Zahl der Organspender sinkt

TheGreatEisen

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Ich bin grundsätzlich auch ein Verfechter der Freiheitsgrundrechte und des status negativus, aber in diesem Fall wäre ich auch dafür, eindeutige gesetzliche Regelungen zu schaffen.

Man könnte doch in den Enteignungstagbestand von Art. 14 III GG als Satz 4 aufnehmen, dass "nach dem Eintritt des Todes zum Wohle der Allgemeinheit die Organe des Verstorbenen, soweit sie für die Organspende geeignet sind, zum Zwecke der Transplantation entschädigungslos entnommen werden dürfen."

Auf das Addendum "Gott ist tot" kann man von mir aus verzichten.
 

Benrath

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ICh find die heucheilei teilweise so geil. Ehrlicherweise, weiss ich nicht genau was beim Skandal passiert war, aber was ich mitbekommen hatte, war das Leute aus verschiedenen Gründen gepusht wurden. Dabei gings aber eher um nicht monetäre Gründe für die entsprechenden Ärzte, wenn monetär wars eher für die Krankenhäuser relevant. Dann wird sich aufgeregt, dass Geld die Welt regiert und wenige später kommen Kommentare ala ich "schenke" doch nicht meine Organe, getoppt von den "tot ist nicht tot" Kommentare wegen Hirntot.
 

Gelöscht

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Klar, die Menschen rebellieren schon gegen nen Veggiday, aber mit nem Enteignungstatbestand rennst Du bestimmt offene Türen ein :rofl2:
 
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Dann wird sich aufgeregt, dass Geld die Welt regiert und wenige später kommen Kommentare ala ich "schenke" doch nicht meine Organe,
So unsinnig ist solch eine Aussage aber vermutlich garnicht, da es sich bei Organspenden aller Voraussicht nach eher um eine Transferleistung von Arm zu Reich denn von Reich zu Arm handeln dürfte.
 
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Klar, die Menschen rebellieren schon gegen nen Veggiday, aber mit nem Enteignungstatbestand rennst Du bestimmt offene Türen ein :rofl2:

Für solch eine Reform wäre mMn eine Volksabstimmung bestens geeignet. Es wäre ein klares Signal, in welche Richtung man gehen will. Ist die Gesellschaft bereit, trotz "ausreichend vorhandener Organe", das sterben von kranken Patienten hinzunehmen, nur weil jemand vllt zu faul gewesen ist, seinen Organspendeausweis auszufüllen oder eben nicht.

Selstredend wäre eine Ablehnung dieser Reform in meinen Augen bedauerlich, aber es wurde wenigstens klar und repräsentativ Stellung zu einem Thema bezogen. Daraus müsste man dann entsprechende Schlüsse ziehen.
 
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Benrath

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So unsinnig ist solch eine Aussage aber vermutlich garnicht, da es sich bei Organspenden aller Voraussicht nach eher um eine Transferleistung von Arm zu Reich denn von Reich zu Arm handeln dürfte.

Wie würdest du es denn machen ?
 
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Es so belassen wie es zur Zeit geregelt ist?
 

deleted_24196

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Ich bin grundsätzlich auch ein Verfechter der Freiheitsgrundrechte und des status negativus, aber in diesem Fall wäre ich auch dafür, eindeutige gesetzliche Regelungen zu schaffen.

Man könnte doch in den Enteignungstagbestand von Art. 14 III GG als Satz 4 aufnehmen, dass "nach dem Eintritt des Todes zum Wohle der Allgemeinheit die Organe des Verstorbenen, soweit sie für die Organspende geeignet sind, zum Zwecke der Transplantation entschädigungslos entnommen werden dürfen."

Auf das Addendum "Gott ist tot" kann man von mir aus verzichten.

Und meine Opt-Out-Organspendenkarte "verschwindet" dann zufällig während ich noch im Krankenhaus liege. Da kriege ich schon bei der bloßen Vorstellung das Kotzen.
 

TheGreatEisen

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In meinem System brauchst du keinen Organspenderkarte mehr :elefant:
 

TheGreatEisen

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Stimmt ja, du hast ja Angst dass dich Gott ohne Leber nicht in den Himmel lässt! Oder bist du einer der paranoiden Freaks, die ernsthaft glauben, z.B. bei einer harmlosen Blinddarm-OP ausgenommen zu werden wie eine Weihnachtsgans? :-D
 

deleted_24196

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Nein, weder noch. Nichts religiöses oder aus Angst. Ich finde es persönlich einfach nicht richtig, wenn ich nicht als Ganzes verbrannt werde. Warum und wieso kann ich nicht sagen, das ist einfach so.
 
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Gibt ja in europa schon genug länder die eine "opt out" regelung haben, bei denen ist die welt auch nicht untergegangen. Denke durchaus, dass man das in deutschland auch einführen könnte. So ein potentiell kontroverses thema wird eine merkelregierung allerdings niemals anfassen.
 

TheGreatEisen

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q.e.d. Und genau diese völlig irrationalen Befindlichkeiten halte ich in diesem Fall (in dem es um die ohne weiteres mögliche Rettung von Menschenleben geht) für nicht schutzwürdig. Es gibt keinen einzigen sachlichen Grund, der gegen eine Entnahme gesunder Organe spricht.
 
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Selbstverständlich gibt es einen sehr guten sachlichen Grund, den wir auch zur Zeit beobachten. Je sauberer das System arbeitet, desto mehr Spender gibt es.
 
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q.e.d. Und genau diese völlig irrationalen Befindlichkeiten halte ich in diesem Fall (in dem es um die ohne weiteres mögliche Rettung von Menschenleben geht) für nicht schutzwürdig. Es gibt keinen einzigen sachlichen Grund, der gegen eine Entnahme gesunder Organe spricht.

Da alle Gesetzgebung ausschließlich nur auf "sachliche Gründe" beruhen. :deliver:
 
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Wurde ja eh schon zig mal diskutiert, ist aber total offensichtlich: Wer nicht spendet, bekommt auch nicht, fertig.
 
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Wurde ja eh schon zig mal diskutiert, ist aber total offensichtlich: Wer nicht spendet, bekommt auch nicht, fertig.

Warum sind da nur noch nicht andere vor dir auf diese Idee gekommen?
Oh wait!
Sind sie, und sie befanden sie aus guten Gründen für schlecht.
 
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Ihr diskutiert hier ein bischen realitätsfern.
Wie hier schon öfter erwähnt wurde: Wenns ne Opt Out Regelung gäbe könnt man das einfach auf irgendnem Amt mit erledigen lassen und das zB(!) auf dem Ausweis bzw. in der Datenbank mit deinen Identitätsdaten eintragen.
Dann hast eben ein Feld "Ich möchte keine Organe spenden" und "Ich möchte folgende Organe nicht spenden" wenn du den Ausweis beantragst.
Ok Ausweis is Datenschutzmässig vielleicht nicht ganz optimal, aber ich denke da würde sich eine vernünftige Lösung finden lassen mit der jeder Leben kann.
 

Gelöscht

Guest
[x] Ich möchte Organe nur Menschen über 30.000€ und unter 100.000€ Bruttoeinkommen spenden.
 

TheGreatEisen

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Ihr diskutiert hier ein bischen realitätsfern.
Wie hier schon öfter erwähnt wurde: Wenns ne Opt Out Regelung gäbe könnt man das einfach auf irgendnem Amt mit erledigen lassen und das zB(!) auf dem Ausweis bzw. in der Datenbank mit deinen Identitätsdaten eintragen.
Dann hast eben ein Feld "Ich möchte keine Organe spenden" und "Ich möchte folgende Organe nicht spenden" wenn du den Ausweis beantragst.
Ok Ausweis is Datenschutzmässig vielleicht nicht ganz optimal, aber ich denke da würde sich eine vernünftige Lösung finden lassen mit der jeder Leben kann.

Diese Regelungen sind doch hinlänglich bekannt. Mir gehen sie nicht weit genug (s.o.).
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Wurde ja eh schon zig mal diskutiert, ist aber total offensichtlich: Wer nicht spendet, bekommt auch nicht, fertig.

wer verhindert, dass ich mich als Spender eintrage und das nach ner erhaltenen Spende wieder zurückziehe?
 
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Jemand ohne Organspendeausweis könnte ja automatisch nach dem Erhalt eines Organs zum Organspender werden. Und nachdem man ein Organ (erfolgreich) gespendet bekommen hat, erlischt die Option, sich als Spender zurückzuziehen, z.B.
 
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was will man mit seinen organen wenn man tot ist? erschließt sich mir nicht.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Jemand ohne Organspendeausweis könnte ja automatisch nach dem Erhalt eines Organs zum Organspender werden. Und nachdem man ein Organ (erfolgreich) gespendet bekommen hat, erlischt die Option, sich als Spender zurückzuziehen, z.B.

Ich darf es mir nicht mehr anders überlegen? Find ich ehrlich gesagt nicht so toll.
 
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Das du doch lieber kein Organ bekommen hättest? ^_^
 

mfb

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Nein, weder noch. Nichts religiöses oder aus Angst. Ich finde es persönlich einfach nicht richtig, wenn ich nicht als Ganzes verbrannt werde. Warum und wieso kann ich nicht sagen, das ist einfach so.
Dann versuche erstmal, "als Ganzes" zu definieren. Zählen Haare? Wasser? Gase? Schon vorher abgestorbene Zellen, insbesondere der Haut?
Was ist mit den ganzen nichtmenschlichen Zellen, von denen du 10mal mehr hast als menschliche Zellen?
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
Das du doch lieber kein Organ bekommen hättest? ^_^

;)
Ich würde das Grundrecht über die "Kontrolle" des eigenen Körpers nicht so leicht aufgeben.
Ich kann es rational derzeit (vielleicht auch gar nicht da falsch) nicht begründen, aber jemanden nicht lebensrettende Maßnahmen zukommen zu lassen, weil dieser anderer politischer Ansicht ist, empfinde ich als obskur.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Also ich würde sehr gerne ewig leben :)
 

TheGreatEisen

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Man Benrath... jetzt hast du in ein Wespennest gestochen :deliver:
 
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;)
Ich würde das Grundrecht über die "Kontrolle" des eigenen Körpers nicht so leicht aufgeben.
Du hast es aber in dem Moment aufgegeben, wo du ein Organ bekommen hast...denn Überraschung, dafür wird DEIN Organ vorher entfernt und dann hast du das beim Sterben nunmal nicht...es sei denn du findest einen seltsamen Arzt, der dein Organ bis zu deinem Tod einfriert und dann schnell nochmal austauscht :troll:
 

PWD

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Wir legen eine Preistabelle an Herz 2000 €, Leber 500 €, Nieren 300 € usw. usw. Preise sind fix das Geld das dadurch reinkommt bekommen die Angehörigen.

Alternative verpflichtend Organspende für alle es sei denn man widerspricht!
 

Gelöscht

Guest
ich habe einer organspende widersprochen, um meinen angehörigen das derzeit übliche prozedere zu ersparen, überfallartig noch im schockzustand zu entscheiden, wann ich tot bin. außerdem hab ich keinen bock, quasi ohne schmerzmittel entweidet zu werden, weil ich nicht hirntod sondern nur im koma lieg, die doktoren sowieso aber ein bisschen die protokolle kreativ auswerten. während mein "hirntotes" hirn aber noch nachweislich auf schmerzen reagiert, temperatur reguliert und auf infektionen reagiert.
 
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ich hab seit meinem 22ten lebensjahr einen spenderausweis. sollte ich sterben, so wünsche ich mir, dass meine organe soweit noch intakt an menschen vergeben werden, die es brauchen. zum einen glaube ich so auf eine gewisse art noch "weiter zu leben", wenn etwas von mir noch bestand hat, und zum anderen glaube ich das mir miene organe nach meinem ableben nicht weiter von nutzen sind.

ich verstehe aber durchaus, wenn menschen gehemmt sind und sich unwohl bei dem gedanken fühlen. insofern bin ich selbstverständlich gegen eine pflicht zur spende.
 
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