GeckoVOD
Guest
ist es nicht, wenn man es richtig versteht. mit integrieren meine ich gesellschaftliche oder kulturelle integration. natürlich ist das befolgen von gesetzen ein teil der integration, die auch ich verlange. ich meinte damit eher, dass es mir egal ist ob jemand ein kopftuch trägt, zu welchem gott er betet, welche werte er wichtig findet, sogar ob er/sie deutsch spricht, solange er/sie trotzdem seinen unterhalt verdienen kann.
zu deiner ersten frage: jedes einwanderungsland? wie wäre es mit kanada zum anfang?
Ich hab den Wiki-Artikel mal überflogen, ist eine Nation mit der ich mich jetzt nicht (auf dieses Thema bezogen) groß auseinandergesetzt habe. Klingt aber nicht unbedingt 100% für deine These; fängt an mit dem Umgang mit Ureinwohnern und Territorialrechten an und geht bis hin zu Bemerkungen über Unabhängigkeitsbestrebungen Quebecs. Abgesehen davon sah der Zustrom der Migranten gerade aus Teilen Europas nicht nach "komplett unterschiedlichen Kulturen" aus. So divers ist die Geschichte dann doch nicht, vor allem mit dem Hintergrund der allgemeinen Motivation damals. Die letzten 20-30 Jahre und deren Folgen kann man sowieso bei solchen Diskussionen kaum einschätzen, bestes Beispiel für unvorhersehbare Migrationspolitik wären wohl die Niederlande. Wobei das langsam wirklich nichts mehr mit dem OP zu tun hat.
Gemeinsame Identität ist nichts anderes als eine von vielen Möglichkeiten, um den Staat, sei es die Politik als Herrschaftsausübung oder die etwas formellere Variane in Form von Gesetzen zu legitimieren. Es ist aber nicht die einzige Möglichkeit.
Die Wirklichkeit ist ein wenig komplexer als du sie hier ausmalst. Die EU würde auch funktionieren, wenn wir auf einmal Wachstum wie China hätten. Das nennt sich Output-Legitimation. Da dies nicht der Fall ist hat die EU aber ein Legitimationsdefizit.
Ist mir bewusst, das Thema ist extrem komplex. Ich bin nur gegen die Argumentation Gesetze wären ein (im Sinne von "das einzige") Bindeglied, dass ausreichend Stabilität garantiert, nur durch ihre bloße Existenz. Immerhin sind das gesellschaftliche Konstrukte, die sich andauernd ändern, auch wenn Juristen das gerne etwas anders sehen.
Ich kenne mich zugegebenermaßen mit der schweizer Geschichte nicht groß aus, aber ich würde mal tippen, dass deren ganzen Sprachen und die "Unterteilung" des Landes nicht mal so aus Jux und Dollerei enstanden ist
Kenne ich mich auch unzureichend aus, allerdings finde ich nicht, dass die Schweiz groß in das Schema passt. Auch hier sehe ich keine große Heterogenität in dem kulturellen Hintergrund. Ist trotzdem sehr christlich geprägt das Ganze, kann mich aber auch irren. Es kann mit unterschiedlichen Sprachen funktionieren, nur wird es dann halt deutlich schwerer, wenn die Kultur auch überhaupt nicht passt.
was mir zu dieser "Was darf eine Religion?" heute noch einfiel, afaik müssen die Juden ziemlich genaue Regularien befolgen, wenn sie koscher schlachten wollen...es hat irgendwie eine gewisse Ironie, wenn solche Regeln, die das religiöse Brauchtum kontrollieren, für Vieh existieren, für Kleinkinder offenbar aber nicht (hab ich in der Diskussion jedenfalls noch nichts von mitgekriegt)
Hat was von der Monty Python vs. BBC Debatte. "Wir zensieren das Masturbieren-als-Hobby, den Rest können sie behalten" - "Ach, Kleintiere zu töten ist also in Ordnung?"