Ich deute Hass an, weil ich kein Mitleid äußere?
Wie gesagt, man kann vieles tun und auch jungen Menschen, die auf einen politisch-weltanschaulich völlig falschen Weg geraten sind, sollte geholfen werden, soweit es möglich ist.
Aber wer sowas tut, entfernt sich erstmal selbst aus dem Kreis jener, denen überhaupt noch irgendetwas zusteht.
Ich hasse ihn nicht und wünsche ihm auch kein Übel - die Gerichte werden diesen Fall schon halbwegs akkurat bewerten und für die Konsequenzen sorgen.
Ich nehme jedoch auch keinen bewegten Anteil an seinem Schicksal.
Original geschrieben von HeatoR
nichts desto trotz, derartiges verhalten muss sanktioniert werden. die frage ist nur wie und ob die volle breitseite aka. 10 jahre + im jugendknast das beste mittel sind wage ich zu bezweifeln.
Naja, dass Knast in puncto Resozialisierung eigentlich immer schädlich ist, darüber brauchen wir nicht diskutieren.
Es ist halt eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Einerseits wissen wir, dass gerade Jugendliche durch Knastaufenthalte eher noch mehr verdorben werden, andererseits haben wir zum einen nicht die Möglichkeiten, jedem Missratenen das Rundum-Wohlfühl-Persönlichkeits-Wiederherstellungs-Programm zu bieten und man muss natürlich auch nach Gerechtigkeit fragen.
Wie gesagt, ich habe Verständnis für selbst schwerste menschliche Verfehlungen, aber gemäß unseres moralischen Grundkonsens' trägt irgendwie auch jeder Mensch Verantwortung für das, was er tut. Und da gibt es schlicht keine Entschuldigung.
Und ich lehne mich mal noch etwas aus dem Fenster: Gerade bei politisch motivierten Gewalttaten kommt dem Exempel in meinen Augen eine besondere Bedeutung zu.
Einen 08/15-Schläger interessiert nicht, wozu andere 08/15-Schläger verurteilt werden, weil er dafür gar keinen Blick hat. Aber die Prozesse in solchen Strafsachen schlagen Wellen. Sie sind auch eine wichtige Botschaft, die unserer Rechtsstaat an diese Leute und ihre Hintermänner sendet.
Und diese Botschaft muss lauten: Wir dulden jede Meinung, weil es dem Grundsatz der Freiheitlichkeit entspricht (tun wir leider nicht mal, aber egal), aber wir verachten und bestrafen Gewalt mit aller Härte.
Ich will jedenfalls keine Naziversammlungen, auf denen sich Stoßtrupps in das Fäustchen lachen, mit dem sie dann wieder zuschlagen, weil sie mehr als Opfer denn als Täter wahrgenommen werden.
Dann sollen sie sich lieber fragen, ob ihnen ihr "politischer" Tatendrang zehn Jahre hinter Gittern wert ist.