Wiederholen wird sich Geschichte sicher nicht, aber es gibt gewisse Muster, bei denen man mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit davon sprechen kann, dass sie fortdauern werden. China ist in seiner Geschichte davon geprägt, dass sich zunächst über Jahrtausende immer wieder Dynastien herausgebildet haben, die den Rest unterworfen haben. Das hielt dann gerne mal für ein paar 100 Jahre, bis es wieder zersprengt wurde.das hätte ich gerne genauer erklärt. wenn man es nicht komplett oberflächlich betrachtet, wiederholt sich geschichte nicht, weshalb ich dem punkt so erstmal nicht zustimmen würde
Ethnisch ist China relativ homogen (afaik 90% Han), Minderheiten werden derzeit unterdrückt und z.T. sogar ermordet. Bekanntestes Beispiel ist die Sache mit den Uiguren. Tibet darf man auch nicht vergessen. Nur weil atm aufgrund der Parteidiktatur die Diversität im Land unterdrückt wird, heißt das ja nicht, dass sie verschwunden ist. Auch wenn man sagen muss, dass die chin. Regierung das schon eindrucksvoll macht. Die Verbindung aus Wohlstand und Knute ist sehr erfolgreich.
Die zweite Ebene ist die politische. Hier ist die Lage verzwickter. Ein direkter Vergleich zu den dynastischen Strukturen des "Mittelalters" verbietet sich, das wäre ca. so, als würdest du in Dtl. davon reden, Bayern und die Wittelsbacher kongruent sind. Der Sieg der Kommunisten hat zunächst mal Stabilität gebracht, wenngleich sie blutig war und ist. Einheit ist oberstes Diktat. Die ethnische Ebene ist historisch gesehen eng mit der politischen verknüpft ("Mandate of heaven" - viele der historischen Zerwürfnisse in China basierten darauf, dass verschiedene Dynastien für sich beanspruchten, "legitim" die Vormachtstellung zu besitzen, dies gilt v.a. für die Han, die für sich das Primat beanspruchten.) Interessant ist diesbezüglich, dass die letzten 300 Jahre des imperialen Chinas nicht von den Han dominiert wurden. Das spielte beim Wandel zur Republik durchaus eine Rolle.
Aber es stimmt schon, Mutmaßungen über die Zukunft bringen uns nicht weiter. Davon auszugehen, dass die aktuelle Diktatur in Stein gemeißelt ist, ist aber mMn nicht, das wäre naiv. Sobald der ewige Aufschwung abklingt, wird es lauter im Land werden.
Das meinte ich ja. China ist der Chef. Kein anderes Land hat eine so tief reichende kulturelle Geschichte, auch wenn Japan z.B. nah dran ist. Man hat ja durchaus mal versucht, China ans Bein zu pinkeln (z.B. bei den Opiumkriegen), aber das wurde dann schnell wieder aufgegeben, weil es sinnlos war. Die meiste Zeit waren die Chinesen eh mit sich selbst beschäftigt (s.o.), da waren die Mongolen fleißiger.Das verstehe ich nicht so recht. Warum zeigt die Geschichte das? In den letzten 5000 Jahren hat China wesentlich mehr fickdominiert, als dass es dominiert wurde. Wenn überhaupt ist die Reinstallation der chinesischen Dominanz sowas wie die Rückkehr des "Urzustandes" (doofes Wort, aber mir fällt grad kein besseres ein).
Um mal den Bogen zurück zu Afghanistan zu schlagen:
Ich kenne mich mit dem Land viel zu wenig aus, hat jmd. von euch nen Literaturtipp? Bitte nicht Scholl-Latour.
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