Wow das war jetzt mal absolut nichtssagend.
Mit der derzeitigen Reglung ist es in der praxis so, dass schwangerschaftsabruch bis in die 12 Woche nach den nötigen Beratungen erlaubt sind.
Was genau stört dich genau daran, und wie soll es nach abschaffung geregelt werden?
Wie vinniesta schon sagte ist es mühselig, dass so viele Personen in dem Diskurs mitreden die offenbar keine Ahnung haben, wie "die Praxis" so aussieht. Die Praxis ist nämlich, dass mit der derzeitigen Regelung keine Rechtssicherheit für die dauerhafte Bereitstellung eines Grundrechts für Frauen existiert.
In der Praxis äußert sich das z.B. so, dass durch viele verschiedene rechtskonservative bzw. religiöse Gruppierungen die Bereitstellung dieses Grundrechts immer weiter eingeschränkt wird. Dazu gibt es zig Beispiele in Deutschland oder ganz Europa, kannst du recherchieren. Europa ist z.B. Italien, die Region um Rom, zu nennen, in der Frauen teilweise über ein Jahr auf einen Abtreibungstermin warten müssten. Das Problem daran sollte klar sein.
Oder zu Deutschland hab ich gestern noch einen Bericht in Frontal gesehen, nach dem in Passau durch Druck privater Gruppen mittlerweile genau eine (1) Ärztin übrig ist, die Abtreibungen durchführt und sich öffentlich aus Angst nicht zeigen wollte. In der Praxis ist es so, dass Frauen überall auf der Welt (sowieso) und in Europa (immer mehr) der Zugang zur Möglichkeit der Abtreibung erschwert bis unmöglich gemacht wird.
Und in der Theorie ist die derzeitige Regelung einfach schreiend ungerecht. Das damals komplett aus Männern bestehende Gericht hatte geurteilt, dass Frauen grundsätzlich dazu verpflichtet sind, Kinder auszutragen. Irgendwann hat man dann dieses Konstrukt der Straffreiheit drangehängt. Aber das Prinzip dahinter ist klar.
Gleichzeitig gibt es in Deutschland immer noch keine Pflicht zur Organspende. Körperliche Unversehrtheit des Individuums ist offensichtlich höher zu bewerten als die Lebenschance eines anderen. Außer wenn es um ein Thema geht, welches Männer nie betreffen wird. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Letztlich wäre Frauen heute schon viel geholfen, wenn man Abtreibungen grundsätzlich legalisiert aber unter bestimmten Voraussetzungen unter Strafe stellt. Wäre rechtlich durchaus möglich, würde die gewünschte Praxis nicht großartig verändern aber viele Versuche von den o.g. Gruppen, dieses Grundrecht zu torpedieren, einschränken.