Wo soll der deutsche Staat sparen?

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In den nächsten Wochen wird Finanzminister Schäuble erklären müssen, bei welchen Posten im Bundeshaushalt er vor hat zu sparen. Der jetzige Bundeshaushalt hat eine Rekordverschuldung und mittelfristig greift die Schuldenregel des Grundgesetzes. Das heißt es werden massive Einschnitte nötig sein.

Wo soll eurer Meinung nach gespart werden? Soll überhaupt gespart werden? Es könnten ja auch die Einnahmen erhöht werden.

Meiner Meinung nach ist es der völlig falsche Ansatz bei Bildung und Forschung zu sparen, wie es Hessens Ministerpräsident Roland Koch vorgeschlagen hat und im hessischen Landeshaushalt auch macht. Dort müssen u.a. die Unis Einsparungen in Millionenhöhe hinnehmen.

Ich fang mal an: Deutschland sollte sich dafür einsetzen, dass die EU-Agrarsubventionen massiv gekürzt werden. Außerdem sollte man auf der Einnahmeseite dafür sorgen, dass Gewinne und Boni von Banken stärker besteuert werden. Damit würde man auch diejenigen zur Kasse bitten, die von den Rettungspaketen profitiert haben.

Mit gutem Beispiel voran geht mal wieder ein Politiker. Er spart auf Kosten des Steuerzahlers.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,692363,00.html

@Clawmens: Bitte keine Diskussion über die Legitimität von Steuern!
 
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Agrarsubventionen halte ich auch fuer eine sehr gute Idee. Kann sich natuerlich negativ auf die Maerkte auswirken wenn eine Millionen Landwirte ploetzlich merken, dass sie eigentlich gar nicht wettbewerbsfaehig sind.
 
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Viel bleibt ja nicht zum merkbaren (!) Sparen. Als große Brocken sehe ich nur das Militär und die Sozialausgaben. Letzteres wird vermutlich nicht durchsetzbar sein, also wird es eher auf Steuererhöhungen hinauslaufen (MwSt. z.B.).

SPON hatte dazu gestern eine nette Auflistung:
http://www.spiegel.de/flash/flash-23432.html
 
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Agrarsubventionen halte ich auch fuer eine sehr gute Idee. Kann sich natuerlich negativ auf die Maerkte auswirken wenn eine Millionen Landwirte ploetzlich merken, dass sie eigentlich gar nicht wettbewerbsfaehig sind.

Gute Idee, danach streichen wir am besten noch das Arbeitslosengeld, davon hat auch keiner was außer die Leute die es kassieren.
 
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Ein Poll wäre wohl 'ne gute Idee gewesen.

Meine Kürzungsliste wäre (in zufälliger Reihenfolge):

- Subventionen streichen, das betrifft alle direkten Subventionen (Agrar und Kohle) und alle indirekten Subventionen (Preisgarantie der Milch und für Strom). Auch "Autofahrersubventionen", d.h. die Pendlerpauschale, gehören abgeschafft.

- Personalausgaben im administrativen Bereich, d.h. die Zahl der Verwaltungsbeamten langfristig reduzieren. Entlassungen sind ja leider nicht möglich, Stellen nicht neu besetzen dagegen schon. Zudem würde ich die Parlamente stark verkleinern: Niemand braucht z.B. >600 Sitze im Bundestag, die uns alle wahnsinnig viel Geld und Rentenansprüche kosten. Dieses Geld würde ich allerdings wohl nicht sparen sondern nur umleiten, d.h. davon mehr Lehrer einstellen.

- Sozialausgaben einschränken. Das betrifft einerseits die Verwaltung, andererseits auch die Höhe. Hartz4 war ein Schritt in die richtige Richtung, ist aber noch nicht genug. Mein persönliche Favorit wäre ein Bürgergeld leicht unter Hartz4-Niveau (das natürlich dann mit einer Steuererhöhung finanziert werden muss). Damit wird die komplette Verwaltung eingespart.

- Umstrukturierung des Rentensystems. Wir müssen weg vom Generationenvertrag und hin zu einer Eigenkapitalrente. Auch das ist ein langfristiger Schritt und die Rentenprobleme die wir jetzt haben sind größtenteils den Vollidioten zu verdanken, die vor 30 Jahren an der Regierung waren und sich in Zeiten des Wirtschaftswunders lieber für einen Aufschwung, an dem sie keinen Anteil hatten, haben feiern lassen als notwendige Politik zu machen.

- Abschaffung der Bundeswehr und damit auch des Wehr- und Zivildienstes.

- Reform des Gesundheitssystems. Abschaffung der gesetzlichen Krankenkassen, hin zu einem privatisierten System ähnlich der Autoversicherungen (d.h. Versicherungspflicht statt Pflichtversicherungen).

- Steuerreform hin zu einer "flat tax" incl. Steuererklärung auf dem Bierdeckel. Ziel ist auch hier eine Verkleinerung des Verwaltungsapparates, umfangreiche Steuerprüfungen sind dann unnötig und entsprechende staatliche Stellen können alle eingespart werden.
 
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Nun, vermutlich muss man überall etwas sparen. Ausnehmen würde ich da nur Bildung und Forschung, weil das in Zukunft einfach zu wichtig wird, um da jetzt den Rotstift anzusetzen. Auch bei Investitionen in den Klimaschutz wäre ich vorsichtig, wobei es hier durchaus Stellen gibt, wo man kürzen könnte (Solarförderung zum Beispiel).

Fakt ist, dass wir allmählich anfangen müssen, den Schuldenberg der letzten Jahrzehnte abzutragen und ohne Sparen wird das nicht gehen. Meine konkreten Vorschläge wären:

- Pendlerpauschale streichen
- Renten kürzen
- allgemein Subventionen wie zum Beispiel für Steinkohle überprüfen/abbauen

Natürlich gibt es noch jede Menge andere Möglichkeiten zu sparen, beispielsweise durch Änderungen im Gesundheitssystem aber das ist etwas zu komplex, um jetzt konkrete Vorschläge zu nennen. Bei den Steuern würde ich vermutlich die Tabaksteuer erhöhen.
 

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Bevor sie irgendwo anfangen zu kürzen sollten sie lieber mal an der Effizienz arbeiten. Deutschland hat mehr als genug Geld, nur wird leider viel zu viel davon völlig sinnlos verschwendet.
 
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Bevor sie irgendwo anfangen zu kürzen sollten sie lieber mal an der Effizienz arbeiten. Deutschland hat mehr als genug Geld, nur wird leider viel zu viel davon völlig sinnlos verschwendet.

Z.B.? Und nun komm mir nicht mit ner Brücke irgendwo in der Pampa, die 100k € zuviel gekostet hat. Hier gehts um ganz andere Größenordnungen.
 

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Z.B.? Und nun komm mir nicht mit ner Brücke irgendwo in der Pampa, die 100k € zuviel gekostet hat. Hier gehts um ganz andere Größenordnungen.

Auch kleinvieh macht misst. Da ich kein einblick in die entsprechenden Bücher habe kann ich dir natürlich keine Beispiele nennen. Aber da staatliche Institutionen nunmal nicht wirtschaftlich arbeiten müssen um existieren zu können gibts da 100 pro jedemenge bereiche die völlig ineffizient arbeiten. Darunter fallen zb auch Einrichtungen die viel mehr personal haben als sie eigentlich bräuchten und ähnliche Sachen nicht nur unnötige oder völlig überteuert eingekaufte Bauprojekte.
 
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Gut, dann sparen wir uns also alle unnötigen Ausgaben, sparen dadurch sagen wir 1 Mrd. € / Jahr ein. Und dann?
 
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Gut, dann sparen wir uns also alle unnötigen Ausgaben, sparen dadurch sagen wir 1 Mrd. € / Jahr ein. Und dann?

Dann haben wir 1 Mrd € pro Jahr weniger Schulden.
Oder alternativ 1 Mrd € pro Jahr mehr im Bildungssystem.

Toll, oder?

Kürzungen müssen _überall_ ansetzen.
Natürlich dominieren das Sozial- und Rentensystem unsere Ausgaben und nur 1% Einsparung dort bewirkt mehr als 20% Einsparung in anderen Bereichen. Aber optimal wäre es, überall zu sparen: Bei dem Kleinkram _und_ bei den großen Brocken. Deshalb findest du beides in meiner Liste ;)
 
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Ich wollte die Verschwendung nun nicht gutheißen :D
Nur was der deutsche Staat einsparen muss liegt irgendwo in der Größenordnung von 70 Mrd. Euro jährlich. Die 1 Milliarde macht da wenig aus.
 

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Gut, dann sparen wir uns also alle unnötigen Ausgaben, sparen dadurch sagen wir 1 Mrd. € / Jahr ein. Und dann?

Das geht vermutlich eher in die 2 stelligen milliardenbereiche wenn man es Bundesweit und gründlich macht. Und selbst wenns nur eine milliarde ist, ist das eine Milliarde die nicht irgendwo anders eingespart werden muss.
 
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Gute Idee, danach streichen wir am besten noch das Arbeitslosengeld, davon hat auch keiner was außer die Leute die es kassieren.

Man kann aber auch nicht dauerhaft Geld ausgeben, das man eigentlich garnicht hat. Und wenn man sich unseren riesen Schuldenberg anschaut, werden da ein paar Steuererhöhungen wohl nicht reichen. Wir haben einfach Jahrzehnte über unsere Verhältnisse gelebt, was die Staatsausgaben betrifft.

Wenn die Bevölkerung schrumpft, und sich die älteren Jahrgänge aus der Verantwortung stehlen, wird das ganze Problem noch um einiges größer, da sich die Schulden pro Kopf vervielfachen, während unsere Wirtschaftsleistung zurückgeht und immer mehr alte und Kranke versorgt werden müssen. Man kann die Schulden natürlich auch über eine Währungsreform/extreme Inflation wegbügeln, was aber auch einer Enteignung aller Menschen gleichkommt, die etwas Vermögen angehäuft haben.

Zahlungen an die EU stoppen, Entwicklungshilfe einstellen, Einwanderung in die Sozialsysteme verhindern und nur qualifizierte und benötigte Arbeitskräfte ins Land lassen, Sozialhilfe für Langzeitarbeitslose kürzen, zukünftig wohl Renten kürzen, Subventionen kürzen (wird der Steinkohleabbau nicht auch noch subventioniert?), das Militär weiter zurechtschrumpfen und die Auslandseinsätze endlich beenden, Steuern für die sehr wohlhabenden erhöhen (und z.b. wie genannt die Gewinne und Boni von Banken stärker besteuern).

Bildung und Forschung im Gegensatz eher noch stärker fördern, da wir als Exportland darauf angewiesen sind und außerdem bei einer schrumpfenden Jugend wirklich jedes Talent nutzen müssen. Ebenso sollten Familien noch stärker finanziell gefördert und mehr Kita-Plätze angeboten werden um die Geburtenrate zu heben und die Renten auch zukünftig finanzierbar zu halten (vielleicht könnte man auch die Höhe der Rente von der Kinderanzahl abhängig machen, und nicht vom eingezahlten Betrag).

Und wie man es nicht machen sollte, zeigt wohl Griechenland:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,druck-695569,00.html
Waffenwahn trotz Fast-Pleite - Griechenland rüstet und rüstet und rüstet

Das Land stand kurz vor dem Staatsbankrott, doch auf Waffen wollte die griechische Regierung nicht verzichten. Jahrelang hat sie Leopard-Panzer und U-Boote geordert - vor allem made in Germany. Und die Shoppingtour geht weiter. (..)

Das Land ist nur knapp am Ruin vorbeigeschrammt. Die Euro-Staaten haben mehr als hundert Milliarden Euro an Rettungskrediten bereitgestellt, Deutschland davon über 20 Milliarden. Doch die Griechen rüsten munter weiter. Und bescheren der deutschen Industrie Milliardengeschäfte. Das Elf-Millionen-Einwohner-Land ist weltweit der fünftgrößte Importeur von konventionellen Waffen.

:sonot: Immerhin geht das Geld anscheinend teilweise über die Rüstungsindustrie wieder nach Deutschland.
 
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80 Mrd € Zuschuss zu den Rentenkassen geht auf Dauer nicht --> Die Renten müssen sinken, genauso wie es die Reallöhne ja auch schon getan haben.
Die Sozialausgaben sind ebenfalls zu hoch, Luxus wie kostenloses Klagerecht für Hartzer muss weg. Eigene Wohnungen für 17-jährige auf Staatskosten und andere Abartigkeiten sollten wir uns auch abgewöhnen.
Subventionen für Kohlebergbau, Solar- und Windenergie senken bzw abschaffen.
Bildungsausgaben sollen nicht angetastet werden. Allerdings sollen alle Länder Studiengebühren einführen und mit dem zusätzlichen Geld die Ausbildungsbedingungen verbessert werden.
Im EU-Verteilungskampf muss Deutschland sich auch einen größeren Batzen sichern, bzw weniger einzahlen.
Keine Aufnahme von Asylanten und kein Nachzug von Angehörigen, wenn die Familie sich nicht zu 100 % selbst versorgen kann.
Reform des Gesundheitswesens hin zu mehr Wettbewerb der Ärzte und Pharmaunternehmen und mehr Eigenbeteilugung der Patienten.

Ich bin gegen Steuererhöhungen, mit Ausnahme von Spekulationssteuern.
 
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Mehrwertsteuer erhöhen.

Außerdem Militärausgaben kürzen, z.B. im Verbund mit einer Abschaffung der Wehrpflicht bei gleichzeitiger massiver Reduzierung der Truppenstärke. So 100.000 Soldaten, die in Kasernen rumsitzen und nix tun, dürften auch reichen.
 

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Nur mal so am Rande, an alle Leute die meinen Steinkohlesubventionen sollten abgeschafft werden. Seit ihr euch eigentlich im klaren darüber das Steinkohle abbau praktisch nurnoch wegen der Subventionen rentabel ist? Sprich es würde komplett verschwinden wenn die Subventionen eingestellt werden und was uns das an zusätzlichen Arbeitslosen und damit auch zusätzlichen Kosten einbringen würde? Einsparungen bedeuten langfristig wohl fast immer auch einen Verlust von Arbeitsplätzen, aber man sollte schon darauf achten das man sich nicht selbst schadet indem man zu krass an den falschen stellen spart und ganze branchen ausradiert.
 
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Welchen Grund kann man eigentlich anführen um "sehr wohlhabende" viel stärker zu besteuern?
 
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Na wenns nicht mehr profitabel ist, ist es auch socially useless. Kurzum, ich sehe wirklich keinen Grund dafür unproduktive Branchen zu subventionieren.

Falls man soziale Bedenken hat, soll man den Leuten das Geld Cash auf die Hand geben. Ironischerweise wäre das dem deutschen Staat zu bestimmten Zeiten des Kohlebergbaus billiger gekommen, als ihnen einen Riesenbetrieb zum Arbeiten zur Verfügung zu stellen.
 
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Ok, dann sollte ich sagen, welchen Grund kann man anführen ohne such lächerlich zu machen.
 

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Ok, dann sollte ich sagen, welchen Grund kann man anführen ohne such lächerlich zu machen.

Verstehe nicht wieso man sich damit lächerlich machen sollte.

Wir leben nunmal in einem Sozialstaat. Sprich einem indem die wirtschaftlich stärkeren den Wirtschaftlich schwächeren über steuern helfen. Nun hat dieser Staat ernsthafte finanzielle Probleme die langfristig sogar existenz gefährden können und muss sparen/einnahmen erhöhen. Ist es jetzt lächerlich letzteres vornehmlich dort zu machen wo es die geringsten negativen Nebenwirkungen hat, also am effektivsten ist? Denke nein.

Nun kann man natürlich wieder das gesamte Konzept des Sozialstaats in Frage stellen und die jeder gegen jeden Anarchie ausrufen wie es MV und Clawg immer predigen. Aber ich denke das brauchen und sollten wir nicht schonwieder machen, und schon gar nicht hier.
 
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Nur mal so am Rande, an alle Leute die meinen Steinkohlesubventionen sollten abgeschafft werden. Seit ihr euch eigentlich im klaren darüber das Steinkohle abbau praktisch nurnoch wegen der Subventionen rentabel ist? Sprich es würde komplett verschwinden wenn die Subventionen eingestellt werden und was uns das an zusätzlichen Arbeitslosen und damit auch zusätzlichen Kosten einbringen würde? Einsparungen bedeuten langfristig wohl fast immer auch einen Verlust von Arbeitsplätzen, aber man sollte schon darauf achten das man sich nicht selbst schadet indem man zu krass an den falschen stellen spart und ganze branchen ausradiert.


Ja du Schlaumeier. Jeder einzelne Arbeitsplatz im Steinkohlebergbau wird mit über 100 000 € im Jahr subventioniert.
 
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Hast recht, ich hatte ganz vergessen das Leute die mehr verdienen als andere ja nicht jetzt schon wesentlich mehr abdrücken als andere.
 
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Pendlerpauschale und Wohnungsbauprämien abschaffen.

Beides ist irgendwie sinnlos: Wir besteuern die Mittelschicht und geben es ihr dann wieder. Pendlerpauschale setzt imo noch perverse ökonomische Anreize.
 

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Ja du Schlaumeier. Jeder einzelne Arbeitsplatz im Steinkohlebergbau wird mit über 100 000 € im Jahr subventioniert.

Ja und? Ich sage ja nicht das man da nicht kürzen darf. Ich sage nur bevor man es komplett streicht sollte man erstmal ausrechnen ob sich das überhaupt lohnt. Denn son arbeitsloser kostet übers jahr auch ne menge Geld. Und die meisten Leute die im Bergbau arbeiten werden wohl nur schwerlich in anderen Bereichen neue Jobs finden, sprich da haben wir unter umständen länger was von.

Hast recht, ich hatte ganz vergessen das Leute die mehr verdienen als andere ja nicht jetzt schon wesentlich mehr abdrücken als andere.

Und was soll das am Argument oder der Situation ändern?

Beides ist irgendwie sinnlos: Wir besteuern die Mittelschicht und geben es ihr dann wieder. Pendlerpauschale setzt imo noch perverse ökonomische Anreize.

Korrigiere mich wenn ich mich irre, aber sind Transferleistungen nicht eh wirkungsneutral? Zumindest wenn man dem IS/LM Modell glauben darf? Da würde ne Streichung wohl wenig bis gar nichts bringen. Auch wenn du natürlich recht damit hast das sie überflüssig sind.
 
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Tür

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man könnte sich steuersenkungen sparen. auch vergangene.
 
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an den spenden die ins ausland gehen sollten die herren und die DAME sparen.
wenn in neuseeland n puff abfackelt springen wir ein und zahlen den schaden

überall helfen und im gleichen atemzug noch sagen der gürtel muss enger geschnallt werden, die deutschen müssen sparen.
 
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Das IS-LM Modell ist ein Makro-Modell. I.d.r. werden nur aggregierte Transferzahlungen betrachtet, die von den Steuern abgezogen werden, also T = Steuern - Transfers. Dann gilt Y = C(Y-T)+G+I(r). Eine Änderung in den Transfers kann also schon Wirkungen zeigen. Aber das Modell spielt für die Debatte hier überhaupt keine Rolle.

Mit der Pendlerpauschale werden nämlich relative Preise geändert, es wird billiger, weit vom Arbeitsplatz zu ziehen. Das ist aus ökologischen Gesichtspunkten natürlich falsch. Oft wird argumentiert, die Pendlerpauschale erhalte dörfliches Leben. Dies ist aber imo kein Ziel an sich.

Und die Senkung der Transferzahlungen Wohnungsbauprämie/Pendlerpauschale würde die Ausgaben des Staates reduzieren, darum geht es ja hier.

Tür bemerkt treffend, das Steuersenkungen im Moment absoluter Unsinn sind. Vielmehr müssen Steuererhöhungen her.

Herr Wiegard vom Sachverständigenrat hat bei uns an der Uni einmal einen Vortrag gehalten. Ich darf zitieren:

Aktuelles Kürzungspotenzial bei den ….
• 20 größten Finanzhilfen des Bundes: 6,385 Mrd €
• 20 größten Steuervergünstigungen
des Bundes 15,648 Mrd €
• 18 größten sonstigen steuerlichen
Regelungen des Bundes 14,790 Mrd €
maximales Kürzungsvolumen 36,823 Mrd €

Das würde aber bedeuten, dass man ALLES streicht. Selbst wenn man diesem unrealistischen Szenario folgt, so reicht das Einsparpotential nicht aus. Die Schlussfolgerung daraus muss also lauten: Sobald sich die Wirtschaft wieder erholt hat, müssen Steuererhöhungen her. 1% bei der Mehrwertsteuer bringt ca. 8 Milliarden.
 
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Unnötige Bankenrettungspakete (Finanzmarktregulierungen hätten derartige "Katastrophen" verhindern können) hätten gespart werden können. Von daher hat Frau Merkel schon recht, dass man über seinen Verhältnissen gelebt hat, wenn man offenbar aus Langeweile Deregulierungen vornimmt und sich den Spaß dann Milliarden von Euros kosten lässt. Tja, jetzt ist der Zug natürlich abgefahren, aber für die Zukunft kann man schon mal künftige "Katastrophen" (die sind nämlich garantiert, wenn weiter nicht reguliert wird) "sparen".

Informier dich doch bitte erstmal über die Ursachen der Finanzkrise bevor du hier mit solchem Unsinn um dich schmeißt. Und mit informieren meine ich nicht in der Bildzeitung nachlesen -.-
 

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(Finanzmarktregulierungen hätten derartige "Katastrophen" verhindern können)
Ungefähr da. Die Finanzmarktkrise hatte ihren Ursprung nämlich in der Immobilienbranche von daher hätte eine Regulierung der Finanzmärkte die Ursachen auch nicht abstellen können. Ohne die Lücke im Basel II wäre das ganze vieleicht nicht ganz so krass ausgefallen aber verhindert hätte man es damit nicht, und die Schäden wären immernoch schwerwiegend gewesen.
Abgesehen davon ist es schon reichlich naiv zu glauben das man ein Regelwerk erstellen könnte welche die Entstehung von Wirtschaftskrisen unmöglich macht dafür ist die Thematik viel zu komplex.
 
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Naja, im Kern hat gokkel imo schon recht.
Ob Regulierungen irgendwas verhindert hätten, kann hier wohl keiner mit Sicherheit sagen, Sätze im Konjunktiv helfen da wenig weiter.

Was man sich tatsächlich hätte sparen sollen, sind die ganzen Rettungsversuche aus dem Buch "Das kleine Merkel rettet die Welt".
- Wenn es bei Banken gut läuft, streichen sie Milliarden ein, wenn nicht, halten sie die Hand auf.
- Wenn es bei Krankenkassen gut läuft, bauen sie überall Glaspaläste, ansonsten halten sie die Hand auf
- Same bei EU und nun Griechenland.

Es ist im Prinzip nichts daran auszusetzen "Wem auch immer" zu helfen. Wenn man dafür aber selber große Restriktionen und Einschränkungen erdulden muss, hält sich die Hilfbereitschaft doch in sehr überschaubaren Grenzen.
 
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Mal ne andere Frage:
Was passiert den mit den Institutionen die atm Staatsanleihen kaufen und Deutschland vertrauen und Deutschland Geld leihen?

Verhältnis lt. wiki Innlandsschulden/Auslandsschulden: 60/40
Neuverschuldung 2009: 40 Mrd. lt. schnellem unrefkletiertem googeln
€: geplant für 2010: 80 Mrd. lt. schnellem unrefkletiertem googeln

Da würde doch dann massig Geld rumliegen... Aufforderung zur Blasenbildung?
 
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Vielleicht klärst du mich ja auf, wo der Unsinn anfängt.

Wenn die Banken daran gehindert werden, Geschäfte zu tätigen, wie sie getätigt wurden, die zu dieser Spekulationsblase geführt haben, gibt es keine Blase, die platzen könnte. Diese Hinderungen nenne ich Regulierung.

Die Tatsache, dass gerade die Staatsbanken massiv von der Krise getroffen wurden zeigt, wie extrem lächerlich der Ruf nach mehr Regulierung doch ist.

Die Idee, dass der Staat es besser weiß als die Geldinstitute und sie deshalb druch Regulierungen besser steuern kann als sie sich selbst, ist einfach nur unglaublich dumm.

Zurück zum Thema:
Selbst wenn alle Arbeiter im Kohlebergbau arbeitslos werden kostet uns das Hart4 immernoch _deutlich_ weniger als die Subventionen. Gleiches gilt für den Agrarbereich.
Dazu kommt, dass ja nicht alle arbeitslos werden. Die meisten werden schon irgendwo unterkommen.
 
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