd geerdet werden müsste und weil es eines neustarts bedarf, den es in permanenter regierungsverantwortung nicht geben wird. wir hatten zeiten, in denen die spd nicht so eine jämmerliche 1x% partei war. das ist gar nicht mal so lange her.
 

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Da waren die grünen aber auch unter 1x%. Das Problem ist doch, dass sich die Parteien links ab Mitte aufspalten und konkurrieren. Ihnen gelingt es jedoch nicht stimmen rechts der Mitte einzufangen.
 
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Klöckner wird wohl Bärbel Bas als Bundestagspräsidentin ablösen. Doppelt traurig, weil a) Bas "meine" Abgeordnete ist (hab sie zwar nicht gewählt, aber ginge mit Sicherheit schlimmer... Womit ich zu dem zweiten Punkt komme) und b) Julia Klöckner :kotzerle:


Der Bundestagspräsident ist ferner der Empfänger der Rechenschaftsberichte der politischen Parteien, überwacht die Einhaltung der Regelungen zur Parteispende nach dem Parteiengesetz und regelt die Wahlkampfkostenerstattung.
Aus Wikipedia. Da wird der Bock zum Gärtner :deliver:
Immerhin wird sie so kein Ministerposten übernehmen :|
 
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Klöckner außerhalb eines Ministeriums ohne Gestaltungsmacht ist das Beste was diesem Land passieren kann. Jetzt noch bitte Jensi Spahn irgendwie als Grüßonkel verwursten und ich bin hochzufrieden mit Fritzi Merz
 
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Es ist halt Schade, dass die Regierung die Rentenkürzungen erst machen wird, wenn die Boomer als größte Wählergruppe dann "weg" ist.
Dann wird die Rentenkürzung unweigerlich kommen, und es wird wieder die treffen, die jetzt mit Ihren Steuern die Boomer am meisten versorgen: wir. Also unsere jetzige Altersklasse. Sowas darf einen natürlich schon ankotzen.

Bis dahin haben wir dann aber wenigstens Staatsschulden in Höhe von mindestens 100% des BIP, hat Superökonom Gustavo so empfohlen, denn die meisten anderen Länder haben auch viele Schulden :deliver:
 
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Bis dahin haben wir dann aber wenigstens Staatsschulden in Höhe von mindestens 100% des BIP, hat Superökonom Gustavo so empfohlen, denn die meisten anderen Länder haben auch viele Schulden :deliver:
Weniger Schulden aber dafür noch mehr Brücken, Straßen, Bundeswehr, Schulen,... kaputt wäre für mich auch kein Gewinn. Hoffen wir, dass Wirtschaft ankurbeln, mehr Menschen in Arbeit und mehr Steuereinnahmen helfen werden den Schuldeneffekt auszugleichen.
 
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Weniger Schulden und dafür weniger Sozialstaatsparty scheint irgendwie nicht mehr machbar zu sein.
Dann müssen wir wohl hoffen!
 
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Weniger Schulden und dafür weniger Sozialstaatsparty scheint irgendwie nicht mehr machbar zu sein.
Dann müssen wir wohl hoffen!
Die Alten kosten uns zu viel. In der Vergangenheit sind die Reformen verpennt worden + als man Geld bekommen hat wenn man Schulden aufgenommen hat wurden keine Investitionen getätigt.
 
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Weniger Schulden aber dafür noch mehr Brücken, Straßen, Bundeswehr, Schulen,... kaputt wäre für mich auch kein Gewinn. Hoffen wir, dass Wirtschaft ankurbeln, mehr Menschen in Arbeit und mehr Steuereinnahmen helfen werden den Schuldeneffekt auszugleichen.
Die Ansätze müssen multidimensional sein, meine berechtigte Sorge ist, dass man mit diesen neuen Schulden bestehende systematische Probleme einfach wieder zudeckt und die Lösung wieder mal auf morgen vertagt. Mit der zerbröselnden FDP ist die einzige Stimme versiegt, die zumindest ein wenig mal die Einsparmöglichkeiten beim Staat angesprochen hat, mit deren Ausscheiden ist diese Diskussionsflanke wieder geschlossen worden und geltende Privilegien werden nicht mehr hinterfragt sondern stillschweigend hingenommen.

Das Herzblut, welches z.B. ein Robert Habeck aufbringt um die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft auf Klimaneutral zu trimmen, würde ich mir mal wünschen wenn es darum geht Verwaltungsstrukturen und Zwei-Klassen-Systeme radikal zu reformieren um den Staat effektiver zu machen und um Menschen und Unternehmen zu entlasten.

Wir müssen Fragen stellen wie: Warum haben wir nicht eine Rentenkasse in die alle einzahlen? Warum haben Beamte Pensionsprivilegien die sie offensichtlich in ganz ekelhafter Weise ausnutzen (Beförderung vor der Pensionierung um mehr Pension abzugrasen, nur 20% arbeiten überhaupt bis 65)? Warum können sich freie Berufe mit eigenen Versorgungswerken aus der Gesellschaft verabschieden? Warum haben wir ein GKV und PKV-System und keine KV für alle oder eben niemanden? Warum leisten wir uns 16 Bundesländer mit eigenen Landesämtern, obwohl 8 davon weniger Einwohner haben als die Bundeshauptstadt und 4 sogar unter 2 Mio Einwohner? und und und.
Es gibt massig Low hanging fruits, die aber niemand behandelt. Stattdessen reden wir über Flüchtlinge und Russland und befinden uns seit 3 Jahren in der Rezession.

Daher komme ich leider inzwischen zu dem Schluss dass es uns allen noch viel zu gut geht um wirklich radikale Reformen zu wollen. Ohne einen Milei-Verschnitt wird sich nichts ändern und ich habe die Befürchtung dass man einfach versuchen wird sich irgendwie durchzuwurschteln bis die Boomer halt sterben und die Bevölkerungspyramide sich wieder entspannt.
 

parats'

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¡afuera! mein libertärer Freund.

Und dennoch sage ich dir, dass diese Vergleiche mit Argentinien nichts bringen.
Das Land hatte Jahrzehnte tiefste Korruption und Vetternwirtschaft hinter sich. Natürlich wählen die dann einen halben anarcho, weil es nicht schlimmer kommen kann.
Für den 08/15 deutschen braucht es da noch ein bisschen Abschwung. Wir reden uns wenn das Hundefutter zu teuer wird und das Bier ausgeht.
 

Gustavo

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Es kommt vor allem aus der Nius Ecke. Irgendwie muss man seine Leser bei der Stange halten. :troll:

Ganz unironisch sind diese Leute imo 100x gefährlicher für die Demokratie in Deutschland als die ganzen AfD-Influencer es je sein werden. Ich schaue schon lange auf das politische System der USA und seinen Abstieg und bisher war mein Gefühl immer, dass es zwar gewisse Überschneidungen zwischen uns und den Amerikanern gibt, aber eben auch so viele Unterschiede dass der Vergleich nicht unbedingt instruktiv ist und vielleicht eher in die Irre führt. Wo ich starke Ähnlichkeiten sehe sind die AfD von heute und der Entwicklung der Republikaner seit einer gewissen Zeit (nicht erst seit Trump), aber wir haben halt auch ein ganz anderes System als die Amerikaner mit Verhältniswahlrecht, Christdemokratie statt angelsächsischem Konservatismus, einem viel höheren Vertrauen in das System generell, viel höherer Qualität der Medien usw. usf.
Aber was ich dieses Jahr im Wahlkampf gesehen habe und wie jetzt von "alternativen Medien" (die aber immer noch zumindest teilweise CDU-Wähler bedienen) darüber schreiben erinnert mich dann doch sehr an die Republikanische Partei von vor 15 Jahren. Man hat erst ein in sich selbst unlogisches Wahlprogramm mit Maximalforderungen* geschrieben, bekommt natürlich nur einen Bruchteil davon, deklariert alles was nicht dezidiert 100% CDU-Linie ist als "links"♰, weil man (mit 28%) das beste Einzelergebnis hat hat man "die Wahl gewonnen" und müsste doch die Ergebnisse diktieren können und eigentlich haben ja eh 50+% "rechts" gewählt (weil man Union und AfD einfach mal zusammenzählt, obwohl jenseits der Migration wenig klar ist wofür/wogegen AfD-Wähler tatsächlich glauben zu stimmen). Das wirklich gute an der Union war bisher, dass man im Zweifelsfall immer bereit war die unsinnigen konservativen Positionen nach der Wahl (respektive mit der Zeit) auch zu räumen und auf die Ewiggestrigen vom Schlag Mackia im Zweifelsfall zu scheißen, weil man wusste man muss regieren und das geht nun mal häufig viel besser wenn man die aus der Zeit gefallenen konservativen Positionen wie radioaktiven Müll in ein paar Endlager-Politiker (Typ Dregger) auslagert und ansonsten operativ weitestgehend ignoriert. Wenn jetzt von außen Druck gemacht wird, dass der ganze Blödsinn wirklich kommen soll und man zu nahe 100% seine eigene Meinung durchsetzen muss, wird die Union zu einer Partei, für die das politische System der BRD nicht mehr passt, weil es zu 100% auf Konsens ausgelegt ist. Damit hätte man das Schlechteste beider Welten: Einerseits eine durchgeknallte politische Partei vom Typ der Konservativen aus der anglophonen Welt, die aber andererseits in einem Verhältniswahlrecht mit so starken Konsenszwängen feststeckt, dass eine komplette Systemblockade das Maximum ist, was sie erreichen kann, während in der anglophonen Welt im Mehrheitswahlrecht zumindest zeitweise tatsächlich Dinge gemacht werden können. Man kann aktuell eigentlich nur hoffen, dass Merz mit der Politik Erfolg hat und diese Leute dann weitestgehend marginalisiert bleiben respektive sich voll auf die FDP fokussieren, die dann quasi zum Ersatz-Sammelbecken für den radioaktiven Müll werden kann.




*Hohe Steuersenkungen (aber Schuldenbremse einhalten?), Asyl quasi komplett abschaffen (aber im Zweifelsfall ohne Kooperation der Nachbarn?), Heizungsgesetz abschaffen (aber Sektorziele trotzdem einhalten?), Atomkraft prüfen (obwohl jeder weiß dass daraus nichts mehr wird?)


♰auf einmal sind Investitionen in die Infrastruktur "links", weil sie mit Schulden finanziert werden?
 
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Die Ansätze müssen multidimensional sein, meine berechtigte Sorge ist, dass man mit diesen neuen Schulden bestehende systematische Probleme einfach wieder zudeckt und die Lösung wieder mal auf morgen vertagt. Mit der zerbröselnden FDP ist die einzige Stimme versiegt, die zumindest ein wenig mal die Einsparmöglichkeiten beim Staat angesprochen hat, mit deren Ausscheiden ist diese Diskussionsflanke wieder geschlossen worden und geltende Privilegien werden nicht mehr hinterfragt sondern stillschweigend hingenommen.

Das Herzblut, welches z.B. ein Robert Habeck aufbringt um die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft auf Klimaneutral zu trimmen, würde ich mir mal wünschen wenn es darum geht Verwaltungsstrukturen und Zwei-Klassen-Systeme radikal zu reformieren um den Staat effektiver zu machen und um Menschen und Unternehmen zu entlasten.

Wir müssen Fragen stellen wie: Warum haben wir nicht eine Rentenkasse in die alle einzahlen? Warum haben Beamte Pensionsprivilegien die sie offensichtlich in ganz ekelhafter Weise ausnutzen (Beförderung vor der Pensionierung um mehr Pension abzugrasen, nur 20% arbeiten überhaupt bis 65)? Warum können sich freie Berufe mit eigenen Versorgungswerken aus der Gesellschaft verabschieden? Warum haben wir ein GKV und PKV-System und keine KV für alle oder eben niemanden? Warum leisten wir uns 16 Bundesländer mit eigenen Landesämtern, obwohl 8 davon weniger Einwohner haben als die Bundeshauptstadt und 4 sogar unter 2 Mio Einwohner? und und und.
Es gibt massig Low hanging fruits, die aber niemand behandelt. Stattdessen reden wir über Flüchtlinge und Russland und befinden uns seit 3 Jahren in der Rezession.

Daher komme ich leider inzwischen zu dem Schluss dass es uns allen noch viel zu gut geht um wirklich radikale Reformen zu wollen. Ohne einen Milei-Verschnitt wird sich nichts ändern und ich habe die Befürchtung dass man einfach versuchen wird sich irgendwie durchzuwurschteln bis die Boomer halt sterben und die Bevölkerungspyramide sich wieder entspannt.
Erläutere doch bitte was das bringen würde die Versorgungswerke aufzulösen. Bitte bedenke, dass sich nicht nur die Einzahler erhöhen würden sondern auch die Empfänger, im wesentlichen die sog. geschassten Besserverdiener. Wo ist der Vorteil ? Ich sehe lediglich dass unser Umlagenfinanziertes System gescheitert ist, aber niemand bereit ist, neue Wege zu gehen. Vorschläge dazu liegen genug auf den Tisch, aber leider herrscht die Einstellung „Kapitalmarkt ist Teufelszeug“

GKV für alle - auch hier: Wo ist der Vorteil ?
 
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