Beschneidungsverbot

Soll eine rituelle Beschneidung von Kindern unter 18 verboten sein?

  • Ja

    Stimmen: 85 72,0%
  • Nein

    Stimmen: 14 11,9%
  • Mir egal

    Stimmen: 19 16,1%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    118
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Was spielt es denn für eine Rolle aus welchem Grund das Thema nun auf den Tisch kam? Und wieso sollte man deshalb keine Meinung dazu haben dürfen?
 
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Ich spreche keinem seine Meinung ab. Ich halte diese Diskussion aber für einen der Fälle, in dem Opportunismus pur herrscht, weil es gerade aktuell ist.
 
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Dämliche Sommerlochthematik, die mich in keinster Weise tangiert. Die Entscheidung ist mir also völlig latte.

Seit hunderten von Jahren werden in Deutschland Schwänze beschnitten und keine Sau hats je gejuckt, jetzt fehlt ein tolles Thema und man macht halt ein Faß auf um über etwas labern zu können.

Dass man sich mit dem Thema befasst und es auch richtig ist, dass man Religionsriten nicht über die Rechte der Kinder stellen sollte bestreite ich garnicht. Jetzt aber den Obermoralapostel raushängen lassen und für die Rechte der Betroffenen eintreten obwohl man vorher jahrelang nichtmal im entferntesten daran gedacht hat (warum auch, war ja nie ein thema), finde ich persönlich aber äußerst peinlich und befremdlich.

Erinnert mich an diese Kony-Scheiße. Dass da unten irgendwelche Kinder verrecken juckte keine Sau, kaum kommt ein Video drehen alle am Rad und faseln was von Kinderrechten und 3 Monate später wird ner neuen Mode hinterhergerannt.
Bei diesem Schniedelschnittthema ist es nichts anderes. Auf einmal sind die Rechte der Kinder voll wichtig und in 2 Monaten bockt das keine Sau mehr, ganz gleich ob es erlaubt wird oder nicht.

edit: sehe es also eher wie wordmage.
rein rechtlich hat dacszygy vollkommen recht, das zustandekommen der Diskussion ist aber Sommerlochklamauk und kein einziger hier würde auch nur eine Sekunde an diese Beschneidungsthematik verlieren wenn es nicht gerade durch die Gazetten gehen würde. Da es aber die Beschneidungen schon seit mehreren dekaden wenn nicht sogar jahrhunderten gibt, ist das hier nur aufgedrücktes und scheinheiliges Stellungsbeziehen um sich für 3 Tage wieder selbst zu feiern wie krass fortschrittlich weltoffen zivilisiert und modern man ist. Wirklich jucken tuts nämlich keine Sau. Show must go on. erbärmlich
 
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Ich schätze die meisten Menschen wissen einfach dass es keinen rationalen Grund gibt so etwas zu erlauben, dafür reihenweise Gründe es nicht zu tun. Und nur weil ein Missstand schon lange besteht ist das kein Argument, ihn nicht zu beheben. Wenn dafür nun ein Sommerloch oder die Aufklärungsstrahlen des mächtigen Spaghettimonsters gesorgt haben ist das auch ok. Und jo, mich hats auch bis zu diesem Thread nicht gekümmert und wirds spätestens morgen wohl auch nicht mehr. Meine Meinung dazu wird sich aber nicht ändern.
 
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Was anscheinend keiner weiß:
Die Sommerlochsdebatte wurde von nem Gericht festgemacht. Das stützt sich auf nem Artikel eines Profs. Da hat er alle wichtigen Argumentationen zusammengefasst und ist zur Auffassung gekommen, dass es nicht gut ist. Er sieht das recht der Kinder auf Unversehrtheit im Vordergrund (neben einigen weiteren Argumenten).

Zum Selbstnachlesen: http://www.holmputzke.de/images/stories/pdf/2008_fs_herzberg_beschneidung.pdf
 

Deleted_504925

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Gehört natürlich verboten. Das kann man auch im Grunde nur anders sehen wenn man religiöser Fanatiker ist.
ich sehe es anders und bin atheist :deliver:

wurde ja schon gesagt, den meisten geht es doch garnicht um die beschneidung (die ich persönlich eher als vorteil sehe, aber das hatten wir ja schon) sondern nur darum den "anderen" einen reinzuwürgen.

in der taz gabs nen guten kommentar dazu
http://www.taz.de/Kommentar-Beschneidungsdebatte/!97687/
 
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Was für ein schwachsinniger Kommentar :rofl2:
 
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@Wordmage: In wie fern ist all das was du schreibst nochmal wichtig für die Beantwortung der Frage ob die Beschneidung von Kindern richtig oder falsch ist? Aber wenn es dich beruhigt: Ich war schon immer gegen Gewaltinitiation. :uglyup:
 

YesNoCancel

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Was für ein schwachsinniger Kommentar :rofl2:

was für ne raute deluxe.

Den Sinn und Unsinn von Beschneidungen im Kindesalter zu diskutieren, das sollte man dagegen lieber kritischen Muslimen und Juden überlassen: eine Reform dieser uralten Bräuche kann nur von den Gläubigen selbst kommen und nicht von außen verordnet werden

also kleine mädchen beschneiden ist dann jetzt wieder en vogue? cuz, reform dieser uralten bräuche darf ja nur von den gläubigen selbst kommen. ich find, verbot der steinigung ist jetzt auch nicht so der bringer.
 
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Übrigens ist die Beschneidung auch nicht so harmlos wie manche hier tun, da kann auch was bei schiefgehen.

Mein Bruder musste aus medizinischen Gründen beschnitten werden (bereits als Kleinkind) und bei ihm hat der Arzt aus Versehen zu tief geschnitten und dabei einen Teil der Eichel miterwischt. Das Stück (ungefähr Pickelgröße) wurde dann wieder "reingedrückt" und festgenäht. Hat zwar "nur" ne Narbe hinterlassen und keinerlei Einschränkungen, aber was da im worst case passieren könnte... schnipp schnapp ist die Eichel ab.

Aber ich bin eh gegen alles was Religionen/Kirchen Sonderrechte einräumt. Meiner Meinung nach gehört auch Religionsunterricht, Kirchensteuer, Recht zur Lärmbelästigung (Kirchenglocken) etc. pp. verboten/abgeschafft.
 
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@Wordmage: In wie fern ist all das was du schreibst nochmal wichtig für die Beantwortung der Frage ob die Beschneidung von Kindern richtig oder falsch ist?

Habe ich das behauptet? Nein. Was das Richtig oder Falsch der Beschneidung angeht ist es mir egal, wie ich auch angegeben habe.

Ich behaupte lediglich, dass die ganze Diskussion an sich verlogen und opportunistisch ist. Wäre sie ernstgemeint und der Öffentlichkeit vor allem wichtig, wäre das Thema schon früher aufgetaucht, denn das GG mit seinem Gegensatz von Religionsfreiheit gg. Selbstbestimmung/körperliche Unversehrtheit existiert nicht erst seit gestern.
 
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@Wordmage: In wie fern ist all das was du schreibst nochmal wichtig für die Beantwortung der Frage ob die Beschneidung von Kindern richtig oder falsch ist? Aber wenn es dich beruhigt: Ich war schon immer gegen Gewaltinitiation. :uglyup:

Die Beschneidung von Kindern aus nicht-medizinischen Gründen ist objektiv falsch, was definitiv für ein Verbot sprechen kann.

Da die Kinder/Jugendlichen durch eine Beschneidung keine bleibenden Schäden oder Nachteile davontragen muss aber auch die Relevanz dieses Verbots gecheckt werden.

Es geht hier um ein Stück Haut am Schniedel dessen Existenz oder Nichtexistenz nichts am Leben des Kindes verändert (wäre dem so, dann natürlich abschaffen). Inwiefern das ausreicht um die Religionsfreiheit einzuschränken muss einfach abgewägt werden.
 
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finde das verbot ebenfalls richtig.
allerdings muss man sagen, dass das wort "beschneidungsverbot" die sache einfach nicht wirklich trifft. es wird schließlich nichts verboten, was normalerweise erlaubt ist! wenn ich mich dazu entscheide sollte, meinem neugeborenen kind das ohrläppchen (oder ein sonstiges "unwichtiges" körperteil) ohne medizinische indikation abzuschneiden, wird mich schließlich auch jeder mensch zu recht als kranken spinner bezeichnen, und ich würde bei keinem gericht damit durchkommen. warum sollte das für religionen nicht gelten?

ganz davon abgesehen muss ich nochmal betonen, was letztens irgendein jurist bei anne will gesagt hat: wenn man religionsfreiheit vs. körperverletzung abwägt, sollte man nicht vergessen, dass das urteil die religionsfreiheit insgesamt nicht einschränkt, sondern sie im gegenteil zusätzlich stärkt! nämlich die religionsfreiheit des kindes, die leider bei allen religionen noch immer erheblich zu kurz kommt...
 

FCX

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Habe ich das behauptet? Nein. Was das Richtig oder Falsch der Beschneidung angeht ist es mir egal, wie ich auch angegeben habe.

Ich behaupte lediglich, dass die ganze Diskussion an sich verlogen und opportunistisch ist. Wäre sie ernstgemeint und der Öffentlichkeit vor allem wichtig, wäre das Thema schon früher aufgetaucht, denn das GG mit seinem Gegensatz von Religionsfreiheit gg. Selbstbestimmung/körperliche Unversehrtheit existiert nicht erst seit gestern.

Hast du ja auch Recht mit nur was ändert das? Es gibt zig tausend Dinge die hier in Deutschland meiner Meinung nach radikal schieflaufen. Das ist eine davon. Und weil ich nicht jeden tag damit verbringe über jedes dieser Tausend Dinge zu diskutieren bin ich jetzt verlogen? Nur weil ein Thema nicht ständig öffentlich diskutiert wird heißt das nicht das es den leuten egal ist.

Das einzigst wirklich verlogene an der Sache ist die politische Diskussion dazu aber hey, es sind Politiker. Verlogen sein ist ihr Beruf.
 

YesNoCancel

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wenn ich mich dazu entscheide sollte, meinem neugeborenen kind das ohrläppchen (oder ein sonstiges "unwichtiges" körperteil) ohne medizinische indikation abzuschneiden, wird mich schließlich auch jeder mensch zu recht als kranken spinner bezeichnen, und ich würde bei keinem gericht damit durchkommen. warum sollte das für religionen nicht gelten?

du musst gar nicht so extrem weit gehen, würd gern mal sehen, was passiert, wenn irgend welche polynesischen einwanderer ihre frischgeborenen tätowieren lassen wollten. die können das bestimmt kulturzeitlich noch etwas länger begründen.
 
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Einfache Ohrfeigen sind ja in Deutschland schon (zu Recht!) verboten und stehen unter Strafe...

Beschneidungen aber nicht, weil das schon seit tausend Jahren gemacht wird?.. em?
 
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lustig, wie kuma mit "Rationalität" argumentiert, wo ihm dass in der organdebatte so egal war, was rational ist und was nicht.

die aussagen von wegen Körperverletzung etc. sind auch Müll, dann musste man auch nicht zwingend notwendige ops auch verbieten, (Entfernung von warzen, muttermalen, kosmetische ops) und die Kinder fragen, wenn Sie 18 sind. Die Eltern entscheiden für ihre Kinder, Sie schädigen die Kinder nicht und warum sollten alle die das tun religiöse Kanadier sein?
 

GeckoVOD

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lustig, wie kuma mit "Rationalität" argumentiert, wo ihm dass in der organdebatte so egal war, was rational ist und was nicht.

die aussagen von wegen Körperverletzung etc. sind auch Müll, dann musste man auch nicht zwingend notwendige ops auch verbieten, (Entfernung von warzen, muttermalen, kosmetische ops) und die Kinder fragen, wenn Sie 18 sind. Die Eltern entscheiden für ihre Kinder, Sie schädigen die Kinder nicht und warum sollten alle die das tun religiöse Kanadier sein?

Sind sie nicht. Es ist ein Unterschied ob solche Prozeduren durchgeführt werden, "weil es die Religion so vorschreibt", oder weil man sich vorher bei einem Arzt informiert, bzw. überhaupt einer Person, die nichts mit der Religion zu tun hat.
 
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lustig, wie kuma mit "Rationalität" argumentiert, wo ihm dass in der organdebatte so egal war, was rational ist und was nicht.

die aussagen von wegen Körperverletzung etc. sind auch Müll, dann musste man auch nicht zwingend notwendige ops auch verbieten, (Entfernung von warzen, muttermalen, kosmetische ops) und die Kinder fragen, wenn Sie 18 sind. Die Eltern entscheiden für ihre Kinder, Sie schädigen die Kinder nicht und warum sollten alle die das tun religiöse Kanadier sein?

Wenn hier jemand sagt dass er diesen religiösen Scheiß für korrekt hält UND zugibt dass er damit völlig irrational handelt entspricht das von der Logik her ziemlich genau dem ich zu Organspenden gesagt habe, richtig. Und was genau ist daran lustig?

Zum Rest deines Posts: Cricaztri pls :rofl2:

E: Und die Autokorrektur deines Handys feiere ich auch immer wieder. Religiöse Kanadier für den Sieg.
 
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Die Fragen, die ich nannte, sind bei Weitem nicht "irrelevant". Die Existenz dieser Fragen und der Zahlen, die als Antwort genannt werden können, zeigen bei Weitem die Verlogenheit dieser Diskussion und ihren Charakter als medien- und aufklärungsträchtiges Strohfeuer.

Religiöse Beschneidungen passieren offensichtlich seit Jahren und sie passieren auch offensichtlich häufig. Vorher hat es aber keinen gestört, dass es passiert (ich erinnere mich jedenfalls an keine entsprechende öffentliche Diskussion) und es hätte auch weiterhin keinen gestört, wenn der Fall nicht publik geworden wäre.

Deshalb: Aktionismus im Sommerloch, Massenmedien, Politikerprofilierung, blablabla.

Habe übrigens "mir egal" angekreuzt.

dieses "gab ja nie ne öffentliche diskussion argument" finde ich übrigens bei vielen theman absolut lächerlich. es ist mir egal das solche theman aufgrund von sommerloch aufkommen, mir kommt es sehr entgegen das man sich endlich mal im ganzen land darüber unterhält und sich eine meinung dazu macht.
natürlich muss eine öffentliche diskussion erst angestossen werden, und grade der öffentliche raum an dem quasi die "ganze" gesellschaft teilnimmt, ist in seinen themen begrenzt. weshalb eben nicht immer alles ins scheinwerfer licht rückt.

und das religöse beschneidung nicht schon seit jahren kritisiert wird sehe ich anders. ich war bereits vor 5 jahren auf einer veranstaltung die das zum thema hatte. und ich weiss auch von meiner mutter das es bereits in den 80er jahren ein thema war.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ich sehe es anders und bin atheist :deliver:

wurde ja schon gesagt, den meisten geht es doch garnicht um die beschneidung (die ich persönlich eher als vorteil sehe, aber das hatten wir ja schon) sondern nur darum den "anderen" einen reinzuwürgen.

in der taz gabs nen guten kommentar dazu
http://www.taz.de/Kommentar-Beschneidungsdebatte/!97687/

ist doch gut, wenn die menschen religiösen organisationen eins reinwürgen wollen. vielleicht kommen wir ja so mal auf den richtigen trichter, dass religion einzig und allein reinste privatsache sein darf und keinerlei besondere unterstützung vom staat kriegen darf.
jeder mensch ist frei zu glauben was er will, auch mit anderen zusammen, aber bitte als privatrechtlicher verein und fertig.
die aussagen von wegen Körperverletzung etc. sind auch Müll, dann musste man auch nicht zwingend notwendige ops auch verbieten, (Entfernung von warzen, muttermalen, kosmetische ops) und die Kinder fragen, wenn Sie 18 sind.

ich glaube kaum, dass es eltern gibt, die kinder ohne ihren wunsch kosmetischen operationen unterziehen bzw. dass es ärzte gibt, die sowas durchführen wollen.
die entfernung von warzen und muttermalen ist dagegen ganz und gar nicht sinnlos, kann dermatologisch indiziert sein oder zumindest für das wohlbefinden des kindes immens wichtig ( etwa wenn es aufgrund eines sehr prominenten muttermals gehänselt wird oÄ.)
 
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Ich finde das ja ganz schön frech, zu sagen, dass man mit der Beschneidung einem Kind nicht schaden kann. Ist ja wohl ein operativer Eingriff und da kann immer Schaden entstehen. Lächerlich ist auch zu behaupten, kleine Kinder/Babys fühlen keinen oder nur sehr wenig Schmerz.
 
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Fun Fact: Die Juden verwenden genau das als Argument, um die Beschneidung traditionell ohne Betäubung durchzuführen.

Cicas Vergleich ist ja mal hart lächerlich. Bei keiner der genannten Prozeduren wird ein Körperteil weggeschnitten und manche von ihnen können sogar medizinisch induziert sein.
 
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nicht alle kosmetische eingriffe sind brustvergrößerungen, viele beseitigen nur Makel, die die Kinder stören.

Beschneidung kann auch medizinisch induziert sein, Stichwort: vorhautverengung, zudem gibt es eine reihe von positiven Effekten, die die Beschneidung hat, die aber nicht ganz unumstritten sind. der Vergleich ist also garnicht so beschissen, wie ihr es gern hättet.
 
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nicht alle kosmetische eingriffe sind brustvergrößerungen, viele beseitigen nur Makel, die die Kinder stören.

Beschneidung kann auch medizinisch induziert sein, Stichwort: vorhautverengung, zudem gibt es eine reihe von positiven Effekten, die die Beschneidung hat, die aber nicht ganz unumstritten sind. der Vergleich ist also garnicht so beschissen, wie ihr es gern hättet.

Bei den Eingriffen wird aber kein Körperteil entfernt. Es lässt ja schließlich niemand seinen Kindern die Ohren abschneiden ohne Grund, aber bei einem Stück des Penis soll das plötzlich okay sein?

Auch für Phimose (die oft falsch diagonstiziert wird) ist die Beschneidung heutzutage nicht mehr das Mittel der Wahl. Stattdessen werden Steriode oder eine Preutoplastik gemacht (siehe hier). Beschneidung ist halt wie einen gebrochenen Finger heilen, in dem man die Hand abhackt und ich gehe fest davon aus, dass sie in Zukunft ganz abgelöst wird.

Aber selbst wenn sie ein medizinischer Eingriff wäre, würde das den Eltern kein Recht geben, das einfach mal so machen zu lassen. Amputationen sind auch manchmal medizinisch notwendig, trotzdem dürfen dir deine Eltern nicht die Hand abhacken.
 
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medizinisch gibt es nichts ggn. den eingriff einzuwenden, wenn er ordentlich ausgeführt wird ...
...genau daran gibt es aber (u.a.) aber eben auch entsprechende Zweifel...allein die Tatsache das ganze ohne Betäubung durchzuziehen, finde ich recht krass

bzgl der Sommerlochdiskussion...ich war schon immer gegen die Rechte von Religionen, wenn sie Auswirkung auf andere Menschen außer den Gläubigen hat...ob dies nun die Aufweichung von Arbeitnehmerrechten durch Organisationen, die sich kirchlich nennen oder eben eine Beschneidung oder auch Tanzverbot an "Feiertagen"
hätte aber zugegebenermaßen nicht mit so einem Gerichtsurteil nicht gerechnet, auch wenn ich es halt für angemessen gehalten habe
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
an dieser stelle
Für mich, der nach Israel auswanderte und dort unter Juden lebt
konnte ich den autor nicht mehr ernst nehmen.

wer religion so ernst nimmt, dass er dafür in eine andere gesellschaft ziehen muss und zwar aus deutschland, einem land wo man noch allerlei respekt für alle möglichen religiösen strömungen hat, der ist so anders, dass ich seine denkweise eh nicht verstehen werde. aber im grunde hat er natürlich recht, sein fazit ist auch richtig, auch wenn diese fixierung auf irgendwelche traditionen, bräuche usw. mir so fremd vorkommt als käme sie vom mars. sowas kenne ich einfach nicht und vermisse es entsprechend kein stück.

was bleibt ist die tatsache: kinder sind kein eigentum ihrer eltern. operationen ohne zwingenden medizinischen grund sind bis zur mündigkeit der zu operierenden person zu verbieten. die auswirkung auf die religion sind egal.
 
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Teegetraenk

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Ähm ja, er ist nicht aus religiösen Gründen nach Israel gezogen und eventuell solltest du den Artikel ganz lesen.
 

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Jo, Artikel lesen hilft.

Zfsg: jüdischer Arzt versucht Vorteile für eine Beschneidung zu finden, findet keine und lässt seinen Sohn deswegen nicht beschneiden
 
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Die Reaktion des Bundesstags ist politisch rational. Aus politischer Sicht lässt sich die öffentlich Empörungswelle eben eher aussitzen als die bleibende Wut bei den Deutschen jüdischen Glaubens (und den außenpolitischen Schaden nicht zu vergessen), die eine Entscheidung hervorrufen würde, welche sich gegen die Beschneidung richtet. Im Grunde könnte man hier auch von der normativen Kraft des Faktischen sprechen. Natürlich sind die Juden keine Mehrheit, aber eine politisch starke Minderheit, die ihre Existenz und jüdische Identität durch ein solches Urteil in Gefahr sähe.


http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/beschneidungsdebatte-ein-rechenfehler-11827870.html

Der Artikel bringt die Argumente der Befürworter recht gut auf den Punkt. Der zweite Punkt ist die identitätsstiftende Komponente solcher Traditionen und dass das Kindeswohl in der Erziehung durch die Eltern liegt (darüber musste ich echt lachen, herrlich selbstentlarvend). Im Grunde sind das Ansichten, die traditionelle Riten, den Willen der Religionsgemeinschaft und der Eltern über die Autonomie des Kindes stellen.

Natürlich ist die Beschneidung aus der Perspektive eines mündigen Bürgers nichts weiter als ein religiöses Ritual, das jeglicher Vernunft entbehrt. Da es aber aus den obengenannten Gründen zu keinem Verbot kommen wird, schlage ich vor, dass wir das machen, was wir bei solchen Sachen eigentlich immer tun.

Wir machen uns darüber lustig und halten die Leute für Idioten.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ähm ja, er ist nicht aus religiösen Gründen nach Israel gezogen und eventuell solltest du den Artikel ganz lesen.

nein um "unter juden" zu leben, bräuche, kultur usw. blabla.
hab doch geschrieben, dass mir dieser gedankengang genauso fremd ist wie religion. insgesammt einfach dieses bedürfnis sich in irgend eine gemeinschaft einzubinden, irgendwas mit anderen menschen zu teilen usw. mir reichts wenn ich in einem land lebe, wo ich tun kann was ich mag und mich alle in ruhe lassen.

zu dengas link:
Ein Urteil eines deutschen Strafgerichts, dessen Befolgung dazu führen würde, dass sämtliche Juden das Land verlassen müssten, kann nicht richtig sein.

doch kann es. wenn es sich um menschen handelt, denen ein lächerlicher religiöser ritus wichtiger ist als ihr land, dann sollen sie sich bitte verpissen.

Eine Religion, deren Gemeinden an Rhein und Main bis ins 4. Jahrhundert nach Christus zurückgehen, ist auf deutschem Boden nicht unter dem Vorbehalt ihrer Übereinstimmung mit dem Grundgesetz heimisch.

DOCH! vielleicht nicht "heimisch", aber tolerierbar. warum wird denn bei moslems und linken immer so ein aufhebens drum gemacht, wenn ihnen unterstellt wird, dass sie "nicht auf dem boden des grundgesetzes" stehen. soll bei juden was anderes gelten, weil die schon länger da sind?
das grundgesetz ist unser gemeinsamer nenner, das bindemittel der gesellschaft. nichts und niemand steht darüber oder das land in dem wir dann leben ist nicht mehr die bundesrepublik deutschland, sondern irgendetwas anderes.
 
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Teegetraenk

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Du musst dich weder mit dem Author des Artikels identifizieren, noch musst du ihn sympathisch finden. Du musst auch nicht jedes einzelne Wort eines Artikels unterstreichen können. Wenn du bei der von dir zitierten Stelle aufgehört hast zu lesen, dann bezieh dich nicht auf diesen, denn du hast offenbar bis dato keine Ahnung davon, was drin steht. Letztenendes ist es vollkommen hohl sich über derartig formelle oder literarische Nebensachen zu echauffieren, anstatt die tatsächlichen Aussagen des Beitrags zu kommentieren.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
hab ich geschrieben, dass ich an dem punkt aufhörte zu lesen? lies doch nochmal nach ;)

anstatt die tatsächlichen Aussagen des Beitrags zu kommentieren.

das ist eine der aussagen des artikels. es gehe bei beschneidung nicht um nur um religion, sondern auch um zugehörigkeit zu einer gemeinschaft, das weitergeben von kultur,tradition usw. usf.
kann ich alles nicht nachvollziehen. oder besser: es überzeugt mich nicht. damit sage ich: das fazit des autors ist goldrichtig, der weg dahin für mich aber unverständlich, weil alle diese faktoren für mich zB. weniger als unbedeutend sind.
 

GeckoVOD

Guest
nein um "unter juden" zu leben, bräuche, kultur usw. blabla.
hab doch geschrieben, dass mir dieser gedankengang genauso fremd ist wie religion. insgesammt einfach dieses bedürfnis sich in irgend eine gemeinschaft einzubinden, irgendwas mit anderen menschen zu teilen usw. mir reichts wenn ich in einem land lebe, wo ich tun kann was ich mag und mich alle in ruhe lassen.

So unähnlich seid ihr euch dann wohl nicht.

das grundgesetz ist unser gemeinsamer nenner, das bindemittel der gesellschaft.

Das "Bindemittel" von Gesellschaften sind meiner Ansicht nach grundsätzlich gemeinsame Sprache und sehr ähnliche kulturelle Geschichte. Der Rest ist optional, vor allem wie und wann sich Gesetze entwickeln, durchgesetzt oder abgeändert werden.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
So unähnlich seid ihr euch dann wohl nicht.

was kann man denn bitte jüdisches in deutschland nicht tun?

vielleicht sollte ich präzisieren, wo ich tun kann was ich will und was KEINEN ANDEREN MENSCHEN BETRIFFT, und mich jeder in ruhe lässt.
dass ich nicht an anderen menschen rumschnibbeln lassen darf ist absolut klar, egal ob das mein sohn ist oder die 80 jährige nachbarin, deren nase ich nicht mag.

Das "Bindemittel" von Gesellschaften sind meiner Ansicht nach grundsätzlich gemeinsame Sprache und sehr ähnliche kulturelle Geschichte.

sehe ich anders. gemeinsame sprache ist nicht zwingend notwendig, sieht man an zweisprachigen staaten. auch ist eine gemeinsame geschichte imho vollkommen unwichtig, weil sie auch mal einfach nichts damit zu tun hat was für ein mensch man selbst ist.
das einzig wichtige ist die akzeptanz und der wille die gemeinsamen regeln zu befolgen, aka die gesetze. das reicht. ich würde auch niemals von immigranten verlangen, dass sie sich "integrieren" oder gar "assimilieren". ist mir alles total egal. solange sie sich an die gesetze halten und ihren lebensunterhalt selbst bestreiten können, ist mir alles andere total wurst.
 

GeckoVOD

Guest
Ihr geht beide dahin, wo ihr euch mit dem Gesellschaftsbild am ehesten identifizieren könnt. Also seid ihr euch nicht unähnlich. Warum ihr das tut ist eher zweitranging.

Dann bring doch mal Beispiele für langlebige Gesellschaften, die mit vielen Sprachen und komplett unterschiedlichen Geschichten klarkommen, ohne dass es andauernd Spannungen gibt.

Dein letzter Absatz ist ein Widerspruch in sich.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ist es nicht, wenn man es richtig versteht. mit integrieren meine ich gesellschaftliche oder kulturelle integration. natürlich ist das befolgen von gesetzen ein teil der integration, die auch ich verlange. ich meinte damit eher, dass es mir egal ist ob jemand ein kopftuch trägt, zu welchem gott er betet, welche werte er wichtig findet, sogar ob er/sie deutsch spricht, solange er/sie trotzdem seinen unterhalt verdienen kann.

zu deiner ersten frage: jedes einwanderungsland? wie wäre es mit kanada zum anfang?
 
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Gemeinsame Identität ist nichts anderes als eine von vielen Möglichkeiten, um den Staat, sei es die Politik als Herrschaftsausübung oder die etwas formellere Variane in Form von Gesetzen zu legitimieren. Es ist aber nicht die einzige Möglichkeit.

Die Wirklichkeit ist ein wenig komplexer als du sie hier ausmalst. Die EU würde auch funktionieren, wenn wir auf einmal Wachstum wie China hätten. Das nennt sich Output-Legitimation. Da dies nicht der Fall ist hat die EU aber ein Legitimationsdefizit.
 
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Dann bring doch mal Beispiele für langlebige Gesellschaften, die mit vielen Sprachen und komplett unterschiedlichen Geschichten klarkommen, ohne dass es andauernd Spannungen gibt.
Ich kenne mich zugegebenermaßen mit der schweizer Geschichte nicht groß aus, aber ich würde mal tippen, dass deren ganzen Sprachen und die "Unterteilung" des Landes nicht mal so aus Jux und Dollerei enstanden ist :deliver:

was mir zu dieser "Was darf eine Religion?" heute noch einfiel, afaik müssen die Juden ziemlich genaue Regularien befolgen, wenn sie koscher schlachten wollen...es hat irgendwie eine gewisse Ironie, wenn solche Regeln, die das religiöse Brauchtum kontrollieren, für Vieh existieren, für Kleinkinder offenbar aber nicht (hab ich in der Diskussion jedenfalls noch nichts von mitgekriegt) :ugly:
 
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