1kg MP3 für nur 9250 Dollar (das Stück)

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na ja, könnte ja ein eingeschränktes copyright geben, das besagt, dass man die sachen kopieren darf, gewinnbringend verkaufen aber nur der urheber.
 
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Original geschrieben von CyoZ
Ohne Copyright gäbe es wahrscheinlich 90% der Werke aus Musik, Film und Literatur überhaupt nicht. Wieso sollte auch jemand viel Arbeit in eine kreative Arbeit stecken oder gar Profi werden , wenn er keine Bezahlung dafür erwarten kann?
genau. gewinnmaximierung ist das höchste Ziel im leben jedes einzelnen menschen. so etwas wie kunst existiert nicht, geschweige denn dass irgendjemand damit etwas vermitteln will. es gibt auch keine kostenlose oder gar opensource-software, denn da kann man ja auch keine bezahlung erwarten. dass wikipedia nicht existiert, damit will ich gar nicht erst anfangen... :rolleyes:

Original geschrieben von SuicideSquad
na ja, könnte ja ein eingeschränktes copyright geben, das besagt, dass man die sachen kopieren darf, gewinnbringend verkaufen aber nur der urheber.
wäre IMHO die optimale lösung. würde de facto nichts ändern, abgesehen von solchen Klagewellen, die dann keine legale grundlage mehr haben. vielleicht würden sich legale downloads dann sogar lohnen, die musikindustrie hätte keinen grund mehr, drm zu benutzen (ich glaube aber, die würden es trotsdem tun)

zu solchen klagen:
was will die MI? Leuten Geld aus der Tasche ziehen. IMHO ist es denen absolut egal, wie das passiert, ob die jetzt CDs verkaufen oder leute verklagen. Ich meine, es ist zwar nur ne einzelne person, aber sie darf lebenslang blechen. das sollte doch das mangelnde interesse an den müllstars-CDs mehr als aufwiegen!

@claw: dass es kein copyright an diamanten gibt, liegt schlicht und einfach daran, dass es keine Kopiergeräte für diamanten gibt. Sobald sie erfunden wurden, gehen die Lobbyisten der Diamantenindustrie mit Fr. Merkel nen Kaffee trinken, und schwupps, gibt es das copyright.

ich habe mal irgendwo ne nette analogie gelesen, wie solche "schadenssummen" berechnet werden: stell dir vor, du bist zu schnell gefahren, dann gilt:
strafe = (fahrweg) * (breite des autos) / (fläche, die ein mensch zum stehen braucht) * (strafe für einmal mensch überfahren)
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von Praecipitator
genau. gewinnmaximierung ist das höchste Ziel im leben jedes einzelnen menschen. so etwas wie kunst existiert nicht, geschweige denn dass irgendjemand damit etwas vermitteln will. es gibt auch keine kostenlose oder gar opensource-software, denn da kann man ja auch keine bezahlung erwarten. dass wikipedia nicht existiert, damit will ich gar nicht erst anfangen... :rolleyes:
Ich weiss nicht was dein Punkt hier ist. Niemand hindert dich, Opensource-Software/Musik/Kunst zu benutzen?
Wenn du anmerkst, dass Leute ohne Bezahlung nicht auch Kunst machen wuerden, dann nimm doch das Angebot von den Leuten wahr, die das momentan auch so machen. Dass irgendwelche anderen Leute Geld dafuer verlangen, braucht dich nicht zu interessieren.

Ausserdem: Copyright betrifft nicht nur die Bezahlung, sondern ist generell ein Recht ueber die Entscheidung ueber die Art der Verwendung. Warum sollte dein Werk in einem anderen Werk verwendet werden duerfen, ohne dass du ein Sagen darueber hast? Man denke da z.B. an Namensnennung oder gaenzliche Verweigerung der Verwendung aufgrund anderer politischer Ansichten. Wuerdest du als Fotograph deine Bilder in irgendeinem Naziblatt wiederfinden wollen?
 
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Original geschrieben von Clawg

Ich weiss nicht was dein Punkt hier ist. Niemand hindert dich, Opensource-Software/Musik/Kunst zu benutzen?
Wenn du anmerkst, dass Leute ohne Bezahlung nicht auch Kunst machen wuerden, dann nimm doch das Angebot von den Leuten wahr, die das momentan auch so machen. Dass irgendwelche anderen Leute Geld dafuer verlangen, braucht dich nicht zu interessieren.
das bezog sich auf den von mir gequoteten text, wo es hieß, dass doch kaum noch einer was macht, wenn er damit nicht verdienen kann.

Ausserdem: Copyright betrifft nicht nur die Bezahlung, sondern ist generell ein Recht ueber die Entscheidung ueber die Art der Verwendung. Warum sollte dein Werk in einem anderen Werk verwendet werden duerfen, ohne dass du ein Sagen darueber hast? Man denke da z.B. an Namensnennung oder gaenzliche Verweigerung der Verwendung aufgrund anderer politischer Ansichten. Wuerdest du als Fotograph deine Bilder in irgendeinem Naziblatt wiederfinden wollen?
namensnennung ist das eine, aber wenn ich etwas release, muss ich damit rechnen, dass es jemand anders aufgreifen wird, selbst unabsichtlich. ausserdem, wie willst du "werk" definieren? was ist, wenn die nazis nur die rechte untere ecke meines bildes nehmen? wenn nur 100 pixel? wenn nur 1 pixel? Irgendwan wirds pervers, findest du nicht? ZT ist es ja shcon gang ung gäbe, dass leute verklagt werden, weil deren lied ne ähnliche melodie hat wie $random_popstars_muell, was tatsächlich absolut zufällig passieren kann, oder weil beide beim gleichen "geklaut" haben. Wer nicht will, dass sein material irgendwie verwendet wird, soll es bitte für sich behalten. Das ist übrigens der einzige Kopierschutz, der auch tatsächlich funktioniert.

achja, kann übrigens folgende seite empfehlen:
http://www.riaaradar.com/
Bands, die bei der RIAA sind, sollte man IMHO vollständig meiden, da ich glaube, dass filesharing einer band eher hilft als schadet (stichwort popularität), sollte man sie nicht einmal runterladen
 
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@ claw

wie ich bereits sagte, halte ich nur die legale *private, nichtkommerzielle* verbreitung für notwendig. analogien von illegalen druckereien oder asiatischen "kopierwerken" greifen demnach nicht, produktpiraterie soll auch meiner meinung nach weiterhin unter strafe stehen.

Ich sehe völlig ein, dass meine Auffassung dem geltenden Recht nicht entspricht und nutze selbstverständlich so weit es geht OpenSource Software (OpenOffice, Miranda) und kostenfreie Dienste (gmx, Google, Wikipedia).

btw: im Mittelalter wurden die Ideen nicht geschützt, weil sich viele Kluge Leute über die mögliche Kunstentwicklung der kommenden Jahrhunderte Gedanken machten, sondern weil sich Wissen/Kunst in Kopien dank des Buchdruckes wesentlich leichter und in größerer Zahl verbreiten ließ. Das man sich diese Gelegenheit, eine Gelddrucklizenz zu schaffen indem man nicht mehr die "Leistung" verkaufte sondern die "Idee", nicht entgehen ließ spricht für die Clevernis der Geschäftsmänner/Politiker. Ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Kunst/Forschung bis dato frei verbreitet wurde und demnach der gesamten Gesellschaft zu gute kam (abgesehen von machtpolitisch/militärischer Geheimhaltung). Andere Forscher konnten frei Ideen aufgreifen, weiterverwenden, verbessern. Wo wären wir denn heute, wenn Archimedes, DaVinci, oder die großen Mathematiker, Mediziner und Forscher der Antike ihre Erkenntnisse mit "Urheberrecht" versehen hätten und nur an wenige ausgewählte/zahlungskräftige Personen weitergegeben hätten? Entwicklung wurde vollzogen, weil Forscher in fremde Länder gereist sind, die dortige Technik/Wissenschaft studiert haben und ihre Erkenntnisse wiederum anderen zugute kamen. Künstler ließen sich von anderen Künstlern inspirieren, lernten und übertrafen eventuell sogar irgendwann ihre Lehrer. Niemand wäre auch nur im entferntesten auf die Idee gekomme, in einem französischen Konzerthaus das Spielen einer russischen Oper zu verbieten, weil der Russische Künstler ja keinen "Lohn" mehr erhält wenn sein Werk von jemand anderem Interpretiert wird.

Ich bin und bleibe der Meinung, dass Urheberrecht welches über die Restriktion kommerzieller Nutzung hinausgeht, der Entwicklung der Gesellschaft eher schadet als nützt. Vorrangiges Ziel heutiger "Kunst" und "Forschung" ist es kaum noch, neues, herausragendes zu schaffen, sondern schlicht und ergreifend "reich" zu werden. Möglichst schnell möglichst viel Geld verdienen, mit möglichst wenig aufwand. Niemand kann mir glaubhaft versichern, dass dieses Konzept irgendwem anders nutzt als der Industrie selbst. Wie leicht sich Politiker der Meinung der Industrie anschließen, wenn die richtigen Vorstandsposten, Aktienbeteiligungen oder Wahlkampfspenden fließen, sollte jedem nicht ganz naiven Menschen einleuchten.

Wie Du darauf kommst, dass ohne Copyright keine Filme mehr gedreht oder keine Alben mehr produziert würden, kann ich nicht nachvollziehen. Ich denke jeder halbwegs gute Kinofilm spielt die Produktionskosten 10fach an der Kinokasse ein und Leute die sich die DVD bei guter Aufmachung und 'nicht kopierbaren' Beilagen kaufen gibts sicher auch weiterhin genug.
 
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Original geschrieben von Praecipitator

genau. gewinnmaximierung ist das höchste Ziel im leben jedes einzelnen menschen. so etwas wie kunst existiert nicht, geschweige denn dass irgendjemand damit etwas vermitteln will. es gibt auch keine kostenlose oder gar opensource-software, denn da kann man ja auch keine bezahlung erwarten. dass wikipedia nicht existiert, damit will ich gar nicht erst anfangen... :rolleyes:

Das ist ne sehr optimistische denkweise die auf die realität aber nicht zutrifft. Glaubst du tatsächlich jeder musiker macht diesen job aus reinem spaß an der musik und sieht das Geld nur als positiver nebenefekt?
Ich glaub du hast ne falsche vorstellung vom musiker beruf. Das ist ein harter job mit einem zeitaufwand, wie es ihn in wenig anderen jobs gibt... glaub mir, wenn man mit musik kein geld verdienen könnte, würden wir auf viele gute bands verzichten müssen. Ganz davon abgesehen, dass du trotz internet nichtmal von der existenz vieler guter bands wüsstest, gäbe es keine labels die geld in marketing investieren.


na ja, könnte ja ein eingeschränktes copyright geben, das besagt, dass man die sachen kopieren darf, gewinnbringend verkaufen aber nur der urheber.

wäre IMHO die optimale lösung. würde de facto nichts ändern, abgesehen von solchen Klagewellen, die dann keine legale grundlage mehr haben. vielleicht würden sich legale downloads dann sogar lohnen, die musikindustrie hätte keinen grund mehr, drm zu benutzen (ich glaube aber, die würden es trotsdem tun)


sorry, aber warum sollte Musik kostenlos sein? Es ist eine harte arbeit mit der die musiker ihr geld verdienen, nur weil wir uns daran gewöhnt haben musik kostenlos aus dem internet zu kriegen, ist das noch keine begründung dies auch legal zu machen.
Versetz dich doch mal in die selbe Lage: Du hast monate oder sogar jahrelang 60-80h die woche von deiner zeit investiert, um ein buch oder ein programm zu schreiben. Die zeit konntest du dir auch nur deshalb nehmen, weil dein arbeitsgeber dir nen vorschuss gegeben hat und du planst von der vermarktung zu leben und diesen vorschuss zurückzuzahlen. Willst du mir sagen dir wäre es dann allen ernstes recht, wenn jeder kostenlos in den genuß deines buches/software kommt und du nichts mehr daran verdienst?

Jeder mensch hat das recht mit seinem geistigen eigentum zu verfahren wie er es für richtig hält und wenn man für seine Leistung geld erhalten möchte, sehe ich nichts verkehrtes dran. Der glauben dass der großteil der menschheit bereit dazu wäre für gute musik / bücher / software aus reiner fairness den künstlern gegenüber zu zahlen, obwohl sie diese auch kostenlos bekommen könnten, ist einfach fern von jeder realität.



zu solchen klagen:
was will die MI? Leuten Geld aus der Tasche ziehen. IMHO ist es denen absolut egal, wie das passiert, ob die jetzt CDs verkaufen oder leute verklagen. Ich meine, es ist zwar nur ne einzelne person, aber sie darf lebenslang blechen. das sollte doch das mangelnde interesse an den müllstars-CDs mehr als aufwiegen!


mal ernsthaft, so böse du die musikindustrie auch siehst, das geld was die Musikindustrie einnimmt wenn sie eine mittellose frau verklagen ist erstens finanziel nichtmal die investierten anwaltskosten wert und zweitens auch in keinem verhältnis zu dem imageschaden der dadurch erlitten wird. Es ist also unsinn Klagen gegen Privatpersonen als als einnahmequelle der musikindustrie darzustellen.

Im übrigen: Auch wenn der großteil von uns und grundsätzlich menschen >20 nichts mit DSDS und konsorten anfangen kann, ist es für die musikindustrie mit ischerheit kein verlustgeschäft was sie ausgleichen. Mit DSDS und anderen austauschbaren boy/girlgroups verdienen die labels den großteil ihres geldes.



@claw: dass es kein copyright an diamanten gibt, liegt schlicht und einfach daran, dass es keine Kopiergeräte für diamanten gibt. Sobald sie erfunden wurden, gehen die Lobbyisten der Diamantenindustrie mit Fr. Merkel nen Kaffee trinken, und schwupps, gibt es das copyright.

Dummer vergleich. Diamanten sind ein rohstoff, wie kommst du dazu das mit geistigem eigentum zu vergleichen? Auf der anderen Seite zeigt es eine tendenz, die ich nicht nachvollziehen kann: Warum hälst du es überhaupt für dein gutes Recht kopien von fremdem eigentum zu machen?
 
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Original geschrieben von Greg


Das ist ne sehr optimistische denkweise die auf die realität aber nicht zutrifft. Glaubst du tatsächlich jeder musiker macht diesen job aus reinem spaß an der musik und sieht das Geld nur als positiver nebenefekt?
Ich glaub du hast ne falsche vorstellung vom musiker beruf. Das ist ein harter job mit einem zeitaufwand, wie es ihn in wenig anderen jobs gibt... glaub mir, wenn man mit musik kein geld verdienen könnte, würden wir auf viele gute bands verzichten müssen. Ganz davon abgesehen, dass du trotz internet nichtmal von der existenz vieler guter bands wüsstest, gäbe es keine labels die geld in marketing investieren.
wenn sie es in erster linie machen, um geld zu verdienen, stehen sie IMHO auf der gleichen stufe wie DSDS. Tut mir leid, aber ich sehe musik als kunst an, und nicht als konsumprodukt.
Da du die Labels ansprichst: weißt du überhaupt wie viel dem Musiker schlussendlich übrig bleibt, wenn die label-leute sich erstmal "ihre" anteile abgezogen haben? viel ist es nicht.

(keine lust rest zu quoten)
Wenn immer mehr menschen saugen, dann wäre das einfach nur demokratisch, es legal zu machen. Welche auswirkungen es auf dem Markt hat ist scheißegal, das Interesse des volkes sollte (zumindest in der Theorie) vor den interessen der Industrie stehen. Was du hier verlangst, ist die Kriminialisierung von Millionen zum Wohle der Gewinnmaximierung einzelner weniger. Entspricht zwar der Praxis, aber hast du nicht selbst gesagt: "nur weil wir uns daran gewöhnt haben [...], ist das noch keine begründung dies auch legal zu machen."



Dummer vergleich. Diamanten sind ein rohstoff, wie kommst du dazu das mit geistigem eigentum zu vergleichen? Auf der anderen Seite zeigt es eine tendenz, die ich nicht nachvollziehen kann: Warum hälst du es überhaupt für dein gutes Recht kopien von fremdem eigentum zu machen?
lies bitte zuerst claws post, auf den es bezogen war, anstatt planlos zu spammen
 
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Original geschrieben von Praecipitator

wenn sie es in erster linie machen, um geld zu verdienen, stehen sie IMHO auf der gleichen stufe wie DSDS. Tut mir leid, aber ich sehe musik als kunst an, und nicht als konsumprodukt.
Da du die Labels ansprichst: weißt du überhaupt wie viel dem Musiker schlussendlich übrig bleibt, wenn die label-leute sich erstmal "ihre" anteile abgezogen haben? viel ist es nicht.




Dann stellst du aber so ziemlich jeden künstler der erfolgreich ist auf eine stufe mit dsds. Ich sehe musik im übrigen auch als kunst an, ich sehe nur nicht warum kunst ein allgemeingut sein sollte. Aber noch mehr als kunst ist es für den herausgeber der kunst arbeit für die er es verdient geld zu kriegen von demjenigen der diese kunst genießt.


(keine lust rest zu quoten)
Wenn immer mehr menschen saugen, dann wäre das einfach nur demokratisch, es legal zu machen. Welche auswirkungen es auf dem Markt hat ist scheißegal, das Interesse des volkes sollte (zumindest in der Theorie) vor den interessen der Industrie stehen. Was du hier verlangst, ist die Kriminialisierung von Millionen zum Wohle der Gewinnmaximierung einzelner weniger. Entspricht zwar der Praxis, aber hast du nicht selbst gesagt: "nur weil wir uns daran gewöhnt haben [...], ist das noch keine begründung dies auch legal zu machen."


ich bin kein freund Freund von dritte reich vergleichen, aber wir wissen doch beide dass die behauptung "was die masse will, ist demokratisch und somit rechtens" überaus gefährlich ist.
Wenn der großteil des volkes findet, xy hätte den tod verdient oder ihn zu enteignen, wäre es zwar demokratisch ihn umzubringen, aber keinesfalls rechtens.

Was ich bei vielen menschen, dir inklsuive, vermisse ist die akzeptanz von geistigem eigentum als individueles eigentum. Und leider gehst du auf den punkt auch nicht weiter ein, obwohl es doch der knackpunkt der ganzen diskussion ist: Woher nimmst du dir das recht dich fremden eigentums ohne die erlaubnis des Eigentümers zu bemächtigen? Ja es ist kein diebstahl im eigentlichen sinne, weil du ja nur eine kopie machst und faktisch demjenigen nichts wegnimmst. Wenn man aber bedenkt, dass derjenige in die herstellung bereits geld investiert hat, kommt es praktisch auf dasselbe hinaus.

Und ja, ich bin mir durchaus bewußt dass die labels gerade bei jungen künstlern den großteil der einnhamen einbehalten. Du übersiehst dabei aber, dass das geld nicht in irgendnem topf landet, wo es von der bösen musikindustrie gehortet wird, sondern weiter investiert wird, um neue bands zu fördern oder zu erschaffen und vor allem auch die hundertausende von arbeitsplätze zu finanzkeren, die für marketing, events, vertrieb und alles was sonst auch nur indirekt zur musikindustrie gehört, zu bezahlen.


lies bitte zuerst claws post, auf den es bezogen war, anstatt planlos zu spammen

ich habe die posts gelesen, finde den vergleich aber trotzdem unpassend. Ein diamant ist im gegensatz zu nem song nichts ist ,was kopiert werden kann. Das beispiel mitm auto passt daher schon eher und das sehe ich genauso wie einen song: Wenn jemand Zeit und Geld investiert um ein Auto zu entwickeln, und dann dieses model verkaufen will um das in die entwicklung reingesteckte geld wieder reinzukriegen, dann wäre es mit meinem empfinden von gerechtigkeit nicht vereinbar, wenn du daherkommst, dir das wissen aus der entwicklung zueigen machst und ne kopie erstellt, ohne den entwickler daran finanziell zu beteiligen.
 

Clawg

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Original geschrieben von (DAC)Syzygy
wie ich bereits sagte, halte ich nur die legale *private, nichtkommerzielle* verbreitung für notwendig.
'notwendig' um was zu erreichen bzw. mit welcher Begruendung? 'Damit es der Gesellschaft besser geht'?


btw: im Mittelalter wurden die Ideen nicht geschützt, weil sich viele Kluge Leute über die mögliche Kunstentwicklung der kommenden Jahrhunderte Gedanken machten, sondern weil sich Wissen/Kunst in Kopien dank des Buchdruckes wesentlich leichter und in größerer Zahl verbreiten ließ. Das man sich diese Gelegenheit, eine Gelddrucklizenz zu schaffen indem man nicht mehr die "Leistung" verkaufte sondern die "Idee", nicht entgehen ließ spricht für die Clevernis der Geschäftsmänner/Politiker.
Das eine ist die Folge des anderen, gebe ich den Produzenten mehr Rechte auf die Produkte ihrer Arbeit, werden mehr Leute mehr produzieren.

Ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Kunst/Forschung bis dato frei verbreitet wurde und demnach der gesamten Gesellschaft zu gute kam (abgesehen von machtpolitisch/militärischer Geheimhaltung).
Wenn ich an das Mittelalter bis Anfang der Industrialisierung denke, fallen mir da spontan keine Beispiele ein, wo die 'gesamte Gesellschaft' von der freien Kunst und Forschung profitiert haette.

Andere Forscher konnten frei Ideen aufgreifen, weiterverwenden, verbessern.
Welche Forscher?

Wo wären wir denn heute, wenn Archimedes, DaVinci, oder die großen Mathematiker, Mediziner und Forscher der Antike ihre Erkenntnisse mit "Urheberrecht" versehen hätten und nur an wenige ausgewählte/zahlungskräftige Personen weitergegeben hätten?
Sehr viel weiter als heute, weil sich dann auch solche Leute die Beschaeftigung mit diesen Dingen haetten leisten koennen, die nicht sowieso schon ausgesorgt hatten.

Entwicklung wurde vollzogen, weil Forscher in fremde Länder gereist sind, die dortige Technik/Wissenschaft studiert haben und ihre Erkenntnisse wiederum anderen zugute kamen. Künstler ließen sich von anderen Künstlern inspirieren, lernten und übertrafen eventuell sogar irgendwann ihre Lehrer. Niemand wäre auch nur im entferntesten auf die Idee gekomme, in einem französischen Konzerthaus das Spielen einer russischen Oper zu verbieten, weil der Russische Künstler ja keinen "Lohn" mehr erhält wenn sein Werk von jemand anderem Interpretiert wird.
Das reduziert die Anzahl in Frage kommender Kuenstler/Forscher aber noch weiter ;)

Ich bin und bleibe der Meinung, dass Urheberrecht welches über die Restriktion kommerzieller Nutzung hinausgeht, der Entwicklung der Gesellschaft eher schadet als nützt. Vorrangiges Ziel heutiger "Kunst" und "Forschung" ist es kaum noch, neues, herausragendes zu schaffen, sondern schlicht und ergreifend "reich" zu werden.
Also damit die Gesellschaft wieder etwas 'Herausragendes schafft', zwingt man den produktiven Teilen der Gesellschaft, den 'Denkern und Dichtern', mit Gewalt nur noch bestimmte Vertraege abzuschliessen, damit das breite Volk davon profitiert und dann selbst wiederum 'Herausragendes' leistet?
Klingt fuer mich wie schlechte Propaganda aus der Sowjetunion.

Möglichst schnell möglichst viel Geld verdienen, mit möglichst wenig aufwand.
Das ist die Idee, mit dieser Idee gibt es Fortschritt. Deswegen gibt es Computer zu Spottpreisen.

Niemand kann mir glaubhaft versichern, dass dieses Konzept irgendwem anders nutzt als der Industrie selbst.
Du sitzt direkt vor meinem Argument ;)
Es gaebe keinen Computer fuer den Massenmarkt, das waere noch ein Spielzeug fuer Freaks und als Supercomputer fuer Firmen.

Wie leicht sich Politiker der Meinung der Industrie anschließen, wenn die richtigen Vorstandsposten, Aktienbeteiligungen oder Wahlkampfspenden fließen, sollte jedem nicht ganz naiven Menschen einleuchten.
Mit der Politik hat das erst mal garnichts zu tun. Der Schaffer eines Werkes kann ja eine andere Lizenzform waehlen, genauso koennen die Konsumenten das Produkt nicht kaufen, falls das Preis-/Leistungsverhaeltnis nicht stimmt. Beide Seiten gewinnen.

Wie Du darauf kommst, dass ohne Copyright keine Filme mehr gedreht oder keine Alben mehr produziert würden, kann ich nicht nachvollziehen.
Natuerlich werden noch Filme gedreht und Alben produziert. Siehe die ganzen Videos auf Youtube oder die Opensource Musik z.B. auf archive.org.
Wenn dir die Betrachtung von pianospielenden Katzen und diversen schmerzhaften Unfaellen reicht, bitte. Die Kuenstler und Wissenschaftler werden ihre Werke auf die ausrichten, die noch bezahlen oder in ein Land auswandern, das ihre Rechte noch durchsetzt - die 'Allgemeinheit' hat davon nichts.

Ich denke jeder halbwegs gute Kinofilm spielt die Produktionskosten 10fach an der Kinokasse ein und Leute die sich die DVD bei guter Aufmachung und 'nicht kopierbaren' Beilagen kaufen gibts sicher auch weiterhin genug.
10fach? Das trifft auf die gewinntraechtigsten Filme aller Zeiten (lotr, titanic etc.) zu, aber nicht auf 'halbwegs gute Kinofilme'.


Original geschrieben von Praecipitator
namensnennung ist das eine, aber wenn ich etwas release, muss ich damit rechnen, dass es jemand anders aufgreifen wird, selbst unabsichtlich.
Dazu gibt es Regelungen des Zitats, die auch wieder aus dem Recht auf Eigentum herruehren (naemlich der freien Meinungsaeusserung).


ausserdem, wie willst du "werk" definieren? was ist, wenn die nazis nur die rechte untere ecke meines bildes nehmen? wenn nur 100 pixel? wenn nur 1 pixel? Irgendwan wirds pervers, findest du nicht?

Wenn ich nachweisen kann, dass derjenige mein Bild hergenommen hat und 1 Pixel ausgeschnitten hat, benutzt er meine Arbeit fuer seine Zwecke. Wenn er dagegen den Pixel selbst neu gesetzt hat, ist es seine Arbeit.


ZT ist es ja shcon gang ung gäbe, dass leute verklagt werden, weil deren lied ne ähnliche melodie hat wie $random_popstars_muell, was tatsächlich absolut zufällig passieren kann, oder weil beide beim gleichen "geklaut" haben.

Wer selbst neues schafft geraet nicht in diese Situation. Wer lediglich abkopiert dagegen schon, aber es gibt natuerlich eine Grauzone, insbesondere bei 'einfacheren' Werken.


Wer nicht will, dass sein material irgendwie verwendet wird, soll es bitte für sich behalten. Das ist übrigens der einzige Kopierschutz, der auch tatsächlich funktioniert.

Dass Leute ihre kreativen Gedanken lieber fuer sich behalten werden, wird dann auch eintreten.

wenn sie es in erster linie machen, um geld zu verdienen, stehen sie IMHO auf der gleichen stufe wie DSDS. Tut mir leid, aber ich sehe musik als kunst an, und nicht als konsumprodukt.

Dann konsumiere sie nicht, sondern freue dich, dass es sie gibt, auch wenn du sie selbst nicht konsumieren kannst.


Da du die Labels ansprichst: weißt du überhaupt wie viel dem Musiker schlussendlich übrig bleibt, wenn die label-leute sich erstmal "ihre" anteile abgezogen haben? viel ist es nicht.

Die Musiker gehen den Vertrag mit den Labels freiwillig ein - offensichtlich ist es fuer sie von Vorteil.

das Interesse des volkes sollte (zumindest in der Theorie) vor den interessen der Industrie stehen.
In der Theorie des Kommunismus, ja.

Was du hier verlangst, ist die Kriminialisierung von Millionen zum Wohle der Gewinnmaximierung einzelner weniger.
Kriminell sind sie bereits, weil sie den Vertrag gebrochen haben, den sie freiwillig eingegangen sind.
 
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claw begreift nicht, dass jedes wie auch immer geartete "recht" auf einer werteübereinkunft der mehrheit, bzw. der stärkeren beruht und weder ewig währt noch unumstößlicher wahrheit entspricht.
Original geschrieben von Clawg

Dass Leute ihre kreativen Gedanken lieber fuer sich behalten werden, wird dann auch eintreten.
schön dass du offensichtlich keine ahnung von kreativen menschen hast. überrascht aber nicht, kreativität erwartet man auch nicht von menschen, die wie seelenlose untote einem guru folgen.
 
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Original geschrieben von [UEP]Xyz


ist dieses recht gottgegeben oder wie kommst du darauf?

wenn du es aus religiöser sichtweise sehen willst, ja.
Aber auch naturalistisch betrachtet gehört das recht auf Eigentum zu den Grundrechten eines jeden Menschen und ist neben dem recht auf Leben und auf freie Entfaltung der Persönlichkeit eine der wichtigsten Errungenschaften unserer modernen Gesellschaft.
 
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Original geschrieben von SuicideSquad
schön dass du offensichtlich keine ahnung von kreativen menschen hast.
na hauptsache du weißt, dass alle kreativen menschen am liebsten die produkte ihrer kreativität verschenken anstatt verkaufen würden. am besten sollten menschen wie du zu bestimmen haben, dann hat niemand mehr das recht auf seine gedanken und taten, die gehören dann einfach jedem, hail communism!
 
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hör auf mir falsche worte in den mund zu legen du garstiger menschenfeind. natürlich möchte jeder mit seiner arbeit geld verdienen, geld ist aber keine zwingende voraussetzung für kreativität, wie claw uns hier weißmachen will.
 
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wenn du es aus religiöser sichtweise sehen willst, ja.

wieso?

Aber auch naturalistisch betrachtet gehört das recht auf Eigentum zu den Grundrechten eines jeden Menschen und ist neben dem recht auf Leben und auf freie Entfaltung der Persönlichkeit eine der wichtigsten Errungenschaften unserer modernen Gesellschaft.

aber dann sind grundrechte nur eine konstruktion von menschen. wie lässt sich zeigen, dass diese rechte "wahr" sind?
 
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Original geschrieben von Clawg
Dass Leute ihre kreativen Gedanken lieber fuer sich behalten werden, wird dann auch eintreten
selbst wenn, wo ist der unterschied, wenn man für jeden "kreativen gedanken" erstmal drölftausend euro zahlen darf? bitte mal nach "open access" googlen.

Die Musiker gehen den Vertrag mit den Labels freiwillig ein - offensichtlich ist es fuer sie von Vorteil.

:rofl: china ist ein tolles land, die chinesen leben dort freiwillig, also ist es offensichtlich zu ihrem vorteil.
Ich weiß dass der Vergleich hinkt, aber die meisten haben wohl gar keine ahung, dass etwas anderes als majorlabel möglich ist, und meinen, dass der ruhm ewig währen wird, dass die MI sie nicht wegwirft, sobald die verkaufszahlen bisschen zurückgehen.

In der Theorie des Kommunismus, ja.
ja, herr busch, der kommunismus ist der feind, wenn etwas dem kommunismus ähnlich ist, ist es automatisch böse
http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie und
http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus btw.


Original geschrieben von SuicideSquad
claw begreift nicht, dass jedes wie auch immer geartete "recht" auf einer werteübereinkunft der mehrheit, bzw. der stärkeren beruht und weder ewig währt noch unumstößlicher wahrheit entspricht.
danke.
das gilt übrigens nicht nur für claw, sondern für alle, die verlangen, man solle gefälligst das "geistige eigentum" respektieren. versucht doch mal zu denken, vielleicht kommt ihr drauf, woher die ganzen regeln, gesetze und begriffe kommen und für wen sie geschaffen wurden.
 

Clawg

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ist dieses recht gottgegeben oder wie kommst du darauf?
Es ist nicht gottgegeben sondern folgt aus der Vertragsfreiheit. Wenn ich dir eine Kopie meiner eigenen Tonaufnahme uebergebe, verlange ich z.B. dafuer, dass du dich an bestimmte Pflichten haeltst, z.B. keine weitere Kopie anfertigst oder sie nicht oeffentlich vorspielst.

Original geschrieben von SuicideSquad
claw begreift nicht, dass jedes wie auch immer geartete "recht" auf einer werteübereinkunft der mehrheit, bzw. der stärkeren beruht und weder ewig währt noch unumstößlicher wahrheit entspricht.
Nun, wenn die Mehrheit nicht mehr an die Vertragsfreiheit glaubt und stattdessen genau diejenigen versklaven moechte, die die Gesellschaft mit Produktion, Handel, Kunst, Medizin und Wissenschaft voran bringen, dann geht sie frueher oder spaeter unter.

schön dass du offensichtlich keine ahnung von kreativen menschen hast. überrascht aber nicht, kreativität erwartet man auch nicht von menschen, die wie seelenlose untote einem guru folgen.
Wie gesagt, zwingt dich ja niemand open-source Musik stattdessen zu laden, aber lass doch dann die "unkreativen, geldgierigen" Kuenstler in Ruhe ihre boesen ueberteuren Knebelvertraege machen.

You can't have a cake and eat it, too.


geld ist aber keine zwingende voraussetzung für kreativität, wie claw uns hier weißmachen will.

Wenn ich die Wahl habe, hierzubleiben und nichts fuer meine Kreativitaet zu verdienen oder ins Ausland zu gehen und dort Geld zu verdienen, gehe ich doch eher ins Ausland.
Aber klar, deswegen sollte man solche Gesetze ja immer international machen, damit die produktiven Mitglieder unserer Gesellschaft keine Moeglichkeit zur Flucht haben, richtig? ;)


china ist ein tolles land, die chinesen leben dort freiwillig, also ist es offensichtlich zu ihrem vorteil.
Ich weiß dass der Vergleich hinkt, aber die meisten haben wohl gar keine ahung, dass etwas anderes als majorlabel möglich ist, und meinen, dass der ruhm ewig währen wird, dass die MI sie nicht wegwirft, sobald die verkaufszahlen bisschen zurückgehen.

Achso, die Musiker, die davon ihren Lebensunterhalt verdienen, haben weniger Ahnung als du, deswegen willst du sie retten und ihnen ihre Entscheidung abnehmen?

ja, herr busch, der kommunismus ist der feind, wenn etwas dem kommunismus ähnlich ist, ist es automatisch böse
http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie und
http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus btw.
Wir leben nicht in einer Demokratie, sondern in einer demokratischen Republik, wir haben eine Verfassung die dem Individuum gegenueber dem Staat (der Mehrheit, der Gesellschaft) Rechte einraeumt.

versucht doch mal zu denken, vielleicht kommt ihr drauf, woher die ganzen regeln, gesetze und begriffe kommen und für wen sie geschaffen wurden.
Klaere uns auf, fuer wen sind sie geschaffen?
 
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Es ist nicht gottgegeben sondern folgt aus der Vertragsfreiheit. Wenn ich dir eine Kopie meiner eigenen Tonaufnahme uebergebe, verlange ich z.B. dafuer, dass du dich an bestimmte Pflichten haeltst, z.B. keine weitere Kopie anfertigst oder sie nicht oeffentlich vorspielst.

aber hier gehts doch darum, ob solche verträge "gut" sind.
 
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Original geschrieben von Clawg
Klaere uns auf, fuer wen sind sie geschaffen?
stell dir vor du bist politiker. du musst wichtige entscheidungen treffen, zu themen wie internet, computer, musik, wo du wenig bis keine ahung hast. Und plötzlich kommt ein netter Herr, der bei einem großen Unternehmen arbeitet, welches sein Geld genau mit Sachen wie internet, computer, musik verdient. Und dieser nette Herr lädt dich in ein nobles restaurant ein, und erklärt dir beim essen diese schwierigen themen ganz genau. er weiß es ja besser, immerhin arbeitet er mit sowas. ist es dann nicht viel einfacher, die entscheidungen zu treffen?


btw, die diskussion führt zu nichts. es ist nun mal ein glaubenskrieg, rechtspositivisten und verehrer des großkapitals gegen navie, die immer noch an dinge wie gerechtigkeit und kreativität glauben :8[:

auf lange zeit werden sich wohl leute mit meinungen wie von claw oder greg durchsetzen, weil sie von der gesellschaftsideologie "kapitalismus" evolutionär bevorzugt werden :8[:
 
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Original geschrieben von Greg

Was ich bei vielen menschen, dir inklsuive, vermisse ist die akzeptanz von geistigem eigentum als individueles eigentum.

Diese ganzen Pro-Copyright-Abschaffer-Rufer kann ich auch nicht verstehen und ich persönlich akzeptiere das geistige Eigentum als individuelles Eigentum. Das kostenlose Herunterladen von Musik finde ich rechtswidrig.

Ihr solltet euch aber mal Fragen warum so viele Menschen diese illegalen Aktionen durchführen. Schlummert in all diesen Menschen ein böser, rechtwidriger Geist?

Es gibt gewisse Gesetze an die man sich ohne Frage hält und auch gewisse Gesetze die man übertritt weil man einfach die Gründe nicht nachvollziehen kann, wie z.B. wohl jeder Ecken hat wo er zu schnell fährt weil er gewisse Geschwindigkeitsbegrenzungen für übertrieben hält. Solche Sachen müssen für einen einfach nachvollziehbare Gründe haben.

Und wenn es jetzt Musiker und Plattenfirmen gibt die ohne Ende Kohle scheffeln sehe ich den nachvollziehbaren Grund für diese Preise nicht mehr. Die Menschen kaufen sich Platten von Bands/Künstlern und bezahlen jeden Preis weil sie keine Alternative haben wenn sie diese Musik hören wollen. Die Geldmengen spiegeln dann aber keineswegs eine Aufwandsentschädigung wider oder dienen dazu den Lebensunterhalt des Künstlers zu sichern; sie sind schlicht und ergreifend unverschämt.
Das Problem ist, daß Menschen wie Claw diese Aussage nie verstehen werden, deswegen macht die Diskussion auch nicht viel Sinn.
Und du kannst mir nicht erzählen, daß das Geld für Arbeitsplätze oder neue Bands eingesetzt wird; das Betrifft nur einen kleinen Bruchteil der Einnahmen. Und solange diese Preise einfach so hoch sind werden viele Menschen die Rechtslage übergehen; einfach weil sie damit nicht einverstanden sind.
 
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Original geschrieben von [UEP]Xyz


wieso?

aber dann sind grundrechte nur eine konstruktion von menschen. wie lässt sich zeigen, dass diese rechte "wahr" sind?

ich hab jetzt ehrlichgesagt keine lust auf ne philosophische diskussion über die entstehung der Grundrechte... aber ich hoffe wir beide stimmen darin überein, dass Grundrechte zu den positiven und somit auch schützenswerten fortschritten der modernen zeit zählen.




das gilt übrigens nicht nur für claw, sondern für alle, die verlangen, man solle gefälligst das "geistige eigentum" respektieren. versucht doch mal zu denken, vielleicht kommt ihr drauf, woher die ganzen regeln, gesetze und begriffe kommen und für wen sie geschaffen wurden.



das ist echt nicht böse gemeint aber biste grad auf nem rebellionstrip?
Diese regeln und Gesetze nutzen vor allem dir und verhindern, dass jeder der dir körperlich überlegen ist in dein haus spaziert, dich gegen die nächste wand klatscht und sich nimmt was ihm gefällt. Schau dir Länder an, wo es keine staatliche durchsetzung der Grundrechte gibt und sag mir ehrlich ob du lieber dort leben würdest.

Dir fehlt einfach die elemantare einsicht das geistiges Eigentum, auch wenn man es nicht so entwenden kann wie dingliches, trotzdem eigentum ist was jemandem gehört und das kopieren von geistigem eigentum ohne erlaubnis daher nichts anderes als nen gewöhnlichen diebstahl darstellt... daher versteh ich auch nicht wie du es als "gerechtigkeit" bezeichnen kannst etwas gegen den willen eines anderen menschen zu entwenden.


@tic0r:

Ich stimme dir größtenteils zu.

Natürlich steht das einkommen das ein 50cent, aber auch ein Ronaldinho oder sogar ein Stefan Raab hat in keinem verhältnis zu dem gehalt eines chefarztes oder gar eines sozialpädagogen... aver wir leben auch nicht im kommunismus wo jeder seinen beitrag zur gesellschaft leistet und dafür nur eine Aufwandsentschädigung kriegt.

Die tatsache, dass so viele musik online ziehen ist nach meiner einschätzung daher weniger darauf zurückzuführen, das musik absolut überteuert ist, sondern darauf, dass musik runterladen mittlerweile so simpel ist, dass es selbst mein 78jähriger dad schafft und die menschen dann nicht mehr bereit sind für etwas zu zahlen, was sie in der selben qualität und mit wenig aufwand kostenlos kriegen können. Einen gerechtigkeitssinn gegenüber großkonzernen oder millionären empfinden nur die wenigsten.

Was die Arbeitsplätze angeht: Du unterschätzt hier, wieviele arbeitsplätze tatsächlich direkt und indirekt an der Musikindustrie hängen, angefangen von der Werbeagentur über die Mitarbeiter in den Presswerken bis zur Kassiererin im Mediamarkt. Natürlich machen die labels das nicht aus reiner menschliebe sondern aus weil sie auf diese Leute angewiesen sind, aber es ändert nichts daran, dass hunderttausende menschen in den verschiedenstens branchen damit ihren lebensunterhalt verdienen.

Daher nochmal die Preise für musik ganz nüchtern betrachtet:
Ein song kostet online meist 99cent, ein album 7-8€, auf CD 14€.
Für einen Abend in ner Bar bist du bereits mehr geld los... daher finde ich die Preise jetzt nicht maßlos übertrieben... es ist einfach nur der vergleich mit den 0€ die man bei Emule zahlt, der die 14€ für ne CD teuer erscheinen lässt.

@my_mind unter mir: Stimme dir voll und ganz zu. Sobald du für die Musik gezahlt hast, hast du auch das Recht ohne einschränkungen die musik zu nutzen... daher seh ich DRM tatsächlich als überflüssig an. Denn die leute, die nicht bereit sind geld für die musik zu zahlen werden es sich so oder so aus anderen quellen ohne DRM besorgen... und diese quellen wird es immer geben. Dagegen werden die leute, die tatsächlich geld dafür bezahlt haben mit einschränkungen belegt.
 
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naja, geistiges eigentum find ich schön und gut.
bin auch dafür dass man artig dafür zahlen muss.

das einzige was mich im moment recht nervt ist einfach das, dass von seiten des staates und der musik- und spieleindustrie das urheberrecht einfach zu absolut ausgelegt wird.
wenn ich mittlerweile keine sicherheitskopien für von mir gekauftes geistiges eigentum mehr machen kann und gegenüber denjenigen die sich nicht an die spielregeln halten extremst benachteiligt werde dann ist doch was faul im staate dänemark.
ich verstehe es dass sch die industrie schützen will... aber dies sollte nicht auf dem rücken des ehrlichen konsumenten + kunden austragen.
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von Praecipitator
stell dir vor du bist politiker. du musst wichtige entscheidungen treffen, zu themen wie internet, computer, musik, wo du wenig bis keine ahung hast. Und plötzlich kommt ein netter Herr, der bei einem großen Unternehmen arbeitet, welches sein Geld genau mit Sachen wie internet, computer, musik verdient. Und dieser nette Herr lädt dich in ein nobles restaurant ein, und erklärt dir beim essen diese schwierigen themen ganz genau. er weiß es ja besser, immerhin arbeitet er mit sowas. ist es dann nicht viel einfacher, die entscheidungen zu treffen?
Wie gesagt, ueber die konkrete Umsetzung kann man diskutieren, man denke da an Zitate (betrifft Pressefreiheit / freie Meinungsaeusserung), Laenge des Urherberrechts (unendlich macht keinen Sinn), was patentiert werden darf (Augenzwinkern, Mausklick, Buchstaben etc. zu patentieren geht wohl zu weit) etc.
Aber im Grundsatz ist die Sache klar - Vertragsfreiheit, wenn der Kuenstler mit dem Kunden einem Vertrag freiwillig zustimmen, dann sollte dieser Vertrag vom Staat (mit obigen Einschraenkungen) geschuetzt werden.

btw, die diskussion führt zu nichts. es ist nun mal ein glaubenskrieg, rechtspositivisten und verehrer des großkapitals gegen navie, die immer noch an dinge wie gerechtigkeit und kreativität glauben :8[:
Die Frage ist, wer jetzt welchem Lager angehoert ;)
Rechtspositivsmus waere, die aus dem legalen Prozess entstehende Gesetze zu akzeptieren. Der Auffassung bin ich nicht, ich bin der Auffassung, dass der Einzelne ein Recht auf sein eigenes Leben und seine eigene Arbeit hat, auch wenn die Mehrheit das anders sieht.

auf lange zeit werden sich wohl leute mit meinungen wie von claw oder greg durchsetzen, weil sie von der gesellschaftsideologie "kapitalismus" evolutionär bevorzugt werden :8[:
Beide Modelle werden weiterhin parallel existieren und jedes Modell fuer sich seine Nische beanspruchen. Es gibt immer mehr (legale) kostenlose, frei kopierbare Musik, Videos und Texte, insbesondere dank dem Internet. Die beste Spende die man der Welt machen kann, ist Urheberrechte oder Patente zu kaufen (oder gar selbst zu entwickeln) und der Allgemeinheit zur freien Verfuegung zu stellen. Wer das machen moechte - und es gibt viele die das tun - hat dazu die Moeglichkeit. Insbesondere betrifft das den Bereich, bei dem der Einzelne einen immateriellen Wert zurueckbekommt, sei es als Werbung oder als politische Idee.

Original geschrieben von tic0r
Ihr solltet euch aber mal Fragen warum so viele Menschen diese illegalen Aktionen durchführen. Schlummert in all diesen Menschen ein böser, rechtwidriger Geist?
Ja.

Und wenn es jetzt Musiker und Plattenfirmen gibt die ohne Ende Kohle scheffeln sehe ich den nachvollziehbaren Grund für diese Preise nicht mehr.
Wenn du meinst, dass das Preis-/Leistungsverhaeltnis nicht simmt, d.h. wenn du dir keinen Mehrwert vom Tausch deines Geldes gegen das jeweilige Album versprichst, dann kaufe es nicht.

Die Menschen kaufen sich Platten von Bands/Künstlern und bezahlen jeden Preis weil sie keine Alternative haben wenn sie diese Musik hören wollen.
Nein, sie werden nicht jeden Preis bezahlen. Sie werden aber den Preis bezahlen, der dem Mehrwert entspricht, den sie durch den Erwerb der CD erwarten.

Die Geldmengen spiegeln dann aber keineswegs eine Aufwandsentschädigung wider oder dienen dazu den Lebensunterhalt des Künstlers zu sichern; sie sind schlicht und ergreifend unverschämt.
Man sollte sich nicht fuer Erfolg oder Reichtum schaemen :)

Und du kannst mir nicht erzählen, daß das Geld für Arbeitsplätze oder neue Bands eingesetzt wird; das Betrifft nur einen kleinen Bruchteil der Einnahmen. Und solange diese Preise einfach so hoch sind werden viele Menschen die Rechtslage übergehen; einfach weil sie damit nicht einverstanden sind.
Ich hoffe, dass das Geld dafuer eingesetzt wird, damit die Leute sich ein gutes Leben machen koennen.
Wenn viele, die die jeweilige CD gekauft haben, dadurch einen Mehrwert in ihrem Leben sehen (und das werden sie wohl, wenn sie es kaufen), dann war der jeweilige Kuenstler hoechst produktiv und haben sich ihren Reichtum verdient.
 
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Original geschrieben von Clawg

Nun, wenn die Mehrheit nicht mehr an die Vertragsfreiheit glaubt und stattdessen genau diejenigen versklaven moechte, die die Gesellschaft mit Produktion, Handel, Kunst, Medizin und Wissenschaft voran bringen, dann geht sie frueher oder spaeter unter.
was brabbelst du da überhaupt? wir reden von mp3s und du erzählst irgendwas von versklavten medizinern und wissenschaftlern. überleg mal was du hier für ne scheiße redest.
Original geschrieben von Clawg

Wie gesagt, zwingt dich ja niemand open-source Musik stattdessen zu laden, aber lass doch dann die "unkreativen, geldgierigen" Kuenstler in Ruhe ihre boesen ueberteuren Knebelvertraege machen.
hör auf mir mit deinen anführungszeichen aussagen zu unterstellen, die ich in keinster weise getätigt habe, von denen ich fast schon das gegenteil ausgesagt habe.
Original geschrieben von Clawg

Wenn ich die Wahl habe, hierzubleiben und nichts fuer meine Kreativitaet zu verdienen oder ins Ausland zu gehen und dort Geld zu verdienen, gehe ich doch eher ins Ausland.
und wer hat hier gesagt mit kreativität sollte man nichts verdienen können? du solltest aufhören gegen aussagen zu argumentieren, die du selber anderen ohne grundlage unsterstellst. so kann sich jeder toll darstellen.
 
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aber ich hoffe wir beide stimmen darin überein, dass Grundrechte zu den positiven und somit auch schützenswerten fortschritten der modernen zeit zählen.

tendenziell wohl schon. dennoch denke ich, dass es "sinnvoll" sein könnte, rechte auch neu zu bewerten und ggf. zu ändern.
 
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die theorie "jemand tut es freiwillig (z.B. Preis X bezahlen, Vertrag mit Label Y eingehen), folglich nutzt es ihm" ist völlig unsinnig.

Ich finde leider den Link nicht mehr, aber es gab in der Vergangenheit bereits genug Beispiele wo selbst gute Künstler (Bands) die problemlos eine zehntausend-Personen Halle hätten füllen können schlicht die Halle nicht mieten konnten um ein Konzert zu geben. Hinterher stellte sich heraus, dass sie vorher einen Vertrag mit einem Sony BMG Label abgelehnt hatten und Sony den Inhaber der halle massiv unter druck setzte "independent" Bands nicht auftreten zu lassen, weil Sony sonst seinerseits unter Vertrag stehende 'berühmte' Künstler dort nichtmehr auftreten lassen würde.

Viele Bands haben diese "Wahl" also garnicht so frei, da die Marktmacht besehender Konzerne aktiv gegen sie eingesetzt wird um eine Umgebung *künstlich* zu schaffen in der man nur noch Erfolg haben kann wenn man bei einem großen Label unter Vertrag ist. Ausnahmen wird es immer geben, aber wer wann wo wie medial gepusht wird ist nicht davon abhängig wie *gut* einer ist - es wird hinter den Kulissen von Lobbyisten und mit Druckmitteln ausgehandelt.

Mal ganz davon abgesehen, glaube ich nicht dass sich der Gedanke vom "kriminellen Filesharer" ewig hält. In spätestens 20 Jahren sind die Leute in Unternehmen, Behörden, Politik und Jusitiz die eine völlig andere Auffassung von "geistigem Eigentum" haben als die Generation der jetzigen Besitzstandswahrer. Meine Generation (~30) ist häufig noch zu faul, nochmal komplett auf *freie* Software umzusteigen, weil wir halt in Zeiten gelernt haben wo es keine wirklich praktiable Alternative zur MS Office oder Windows gab wenn man Dokumente oder Anwendungen systemübergreifend benutzen wollte (oder nur unter enormem Aufwand). Für die jetzige Generation ist jedoch Linux und OpenOffice der neue Standard und in spätestens ~10-15 Jahren wenn diese Leute Unternehmen gründen oder Entscheidungen treffen, wird die Kommerzielle Software dramatische Einbußen zu spüren bekommen, nicht nur weil die OpenSource projekte bis dahin mehr als gleichwertige Konkurrenten sind, auch deswegen weil sich schlicht die Einstellung der Generation geändert hat. Nich umsonst wurde Wikipedia verklagt und zieht die Industrie alle Register um *kostenfreien* Diensten das Leben schwer zu machen, aber der Erfolg und die Qualität dieser Anwendungen sind nunmal nicht wegzudiskutieren.

Dass alle ihre kreativen Ideen für sich behalten würden wenn man damit nicht sofort reich werden kann, ist völlig aus der Luft gegriffen. Niemand will, dass Künstler oder Menschen mit kreativen Ideen von Wasser und Brot leben müssen. Kommerzieller Einsatz und Vermarktung ihrer innovativen Produkte soll weiterhin geschützt sein, auch meiner Auffassung nach.

Was den "kriminellen Geist" angeht. Sorry aber was kriminell und was legal ist, lässt sich nicht ultimativ festlegen. Es ist immer ein gesellschaftlicher Konsens der von der Mehrheit der Bevölkerung getragen werden muss.

Früher war es "normal", dass religiöse Ketzer verbrannt/gekreuzigt/gesteinigt wurden. Irgendwann war die Macht der Kirche jedoch durch gesellschaftlichen Wandel so gemindert, dass die Mehrheit des Volkes solche Strafen schlicht nicht mehr akzeptierte und heute kann jeder glauben und propagieren was er möchte (sofern er nicht zu Straftaten aufruft).

Früher war es "normal", dass Frauen nicht wählen durften. Vor 200 Jahren hätte dies auch niemand ernsthaft in Frage gestellt oder einen gesellschaftlichen Rückhalt für eine Änderung in der Frage gefunden. Die Zeiten ändern sich aber und heute würde niemand auf die Idee kommen, Frauen das wählen wieder verbieten zu wollen.

Das selbe gilt für Abtreibungen, körperliche Züchtigung von Kindern, Soziale Strukturen. Das Wertesystem hat sich geändert und irgendwann mussten sich auch Politik und Rechtssprechung dem anpassen (bzw. wurden von Leuten ausgeführt die bereits der *neuen* Generation angehörten). Dem Copyright wird es in den nächsten Jahrzehnten (oder möglicherweise auch noch etwas länger) nicht anders ergehen. Wenn Millionen Menschen der Meinung sind dass man das Anfertigen und Tauschen von Kopien für den privaten Bereich legalisieren sollte (was definitiv der Fall ist), dann wird über Kurz oder lang KEIN WEG daran vorbeiführen die Rechtssprechung dem anzupassen. Kein Staat hat auch nur annähernd die juristische Kapazität, Millionen Bürger zu kriminalisieren. Irgendwann, werden FileSharer schlicht auf die Idee kommen Gemeinschaftsfonds einzurichten in den jeder monatlich 10 € einzahlt und sollte einer auf 100.000€ verklagt werden, dann zahlt man das daraus lächelnd. Richter werden den Millionenforderungen der Industrie nicht folgen und schon gar nicht in nennenswerter Zahl "Exempel" an Privatpersonen zulassen. Copyright für den privaten nichtkommerziellen Sektor wird sich auf die Dauer nicht gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzen lassen, davon bin und bleibe ich überzeugt. Bleibt abzuwarten, wie langer es dauert.
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von SuicideSquad
was brabbelst du da überhaupt? wir reden von mp3s und du erzählst irgendwas von versklavten medizinern und wissenschaftlern. überleg mal was du hier für ne scheiße redest.
Ob du es glaubst oder nicht, intellektuelles Eigentum gibt es nicht nur im Musikbereich.

die theorie "jemand tut es freiwillig (z.B. Preis X bezahlen, Vertrag mit Label Y eingehen), folglich nutzt es ihm" ist völlig unsinnig.

Ich finde leider den Link nicht mehr, aber es gab in der Vergangenheit bereits genug Beispiele wo selbst gute Künstler (Bands) die problemlos eine zehntausend-Personen Halle hätten füllen können schlicht die Halle nicht mieten konnten um ein Konzert zu geben. Hinterher stellte sich heraus, dass sie vorher einen Vertrag mit einem Sony BMG Label abgelehnt hatten und Sony den Inhaber der halle massiv unter druck setzte "independent" Bands nicht auftreten zu lassen, weil Sony sonst seinerseits unter Vertrag stehende 'berühmte' Künstler dort nichtmehr auftreten lassen würde.
Ich hatte natuerlich rational handelnde Geschaeftsleute im Kopf. Wenn eine kleine unbekannte Band nichts von den Geschaeftsbeziehungen und ueber den Geschaeftspartner weiss und auch die Tatsache ignoriert, dass sie es nicht weiss und entsprechend irrational handelt, ist es natuerlich nicht nuetzlich.

Viele Bands haben diese "Wahl" also garnicht so frei, da die Marktmacht besehender Konzerne aktiv gegen sie eingesetzt wird um eine Umgebung *künstlich* zu schaffen in der man nur noch Erfolg haben kann wenn man bei einem großen Label unter Vertrag ist. Ausnahmen wird es immer geben, aber wer wann wo wie medial gepusht wird ist nicht davon abhängig wie *gut* einer ist - es wird hinter den Kulissen von Lobbyisten und mit Druckmitteln ausgehandelt.
Das ist das selbe Argument wie weiter oben, dass sich die Leute bestimmte Musik kaufen muessen. Das ist nicht so, die Band kann genauso woanders, an einer weniger bekannten Stelle auftreten und spielen. Niemand hat das Monopol auf alle Plaetze und Hallen des Landes.

Mal ganz davon abgesehen, glaube ich nicht dass sich der Gedanke vom "kriminellen Filesharer" ewig hält. In spätestens 20 Jahren sind die Leute in Unternehmen, Behörden, Politik und Jusitiz die eine völlig andere Auffassung von "geistigem Eigentum" haben als die Generation der jetzigen Besitzstandswahrer.
Ja, das kann sein.

Meine Generation (~30) ist häufig noch zu faul, nochmal komplett auf *freie* Software umzusteigen, weil wir halt in Zeiten gelernt haben wo es keine wirklich praktiable Alternative zur MS Office oder Windows gab wenn man Dokumente oder Anwendungen systemübergreifend benutzen wollte (oder nur unter enormem Aufwand).
Das lustige ist, dass du in jedem Punkt ein Versagen der Marktteilnehmer voraussetzt um gegen das Urheberrecht zu argumentieren.
Ja, natuerlich, wenn alle irrational gegen ihre eigenen Interessen, gegen ihren eigenen Vorteil handeln, dann duerften Dinge wie Markt, individuelle Rechte und Urheberrecht nicht als sehr tolle Konzepte erscheinen.

Dass alle ihre kreativen Ideen für sich behalten würden wenn man damit nicht sofort reich werden kann, ist völlig aus der Luft gegriffen. Niemand will, dass Künstler oder Menschen mit kreativen Ideen von Wasser und Brot leben müssen. Kommerzieller Einsatz und Vermarktung ihrer innovativen Produkte soll weiterhin geschützt sein, auch meiner Auffassung nach.
Und zwar wie?

Was den "kriminellen Geist" angeht. Sorry aber was kriminell und was legal ist, lässt sich nicht ultimativ festlegen. Es ist immer ein gesellschaftlicher Konsens der von der Mehrheit der Bevölkerung getragen werden muss.
Richtig, zur Durchsetzung von Gesetzen benoetigt man Gewalt, die letztlich auf der Mehrheit der Bevoelkerung ruht. Entscheidet diese Mehrheit allerdings, dass man das logische Prinzip umdreht und Leute, die Gewalt anwenden (Vertragsbruch), nicht bestraft, kann man leicht sehen, dass das negative Auswirkungen haben wird.

Früher war es "normal", dass religiöse Ketzer verbrannt/gekreuzigt/gesteinigt wurden. Irgendwann war die Macht der Kirche jedoch durch gesellschaftlichen Wandel so gemindert, dass die Mehrheit des Volkes solche Strafen schlicht nicht mehr akzeptierte und heute kann jeder glauben und propagieren was er möchte (sofern er nicht zu Straftaten aufruft).
Ja, der Uebergang von 'wir bestrafen die, bei denen wir glauben, dass sie Gewalt ausgeuebt haben' zu 'wir bestrafen nur die, bei denen wir beweisen koennen, dass diejenigen Gewalt ausgeuebt haben'

Dem Copyright wird es in den nächsten Jahrzehnten (oder möglicherweise auch noch etwas länger) nicht anders ergehen. Wenn Millionen Menschen der Meinung sind dass man das Anfertigen und Tauschen von Kopien für den privaten Bereich legalisieren sollte (was definitiv der Fall ist), dann wird über Kurz oder lang KEIN WEG daran vorbeiführen die Rechtssprechung dem anzupassen.
Ausser halt das Grundgesetz :hammer:

Kein Staat hat auch nur annähernd die juristische Kapazität, Millionen Bürger zu kriminalisieren.
Doch, mal angenommen Deutschland fuehrt ein Urheberrecht nach deinen Vorstellungen ein, dann werden wirtschaftliche Sanktionen anderer Laender - in denen die Leute Urheberrecht noch schaetzen - folgen.
 
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der staat kriminalisiert auch millionen bürger die bei rot fahren.

man kann nicht einfach die produkte geistiger arbeit für alle freigeben, konsequenterweise müsste dann auch jedwede patentwirtschaft aufgegeben werden. genau so etwas würde dann nämlich verlangt werden und wäre rechtlich sicher sodann auch durchsetzbar.

wer etwas herstellt muss auch darüber verfügen können. wer ein lied oder einen film macht, eine erfindung macht oder auch kuchen backt, jeder muss damit machen können was er will. der konditor darf es eurer meinung nach weiterhin, ein musiker oder produzent nicht. und das nur, weil es einige millionen menschen gibt, die gerne geld sparen würden.

wäre kuchen oder sprit klauen genauso einfach wie lieder saugen würden das auch viel mehr tun; sollte man das dann auch aufgrund der masse an dieben legalisieren?
 
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lieder, bilder und filme entstehen natürlich kostenlos. die wandern in millisekunden vom kopf ins internet.
 
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Original geschrieben von SuicideSquad
nein, denn da entsteht ja ein verlust für den besitzer.

Genau das meinte ich mit der fehlenden Einsicht, dass geistiges Eigentum auch Eigentum darstellt. Auch wenn beim kopieren von Geistigem eigentum kein direkter materieller schaden entsteht wie beim einfachen diebstahl, so stellt es am ende für den künstler trotzdem einen finanzielen schaden dar.
 

Clawg

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Natuerlich stellt es einen direkten Schaden dar. Schaden entsteht, wenn Gewalt angewendet wird. Die Verletzung eines Vertrags ist eine Gewaltanwendung. Der Verkaufspreis von intellektuellem Eigentum liegt deshalb niedrig, eben weil intellektuelles Eigentum und Vertraege im Allgemeinen geschuetzt werden. Wenn ich weiss, dass alle Endverbraucher das Produkt kaufen und nicht kopieren, kann ich den Preis entsprechend niedrig setzen.

Aehnliches ist auch bei Lebensmitteln. Hier wird oft etwas mehr produziert als tatsaechlich verkauft wird (leere Supermarktregale sind schlecht fuer das Geschaeft, Leute wollen immer die volle Auswahl). Hier kann man auch nicht mit der Begruendung, dass am Schluss sowieso 5 Brote weggeworfen werden, ein Brot klauen.
 
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Die Definition von "Diebstahl" hat sich gewandelt. Die Wikipedia sagt Folgendes dazu:
"Diebstahl ist eine gegen fremdes Eigentum gerichtete Straftat. Welches Verhalten sich im konkreten Einzelfall als Diebstahl darstellt, bestimmt sich nach den Tatbestandsmerkmalen der jeweiligen nationalen Strafrechtsnorm, so etwa § 242 Strafgesetzbuch (Deutschland) oder § 127 Strafgesetzbuch (Österreich).[...]"
Also gilt das nicht nur für materielle Gegenstände, sondern eben auch für geistiges Eigentum.
Auf der Einen Seite ensteht beim Datenklau der Musik kein direkter Schaden in Form von materiellem Verlust, da man ja nur eine Kopie der Datei hat, andererseits beschafft man sich eben eine Sache auf illegalem Wege.
Die klagenden Unternehmen nennen oft den Verlust durch das illegale Downloaden als Grund, den ich aber so nicht ganz nachvollziehen kann - wer sagt denn, dass die CD von denselben Leuten auch gekauft worden wäre, die sich diese Musik nicht heruntergeladen hätten ?
Wenn man das Ganze nun auch legal macht zum Herunterladen ohne Sanktionen seitens Polizei und Staat - das wird umso mehr ein Freifahrtsschein. Mit den heutigen Druckern kann man auch schon lange CDs bedrucken, wenn auch natürlich nicht so gut wie in der Industrie - dann sinkt die Hemmschwelle wohl noch weiter als ohnehin schon.

Trotzdem denke ich, dass derartige Aktionen wie gegen diese Frau übertrieben sind, auch als sogenannte "Abschreckung". Man wird dadurch regelrecht kriminalisiert - auch wenn etwa der Bruder sich eine CD kauft, dieser aber dank Kopierschutz keine CD für seine Schwester anlegen kann: "Zweimal kaufen, bitte!". Das ist sicherlich das gute Recht des Herstellers (genauso wie kaum ein Softwarehersteller unbegrenzte Lizenzen einem Kunden seines käuflich vertriebenen Programms zur Verfügung stellen würde), aber dadurch entsteht auch kein Schaden. Die Kopiererei bei Computern gab es schon lange, wer erinnert sich nicht auch noch an die Zeiten, als auf dem Schulhof Berge an Disketten und Ausdrucke mit "Codes" aus Handbüchern getauscht wurden, damit die Spiele auch auf den Rechnern laufen konnten ?
Ehrlich, diese ganze "Raubkopierer sind Verbrecher"-Kampagne seitens der Industrie ist genauso bescheuert wie Leute, die jammern dass diese sich nicht alle Musik leisten können und demnach ihren "Drang" zum Laden begründen (wenn man sich eine materielle Sache nicht leisten kann - geht man einfach in den Laden und nimmt diese mit ?). Es gibt keinen bzw. kaum Leute, inklusive mir natürlich, die kaum alles an Software, Audio usw. auf dem Rechner auch vollständig legal erworben haben in der Vergangenheit, aber im großen Stil die Filesharingprogramme 24/7 laufen zu lassen, damit man seine paar Gigabyte pro Tag hat, ist da genauso fehlt am Platz.

Früher gab es kein Internet, da musste es ja auch irgendwie gehen. Zudem, wenn es nunmal eben jenes genannte Urheberrecht gibt, dann hat eben jeder, der eine Audiospur mit Instrumenten und Geträllere erstellt, das Recht darauf - geistiges Eigentum halt. Ein Teufelskreis ist dabei aber auch die Preispolitik der Konzerne:

- CD-Preise steigen bei unveränderter Menge an Tracks bei Singles und Alben
- Durch Raubkopiererei kommen immer stärkere Kopierschutze auf dem Markt, Labels begründen dadurch angeblich auch die höheren Preise. Von einer generellen Anhebung ist natürlich nie direkt die Rede
- Die Preise kann in der Tat jeder so gestalten, wie er will ... und auch wenn wir Kunden schon zur Genüge gemolken sind, die Nachfrage ist ja da und es gibt Leute, die auch jene teilweise horrenden Preise bezahlen
 
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Original geschrieben von SuicideSquad
war mir schon klar, dass du den unterschied nicht raffst.
war eigentlich klar, dass du die gemeinsamkeit nicht siehst :-/

ich versteh echt nicht wo dein problem ist, nur weil viele etwas tun ist es noch lange nicht gut. ich sage ja gar nicht dass ich nichts illegales auf dem rechner habe, aber dennoch weiß ich, dass ich, falls ich etwas hätte, es unrecht wäre. dir aber fehlt dieses unrechtbewußtsein; ein unrecht das hier im fall nicht nur per gesetz entsteht, sondern auch aus der puren logik heraus.
 
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Der staat kriminalisiert nicht "millionen leute die bei rot fahren", die straßenverkehrsordnung ist wie der name bereits sagt nur eine "Verordnung" und kein "Gesetz", demnach ist ein Verstoß dagegen auch nur eine "Ordnungswidrigkeit". Sozusagen ein Missachten von Gebräuchen auf die man sich zum Schutz der Allgemeinheit und zur Ermöglichung sicheren Straßenverkehrs geeinigt hat. Fahre ich bei Rot über eine Ampel ohne dass irgendwo ein Fußgänger oder anderer Verkehrsteilnehmer in der Nähe ist entsteht ja niemandem ein "Schaden", nichtmal theoretisch. Fakt ist jedoch, dass jede Umfrage (oder hochgegriffen ein Volksentscheid) mit absoluter Mehrheit bestätigen würde dass diese Regelung (Rot=Stop) sinnvoll ist und aufrechterhalten werden sollte. Die Strafen werden nach festgesetztem Bußgeldkatalog ausgesprochen und nicht nach entstandenem Schaden - ganz im Gegensatz zu Gerichtsverfahren gegen illegale down/uploader.

Der Vergleich greift also nichtmal annähernd.

@ Claw: Deine Argumentation riecht streng nach "selbst wenn das Volk etwas will, müssen "Eliten" (streng rationale Geschäftsleute zum Beispiel...) entscheiden ob man es dem Volk denn auch geben dürfte. Man sähe ja wie gefährlich das sei, die Entscheidung über die Regeln nach denen es leben muss anzuvertrauen (Nazi-Vergleich).

Deine Anspielungen auf "Versagen der Marktteilnehmer" sind ebenfalls völlig realitätsfern, da man als Marktteilnehmer in den überwiegenden Bereichen vor vollendete und nur sehr schwer änderbare Tatsachen gestellt wird. Als simples Beispiel: Vor etlichen Jahren als es noch keine oder völlig unzureichende Konverter für MS-Office-Dateien gab, hatte man keine Alternative als eben privat auch MS-Office zu benutzen, wenn man Dokumente zuhause weiterbearbeiten wollte oder mit anderen Firmen (Hauptgeschäftspartnern zum Beispiel) gemeinsam nutzen wollte. Natürlich bestünde die rein theoretische möglichkeit, als Einsamer Kämpfer auf aussergewöhnliche Insellösungen zu setzen und alle Dokumente stets doppelt zu bearbeiten oder auf elektronischen Dokumentenaustausch mit Geschäftspartnern die kommerzielle Software benutzen zu verzichten, das würde jedoch a) den Vorteil des Einsatzes von EDV ad absurdum führen und b) vom "Markt" dank geringerer Effizienz schlicht überrollt werden.

Deiner Logik nach, müsste auf einem Freien Markt auch der Vertrieb von völlig unbrauchbaren Produkten haftungsfrei möglich sein, solange dies nur irgendwo erwähnt wird, wo ein engagierter Kunde es finden *könnte*. Schließlich ist jeder selber Schuld, wenn er die Webseite seines Geräteherstellers nicht auf hinter 12 Weiterleitungen versteckte Datenblätter absucht die dann in hellgrau auf weißem Untergrund eine 2pixel große Fußnote enthalten, die tatsächlich bescheinigt, dass das Produkt SCHROTT ist. Die Kunden könnten ja solche Unternehmen "boykottieren" (nachdem etliche Tausend drauf reingefallen sind und der "rational kalkulierende Geschäftsmann" sich lachend in einem Inselparadies zur Ruhe gesetzt hat) oder vorher detaillierte Untersuchungen anstellen. Solch eine Denkweise (hier absichtlich übertrieben) ist jedoch völlig unsinnig. Selbst die Rechtsprechung folgt dem Grundsatz, dass in gewissem Rahmen der Preis der Leistung angemessen sein MUSS (Sittenwidrigkeit: Wucher, arglistige Täuschung) - sonst ist jeglicher Vertrag nichtig.

Markt MUSS vom Staat reguliert und kontrolliert werden, da der Einzelne Kunde keine Möglichkeit hat sich umfassend oder die Gesamtzahl der Angebote, Eigenschaften, juristischen Konsequenzen seiner Alltagsgeschäfte zu informieren oder diese folgerichtig zu bewerten. Dazu ist die heutige Zeit und Gesellschaft schlicht zu komplex. Oder willst Du allen ernstes behaupten zu liest vor dem Installieren JEDER Software den kompletten Lizenzvertrag inklusive AGB, prüfst die Angaben JEDES Lebensmittels oder anderen Produkts welches Du erwirbst und verfolgst täglich die Pressemeldungen über JEDES Unternehmen bei dem Du eventuell Kunde bist (Strom, Wasser, Wohnraum, Tankstelle...) um deine "Macht" als Kunde zielgerichtet einsetzen zu können und als einzelner das Unternehmen mit Boykott abzustrafen falls es sich unangemessen verhält? Das ist doch Blödsinn.

Es gibt allgemeingültige Werte/Spielregeln (von der Masse der Bevölkerung getragen) in welchen Grenzen sich "der Markt" bewegen dürfen sollte. Diese Grenzen ändern sich jedoch im Laufe der Generationen und das Copyright bzw. die Legalisierung nichtkommerzieller Privatkopien ist lediglich eine dieser Grenzen. Aufgabe des Staates sollte es sein, dafür zu sorgen, dass diese Grenzen und Regeln eingehalten werden, aber NICHT dafür zu sorgen, dass einzelne Branchen maximale Freiheiten genießen und dabei ihre Marktmacht zum Schaden aller ausspielen (meine persönliche Meinung). Um es deutlich zu sagen: jeglicher Schaden durch "Filesharing" den die Musikindustrie angibt ist rein hypothetisch und völlig imaginär. Eigentlich sollte die Musikindustrie in der Pflicht stehe, erstmal einen de facto Schaden zu beweisen und in einer dem Fall zuzuordnenden Größenordnung zu beziffern. Das kann sie jedoch nicht.
 
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Original geschrieben von (DAC)Syzygy
Oder willst Du allen ernstes behaupten zu liest vor dem Installieren JEDER Software den kompletten Lizenzvertrag inklusive AGB, prüfst die Angaben JEDES Lebensmittels oder anderen Produkts welches Du erwirbst und verfolgst täglich die Pressemeldungen über JEDES Unternehmen bei dem Du eventuell Kunde bist (Strom, Wasser, Wohnraum, Tankstelle...) um deine "Macht" als Kunde zielgerichtet einsetzen zu können und als einzelner das Unternehmen mit Boykott abzustrafen falls es sich unangemessen verhält? Das ist doch Blödsinn.
Wenn ich Geld setzen müsste würde ich drauf wetten, dass Claw genau das macht.
 
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Original geschrieben von (DAC)Syzygy
Der staat kriminalisiert nicht "millionen leute die bei rot fahren", die straßenverkehrsordnung ist wie der name bereits sagt nur eine "Verordnung" und kein "Gesetz", demnach ist ein Verstoß dagegen auch nur eine "Ordnungswidrigkeit". Sozusagen ein Missachten von Gebräuchen auf die man sich zum Schutz der Allgemeinheit und zur Ermöglichung sicheren Straßenverkehrs geeinigt hat. Fahre ich bei Rot über eine Ampel ohne dass irgendwo ein Fußgänger oder anderer Verkehrsteilnehmer in der Nähe ist entsteht ja niemandem ein "Schaden", nichtmal theoretisch. Fakt ist jedoch, dass jede Umfrage (oder hochgegriffen ein Volksentscheid) mit absoluter Mehrheit bestätigen würde dass diese Regelung (Rot=Stop) sinnvoll ist und aufrechterhalten werden sollte. Die Strafen werden nach festgesetztem Bußgeldkatalog ausgesprochen und nicht nach entstandenem Schaden - ganz im Gegensatz zu Gerichtsverfahren gegen illegale down/uploader.

Der Vergleich greift also nichtmal annähernd.


Das Beispiel ist tatsächlich unpassend weil es sich bei den Verfahren gegen Filesharer nicht um eine Strafe, sondern schadensersatz handelt, deswegen kann dieser auch schlecht nach einem Katalog festgesetzt werden.

Und ob die mehrheit des volkes findet, dass das urheberrecht abgeschafft werden sollte, ist absolut irrelevant. Auch die Mehrheit hat nicht das Recht sich über die Grundrechte einzelner hinwegzusetzen, nur weil sie es für angebracht hält (genau hier wäre der nazivergleich übrigens passender als in deinem Beispiel)


P.S.: Sicher braucht der Markt eine gewisse Basisregulierung, aber was du forderst würde einer Planwirtschaft fast gleichkommen. Wir haben in Deutschland ein sehr starkes Verbraucherrecht, was sich z.B. auch gerade in deinem Beispiel mit den AGBs zeigt: Das BGB hat einen sehr strengen und großen Katalog, welche Klauseln in AGBs unzulässig sind, wozu z.B. auch überraschende Klauseln zählen. Aber es ist nicht sinn und Zweck der Verbraucherschutzrechtes dafür zu sorgen, dass du alles was du möchtest zu dem Preis kriegst, den du für angemessen hälst.
 
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Original geschrieben von Greg
Und ob die mehrheit des volkes findet, dass das urheberrecht abgeschafft werden sollte, ist absolut irrelevant. Auch die Mehrheit hat nicht das Recht sich über die Grundrechte einzelner hinwegzusetzen, nur weil sie es für angebracht hält.
Und die Grundrechte sind durch Gott erschaffen worden oder was? Was die Mehrheit einer Gesellschaft denkt ist sehr wohl relevant.
 
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