Bargeld abschaffen? Pro/Con

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Du willst es nicht verstehen, oder? Egal ob Krypto oder "reguläre Währung", wenn etwas digital ist, dann kann derjenige der die Infrastruktur kontrolliert auch jede einzelne Transaktion kontrollieren. Das liegt an der zwingend zentralisierten bzw. auf Konsens der Nodes gerichteten Struktur eines solchen Systems. Deswegen ist auch nix mit beliebig Geld wechseln.

Was die Strafe angeht, nein, das habe ich nicht gesagt. Du versuchst hier mal wieder den Fokus zu verschieben. Ich habe gesagt, dass die Strafe durchaus hart ist und damit implizit, dass Deine Aussage als Folge davon wenig überzeugend ist.
Es ist immer wieder vorgekommen, auch in entwickelten Industriestaaten, dass die Staatsgewalt oder sonstige Untergliederungen missbräuchlich und/oder zum Selbstschutz die Grundsätze des Rechtsstaats in unterschiedlichem Grade missachtet haben. Sachsen und Hessen wären gute Beispiele hierfür, aber sicherlich findet man da für jedes Bundesland ähnlich gute Beispiele von individuellen bis hin zu systemischen Problemen.
Selbst wenn man kritiker einen Aluhut unterstellt ist es nicht so, dass es nicht genügend Beispiele für staatliches Handeln gäbe was jeweils fragwürdig und gegen Bürgerinteressen/Individualrechte gerichtet war. Die Tatsache, dass wir in der deutschen Öffentlichkeit häufig recht naiv an den Weltfrieden und gemeinsame glauben bedeutet nicht, dass das in anderen Staaten nicht auch substantiell anders gehandhabt wird. Und um in solche Länder zu gelangen muss man nicht weit für fahren. Allein ohne lange nachzudenken erinnere ich mich an mindestens 2 Beispiele dafür, wie die NSA versucht hat Hintertüren in verbreitete Software einzuschleusen und es reicht auch meines Erachtens völlig aus wenn solcherlei technische Möglichkeiten existieren und "nur" gegen missbillige Individuen genutzt werden, um dies nicht gut zu finden. Dafür braucht es nicht im Ansatz eine Weltverschwörung.

Nein mein guter, du willst den Fokus verschieben und kommst mit irgendwelche Nebenschaupläten!

Mir ging es darum das die USA keine Militerdiktatur sind und als Beispiel nannte ich verhaeltniss maessig leichte strafen fuer die Enthuellung hoechst staatlicher geheimsachen mit unterstuetzung und rueckendeckung des kapitalistischen system (Buchverlage, Presse, Geld)

Da kannst du jetzt schreiben ich finde die USA sind eine Militaerdiktatur weil..... oder du hast recht, sind sie nicht weil...... alles andere geht an meinem Thema vorbei.

War wie immer behindert mit dir ueberhaupt zu versuchen argumente auszutauschen habe schon beim graka thread gemerkt das du dir komsichen scheiss ausdenkst wenn du fachlich an die grenzen kommst....
 
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Benrath:
Jein. Bargeld ist nicht per se überlegen. Ich wollte betonen, dass die Risiken des Digitalgeldes gegenüber den Risiken des Bargeldes meiner Einschätzung nach etwas näher am "Kern" bzw. "Herzen" des Geldsystems liegen und deswegen ein Systemwechsel einen mE relevanten single-point-of-failure einbaut. Das ist nichtmal etwas Besonderes, sondern eine ziemlich gängige Folge des höheren Integrationsgrades eines Systems. Dabei ist mir eben unwohl, weil Geld ein recht zentrales Ding in der Gesellschaft ist, ganz im Gegensatz zu einer einzelnen Fabrik die hochintegriert arbeitet. Wenn in der Fabrik eine Sache schiefgeht hängt eben nur die ganze Produktion dieser Fabrik. Beim Geldsystem hat man durch eine (hypothetisch vollständige) Digitalisierung einen riesigen Angriffsvektor auf das Funktionieren der gesamten Volkswirtschaft den man bei Bargeld nicht hat. Tatsächlich gab es letztes Jahr einen Ausfall bei VISA der auch mich betroffen hat [klick]. Genau wegen sowas ist mir unwohl beim Gedanken an 100% digitales Geld ohne Alternative.


tzui:
Dann lass es mich anders formulieren: Die USA sind keine Militärdiktatur, trotzdem ist die Strafe entgegen Deiner Aussage absolut nicht vernachlässigbar. Davon abgesehen könnte man auch anführen, dass hier die Medienöffentlichkeit eine Rolle gespielt haben könnte, und, dass der Einsatz ohnehin schon nicht mehr ganz geheim war. Bei Chelsea Manning war der öffentliche Schaden für die USA sehr viel größer auch wenn die Veröffentlichung deutlich berechtigter war. Die Strafe war ziemlich drastisch und nur durch die Begnadigung vergammelt sie jetzt nicht im Knast. Es war also mindestens ein schlechtes Beispiel.

Bei Grafikkarten bzw. beim Zocken ist für Dich das CPU-Limit immer ein irrelevanter Faktor egal wie viele Diskussionen es dazu in entsprechenden Publikationen und Foren gibt und egal wie viele Videos man sich dazu auf Youtube ansehen kann und ungeachtet dessen, dass extra zur Entlastung der CPU beim Gaming Dinge wie Mantle, Vulkan und DirectX 12 entwickelt wurden … aber sicher, ich denke mir nur aus, dass es sowas gibt. Deine Meinung war "ein i3 hält noch Jahre" und mittlerweile glaube ich, dass Du nichteinmal böswillig so stur bist, sondern einfach sehr andere (d.h. v.a. niedrigere) Anforderungen an ein Spiel hast, um es spielbar zu nennen, als die meisten anderen. In Deiner Wahrnehmung und dem von Dir gesteckten Rahmen hast Du dann natürlich recht, aber von anderen wird das als ignorant und dogmatisch wahrgenommen weil Dein Rahmen sehr anders ist als der der Mehrheit.
 
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Naja bei dir schwingt im Subtext mit das Bargeld irgendetwas natürliches sei, was es nicht ist. Bargeld ist in auf der Mikroebene schlechter kontrollierbar, aber erhält seinen Wert auch nur über den Staat.

Also das finde ich komisch. Entweder du hast eine komische Definition von Staat.. aber wieso sollte Geld nicht auch ohne Staat einen Wert haben/erhalten? Du brauchst nur eine große Gemeinschaft, welche daran glaubt.

Was das jetzt automatisch mit Staat zu tun hat ist mir nicht ganz klar.
 

Benrath

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Das ist natürlich nicht auszuschließen und hat es zumindest teilweise auch mal gegeben und ist dann auch meistens in die Hose gegangen, weil das System sich überhitzt hat bzw. irgendwer die Machtposition an der Spitze ausgenutzt hat. Völlig losgelöst von jeglichem Staat bzw. eingebunden in das restliche Bankensystem gabs das wohl nicht. Es gibt noch so Extraaussnahmen wie Zimbabwe, wo die Währung zwischenzeitlich ohne Zentralbank und Regierung weiter genutzt hatte, aber das ist eher ne Anekdote. Bitcoin war zwischenzeitlich auch mal die Ausnahme aber ich seh das eher als Spekulationsblase, als das es wirklich relevant im Zahlungsverkehr genutzt wurde.

In der Hinsicht ist meine Aussage nicht zwingend richtig, aber in der Praxis eigentlich immer wahr (gewesen). Welche Beispiele hast du denn?
 
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Na dann nenn mir mal Zeitungen in Deutschland die in der Breite und Tiefe mit der FAZ mithalten können. Das sind nicht viele, und bei allen wirst Du je nach Autor eine gewisse Parteinahme feststellen. Bei manchen ist es nur bemerkbar wenn man selbst gut zum Thema informiert ist, bei manchen macht einen die offensichtliche Ignoranz und Voreingenommenheit schon wütend wenn man auch nur ein Minimum an gesundem Menschenverstand mitbringt. Eine perfekt unparteiische Zeitung die alle Themenbereiche tagesaktuell behandelt wirst Du nicht finden. Da lese ich lieber mehrere Zeitungen deren Bias ich kenne.
Das FAZIT Blog war auch schonmal besser bzw. wurde regelmäßiger befüllt. Das Herdentrieb Blog der Zeit ist ja leider ziemlich tot.

Benrath:
Das Kinderbetreuungsbeispiel von Paul Krugman wäre ein gutes Beispiel für eine nichtstaatliche Geldform die für eine begrenzte Zeit funktioniert hat. Geld ist inhärent an ein Regelsystem und eine Gruppe die dieses anerkennt gebunden, aber zumindest konzeptionell nicht zwingend an einen Staat. Aus offensichtlichen Gründen sind solche Gruppen aber meistens auch Staaten.
 

parats'

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Na ja, 5ct würde ich schon behalten. 1 und 2ct: Weg damit. Braucht keine Sau und nervt nur.
 

Benrath

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Fand die Perspektive ganz spannend, warum sich Bargeld für den Besitzer der Bar nicht lohnt. Wusste auch nicht dass das Finanzamt so macht
 
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Gefühlt ist die Gastronomie die letzte Branche, wo man immer noch jederzeit damit rechnen muss, nur mit Bargeld bezahlen zu können. In Städten eher weniger, aber letztens im Urlaub wieder bei zwei Restaurants gewesen, wo am Eingang dick "keine Kartenzahlung" steht.

Von daher mal interessant, dass es auch Betreiber gibt, die es gerne genau andersherum hätten.
 
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Fand die Perspektive ganz spannend, warum sich Bargeld für den Besitzer der Bar nicht lohnt. Wusste auch nicht dass das Finanzamt so macht
Ein Freund ist auch Gastronom und hat vor Jahren Cash abgeschafft - hier die Gründe:

Am Ende rechnen sich viele Gastronomen Cash halt günstig & regen sich dann über die Kartenfees auf.

Fairerweise muss man sagen dass nur wenige auch trauen können, Cash ganz abzuschaffen - und nur dann hat man ja die vollen Vorteile. Mit beidem gleichzeitig ist kundenfreundlich, aber vom Prozess her halt "worst of both worlds".

Bei 10% Barzahlungsquote lohnt es sich auf jeden Fall. Die total cost von cash handling ist schon hoch. Und pro Umsatz ja gerade dann hoch wenn insgesamt wenig bar reinkommt.

Bleibt halt der Effekt dass einige es einfach hassen. Schwer zu quantifizieren und da muss man seine Klientel kennen.
 
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In der Gastro läuft so viel schwarz und dazu ist unversteuertes Trinkgeld #1 Attraktivitätsgrund für einen Service Job, dass ich auch perspektivisch die EC only Betriebe für eine Minderheit halte.
 
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Trinkgeld ist eh meistens steuerfrei ... Und dass in der Gastro heute so viel schwarz läuft, halte ich eher für ein Klischee. Das mag vereinzelt vorkommen, wo jemand schnell mal wen für einen Tag sucht oder so, aber bei halbwegs stetigen Verhältnissen hab ich da nie von gehört in meinen doch einigen Jahren im Service.
 
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Benrath

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In der Gastro läuft so viel schwarz und dazu ist unversteuertes Trinkgeld #1 Attraktivitätsgrund für einen Service Job, dass ich auch perspektivisch die EC only Betriebe für eine Minderheit halte.

Wenn ich den Artikel richtig gelesen habe, bringt das dem Gastro Unternehmen nichts, weil dann die Buchhaltung verworfen wird und geschätzt wird. Das hast du natürlich gelesen.
 
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Ich habe den Artikel nicht gelesen, aber ich kenne mich in der Gastro aus :D
 
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