Wozu brauchen wir Deutschland?

Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Im Sparpacket-Topic hatte ich (ironisch) über die Zerschlagung Deutschlands geschrieben:
Einfache Lösung: Wir lösen Deutschland auf, unterteilen es in vollkommen autonome Bundesländer mit eigenem Haushalt. Es gibt lediglich einen Rahmenvertrag der Dinge wie Polizei und Bundeswehr regelt, alles andere (wie gesagt insbesondere der Haushalt incl. Sozialsystemen und Renten) ist Ländersache. Deutschland wird also gespalten in viele kleine Versionen der Schweiz.
In diesen kleinen Einheiten kann man dann sinnvoll Reformen durchsetzen genau wie du es in Schweden beobachtest. Die Länder können dann auch individuell sparen oder Steuern erhöhen wo und wie sie wollen.

So ganz ernst gemein war das eigentlich damals nicht aber der Gedanke ist schon irgendwie interessant. Wozu genau brauchen wir Deutschland eigentlich? Ein großes Land zu haben bringt fast keine Vorteile. Lediglich militärisch bzw. weltpolitisch haben "wir" mehr Einfluss aber wenn ich mir unsere Regierung so ansehe dann will ich nicht wirklich, dass sie in der Weltpolitik herumpfuscht.

Wenn man sich Länder wie die Schweiz oder Luxemburg anschaut dann sieht man, dass es ihnen wunderbar geht. Ein kleines Land sorgt automatisch für eine "ehrlichere" Politik, Politiker können sich gar nicht so weit vom Bürger entfernen und Bürger können in einem kleinen Land noch echten Einfluss haben. Außerdem lassen sich Probleme viel leichter lösen, wenn weniger Menschen daran beteiligt sind. Insbesondere hätte man eine echte Konkurrenz zwischen den Ländern: Von einem Bundesland ins nächste zu ziehen ist recht einfach, wenn jedes Bundesland eine vollkommen eigene Finanzpolitik verfolgen kann dann wird sich zwangsläufig die erfolgreichste durchsetzen.

Je länger ich darüber nachdenke desto besser gefällt mir der Gedanke der Auflösung der Bundesrepublik und der Aufteilung in viele kleine eigenständige Länder nach dem Vorbild der Schweiz, die lediglich ein Verteidigungsvertrag verbindet.
Welche Vor-/Nachteile seht ihr darin?
 
Mitglied seit
27.12.2004
Beiträge
9.381
Reaktionen
0
Also "ich" brauche Deutschland nicht (gibt ja Alternativen). Wenns hier irgendwann mal nichtmehr lebenswert ist, gehe ich halt woanders hin. Mir total wurscht, wie das Stück Erde nun heißt, auf dem ich wohne.
Wenn mir eine Zerschlagung Deutschlands niedrigere Steuern und eine fokussiertere Politik beschert, warum also nicht.

Achja, es heißt Paket, nicht Packet. /hans
 
Zuletzt bearbeitet:

Clawg

Guest
Entscheidend ist, wer denn dieses "wir" ist, das Deutschland auflöst.
Angesichts des Länderfinanzausgleichs bezweifle ich, dass da große Zustimmung seitens der neuen Bundesländer herrschen wird.
 

DerHansJaDerSägt

Guest
Kleine Staaten= weniger Kompromisse nötig, weniger allgemeine Gesetze -> grundsätzlich ungerechter gegenüber Minderheiten

Werf ich mal so in den Raum
 
Mitglied seit
11.01.2004
Beiträge
2.560
Reaktionen
0
Ort
Wien
als einwohner eines kleinen landes (österreich) kann ich dir sagen, es wird sich nix ändern. wir haben genau die selben zustände wie ihr. und jetzt?
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Willst du dei einzelnen Bundesländer etwa alleine rumlaufen lassen? Keines davon wäre auch nur in irgendeiner Weise in der Lage dazu. Unser komplettes Land wird durch den Bund zusammengehalten und den einfach so wegzunehmen ist nahezu unmöglich.

Föderalismus ist an sich etwas sehr gutes.
Es ermöglicht es gezielt regionale politik zu betreiben. Die Länder sind näher and en Bedürfnissen der Einwohner dran als der Staat, der aber eben für überregionale Sachen verantwortlich ist.
Zudem haben wir eine 2. Kammer gefüllt mit Vertretern der Länder. Auch das ist nicht gerade unwichtig.

Der Vorschlag ist also sowohl unrealistisch, als auch unpraktisch.
Blödsinn.
 
Mitglied seit
21.02.2009
Beiträge
2.110
Reaktionen
0
Deutschland auflösen finde ich ok, dann aber zusammenlegen mit Frankreich, Belgien, Niederlande, Österreich und so.
 
Mitglied seit
20.09.2001
Beiträge
4.124
Reaktionen
0
Der Schweiz geht es ganz und gar nicht wunderbar, und das bisschen das es wirklich noch vom Mythos Schweiz gibt, basiert zum Großteil auch nur auf halblegalen Bankgeschäften und massiv ausländisches Schwarzgeld auf ihren Konten
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Kleine Staaten= weniger Kompromisse nötig, weniger allgemeine Gesetze -> grundsätzlich ungerechter gegenüber Minderheiten

Werf ich mal so in den Raum

Deshalb sind die USA auch so lange so gerecht mit ihrer schwarzen Minderheit umgegangen? Und Minderheiten in Russland wurden auch immer toll behandelt?

Es ist doch eher andersrum: Kleine Länder sind tendenziell toleranter und behandeln deshalb ihre Minderheiten besser. Je größer das Land ist, desto eher lässt sich einfach auf "die XYZ" schimpfen.
 
Mitglied seit
03.05.2008
Beiträge
442
Reaktionen
0
Warum nur in Bundesländer zerteilen? Da gibt es doch noch weit kleinere Bereiche, die autonom funktionieren könnten. Im Extremfall sogar einzelne Haushalte. Welche Kriterien wendest du an, um die Grösse einer Einheit als "gut" zu bezeichnen?
Der von dir als unwichtig erachtete Faktor des globalen Einfluss halte ich für zentral. Ebenso werden bei einer Zersplitterung die Transaktionskosten für Güter, Verträge, etc. stark zunehmen.
[..]Außerdem lassen sich Probleme viel leichter lösen, wenn weniger Menschen daran beteiligt sind. [..]
Definiere leichter. Wenn du damit eine höhere Beteiligung der Bevölkerung an Sach- und Personenwahlen meinst, ja. Wenn du damit Effizienz meinst, auf keinen Fall.
 
Mitglied seit
03.05.2008
Beiträge
442
Reaktionen
0
[..]Es ist doch eher andersrum: Kleine Länder sind tendenziell toleranter und behandeln deshalb ihre Minderheiten besser. Je größer das Land ist, desto eher lässt sich einfach auf "die XYZ" schimpfen.
Das hat nichts mit der Grösse des Landes, sondern mit dem politischen System zu tun; ob die Minderheiten ein Gewicht haben oder nicht.
Vereinfachtes Beispiel aus der Schweiz: In der Innerschweiz, in den kleinsten Kantonen, existieren noch Landsgemeinden. Da werden lokale politische Themen zur persönlichen Wahl freigestellt. D.h. du wedelst da mit dem Wahlzettel und gibst so deine Stimme ab. Wenn nun ein Herr Stankovic eingebürgert werden will, missfällt die Namensendung dem regelmässig erscheinenden Wahlzirkel und das Gesuch wird abgelehnt. Toleranz wird also nicht unbedingt durch eine kleine Einheit gefördert.
Ein auf Konsens ausgerichtetes politisches System sorgt hingegen sehr wohl für Toleranz. Ein weiteres Beispiel aus der Schweiz: wir kennen das sogenannte Ständemehr, d.h. jeder Kanton besitzt eine Stimme (bzw. eine halbe). Die Stimme eines Innerschweizers ist somit teilweise ein dutzendfaches eines Zürcher Wählers wert. Diese Abwertung der Gleichheit nimmt man in Kauf, um den Minderheiten politisches Gewicht einzuräumen
 
Mitglied seit
30.11.2007
Beiträge
2.385
Reaktionen
16
Ist doch totaler Blödsinn aus der Größe eines Landes irgendwelche Einflüsse auf die Art wie Politik dort gemacht wird abzuleiten. Es gibt auch viele kleine Staaten, denen es scheiße geht genau so wie es große Länder gibt, wo alles in Ordnung ist. Außerdem ist weltpolitischer Einfluss ziemlich nützlich in praktisch jeder außenpolitischen Situation, darauf zu verzichten, um auf eine andere poltische Kultur zu hoffen, ist idiotisch.
 
Mitglied seit
02.08.2002
Beiträge
2.930
Reaktionen
0
Megavolt will Deutschland doch nur zerschlagen, um in irgendeinem Teil sein objektivistisches MV-Clawg-Land zu gründen. Das soll er mal besser woanders tun. Groß anders läuft es in den skandinavischen Ländern, Tschechien, Österreich, Belgien und den Niederlanden von der Politik her doch auch nicht, und das sind alles Länder, die etwa unseren Bundesländern an Bevölkerung entsprechen.
 
Mitglied seit
12.07.2001
Beiträge
33.280
Reaktionen
172
Lächerlich, wir sind bald 4facher Weltmeister, sowas löst man nicht auf.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
Mitglied seit
29.08.2004
Beiträge
14.915
Reaktionen
160
spezielle nationalstaaten braucht es nicht, aber synergien bei vielen problemstellungen machen ein größeres gebilde schon nützlich. allein die ungleiche verteilung der ressourcen macht township-erei extrem ungerecht.
 
Mitglied seit
18.07.2001
Beiträge
2.149
Reaktionen
2
Ort
Nürnberg
Ist ja auch scheisse, wie jetzt die EU festlegt wie groß Bananen zu sein haben und das jeder rum laufen kann wo er nur in der EU Bock hat. Back to the roots! Jedes größere Dorf sollte wieder eine Grenze aufziehen und dort auch kontrollieren, daß die Bananen dem im Gemeinderat verabschiedeten Standardmaß entsprechen! Dann wird alles besser und effizienter!!!!111einseins

Ne mal im ernst... wtf?
 
Mitglied seit
28.03.2003
Beiträge
8.534
Reaktionen
417
Wenn man Deutschland auflöst dann sollte es eher in die Vereinigten Staaten von Europa aufgehen und nicht andersrum.
Kein Bock auf noch mehr Bauern/Steuerverbrecherstaaten wie Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Konsorten.
 
Mitglied seit
28.01.2006
Beiträge
3.934
Reaktionen
30
Wozu brauchen wir Deutschland?
Ich habe keine Ahnung. Wofür brauchen wir überhaupt Grenzen? Grenzen führen zur Spaltung. Spaltung führt zu Konflikten. Konflikte führen zu Gewalt. Gewalt führt zu Leid. Leid ist zu vermeiden, also zumindest meiner Ansicht nach. Aber gut möglich, dass das jemand hier anders sieht.
 

DerHansJaDerSägt

Guest
Wenn man Deutschland auflöst dann sollte es eher in die Vereinigten Staaten von Europa aufgehen und nicht andersrum.
Kein Bock auf noch mehr Bauern/Steuerverbrecherstaaten wie Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Konsorten.

Und ich habe keinen Bock mich Engländer und Polen auf ein Rechtssystem zu einigen. Nein Danke. Nur über meine Leiche. :stupid3:
 

Clawg

Guest
Megavolt will Deutschland doch nur zerschlagen, um in irgendeinem Teil sein objektivistisches MV-Clawg-Land zu gründen.
Bitte höre auf solchen Unsinn zu reden, danke.

@Krassni:
Grenzen sind Gebiete, bei denen auf der einen Seite eine Menge von Definitionen (Sprache, Gesetz etc.) anfängt akzeptiert zu sein und auf der anderen Seite eine Menge von Definitionen aufhört, akzeptiert zu sein.
Ist also weniger eine Frage des Brauchens oder Nicht-Brauchens als des Habens oder Nicht-Habens.
 
Mitglied seit
19.09.2002
Beiträge
1.899
Reaktionen
0
Wozu brauchen wir Deutschland?
Ich habe keine Ahnung. Wofür brauchen wir überhaupt Grenzen? Grenzen führen zur Spaltung. Spaltung führt zu Konflikten. Konflikte führen zu Gewalt. Gewalt führt zu Leid. Leid ist zu vermeiden, also zumindest meiner Ansicht nach. Aber gut möglich, dass das jemand hier anders sieht.

Völlig undifferenzierter Quatsch. Grenzen führen nicht zu Spaltung noch zu Konflikten selbst, das ist ein Symptom, keine Ursache. Die Antwort liegt in der Natur des Menschen: Zugehörigkeitsgefühl und dort, wo Menschen sind, wird es immer competition untereinander geben.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.642
Reaktionen
1.485
Ort
Hamburg
Das aufspalten von Deutschland wird doch nicht die Lösung der Probleme sein.
Regionale Politik hin oder her.
 
Mitglied seit
15.05.2008
Beiträge
3.898
Reaktionen
0
Wegen der Bundesliga. Ich finde das ist schonmal mehr als Grund genug. :D
 
Mitglied seit
03.03.2002
Beiträge
374
Reaktionen
0
Generell ist der Föderalismus keine verkehrte Sache. Und was Kleinstaaterei anrichten kann, sehen wir ja bei der Bildung immer wieder sehr schön.
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.006
Reaktionen
813
Wozu brauchen wir Deutschland?
Ich habe keine Ahnung. Wofür brauchen wir überhaupt Grenzen? Grenzen führen zur Spaltung. Spaltung führt zu Konflikten. Konflikte führen zu Gewalt. Gewalt führt zu Leid. Leid ist zu vermeiden, also zumindest meiner Ansicht nach. Aber gut möglich, dass das jemand hier anders sieht.

Na dann nimm doch schonmal als gutes Beispiel deine Wohnunstür aus.
Du wirst recht schnell merken, wozu man "Grenzen" braucht :D

Grenzen sorgen auch für die Sicherheit von Eigentum, beschränken Gesetze räumlich usw.
 
Mitglied seit
13.06.2005
Beiträge
19.739
Reaktionen
1.630
Ort
Baden/Berlin
Lächerlich, wir sind bald 4facher Weltmeister, sowas löst man nicht auf.

Wegen der Bundesliga. Ich finde das ist schonmal mehr als Grund genug. :D

Alles gesagt :top:
auch wenn eine kleinstaaten-lösung besonders für den reicheren Süden wahrscheinlich derzeit deutlich lukrativer wäre. Brandenburg könntest dann aber halt komplett abschreiben. Keine Industrie, keine Arbeit. Es würde zu einem Billiglohnland verkommen, während Süddeutschland eher in Richtung Luxemburg, Schweiz marschieren würde.

Deutschland so wie es ist, ist schon ok. Brauchen halt mal ein komplett fähiges Management, welches nicht alle naselang parteipolitisch sondern im Sinne des einheitlichen Volkes handelt. Dann könntest aus dem ganzen Land auch was machen :elefant:
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
spezielle nationalstaaten braucht es nicht, aber synergien bei vielen problemstellungen machen ein größeres gebilde schon nützlich. allein die ungleiche verteilung der ressourcen macht township-erei extrem ungerecht.

Aber gerade die große Anzahl an Regionen ohne Ressourcen sorgt doch für einen Wettbewerb der Politik.
Ich erhoffe mir vor allem zwei Dinge:
1. In einem kleineren Land ist die Politik automatisch bürgernäher. Wenn ein Politiker nur von 5 Millionen Menschen gewählt wird dann ist er ihnen automatisch näher als wenn es 50 Million oder 350 Millionen sind. Basisdemokratie und Volksabstimmungen werden schwerer, je größer das Land ist.
2. Die Mobilität innerhalb des heutigen Deutschlands ist sehr hoch. Von einem Bundesland zum nächsten zu ziehen ist recht einfach und sollte natürlich bei einer Auflösung des Bundes auch so bleiben. Dadurch hätten wir die ziemlich einmalige Chance, dass wir 16 Länder mit eigenständiger Wirtschaftspolitik haben, die in direkter Konkurrenz zueinander stehen. Die Politik wird also gezwungen, effizient zu sein, um keine Massenabwanderung zu verursachen. Gerade die jetzt nicht so reichen Teile Deutschlands könnten mit einer komplett selbstständigen Politik - wenn sie es vernünftig machen - zu den anderen Gebieten aufschließen.
 
Mitglied seit
28.01.2006
Beiträge
3.934
Reaktionen
30
Völlig undifferenzierter Quatsch. Grenzen führen nicht zu Spaltung noch zu Konflikten selbst, das ist ein Symptom, keine Ursache. Die Antwort liegt in der Natur des Menschen: Zugehörigkeitsgefühl und dort, wo Menschen sind, wird es immer competition untereinander geben.

Ich habe auch nicht behauptet, dass ich will, dass jetzt sofort alle Grenzen auflösen will und alles dann Friede Freude Eierkuchen ist. Das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt nicht möglich. Und mit Aussagen "es wird immer so sein" wäre ich dann doch sehr vorsichtig. "Competition", wie du es im schönsten Pro7-Deutsch ausdrückst, kann es ja auch weiterhin geben, das ist schließlich der Motor der Evolution. Nur wenn jemand sagt "Ich verwähre dir Glück und behandle dich anders, weil eine Grenze zwischen uns existiert" finde ich das bedenklich.
 
Mitglied seit
08.03.2005
Beiträge
1.106
Reaktionen
0
Die Idee ist gut, Probleme tauchen nur bei transnationalen Krisen auf (Umweltverschmutzung / Wirtschaftskrisen, evtl. Terrorismus etc.) weil du dann keine zentrale steuernde Einheit hat die entgegenwirken kann und fuer viele kleine Einheiten gilt dann das Gefangenendilemma.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Die Idee ist gut, Probleme tauchen nur bei transnationalen Krisen auf (Umweltverschmutzung / Wirtschaftskrisen, evtl. Terrorismus etc.) weil du dann keine zentrale steuernde Einheit hat die entgegenwirken kann und fuer viele kleine Einheiten gilt dann das Gefangenendilemma.

Das Gefangenendilemma ist ein oft angeführtes Argument aber ich bezweifle die Anwendbarkeit.
Das Gefangendilemma funktioniert ja nur, weil den Gefangenen keine Möglichkeit zur direkten Kommunikation und zur Vertragsschließung eingeräumt wird.
Würde man es den Gefangenen erlauben, einen beliebigen rechtlich bindenden Vertrag vor der Befragung miteinander auszuhandeln (d.h. mit Vertragsstrafen die größer sind als die zu erwartende Gefängnisstrafe) dann gäbe es gar kein Dilemma.
Die Möglichkeit der unabhängigen Länder, Verträge zum Umweltschutz bzw. Katastrophenschutz zu schließen, hebelt das Gefangenendilemma aus. Es greift nur bei einem vollkommen überraschendem Ereignis und selbst dann kann ja noch schnell ein "Krisenvertrag" geschlossen werden.
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Also ist Deutschland gut für Umweltschutz, Katastrophenschutz etc.
Warum denn dann überhaupt abschaffen?
 
Mitglied seit
11.01.2004
Beiträge
2.560
Reaktionen
0
Ort
Wien
Je größer das Land ist, desto eher lässt sich einfach auf "die XYZ" schimpfen.
also daraus einen kausalen zusammenhang herzustellen ist imo arg weit hergeholt und stimmt noch nichtmal.

Das Gefangenendilemma ist ein oft angeführtes Argument aber ich bezweifle die Anwendbarkeit.
Das Gefangendilemma funktioniert ja nur, weil den Gefangenen keine Möglichkeit zur direkten Kommunikation und zur Vertragsschließung eingeräumt wird.
Würde man es den Gefangenen erlauben, einen beliebigen rechtlich bindenden Vertrag vor der Befragung miteinander auszuhandeln (d.h. mit Vertragsstrafen die größer sind als die zu erwartende Gefängnisstrafe) dann gäbe es gar kein Dilemma.
Die Möglichkeit der unabhängigen Länder, Verträge zum Umweltschutz bzw. Katastrophenschutz zu schließen, hebelt das Gefangenendilemma aus. Es greift nur bei einem vollkommen überraschendem Ereignis und selbst dann kann ja noch schnell ein "Krisenvertrag" geschlossen werden.
ölkrise, überschwemmung? da würd jeder erstmal auf sich selbst schauen und "nicht gestehen". auswirkung von lokaler politik und dem wunsch, wiedergewählt zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
ölkrise, überschwemmung? da würd jeder erstmal auf sich selbst schauen und "nicht gestehen". auswirkung von lokaler politik und dem wunsch, wiedergewählt zu werden.

Deshalb ja auch Verträge.
"Im Fall einer Naturkatastrophe verpflichtet sich Land X, dem Land Y mit Z zu helfen.".
Eine solche "Versicherung" zu unterzeichnen hat für alle Länder Vorteile und wenn der Fall dann eintritt ist "nicht gestehen" (du meinst wohl eigentlich "gestehen und dabei den anderen verraten") keine Option mehr.
Nochmal: Das Gefangendilemma funktioniert nur, weil die Kommunikation der Gefangenen unterbrochen wird. In der Realität ist das aber nicht der Fall. Die Anwendbarkeit des Gefangenendilemmas auf praktische Fragen ist deshalb höchst zweifelhaft.
 
Mitglied seit
20.04.2005
Beiträge
2.888
Reaktionen
0
Ort
Österreich
als einwohner eines kleinen landes (österreich) kann ich dir sagen, es wird sich nix ändern. wir haben genau die selben zustände wie ihr. und jetzt?

wtf? österreich geht es wohl in allen belangen besser als deutschland. wieso schreibst du sowas? (ok, außer fußball -_-)
 
Mitglied seit
11.01.2004
Beiträge
2.560
Reaktionen
0
Ort
Wien
wtf? österreich geht es wohl in allen belangen besser als deutschland. wieso schreibst du sowas? (ok, außer fußball -_-)


;-) ich bezog mich mit der aussage auf den eingangspost in dem folgendes zu lesen ist:
Ein kleines Land sorgt automatisch für eine "ehrlichere" Politik, Politiker können sich gar nicht so weit vom Bürger entfernen und Bürger können in einem kleinen Land noch echten Einfluss haben. Außerdem lassen sich Probleme viel leichter lösen, wenn weniger Menschen daran beteiligt sind. Insbesondere hätte man eine echte Konkurrenz zwischen den Ländern: Von einem Bundesland ins nächste zu ziehen ist recht einfach, wenn jedes Bundesland eine vollkommen eigene Finanzpolitik verfolgen kann dann wird sich zwangsläufig die erfolgreichste durchsetzen.
wer sich die innenpolitische entwicklung in österreich in letzter zeit angesehen hat wird feststellen, dass keine dieser punkte zutreffen :-)
 

The W

Guest
wtf? österreich geht es wohl in allen belangen besser als deutschland. wieso schreibst du sowas? (ok, außer fußball -_-)

Bayern, bzw Süddeutschland kann zumindest mit Östereich mithalten, wahrscheinlich auch mit der Schweiz.

Trotzdem halte ich es grob für Unfug Deutschland deswegen aufzulösen.
Das politische Argument ist einfach vorgeschoben, es gibt auch jetzt schon Bundesländer und den Bundesrat
-> es existiert bereits eine "Bürgernahe" Politik

Man glaubt es kaum, aber die einzelnen Bundesländer haben die Möglichkeit ihre stärken auch wirtschaftlich auszuspielen
-> es existiert bereits die Möglichkeit die Wirtschaft nach eigenem ermessen zu gestalten.

Insofern ziehen die Argumente MV schlicht nicht, da alles was er fordert in kleinerem Maßstab schon gegeben ist.
 
Mitglied seit
19.09.2002
Beiträge
1.899
Reaktionen
0
Ich habe auch nicht behauptet, dass ich will, dass jetzt sofort alle Grenzen auflösen will und alles dann Friede Freude Eierkuchen ist. Das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt nicht möglich. Und mit Aussagen "es wird immer so sein" wäre ich dann doch sehr vorsichtig. "Competition", wie du es im schönsten Pro7-Deutsch ausdrückst, kann es ja auch weiterhin geben, das ist schließlich der Motor der Evolution. Nur wenn jemand sagt "Ich verwähre dir Glück und behandle dich anders, weil eine Grenze zwischen uns existiert" finde ich das bedenklich.

hä? darum gehts doch gar nicht, du hast doch willkürlich den Zusammenhang hergestellt. Und ich wage zu behaupten, dass das nie möglich sein wird, selbst wenn es theoretisch eine weltregierung irgendwann gibt werden die Regionen/Kulturen sich immer von einander versuchen ab und hervorzuheben. Und stell dir vor, dazu braucht es dann nichtmal Grenzen.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
wer sich die innenpolitische entwicklung in österreich in letzter zeit angesehen hat wird feststellen, dass keine dieser punkte zutreffen :-)

Ich habe ja nicht geschrieben, dass diese Punkte in einem kleinen Land automatisch zu 100% umgesetzt sind. Sie sind aber meist eher gegen als in einem großen Land. Und wenn man sich die innenpolitische Entwicklung in Deutschland in letzter Zeit angesehen hat wird man feststellen, dass es hier noch viel schlimmer aussieht.

Insofern ziehen die Argumente MV schlicht nicht, da alles was er fordert in kleinerem Maßstab schon gegeben ist.

"In kleinerem Maßstab"?! Wir haben eine quasi unwichtige Landespolitik, die (berechtigt) von Bürgern nicht wirklich ernst genommen wird, weil der Bund sowieso alles wichtige entscheidet. Alle relevanten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind bundesweit vorgegeben.
Nein, das zählt nun wirklich nicht.
 

The W

Guest
"In kleinerem Maßstab"?! Wir haben eine quasi unwichtige Landespolitik, die (berechtigt) von Bürgern nicht wirklich ernst genommen wird, weil der Bund sowieso alles wichtige entscheidet. Alle relevanten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind bundesweit vorgegeben.
Nein, das zählt nun wirklich nicht.
Na, wenn du meinst.

Informiere dich z.B. mal darüber:
-Wie groß ist der Bundeshaushalt verglichen mit dem Länderhaushalt....
-Wer kümmert sich um die Infrastruktur
-Wer wirbt um die Ansiedlung von Betrieben, und warum?
-Welche Steuern können die Bundesländer eigentlich erheben, wieviel bekommen sie z.B. von der Einkommenssteuer ab.
(- ein Beispiel z.B. Opel, worüber genau denken die Länder noch mal nach, wie hoch ist der Fond den Brüderle da verwaltet eigentlich?)

Wer die "wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen" auf die Höhe der Einkommenssteuer, die Sozialabgaben reduziert hat nicht im Ansatz verstanden warum Deutschland eigentlich International so erfolgreich ist.
Klar, der Bund spricht mit, gibt Signale, die Umsetzung der Politik ist allerdings in den meisten Fälllen Ländersache.


Mal ganz davon abgesehen, dass der Bundesrat ab und an dann doch noch mitsprechen will... Übrigens, rate mal was das Kriterium dafür ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben