Iran

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Oh ja, noch ein paar mehr Erfolgsgeschichten wie der arabische Frühling :8[:

Kann es gar nicht erwarten nach den großen Erfolgen im Irak, Syrien, Afghanistan und Lybien das nächste Land mit Demokratie zu beglücken.

Sterben halt noch ein paar hunderttausend Menschen und Millionen fliehen nach Europa. Es ist wie Olympia, Hauptsache man hat es versucht!

#2 an elaida und @HeatoR: Komm mal wieder in die stabile Mitte.
Seit Februar bist Du rhetorisch unterwegs wie ein Kamikaze-Pilot, es gibt bei Dir nur noch den Endsieg und keinerlei Abwägen mehr.
Das könnte man höchstens noch ernst nehmen, wenn Du mit einem Gewehr in der Hand im Donbas respektive im Iran stehen würdest.
hä?
Ich hab gesagt, ohne externe militärische Hilfe.
Sollen die doch ihr Glück versuchen? Ich bin einfach gespannt ob sie es schaffen und ob es auf andere Länder ausstrahlt.

Außerdem kannst du das doch bitte nicht mit dem arabischen Frühling vergleichen, das waren am Ende halt immer noch Afrikaner :troll:

Ich habe dort nie mit nachhaltigen Erfolgen gerechnet
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Kann es gar nicht erwarten nach den großen Erfolgen im Irak, Syrien, Afghanistan und Lybien das nächste Land mit Demokratie zu beglücken.
Sorry aber Iran mit arabischen Staaten oder Afghanistan zu vergleichen ist halt kompletter Unsinn. Das ist eine völlig andere Kultur, völlig anderer Bildungsgrad und VÖLLIG anderer Zugang zu Demokratie und Menschenrechten. In den arabischen Staaten hattest Du gar keinen, Iran ist ein völlig anderes Biest. Afghanistan ist als Land und Kultur über das Mittelalter nie hinweggekommen, IRan ist im Grunde ein modernes Land mit einer extrem gebildeten Bevölkerung. Für dich sind das halt einfach alles irgendwelche Sandleute, die eh nicht dazu fähig sind zivilisiert zu leben und deswegen sollen sie sich schön damit abfinden in einem Islamfaschismus zu leben.

Und nein, ich mache bei Demokratie und Menschenrechten keine Abwägungen und keine Kompromisse. Deswegen muss ich nirgends hinreisen, mein Land ist Deutschland. Wenn es in Deutschland so weit sein sollte, hoffe ich, dass ich den Mut haben werde für ein freies Leben zu sterben, statt Sklaverei zu akzeptieren. Insgesamt zwei dicke Rassismen in einen Minipost eingebaut, gz gute Quote (bzw. nein, eigentlich drei, weil dir offensichtlich die Menschen sowohl in Iran als auch in der arabischen Welt scheissegal sind und deine einzige Sorge ist, dass "die" nach Deutschland kommen) :top:
 
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Was erlaube Mackiavelli, das Persische Reich mit so Unfug wie Libyen in einen Topf zu werfen.

@Heat:
Afghanistan ist auch kein arabischer Staat. Im Prinzip ist Afghanistan überhaupt kein Staat, sondern nur ein ziemlich steiniges Gebiet, das sich nicht erobern lässt. :ugly:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Was erlaube Mackiavelli, das Persische Reich mit so Unfug wie Libyen in einen Topf zu werfen.

@Heat:
Afghanistan ist auch kein arabischer Staat. Im Prinzip ist Afghanistan überhaupt kein Staat, sondern nur ein ziemlich steiniges Gebiet, das sich nicht erobern lässt. :ugly:
Jo I know, deswegen habe ich das nochmal differenziert. Afghanistan ist nochmal fünf Zivilisationsstufen unter Arabistan. Iran ist völlig anderes Level.
 
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Sorry aber Iran mit arabischen Staaten oder Afghanistan zu vergleichen ist halt kompletter Unsinn. Das ist eine völlig andere Kultur, völlig anderer Bildungsgrad und VÖLLIG anderer Zugang zu Demokratie und Menschenrechten. In den arabischen Staaten hattest Du gar keinen, Iran ist ein völlig anderes Biest. Afghanistan ist als Land und Kultur über das Mittelalter nie hinweggekommen, IRan ist im Grunde ein modernes Land mit einer extrem gebildeten Bevölkerung. Für dich sind das halt einfach alles irgendwelche Sandleute, die eh nicht dazu fähig sind zivilisiert zu leben und deswegen sollen sie sich schön damit abfinden in einem Islamfaschismus zu leben.

Derjenige der hier unwissend pauschalisiert bist du. In meiner Aufzählung ignorierst Du Syrien, dass bis 2010 einen höheren Lebensstandard hatte, als es im Iran jemals der Fall war und belehrst mich stattdessen über Afghanistan, über das ich wahrscheinlich zehn mal mehr weiß, als Du.
Dann noch der Rassismus Vorwurf. :flop:

Geh kacken.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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In meiner Aufzählung ignorierst Du Syrien, dass bis 2010 einen höheren Lebensstandard hatte, als es im Iran jemals der Fall war und belehrst mich stattdessen über Afghanistan, über das ich wahrscheinlich zehn mal mehr weiß, als Du.
Afghanistan habe ich erwähnt und Syrien hatte einen höheren Lebensstandard, so wie die Sovjetunion oder Kuba einen höheren Lebensstandard hatten - nichts davon hatte irgendwas mit dem Verhältnis der Bevölkerung zur Demokratie zu tun. Die Gesellschaft war trotzdem zutiefst gespalten und innerlich verfeindet und wurde nur durch einen harten Knüppel zusammengehalten. (Ich bezweifle außerdem, dass Du mehr über Afghanistan weißt und zwar nachdrücklich).

Iran ist hingegen ein kulturell völlig anderes Land, völlig anderes Level an Zivilisation.

Und natürlich war dein Post durch und durch rassistisch. Warum soll ich in den Donbass? Was hab ich damit zu tun? Ich bin Deutscher, genau so gut kannst Du da hin. Dann hat man eindeutig gemerkt, dass deine einzige Sorge der Migration gilt und drittens eben der Gedanke Iran mit Afghanistan oder arabischen Staaten zu vergleichen, was ca. so ist wie Deutschland mit Russland zu vergleichen vom zivilisatorischen Niveau, nur weil alle schwarze Haare haben dort. Das ist alles core rassistisch, sorry, musst Du mit klarkommen, ist ja auch nicht schlimm, jeder von uns trägt seine Rassismen mit sich. Man muss sie nur erkennen.
 
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Celetuiw

StarCraft: Brood War
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Mackia stellt fest, dass Heat immer so überdreht und Heat hat was dagegen, daSs immer alles auf Migration reduziert wird.
Pures :Popcorn: hier :rofl2:
 
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https://www.spiegel.de/netzwelt/net...olumne-a-67022aa5-d99a-4748-9921-559a7cae8417

mein lieblingsanalphabet meldet sich mal wieder mit seinen kindergartenweisheiten. die mullahs sind böse, weg mit den "schmalspursanktionen", wirtschaftsbeziehungen hart kippen.

gebt mir die 80er jahre zurück bitte. es ist mir unbegreiflich, warum heutzutage jeder dahergelaufene analphabet zu jedem thema seinen kindergartensenf ablassen darf und eine derartig große bühne erhält. wir leben wirklich in dreckszeiten.
 
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Was genau stört Dich so sehr?

Seine Kernforderung nach mehr medialer Aufmerksamkeit und Unterstützung der Protestbewegung ist doch auch in Deinem Sinne. Inhaltlich fordert er vor allem, der iranischen Diaspora mehr Raum und Stimme zu geben.

Auf was genau die Politik machen sollte, geht er doch gar nicht ein. Mullahs sind böse erwähnt er vor allem im Kontext dessen, wie sie mit der Protestbewegung umgehen. Da hab ich Deine Texte aber auch nicht weniger kritisch verstenden.

Was fändest Du denn richtig was Bundesregierung und andere westliche Staaten tun sollten?
 
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seine kernforderung ist die einstellung der wirtschaftlichen beziehungen zu iran.

sorry, aber ich werde jetzt hier nicht wieder drölfzig seiten dazu schreiben, wie hirnverbrannt diese forderung ist. sascha lobo ist mir einfach zu dumm. ich möchte ihn nur regelmäßig beleidigen, um mich besser zu fühlen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Doch eine Transformation des Staates ist ein langer, beschwerlicher Weg - und ein Erfolg keineswegs sicher. Zu einer ehrlichen und offenen Debatte über Iran gehört auch, unliebsame Szenarien nicht als angstschürende Regimepropaganda abzutun, wie es in diesen Tagen häufig geschieht. Ein iranischer Bürgerkrieg ist ebenso wenig auszuschließen wie ein Putsch durch die paramilitärischen Revolutionsgarden. Anzeichen für einen möglichen Staatsstreich, der in eine Militärdiktatur mündet, gibt es schon lange. Derartige Gefahren in der hiesigen Debatte zu ignorieren wäre töricht.

Wer ignoriert das denn? Aber das sind Risiken, die Menschen bereit sind auf sich zu nehmen. Dasselbe war doch in der Ukraine auf dem Maidan der Fall. Ich kann sehr gut verstehen, dass viele Menschen lieber sterben würden als so oder so ähnlich weiterzuleben und das musst du halt akzeptieren. Es ist ja auch einfach von hier zu sagen "seid mal nicht so radikal", du musst in dieser Hölle ja auch nicht leben.


Du hast das Video sicher auch gesehen. Die schiessen einfach Menschentrauben übereinander. Das ist an Verachtung und Hass gegen das eigene Volk nochmal zig Stufen über Putin und über Janukowitch, sowas hat keiner von denen mit dem eigenen Volk bisher gemacht. Wie soll man das anders verstehen als eine Kriegserklärung und welche Alternative außem dem endgültigen Sturz des Regimes soll es jetzt noch geben? Oder anders gefragt: was müsste noch passieren, damit Du zustimmst, dass es keine Alternative zum bewaffneten Kampf mehr gibt?

Das mit den Sanktionen sehe ich im Übrigen auch ähnlich, aber nur weil sich diese eben zu leicht instrumentalisieren lassen und weil sie eben die Falschen treffen, weil Iraner im Gegensatz zu den meisten Russen eben nicht gehirngewaschene Zombies sind, die hinter ihrem Regime stehen.

Verhandlungen mit Iran abzulehnen, entbindet nicht von der Notwendigkeit, darüber nachzudenken, wie iranische Nuklearwaffen effektiv verhindert werden sollen.

Ich glaube die Israelis kennen da einen ganz guten Weg. Er reimt sich auf F-35.

Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit von militärischen Angriffen auf iranische Nuklearanlagen etwa durch Israel, die ihrerseits mit dem Risiko von iranischen Vergeltungsschlägen und einer größeren regionalen Eskalation einhergehen.

Was wollen die denn machen? Israel überrollt Iran wie eine Scheisshausfliege, wenn sie auch nur einmal falsch zucken.

Militärschläge werden Irans Atomprogramm indes nicht aufhalten, bestenfalls verzögern können.

Kommt drauf an wie umfangreich und nachhaltig sie sind. Zur Not müssen die Amis ein paar Bunkerbrecher liefern, mit denen sich auch Anlagen in 3000m tiefe zerbomben lassen. Iran wird keine Atombombe entwickeln, Punkt. Im Notfall wird das Land in Schutt und Asche gebombt, bevor man das zulässt. Man hat diesen Fehler einmal in NK gemacht, man sollte nicht so naiv sein zu denken, dass Israel zulässt, dass es in Iran nochmal passiert. Das ist eine Frage von Leben und Tod für Israel und Israel wird ALLES riskieren, damit es nicht dazu kommt. Zur Not auch einen vollflächigen Krieg.

Insgesamt sehe ich jetzt nichts Falsches in dem Interview, aber auch wenig Information oder Plan. Sanktionen die die Bevölkerung treffen sind schlecht, ok. Sanktionen gegen das Regime sind gut, auch ok. Es besteht die Gefahr eines Militärputsches, ok. So what? Soll man deswegen weiter unter dem Regime leben? Es gibt leider keine Grantien bei solchen Dingen, aber es kommt in der Geschichte in vielen Gesellschaften der Punkt, wo schlichtweg alles besser ist, als beim Alten zu bleiben oder es auch nur zu riskieren.

Übrigens: Sie spricht vom Militärputsch der Revolutionsgarden. Die sind aber etwas ganz anderes als die iranische Armee. Wieso nimmt sie eigentlich an, dass diese sich hinter die Revolutionsgarden stellen würde?
 
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hab gerade nicht allzuviel zeit darauf ausführlicher zu antworten, aber ich glaube du interpretierst da ein wenig zu viel rein.

wo ist da beispielsweise die rede davon, dass man sich mit dem regime arrangieren muss oder alles über sich ergehen lassen muss? habe ich so definitiv nicht rausgelesen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Nene das meine ich auch nicht, ich verstehe nur nicht ganz welches konkrete Vorgehen sie vorschlägt und vor allem was ihrer Meinung nach das richtige Ziel wäre, wenn ein Ende des Regimes es nicht sein sollte (?)
 
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Kritiker der politischen Führung reagierten verhalten auf die Ankündigung. Das Problem sei nicht die Sittenpolizei, sondern der Kopftuchzwang, schrieb ein iranischer Aktivist auf Twitter. „Frauen müssen überall ohne Kopftuch verkehren können“, forderte er. Und dies sei „nur der erste Schritt“.

Beobachtern zufolge würde die Auflösung der Sittenpolizei zwar kein Ende des Kopftuchzwangs für Frauen bedeuten, aber einen wichtigen Teilerfolg der Frauenbewegung in Iran darstellen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ganz genau. Das schlimmste wäre, wenn jetzt Ruhe einkehren würde. Dann hätte das Regime gewonnen. Man würde weiter in einer islamfaschistischen Diktatur leben, nur ohne Kopftuch. Damit wäre keines der Probleme behoben. Das Regime muss stürzen.
 
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Ich weiß halt nur nicht, wie das laufen soll. Im Zweifelsfall werden die Menschen niedergeschossen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich weiß halt nur nicht, wie das laufen soll. Im Zweifelsfall werden die Menschen niedergeschossen.
Was sollen sie machen, sie können nicht das ganze Volk erschiessen. Der Protest muss dabei auch gar nicht gewalttätiger werden, es reicht, wenn er unvermindert und ohne Rücksicht auf eigene Verluste weitergeht. Denn die Regierung weiß ganz genau um die Bedeutung ihres öffentlichen Bildes und insbesondere um die Gefahr die von Frauen ausgeht. Sie steht bereits jetzt mit dem Rücken zur Wand, die Sicherheitskräfte stehen kurz vor dem Kollaps. Das zeigt sich aus Gesprächen des internen Zirkels, die gerade geleaked wurden:

Shamkhani leitet demnach seine Erkenntnisse aus Verhören ab, die in iranischen Gefängnissen bekanntermaßen unter Folter stattfinden, und unterteilt die Bewegung in drei Teile: Proteste, Krawalle und ziviler Ungehorsam. Das Ziel der Protestierenden sei es, den Widerstand »horizontal« zu erweitern, das heißt auf einen immer größeren Zulauf zu setzen. »Sie haben vor, das System langfristig zu stürzen. Sie planen nicht kurzfristig.«
Anders gesagt: Die Protestbewegung legt es laut der Aufnahme nach Einschätzung der obersten Machtzirkel darauf an, ihre Aktionen über einen langen Zeitraum aufrechtzuerhalten. Ziel ist der Sturz des Regimes. Schließlich wird ein Satz von Shamkhani zitiert, der erklärt, warum die iranische Führung sich so stark auf die Propaganda fokussiert. »Wir haben den medialen Krieg komplett verloren«, soll der Khamenei-Vertraute gesagt haben.
Insgesamt bestätigt die mehr als zweistündige Unterhaltung jenes Bild, das Beobachter bereits seit Wochen zeichnen, und welches das Regime durch Propaganda stets abzustreiten versucht: Es handelt sich um eine von breiten Schichten der Bevölkerung getragene Protestbewegung, deren Ausmaß noch größer zu sein scheint, als vermutet.
Die Beteiligung der Arbeiter und der Händler durch Streik ist wichtig. Die bewaffneten Kräfte, Polizei und Basidsch-Miliz sind dabei zu ermüden. Dass Frauen ein bedeutender Teil für die Protestbewegung sind, stört das Regime erheblich. Die Führung versucht, Normalität zu suggerieren. Aber sie weiß genau: Das System wackelt. Aus diesem Grund spielt Propaganda eine derart große Rolle. Damit soll verdeckt werden, dass die Protestbewegung im Begriff ist, das zu werden, wovor die iranische Führung am meisten Angst hat: eine Revolution.


Es ist genau so wie mit dem russischen Faschismus (nur dort nach außen). Das Regime ist nicht stark, es ist schwach und pfeifft aus dem letzten Loch und je doller es um sich schlägt, desto schwächer wird es. Man darf nur auf keinen Fall nachgeben, keinerlei Kompromisse schließen, sondern weiter mit unverminderter Härte draufschlagen. In Russland durch grenzenlose Unterstützung der Ukraine mit jeder denkbaren Waffen, im Iran durch Fortführung der Proteste und Streiks ohne Rücksicht auf Verluste. Das ist leider der einzige Weg zur Freiheit. Es mag sich zynisch anhören, aber es ist doch ein historischer Fakt: weder sie amerikanische Revolution/Unabhängigkeit, noch die französische Revolution etc. wären ohne massive Blutopfer möglich gewesen.

Und die heldenhaften Iranerinnen und Iran erbringen diese Opfer jeden Tag. Wir haben darin keine Aktien, alles was wir tun können ist das Regime dort zu schwächen wo wir es können.
 
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wir haben momentan einen haufen verrückter exiliraner in der debatte, die den diskurs in deutschland tatsächlich wahrnehmbar beeinflussen. einen kanzler scholz, der sich mit völlig verrückten aktivisten abfotografieren lässt und ein grün geführtes auswärtiges amt mit einer annalena an der spitze, für die die umschreibung "unerfahrene schlichtheit" noch als kompliment zu verstehen sein muss.

ich hoffe jeden tag, dass westlicher aktionismus der iranischen protestbewegung nicht noch in letzter sekunde irreversiblen schaden zufügt.
 
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@elaida kannst Du ein, zwei Zeilen zu Masih Alinejad schreiben? Mir wurde erneut ihr Buch empfohlen, und musste an Deine Einordnung hier denken. Bzw hast Du evtl den ein oder anderen Link dazu?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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@elaida kannst Du ein, zwei Zeilen zu Masih Alinejad schreiben? Mir wurde erneut ihr Buch empfohlen, und musste an Deine Einordnung hier denken. Bzw hast Du evtl den ein oder anderen Link dazu?

Hat er das nicht schon mal? Ich meine mich zu erinnern, dass seine Einstellung sehr negativ war.
 
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@elaida kannst Du ein, zwei Zeilen zu Masih Alinejad schreiben? Mir wurde erneut ihr Buch empfohlen, und musste an Deine Einordnung hier denken. Bzw hast Du evtl den ein oder anderen Link dazu?
es ist nicht allzu komplex in ihrem fall. sie ist für mich die exemplifizierung von schwarz/weiß denken und in ihren ansichten nicht von handelsüblichen republikanischen neocon falken zu unterscheiden. entsprechend trägt sie auch immer wieder das aus meiner sicht vollkommen überholte und hoffnungslos naive narrativ der amerikaner nach außen, demzufolge die einfache maxime "mehr druck auf die führung = mehr gut für alle" der weisheit letzter schluss sein soll.
es wundert mich nicht im geringsten, dass sie in den verhältnismäßig antiiranischsten teilen des westens und insbesondere in den u.s.a., gb und israel besonderen anklang findet. aktuell bzw. schon seit geraumer zeit ist sie auch der meinung, dass verhandlungen mit dem iran gar nicht nötig sind und das system mit genügend amerikanischem druck und/oder präzisen militärschlägen in sich zusammenfallen wird und im anschluss ein demokratisch legitimiertes nachfolgeregime das atomprogramm von alleine zurückfährt. gedeckt durch wenig bis nichts, esseidenn man möchte zauberei und wunschdenken als ernstzunehmende faktoren betrachten.
nochmal in ganz kurz: sie ist ein reaktionäres arschloch und ich kenne nicht eine (iranischstämmige) person, die der vernunft zugänglich ist und gleichzeitig ihrem geschrei folgen möchte.
natürlich kannst du sie aber kaum kritisieren, weil jeder normale mensch sich lieber mit der kopftuchlosen freiheitskämpferin und feministin solidarisiert als mit bronzezeitmullahs. und von dort ist es nicht mehr weit bis zum populistischen scheißdreck unserer tage, mullahversteher und ähnliches. siehe dazu auch deutsche ähnlich reaktionäre äquivalente wie gilda sahebi.
 
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Hat er das nicht schon mal? Ich meine mich zu erinnern, dass seine Einstellung sehr negativ war.
Ich meine, es war ein Einzeiler (was ja ok ist), und sonst drehte es sich allgemein um eine Gruppe von Leuten, die hierzulande zu Unrecht gehört werden.
es ist nicht allzu komplex in ihrem fall. sie ist für mich die exemplifizierung von schwarz/weiß denken und in ihren ansichten nicht von handelsüblichen republikanischen neocon falken zu unterscheiden. entsprechend trägt sie auch immer wieder das aus meiner sicht vollkommen überholte und hoffnungslos naive narrativ der amerikaner nach außen, demzufolge die einfache maxime "mehr druck auf die führung = mehr gut für alle" der weisheit letzter schluss sein soll.
es wundert mich nicht im geringsten, dass sie in den verhältnismäßig antiiranischsten teilen des westens und insbesondere in den u.s.a., gb und israel besonderen anklang findet. aktuell bzw. schon seit geraumer zeit ist sie auch der meinung, dass verhandlungen mit dem iran gar nicht nötig sind und das system mit genügend amerikanischem druck und/oder präzisen militärschlägen in sich zusammenfallen wird und im anschluss ein demokratisch legitimiertes nachfolgeregime das atomprogramm von alleine zurückfährt. gedeckt durch wenig bis nichts, esseidenn man möchte zauberei und wunschdenken als ernstzunehmende faktoren betrachten.
nochmal in ganz kurz: sie ist ein reaktionäres arschloch und ich kenne nicht eine (iranischstämmige) person, die der vernunft zugänglich ist und gleichzeitig ihrem geschrei folgen möchte.
natürlich kannst du sie aber kaum kritisieren, weil jeder normale mensch sich lieber mit der kopftuchlosen freiheitskämpferin und feministin solidarisiert als mit bronzezeitmullahs. und von dort ist es nicht mehr weit bis zum populistischen scheißdreck unserer tage, mullahversteher und ähnliches. siehe dazu auch deutsche ähnlich reaktionäre äquivalente wie gilda sahebi.
Danke dafür!
 
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...und sonst drehte es sich allgemein um eine Gruppe von Leuten, die hierzulande zu Unrecht gehört werden.
kurze klarstellung: es ging mir nie darum, wer zurecht oder zu unrecht gehört wird. alle sollen gehört werden, die in der sache etwas relevantes zu sagen haben. mir geht es darum, dass diese gruppe von leuten in den letzten monaten mit aktivistischen mitteln, also lautem geschrei auf social media, gezielten boykottaufrufen und öffentlicher bloßstellung bis hin zur bedrohung von wissenschaftlern und journalisten den meinungskorridor insgesamt zu verengen versucht hat und dabei sehr erfolgreich war. und dass diese gruppe sich dabei nicht entblödet, sich vor den karren von völlig offensichtlichen kampagnen beispielsweise der golfstaaten spannen zu lassen und unkritisch jede noch so eindeutig vorbelastete quelle zu zitieren. und wer reproduziert diesen quark? jede menge random deutsche journalisten und spezialisten wie sascha lobo, die sich dann an der dichotomie freiheit versus mullahs selbst aufhängen.

was alinejad betrifft: ich war offensichtlich nie ein freund von neocon falken. frag mal heator, der würde ihr tun wahrscheinlich wesentlich positiver bewerten.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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was alinejad betrifft: ich war offensichtlich nie ein freund von neocon falken. frag mal heator, der würde ihr tun wahrscheinlich wesentlich positiver bewerten.
Sie haben gerufen? :eagle:

Ehrlich gesagt kenne ich ihre Arbeit nicht und möchte dir da daher gar nicht widersprechen. Ich muss aber zugeben, dass ich Probleme damit habe deine Position zu verstehen. Du schreibst ihre Arbeit wäre gerade im "antiiranischen" Westen bzw. dessen Teilen populär. Wo gibt es diese "antiiranischen" Positionen? Es gibt Positionen gegen das Mullahregime aber da verstehe ich nicht, warum es schlecht sein soll gegen dieses zu sein? Da fände ich es schon verbrecherisch "pro-iranisch" zu sein, solange Iran gleichbedeutend ist mit islamistischem Terroregime.

Daher meine Frage: was ist denn dein Ansatz und vor allem dein Wunschziel? Für mich kommt es, jetzt mal platt gesagt, so rüber als ob Du das Regime nicht zu doll gängeln willst und im Grunde damit fein wäre, wenn es an der Macht bleibt, solange es den Leuten ein paar Brotkrumen hinwirft wie den Kopftuchzwang abzuschaffen. Wenn das deine Position ist, dann muss ich durchaus sagen, dass sie dem widerspricht was ich von denjenigen Iranern höre, die ich in Deutschland privat kenne. Sie alle sagen einstimmig, dass das Regime weg muss und zwar komplett. Sie wollen in einem normalen, demokratischen, westlichen Land leben. Dabei handelt es sich sowohl um Personen, die in Deutschland aufgewachsen sind, aber auch zB um zwei Freunde, die erst zum Studium als Erwachsene nach Deutschland gekommen sind und zuvor im Iran sozialisiert wurden. Sie berichten auch, dass das der absoluten Mehrheit der Menschen im Iran entsprechen würde.

Aber vielleicht verstehe ich dich auch falsch. Du regst dich nur immer über die "Krakeler" aus der iranischen Diaspora auf - mich würde jedoch interessieren, was dein gewünschtes Endziel ist, wie es deiner Ansicht nach zu erreichen wäre und welchen Zeitrahmen du dafür für realistisch hälst.
 
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im Grunde damit fein wäre, wenn es an der Macht bleibt, solange es den Leuten ein paar Brotkrumen hinwirft wie den Kopftuchzwang abzuschaffen.
Ziemlich sicher dass elaida hier im Thread exakt das Gegenteil gesagt hat, und diese Brotkrumen eher befürchtet als befürwortet
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ziemlich sicher dass elaida hier im Thread exakt das Gegenteil gesagt hat, und diese Brotkrumen eher befürchtet als befürwortet
Hm kann sein, dass ich mich irre, aber ich dachte wir hätten genau darüber mal geschrieben und ich habe diese Befürchtung geäußert, während elaida nicht zu radikal bei den Forderungen sein wollte. Aber ich kann mich auf jeden Fall auch irren. Deswegen frage ich ja nach.
 
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ich lasse deinen zweiten teil erstmal komplett außen vor, weil das einfach zu lange dauert jedes mal.

kurz zur erklärung, was ich mit antiiranisch meine: kräfte und bewegungen, die die situation im iran nicht konstruktiv voranbringen wollen und stattdessen mit allen mitteln zu verhindern versuchen, dass der iran sich in irgendeiner form weiterentwickelt. dazu zählen für mich neocon falken, trumpsche jcpoa gegner und viele mehr.

das trifft beispielsweise auf keine der regierungen der e3 der letzten jahre zu (deutschland, gb, frankreich), die die notwendigkeit eines abkommens mit dem iran durchaus gesehen haben und dieses auch zu nutzen wussten, letztlich aber zu kopflos, mutlos, kraft- und saftlos waren um irgendetwas zu bewirken.

führe ich bei gelegenheit vielleicht etwas näher aus.
 
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Daher meine Frage: was ist denn dein Ansatz und vor allem dein Wunschziel? Für mich kommt es, jetzt mal platt gesagt, so rüber als ob Du das Regime nicht zu doll gängeln willst und im Grunde damit fein wäre, wenn es an der Macht bleibt, solange es den Leuten ein paar Brotkrumen hinwirft wie den Kopftuchzwang abzuschaffen. Wenn das deine Position ist, dann muss ich durchaus sagen, dass sie dem widerspricht was ich von denjenigen Iranern höre, die ich in Deutschland privat kenne. Sie alle sagen einstimmig, dass das Regime weg muss und zwar komplett. Sie wollen in einem normalen, demokratischen, westlichen Land leben. Dabei handelt es sich sowohl um Personen, die in Deutschland aufgewachsen sind, aber auch zB um zwei Freunde, die erst zum Studium als Erwachsene nach Deutschland gekommen sind und zuvor im Iran sozialisiert wurden. Sie berichten auch, dass das der absoluten Mehrheit der Menschen im Iran entsprechen würde.
nein, das ist ganz sicher nicht meine position. das regime bekämpfen oder auf kuschelkurs gehen ist interpretationssache, das werde ich weiter unten etwas ausführlicher darstellen. meine position und die der absoluten mehrheit der iraner im ausland ist klar: das bronzezeitregime muss weg. die moderne muss einzug halten. eine demokratische legitimierte führung ist das ziel und ich kenne niemanden, der hier ernsthaft widersprechen würde.

Aber vielleicht verstehe ich dich auch falsch. Du regst dich nur immer über die "Krakeler" aus der iranischen Diaspora auf - mich würde jedoch interessieren, was dein gewünschtes Endziel ist, wie es deiner Ansicht nach zu erreichen wäre und welchen Zeitrahmen du dafür für realistisch hälst.
hier kommen wir zu der viel spannenderen frage, nämlich was in der praxis zu tun ist, um das obige ziel zu erreichen. vorneweg, ich erhebe an keiner stelle einen absolutheitsanspruch. ich bin kein nostradamus und ich kann mich auch einfach irren und komplett danebenliegen. daher ist es an dieser stelle einfacher, bestimmte punkte und fragen auszuwählen und die "krakeler"-positionen einem anderen ansatz gegenüberzustellen, den ich logischerweise für vorzugswerter halte.

die iranische diaspora ist aktuell dabei, die verrückten exilkubaner rechtsaußen zu überholen. was meine ich damit? sie macht sich positionen und einstellungen zueigen, die nahezu zu 100% deckungsgleich mit trump und seiner administration sind, die ich aus verschiedensten gründen für grundfalsch halte und die außerhalb der u.s.a. so konsequent nur von israelis und einigen golfmonarchien geteilt werden. und masih alinejad ist da nur die spitze des eisberges. ganz kanada und trudeau mit eingeschlossen ist im begriff verrückt zu werden. in gb und schweden ist es katastrophal, in deutschland wird es immer schlimmer und frankreich ist von dem was ich höre noch halbwegs verschont geblieben, aber alles ohne gewähr.

- mit einer politik des "maximalen drucks" jeden schritt unternehmen, der das regime schwächt oder möglicherweise schwächen könnte. dabei spielt es keine rolle, inwieweit die zivilgesellschaft in mitleidenschaft gezogen wird, weil dem ziel der schwächung des regimes absolut alles untergeordnet wird. als besonders naheliegendes beispiel sei hier der zahlungsverkehr erwähnt, der beinahe komplett zum erliegen gekommen ist. ich schreibe beinahe zum erliegen gekommen, weil es noch einige wenige kanäle gab, die aber z.b. auch jemand wie baerbock explizit schließen möchte.
dies ist grundfalsch und ein typisches beispiel für symbolpolitik, die nicht nur die lage nicht verbessert, sondern zusätzliche probleme kreiert. denn die auslandskonten von regimetreuen und deren riesige auslandsvermögen sind ohnehin seit jahren auf eis gelegt und können nicht einfach ins land übertragen werden. gleichzeitig haben wir in der weltweiten iranischen diaspora ca. 2 millionen menschen und noch einmal deutlich mehr nichtiranischer sympathisanten, die kein geld in das land senden können. nicht einen einzigen cent. wir möchten gerade von der mittelschicht, dem rückgrat der iranischen zivilgesellschaft, dass sie sich für menschenrechte und demokratie einsetzen kann und dass sie das regime effektiv bekämpfen kann, unterstützen diese aber mit rein gar nichts außer warmen worten. im gegenteil, wir bzw. die politik des maximalen drucks hat das leben des durchschnittlichen iraners in den letzten jahren so viel schwieriger gemacht, dass es beinahe schon unmöglich ist, von diesem gebeutelten volk revolutionär hohe sprünge zu erwarten. wie sollen die menschen mit streiks das land lahmlegen, wenn sie kein geld haben?
stattdessen ist mir ein beispiel aus den u.s.a. bekannt, wo innerhalb weniger tage knapp eine halbe million dollar gespendet wurden, um mithilfe einer medienkampagne mehr aufmerksamkeit für iran in den u.s.a. zu erzeugen. könnten wir das geld doch bloß direkt nach iran schicken statt für solche quatschaktionen auf den kopf zu hauen.

- die "krakeler"-fraktion teilt mit den trumpisten natürlich auch die ansicht, dass mit dem iran gar nicht erst verhandelt werden darf und dass der austritt aus dem jcpoa seinerzeit natürlich richtig und angemessen war. dies ist auf so vielen ebenen völlig bescheuert, das würde jeden rahmen hier sprengen.
ich sage nur folgendes: der iran darf niemals atomwaffen entwickeln. es liegt im interesse der weltgemeinschaft, dass der iran ständig und konsequent kontrolliert wird. wenn dies nicht möglich sein sollte, so sind militarschläge irgendwann nur folgerichtig und die einzig sinnvolle alternative. da diese militärschläge aber ein unkalkulierbares risiko mit sich ziehen und kein land der welt gewillt ist, tatsächlich mit bodentruppen in den iran einzumarschieren, sind wir es den iranern und auch der ganzen region schuldig, entsprechende anstrengungen zu unternehmen, um hier gegenzusteuern.
ich erinnere daran, dass wir selbst mit der sowjetunion zu heißesten zeiten des kalten krieges verhandlungen zu abrüstungsregimen geführt haben. die "krakeler"-fraktion zeigt hier einmal mehr, dass sie gar nicht versteht, was politik bedeutet. wir brauchen jetzt sofort wieder kontrolle über die iranischen nuklearanlagen. jetzt sofort, nicht erst morgen und schon gar nicht erst in ein paar monaten. die IAEO hat aktuell so wenig Informationen wie noch nie und kein rationaler mensch möchte sich rein auf geheimdienstliche informationen verlassen müssen, erst recht welche mit eigener agenda. wir brauchen sofort gespräche mit dem iran über kameras und transparenz.
mit der forderung nach gesprächen ist man in krakelerkreisen übrigens schon ein mullahversteher. ich mache keinen spaß, das ist die traurige wahrheit. da wird dann argumentiert, dass wir "in der derzeitigen lage" nicht mit iran verhandeln können und es stellt sich heraus, dass die "derzeitige lage" immer ist.
es zeigt auch mal wieder die shizophrenie und die inneren widersprüche dieser fraktion. einerseits wird behauptet das regime wäre extrem wackelig und könnte schon morgen in sich zusammenbrechen, andererseits wird so getan, als würde der iran niemals auf westliche forderungen eingehen, weil er bombensicher im sattel sitzt oder so? keine ahnung, ich finde da einfach keine logik.
was ich vor kurzem von einem iranforscher gehört habe war zum beispiel der vorschlag, den bereich der verifikation der iranischen anlagen einzutauschen gegen einen iranischen milliardenfond in südkorea, der zweckgebunden eingesetzt werden könnte für nicht militärische güter beispielsweise. ich stecke da nicht so sehr drin und weiß nicht, welche möglichkeiten es da rechtlich überhaupt gibt, aber es scheint vieles machbar zu sein, wenn der wille dazu auch da ist.

- revolutionsgarden auf die terrorliste. auch wieder so eine position der krakeler, die völlig sinnbefreit ist, überhaupt nichts bringt und strategisch auch noch extrem dumm ist. als terrororganisationen gelten aktuell nur nichtstaatliche akteure. das heißt nicht, dass dies für immer so sein muss, aber es öffnet zumindest tür und tor für alle möglichen missbrauchsmöglichkeiten. wenn russland plötzlich teile der ukrainischen armee als terroristen einstuft? jetzt kann man natürlich argumentieren, dass das ohnehin niemand anerkennen würde und russland sowieso macht, was es will, aber es wäre einfach ein unnötiger schritt.
mal als anhaltspunkt: der revolutionsführer selbst und sein engstes umfeld sind bereits auf allen vorstellbaren listen und von allen sanktionen betroffen, die sich anbieten. das gilt auch für massenhaft andere personen. statt also diesen einmaligen pr gag anzustreben, wäre es viel sinnvoller, konsequent und beispielsweise jeden monat wichtige mitglieder der revolutionsgarden auf die terrorliste zu setzen und so dauerhafte aufmerksamkeit zu erzeugen. auch würde man so nicht erst in gefahr laufen, es juristisch zu vermasseln.

- botschafter und diplomatie abziehen, weil mit den terroristen kann man nicht verhandeln. +1 für hirnbefreite krakelerpositionen. wie immer ist dies eine aussetzung der politk. es scheint in deren kreisen schwer zu verstehen zu sein, aber wer nicht da ist hat auch keinen einfluss. der einfluss von ausländern vor ort ist nicht null. er ist definitiv da. sie können belange von doppelstaatern wahrnehmen. sie können sich für politisch verfolgte einsetzen, deren anwaltskosten übernehmen und noch viel wichtiger, generell für aufmerksamkeit sorgen. wir haben nachweislich gesehen, dass das iranische regime vor exekutionen zurückschreckt, wenn ein fall besonders viel aufmerksamkeit erzeugt. gibt es eine 100% garantie dafür? natürlich nicht, aber jede aufmerksamkeit hilft. immer wieder die namen der inhaftierten und menschen auf den plan zu bringen, die exekutiert werden sollen. das ist etwas, was tatsächlich hilft und gerne auch von unseren politikern übernommen werden sollte, aber es geht noch viel besser mit den menschen, die direkt vor ort in dem land unterwegs sind, kontakt zu den einheimischen haben und auch die informationen sammeln können, die es für eine effektive unterstützung bedarf.
an dieser stelle mal ein seitenhieb auf die grünen, die besonders glühende anhänger dieser "alles abziehen und kontakte auf null beschränken, wir wollen nicht mit terroristen verhandeln" quatsch attitüde sind und stattdessen beweisen, dass sie gar nicht wissen, was politik oder diplomatie heißt.

ich höre jetzt einfach mal auf, es gibt viel zu viele themen, die ich anschneiden könnte. zusammengefasst bin ich der meinung, dass wir jetzt sofort verhandeln müssen über das verifikationsthema der iranischen nuklearanlagen. alles andere ist dem untergeordnet.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
nein, das ist ganz sicher nicht meine position. das regime bekämpfen oder auf kuschelkurs gehen ist interpretationssache, das werde ich weiter unten etwas ausführlicher darstellen. meine position und die der absoluten mehrheit der iraner im ausland ist klar: das bronzezeitregime muss weg. die moderne muss einzug halten. eine demokratische legitimierte führung ist das ziel und ich kenne niemanden, der hier ernsthaft widersprechen würde.


hier kommen wir zu der viel spannenderen frage, nämlich was in der praxis zu tun ist, um das obige ziel zu erreichen. vorneweg, ich erhebe an keiner stelle einen absolutheitsanspruch. ich bin kein nostradamus und ich kann mich auch einfach irren und komplett danebenliegen. daher ist es an dieser stelle einfacher, bestimmte punkte und fragen auszuwählen und die "krakeler"-positionen einem anderen ansatz gegenüberzustellen, den ich logischerweise für vorzugswerter halte.

die iranische diaspora ist aktuell dabei, die verrückten exilkubaner rechtsaußen zu überholen. was meine ich damit? sie macht sich positionen und einstellungen zueigen, die nahezu zu 100% deckungsgleich mit trump und seiner administration sind, die ich aus verschiedensten gründen für grundfalsch halte und die außerhalb der u.s.a. so konsequent nur von israelis und einigen golfmonarchien geteilt werden. und masih alinejad ist da nur die spitze des eisberges. ganz kanada und trudeau mit eingeschlossen ist im begriff verrückt zu werden. in gb und schweden ist es katastrophal, in deutschland wird es immer schlimmer und frankreich ist von dem was ich höre noch halbwegs verschont geblieben, aber alles ohne gewähr.

- mit einer politik des "maximalen drucks" jeden schritt unternehmen, der das regime schwächt oder möglicherweise schwächen könnte. dabei spielt es keine rolle, inwieweit die zivilgesellschaft in mitleidenschaft gezogen wird, weil dem ziel der schwächung des regimes absolut alles untergeordnet wird. als besonders naheliegendes beispiel sei hier der zahlungsverkehr erwähnt, der beinahe komplett zum erliegen gekommen ist. ich schreibe beinahe zum erliegen gekommen, weil es noch einige wenige kanäle gab, die aber z.b. auch jemand wie baerbock explizit schließen möchte.
dies ist grundfalsch und ein typisches beispiel für symbolpolitik, die nicht nur die lage nicht verbessert, sondern zusätzliche probleme kreiert. denn die auslandskonten von regimetreuen und deren riesige auslandsvermögen sind ohnehin seit jahren auf eis gelegt und können nicht einfach ins land übertragen werden. gleichzeitig haben wir in der weltweiten iranischen diaspora ca. 2 millionen menschen und noch einmal deutlich mehr nichtiranischer sympathisanten, die kein geld in das land senden können. nicht einen einzigen cent. wir möchten gerade von der mittelschicht, dem rückgrat der iranischen zivilgesellschaft, dass sie sich für menschenrechte und demokratie einsetzen kann und dass sie das regime effektiv bekämpfen kann, unterstützen diese aber mit rein gar nichts außer warmen worten. im gegenteil, wir bzw. die politik des maximalen drucks hat das leben des durchschnittlichen iraners in den letzten jahren so viel schwieriger gemacht, dass es beinahe schon unmöglich ist, von diesem gebeutelten volk revolutionär hohe sprünge zu erwarten. wie sollen die menschen mit streiks das land lahmlegen, wenn sie kein geld haben?
stattdessen ist mir ein beispiel aus den u.s.a. bekannt, wo innerhalb weniger tage knapp eine halbe million dollar gespendet wurden, um mithilfe einer medienkampagne mehr aufmerksamkeit für iran in den u.s.a. zu erzeugen. könnten wir das geld doch bloß direkt nach iran schicken statt für solche quatschaktionen auf den kopf zu hauen.

- die "krakeler"-fraktion teilt mit den trumpisten natürlich auch die ansicht, dass mit dem iran gar nicht erst verhandelt werden darf und dass der austritt aus dem jcpoa seinerzeit natürlich richtig und angemessen war. dies ist auf so vielen ebenen völlig bescheuert, das würde jeden rahmen hier sprengen.
ich sage nur folgendes: der iran darf niemals atomwaffen entwickeln. es liegt im interesse der weltgemeinschaft, dass der iran ständig und konsequent kontrolliert wird. wenn dies nicht möglich sein sollte, so sind militarschläge irgendwann nur folgerichtig und die einzig sinnvolle alternative. da diese militärschläge aber ein unkalkulierbares risiko mit sich ziehen und kein land der welt gewillt ist, tatsächlich mit bodentruppen in den iran einzumarschieren, sind wir es den iranern und auch der ganzen region schuldig, entsprechende anstrengungen zu unternehmen, um hier gegenzusteuern.
ich erinnere daran, dass wir selbst mit der sowjetunion zu heißesten zeiten des kalten krieges verhandlungen zu abrüstungsregimen geführt haben. die "krakeler"-fraktion zeigt hier einmal mehr, dass sie gar nicht versteht, was politik bedeutet. wir brauchen jetzt sofort wieder kontrolle über die iranischen nuklearanlagen. jetzt sofort, nicht erst morgen und schon gar nicht erst in ein paar monaten. die IAEO hat aktuell so wenig Informationen wie noch nie und kein rationaler mensch möchte sich rein auf geheimdienstliche informationen verlassen müssen, erst recht welche mit eigener agenda. wir brauchen sofort gespräche mit dem iran über kameras und transparenz.
mit der forderung nach gesprächen ist man in krakelerkreisen übrigens schon ein mullahversteher. ich mache keinen spaß, das ist die traurige wahrheit. da wird dann argumentiert, dass wir "in der derzeitigen lage" nicht mit iran verhandeln können und es stellt sich heraus, dass die "derzeitige lage" immer ist.
es zeigt auch mal wieder die shizophrenie und die inneren widersprüche dieser fraktion. einerseits wird behauptet das regime wäre extrem wackelig und könnte schon morgen in sich zusammenbrechen, andererseits wird so getan, als würde der iran niemals auf westliche forderungen eingehen, weil er bombensicher im sattel sitzt oder so? keine ahnung, ich finde da einfach keine logik.
was ich vor kurzem von einem iranforscher gehört habe war zum beispiel der vorschlag, den bereich der verifikation der iranischen anlagen einzutauschen gegen einen iranischen milliardenfond in südkorea, der zweckgebunden eingesetzt werden könnte für nicht militärische güter beispielsweise. ich stecke da nicht so sehr drin und weiß nicht, welche möglichkeiten es da rechtlich überhaupt gibt, aber es scheint vieles machbar zu sein, wenn der wille dazu auch da ist.

- revolutionsgarden auf die terrorliste. auch wieder so eine position der krakeler, die völlig sinnbefreit ist, überhaupt nichts bringt und strategisch auch noch extrem dumm ist. als terrororganisationen gelten aktuell nur nichtstaatliche akteure. das heißt nicht, dass dies für immer so sein muss, aber es öffnet zumindest tür und tor für alle möglichen missbrauchsmöglichkeiten. wenn russland plötzlich teile der ukrainischen armee als terroristen einstuft? jetzt kann man natürlich argumentieren, dass das ohnehin niemand anerkennen würde und russland sowieso macht, was es will, aber es wäre einfach ein unnötiger schritt.
mal als anhaltspunkt: der revolutionsführer selbst und sein engstes umfeld sind bereits auf allen vorstellbaren listen und von allen sanktionen betroffen, die sich anbieten. das gilt auch für massenhaft andere personen. statt also diesen einmaligen pr gag anzustreben, wäre es viel sinnvoller, konsequent und beispielsweise jeden monat wichtige mitglieder der revolutionsgarden auf die terrorliste zu setzen und so dauerhafte aufmerksamkeit zu erzeugen. auch würde man so nicht erst in gefahr laufen, es juristisch zu vermasseln.

- botschafter und diplomatie abziehen, weil mit den terroristen kann man nicht verhandeln. +1 für hirnbefreite krakelerpositionen. wie immer ist dies eine aussetzung der politk. es scheint in deren kreisen schwer zu verstehen zu sein, aber wer nicht da ist hat auch keinen einfluss. der einfluss von ausländern vor ort ist nicht null. er ist definitiv da. sie können belange von doppelstaatern wahrnehmen. sie können sich für politisch verfolgte einsetzen, deren anwaltskosten übernehmen und noch viel wichtiger, generell für aufmerksamkeit sorgen. wir haben nachweislich gesehen, dass das iranische regime vor exekutionen zurückschreckt, wenn ein fall besonders viel aufmerksamkeit erzeugt. gibt es eine 100% garantie dafür? natürlich nicht, aber jede aufmerksamkeit hilft. immer wieder die namen der inhaftierten und menschen auf den plan zu bringen, die exekutiert werden sollen. das ist etwas, was tatsächlich hilft und gerne auch von unseren politikern übernommen werden sollte, aber es geht noch viel besser mit den menschen, die direkt vor ort in dem land unterwegs sind, kontakt zu den einheimischen haben und auch die informationen sammeln können, die es für eine effektive unterstützung bedarf.
an dieser stelle mal ein seitenhieb auf die grünen, die besonders glühende anhänger dieser "alles abziehen und kontakte auf null beschränken, wir wollen nicht mit terroristen verhandeln" quatsch attitüde sind und stattdessen beweisen, dass sie gar nicht wissen, was politik oder diplomatie heißt.

ich höre jetzt einfach mal auf, es gibt viel zu viele themen, die ich anschneiden könnte. zusammengefasst bin ich der meinung, dass wir jetzt sofort verhandeln müssen über das verifikationsthema der iranischen nuklearanlagen. alles andere ist dem untergeordnet.
Vielen Dank für das ausführliche Statement. Allerdings beantwortet das meine Frage noch nicht so ganz. Du bist gegen Sanktionen, unter denen auch das Volk leidet und bist für Verhandlungen mit den Mullahs bzgl. ziviler Nuklearnutzung. Ok, soweit so verständlich. Aber ansonsten schreibst Du Dinge, die man nicht machen sollte. Aber wie kommt das Bronzezeitregime denn nun weg? Durch Weglassen von schlechten Sanktionen und zivile Nuklearnutzung wohl kaum. Also wie wird das iranische Volk sie denn nun los? Friedliche Proteste scheinen es nicht zu sein, es tut sich absolut gar nichts und die Proteste klingen wieder ab. Bald flammen sie vielleicht wieder auf und werden wieder unterdrückt. Ich sehe einfach nicht, wie man irgendwas erreichen will, ohne radikal zu sein. Und radikal bedeutet in dem Fall St. Petersburg 1917 radikal, denn die Mullahs sitzen ähnlich betoniert im Sattel und sind genau so fanatisch und bereit so viele Menschen zu opfern wie es im Land gibt, wie das Zarenregime.
 
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Aber wie kommt das Bronzezeitregime denn nun weg? Durch Weglassen von schlechten Sanktionen und zivile Nuklearnutzung wohl kaum. Also wie wird das iranische Volk sie denn nun los?
dazu habe ich nichts geschrieben, weil es völlig sinnlos ist. wenn ich dir diese frage beantworten könnte, säße ich nicht hier in einem random forum herum, sondern würde in diesem augenblick mit preisen und auszeichnungen überschüttet ob meines unglaublichen genies.
daher zähle ich hauptsächlich auf, was eben nicht hilft und im zweifelsfall sogar hinderlich und kontraproduktiv ist und das ist aus meiner sicht nunmal die politik des maximalen drucks.
mal abgesehen davon, dass uns diese politik momentan davon abhält, die kernfrage, nämlich die überwachung des iranischen nuklearprogramms in angriff zu nehmen.

Friedliche Proteste scheinen es nicht zu sein, es tut sich absolut gar nichts und die Proteste klingen wieder ab. Bald flammen sie vielleicht wieder auf und werden wieder unterdrückt. Ich sehe einfach nicht, wie man irgendwas erreichen will, ohne radikal zu sein. Und radikal bedeutet in dem Fall St. Petersburg 1917 radikal, denn die Mullahs sitzen ähnlich betoniert im Sattel und sind genau so fanatisch und bereit so viele Menschen zu opfern wie es im Land gibt, wie das Zarenregime.
also ob die mullahs wirklich so bombenfest im sattel sitzen, wage ich zu bezweifeln und die meisten irananalysten sehen das auch nicht unbedingt so. eher muss man das regime ein wenig "in schutz" nehmen vor den leuten, die ihm den unmittelbar bevorstehenden zusammenbruch attestieren, der sich aber im wesentlichen eher durch wunschdenken speist als durch fakten.
außerdem habe ich nie gesagt, dass die proteste nicht radikal sein dürfen. im gegenteil, ich ermutige jeden exiliraner und/oder sympathisanten nach iran einzureisen und dort den widerstand mitzuorganisieren. einreiserouten gibt es viele, über die legalen routen als auch illegal über irak, pakistan oder afghanistan.
ich halte es für billig, aus dem sicheren ausland nach blut, risiko und gewalt zu schreien. fordern ist einfach. leisten ist schwer. wer zu leisten imstande ist, hat meinen respekt. wer nur fordern kann, den nehme ich entsprechend weniger ernst. mit finanziellen mitteln kann das ausland ja nicht helfen, wie ich weiter oben schon dargestellt habe. ansonsten hoffe ich nachwievor, dass sich der gesellschaftliche wandel über kurz oder lang nicht mehr aufhalten lässt und das regime nach und nach seine "werte" verwässern oder gar aufgeben muss, wie in der frage nach kleidungsvorschriften und ähnlichem bereits seit längerer zeit zu sehen ist. ob das nun 2, 10, 30 oder 100 jahre dauert. irgendwann ist es hoffentlich so weit.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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ansonsten hoffe ich nachwievor, dass sich der gesellschaftliche wandel über kurz oder lang nicht mehr aufhalten lässt und das regime nach und nach seine "werte" verwässern oder gar aufgeben muss, wie in der frage nach kleidungsvorschriften und ähnlichem bereits seit längerer zeit zu sehen ist. ob das nun 2, 10, 30 oder 100 jahre dauert. irgendwann ist es hoffentlich so weit.
Hmm ja gut, das wäre für mich als Iraner irgendwie extrem unbefriedigend. "Tjoa, mal schauen, wir machen jetzt erst mal nichts, aber helfen den Mullahs erst mal das Atomprogramm an den Start zu bekommen und das Regime noch ein bisschen zu stabilisieren, aber hey, vielleicht in 30 Jahren...oder in 100 Jahren, könnt ihr dann ein menschenwürdiges Leben führen. Oder auch nicht." Also mich würde das sehr wenig überzeugen und dann würde ich auch nach radikaleren Mitteln schreien. Ich verstehe ja, dass weder Du noch ich irgend ein Patentrezept haben, aber das kann nicht die Lösung sein, den Leuten einfach mal n paar Generationen warten zu empfehlen. Wenn man so immer gedacht hätte, dann würde in Frankreich noch Louis der XXXIII herrschen, in Russland der Zar, die USA stünden unter britischer Kontrolle und die Ukraine würde von Janukowitch an Russland verkauft worden sein.

Wann ist es überhaupt jemals gelungen ohne Gewalt ein brutales Diktatorenregime loszuwerden? DDR vielleicht, aber das ist eine absolute Ausnahmesituation mit einem getrennten und sich diametral gegensätzlich entwickelnden Land plus dem wirtschaftlichen Zusammenbruch der eigentlichen Stützmacht.

Gibt es denn im Iran eine revolutionäre Bewegung, die bereit wäre zu den Waffen zu greifen? Oder ist dafür die Protestbewegung zu dezentral und in ihren Zielen uneinig?
 
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zeit online zu revolutionsgarden, terrorliste und symbolpolitik

setzt sich wohltuend ab von dem üblichen gekreische und macht viele sehr gute punkte. wir werden womöglich gerade auf eine fährte geführt, die eine verhandlungslösung mit iran in naher und mittlerer zukunft auszuschließen droht und das mit voller absicht. überhaupt keine guten aussichten.

auch triggernd mal wieder masih alinejad auf dem davos gipfel vor kurzem. du kannst dir keine größere bühne erhoffen und erträumen, um für die iranische diaspora und für alle oppositionellen zu sprechen. was schlägt alinejad also vor, was man konkret tun sollte, um der protestbewegung zu helfen? ACHTUNG: den twitteraccount des revolutionsführers sperren natürlich, was denn sonst? :doubledoh:

wie kann uns dieser untermensch allen ernstes als die speerspitze der iranischen oppositionsbewegung weltweit verkauft werden von den amerikanern? wieviel crack nimmt die amerikanische administration täglich zu sich bzw. wie gleichgültig kann man sich geben?
 
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Da ich das Thema Iran nur am Rande verfolge eine Frage:
Wenn ich es richtig im Kopf habe, steht der Iran kurz davor seine ersten Atomwaffen fertigzustellen und in der vergangenen Woche gab es dort ja schon ein paar merkwürdige Explosionen und Todesfälle.
Ist ein Angriff Israels auf die Atominfrastruktur in nächster Zeit wahrscheinlich?
 
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Ich find im Internet Berichte, dass das schon 2012 der Fall gewesen sein soll.
 
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