Bürgerversicherung

TheGreatEisen

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Naja. Einmal die Woche mit der Familie Essen gehen und 4.000 p.a. für Türkeiurlaub ist schon kein so schlechtes Leben.
 

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naja ein urlaub für die ganze familie ist halt kostspielig und ich finde es jetzt nicht unangemessen, wenn ein ingenieur 1-2 mal urlaub im jahr mit der family macht. essen gehen kann man sich in der tat sparen, dann hätte er vielleicht 200-300 euro mehr im monat. aber ehrlichgesagt finde ich, dass das für eine akademikerfamilie auch drin sein sollte - es geht ja gerade darum, dass schon sie sich solche normalen dinge überlegen müssen. wie geht es dann erst den millionen nicht-akademikern, durchschnittsverdienern und denen darunter?
 

TheGreatEisen

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Erst einmal sollte man aufhören, eine willkürliche (oder gewollte) Einkommensgrenze zwischen Akademikern und Nicht-Akademikern zu ziehen. Es gibt volkswirtschaftlich gesehen keinen Grund, warum ein Akademiker zwingend mehr verdienen sollte. Ein promovierter Ethnologe verdient in vielen Fällen weniger als ein Meister in der Industrie, ich sehe nicht das Problem dahinter. Auch BWL'er gibt es wie Sand am Meer, ein erfahrener Techniker mit Ende 20 ist "wertvoller" weil knapper als der X-te Bachelor von der irgendeiner Kack-FH.

Zu Deinem Beispiel: Gut möglich, dass der Mann seinen Marktwert nicht kennt und sich (vielleicht auch aufgrund seiner Herkunft) deutlich unter Wert verkauft. Der Arbeitgeber freut sich. Mein Bruder ist auch Elektrotechniker, dem geht es deutlich besser. Woran das am Ende liegt, kann man aus der Ferne nicht beurteilen. Aber mit einschlägiger Berufserfahrung könnte (sollte?) der Mann bereits locker 50-60 k verdienen. Er ist 34, wer weiß wann er eingestiegen ist. Dann sind 43k in einem KMU gar nicht so fernliegend. Und es ist davon auszugehen, dass er sein Gehalt bis 40 nahezu verdoppeln wird.
 
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Also bei Heators Beispiel musste ich gerade echt hart lachen. Nettoeinkommen 2,6 k, dazu knapp 400 Euro Kindergeld (wurde hier nicht berücksichtigt). Also 3 k.
130 Euro für Strom. What the actual fuck?! Nachtspeicher oder was? Wir müssten vermutlich den Herd Nonstop angeschaltet lassen, um da auch nur annähernd hinzukommen.
330 Euro/Monat für Urlaub.
140 Kröten für Kosmetika und Friseur. Ey, was? Zur Erinnerung: die Kinder sind 1,5 Jahre und 3 Monate alt, die brauchen nicht alle zwei Tage ein neues Styling.

Unterm Strich kann man sagen, dass der auf extrem hohen Niveau jammert.
 

TheGreatEisen

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Wir liegen bei ca. 100 für Strom. Mit 140 Euro "Kosmetika" kann auch der Großeinkauf bei Rossmann/DM gemeint sein, d.h. Windeln, Schnuller, Babycreme, "Quetschbeutel" (dafür geben wir locker 30 Euro im Monat aus...). Wenn ich teilweise sehe, was wir für die Kids in den Drogeriemärkten lassen...

by the way: Wenn das Kind erst 3 Monate alt ist, gibt es mindestens 300 Euro Elterngeld + 75 Euro Gewisterbonus (kriegt man, für das zweite Kind, solange das erste Kind noch nicht drei Jahre alt ist.

In der Summe wären das aktuell 3375 Euro (statt 2600).

Edit: @ Heator: 1-2 mal im Jahr Urlaub ist womöglich dann "unangemessen", wenn man sich in dieser Phase das Eigenkapital zum Erwerb von Eigentum aufbauen will. Ich bin die ersten 2 Jahre nach dem Hauskauf auch nicht in den Urlaub gefahren, meine güte. Unsere Vorgänger-Generation hat noch eisern gespart, um überhaupt ihr Häuschen bauen zu können. Wo kommt eigentlich das Grundrecht auf Urlaub im Ausland her. Mit kleinen Kindern fährt man zum Baggersee, wenn man die Kohle in ein Haus stecken will. Dieses Geheule ist echt nicht mehr feierlich. Unsere Generation (ich schließe mich da ein) hat es völlig verlernt, zu sparen.
 
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Stimmt, Elterngeld habe ich noch garnicht mit eingerechnet. Geschwisterbonus kannte ich nicht, da meine Jungs 3,5 Jahre auseinander sind.
Windeln und co: mit einer Packung Windeln kommt man problemlos eine Woche aus (Durchfall oder so mal außen vor), wenn es nicht gleich die Monddollarwindeln von Pampers sein müssen, ist man da bei ~30 Euro pro Kind (großzügig gerechnet). Für zwei Blagen 60 Kröten/Monat. Dazu noch ein paar Euro für Cremes, Shampoo, Zahnpasta usw (lassen wir es mal großzügig weitere 30 Euro sein), dann bleiben noch 50 Euro für regelmäßiges Styling. Wer es braucht, okay...

Was meinst du mit Quetschbeuteln?
Hast du bei deinem Stromverbrauch einen Durchlauferhitzer mit drin? Ich verstehe ja, dass ein Haus einen etwas höheren Grundbedarf hat als eine 90 m² EG-Wohnung. Die 130 Euro aus dem Beispiel kommen mir trotzdem sehr hoch vor...
 
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Edit: @ Heator: 1-2 mal im Jahr Urlaub ist womöglich dann "unangemessen", wenn man sich in dieser Phase das Eigenkapital zum Erwerb von Eigentum aufbauen will. Ich bin die ersten 2 Jahre nach dem Hauskauf auch nicht in den Urlaub gefahren, meine güte. Unsere Vorgänger-Generation hat noch eisern gespart, um überhaupt ihr Häuschen bauen zu können. Wo kommt eigentlich das Grundrecht auf Urlaub im Ausland her. Mit kleinen Kindern fährt man zum Baggersee, wenn man die Kohle in ein Haus stecken will. Dieses Geheule ist echt nicht mehr feierlich. Unsere Generation (ich schließe mich da ein) hat es völlig verlernt, zu sparen.

Bin überrascht sowas bodenständiges von dir zu lesen :troll:

Dieses Konsum-Anspruchsdenken gepaart mit dem "unserer Generation geht es so schlecht, unsere Eltern hatten es da viel besser" Geheule geht mir aber auch auf den Zeiger. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir direkt in eine (materiell) wohlhabende Gesellschaft hineingeboren worden sind und nicht wie ältere Generationen den Weg dorthin begleitet haben.
 
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140 Kröten für Kosmetika und Friseur. Ey, was?

also ich bin nun wirklich keine puderquaste, die einzigen "kostmetika" die ich besitze sind zahnpasta, schampoo, bartöl und n augen roller ggn augenringe wenn ich mal wieder keinen schlaf zwischen den terminen bekomme (mal verbrauchsartikel wie qtips, zahnseide etc ausgenommen).
seitdem ich mir den bart stehen lasse gene ich alle ~2-3 wochen zum barbier um mir den bart machen zu lassen und mit frisur sind das schon an die 40€, sprich bis zu 80€ im monat, meine frau lässt sich die haare idR ein mal im monat färben, was 50-60€ kostet incl haarschnitt, das wären allein schon 130-140€.
 
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Edit: @ Heator: 1-2 mal im Jahr Urlaub ist womöglich dann "unangemessen", wenn man sich in dieser Phase das Eigenkapital zum Erwerb von Eigentum aufbauen will. Ich bin die ersten 2 Jahre nach dem Hauskauf auch nicht in den Urlaub gefahren, meine güte. Unsere Vorgänger-Generation hat noch eisern gespart, um überhaupt ihr Häuschen bauen zu können. Wo kommt eigentlich das Grundrecht auf Urlaub im Ausland her. Mit kleinen Kindern fährt man zum Baggersee, wenn man die Kohle in ein Haus stecken will. Dieses Geheule ist echt nicht mehr feierlich. Unsere Generation (ich schließe mich da ein) hat es völlig verlernt, zu sparen.

Sehe ich genauso, dieses Gejammere ist echt hart lächerlich. "ich lebe doch ganz normal... ein Winterurlaub in Österreich und ein Sommerurlaub mit dem Flieger weg plus einen Kurztripp in die Berge, dazu halt noch den 5er BMW und den Kleinzweitwagen fpr die Frau abzahlen, wieso bleibt nicht genug übrig um ein Haus zu kaufen????".
Also echt.

Ansonsten Raute an SyZ... wegen dem Realitätsverlust von einigen Besserverdienenden was die Probleme der kleinen Leute angeht. Ich hab einen recht durchmischten Freundeskreis, auch was die Einkommen angeht. Und wenn man dann mal erfährt das eine Freundin von mir als FrisörMEISTERIN mit Salonleitung ca. 20-22k im Jahr höchstwahrscheinlich dennoch in der Altersarmut landen wird, dass hier mehr passieren muss als vermeindlich neue Rentenzahler aus fremden Kontinenten anzuwerben und jedes Jahr um ein paar Prozentpunkte zu feilschen sollte eigentlich klar sein.
Oder jemand anderes, der Koch gelernt hat aber nun schon seit Jahren im Wettbüro arbeitet und der mich gefragt hat was er fürs Alter machen kann. Dem hätte ich wirklich nur zu Konstrukten Raten können die Hartz4 sicher sind, denn das es ihn erwischen könnte und dann alles weg ist, sich also sparen für ihn angesichts des Risikos gar nicht lohnt, liegt auf der Hand bei seinem Werdegang.
Und diese Leute sind keine Schmarotzer. Sie arbeiten. Zum Teil sogar echt hart. Aber sie bekommen jetzt schon ins Gesicht gespuckt und später auch noch ins Kreuz getreten. Und da MUSS was passieren.
 
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Aber warum arbeitet man als Koch denn bitte im Wettbüro?

weil man als koch mindestlohn verdient und dafür beschissenste arbeitszeiten und endlos stress hat. im wettbüro dann eben mindestlohn und nen gechillteren job.
deswegen gibts ja auch sowenig köche
 
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das ist völlig quatsch. n vernünftiger koch mit ausbildung verdient wesentlich mehr als n handwerker + immer auch die möglichkeit, sich selbstständig zu machen.
 
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das ist völlig quatsch. n vernünftiger koch mit ausbildung verdient wesentlich mehr als n handwerker + immer auch die möglichkeit, sich selbstständig zu machen.

Ach ja, selbstständig. War er mal. An den Schulden hat er lange gekaut. Schon mal dran gedacht das man irgendwann merkt das man den Job den man gelernt hat nicht mehr ein Leben lang machen will? Arbeitszeiten sind nur ein Stichwort.
 

Deleted_38330

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Das ist dann aber kein Beispiel für einen typischen Koch. Ich will die Diskussion nicht weg lenken, habe aber im engeren Freundeskreis einen Koch, der anfangs immer scheiß Arbeitszeiten hatte, dann eine Familie gegründet hat und deswegen in ein Krankenhaus in die Kantine gewechselt ist. Er ist zweifacher Vater, die Ehefrau arbeitet halbtags, er hat ein kleines Häuschen (wenig Eigenkapital) und kommt gut zurecht. Wohnt halt weit außen auf dem Land und fährt mit dem Auto in die 20 km entfernte Großstadt. Das geht alles, zwar sicher nicht problemlos, aber es geht.
Wenn man den erlernten Beruf nicht mehr ausüben will, weil man zu dem Entschluss kommt, dass er einem nicht mehr gefällt oder der Druck zu groß ist, dann ist das ja in Ordnung. Aber so mir nichts, dir nichts dann mit einem Hilfsjob auf den grünen Zweig zu kommen ist da wirklich schwierig. Ich kenne deinen Bekannten natürlich nicht. Das liegt aber nicht am System, finde ich.
 
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genauso ist es, sabel hat recht, und das beim großen thema kochen, das ist schon böse für alle beteiligten ; - ))

das mit den arbeitszeiten in der gastronomie weiß man doch alles vorher. restaurants/hotels haben ja ganz bestimmte arbeitszeiten, aber auch wenn man abends nicht arbeiten will, sucht man sict halt in nem hotel ne frühstücksstelle.
 
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Loool, Sabel hat recht, das ist doch geblubbere. Interessant wie sich auf den Koch eingeschossen und die Frisörmeisterin einfach mal untern Tisch gefallen gelassen wird. Ausserdem ging es nicht um seine Berufswahl. Es geht um seine Zukunftsaussichten. Und die sind miserabel um mal wieder zum Thema zurückzukommen. Altersarmut droht. Er würde gerne was dagegen machen. Aber sowas wie Immobilie kann er vergessen, denn wenn es in die Arbeitslosigkeit für eine gewisse Zeit geht, nicht unmöglich, ist das wieder weg. Das darf er als erstes zu Geld machen bevor es was vom Amt gibt. Also kann er einen kleinen Riester machen und das wars. Und die Rendite von dem ist mit "fürn Arsch" noch wohlwollend beschrieben. Obwohl er 40 Stunden in der Woche arbeitet und was machen will, kann er das eigentlich vergessen.

Ist das eine Perspektive die wir in Deutschland für einen 40 jährigen, der vielleicht nicht die geilsten Entscheidungen in seinem Leben getroffen hat aber arbeiten kann und will, wollen?
Weiter so, selbst schuld hier gibts nichts zu sehen oder vielleicht doch mal das System reformieren?
 

Deleted_38330

Guest
Ich habe mich nicht eingeschossen, ich habe aus Erfahrung erzählt, dass ein gelernter Beruf wie der des Kochs ausreicht, um eine ganze Familie zu unterhalten, Eigentum zu generieren und dabei keine scheiß Arbeitszeiten zwingend sind. Dabei habe ich dann auch gleich klar machen wollen, dass es eben nicht das Loft in der Innenstadt sein kann, um das zu schaffen - das ist meiner Meinung nach wirklich eines der Probleme unserer Generation, die Maßlosigkeit und Disziplinlosigkeit, von der ich auch selbst betroffen bin. Das unterstelle ich deinem Bekannten ausdrücklich nicht, darüber ging es aber etwas weiter oben in der Diskussion.
Die Zukunftsaussichten deines Bekannten habe ich doch auch angesprochen: Wie soll er sich mit einem Hilfsjob eine eigene Immobilie leisten können? Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber Hilfsjobs verliert man leichter als Stellen als gelernte Kraft. Und dabei ergeben sich gegebenenfalls auch längere Perioden zwischen zwei Jobs, in denen man nichts verdient. Wie soll so etwas korrigiert werden? Wer soll in der Zwischenzeit die Immobilie abbezahlen?
Die Friseurmeisterin habe ich nicht angesprochen, weil ich finde, dass du damit recht hast. Aber irgendwie auch nur, wenn es an besagtem Standort nicht schon acht Friseusen gibt. Das ist das Risiko der Selbstständigkeit und das sollte meiner Meinung nach so bleiben, Angebot und Nachfrage. Hier auch: Ich kenne deine Bekannte nicht, ruhig Blut.
 
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Ihr redet immer von Hilfsjob. Der arbeitet eben im Wettbüro an der Kase und Organisation. Ist nicht so das das der Megakackjob ist. Er kommt klar damit. Der Kritikpunkt ist eben: trotz Job, so richtig Perspektive gibts nicht. Und selbst mit 2 Euro in der Stunden über dem Mindestlohn landest Du Stand heute in der Altersarmut. Und da muss was passieren, denn das kann man doch nicht allen ernstes für jemanden wollen, der regulär Vollzeit einer Arbeit nachgeht.
 

Deleted_38330

Guest
Hilfsjob ist für mich ein Synonym für ungelernte Arbeitsstelle. Er ist eine ungelernte Arbeitskraft. Wertungsfrei. Ich lese in diesem Thread besonders interessiert mit, aber bisher konnte noch niemand erklären, wie jemand am unteren Ende der Verdienstspanne nicht auch am unteren Ende der Altersvorsorge landet. Dass das nicht schön ist, ist mir bewusst. Und mir kann nun wirklich niemand vorwerfen, in einer "Akademikerblase" zu sitzen.
 
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Wenn bei einem 40 Stunden Job bei etwas über 1700 brutto die Altersarmut die Konsequenz ist, dann hat sich as System selbst überlebt. Dann braucht es diese "Absicherung" nicht mehr, dient sie de fakto dann nur noch dazu den aktuellen und baldigen Rentner zu helfen, nicht mehr der Generation die jetzt einzahlt. Reformen sind wichtiger denn je, gerade an dieser Stelle, darum gehts.

Aber das siehst Du anscheinend anders? Echt Pecht gehabt, selbst schuld? Wo ist der Anreiz für einen Menschen in so einem System zu funktionieren, wenn er weiß das er davon nichts hat?

Da ist Deiner MEinung nach kein Handlungsbedarf?
 

Deleted_38330

Guest
Worauf ich hier hinaus will:
Glaubst du, das System wird zeitnah so geändert, dass deine beiden Beispielpersonen davon profitieren? Um die geht es mir gerade. Ich nicht, daher sehe ich für deinen Koch auch keine Wahl, als zu versuchen, wieder als Koch zu arbeiten, falls es dafür nicht schon zu spät ist. Deswegen sage ich, ich kenne die Person nicht. Vielleicht ist er ja wirklich selbst schuld? Vielleicht ist er auch krank geworden, keine Ahnung. Auch für mich steht außer Frage, dass Handlungsbedarf besteht. Eine Lösung, wie ein Geringverdiener bzw. Niedriglohnbezieher nicht auch als Geringrentner endet, habe ich aber wirklich nicht, wie schon gesagt.
 
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Dabei sollte man auch nicht vergessen, dass "Armut" immer noch relativ definiert wird und dass jemand, der in Deutschland "offiziell" als arm gilt, in Wirklichkeit absolut nicht arm ist.
Von dem Anteil der Leute, die angeblich von Altersarmut bedroht sind, dürfte nur ein verschwindend kleiner Prozentsatz wirklich darum bangen müssen, Essen auf den Tisch zu bekommen.
 
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das ist völlig quatsch. n vernünftiger koch mit ausbildung verdient wesentlich mehr als n handwerker + immer auch die möglichkeit, sich selbstständig zu machen.

es ist im übrigen eine illusion, dass ein gelernter koch ein fähiger gastronom sei, ein gastronom benötigt v.a. kaufmännisches know how.
außerdem bedeutet er realistischerweise für die ersten 5 - 10 jahre sein privatleben aufzugenen, selbststäncigkeit in der gastro ist unheimlich tough und wenn man kein workoholic ist oder ungemneines glück hat kommt man damit grade so auf einen grünen zweig.

Dabei sollte man auch nicht vergessen, dass "Armut" immer noch relativ definiert wird und dass jemand, der in Deutschland "offiziell" als arm gilt, in Wirklichkeit absolut nicht arm ist.
Von dem Anteil der Leute, die angeblich von Altersarmut bedroht sind, dürfte nur ein verschwindend kleiner Prozentsatz wirklich darum bangen müssen, Essen auf den Tisch zu bekommen.

stimmt, von 660€ lässt sich in deutschland ganz vortrefflich leben, so viel rente bekommt man nämlich, wenn man sein leben land mindestlohn verdient.
 
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ich weiß tatäschlich genau wovon ich rede, weil ich genau das mache. gastronomie is tough, ja, das weiß man aber auch alles vorher.

kaufmännisches knowhow brauch man, natürlich, gesunder menschenverstand (wie bei mir, hehe) reichen aber auch aus.
das ist alles keine atomphysik. es brauch vor allem ein gewissen qualitätsanspruch, fleiß und n laden in guter lage(!!), dann klappt das auch.
 
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ich sehe ehrlich gesagt nicht wo du mir wiedersprichst.

meine eltern haben 30 jahre lang restaurants betrieben, mein vater ist gelernter koch gewesen und hat einen "abschluss in gastronomie" gemacht, ich habe in nem haufen restaurants teller gewaschen oder gekellnert und sehe ehrlich gesagt nicht, wie die kochausbildung einen dazu befähigen soll später ein lokal zu führen, das ist aber mmn ein generelles problem der gastronomie, fast jedes mittelständische restaurant dass ich kenne wird (ökonomisch betrachtet) beschissen geführt und genau ein gastronom den ich kenne arbeitet weniger als 60 stunden die woche, mehr ist eher die regel.

ich persöhnlich kenne nur 2 gelernte köche, die selbstständig sind und damit wirklich geld verdienen, einer von ihnen ist tim raue, der andere beutet 1€ jobber die die arge schickt aus, weil er keinen bock hat selbst zu arbeiten.

ich sage nicht, dass das unmöglich ist, das ist es weiss gott nicht, aber wie gesagt, ich sehe nicht, wie einen die kochausbildung dazu befähigen soll ein restaurant zu führen.
 
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TheGreatEisen

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Es scheint ja weitestgehend Einigkeit darüber zu bestehen, dass sich was an den prekären Jobs und Renten ändern muss. Das alles aus der Distanz zu fordern ist sicher eine nette Geste, ändert aber überhaupt nichts. Die Konsequenz müsste ja nicht zwingend eine Umverteilung auf der Besteuerungsebene sein, sondern einfach darin liegen, deutlich höhere Löhne zu bezahlen. Dann kostet der Friseurbesuch eben doppelt soviel, Essen gehen kostet deutlich mehr, jede Dienstleistung, in der Niedriglohnempfänger schuften könnte deutlich besser entlohnt werden. Man könnte sogar darüber nachdenken, den Mindestlohn drastisch zu erhöhen.

Entlastung einer Gruppierung zu fordern ist immer recht angenehm wenn man davon ausgeht, selbst nicht von der daraus resultierenden Belastung betroffen zu sein. Wenn man ein echtes Interesse an einer fairen Gesellschaft hat, könnte man bereits heute als Gutverdiener einen Teil seines Einkommens dafür einsetzen, dass es weniger arme Menschen gibt. Aber anstatt selbst die Initiative zu ergreifen oder die Partei zu wählen die genau so etwas umsetzen würde (d.h. die Linke oder in Ansätzen noch die SPD) haben diese Parteien in den letzten Jahren nicht allzu gut abgeschnitten. Also sind wir entweder zu einem großen Teil Heuchler oder schlicht unverstanden.

Alle beschweren sich über Foxconn, aber niemand zieht daraus persönlich Konsequenzen. Alle schwätzen über katastrophale Zustände in der Nutztierhaltung, aber komplett auf Fleisch vom Biohof umzustellen werden die wenigsten tun. Ich klammere mich hier nicht aus, ich halte mich in manchen Bereichen für recht fortschrittlich, in anderen sehe ich in mir selbst einen Heuchler, der sich selbst am nächsten ist. Am liebsten ist mir Fundraising für den gemeinnützigen Verein, dem ich vorstehe, aber eigene Kohle schieße ich nur sehr zurückhaltend rein, weil ich mir weismache, dass die Vereinsarbeit Ablasshandel genug ist.

Geht Euch das auch so? Dieser Wunsch, in vielen Bereichen etwas verbessern zu wollen, aber oft nicht über hohle Reden hinauszukommen?
 
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Guter Post, Eisen. Du hast einige der Kernprobleme erfasst.
Zu deiner Frage: Ich bin an einer Verbesserung der Lage für andere nicht ehrlich interessiert. Würde mich zwar schon im linken Spektrum verorten, aber aktiv etwas für Schlechtergestellte zu unternehmen, ist nicht wirklich auf meiner Agenda. Wobei ich auch dazu bereit wäre, für Dienstleistungen und Luxusgüter mehr zu bezahlen. Ich denk's mir jedes Mal beim Friseur: Halbleerer Salon, schnippschnippschnipp, 20€ bezahlt. Wie lebt der Typ davon? Und wie bezahlt er seine Mitarbeiter? Selbst mit den Damenhaarschnitten, die (Aufschrei!) viel mehr kosten, kann man doch kaum schwarze Zahlen schreiben. Gebe dann schon dick Trinkgeld, aber das ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

Ich hab selber in meinen 20ern teils in ziemlicher Armut gelebt, daher weiß ich jetzt erstmal zu schätzen, was ich habe. Meine berufliche Situation ist gut, aber derzeit noch ohne langfristige Planungssicherheit, weshalb ich auch nicht ernsthaft in der Lage bin, über derlei Investitionen nachzudenken. Erstmal gehts um das Bilden einer soliden Basis. Was mit Anfang 30 schon irgendwo absurd ist, aber so ist es eben, wenn man erstmal orientierungslos rumeiert und ein bisschen später ins Berufsleben einsteigt.
 
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Geht Euch das auch so? Dieser Wunsch, in vielen Bereichen etwas verbessern zu wollen, aber oft nicht über hohle Reden hinauszukommen?

Klar denke ich da auch oft drüber nach. Aber ich habe meine Meinung dazu, glaube ich, schon einmal ausführlicher dargelegt. Ich bin definitiv kein Altruist, glaube aber das "Gerechtigkeit" in Deutschland wichtig ist um selbst in Ruhe leben zu können. Bis zur Massenmigrationsthematik war ich übrigens überzeugter Linkswähler. Ich finde das sind durchaus Taten genug, gehöre ich doch genau zu der Zielgruppe, die die Linken im Gegenzug stärker in die Pflicht nehmen würden. Ich bin also kein Sofalinker aus der Habenichtese-WG denen es extrem leicht fällt von Umverteilung im großen Stil zu reden wie es hier auch immer wieder passiert. Wer nichts hat, verteilt natürlich gerne. Derzeit fällt mir es allerdings schwer Links zu wählen weswegen die letzte Wahl mit der Partei meine erste Protestwahl war.

Ich will jetzt hier auch nicht rumjammern wie schwer man es in der Jugend hatte, aber ich komme aus schwierigen Situationen und weiß was es heißt mit 450 Euro im Monat über die Runden kommen zu müssen und wie im Studium mein davor Angespartes langsam zusammen geschmolzen ist. Hilf Dir selbst, dann ist Dir geholfen hat bei mir funktioniert, wäre aber auch schön gewesen wenn es einfacher gegangen wäre.

Als sich die Groko noch gegenseitig ob 8,50 Mindestlohn die Eichel gestreichelt hat (liebe SPD, das hätte schon direkt mit Hartz4 kommen MÜSSEN, ausserdem deutlich höher und das wissen die entsprechenden Leute auch ganz genau, das ist eine wahre Heuchlertruppe), haben die Linken bereits deutlich darauf hingewiesen, dass das eben nicht reicht.

Im Gegenzug kann man natürlich die Frage stellen wieviele Taten man seinen "hohlen Phrasen" folgen lassen muss um nicht mehr als Heuchler zu gelten? Eine eigene Partei gründen? Dem Penner am C&A neber dem Bärentreff von jetzt an immer einen Euro zustecken wenn man vorbeigeht? Bei den Linken eintreten?

Im Grunde ist doch alles Heuchelei. Ich habe die Auffassung das wir gerade in Deutschland nichts umsonst machen, auch nicht spenden. Wir spenden genau so viel wie man problemlos verkraften kann um unser Gewissen zu beruhigen. Du redest ja auch richtigerweise von "Ablasshandel". Ich habe 45k auf der Bank. Ohne konkreten Verwendungszweck derzeit. Damit könnte ich 900 Kindern in Indien eine Augenoperation bezahlen, mit denen Sie wieder sehen könnten, sonst gehen dauerhaft bei denen die Lichter aus (hab da mal eine Reportage gesehen). Muss man da nicht, wenn einem es mit der Solidarität wirklich wichtig ist sofort "Shut up and take my money" sagen? Eien schnöde Zahl auf dem Konto gegen Augenlicht für Kinder?
Mach ich aber nicht. Machen die wenigsten. Stattdessen überlege ich mir "mal noch einen V8 zu gönnen" bis die Elektromobilität kommt. Wenn dann würde ich ein bisschen was geben, um mein Gewissen zu beruhigen. Weil ich das weiß gebe ich besser gar nix :ugly:
Auch nicht wirklich besser... bin ich genauso gefühlskalt wie MV?
 
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Es ist schlicht nicht deine Aufgabe, Augen-OPs in Indien zu bezahlen. Da kann man schon utilitaristisch argumentieren. Nur weil dann evtl. das Gewissen "reiner" ist, macht man doch keine solchen "Investitionen". Wobei natürlich klar ist, dass das ein bewusst überspitzt gewähltes Beispiel ist.

Ich stelle leere Pfandflaschen am Bhf immer neben den Mülleimer. Zählt das?
Im Ernst: Solidarität sollte mMn bei persönlich Bekannten / Freunden / Familie immer gelebt werden. Für das große Ganze muss ein staatliches System her.
 
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Gustavo

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Es scheint ja weitestgehend Einigkeit darüber zu bestehen, dass sich was an den prekären Jobs und Renten ändern muss. Das alles aus der Distanz zu fordern ist sicher eine nette Geste, ändert aber überhaupt nichts. Die Konsequenz müsste ja nicht zwingend eine Umverteilung auf der Besteuerungsebene sein, sondern einfach darin liegen, deutlich höhere Löhne zu bezahlen. Dann kostet der Friseurbesuch eben doppelt soviel, Essen gehen kostet deutlich mehr, jede Dienstleistung, in der Niedriglohnempfänger schuften könnte deutlich besser entlohnt werden. Man könnte sogar darüber nachdenken, den Mindestlohn drastisch zu erhöhen.


Zweifelhafter Punkt. Prinzipiell ist der Mindestlohn eine gute Idee, aber es ist keine gute Idee ihn als Instrument für social engineering zu benutzen. Es gibt definitiv eine Grenze, ab der ein Mindestlohn negative Verteilungseffekte für die Unterschicht hat, weil die Arbeitsplatzverluste zu groß werden. Davon sind wir vermutlich noch ein ganzes Stück entfernt und es ist bedauerlich, wie in der Debatte um den Mindestlohn Arbeitsplatzverluste eine viel größere Rolle spielen als Verteilungseffekte zwischen den Einkommensdezilen, aber letztendlich wirst du den Leuten damit massiv schaden, den Mindestlohn so hoch anzusetzen, dass dabei am Ende eine solide Rente steht. Wenn man das Problem ernsthaft angehen will, wird man nicht umhin kommen, bei der Rente sehr viel stärker vom Äquivalenzprinzip abzuweichen als bisher. Alles andere sind Nebenkriegsschauplätze: Mindestlohn, Ausländer, demografischer Wandel usw. usf.
So ungern ich es konstatiere, aber der Trick von Sozialpolitik im 21. Jahrhundert muss es sein, Leuten einzureden, die Umverteilung, die der Staat zu ihren Gunsten leistet, ist verdient. Unser Wirtschaftssystem bewegt sich unglücklicherweise nicht mehr in die Richtung, dass von wachsendem Wohlstand alle profitieren, also muss das durch die Politik korrigiert werden, ohne den Leuten zu deutlich zu verstehen zu geben, dass die meisten von ihnen über den Lebenszyklus gesehen Nettoleistungsempfänger sind. Mir wäre es lieber man könnte Leuten einfach Geld in die Hand drücken und sie würden das honorieren, aber es gibt einfach zu viele Leute denen das an der Würde kratzt. Dieses Land hat schon genug Frustrierte ...


Geht Euch das auch so? Dieser Wunsch, in vielen Bereichen etwas verbessern zu wollen, aber oft nicht über hohle Reden hinauszukommen?


Nicht wirklich. Collective Action Probleme sind schwierig zu lösen, das kriegt man nicht mal eben so hin.
 
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trotzdem gehts wohl den meisten so wie eisen. es gibt 10000 missstände und soweit ich mich mit politik beschäftige, ändert sich da nix. wieso ist es so schwierig, in der pflege vernünftige gehälter zu zahlen? warum konnte es soweit kommen, dass krankenhäuser privatisiert werden, die folgen waren doch klar und warum tut man jetzt in dem bereich nichts?
 
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Ich sehe es als Grundübel unserer Zeit an, dass einfache harte Arbeit nicht mehr reicht um eine Familie zu ernähren und ein kleines Häuschen zu bauen.
Ich bin in einer Siedlung aufgewachsen, die nach dem Krieg entstanden ist und die Nachbarn waren ganz normale alte Leute mit einer Ausbildung, die sich in den 60er und 70er Jahren ihre Häuser zusammengespart und Kinder großgezogen haben, die Frauen waren Hausfrauen. Heute ist das nicht mehr möglich und obwohl ich VWL studiert habe, kann ich nicht begreifen, warum das so ist. Angeblich ist der Lebensstandard so stark gestiegen - aber selbst wenn die Durchschnittsfamilie auf den Sommerurlaub in Malle verzichtet, ein paar Klamotten weniger kauft und kein Handy hätte, würde es doch niemals reichen, dass die Frau zu Hause bleiben und ein einfacher Angestellter sich ein Haus zusammensparen kann.
Diesen Sachverhalt würde ich gerne verstehen, was war früher an Löhnen, Abgaben, Steuern, Lebenshaltungskosten und Immobilienpreisen so derartig anders?

Zweiter Punkt: Große Teile der Arbeitnehmer haben tatsächlich keine Chance etwas anzusparen oder für das Alter vorzusorgen. Meine Freundin arbeitet im Hotel und so angenehm die Arbeit ist, der Lohn ist mehr als dürftig und nach Abzug von Steuern und Abgaben regelrecht beschissen und der jährliche Rentenbescheid wäre für mich persönlich ein Grund sofort die Arbeit einzustellen.
Dabei finde ich weniger die Höhe des Lohnes skandalös, der ist ja immerhin am freien Markt zustande gekommen und um beim Beispiel zu bleiben, will meine Freundin diese Arbeit gerne weitermachen. Der Skandal ist, wieviel von diesem kleinen Lohn an Steuern und Sozialabgaben abgeht. Da muss man ansetzen und die kleinen Einkommen weitgehend von Steuern und Sozialabgaben befreien. Die Leute sollen sich wieder mehr um sich selber kümmern können.

Wie das geht?
Mein Ansatz wäre folgender:
1. der unangenehme Teil: Massive Einsparungen bei Rente, Gesundheit und Sozialausgaben. Es gibt weniger Rente allgemein, besonders im höheren Bereich, es gibt viel mehr Eigenverantwortung und Selbstbeteiligung im Gesundheitswesen und es wird alles daran gesetzt die Zahl der Empfänger klein zu halten: Kein einziger Cent für EU-Ausländer, null Armutsmigration mehr, keine Flüchtlinge usw.
Gerade der Rentenabbau muss zeitlich gestaffelt erfolgen, da ja die Generation die jetzt in Rente geht die hohen Beiträge gezahlt hat, aber weniger Möglichkeiten zur Vorsorge gehabt hätte.
2. Verbreiterung der Beitragszahlerbasis: Keine Extrawürste mehr für Beamte, Selbstständige und andere erlauchte Kreise. Jeder Hans und Franz zahlt von jedem Einkommen das er erzielt in die Kranken- und Rentenkasse ein und alle haben die gleichen (niedrigen) Ansprüche.
3. Weitere Verbreiterung der Beitragszahlerbasis: Es ist grundsätzlich falsch, dass Arbeit so teuer ist und Einkommen aus Kapital und Immobilienbesitz demgegenüber steuerlich besser gestellt ist. Einkommen aus Kapital, Firmenanteilen etc. soll genau so wie Arbeit besteuert werden und ebenfalls in die Rentenkasse einzahlen. Wie man das hinbekommt, ohne eine gewaltige Kapitalflucht zu verursachen müssen sich schlaue Leute überlegen, ich kann es aus dem Stehgreif nicht beantworten.

Klingt alles irgendwie sozialistisch, ist es aber nicht. Am Ende will ich mehr Eigenverantwortung und dafür die wirtschaftlichen Voraussetzungen schaffen. Die bestehenden Grundlasten sollen dann auf ALLE Schultern verteilt werden, um sie 1. gleichmäßig gering zu halten und 2. ein allgemeines Interesse an niedrigen Staatsausgaben zu erhalten.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ich sehe es als Grundübel unserer Zeit an, dass einfache harte Arbeit nicht mehr reicht um eine Familie zu ernähren und ein kleines Häuschen zu bauen.
Ich bin in einer Siedlung aufgewachsen, die nach dem Krieg entstanden ist und die Nachbarn waren ganz normale alte Leute mit einer Ausbildung, die sich in den 60er und 70er Jahren ihre Häuser zusammengespart und Kinder großgezogen haben, die Frauen waren Hausfrauen. Heute ist das nicht mehr möglich und obwohl ich VWL studiert habe, kann ich nicht begreifen, warum das so ist. Angeblich ist der Lebensstandard so stark gestiegen - aber selbst wenn die Durchschnittsfamilie auf den Sommerurlaub in Malle verzichtet, ein paar Klamotten weniger kauft und kein Handy hätte, würde es doch niemals reichen, dass die Frau zu Hause bleiben und ein einfacher Angestellter sich ein Haus zusammensparen kann.
Diesen Sachverhalt würde ich gerne verstehen, was war früher an Löhnen, Abgaben, Steuern, Lebenshaltungskosten und Immobilienpreisen so derartig anders?

die immobilienpreise sind halt krass gestiegen. meine eltern haben so um 2000 rum ihr jetziges haus gekauft, nichts besonderes, reihenendhaus im bremer speckgürtel. hat vor 17 jahren etwa 250k gekostet, 2017 wurde es für fast das doppelte verkauft. ok da steckte auch viel eigenarbeit drin, ua ein komplettes stockwerk selbst ausgebaut, aber trotzdem kriegst du für das geld in der gegend nichts vergleichbares mehr. noch zehn jahre vorher haben unsere nachbarn ein freistehendes einfamilienhaus für denselben preis gebaut. warum das jetzt genau so ist kann ich auch nur erahnen, denke es hat etwas mit der landflucht zu tun, gerade hier im norden haben viele unternehmen und betriebe dicht gemacht und sind die die größeren städte gezogen, auch, um attraktiver für junge arbeitnehmer zu sein, die halt nicht gerne in der niedersächsischen pampa wohnen wollen.
 
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Das ist mir zu simpel.

Auch in der niedersächsischen Pampa kenne ich keine Leute mit einem Ausbildungsberuf, die als Alleinverdiener eine Familie ernähren und dabei ein Haus zusammensparen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
hm die kenn ich aber durchaus. sowohl selbstständige handwerker als auch - erst recht - fachabreiter bei vw und co.
 
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es gibt 10000 missstände und soweit ich mich mit politik beschäftige, ändert sich da nix. wieso ist es so schwierig, in der pflege vernünftige gehälter zu zahlen? warum konnte es soweit kommen, dass krankenhäuser privatisiert werden, die folgen waren doch klar und warum tut man jetzt in dem bereich nichts?

weil die leute immer wieder die selben parteien wählen, und sich dann wundern, warum sich nix ändert.
 
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In der bayerischen Provinz kann man sich heute durchaus noch ein Eigenheim leisten, es sollten aber schon zwei Einkommen da sein. Mit nur einem bezahlt man bis zur Rente die Hütte ab.

Grade mal spaßeshalber geschaut: In meinem Landkreis kosten "normale" Häuser mit ca. 150-200 m² Wohnfläche im Schnitt 250k.
Das ist schon machbar.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ist ja auch nicht schlimm das haus bis zur rente abzubezahlen, dann wohnt man im rentenalter noch durchschnittlich knapp 20 jahre mietfrei. ist doch besser als das ganze berufsleben lang miete zu zahlen und dann in der rente mit geringerem einkommen weiter miete zu zahlen.
 
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In der bayerischen Provinz kann man sich heute durchaus noch ein Eigenheim leisten, es sollten aber schon zwei Einkommen da sein. Mit nur einem bezahlt man bis zur Rente die Hütte ab.

Genau das haben die Leute früher eben gemacht: Haus in der Pampa gekauft und bis zur Rente abbezahlt.

ist doch besser als das ganze berufsleben lang miete zu zahlen und dann in der rente mit geringerem einkommen weiter miete zu zahlen.

Dafür dürfte man mit Miete mehr Geld zum sparen über haben. Rein finanziell gesehen dürfte da im Schnitt imo nicht viel Unterschied sein. Vor allem, wenn man zwischendurch öfter mal umziehen möchte, um einen besseren Job anzunehmen.
 
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