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Wohnungsmarkt was tun?

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Ich bin auch der Meinung, dass man die Wegelagerei beenden sollte, ich glaube aber auch, dass es nichts ändern würde.

In den populären Gebieten ist das Angebot komplett preisunelastisch. Verkauft wird nur, wenn die Eigentümer ins Altersheim gehen oder sterben und die Kinder nicht einziehen wollen.

Im Gegenzug legen die Käufer alles aufn Tisch an EK was sie zahlen können. Nachfrage ist maximal preiselastisch. Jeder kauft das bestmögliche Objekt das er sich leisten kann.

Das bedeutet, wenn Notare, Makler, Grundbuch, Grunderwerbssteuer wegfallen, schiebt das einfach den Kaufpreis hoch. Bank mag das dann zwar finanzieren, aber dann geht die Hypothek grad noch mit hoch, was noch schlimmer ist. Hilft am Ende nur den glücklichen Erben einer Eigentumswohng in der Münchner Innenstadt, lindert die Wohnungsnot aber leider auch nicht.
 
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Wer nicht gerade eine größere Summe erbt oder keinen besonders gutbezahlten Job hat, kommt sowieso nicht so leicht an ein Haus. Soll jetzt kein Gejammere sein oder etwas gegen diejenigen sein, die sich ihr hart Erspartes bzw. Kredite über Jahrzehnte ans Bein binden, immer mit dem Risiko, dass Schicksalschläge wie Berufsunfähigkeit das Blatt zum Negativen wenden können.
Zu Maklern & Co. kann ich als 08/15-Bürger natürlich nichts sagen, da man als Medianlöhner mit diesen eher selten in Kontakt komt ... obwohl, bei dem derzeitigen Wohnungsmarkt aber so ziemlich viele Leute verzweifelt auch die Mondpreise zahlen, nur um ne bezahlbare Bude zu bekommen. Jedenfalls werde ich in meinem kleinen <40 m² Wohnklo noch ne Weile wohnen bleiben, zumal die Miete im Verhältnis zum Nettoeinkommen durchaus noch sehr human ist.

Gerade in Südeuropa scheint die Eigentümerquote ja deutlich höher zu sein. Steuerschlupflöcher oder andere Aspekte mal dahingestellt; meiner Meinung hätte der Staat viel früher das Thema Eigenheim mehr fördern sollen, oder mehr publik machen. Mag sein, dass die Boomer sehr günstig an ihre Häuser gekommen sind - das soll auch kein Vorwurf sein, würde man in einer Niedrigzinsphase natürlich machen. Ich weiß aber nicht, ob sich ein Paar mit Medianeinkommen in einer durchschnittlich großen Stadt (München mal krass ausgenommen) sich selbst mit beiden Gehältern noch überhaupt noch groß ein Haus leisten könnten, wenn ich so Summen von 500k+ und mehr hier lese. Ne halbe Million Euronen sieht auf dem Papier schon echt krass aus.

Andererseits kann man nur hoffen, dass das wie bisher vielleicht irgendwann doch wieder besser wird, Baumaterial und dergleichen günstiger werden etc.
 

Scorn4

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Soll der Mensch mit dem 400€-Job doch stattdessen einen 2000€-Job machen. So einfach ist das.
Der Mensch mit €400-Job kriegt so eine Kaufsumme nicht zusammen und ein Darlehen kriegt er auch nicht. Wenn man das ändern möchte, sind die Nebenkosten vllt das falsche Thema.
Ich bin auch der Meinung, dass man die Wegelagerei beenden sollte, ich glaube aber auch, dass es nichts ändern würde.
Statt "Wegelagerei" ist "Cost of doing business" wohl der bessere Ausdruck. Klaglos eine dicke 6(+)-stellige Summe auf den Tisch legen und sich dann beschweren, dass Notar, Stadt und Makler nicht umsonst arbeiten, rofl
 
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klar sieht 500k€+ teuer aus, aber rechne mal hoch was du an miete zahlst. aber gut, das ist eine längere diskussion.
das problem sind nach meiner unprofessionellen einschätzung nicht die rohstoffpreise, sondern die hohen standards und arbeitskosten (die natürlich auch aufs Material schlagen). das "material" eines fensters ist nicht der kostentreiber, aber der personaleinsatz dafür + alles, bis es bei dir im haus eingebaut ist. und halt die irren standards, die zwar die qualität, umweltverträglichkeit und langlebigkeit erhöhen, aber wo halt in 99% der fälle auch nichts passiert wäre. aber für den 1% fall zahlen alle 99% drauf. das ist wie im großkonzern, wenn einmal was schief geht gibts ne regel für alle anderen 100.000 mitarbeiter. das macht man dann 20 jahre und wundert sich dann über den irren overhead und trägheit.

zum eigenheim: ich finde man sollte einfach alle zusatzkosten (steuern etc) für die erste immobliene streichen. wahrscheinlich zahlt sich das sogar aus, weil das für mehr vermögen im alter sorgt in der bevölkerung, statt es den lokalen immobilienhaien zu überlassen, die aus 2 grundstücken dann 15 einheiten realisieren und jedes jahr die kosten hochdrehen und wir es im extremfall über das wohnungsgeld wieder refinanzieren. letztens gabs einen schönen artikel in der SZ zum paradoxon, dass die deutschen zwar viel verdienen aber wenig vermögen haben. weil man statt ins haus und in aktien alles rumgammeln und dann lieber höhere renten fordert.
einfach grundsteuer etc weg und von mir aus das defizit über höhere kosten für 2. und 3. immobilien reinholen (s. niederlande?)

zum thema makler & notare: die haben mir noch nie einen mehrwert gebracht. gerade beim makler ist es für mich unverständlich, warum es da festgeschriebene relative beteiligung gibt... würde es ohne diese prozentsätze etwa nachteilig für die käufer sein? funktioniert hier der markt nicht? es muss doch genug leute geben, die schlechte fotos und beschreibungen mit chat gpt für 1000€ erstellen und noch mal 100€ pro besuch statt 3,x% vom VK?
 
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zum eigenheim: ich finde man sollte einfach alle zusatzkosten (steuern etc) für die erste immobliene streichen.
Das hätte aber schon wieder so eine immense Menge an Fallstricke. Die "1. Immobilie" könnte dann auch ein 10 stöckiges Haus mit zig Wohnungen in der Innenstadt sein. Wenn du vermieten innerhalb dieser 1. Immobilie generell verbietest, nimmst du dagegen dann jede Möglichkeit was draus zu machen, wenn man irgendwann den ganzen Platz nicht mehr braucht (Kinder aus dem Haus, Partner verstorben/geschieden etc).
Oder dann hat nachher der Mann, die Frau, das Kind und der Bruder jeder eine "1. Immobilie"?

Klingt primär nach einem weiteren Steuergeschenk als echter Gerechtigkeit.
 

parats'

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Der Zusatz "selbst genutzt" funktioniert in vielen Aspekten eigentlich ganz gut und man sollte sich davon lösen das der Staat alle Partikularinteressen bedienen sollte. Das Ziel sollte sein, dass möglichst viele Leute unabhängig im Eigenheim leben können (sofern sie möchten). Wenn bei Modell x/y ein Eigenheim nicht passt, dann ist das so.

Und bevor hier jemand ankommt. Ich/Wir hätten uns in Hamburg locker Eigentum leisten können. Haben es aus diversen Gründen aber nie gemacht (Kapitalbindung, schlechte Rendite etc. Pp.) und sind lieber weiterhin Mieter geblieben.
 
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