Mag sein. Solltest dann aber auch erwähnen, dass mir die 500k Hütte nach X Jahren dann auch gehört. 10 Jahre zur Miete und jeden Monat das Geld verbrannt. Diese „Miese“ musst du dann mit den Aktien erstmal tatsächlich erwirtschaften. So easy ist es dann eben doch nicht.
Ja, natürlich -- das und der erwartete Wertanstieg der Immobilie muss einberechnet werden.
Und natürlich hängt dann von den Annahmen ab, ob Mieten oder Kaufen besser ist:
- Erwartete Rendite Aktien
- Erwartete Wertsteigerung Immobilien
- Erwarteter Anstieg Miete
- Erwartete Instandshaltungskosten
- Kaufpreis Immobilie im Verhältnis zu Kaltmiete eines vergleichbaren Objekts
- ..
Da ist genug Raum drin, um je nachdem das eine oder andere gewinnen lassen.
Historisch über die letzten 50 Jahre zumindest haben aber Aktien gewonnen.
Aber ja, es ist je nach Annahmen bzw historischem Zeitraum knapp genug, dass da keiner Meiner Aussage so vertrauen sollte.
Guter Artikel dazu:
https://www.finanztip.de/baufinanzierung/mieten-oder-kaufen/
Gerade auch die beiden Videos von Finanztip sind gut:
Auch
das passende Finanzfluss-Video kann man sich ergänzend anschauen.
So war bisher auch mein Gedanke. Dazu kommt, dass das Zinsniveau wesentlich stabiler ist als die Mieten.
Welche Rate ich in 10 Jahren bezahle, weiß ich ziemlich genau. Was ich dann für Miete zahlen muss, steht in den Sternen.
Ich finde, dass gerade Mieten weniger Varianz hat, d.h. weniger abhängt von noch unbekannten Entwicklungen.
Miete kann stiegen, ist aber in Deutschland ziemlich reguliert (auch Stichwort Indexmiete etc.).
Während Kaufen eben eine Menge besondere Risiken birgt:
- Bleibe ich in der gleichen Stadt? Wenn die Immobilie mich an den Ort bindet, kann das Opportunitätskosten haben, weil ich nicht die optimalen Karriere-Entschiedungen treffe (oder ich muss long-distance Vermieter werden, was nicht sehr effizient ist)
- Brauche ich genau diese Größe in 10, 20 Jahren? Mit Miete bin ich da flexibler im Up- & Downsizing (auch wenn ich dann zugegebenermaßen dem Mietänderungsrisiko stärker ausgesetzt bin, als wenn ich in einer Bude bleibe)
- Wie entwickelt sich der Wert meiner Immobilie? MIkrolage etc -- selbst wenn "der Immobilienmarkt" oder "der Immobilienmarkt in eminer Stadt" positiv ist, muss das für mein Objekt nicht unbedingt gelten.
Zu guter letzt glaube ich, dass viele de facto eben upgraden, wenn sie kaufen. Das eine Zimmer mehr, das man (noch) nicht braucht. Der Vollkeller, den man nur teilweise nutzt. Schickes Bad & Traumküche. Das hat natürlich dann alles auch einen Gegenwert, aber der ist nicht monetär. D.h. in der Praxis ist Kaufen oft eine Luxusentscheidung, die man bewusst treffen sollte anstatt sie sich schön zu rechnen.
Damit will ich keinem den Immobilienkauf ausreden. Vorteile sind ja auch klar:
- Wer total pragmatisch wirklich ein gleichwertiges Objekt kauft oder mietet, und wer sonst vielleicht nicht (gleich viel) in Aktien anlegen würde, für den mag es dennoch ein tolles Investment sein. Besser als Cash auf dem Konto allemale.
- "Die eigenen vier Wände" haben einen Wert. Ich finde es jetzt bspw geil, endlich die Traumküche zu haben. Oder das Gärtchen. Das kann es total wert sein, ist dann aber keine reine Geldanlagentscheidung.
Ein weiterer Nachteil an "unentschlossenen" ist, dass sie beim Warten auf "vielleicht" die Immobilie in "3-10 Jahren" dann gar nichts machen außer Cash sparen für die Eventualität, dass man das Eigenkapital braucht. Das ist nicht ganz falsch, aber wird mMn falsch, wenn es davon abhält, nicht zumindest eine kleine Rate auch in ETFs zu ballern.