Zahl der Organspender sinkt

Gelöscht

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blah blah, natürlich kann man kritisieren, das die suppe versalzen ist. auch ohne der koch zu sein. was ist denn das bitte für ne hirnverbrannte logik?
 
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Nagut. Dann darfst du nach einer autoreparatur aber auch nicht mehr ins auto steigen. Der mechaniker könnte ja einen fehler gemacht haben und das einen unfall verursachen also lieber gleich ganz aufs autofahren verzichten, genau so wie man eben aus künstliche beatmen verzichtet, weil man ja sonst eventuell wenn jemand einen fehler macht noch lebend ausgenommen werden könnte. Oder vor gericht gehen ist allgemein abzulehnen, weil gerichte nämlich manchmal fehler machen, damit ist das gesamte system von gerichten abzulehnen. Polizisten? Menschen die fehler machen und manchmal leute fälschlich beschuldigen. Polizei ist als system deshalb abzulehnen. Der allgemeine Arztbesuch natürlich auch. Man denke nur an behandlungsfehler, die mehr schaden verursachen als sie nützen oder man fängt sich eine opportunistische infektion im krankenhaus ein, das Medizinsystem ist daher abzulehnen.

Aufgrund von menschlichen fehlern im system etwas prinzipiell abzulehnen ist schlicht und ergreifend dumm. Kann man das system verbessern? Ganz bestimmt. Sind fehler die durch den faktor mensch in einem system entstehen ein grund ein system prinziipiell abzulehnen? Auf garkeinen fall.
 

Gelöscht

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das das nen behinderter vergleich ist, müsste sogar dir auffallen. aber ja, hirntoddiagnostik und kundendienst bei einem auto, naheliegender vergleich.
 
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2 verschiedene themen selbe argumentation. Das dir das absurd vorkommt hat einen guten grund. Hint hint...
 

Gelöscht

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auf was willst du jetzt raus? riskoabwegung passiert individuell und mitunter irrational. wenn sich jemand gegen eine chemotherapie entscheidet, ist das sein gutes und vorallendingen sein persönliches, rechtfertigungsfreies recht. völlig drauf geschissen welches moralisches recht du dir rausnimmst, ihm diese entscheidung verbieten zu wollen, weil du dich im vergleich für so much aufgeklärter und moralisch überlegen fühlst. doesnt count, deal with it. bei sowas gibts keine güterabwägung.
 
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Jo, schön, kann ich akzeptieren, tu ich bei morph auch, wenn jemand wie du dann aber ankommt und sein unangenehmes bauchgefühl mit allerlei dünnen argumenten zu rationalisieren versucht erwarte ich da dann wenigstens auch eine kohärente argumentation, vor allem wenn er das so offensiv mit einem plakativen "seht her da wurde mal fälschlicherweise jemand für hirntot erklärt" beispiel macht, wenn man tatsächlich alle hirntotkriterien abprüft (was atm NICHT bei jedem fall geschieht sicherlich verbesserungswürdig), gibt's da nämlich von einem biologisch funktionellen standpunkt nicht mehr viel zu argumentieren.
 

Gelöscht

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hast du dir mal das prozedere einer hirntoddiagnostik angeschaut? das ist extremst fehleranfällig bis deutungsintensiv und damit subjektiv: pupillenreflex, puppenkopf-phänomen, hornhautreflex, schmerzreaktionen im gesicht, würge- und hustenreflex - wenn alles nicht gegeben: hirntod.
 
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Durchblutungsdiagnostik ist doch recht aussagekräftig. Wenn das gehirn mal ein paar stunden bei zimmertemperatur nicht durchblutet wurde (paar stunden brauchts ja für so eine hirntoddiagnostik durchaus) ist da halt nervenzellentechnisch nicht mehr viel zu retten. Das wird allerdings nicht standardmäßig bei allen fällen gemacht, was man sicherlich kritisieren kann.
 
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Meiner Meinung nach vereinfacht ihr das Problem übermäßig - und zwar auf beiden Seiten.

Zunächst mal ein paar Vorbemerkungen:

1. Als der Hirntod als Todeskriterium festgelegt wurde, geschah das meines Wissens unter der Annahme, dass dem Hirntod notwendig und in Kürze (wenige Tage) der Herztod und schließlich der Kollaps des gesamten Organismus folge.
Diese Sichtweise ist heute widerlegt: Wir wissen, dass der Organismus mit medizinischer Apparatur auch nach dem Hirntod noch Monate oder sogar Jahre wesentliche Körperfunktionen aufrechterhalten kann, z.B. das Austragen eines Kindes.

2. Es gibt nachvollziehbare medizinische und philosophische Gründe, die dagegen sprechen, dass der Hirntod ein hinreichendes Kriterium für den Tod eines Menschen ist.
Diese Gründe und ihre Gegengründe bedürfen einer offenen Debatte in der ganzen Gesellschaft, nicht nur in medizinischen und philosophischen Fachjournalen.

3. In der Diskussion um Organspende vermischen sich grundlegende Fragen, die zwar eng zusammenhängen, aber trotzdem einer getrennten Erörterung bedürfen, z.B.:
-Ist der Hirntod das sinnvollste Kriterium für den Tod eines Menschen?
-Dürfen Organe nur toten Menschen entnommen werden?
-Ist der Mensch als lebender Organismus mit dem Menschen als Person identisch?
-Welche praktischen Kriterien sind sinnvoll, um die Entnahme von lebenswichtigen Organen zu erlauben?
-Welche Anforderungen stellen wir an die Zustimmung zur Organentnahme?
-Welche Maßnahmen halten wir für statthaft, um die Spendenbereitschaft zu erhöhen? Inwiefern stehen diese in Konflikt mit anderen moralischen (und rechtlichen) Prinzipien?


Hier sind ein paar Links mit Informationen bzw. Positionen zum Thema:
http://www.netdoktor.de/Krankheiten...ssen/Hirntod-Wie-er-festgestellt-wi-5351.html
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/todeszeitpunkt-und-organspende-wie-tot-sind-hirntote-1.1299076
Besonders zu empfehlen:
http://www.das-parlament.de/2011/20-21/Beilage/001.html


Im letzten Punkt geb ich Dir recht, aber wir müssen schon vorsichtig sein. Zu sagen, dass die Spendenbereitschaft zurecht sinke, ist zynisch, wenn man sich überlegt, wer dabei am Ende die Verlierer sind: schwerkranke Menschen, die auf ein Spendeorgan warten.

Aus Deinen Äußerungen weiter oben könnte der Eindruck entstehen, als gäbe es den Arzt, der über den Hirntod entscheidet und auch für die Transplantation zuständig sei - auch wenn Du es vielleicht nicht so gemeint hast.
Wir sollten festhalten, dass das nicht der Fall ist. Der Hirntod muss unabhängig von zwei spezialisierten Ärzten festgestellt werden, die Transplantation nimmt wieder ein anderer Arzt vor, der keinen Einfluss auf die Diagnose des Hirntods nehmen darf.
Einen Interessenkonflikt in der Person der entscheidenden Ärzte können wir nie ausschließen. Aber ungeachtet einzelner Regelverstöße sollten wir zugestehen, dass wir ein System haben, das systematische Interessekonflikte minimiert. Ich sehe, ehrlich gesagt nicht, was man in dieser Hinsicht groß verändern könnte, außer besser zu kontrollieren, dass die bestehenden Regeln auch eingehalten werden.

Was allerdings die Diagnostik des Hirntods angeht, so kann man sicherlich schärfere Kriterien fordern. Aber das hat nichts mehr speziell mit Organtransplantation zu tun. Der Hirntod ist die medizinisch anerkannte und weltweit praktizierte Definition des Todes. Wenn der Hirntod festgestellt wird, werden die Geräte abgeschaltet und der Organismus kollabiert. Eine Organtransplantation kann hier den Kollaps des Organismus nur hinauszögern, nicht verkürzen.

http://blog.psiram.com/2013/09/wann-ist-ein-mensch-tot/
Replik auf den idiotischen Artikel von Sabine Müller, den du verlinkt hast. Und soweit ich informiert war, darüber auch keine fachliche Kontroverse außer durch irgendwelche Außenseiter besteht. Der Artikel von der sueddeutschen zitiert einen antroposophischen "Arzt"
http://blog.psiram.com/2013/04/hirntod-aus-anthroposophischer-sicht-2/
Was die Bundesärztekammer dazu sagt
http://www.aerzteblatt.de/pdf/90/44/a2933.pdf
 

TheGreatEisen

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Nett, wie Sabine Müller in diesem Blog völlig zerstört wird.

Damit sollte die Nebelkerze "Hirntod" als plausibles Argument gegen die Bereitschaft zur Organspende eliminiert sein. Aber hey, die Leute, die "kein Bock" haben zu spenden, werden schon irgendeine Ausflucht finden...

Auf vorgeschobene Pseudoargumente begegne ich auch in der Frage Trombozytenspenden. Bin seit 8 Jahren eingetragener Spender am Uniklinikum und daher auf Abruf, da Trombospenden zeitnah terminiert werden und immer direkt einem Empfänger zugute kommen. Die Spende ist mitunter derb unangenehm bis manchmal auch schmerzhaft, weil Blut abgezogen wird, durch eine Maschine läuft und anschließend wieder zurück in die Vene gepumpt wird. Das beliebteste "Argument", das in Gesprächen über solche Spenden gebracht wird ist die Angst, sich durch die Geräte mit HIV/HEP C anzustecken, was zwar theoretisch möglich wäre, aber nahezu ausgeschlossen ist.
 

Gelöscht

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weil psiram.com aka realismus als chance aka esowatch auch so ne super quelle ist :rofl2:

zitat:

Psiram (früher EsoWatch) versorgt Sie mit dem notwendigen Realismus zu den Themen Esoterik, Religion, Gesundheit

allet klar!
 
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Zu der "nur wer spendet, bekommt auch"-Schiene...das hat imho ein paar krasse Probleme
a) Füll ich dann einfach meinen Spenderausweis aus, wenn bei mir grad irgendeine üble Krankheit losgeht?
b) Was ist mit Kindern? "Leider gibt es für ihr ihre 10-jährige Tochter kein Organ die egoistische Schlampe hat ja nicht mal nen Spendeausweis"? :troll:
 
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um irgendwelche esoquellen, von denen bedient wurde, abzuschmettern, reicht es alle male und im dazugehörigem wiki sind zu den Aussagen auch immer Quellenangaben dabei, sodass es problemlos möglich ist, nachzurecherchieren.
 

Gelöscht

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Kortextod-Definition, bei der sie zwischen der Person und dem Organismus unterscheiden [...] Individuen im Koma sollten als Organspender verwendet werden; da sie keine Personen mehr seien, sei ihre Tötung nicht verwerflicher als das Töten einer Pflanze.

gute güte, die seite bietet ja spass ohne ende.

Die klinische und die apparative Hirntoddiagnostik führen häufig zu unterschiedlichen Ergebnissen; nach einer Studie der Universitätsklinik Newark sogar in elf Prozent der Fälle. Denn zum einen sind die Methoden unterschiedlich empfindlich, zum anderen können klinisch nur Hirnstammfunktionen erfasst werden, während einige apparative Diagnosemethoden das ganze Gehirn untersuchen können. Die American Academy of Neurology hat 2010 der von ihr selbst 1995 vorgeschriebenen Hirntoddiagnostik eine fehlende wissenschaftliche Fundierung bescheinigt: Es gebe weder ausreichende wissenschaftliche Nachweise für die richtige Beobachtungszeit, um die Unumkehrbarkeit des Hirntodes festzustellen, noch für die Zuverlässigkeit der verschiedenen Atemstillstandstests und der verschiedenen apparativen Verfahren. Weitere Forschung sei notwendig.

Eine Untersuchung von Hans-Joachim Gramm et al. hat gezeigt, dass bei zwei von als hirntot diagnostizierten Organspendern die Konzentrationen der Botenstoffe Noradrenalin, Dopamin und Adrenalin sowie Blutdruck und Herzfrequenz bei der Organentnahme sprunghaft anstiegen. Ob es sich dabei um Rückenmarksreflexaktivität handelte, wie die Autoren vermuten, oder um Schmerzreaktionen

man kann wohl festhalten, das da nicht toten (weil dann wären die organe unnütz), sondern sterbenden die organe entnommen werden. auf ne recht brutale saw-art :deliver:
 
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wie gut du Zitate zweckemtfremdest. Dieses Beispiel wurde als Strohmann von Sabine Müller verwendet. In der Replik Dr. Matthias Mindach, die psiram widergibt, kommt als Antwort zu dieser Stelle:
Diese Kortextod-Definition wird hoffentlich den Elfenbeinturm akademischer Kreise nie verlassen. Dieselbe Quelle, die Müller für das „Super-locked-in-Syndrom“ anzieht, begründet ausführlich, warum das abwegig ist. Es ist sehr schwierig und mit heutigen Mitteln kaum je sicher möglich festzustellen, ob wirklich bei einem schwerstgeschädigten, aber offenkundig lebenden Patienten das letzte Fünkchen Bewusstsein für immer erloschen ist.
Gibt ja auch diese genialen Gendertheoretiker, Tierethiker und wat weiß ich mit den abstrusesten Theorien an Universitäten, die zum Glück niemals außerhalb behinderter Kreise jemals Fuß fassen werden.
 

Gelöscht

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Eine Untersuchung von Hans-Joachim Gramm et al. hat gezeigt, dass bei zwei von als hirntot diagnostizierten Organspendern die Konzentrationen der Botenstoffe Noradrenalin, Dopamin und Adrenalin sowie Blutdruck und Herzfrequenz bei der Organentnahme sprunghaft anstiegen. Ob es sich dabei um Rückenmarksreflexaktivität handelte, wie die Autoren vermuten, oder um Schmerzreaktionen

wenn das für dich nen telfenbeinturm ist, whatever floats your boat.
 
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Du liest die Replik gar nicht oder?
Diese Schlussfolgerung ist so in der Stellungnahme der American Academy of Neurology nicht enthalten und lässt sich aus ihr auch nicht ableiten. Wissenschaftlichkeit ist immer zeit- und kontextabhängig: wenn empirische Belege fehlen, dann muss nach Plausibilität und begründeten Hypothesen entschieden werden.
Und die Stellungsname ist auch noch schön verlinkt, dass du selber nachschauen kannst, was da geschrieben stand:
http://www.neurology.org/content/74/23/1911.full
ausm abstract
Results and recommendations: In adults, there are no published reports of recovery of neurologic function after a diagnosis of brain death using the criteria reviewed in the 1995 American Academy of Neurology practice parameter. Complex-spontaneous motor movements and false-positive triggering of the ventilator may occur in patients who are brain dead. There is insufficient evidence to determine the minimally acceptable observation period to ensure that neurologic functions have ceased irreversibly.
Fettmarkierung von mir.
https://www.aan.com/Guidelines/Home/GetGuidelineContent/432
Du bosst wirklich gut rum.
€: wenn man Pflanzen anschneidet/beschädigt, werden auch Botenstoffe durchgesendet. Wir sollten alle Frutarier werden.

The case report presents evidence for the spinal origin of the marked hypertensive reponses to noxious stimuli that may occur in organ donors who fulfill the commonly accepted criteria of brain death. Cardiovascular spinal reflex activity does not invalidate these criteria.
ausm abstract
http://link.springer.com/article/10.1007/BF01708589
aber Sabine Müller weiß es bestimmt besser als die untersuchenden Ärzte. Wurde alles nur falsch interpretiert von der Ärzteverschwörung.
 
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Gelöscht

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laberlaber, ich quote mich:

auf was willst du jetzt raus? riskoabwegung passiert individuell und mitunter irrational. wenn sich jemand gegen eine chemotherapie entscheidet, ist das sein gutes und vorallendingen sein persönliches, rechtfertigungsfreies recht. völlig drauf geschissen welches moralisches recht du dir rausnimmst, ihm diese entscheidung verbieten zu wollen, weil du dich im vergleich für so much aufgeklärter und moralisch überlegen fühlst. doesnt count, deal with it. bei sowas gibts keine güterabwägung.
 
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dann hör auf, das mit pseudowissenschaftlichen Begründungen zu rechtfertigen.
 

Gelöscht

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ich muss es mir damit rechtfertigen, mit was auch sonst. scheinbar herrscht auch unter experten und fachpersonal kein konsens, also muss ich mir ja irgendwie ein bild verschaffen um aufgrund dessen zu einer entscheidung zu gelangen.
 
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Was haben dümmliche Esoterik-Seiten denn hier auf einmal zu suchen?

Ob Hirntod oder nicht ist doch vollkommen egal. Unzweifelhaft ist, dass, wenn auch mit extrem niedriger Wahrscheinlichkeit, Fehler gemacht werden können. Ganz unabhängig von dämlichen Esoterikern, denen natürlich jemand ins Hirn geschissen hat und die in keiner sinnvollen Diskussion erwähnt gehören.

Nun ist es so, dass ich als Spender exakt Null Vorteile durch die Spende habe. Selbst die minimalste Chance eines Ärztefehlers reicht also, um nicht zu spenden die rationale Entscheidung zu machen.
Deshalb sind Outsiders "Gegenbeispiele" weiter oben auch komplett dümmlich und am Thema vorbei. Natürlich gibt es eine verschwindend geringe Chance, dass der Automechaniker eine Bombe unter den Sitz gelegt hat die mich umbringen wird. Aber nie wieder Auto zu fahren wäre ein Nachteil für mich, deshalb riskiere ich es trotzdem, denn insgesamt ist der Erwartungswert positiv. Ich habe einen Nutzen durch das Auto und ein Risiko durch den Mechaniker, der bösartig oder einfach nur unfähig sein kann. Der Nutzen ist das Risiko aber wert.
Egal wie gering das Risiko ist, wenn der Nutzen exakt Null ist dann kann er das Risiko nicht wert sein. Da das Risiko eines Ärztefehlers (oder eines boshaften Arztes, ist ja auch denkbar) größer Null ist und jeglicher Nutzen nach meinem Tod exakt Null ist haben wir bei der Organspende also eine solche Situation.
 
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ehm es herrscht weitgehender Konsens unter Experten und Fachpersonal, nur paar komische Außenseiter sind anderer Ansicht, die diese dann mit hahnebüchenen Behauptungen zu beweisen versuchen, worauf ich auf diesen Mist dann diese Antwort postete.
 
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@MegaVolt: Dir bedeutet das Leben eines anderen Menschen also wirklich nichts? Also nicht nur nicht viel sondern überhaupt gar nichts, absolut null?

Das finde ich persönlich befremdlich. Wenn ich per Analogieschluss annehme, dass andere Menschen ein ähnliches Bewusstsein haben wie ich, muss ich weiterhin schliessen, dass diesen Menschen genau wie mir etwas an ihrem Leben liegt. Daher finde ich es erstrebenswert, wenn diese Menschen ihr Leben fortsetzen können. Dies kann durch Organspende manchmal gewährleistet werden, und birgt für mich nach meiner Einschätzung nur ein sehr geringes Risiko. Daher habe ich einen Organspenderausweis, wobei ich allerdings mein Gehirn aus humoristischen Gründen von der Spende ausgeschlossen habe.
 
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Nach MVs Argumentation wäre es zB auch nicht erstrebenswert seinen Kindern was zu verereben (ist ja eh wayne wenn man tot ist und so xD), da haben aber glaub ich doch recht viele Menschen ein Interesse dran ;)
 

Gelöscht

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also erstmal eigene kinder =! irgendwelche random unbekannte. außerdem gilt beim vererben immer noch der alte juristensatz: ist ihre familie noch in ordnung oder haben sie schon geerbt?
 
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Und was bringt es dir wenn es deiner eigenen Familie nach deinem Tod gut geht? Merkst du doch nichts mehr von :p

€: Entweder ist dir egal, was nach deinem Tod ist oder halt nicht
 
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Stupid

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@MegaVolt: Dir bedeutet das Leben eines anderen Menschen also wirklich nichts? Also nicht nur nicht viel sondern überhaupt gar nichts, absolut null?
Du bekommst allerhand philosophische Schwierigkeiten, wenn du Menschenleben einen Wert zuweist. Demnach müssten wir die Erde möglichst dicht bevölkern (unabhängig von der Lebensqualität des einzelnen), Verhütung wäre eine Straftat etc.

Wenn ich per Analogieschluss annehme, dass andere Menschen ein ähnliches Bewusstsein haben wie ich, muss ich weiterhin schliessen, dass diesen Menschen genau wie mir etwas an ihrem Leben liegt. Daher finde ich es erstrebenswert, wenn diese Menschen ihr Leben fortsetzen können.
Wenn eine Person stirbt, ist allerdings auch kein Bewusstsein mehr vorhanden, das unter der eigenen Nichtexistenz leiden könnte.
 
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Um zu spenden brauche ich einen Nutzen davor. Wie bei allen Spenden ist natürlich "das Gewissen beruhigen" durchaus ein Nutzen für viele Leute. Hier kommt dann der Punkt zum tragen, dass wir eben kein "rein rationaler" (wobei dieser Begriff eigentlich undefinierbar ist, da Rationalität wieder von der Nutzenfunktion abhängt) homo economicus sind sondern dass unsere Nutzenfunktionen nahezu immer irrational und emotional geprägt sind.
Aber wir sehen ja, dass das gerade nicht ausreicht. Momentan ist sind unsere Organspenden so organisiert, dass das gute Gewissen zu Lebzeiten der einzige potentielle Nutzen für Spender ist und wir haben zu wenige Spender. Das muss man nicht mögen, aber akzeptieren muss man es trotzdem wenn man etwas an dem Problem ändern will.

Ich habe nie behauptet, dass ich den payout in der spieltheoretischen Überlegung so für mich berechnen würde. Natürlich spielt sowas wie das Gewissen in den rein rationalen Ansatz nicht hinein. Deshalb ist es ja auch ein simples Modell und nicht die ultimative Erklärung jeglichen menschlichen Verhaltens.

Aber erst mal Emotionalität auszublenden und greifbare Vor- und Nachteile abzuwägen ist durchaus sinnvoll. Es zeigt, dass Organspende heute nur emotional motiviert ist und das ist eben der Fehler, das reicht nicht aus. Deshalb ist es schwachsinnig, Moralappelle abzuhalten. Stattdessen sollte man dafür sorgen, dass Organspenden auch rational motiviert werden können.
 
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Benrath

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wenn du tot bist, sind deine organe aber unnütz. bei entnehmen musst du lebendig sein. bist du auch. dein herz steuert den blutverlust entgegen, dein körper pumpt massenweise adrenalin und endorphine durch den körper um den schmerz zu kompensieren, dein hirn reguliert weiterhin temperatur und dein immunsystem bis hin zu fieber. darauf wird aber schon keine rücksicht mehr genommen, weil dein körper zu dem zeitpunkt ersatzteillager ist.

weils so schön war

Ich finds ja lustig, dass ausgerechnet du hier sowas raushaust, dabei ist deine eigene position an argumentativer inkonsistenz kaum zu überbieten.

Einerseits so ein theater machen, dass man als hirntoter ja theorethisch doch noch irgendwann aufwachen könnte, dass rudimentäre körperfunktionen noch erfüllt werden und, dass beim feststellen des hirntotes fehler auftreten können (wie bei jedem von menschen betriebenen system, ganz schwaches argument) und daraus dann deine ablehnung begründest. Dann aber noch nachreichst, dass du eine patientenverfügung hast, die lebensverlängernde maßnahmen ausschließt.
Das heisst, dass dich persönlich die hirntotproblematik NIE betreffen wird, da das aussetzen der selbstständigen atmung ein zwingendes kriterium für die feststellung des hirntods ist. Du bist also auf jeden fall spätestens nach 10 minuten tot. Gratulation, du hast die möglichkeit bei fälschlichem hirntot ausgeschlachtet zu werden gekonnt umgangen. :doh:

triffts so total.
 

Benrath

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das hatte dir outsider eigentlich ausreichend erklärt
 
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Du bekommst allerhand philosophische Schwierigkeiten, wenn du Menschenleben einen Wert zuweist. Demnach müssten wir die Erde möglichst dicht bevölkern (unabhängig von der Lebensqualität des einzelnen), Verhütung wäre eine Straftat etc.

Selbstverständlich geht es auch um die Lebensqualität und nicht nur um die Existenz an sich. Ich bin davon ausgegangen, dass ein Patient mit einem neuen Organ noch ein gutes Leben führen kann.

Philosophische Probleme bekommst du übrigens fast immer, egal was du annimmst, da es einfach keine klaren Grundaxiome gibt, auf die sich alle Menschen natürlicherweise einigen.

Wenn eine Person stirbt, ist allerdings auch kein Bewusstsein mehr vorhanden, das unter der eigenen Nichtexistenz leiden könnte.

Für viele dürfte die eigene Existenz trotz des Fehlens von Leid im Falle der Nichtexistenz erstrebenswert sein.
 

Stupid

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Philosophische Probleme bekommst du übrigens fast immer, egal was du annimmst, da es einfach keine klaren Grundaxiome gibt, auf die sich alle Menschen natürlicherweise einigen.
Ich habe davon geschrieben, warum das Axiom "Menschenleben sind wertvoll" problematisch ist, weil es absurde Implikationen hätte. Nur weil bisher kein Konsens über Ethikaxiome herrscht, bedeutet das nicht dass nicht zwischen der Sinnhaftigkeit verschiedener Axiome unterschieden werden bzw. darüber diskutiert werden kann.
 
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Nur sei bitte so nett und nenne das ganze dann nicht Axiom.
 

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wenn du tot bist, sind deine organe aber unnütz. bei entnehmen musst du lebendig sein. bist du auch. dein herz steuert den blutverlust entgegen, dein körper pumpt massenweise adrenalin und endorphine durch den körper um den schmerz zu kompensieren, dein hirn reguliert weiterhin temperatur und dein immunsystem bis hin zu fieber. darauf wird aber schon keine rücksicht mehr genommen, weil dein körper zu dem zeitpunkt ersatzteillager ist.
Da ist ein Computer ja schon "lebendiger" als ein hirntoter Mensch. Hast du bei dem auch Skrupel, ihn auszuschalten oder auseinanderzubauen?

Du bekommst allerhand philosophische Schwierigkeiten, wenn du Menschenleben einen Wert zuweist. Demnach müssten wir die Erde möglichst dicht bevölkern (unabhängig von der Lebensqualität des einzelnen), Verhütung wäre eine Straftat etc.
Die Schwierigkeiten bekommst du aber auch, wenn du es nicht machst. Dann wäre nämlich Mord völlig unbedenklich.
 
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