Arbeitszeitreduktion

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@Zweifeuerkraut:
Ja, wenn man Kinder hat, ist das mit mehr Nachteilen verbunden.
Deswegen finde ich ja besser, von 24-34 reinzuhauen, und dann, wenn man Kinder bekommt, eben schon etwas die Früchte genießen zu können -- inkl. der Option, mit einem weit besser bezahlten Job auf 80% gehen zu können.
Setzt jetzt voraus, dass man eher Anfang-Mitte Dreißig Kinder bekommt, was aber ja eher Standard ist.

@tic0r:
Einige, bspw.:
- Ex-Chef, der jetzt nur nebenbei Projekte macht & sonst "in Rente" ist
- Ein Kollege, der mit 38 komplett in Frührente gegangen ist
- Eingeschränkter: Ich selbst, der ich eben nur noch 40-45h/Woche mache, um mehr Zeit mit Familie zu verbringen
 
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Wie gesagt, Menschen die das versucht haben kenne ich auch einige. Ich kenne halt niemanden, bei dem das wirklich funktioniert hat. Aber ist ja gut, wenn das bei dir anders ist. 40-45h/Woche empfinde ich übrigens nicht als kürzer treten, das mache ich seit Berufsstart. :top2:
 
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Eine Reduktion auf 40-45h im Alter könnte ich mir tatsächlich auch gut vorstellen, jedoch muss das erarbeitete finanzielle Polster dafür natürlich auch ausreichend sein und das verdient sich nicht von selbst. Bis dahin ist bei mir jedenfalls noch ein weiter Weg.
 
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Okay, jetzt reden wir also von Arbeitszeitreduktion auf 45h. Ich denke, der Thread kann dann ins OT.
 
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Okay, jetzt reden wir also von Arbeitszeitreduktion auf 45h. Ich denke, der Thread kann dann ins OT.

Das hat er sicherlich auch komplett ernst gemeint.

Ist halt unterm Strich das Gute alte Pro:
"Für was im später leben, lebe jetzt! Kann morgen schon alles vorbei sein"
gegen kontra
"was macht Dich so sicher das Dein Leben exakt so weiterläuft wie jetzt und nie etwas in Deinem Leben passieren sollte was Dich dann wiederum zwingt Deinen Lebensstandard massiv anzupassen?"

Die Bewertung des Ganzen nimmt dann jeder individuell vor und wie schon vorher erwähnt verschiebt sich das Ganze mit Verantwortung durch Familie ein gutes Stück Richtung "spare in der Zeit, dann hast Du oder Deine Familie in der Not". Ich bin dennoch überzeugt das es leichter ist nachzulassen, als irgendwann plötzlich nach Bedarf ein Brikett drauf zu werfen, auch wenn mir ticor nicht so recht glauben will das ich nachlasse ;) Danke dafür.

Abgesehen davon verwehre ich mich dagegen das meine Kinder gar nichts von mir haben, aber sie müssen Abstriche machen (meine Jüngste schaut immer noch regelmäßig hinters Tablet und sucht mich und wenn sie als mal die Webcam umarmen fühle ich mich schon einen Moment schlecht), wofür sie aber etwas anderes bekommen. Die vorhandene Zeit nutzt man dann umso intensiver. Ich kann mir vorstellen das ich mir in den 10 Minuten Skype vorm zu Bett gehen wahrscheinlich sehr viel intensiver die Zeit für sie nehme (Stichwort: Aktives Zuhören) als der Papa, der immer da ist und das so recht gar nicht wahr nimmt/zu schätzen weis. Am Wochenende sowieso.

Auch mit dem Partner, den man durch die kleinen Pausen auch immer wieder auf neue zu schätzen weiß. Aber das ist vielleicht auch Charakterfrage. Ich glaube ich bin ein Mensch der schnell in einen gewissen Trott verfällt und dann vieles, auch den Partner, als selbstverständlich nimmt. Durch meine ständigen Situationswechsel bekämpfe ich diese negative Eigenschaft vielleicht ganz gut. Und der noch positivere Nebeneffekt ist die Kohle.
Ich will aber wirklich nicht bis ich alt und grau bin durch die Weltgeschichte gondeln.
 

Benrath

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Wir reden jetzt so sowieso nur noch über persönliche Präferenzen und Anekdoten und jeder wirft seine Präferenz als Optimum rein.

Abgesehen davon verwehre ich mich dagegen das meine Kinder gar nichts von mir haben, aber sie müssen Abstriche machen (meine Jüngste schaut immer noch regelmäßig hinters Tablet und sucht mich und wenn sie als mal die Webcam umarmen fühle ich mich schon einen Moment schlecht), wofür sie aber etwas anderes bekommen. Die vorhandene Zeit nutzt man dann umso intensiver. Ich kann mir vorstellen das ich mir in den 10 Minuten Skype vorm zu Bett gehen wahrscheinlich sehr viel intensiver die Zeit für sie nehme (Stichwort: Aktives Zuhören) als der Papa, der immer da ist und das so recht gar nicht wahr nimmt/zu schätzen weis. Am Wochenende sowieso.

Du gibt's dir aber mittlerweile schon sehr Mühe, das zu rationalisieren. Jetzt sind auf einmal deine 10 Skype Minuten besser als die 1h real kontakt. :deliver:
 
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# @ Bollo.

p.s.:
Meine Reduktion auf 40-45 ist absolut nicht "Teilzeit", aber eben ein Beispiel für "kürzer treten", da ich in den ersten 7-8 Jahren eher 60h gemacht habe.

Ich hätte auch keine Probleme, mehr Freizeit zu haben. Bspw. 80% mit nur 4 Tagen die Woche. Würde ich jederzeit gut machen können, entscheide mich aber bewusst dagegen, um mehr Kapital sparen zu können.
 

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Es geht darum, dass "jetzt viel Arbeiten um später früher Ruhe zu haben" ein Trugschluss sein könnte. In seinen vitalsten Jahren und in den wichtigsten Jahre der Kinder einfach alles in die Arbeit stecken, um dann im Alter ein paar Jahre früher in den Ruhestand zu treten und wegen Unterbeschäftigung depressiv zu werden ist womöglich nicht der beste Plan.

Ich überlege mir momentan ernsthaft auf 80% zu reduzieren. Das Geld reicht gut für meine Ansprüche und ich könnte die zusätzliche Freizeit sehr gut gebrauchen.

andersherum ist aber sein leben zu genießen und den fokus auf die freizeit zu legen vielleicht auch problematisch, wenn man dann im alter nicht nur nicht früher aufhören kann, sondern sich zB nur auf die staatliche rente verlassen muss.
ich stehe dem ersten persönlich näher (aber auch nur theoretisch :P) weil ich keine kinder habe und für niemanden verantwortung trage und das auch nicht möchte. mit kindern und familie dürfte das vielleicht anders aussehen.
 
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Es ging doch beim Thema gar nicht darum "nur das mindeste zu machen um irgendwie zu überleben" und dann am Ende auf Grundsicherungsrente angewiesen zu sein. Die Frage ist doch eher, ob jemand der 120k € im Jahr verdient, nicht viel besser "leben" würde, wenn er weniger arbeitet und dann eben "nur" 80k € nach Hause bringt. Der ist von Grundrente immer noch weit entfernt, der einzige "Verlust" ist im Grunde der, dass es im Rentenalter eben nicht für den Lamborghini Roadster reicht sondern man den Urlaub in Italien dann eben im BMW 6er Cabrio macht. So fucking what...

Klar sollte ein Arbeitnehmer der im Monat vielleicht unter 2k netto raus hat, nicht noch die Stunden von 40 auf 25 pro Woche reduzieren um dann zu merken, er wird im Alter zum Sozialamt rennen müssen. Aber ich glaube um so ein Szenario gehts hier bei den meisten auch gar nicht.
 
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Das hat er sicherlich auch komplett ernst gemeint.

Das habe ich in der Tat ernst gemeint. Bei Unterzeichnung meines Arbeitsvertrages habe ich zusätzlich eine sogenannte "opt out" Regelung unterschrieben, mit der ich meinen gesetzlichen Anspruch auf eine maximale Wochenarbeitszeit freiwillig abtrete.
Dies war notwendig, da ich neben der normalen wöchentlichen Arbeitszeit (42,5h) meist auch am Wochende zusätzlich mind. 12 Stunden anwesend sein muss, damit der Betrieb aufrechterhalten werden kann.

Insbesondere aufgrund der strukturellen Notwendigkeit ist das kein Problem für mich, allerdings kann es gelegentlich schonmal störend sein, kein "richtiges" Wochenende zu haben, z.B. wenn man mal außerhalb des gesetzlichen Urlaubs einen Kurztrip machen möchte oder so. Daher kann ich mir eine Reduktion auf nur Montag-Freitag irgendwann in der (mittelfernen) Zukunft gut vorstellen.
Insgesamt also eine ähnliche Situation wie bei Xantos. Das ist ein "Teilzeitmodell", mit dem ich mich potentiell anfreunden könnte, ohne das Gefühl zu haben, dass Arbeit liegengelassen wird.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Es ging doch beim Thema gar nicht darum "nur das mindeste zu machen um irgendwie zu überleben" und dann am Ende auf Grundsicherungsrente angewiesen zu sein. Die Frage ist doch eher, ob jemand der 120k € im Jahr verdient, nicht viel besser "leben" würde, wenn er weniger arbeitet und dann eben "nur" 80k € nach Hause bringt. Der ist von Grundrente immer noch weit entfernt, der einzige "Verlust" ist im Grunde der, dass es im Rentenalter eben nicht für den Lamborghini Roadster reicht sondern man den Urlaub in Italien dann eben im BMW 6er Cabrio macht. So fucking what...

ist das so? also ich kenne mich damit nicht wirklich aus, weil rente zum einen zu weit weg ist und ich zum anderen statt der gesetzlichen rentenkasse ins versorgungswerk einzahle, aber wieviel bekommt man so an rente wenn man im schnitt 80k über sagen wir 35-40 berufsjahre verdient hat? man will ja im alter seinen lebensstandard auch nicht unbedingt massiv runterschrauben müssen, eher wird man mehr geld brauchen, weil man viel mehr freizeit hat.
 
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Wer 80k € nach Hause schleppt, für den ist die gesetzliche Rente doch nur noch 'ne Grundabsicherung. Wer es mit so einem Gehalt nicht hinkriegt, privat vorzusorgen und im Rentenalter mehrere Hunderttausend € in Anlagen oder Immobilien auf der Hohen Kante zu haben, hat ganz ganz drastisch was falsch gemacht. Wieviel das bei 80k genau wäre weiss ich auch nicht, aber selbst jemand der nur 30k € Jahreseeinkommen über 40 Jahre hatte liegt über der Grundsicherung...

Das mit dem "Lebensstandard nicht runterschrauben müssen" habe ich auch noch nie verstanden. Man geht nicht mehr arbeiten, wie kann man erwarten, das selbe Einkommen weiter zu haben? Den Lebensstandard hält man dann selbstverständlich vom Ersparten. Immobilien, Autos und andere Wertgegenstände sollten ja bis dahin abbezahlt sein wenn man vorher gut verdient hat, was braucht man mehr als 1500-2000€ an Netto-Einkommen in dem Alter? Vorausgesetzt man hat noch 150k aufm Konto von dem man dann eben mal die eine oder andere Reise oder Anschaffung tätigt.
 

TheGreatEisen

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Wer 80k € nach Hause schleppt, für den ist die gesetzliche Rente doch nur noch 'ne Grundabsicherung. Wer es mit so einem Gehalt nicht hinkriegt, privat vorzusorgen und im Rentenalter mehrere Hunderttausend € in Anlagen oder Immobilien auf der Hohen Kante zu haben, hat ganz ganz drastisch was falsch gemacht.


Ähm. lol?

80k sind - mit der günstigen Steuerklasse 3 und zwei vollen Kinderfreibeträgen! - ca. EUR 4.300 netto.

Wir müssen gar nicht von München reden. Ausgehend von einer mittleren Preislage und mittleren Lebenshaltungskosten ist mir kein Szenario bekannt, mit welchem man mit diesem Einkommen im Rentenalter mehrere hundert K ansparen soll. Den Sparplan will ich gerne mal sehen, da unterschreibe ich noch heute. Eine Familie mit 2 Kindern hat gewisse Ansprüche, und 3.000 sind da schnell weg. Dazu kommen Rücklagen, Urlaub, unerwartete Ausgaben usw. Vielleicht ein kleiner ETF-Sparplan, oder ein Fondssparplan, mehr ist da nicht drin.

Vielleicht sollten sich manche hier mal ihre Rente auf Basis des aktuellen Rentenniveaus (welches weiter absinken! wird) ausrechnen. Da die Rente bis dahin voll besteuert wird, bleibt idR viel weniger, als man das heute vermuten würde.

Die "Glücksforschung" wird vermutlich keine dynamische Betrachtung hergeben, sondern vielmehr stichtagsbezogen durchgeführt. Mag sein, dass man mit 38 mit 80k "glücklicher" ist als der 150k Kerl, aber eine Zukunftsprognose ist nahezu unmöglich.

Ich kenne einige Leute, die zwischen 30-45 richtig gebuckelt haben, um jetzt deutlich entspannter unterwegs zu sein. Der Grund ist recht simpel: In der Aufbauphase haben sich diese Leute eine exponierte Stellung erworben, entweder auf Grund hervorragender Expertise auf ihrem Fachgebiet oder aufgrund eines überragenden Netzwerkes. Das führt dann dazu, dass die jeden Freitag zuhause bleiben, ohne große Einkommenseinbußen hinnehmen zu müssen.

Niemand wird gezwungen, 50-60 h arbeiten zu gehen und der Kohle hinterher zu laufen. Wie pinko schon sagt, jeder hat seine Präferenzen. Aber man sollte m.E. nicht glauben, man könne flexibel eine Karriere zu einem beliebigen Zeitpunkt auf "ON" stellen und erwarten, dass irgendetwas passiert. Und dann im Alter nicht heulen, dass es nicht für die Weltreise reicht oder dass die Rente deutlich niedriger ist als erwartet.
 
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Hier ein nettes Video was Stand jetzt bei der gesetzlichen Rente wirklich am Ende übrigbleibt.
Ist zwar ein wenig länglich aber der rechnet das schön an Beispielen durch und bezieht auch Inflation, Steuern usw. ein.
Fazit: quasi nichts
Wer wirklich im Alter entspannt leben will muss entweder wirklich massiv Kohle verdienen oder am besten mit 20 schon anfangen fürs Alter wegzulegen.
 
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Wenn man mit deinen Werten arbeitet, dann könnte die Familie ja ca. €500-1.000 / Monat sparen.
Nach 30 Jahren und mit 4% Realverzinsung sind das €335.000-670.000 heutiger Kaufkraft.
4% Realverzinsung (also nach Inflation) ist durchaus realistisch für Aktien.
Und 30 Jahre sind realisitsch für einen 30-jährigen, der mit 60 in Rente geht.
Damit könnte man sich dann um ca. €1-2k / Monat (auch hier heutige Kaufkraft) die Rente aufstocken.

Ist also durchaus machbar.

Tough wird es erst mit geringeren Einkommen oder wenn man halt mit 50 in Rente gehen möchte.
Dann wäre es schon nicht mehr so einfach, von den €120k auf die €80k in Syzygys Beispiel runterzugehen.

Ist halt eine Güterabwägung, die jeder für sich machen möchte.

Wo ich in der Praxis einen klaren Punkt für die "eher Teilzeit"-Fraktion sehe, ist, dass auch die meisten mit guten Gehältern dann oft kleine Sparquoten haben. Sprich, es wird eben nicht Zeit heute vs. mehr Zeit später eingetauscht, sondern Zeit gegen Lifestyle-Inflation -- bspw. Neuwagen statt Gebrauchtwagen, Kreuzfahrt statt Mallorca, iPhone X statt altem Galaxy etc.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Hier ein nettes Video was Stand jetzt bei der gesetzlichen Rente wirklich am Ende übrigbleibt.
Ist zwar ein wenig länglich aber der rechnet das schön an Beispielen durch und bezieht auch Inflation, Steuern usw. ein.
Fazit: quasi nichts
Wer wirklich im Alter entspannt leben will muss entweder wirklich massiv Kohle verdienen oder am besten mit 20 schon anfangen fürs Alter wegzulegen.

also nach dem video für 80k sowas wie 2900 euro brutto im monat. na vielen dank, da fährste sicher von mit dem cabrio nach italien ^^
 

TheGreatEisen

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Wenn man mit deinen Werten arbeitet, dann könnte die Familie ja ca. €500-1.000 / Monat sparen.
Nach 30 Jahren und mit 4% Realverzinsung sind das €335.000-670.000 heutiger Kaufkraft.
4% Realverzinsung (also nach Inflation) ist durchaus realistisch für Aktien.
Und 30 Jahre sind realisitsch für einen 30-jährigen, der mit 60 in Rente geht.
Damit könnte man sich dann um ca. €1-2k / Monat (auch hier heutige Kaufkraft) die Rente aufstocken.

Ist also durchaus machbar.

Tough wird es erst mit geringeren Einkommen oder wenn man halt mit 50 in Rente gehen möchte.
Dann wäre es schon nicht mehr so einfach, von den €120k auf die €80k in Syzygys Beispiel runterzugehen.

Ist halt eine Güterabwägung, die jeder für sich machen möchte.

Wo ich in der Praxis einen klaren Punkt für die "eher Teilzeit"-Fraktion sehe, ist, dass auch die meisten mit guten Gehältern dann oft kleine Sparquoten haben. Sprich, es wird eben nicht Zeit heute vs. mehr Zeit später eingetauscht, sondern Zeit gegen Lifestyle-Inflation -- bspw. Neuwagen statt Gebrauchtwagen, Kreuzfahrt statt Mallorca, iPhone X statt altem Galaxy etc.


Ok, wir gehen da von unterschiedlichen Werten aus. Ich glaube nicht, dass eine vierköpfige Familie bei dem og Einkommen über 30 Jahre kontinuierlich 500-1000 Euro weglegt. Es sei denn, die Familie kauft sich keine Autos, fährt nicht in den Urlaub, muss keine Sonderausgaben schultern usw. Klar, möglich wäre es, aber mehr als 250 halte ich nicht für realistisch.
 
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Ich bin von deinem Post ausgegangen, Zitat:
"Eine Familie mit 2 Kindern hat gewisse Ansprüche, und 3.000 sind da schnell weg. Dazu kommen Rücklagen, Urlaub, unerwartete Ausgaben usw."

Für Rücklagen, Urlaub, unerwartete Ausgaben habe ich 300-800 / Monat veranschlagt, dann war ich bei 500-1000 Sparrate pro Monat.

Klar, das machen nicht viele.
Aber es ist absolut nicht "krass", sondern entspricht ja gerade mal 12-23% Sparquote aufs Netto bezogen.
Da finde ich eher unter 12% Sparquote krass unverantwortlich
 
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gewisse Ansprüche

Ich glaube bei dieser Frage sind die Beteiligten hier am weitesten auseinander und können daher die Argumente des gegenüber wenig verstehen. Ich zB verdiene deutlich weniger als 80k und gebe 60% meines Nettos aus (SK1). Und ich kaufe mir eigentlich alles, was ich gerne haben möchte.
Bei 80k würde ich wahrscheinlich mehr sparen als ich ausgeben würde.
 

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Abgesehen davon verwehre ich mich dagegen das meine Kinder gar nichts von mir haben, aber sie müssen Abstriche machen (meine Jüngste schaut immer noch regelmäßig hinters Tablet und sucht mich und wenn sie als mal die Webcam umarmen fühle ich mich schon einen Moment schlecht), wofür sie aber etwas anderes bekommen. Die vorhandene Zeit nutzt man dann umso intensiver. Ich kann mir vorstellen das ich mir in den 10 Minuten Skype vorm zu Bett gehen wahrscheinlich sehr viel intensiver die Zeit für sie nehme (Stichwort: Aktives Zuhören) als der Papa, der immer da ist und das so recht gar nicht wahr nimmt/zu schätzen weis. Am Wochenende sowieso.
:rofl2::rofl2::rofl2:
Also, das kann ich wirklich nicht unkommentiert stehen lassen. Mal abgesehen davon, dass es für das Wohlbefinden von Menschen wichtig ist, dass sie körperliche Nähe zu anderen haben und es für Kinder besonders gegenüber deren Bezugspersonen, meistens den Eltern gilt, kann doch keiner ernsthaft glauben, dass man in zehn Minuten das schafft, wofür andere eine Stunde brauchen. Ich kann ja gerne Artikel wieder ins Feld führen, aber das schlägst du wohl genauso in den Wind wie das zur Glücksforschung. Du willst eine sichere Zukunft? Die sichere Zukunft ist, dass wenn deine Tochter 18 Jahre alt wird, sich einige Dreißig- bis Vierzigjährige über ein neues Mädel mit Daddy Issues auf dem Fickmarkt freuen können.

@Karrieristen generell:
Ja, man muss die Stellschrauben einer Karriere früh drehen, damit sie recht einfach gelingt, aber glaubt ihr, dass das für die Beziehung zu eurer Familie nicht genauso gilt? Meint ihr, ihr könnte zehn Jahre lang meistens in der Arbeit hocken und eure Ehefrau und Kinder haben dennoch eine gute Beziehung zu euch. Mein Vater hat auch wegen der Arbeit eher durch Abwesenheit geglänzt, und ich kenne genug denen es genauso ging. Eine gute Beziehung ist es bei keinen geworden, und das wurmt alle deutlich mehr, als das finanziell angenehme Leben, dass dadurch möglich wurde.
Das ist so der übliche Weg, wie der übertriebene Fokus auf finanzielle Sicherheit entsteht. Vielleicht solltest du doch mal versuchen, nur so hoch zu springen wie du musst? Aber ist für die Generation Werkesel wohl schwer zu verstehen. Ich komme btw. aus einer Migrantenfamilie, die den ersten Fernsehr vom Sperrmüll eingesammelt und selbst repariert hat. Mein erster Urlaub war auf nem Campingplatz 15km von der Wohnung und ich durfte bis ich 10 war mit meiner Schwester in einem Zimmer schlafen. War letztlich trotzdem meine glücklichste Zeit; anschließend waren beide Eltern berufstätig und nie im Haus. Geld gab's dann mehr, aber mit Sicherheit nicht mehr Glück und Zufriedenheit. Weder bei mir, noch bei meinen Eltern.

Beste Anekdote in dem Zusammenhang.
 
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:rofl2::rofl2::rofl2:
Ich kann ja gerne Artikel wieder ins Feld führen, aber das schlägst du wohl genauso in den Wind wie das zur Glücksforschung. Du willst eine sichere Zukunft? Die sichere Zukunft ist, dass wenn deine Tochter 18 Jahre alt wird, sich einige Dreißig- bis Vierzigjährige über ein neues Mädel mit Daddy Issues auf dem Fickmarkt freuen können.

Also nun wirds echt albern oder ist das Dein Wunschdenken damit Du dann auch mal einen Stich landen kannst? Will mir mit wissenschaftlichen Belegen zur Glücksforschung und körperlicher Nähe kommen und haut dann so eine Kacke aus der Hüfte raus. Such dafür erstmal einen Artikel :rofl:
 

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Überspitzt nennt man das, aha.
Frage ich mich halt wieso Du mit der "Daddy-Issues-Fickfleisch-Markt"-Nummer Deinen Post selbst entwertest, vorher hats eigentlich ganz gesittet hier geklappt. Wolltest auch mal witzig sein?
 

Benrath

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Also nun wirds echt albern oder ist das Dein Wunschdenken damit Du dann auch mal einen Stich landen kannst? Will mir mit wissenschaftlichen Belegen zur Glücksforschung und körperlicher Nähe kommen und haut dann so eine Kacke aus der Hüfte raus. Such dafür erstmal einen Artikel :rofl:

Also komm bitte, das war echt die traurigste Rechfertigung, die ich hier seit langem gelesen habe. Owne deinen shit wenigstens, statt so zu tun als ob du dich so herzlich intensiv mit deiner Tochter ganze 10 Minuten vor dem Schlafengehen beschäftigts. Man versteht ja deinen Beweggrund und wo du herkommst, aber das macht betroffen und zeugt von ner Menge Selbstbetrug.

und jetzt halt wieder, sollen wir alle bei dem bullshit aplaudieren, dass du en passent alle zu Hause Väter degradiert hast, weil deine 10 Minuten Skype > als mehr Zeit in Persona zu Hause.

Seriously wer Bullshit schreibt, muss damit dillen.
 
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War überhaupt keine Rechtfertigung, aber ist halt wie es ist. Und ich habe nirgendwo den Vergleich gegen eine Stunde gebracht, weiß nicht woher der kommt. Von mir nicht. Und "Quality Time" kann vieles sein. Vielleicht verstehst Du das auch noch nicht?
Überhaupt sagt mal ... bevor Ihr ComMods hier reingesteppt seid hat das wirklich gut mit dem Umgangston geklappt, gibt Euch das nicht zu denken?

@Pinko: heißt ja nicht das es keine Nähe gibt wenn ich da bin oder ist das hier ein binäre Sache? Und wer weiß, vielleicht sitz ich mit 55 zu Hause im Ruhestand... da sind meine gerade 16 und 13. Und kann für sie da sein während andere vielleicht sogar wieder von 30 auf 40 Stunden upgraden mussten und keine Zeit haben.
 
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Benrath

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Weil halt vorher keinen so einen dämlichen Vergleich bzw Rechtfertigung wie folgendes gebracht hat

Abgesehen davon verwehre ich mich dagegen das meine Kinder gar nichts von mir haben, aber sie müssen Abstriche machen (meine Jüngste schaut immer noch regelmäßig hinters Tablet und sucht mich und wenn sie als mal die Webcam umarmen fühle ich mich schon einen Moment schlecht), wofür sie aber etwas anderes bekommen. Die vorhandene Zeit nutzt man dann umso intensiver. Ich kann mir vorstellen das ich mir in den 10 Minuten Skype vorm zu Bett gehen wahrscheinlich sehr viel intensiver die Zeit für sie nehme (Stichwort: Aktives Zuhören) als der Papa, der immer da ist und das so recht gar nicht wahr nimmt/zu schätzen weis. Am Wochenende sowieso.

Da geht einem halt die Hutschnur hoch. Nicht nur, dass du ja noch so viel mehr verdienst und Karriere machst, nein über Skype beschäftigst du dich Intensiver als der stay home dad, der das so recht gar nicht wahr nimmt / zu schätzen weis.

Ekelhaft.

Steh halt wenigstens dazu, dass das "überspitzt" und dum war. Nicht mal jetzt willst du es zugeben und tust so als wäre es kein Vergleich und/oder Rechtfertigung gewesen. Was denn sonst? Ein Beispiel aus deinem Leben.

Wir reden hier seit Seiten vom Trade Off Karriere vs. WLB / Familie und dann sowas. Nei alter.

und jetzt noch mal die Krone
Vielleicht verstehst Du das auch noch nicht?

Nein ich habe keine Kinder. Braucht man nicht um zu erkennen, das deine Aussage Bullshit war und eine Herabwürdigung aller, die im Leben andere Prioritäten als du gesetzt haben. Der Spruch ist btw immer der letzte Strohhalm aller Eltern, wenn sie keine Argumente mehr haben.

Btw. Ich glaube ich würde deine Aussage tatsächlich nicht verstehen, falls ich Kinder haben würde.
 
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Manchmal glaube ich ja fast Du wartest nur darauf das ich was schreibe um dann loszulegen, egal in welchem Forum ;)
Trigger ich Dich so hart?

Meine Aussage war überhaupt nicht überspitzt sondern sogar ziemlich genau auf mich selbst bezogen. Hatte ich auch mal zwischen den Zeilen geschrieben. Hättest Du merken können, wenn Du da wert drauf legen würdest. Aber gerne nochmal: als ich zwischenzeitlich mal nicht ganz so viel unterwegs war, habe ich viele Dinge recht schnell zu Hause sehr selbstverständlich genommen. Das schadet allen meines Erachtens mehr, als das was ich jetzt mache.
Und ich weiß auch nicht, wie oft ich schon geschrieben habe dass das eben bei mir funktioniert. Und bei anderen muss es das nicht. Hat hier anscheinend auch jeder mitbekommen. Du halt nicht. Wahrscheinlich weil Du das auch gar nicht willst. Keine Ahnung was Du gerade versuchst, aber das macht so keinen Spass hier. Gratuliere, dass zweite Topic in dem Du das geschafft hast.

Btw. Ich glaube ich würde deine Aussage tatsächlich nicht verstehen, falls ich Kinder haben würde.
Warst Du nicht der, der sich immer so gross gegen "was wäre wenn" wehrt? Du weißt es nicht. Du kannst es nicht wissen. Also nimm doch nicht etwas an über das Du nun wirklich keine Ahnung hast.
 
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@Pinko: heißt ja nicht das es keine Nähe gibt wenn ich da bin oder ist das hier ein binäre Sache? Und wer weiß, vielleicht sitz ich mit 55 zu Hause im Ruhestand... da sind meine gerade 16 und 13. Und kann für sie da sein während andere vielleicht sogar wieder von 30 auf 40 Stunden upgraden mussten und keine Zeit haben.

wenn du vorher nicht für sie da warst, scheißen sie auf dich. natürlich ist das nicht binär, aber du weißt sicher, an welchem ort des internets wir uns hier befinden. wer gibt, muss auch einstecken können. kann dir nur raten, dich nicht selbst zu belügen, sondern alles mögliche zu tun, um für deine familie in realiter präsent zu sein.
 

Benrath

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Jo die message hier ist, die anderen haben dich alle missverstanden und du hast das nur auf dich bezogen ;)
 
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Ich kann mir vorstellen das ich mir in den 10 Minuten Skype vorm zu Bett gehen wahrscheinlich sehr viel intensiver die Zeit für sie nehme (Stichwort: Aktives Zuhören) als der Papa, der immer da ist und das so recht gar nicht wahr nimmt/zu schätzen weis. Am Wochenende sowieso.

ich glaube schlicht, dass das hier ungünstig formuliert ist und deswegen missverstanden wurde, was du eigentlich sagen wolltest ist, dass die 10 minuten die du mit deiner frau vor dem zu bett gehen verbringst sich für dich unheimlich intensiv anfühlen.
 
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Ich glaube bei dieser Frage sind die Beteiligten hier am weitesten auseinander und können daher die Argumente des gegenüber wenig verstehen. Ich zB verdiene deutlich weniger als 80k und gebe 60% meines Nettos aus (SK1). Und ich kaufe mir eigentlich alles, was ich gerne haben möchte.
Bei 80k würde ich wahrscheinlich mehr sparen als ich ausgeben würde.

Genau das ist der Punkt. In meinem Bekannten- und Verwandtenkreis sind quasi alle mit stattlichen Vermögenswerten in die Rente gegangen. Um die 100k oder drüber. Und niemand von denen hat auch nur im Ansatz 80k€ brutto im Jahr gehabt. Die meisten nichtmal 50k. Die hatten dennoch ein völlig zufriedenes Leben, in dem sich Glück eben nicht um Konsum drehte. Ach ja, und auch die hatten Urlaube, Autos und haben ihre Wohnungen geheizt und nicht nur hartes Brot gekaut. Und sie waren 20h mehr in der Woche für ihre Familien da als die "High Performer" die ihre Kinder via Skype ins Bett bringen... Muss schwarze Magie am Werk sein.
 
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Mehr Geld gibt es, wenn man nach Gelegenheiten sucht. Einfach mehr Zeit in dieselbe Sache zu investieren halte ich für sehr fraglich. Ist man dadurch produktiver? Wohl kaum. Selbst wenn man trotzdem denselben Stundensatz (oder sogar mehr) bekommt, schafft man nicht mehr als jemand der sich gut überlegt in welche Projekte er seine Arbeitskraft investiert.
 
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@Pinko: heißt ja nicht das es keine Nähe gibt wenn ich da bin oder ist das hier ein binäre Sache? Und wer weiß, vielleicht sitz ich mit 55 zu Hause im Ruhestand... da sind meine gerade 16 und 13. Und kann für sie da sein während andere vielleicht sogar wieder von 30 auf 40 Stunden upgraden mussten und keine Zeit haben.

keine sorge, mit 16 und 13 haben die gar keinen bock mehr auf den peinlichen nerdvater und schicken dich möglichst oft möglichst weit weg.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Meint ihr, ihr könnte zehn Jahre lang meistens in der Arbeit hocken und eure Ehefrau und Kinder haben dennoch eine gute Beziehung zu euch. Mein Vater hat auch wegen der Arbeit eher durch Abwesenheit geglänzt, und ich kenne genug denen es genauso ging. Eine gute Beziehung ist es bei keinen geworden, und das wurmt alle deutlich mehr, als das finanziell angenehme Leben, dass dadurch möglich wurde.

ich bin, wie in der ukraine üblich, bis zur einschlung bei meinen großeltern aufgewachsen, hab meine eltern also erst mit 6 jeden tag gesehen. und auch hier in deutschland haben beide gearbeitet, vor sieben war eigentlich nie einer zuhause. trotzdem habe ich ein tolles verhältnis zu meinen eltern und hatte nie das gefühl, dass sie keine zeit für mich hätten.
deutsche sind da wirklich völlig bescheuert, weil sie meinen ihr weg sei das non plus ultra. dabei läuft es in anderen ländern komplett anders, sei es frankreich, china oder japan - aber für deutsche sind immer alle raabeneltern, die nicht das gluckensystem als ultimatives erziehungskonzept anerkennen. bringt eigentlich auch nix darüber zu diskutieren, weil die meinungen da unverrückbar sind, deutsche sind auch davon überzeugt, dass hitler rauskommt, wenn man das kind von tag 1 fremdbetreuen lässt wie in frankreich üblich. ist finds einfach nur witzig :troll:

achja und wieviele deutsche kenne ich, die ein beschissenes verhältnis zu ihren eltern haben oder gar keins? die meisten deutschen kollegen oder freunde rufen ihre eltern vielleicht 1 mal im monat an, besuch so 2 mal im jahr tops. wieviele russische oder türkische kollegen haben nen schlechten draht zu ihrer familie? aus meinem umkreis keiner. und die wurden alle nicht von daheimsitzenden müttern und halbtagsvätern betreut, sondern haben sich mit 8 ihr essen selber gekocht weil keiner zuhause war. just the nahbereichsbeobachtung. ehrlichgesagt fällt mir grad kein "ausländer" ein, der nicht ein enges familienverhältnis hat, dabei aber EXTREM viele deutsche die hart auf ihre familie scheissen.
"ich bin mein eigenes individuum, ich lebe mein leben, freunde sind wichtiger als familie blablabla" - höre ich nur von deutschen.
 
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TheGreatEisen

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Ich glaube wir sind uns alle einig, dass "nackte Anwesenheitszeit" alleine noch keine gute Beziehung zu seinen Kindern bewirkt. Ob man zu seinem jugendlichen oder ausgewachsenem Kind eine gute Beziehung hat, hängt von vielen Faktoren ab. Und in vielen Fällen machen es sich Kinder auch recht leicht, indem sie sämtliche Fehlentwicklungen der letzten 25 Jahre auf die Eltern schieben. Aber Konsens ist auch, dass man irgendwann in seinem Leben einmal ein Näheverhältnis aufbauen muss, um dem Kind später nicht egal zu sein. Bollo meinte vermutlich, dass ein liebevoller Vater, der seine Kinder über Skype ins Bett verabschiedet, immer noch mehr bewirkt als ein teilnahmsloser Dad, der zwar physisch anwesend ist, aber nicht viel für die Kinder übrig hat. Ich habe ein paar Kumpels aus meinem Heimatdorf, bei denen wirken die Kinder fast wie Fremdkörper.

Welcher Kulturkreis den größten Schaden bei seinen Kindern anrichtet, will ich nicht beurteilen. Wir sind ja tatsächlich eher die klassischen Deutschen, Frau zuhause bei den Kindern, Kinder gehen erst mit 3+ in den Kindergarten, mehr als halbtags will meine Frau nie arbeiten. Ich halte mir die Wochenenden komplett für die Familie frei. Man muss in dieser Konstellation eher darauf achten, ob dieses Modell nicht eines Tages quasi zur Selbstaufgabe führt. Ich kann jede Frau verstehen, die ihren eigenen Weg gehen will und deshalb das Kind früher in die Betreuung gibt. Für mich sind das keine Rabeneltern. Ich bin aber froh, das altmodische Modell fahren zu dürfen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Aber Konsens ist auch, dass man irgendwann in seinem Leben einmal ein Näheverhältnis aufbauen muss, um dem Kind später nicht egal zu sein.

auf jeden fall! aber wie dieses näheverhältnis aufzubauen ist, wieviel physische oder psychische nähe oder aber auch distanz (!) sie benötigt ist höchst individuell und hängt von einer vielzahl von faktoren und insb dem jeweils individuellen charakter jedes kindes ab, mit dem es auf die welt kommt. neue forschungen zeigen, dass sehr viel vom charakter bereits bei der geburt genetisch bestimmt ist und erziehung sowieso nur einen sehr geringen einfluss hat ->
https://www.zeit.de/2018/41/genetik-kinder-verhalten-erziehung-psychologie
Jahrzehntelange Forschungen zeigen: Die wichtigsten Charaktermerkmale von Menschen sind von der Geburt an festgelegt – sagt der Verhaltensgenetiker Robert Plomin.

Man muss in dieser Konstellation eher darauf achten, ob dieses Modell nicht eines Tages quasi zur Selbstaufgabe führt.

ganz genau und vor allem nicht zur maßlosen enttäuschung! ich errinere mich noch gut an die threads hier, wo es hiess "freunde sind die familie, die man sich aussucht" und "natürlich kommen meine eltern ins heim, wenn die betreuung zu stressig wird". wahrscheinlich haben sich einige der besagten eltern auch große mühe gegeben, auf vieles verzichtet, uA auch auf einen lebensabend mit deutlich mehr finanziellen freiheiten und pro (fehlendem kind) so um die halbe million oder mehr auf dem konto. und als dank kriegen sie gar nichts.

Welcher Kulturkreis den größten Schaden bei seinen Kindern anrichtet, will ich nicht beurteilen.

ich seh es genau andersherum. es ist völlig egal, ob die kinder vom ganzen dorf aufgezogen werden, von der nanny wie in frankreich, von den großeltern wie im slavischen raum üblich oder oder oder. alle werden im mittel relativ normale und gesunde menschen, es gibt keinen goldenen oder richtigen weg. ganz bestimmt nicht den "deutschen" weg, der seit vielleicht gerade 100-150 jahren überhaupt existiert. davor gab es überhaupt keine diskussion darüber, dass alle menschen arbeiten müssen, um zu überleben. den luxus einen großteil seines lebens der kinderbetreuung zu opfern haben menschen erst seit kurzem und komischerweise bestand die welt vorher auch nicht aus lauter psychopathen die ihre eltern gehasst haben.
 
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