Absturz an den Börsen / Weltwirtschaftskrise

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Naja, Argumente gab es ja kaum. Es sollte ja explizit NICHT in eine Diskussion zum Thema Kapitalismus (in seiner Reinform!?) vs. Beschränkung des freien Marktes kommen.

Deswegen ist sowieso nicht ganz klar, was der Inhalt des Threads sein sollte. Erfahrungsberichte? Davon gab es ja einige. Erklärungen? Was soll denn erklärt werden? Wie es zu der Krise kam/kommen konnte? Ich denke, das wissen die meisten (oder?). Spekulationen, wie man jetzt die $100, die man noch zu Hause liegen hat, "anlegen" sollte? Viel Spaß.

Interessant waren aber einige Artikel, die von einigen gepostet wurden. Von daher hoffe ich, dass nochmal paar Leute schreiben.

Übrigens wollte ich nochmal anmerken - die Sache mit Siemens hat ja mit der Subprime Krise und ihren Auswirkungen nix zu tun.
 
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tja, damit haben diese manchester kapitalisten sich wohl selbst abgeschossen, unglaublich das die fed bei der aktuellen situation die zinsen nochmal um 1% senkt. die werden schon sehen was sie davon haben, ein glück hab ich meine pokerbankroll schon vor längerem auf € umgestellt.
 
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Original geschrieben von MaRiO(d.S
tja, damit haben diese manchester kapitalisten sich wohl selbst abgeschossen, unglaublich das die fed bei der aktuellen situation die zinsen nochmal um 1% senkt.
was ist deiner Meinung nach das Problem daran?
 
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der schwache dollar, bis den ganzen devisenhaltern mal der kragen platzt und sie wie die wilden verkaufen.
 

Sesselpuper

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es scichten doch seit einigen wochen banken schon massich von dollar auf euro um, daher kommt der buck auch nie wieder auf vormalige höhen
 
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Original geschrieben von DrStrumpf
ich warne davor die momentane krise dahingehend zu instrumentalisieren die marktwirtschaft als solches infrage zu stellen.

http://www.welt.de/finanzen/article1803301/Geld-Guru_sagt_Dollar-Sturz_und_Pleiten_voraus.html

gutes interview, glaube nicht das viele am prinzip der marktwirtschaft zweifeln. wie er sagte, ganz normaler prozess... jetzt zahlen die amis für ihre eskapaden.
bin mal gespannt wie der neue präsident mit der haushaltssituation umgeht, von bush kann man hinsichtlich dessen ja wohl eh nichts mehr erwarten. jendefalls können sich die amis ihre interventionen einfach nicht mehr leisten.
 
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die krise ist doch ein schönes beispiel dafür, dass der freie markt versagt hat. wieso soll der steuerzahler jetzt den spekulanten helfen? es braucht vielmehr gesetze und regulierungen um den neuen instrumenten des finanzmarktes herr zu werden.

ich sehe es jedenfalls nicht ein, warum z.b. der deutsche steuerzahler der westLB milliardenhilfen gewähren sollte, nur weil unfähige bankmanager sich überschätzt haben.

übel finde ich auch, dass viele angestellte von bear stearns ihre altersvorsorge komplett in aktien angelegt haben. da zeigt sich mal wieder wie bekloppt dieses system der privaten altersvorsorge ist.
 

shaoling

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Original geschrieben von mamamia
übel finde ich auch, dass viele angestellte von bear stearns ihre altersvorsorge komplett in aktien angelegt haben. da zeigt sich mal wieder wie bekloppt dieses system der privaten altersvorsorge ist.
Ist auch ne ziemlich gewiefte Vorgehensweise, seine komplette Altersvorsorge in die Aktien eines Unternehmens zu stecken, ne.

Auch Pivo ist niedlich: Die Kapitalisten, die Kapitalisten sind schuld.

Dass vielleicht auch erstmal jeder selbst dafür verantwortlich ist, wie er sein Geld anlegt und dass höhere Renditen höheres Risiko bedeuten, davon reden wir lieber nicht, ne.

Wenn die Kurse steigen, wird angeprangert, dass das den kleinen Leuten ja nichts bringe, weil die gar nichts zum Anlegen besäßen. Wenn die Kurse fallen, wird geklagt, dass die kleinen Leute ihrer Existenz beraubt seien.
Was soll es denn nun sein: Gute oder schlechte Kursentwicklung, wie kann mans den Herrschaften rechtmachen?

Das erinnert mich ein bisschen an die Moral der Gewerkschaften, die zwar fest davon überzeugt sind, dass die Angestellten für den Erfolg eines Unternehmens verantwortlich seien. Wenn ein Unternehmen aber stetig Verluste einfährt, ist das deswegen noch kein Grund, nicht für Lohnerhöhungen zu streiken wie zuletzt in Berlin, nicht wahr?

Fatal, fatal, die Doppelmoral...
 

Spavvn

Filebase, Tippspielmeister WM 2010
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Paar Ergänzungen zu den bisherigen Posts: (aus Zeitgründen newbish gequoted)

NuklearNudel: Was wäre denn die direkte Konsequenz für nicht-Aktienbesitzer? Geldinflation?

Ja. Es wird massiv inflationiert. USA weit über 15% M3 auf Jahressicht. Alle anderen ziehen mit. Selbstverständlich wird das nicht über Lohn, Rente (doch 1,1%, dafür extra Gesetzänderung, paar Wählerstimmen mehr :D ) usw. sondern nur über Preise weitergegeben. Die USA gehen auch unter 1% wenn es (jetzt schon) sein muß und drucken Geld was das Zeug hält. Klar ist auch, daß die EZB im 2. Quartal mitmacht, aber nicht so stark wie die USA. Selbst der Hedgefondmanager der Commerzbank und weitere (Vorstände/Chefs) hat das in einer mehr oder weniger öffentlichen (universitären) Veranstaltung letzten Jahres gesagt, und die Banker halten sich idR zurück, und sind per Def. positiv gestimmt. In normalen Medien wurde Helikopter-Ben zwar erst später propagiert, aber es war intern schon klar, was sich ungefähr abzeichnen wird. Schade eigentlich, wenn man die Historie von Ben Bernanke kennt.
Aber: Die starke M3 Steigerungsrate muß nicht in die Konsumentenpreise wandern, sie kann auch in den Aktien-, Anleihen- oder Immobilienmarkt gelenkt werden oder ins Ausland fließen.

Mackiavelli: Es kotzt mich einfach nur an. Hab mich im Herbst letzten Jahres zum "halten" bzw aussitzen der Krise entschieden und beobachte seitdem meine Fonds im ungebremsten Sturzflug.

Da war zu diesem Zeitpunkt bekannt gewesen. Das System fehlinformiert/lügt aber, die Masse interessiert sich nicht dafür.
Z.B. www.goldseiten.de Artikel von vor Monaten/Jahren. Dort posten übrigens auch Hedgefondmanager usw.

Mackiavelli: Teurer Spaß, ich hoffe die scheiß amis kriegen das bald mal in den Griff.

Bis jetzt billig. Die Krise hat noch nicht begonnen. Es sollte klar sein, daß wir es eher mit einem Solvenzproblem der Banken zu tun haben als mit einem Liquiditätsproblem. Die x-malige Flutung mit xxx Mrd. $ hilft nicht beim tatsächlichen Problem und kommt auch nicht da an, wo es soll.
BTW wurde die 200 Mrd. $ Flutung schon am 7.3. bei Bloomberg publiziert und führte trotzdem zu einer kurzfr. Kursexplosion. Das sind aber eher technische Reaktionen und kurzfr. Spekulationen.
(Liquiditätsproblem gab es aber auch schon mind. letzten August, da konnte man in einigen fremden Ländern von Bankautomaten nicht mehr als 200 $ abheben.)

Die FED will eine Rezession mit aller Macht verhindern. Was kann passiert weiß aber keiner, jedoch steht fest: Die Auswirkungen können gravierender sein als in der noch nicht bewältigten Sub Prime Krise, wenn der CDS Markt zusammenbricht. Die Kreditversicherer müssen weitere Abschläge in Kauf nehmen.

Bear Stearns von JPM übernommen. Dieser Bankenkonzentrationsprozeß geht weiter. Letzes Jahr hatten wir ein Thread, da schrieb ich bereits, daß Banken pleite gehen werden.

Kurz noch was zu der Spritze: 200 Mrd. $ sind ca. 2% vom S&P500 (der wichtigste US-Index, nicht der irreführende Preisindex Dow Jones). M3 liegt derzeit bei ca. 13.000 Mrd. $, atm 17,3% Jahressteigerung.

Noch paar Zahlen: Sub Prime Kredithöhe zw. 1 Bill. $ und 1.5 Bill. $ (M3 rund 13 Bill. $). Gesamtschulden USA: 55 Bill. $

Kuma: Gott sei Dank hängt mein gesamtes Geld seit Ewigkeiten schon in Immobilien, die bisher kontinuierlich im Wert gestiegen sind.

Immobilien muß man speziell betrachten, aber wenn sie nicht zu den Krisenregionen gehören (bekannte Problematik, wird nicht näher drauf eingegangen), wo nur gebaut wurde um zu verkaufen, ist das erstmal gut.

Beili: m.M. wird die ganze Finanzkrise bald auf die Realwirtschaft auch in Deutschland durchschlagen ... das wird Deutschlands fast vollständig vom Export abhängiges Wachstum zusammenbrechen lassen

Ja, muß aber noch nicht _jetzt_ sein. Kann auch noch ins nächste Jahrzehnt verzögert werden. Schon erstaunlich wie lange man bekannte Problematik verschleppen kann. Politisch kommt ein langsames Hinsiechen als ein harter Schnitt besser, obwohl langfristig Ersteres besser ist.
Das Exportproblem könnte Dtld. sogar gut überstehen, weil wir z.B. mehr in EURO-Nationen exportieren als in die Staaten, aber schwierig zu betrachten. Die übergeordneten Probleme sind wesentlicher als das Exportproblem.

The-Fang: für den normal bürger ohne fundiertes hintergrundwissen und ambitionen reicht es weiterhin sein geld bei der hausbank zu lassen
zur zeit brauchen die banken sichtgeld, deswegen gibt es für tagesgeldkonten ja schon fast 5% zinsen!

Bei aktueller und zu erw. Inflation und M3 sind 5% nicht viel. Man muß auch jederzeit mit Bankrott rechnen. Im übrigen nützt die Einlagensicherung nur, wenn einzelne kaputt gehen, nicht bei einem Systemausfall. Einlagen sind also auch nicht bei der Sparkasse oder Deutschen Bank "sicher".
Bankausfälle werden bekanntlich versucht zu meiden, da das Bankensystem für die westliche Welt elementar ist. Die Frage ist inwieweit das gelingt. Sowas wie SachsenLB-Verluste über Ländergrenzen zu sozialisieren ging bisher. Citigroup (ja, die Weltgrößten hätten auch schon den Abgang gemacht) mußten schon die Asiaten ran, die aber eh nicht wissen, wohin mit ihrem US-Dollar, Bear Stearns wird nocht selbst gemacht (JPM muß das machen sonst wären sie selbst insolvent, von daher eh nice :) )

Kurze Erklärung der eierlegenden Wollmilchsau am Bsp. Sachsen-LB: Sachsen-LB ist 'ne große Bude mit paar Mitarbeitern und wenig Tätigkeitsfeld, Privatkunden z.B. machen per Deal die Sparkassen, wie soll die also ihre Infrastruktur finanzieren bevor die überhaupt an Gewinn denken können? Banken wie die DB AG bündeln Kredite zusammen, lassen die A raten, verkaufen diese an Finanzvehikel (die man im übrigen in 30min. eröffnet hat) der Sachsen-LB, die dann nicht in der Bilanz erscheinen. So lagert man ein 30 Mrd. Portfolio aus und nimmt aber die Gewinne (Renditen der verbrieften WP) in die Bilanz. Sieht dann nice aus bei wenigen Mrd. Eigenkapital. Bei niedrigen Zinssätzen (USA 2001 bei 1% und weltweit viel Geld ging das problemlos). Die schweizer. UBS hatte sich diesem Treiben lange erwährt, aber hatte dann auch 2005 den Druck der Rendite nicht widerstehen können und hatte ja vor kurzen dafür auch dick aufs Mowl bekommen. Schade, aber der Herdentrieb ist im Bankensystem Standard. Jedenfalls gibt die DB AG an Kunden Kredite aus ohne die zu prüfen, weil es wird ja eh verbrieft und weiterverkauft für dick Provision (Pensionsfonds, Hedgefonds, Vehikel usw.), bis irgendwann keiner mehr den Ramsch kaufen will, dann beginnt der Spaß. Und derzeit wird halt massiv interveniert, der Ramsch nicht runtergerated, obowhl er müßte, nicht bewertet, damit der Schaden nicht sichtbar wird usw. Übliche Verschleppung bis zum letzten Moment (Bear Stearns am Freitag: alles in Butter, Sonntag: ggnore). Das Ende ist bekannt! Nur nicht das Ausmaß und der Zeitpunkt.

The-Fang: die börsenwerte sind aber auch ein indikator für die zukünftige wirtschaftliche entwicklung.

Indikatoren werden gefälscht, modifiziert, mit Absicht fehlinterpreitert usw.
Ich gehe auf Indikatoren nicht näher ein, sage nur soviel:
Im 4. Quartal 2007 stieg das GDP (Gross Domestic Product) um 0.6% gegenüber dem 4. Quartal 2006. Damit kann die US-Rezession offiziell erst im 1. Quartal 2008 beginnen. Wichtiger vorlaufender Indikator mit 100% Trefferquote ist eine mindestens 13% Jahressteigerungsrate der Arbeitslosenzahl (aktuell sind es 13.2%; bezüglich Januar).

Claw: Jim Rogers zur aktuellen Situation:
http://video.google.com/videoplay?d...520409389956642
"buy agriculture!"
Problem ist, dass der Staat jetzt versucht in die Wirtschaft einzugreifen, anstatt diejenigen pleite gehen zu lassen, die sich verkalkuliert haben. Der Staat sollte weder die Zinsen senken, noch direkt versuchen einzelne Firmen zu retten.

Jim Rogers. Der hat es nun auch gut geschafft, dick von Provision (Indizes, Reden, Image nutzen,... ) zu leben als von eigenem Traden (BTW OT: Gibt Trader die behaupten, Kostolany hat nie selbst getraded). Jedenfalls sind Investments in Grains nicht schlecht, die Hausse (im langfristigen Zyklus) in Rohstoffen allg. noch mehrere Jahre nicht vorbei, jedoch kann es problemlos zu einer miesen Performance dieses Jahr kommen. (Der Anlagehorizont ist wichtig, langfristig setzt sich Fundamentales durch.)
Theorie und Praxis wurde ja im Prinzip zu jedem politischen Thema in allen Thread hier behandelt.^^ Es läßt sich politisch schwer vermitteln, viele Institute oder alle kaputtgehen zu lassen (mit allen Einlagen, Zertifikaten, ...), außerdem ist es immer schön, langsam und schleichend die Last auf's Volk zu verteilen.
Ich sage immer, es gibt kein West oder Ost, kein Christentum oder Islam, Gelb oder Grün, ..., es gibt nur Arm oder Reich.

2kewl4you: Ich hab hier noch meinen letzten US-Lohn rumliegen und weiß nicht was ich damit machen soll.

Sofort Tauschen (wenn kurzfr. Spek. nicht betrachten willst) in andere Währungen wie Gold, Euro, Renminbi (okay wird wohl noch nichts),... Alles>USD (okay, Simbabwe nicht)

uLti: Wenn ich momentan Geld hätte, dann würde ich folgende Werte kaufen:
Allianz (KGV 6)
Deutsche Bank (KGV 7)
Postbank (KGV 12)
Damit ist auf zwei Jahres Sicht eine Rendite von mindestens 50%/Jahr zu erreichen (inkl. Dividende).

KGV ist nicht aussagekräftig unter den Bedingungen. Es ist auch nicht unter untersch. Bedingungen vergleichbar. Wie gesagt, die goldene Rendite einfach aus dem nichts in die Bilanz aufnehmen ist nicht mehr. Bilanzen sind nach deutschen (und anderen Ländern) Recht beliebig manipulierbar. Ich gehe nicht näher drauf ein aber schaue dir mal einfach den Quotient vom KGV an und wie einfach man damit spielen kann und die Werte stark ändern kann, wenn was unvorhergesehenes passiert oder die "Märkte nicht richtig funktionieren". ;)

Clawg: Alles in Putoptionen oder Gold rein.

Gold im aktuellen Run, sage ich mal so Kursziel bei 1051$. Ich will damit nur sagen, man muß jederzeit mit Rücksetzern rechnen. Wenn Aktienmarkt crasht, crasht auch Gold/Silber, geht der Aktienmarkt in einem Salamicrash nach unten, kann Gold weiter steigen. Bei langfristigen Anlagen ist das Timing aber nicht wichtig und man kann Gold auch problemlos bei 1k $ kaufen, auch wenn es für den normalen Kopf unglaublich hoch klingt.

Realzins = 30.jähr. US-Staatsanleihen - ROC(CPI,12 Monate) (Jahresänderungsrate vom Consumer Price Index). Es gibt diverse Definitionen, ich verwende nur "bewährte", aber auch das wird wie Indikatoren nicht erläutert.
Wird dieser negativ und bleibt es anhaltend, kann Gold sich binnen 5-6 Monaten verdoppeln.
Übrigens: Gold inflationsbereinigtes Hoch von 1980 bei ca. 2500$, Gold ist also nachwievor stark unterbewertet. Aber das System scchafft es wunderbar Gold aus den Köpfen zu kriegen. Die Leute sehen es nicht als Anlage an, nichtmal als Währung (im übrigen die einzige Währung die es überlebt hat, alle Papierwährungen sind seid Menschen Gedenken verschwunden; wird für Dollar und Euro auch so sein, aber okay, das ist dann doch etwas zu fern). Bleiben derzeit nur (die neuen) ETFs, paar Fonds, die 1000 Milliardäre und paar Freunde der Edelmetalle übrig.

Putoptionen... Optionen erkläre ich auch nicht näher, erwähne nur die Gefahr unabh. davon auf die richtige Richtung zu spekulieren. Sie sind nicht liquide (okay bei 500 Stk. ist es kein Prob, danach gibt es schon genug Aussetzer), der Spread in volatilen Zeiten durchaus mies und auch mal zu schneller teuer aufgrund der aktuellen hohen Volatilität (Bestandteil des Preises). Und wenn die emittierende Bude dicht macht, sieht man auch mal schnell alt aus.
Optionen sind dennoch ein schönes Instrument mit denen man auch Surebets (gleiche Basisdaten aber von untersch. Insituten untersch. gepreist (auch wenn man in der Uni nur ein theoret. Verfahren lernt ;) ) bauen kann, das Bedarf dann jedoch einiges an Aufwand. Auch ohne Komb. von mind. 2 Optionen sollte man sich mit dem Aufbau des Optionspreises beschäftigen, wenn man zocken will, dann doch lieber 'ne Sportwette und das Spiel schauen. :)

Toadesstern: Hab ehrlich gesagt nicht wirklich den Peil davon (also klar das was man so weiß schon, aber nicht so, dass ich von mir sagen könnte genug um irgendwie eigenständig ohne Bankberater irgendwo rumzuspekulieren) und hab deswegen das meiste in Fonds angelegt, die mir nen Berater der Sparkasse schmackhaft gemacht hat

Wenn man Geld selbst verdienen kann, sollte man es auch selbst verwalten können. Die Berater nennen sich nunmal so, aber es wirklich nur Verkäufer. Der Deutsche will für Beratung nichts Bezahlen, also zahlt er indirekt übers Produkt. Ich kenne auch die Bankseite an der Front aus eigener Erfahrung von mehreren Instituten und den Druck, der auf Mitarbeiter aufgebaut wird und die Ziele die sie erreichen müssen. Im übrigen wissen die "Berater" nicht viel von der Thematik oder welcher Fond gut ist, die nehmen einfach den, der im System auf der Liste weit oben steht. Die Mehrheit der Berater, zumindest bei der Sparkasse wird wohl auch nicht 5% von 110 ausrechnen können.
Auch nach MiFID bleiben die Kosten mehr oder weniger versteckt.
Der Grund, warum Fonds verkauft werden und keine Aktien: Fond gibt sofort Ausgabeaufschlag, den die Bank bekommt, Transkationsgebühr, mind. jährliche Gebühren, die sich Verkäufer/Bank teilt (idR 60-40 bis 50-50), kickback Zahlungen, Extraverkaufprovisionen. Deswegen bekommst du auch von Internetbuden, wo du für paar Cent Aktien zeichnen willst immer schön Werbung, wo man Fonds und Zertifkate zeichen soll. Wess dumm läuft, kommt nicht mal 80% vom Nennwert des Deals bei Fond ins PF, damit muß man erstmal break even schaffen. Ich würde immer den Tip deiner Oma nehmen, wenn er ohne Gebühren ist, als auf den Bankberater zu setzen.

NacktNasenWombi: "Jetzt beschweren sich die Kapitalisten schon darüber dass ihr eigenes System nicht funktioniert"

In diesem jungen Jahrhundert wird noch viel passieren. So langweilig auf der Welt wie die die letzten 20 Jahre geht's nicht weiter. Der derzeit praktizierte Kapitalismus kann durchaus auch zu Ende gehen. Aber wie gesagt es ist so einfach: Es geht nur um Arm gegen Reich, kein Links gegen Rechts usw., insofern funktionert er ja noch wunderbar, bis jetzt wird auf breiter Basis nur gemeckert, nicht gehandelt.


PivoUser_R7: Aha. Millionen deren Altersvorsorge von den Fehlern einer recht überschaubaren Anzahl von Kapitalisten vernichtet wird. Das System funktioniert also..

Ja, darum geht es. Die Rente ist übrigens eine Anlage mit negativer Rendite und das noch gesetzlich verpflichtet. Eigentlich verboten, aber... (siehe Grundgesetzklage)
Das Problem mit der Demographie, Altersarmut usw. wird noch lustig. Wenn nichts geht, ein Krieg hat immer geholfen. Aber heutzutgage noch langweilig. Noch sind die Wahlwerbungen nicht komplett auf die Rentner zugeschnitten.

NackNasenWombi: Also is der Exsistenzverlust mancher leute ein teil des plans :D ich verstehe

Jap. 1929 waren die Straßen auch kein schöner Anblick. [die Fensterspringer].
Ist es ein großer Unterschied, wenn ich jemanden erschieße, oder ihm all sein Hab&Geld wegnehme? Aber okay, wir wollen nicht philosophisch werden.

waah!!: Das einzige was ich daran nicht versteh, ist dass alle so überrascht/schockiert sind das es jetzt halt wiedermal abwärts geht?
Es wurde massiv überbewertet. Die Blase ist geplatzt. Alle weinen rum. Milliarden wurden verloren. Am ende ist alles wieder gut.
Same shit diffrent day.

Gut. Die Politik/Banken täuschen, deswegen tun sie schockiert, bekannt war ihnen das bereits alles. Im übrigen muß bei jeder Bank jeden Tag der Vorstand das Risiko absegnen. Die wissen wie hoch das Risiko ist, heucheln aber solange bis sie letztendlich müssen (wie diese Woche Bilanztermin von Bear Stearns und 3 weiteren, im April kommen noch schöne Bilanzen). Der normale Bürger ist tatsächlich überrascht.^^
MILLIARDEN? ^^ Hier geht es 2 Zehnerpotenzen mehr als 9/11. 9/11 war ein Witz von der Summe her. Der CDS Markt und die Verbriefungen von Kreditversicherern und die _Buchwerte_ die gehandelt werden sind einige Billionen, daß ist derzeit noch garnicht thematisiert (also in der Mainstreampresse). Und das kann in Echt keiner bezahlen. Deswegen wird auch so massiv interveniert, daß die Ratings nicht nach unten gehen. Weil die Zinssenkungen haben nicht allzuviel mit Subprime zu tun (außer die Umschuldungen die übrigens dieses Jahr vom Volumen viel größer sind als 2te Halbjahr 2007, deswegen geht es für die US-Hausbesitzer jetzt erst richtig los, das war auch alles 2007 bekannt, hat aber der Jahresrally keinen Abbruch getan) (Timing ist schwierigste). Blase steht noch.
-> Bigger shit diffrent day.

haviii: Ich geb meine Kohle so Leuten wie Maddi und Fisheye damit sie damit pokern. Ka was ihr an der Börse wollt, wenn ihr ab ca. 500 Riesen habt - OK, aber alles bis 50k ist doch pokerstaken viel sinnvoller.

Poker und Trading unterscheiden sich im übrigen nicht, ist das gleiche Spiel. Kostet halt nur Zeit und Nerven (man spielt mit eigenem Kapital). Poker könnte in der Tat sogar lukrativer sein, da man pro Zeiteinheit bei gleichen Money- und Riskmanagement mehr rausholen könnte. Zumindest solange bis Onlinepoker dank Bots abgeschafft ist (oder man hat selber einen).

Sesselpuper: gold und australische minenwerte kaufen ist immer noch sicher

Minenwerte sind in der Tat gut bei einem Salamicrash, bei einem richtigen Crash geht alles runter. Fällt es aber nur scheibchenweise, können Minenwerte problemlos steigen. Auf Minenwerte gehe ich nun nicht ein, Australien hat hier aber keine extra Erwähnung verdient.


Supervisor3:
ok, der gold-chart sieht ganz nett aus, aber so kann es ja auch nicht auf dauer weitergehen...

Problemlos. Es wird halt massiv versucht den Goldpreis zu drücken. Die Zentralbanken verkaufen auch immer genau in den Situationen, um zu täuschen. Schau dir mal die Leitzinssenkungen an, Gold fällt _erstmal_ auch immer mit.^^
Ich gehöre nicht zu den Leuten die Gold bei >10k propagieren (am Ende der Krise die sich Jahre ziehen kann bzw. wird, eine Bankenkrise kommt, auch wenn nicht dieses Jahrzehnt), aber Gold kann problemlos überperformen. Man muß immer den Zeitraum und den Vergleich betrachten. Der Aktienmarkt kann (und lief) problemlos über 10 Jahre weit besser als der Goldchart (davor war Gold wiederum besser). Dieses Jahrtausend sind die Rohstoffe besser. Die langfr. Zyklen laufen auch locker noch mehrere Jahre.

waah!!: Der Gold chart wird doch ein bisschen verhunzt weil Gold in Dollar gehandelt wird und dieser extrem schwächelt?

Ja, er steigt aber auch relativ besser, z.B. in Euro.

xornado: meint ihr nicht dass die derzeitige dollarschwäche den europäischen importkonsum so stark beeinflusst, dass der dollar auf mittlerer sicht wieder stärker wird ?! soooooo riesig kann doch die US-nachfrage gar nicht sein, oder ?!

Aus mathematischer (chaostheoretischer Sicht, genauer Komplexitätstheorie) ist Traden bei Währungspaaren Zufall. Beweis entfällt. Ihr habt in VWL-Vorlesungen anderes gehört, yo. Fundamental gilt auch einiges, z.B. Höherer Zins -> Kapital fließt hin -< stärkere Währung. Kurzfristig und auch mittelfristig ist es beim Traden immer schwer man kann sich ja mal intraday Charts anschauen, keine Chance Riskmanagement zu betreiben, wonach man die seriöse Ebene verläßt), langrfristig sind die Probleme zu groß als das der Dollar stark sein wird. Bei Währungen gilt jedoch: Totgesagte leben länger). Kurfristig kann es sogar sein, daß nach dem 75bp Zinsentscheid der Dollar sogar paar Tage stärker wird, obwohl das gegen fundamentale Fakten spricht.

Clawg: Da der andere Thread einem Datenbankfehler zum Opfer gefallen ist, hier ein neuer Versuch

SIE SIND ÜBERALL! Keine systemkritischen Threads bitte. ;)

mamamia: ich sehe es jedenfalls nicht ein, warum z.b. der deutsche steuerzahler der westLB milliardenhilfen gewähren sollte, nur weil unfähige bankmanager sich überschätzt haben.
übel finde ich auch, dass viele angestellte von bear stearns ihre altersvorsorge komplett in aktien angelegt haben. da zeigt sich mal wieder wie bekloppt dieses system der privaten altersvorsorge ist.

Der Steuerzahler währt sich unzureichend!
Die Angestellten bleiben also arm, wunderbar.

Devotika: Das Problem ist eher mangelnde Bildung.

Bildung ist grundsätzlich ein Problem für Mißstände. Ein VWL-Prof. auch nicht prädestiniert zu traden. Sonst müßte er nicht so einen mies bezahlten Job (im Vgl. zum Trading) machen. Inwieweit höhere Bildung in der Masse Probleme löst oder neue schafft ist garnicht so klar. Aber Bildung würde ich bei der Thematik rauslassen.



Noch was zu Verwirrung:
*Saisonal ist der Januar ein guter Börsenmonat (war er dieses Jahr nicht. Die Societe General Woche war z.B. eine Wochenbewegung, was die letzten Jahre 'ne Jahresbewegung war)
*Ein Modell besagt: das Jahr verhält sich so wie der Januar (also schließen wir tiefer als wir begonnen haben)
*Kursziel Silber: 25$
*US-Präsidentschaftswahljahre sind gute Börsenjahre (jedoch die Unsicherheit eines definitiven Kandidaten mindert die Qualität)
(diese Aussagen sind nur Wahrscheinlichkeitsaussagen, selbstverständlich >50%)


Ich persönlich bin dieses Jahr zwar mehr pessimistisch gestimmt, aber sehe noch keinen Crash bzw. Bankenkrise dieses Jahr. Letztes Jahr sah ich alles noch schlimmer (extrem mit Materie beschäftigt, da konnte man nur neg. eingestellt sein, auch wenn ich von positiven Bankern umgeben war^^), aber die Politik/System hat mich eines besseren belehrt und trotz aller Tatsachen sind die Aktienmärkte noch gut gestiegen und die Edelmetalle noch nicht explodiert. Schaut man sich die Menschheit an, wird auch unser Papiergeldsystem irgendwann implodieren und die Masse zahlt den Wohlstandsverlust.
Es geht nicht um die Mrd. der Sub Prime Krise, sondern die Billionen Buchwerte, die extrem gehebelt sind.
Jedenfalls bin ich überzeugt, daß es sich früher oder später (jaja das Timing) erheblich durchschlagen wird.


Viel zu lang der Post, deswegen sollte man Boards nur lesen (und die brauchbaren 5% filtern), als mal etwas ausführlicher zu posten.
Much time waste, sorry für's Nichtkorrekturlesen.
 
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Original geschrieben von SpawnTheSame
Noch was zu Verwirrung:
*Saisonal ist der Januar ein guter Börsenmonat (war er dieses Jahr nicht. Die Societe General Woche war z.B. eine Wochenbewegung, was die letzten Jahre 'ne Jahresbewegung war)
*Ein Modell besagt: das Jahr verhält sich so wie der Januar (also schließen wir tiefer als wir begonnen haben)
*Kursziel Silber: 25$
*US-Präsidentschaftswahljahre sind gute Börsenjahre (jedoch die Unsicherheit eines definitiven Kandidaten mindert die Qualität)
(diese Aussagen sind nur Wahrscheinlichkeitsaussagen, selbstverständlich >50%)

ich will dir nicht zu nahe treten, aber für mich hört sich das wie Bauernregeln an :), allerdings waren diese Regeln in einer Agrargesellschaft mindestens so wichtig wie heute ein Studium der Wirtschaft/Praxis im Handel.
 
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solche bauern/börsenweisheiten (bzw. ähnliche / andere) werden aber offensichtlich von vielen derart erstgenommen, dass viele kurse nur aus rein psychologischen bzw. zahlenspielerischen gründen einknicken / steigen.
 
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meinst du nicht, dass du ein wenig zu viel Panikmache betreibst @spawn?
 

Devotika

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Original geschrieben von SpawnTheSame

Devotika: Das Problem ist eher mangelnde Bildung.

Bildung ist grundsätzlich ein Problem für Mißstände. Ein VWL-Prof. auch nicht prädestiniert zu traden. Sonst müßte er nicht so einen mies bezahlten Job (im Vgl. zum Trading) machen. Inwieweit höhere Bildung in der Masse Probleme löst oder neue schafft ist garnicht so klar. Aber Bildung würde ich bei der Thematik rauslassen.
Würde ich nicht. Die Kreditnehmer der Subprime Mortgages z.B. hätten wissen müssen, dass es sich um eine Immobilienblase handelt.
 

Spavvn

Filebase, Tippspielmeister WM 2010
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Ogergolg: ich will dir nicht zu nahe treten, aber für mich hört sich das wie Bauernregeln an , allerdings waren diese Regeln in einer Agrargesellschaft mindestens so wichtig wie heute ein Studium der Wirtschaft/Praxis im Handel.

Machst du nicht. Du kannst fundamental/technisch/mathematisch an die Sache herangehen. Ein äußerst einfaches Handelssystem (z.B. "Bauernregel") muß nicht schlechter sein als ein Hochkomplexes, wo keiner mehr durchsieht. Selbstverständlich sollten die von mir genannten keine Empfehlungen darstellen; und als alleiniges Kriterium sollte man diese auch nicht verwenden.
Wenn du denkst die erfolgreichen Trader nutzen geheime Weisheiten und Systeme die keiner kennt, dann täuschst du dich. Es gibt triviale und weltweit publizierte Systeme, die funktionieren und trotzdem nur wenige Hundert Menschen verwenden.
Oder du betrachtest nur die Massenpsychologie, in einem breit angelegten Börsenspiel schlugen übrigens Psychologen Banker. (selbstverständlich nicht repräsentativ.)
Handelssysteme sollen hier aber auch nicht thematisiert werden.

BigBadWolf: meinst du nicht, dass du ein wenig zu viel Panikmache betreibst @spawn?

Ich engagiere mich nicht sonderlich, dies mit vielen Leuten zu diskutieren und sie von meiner Seite zu überzeugen.
Pessimistisch eingestellt sein rührt zum einen auch von der Beschäftigung mit dem Thema. Ich kann deinen Standpunkt verstehen, denn kein Gesprächspartner, der normal Nachrichten konsumiert, wird die negative Sicht ohne weiteres teilen.
Schaut man sich die Geschichte an und die Wiederholung langfristiger fundamentaler Zyklen darf man pessimistisch sein. :)
Aber vielleicht hast du Recht und die staatlichen/politischen/wirtschaftlichen Institutionen schaukeln es und in wenigen Jahren ist alles vergessen.

Devotika: Würde ich nicht. Die Kreditnehmer der Subprime Mortgages z.B. hätten wissen müssen, dass es sich um eine Immobilienblase handelt.

Das wußten auch diverse Trader, Fondmanager, Börsenbriefschreiber, ... und trotzdem sind sie investiert. Man hätte auch 2001 sagen können es ist eine Blase ich steige nicht ein. Die Gier läßt einen mitmachen, aber beim Hochpunkt aussteigen ist so eine Sache.^^ Die Kreditnehmer haben ihrem Bankberater vertraut (der faktisch auch für diesen Dienst bezahlt wird), der ihnen den Kredit gab. (Der nicht geprüft werden mußte, da er gebündelt weiterverkauft wurde.)
Vielleicht haben die Kreditnehmer auch alles richtig gemacht, werden nun gestützt und die Last auf mehrere/andere Schultern verteilt?
Oder eine Krise hätte auch erst 2011/2012 kommen können?
Oder sie vertrauen ihrem Staat/System?
Ein eigenes Haus ist Mentalität eines US-Amerikaners, wieso nicht mitmachen, wenn es geht?
Angst und Gier werden immer zu Übertreibungen führen, hier ist kein Platz für einen rationalen Entscheider.
Wenn der Gegenüber gebildeter ist, macht man den Betrug einfach komplizierter.
 
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Original geschrieben von SpawnTheSame
Die Kreditnehmer haben ihrem Bankberater vertraut (der faktisch auch für diesen Dienst bezahlt wird), der ihnen den Kredit gab. (Der nicht geprüft werden mußte, da er gebündelt weiterverkauft wurde.)
Die Kredite wurden schon geprüft. Nur eben nicht richtig. Die Triple-A-Ratings wurden einfach VIEL zu leichtfertig vergeben. Und dann wurden die MBS zerstückelt und weitergetradet. Grundsätzlich ist ein solches Verfahren der Risikostreuung ja auch eine gute Sache. Und dass einige Banken meinte, damit den großen Reibach machen zu können, ist halt gelinde gesagt einfach Pech. Wer Rendite will, muss halt Risiken in Kauf nehmen.

Das Problem ist einfach, dass niemand diese Dinger nun mehr nimmt und dass viele dieser Securities irgendwo lagern und keiner weiß wirklich, wer sie hat und wer als nächstes dicke Einbußen einstecken muss. Das ist ja auch gerade das Problem. Keiner hat mehr Vertrauen in die Ratings. Keiner will mehr Liquidität abgeben. Angst. Reine Psychologie. Da gehen mir etwas verschwörungstheoretisch anmutende Äußerungen dann doch wieder ein Stück zu weit.

Ich würde gern mal wissen, wie du dich informierst. Wie gesagt - das soll kein Flame sein, sondern wirklich Interesse. Mal nen paar Links oder Aussagen dazu, damit man die Glaubhaftigkeit deiner Quellen eigenäugig nachvollziehen kann, wären thx.
 
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Original geschrieben von BigBadWolf
Und dass einige Banken meinte, damit den großen Reibach machen zu können, ist halt gelinde gesagt einfach Pech. Wer Rendite will, muss halt Risiken in Kauf nehmen.
Einfach Pech, so einfach geht es dann doch nicht. Wenn es eine illiquide, öffentliche Bank wie die WestLB ist, muss die öffentliche Hand sanieren. Da muss man sich fragen, ob das Spekulieren am US-amerikanischen Immobilienmarkt Aufgabe einer öffentlichen deutschen Bank ist. Aber auch bei privaten Banken muss u.U. der Staat und die Notenbank einspringen, denn Banken sind ja keine autarken Vereine, sondern illiquide Banken können - wie man sehen kann - negative Folgen für die Realwirtschaft haben.
Und eben weil das so ist, weil die Banken durchaus viel weitreichendere Schäden anrichten können, bedürfen sie auch mehr Kontrolle und Regulierung als bisher. Das Fazit aus der Krise kann ja nicht sein, weiter wie bisher, Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren (also den Steuerzahlern aufbürden, damit die negativen Folgen nicht noch weitaus schlimmer für die gesamte Wirtschaft werden).
 
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Naja, die WestLB is ja eher in die Kacke getreten, weil sie meinte, dass man mit unterschiedlichen VW-Aktien, also Stamm- und Vorzugsaktien, den dicken Reibach machen kann. Da haben sich einige Leute was eigentlich gar nicht so dummes ausgedacht, aber deutlich zu spät die Zeichen der Zeit erkannt, dass das VW-Gesetz kippt. Dumm.

Und natürlich können Banken, die pleite gehen, auch die Gesamtwirtschaft mit reinziehen. Die Frage ist eben nur, was man dagegen tun soll. Dass die FED beispielsweise mit der Annahme von Triple-A gerateten MBS versucht, Vertrauen in diese herzustellen oder mit geringeren Zinsen die Kreditvergabe ankurbeln will, ist ja nur sinnvoll. Ob es allerdings so sinnvoll ist, Banken zu "retten", die sich verspekuliert haben, ist - wie du schreibst - ne ganz andere Frage, die auch derzeit die Gemüter sowohl der Wirtschaftsgurus als auch der Politiker, z.B. im US-Wahlkampf, erhitzt.

Dass die Risiken und damit die Verluste durch den Staat "abgesichert" werden, kann ich persönlich auch kaum nachvollziehen, obwohl natürlich ein "pleite gehen lassen" einer Bank auch sehr problematisch ist. Auf der einen Seite hat man negative Folgen für die Gesamtwirtschaft, auf der anderen das Problem, dass falsche Anreize (_für_ Risikopositionen) gesetzt werden. Hierzu muss man aber sagen, dass sicher nicht jede Illiquidität einer Bank auf das Unvermögen der Manager zurückzuführen ist, sondern schlicht und einfach auch auf Panik an der Börse und im Inter-Banken-Bereich. An dieser Stelle mit zusätzlicher Regulierung zu antworten, muss daher meiner Meinung nach auch nicht unbedingt der Königsweg sein.

Wie gesagt - eine richtig gute Lösung zu dieser Frage gibt es kaum. Entweder man lässt die Banken ihr Risiko selbst tragen und lässt sie dann auch richtig verkacken, wenn sie verkackt haben oder man versucht es eben auf eine andere Weise. Den Retter an der Wall Street zu spielen, während Millionen von US-Bürgern immer weiter in Schulden versinken, halte ich persönlich aber auch für verhehrend.
 

Spavvn

Filebase, Tippspielmeister WM 2010
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Sorry für die späte Antwort. Muß ich den Fred von Seite 3 hochholen, aktives Board hier oder einfach nur wow, Threadinflation. :D

Bezüglich Quellen eine kurze Aufzählung, die im Endeffekt alles abdeckt: Uni, Workshops/Veranstaltungen (auch nicht Publike), Börsenverein/VTAD (Verein techn. Analysten Dtld.'s) (dadurch Insider/Trader/Investoren), Börsenbriefe, Statisiken/offizielle Zahlen, (Boards (praktisch gibt es nur eine einstellige Anzahl an "brauchbaren" Finanzforen), normale News (im Prinzip nur Info, nicht zur Interpretation), Trading (man erfährt die Änderungen eher, im Ggs. zum unbeteiligten Beobachter; ich meine damit, man bekommt Auswirkungen eher mit), Mitarbeiter in Banken (die Ansichten der Abt.chefs/Hauses, die Hauspolitik nach außen, Risikopositionen, Vermögensabt. [Bsp.: schon lustig wie der Puls steigt, wenn eine Landesbank Probleme hat, und man als Sparkasse dort $Summe gerade für kurzfristige Refinanzierung liegen hat], Handling allg, [ich habe schon letztes Jahr vermehrt besorgte Anrufer festgestellt und die Reaktionen darauf -> Runterspielen], Umgang mit Kunden an der Front [der normale unwissende Bürger, der weiterhin Zertifikate/Fonds/etc. kaufen soll vom "Berater", damit die Ziele erfüllt werden], ...).
Zu guter letzt und am hilfreichsten, check mal www.goldseiten.de
Die URL gibt zwar schon eine Grundstimmung vor, jedoch ist der Content dennoch facettenreich, informativ und argumentativ, es schreiben diverse Leute wie Fond/ETF/Hedgefond-manager, Analysten von Großbanken/Landesbanken/..., Doktoren, auch mal Unidozenten, Börsenbriefschreiber, ...
Dort kannst du schon einige Zeit mit Lesen der Artikel verbringen und es bringt dir wohl am schnellsten auch eine andere Perspektive.

Ich verstehe die Frage selbstverständlich auch nicht als Flame, das Motto lautet: Glaube nichts, hinterfrage alles (das gilt eben auch für meine Posts :) ).
Als Investor entscheidest du allein über Vermögen, da darf man nicht blind Milliardär/Politiker/Guru/...-Meinungen, oder E-Mail-Tips ;) , folgen.

Nochmal kurz zum Thema: es geht noch nicht um die großen Verbriefungen, es wurde noch nicht wirklich abgestuft (die Billionenverbriefungen mit tieferen Ratings bewertet) ... wie das gehandelt wird, weiß keiner, aber der Nennwert ist gut für viel negatives Potential, dazu muß man auch keine Versicherungsmathevorlesung o.Ä. besucht haben.
 

Spavvn

Filebase, Tippspielmeister WM 2010
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Kurzes:

Momentan M3-Wachstum 19,6%. G7 hat getagt, möglicherweise wächst die Geldmenge nun noch schneller.

Wird das jüngste Tief der Rendite der 1jähr. T-Notes unterschritten, ist mit weiteren Zinssenkungen zu rechnen ("womit die Rezession stärker als erwartet ausfällt"); siehe dazu die schöne Korrelation zw. Discount Rate und T-Notes-Rendite.

Dienstag kommt PPI, Mittwoch CPI. Öl läuft der Inflation 1-2 Monate voraus, welches atm hoch steht (~110$), man kann mit off. Inflationsrate höher 4% rechnen. Realzins atm noch positiv (Rendite 30jähr. Anleihen 4,3% -> 0,3%).

Ob das 2002 Tief dieses Jahr oder "einfach später als dieses Jahr" (hatte erst 2011 stehen, aber solche Zahlen/Aussagen verwirren hier mehr, anstatt hilfreich zu sein) unterschritten wird... zum Thema ein Link noch: http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=8634
Dort geht es um CDS Markt (681 Billionen $, >10fache Bruttosozialprodukt der Welt) und Bear Stearns (mit 13 Billionen $ "investiert").

Edit: Billiarden mit Billionen ersetzt (engl. trillion)
 
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Ich wiederhole mein Posting vom März nochmal, diesmal aber schon mit etwas mehr Magenschmerzen.

Die ~20% Verlust der vergangenen Monate tun weh, aber imo ist die Finanzkrise nur ein Ausdruck der üblichen Schweinekurve. Jedes Mal wenn es bergab geht ist das Geschrei riesig, aber so ist nunmal der Lauf der Dinge. Spätestens in 2-3 Jahren(!) geht es insgesamt wieder steil bergauf. Aktien waren - wenn breit angelegt - über viele Jahre gesehen schon immer eine der besten Anlagestrategien, und mit meinem bescheidenen Wissen gehe ich davon aus, dass sich das erstmal nicht ändern wird.
 
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ebend, kann man günstig einkaufen, ist doch fantastisch ;)
 

Devotika

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Wer nicht dumm ist, hat sein Geld schon längst da raus geholt.

Ich hatte darauf gehofft, Ende des Jahres einsteigen zu können. So wie's aussieht, kommt der Abschwung aber noch viel verzögerter.

Wäre blöd, wenn wir den Tiefpunkt erst 09 erreichen, dann gilt bereits die Abgeltungssteuer. :(
 

Dr.Tomate

Guest
Würde es sich jetzt lohnen wenn ich -kostenlos- bei meinem comdirect Konto noch ein Währungskonto anlege & Dollar einkaufe?

Grüße
 
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Original geschrieben von Dr.Tomate
Würde es sich jetzt lohnen wenn ich -kostenlos- bei meinem comdirect Konto noch ein Währungskonto anlege & Dollar einkaufe?

Grüße

was heißt kostenlos ? Es gibt direkte Kosten (Grundgebühren, Ausgabeaufschläge) und eben auch indirekte Kosten.

Die Spreads fressen dich bei dem Währungskonto auf...
 

Dr.Tomate

Guest
die was ??

wer frißt mich auf?

Kannst mir mal meine Hypothetischen Kosten ausrechnen?

Wenn Ich 50 Euro investiere (in Dollar) welche Kosten hab ich da?

Und wie siehts aus wenn der Dollar um 30 Cent nachoben klettert?
 
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Original geschrieben von Dr.Tomate
die was ??

wer frißt mich auf?

Kannst mir mal meine Hypothetischen Kosten ausrechnen?

Wenn Ich 50 Euro investiere (in Dollar) welche Kosten hab ich da?

Und wie siehts aus wenn der Dollar um 30 Cent nachoben klettert?

Einfaches Beispiel:

Eur/USD 1,59 (wurde ja mit Einführung des Euros von Preisnotiz auf Mengennotiz umgstellt)

Du kaufst dir für 1000 Euro Dollar, der Kurs den die Comdirect dir stellt ist 1,56 (Bid) zu 1,62 (Ask)
Ist jetzt eine Annahme von mir, aber ich denk in dem Fall vom dem Währungskonto wird es wohl auf solche Dimensionen hinauslaufen...

Somit bekommst als als Käufer der Dollar natürlich den schlechteren Kurs von 1,56 und bekommst für deine 1000 Euro "nur" 1560 Dollar, d.h. du hast im Vergleich zu dem momentanen Kurs von 1,59 insgesamt 3 cent, also ingesamt 30 Euro bezahlt, würdest du jetzt sofort wieder zurücktauschen, dann natürlich zu dem Kurs von 1,61, somit hast du nur noch knapp 968 Euro....

Und das ohne dass sich am Kurs etwas verändert hat, das sind die Kosten von denen ich sprach... d.h. bei den 6 cent Spread von oben würdest den Break Even erst bei einem Kurs Eur/USD von 1,53 erreichen
 

Dr.Tomate

Guest
naja hab das sind ja Wellenbewegungen irgendwann -spätestens mit starkem Erlahmen der europäischen Konjunktur- wirds dem Dollarchen auch wieder besser gehen. Dann kann man doch hier ganz nett Gewinn mitnehmen oder?
 
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