Man darf bei iTunes nicht vergessen, dass (Halbwissen) eine Zielgruppe erreicht werden soll, die nicht unbedingt der untersten Schicht entspricht. Frei nach dem Motto, wer sich einen iPod oder ein iPhone kauft, nimmt bewusst einen höheren Preis in Kauf (vielleicht sind die Produkte auch wirklich besser, aber keine Erfahrungswerte), dem tun die paar Cent bis einige Euro für Downloads aus dem iTunes-Store nicht weh. Meine jetzt auch wirklich nur Musik, k/A, ob da Filme angeboten werden. Zu faul, jetzt nachzugucken.
Natürlich kann man iTunes auch unabhängig von Apple-Zeugs zum Kauf von Musik nutzen, oder/und als Musikverwaltung, aber gerade die Bindung von Beidem dürfte bei Apple für einen ordentlichen Schwung sorgen. Zumal immer mehr Songs DRM-frei sind bzw. für einen relativ geringen Aufpreis DRM-frei gemacht werden können. Wenn ich mich nicht verlesen habe, gilt das sogar für sämtliche MP3s seit Mitte 2009. Die Leute, die nicht viel von iTunes halten, werden dahingegen eh eine Alternativsoftware nutzen, falls sie etwa einen iPod besitzen.
Und, was die Kulturflatrate angeht, wäre das nur eine grundlegende Idee. Die Feinheiten sind natürlich das Problem, da die Leute sehr unterschiedliche Nutzungen davon haben. Ist ähnliche der GEZ, die aber nicht nur ich als Zwangsabgabe dagegen völlig sinnlos finde, wenn die ARD den Löwenanteil beinhaltet, zusätzlich in bestimmten Zeiten auch Werbung sowie Product Placement (Wetten, dass im ZDF) betreiben darf und die Frage nach dem "Bildungsanspruch" bei manchen Formaten subjektiv schon sehr fragwürdig ist. Will aber nicht abschweifen.
Die bisherigen Downloadmodelle im Bereich Musik haben im Moment häufig einfach noch zuviele Nachteile. Entweder sind es immer noch Dateien mit zu schlechter Audioqualität bzw. Bitraten, dann vermiesen einem begrenzte Brennrechte oder/und ein defektes System den Hörgenuß (auch wenn man das durch ein simples Kopieren als Audio-CD wieder umgehen könnte - das wäre aber eventuell wieder illegal, sich davon wieder Kopien zu erstellen, wenn man dadurch den Kopierschutz umgangen hat). Warum gerade iTunes so punktet, keine Ahnung. Haben wirklich eher besserverdienende Leute die höherwertigen Produkte von Apple (in der U-Bahn kann man schlecht ansehen, ob sich da ein Jungspunt sich das Ding mühsam erbettelt hat bei den Eltern trotz sozial mittlerer oder unterer Schicht bzw. der Besitzet dagegen automatisch dem iTunes Shop auch besser aufgeschlossen ist
)?
Was Raubkopien generell angeht, ist es einfach die Leichtigkeit, da dranzukommen. Webseite aufrufen, ein paar Mal klicken und der Download beginnt. Und wenn peinliche Fehler wie bei Ubisoft mit Assassin's Creed II auftreten, begünstigt das nochmal die Raubkopierer (mit seiner LEGALEN Version ist ein Spielen nicht möglich, die Piraten können dagegen problemlos zocken). Aber dennoch gebe auch ich zu, dass das durchaus helfen kann, bei Musik eine Band bekannter zu machen und sich durchaus auch mal das Album zu kaufen.
Ist natürlich die Frage, wieviele Leute davon auch die Wahrheit sagen, dass sie sich das Album kaufen würden bzw. gekauft haben.
Bei Spielen: Kopierschutz weg. Die Firmen können eh nichts gegen Raubkopierer machen, und auch wenn das immer ein nicht ganz unerhebliches Kostenrisiko ist mit dem Release - wenn man die Spieler vielleicht mit Goodies wie ordentlichen Handbüchern, weiteren Extras zum Kauf der Originalversion lockt, bringt das eventuell mehr, als zig Sicherheitsmaßnahmen zu integrieren, die dann wieder den ehrlichen Käufer bestrafen. Dann finde ich auch einen höheren Preis in Ordnung.