jetzt spielst du dich wieder als Experte auf.
Beschwerst dich, dass andere immer Dinge reinlesen würden, aber jetzt liest du rein, dass der Druck "aufhören" würde.
Du baust ein Pseudowiderspruch auf, niemand bestreitet, dass der hohe Druck überhaupt erst fördert, dass Asiaten häufiger bessere schulische Leistungen bringen, das Problem ist, dass nicht jeder Asiate mit dem Druck zurechtkommt und diese daran kaputt gehen.
Aber solange beim Vorurteil die "positiven" Aspekte, hier bessere Leistungen, insgesamt überwiegen, kann man über die Witze machen?
Was, wenn sich die (gesellschaftliche) Interpretation von positiv und negativ wandelt?
Z.B. bei der sehr, sagen wir, "patriarchischen" Erziehung von Jungen mit türkischen Hintergrund. Beispiellink:
https://www.faz.net/aktuell/gesells...ungen-oft-falsch-laeuft-16440345.html?premium
Ihre These ist: Da läuft etwas in der Erziehung schief.
Ja. Die jungen Männer werden auf die Realität da draußen nicht vorbereitet. Das ist nicht mit Absicht so, sondern liegt an den Wünschen und Ansprüchen, die Jungen in traditionellen Familien mit auf den Weg gegeben werden. Männer sollen zum Beispiel die Familie schützen, wenn Gefahr droht. Sie sollen aber auch in der Lage sein, die Familie zu ernähren und Familienoberhaupt zu sein. Darauf wird der Junge nicht konkret vorbereitet. Und in der Mehrheitsgesellschaft werden ganz andere Werte verlangt. Der Großteil kommt damit gut zurecht. Aber ein beträchtlicher Teil ist verunsichert und weiß nicht, wo sein Platz in dieser Gesellschaft ist.
Wie sieht diese Erziehung denn ganz konkret aus?
Auch wenn Eltern schon in der dritten Generation hier leben, haben sie oft sehr traditionelle Vorstellungen von Geschlechterrollen. Ein Junge zum Beispiel darf laut sein, der soll auch mal über die Stränge schlagen und muss nicht unbedingt diszipliniert sein. Weil er später den Überblick haben soll, darf er draußen mit Freunden rumhängen. Die Eltern gewähren ihren Söhnen viel.
Meistens reden wir ja über die Benachteiligung von Mädchen in muslimischen Familien. Warum werden ausgerechnet die bevorzugten Jungen aus Ihrer Sicht zu Verlierern?
Die Mädchen haben weniger Freiheiten, das stimmt. Aber schauen wir uns die Erwartungen an, die sich an die Mädchen richten: Sie müssen ordentlich sein, zielgerichtet und Sachen schnell erledigen. Schließlich ist es das Ziel der Eltern, aus ihren Töchtern anständige Hausfrauen zu machen, während die Jungen sich in der Außenwelt bewähren sollen. Und was verlangen Lehrkräfte von ihren Schülern?
Also sind Machowitze, wenn sie jetzt Türken machen, i.O., obwohl sie, hierzulande zumindest, eher negative Aspekte in Bezug auf negative schulische Leistungen und Gewalt haben? Auf die Gesamtminorität betrachtet.
Und deine Argumentation von extrinsischer und intrinsischer Motivation, ist für dich das direkte Minoritätsumfeld nicht existent? Famile, Sippe, Minoritätsgemeinde, you name it? Und wenn die Mehrheitsgesellschaft die gleichen (positiven) Plattitüden plärrt, übt das nicht auch extrinsischen Druck aus, kein "Modell-Asiate" mehr zu sein? "Du musst doch gut in Mathe sein, wieso hast du das noch nicht gelöst"z.B.?
Aber bitte, erzähl mehr aus deiner "bio-"deutschen akademischen US-Universitäts-Perspektive, wie _alle_ Minoritäten sich zu fühlen haben bezüglich Witzen und Vorurteilen.
Zu elaida, ich kritisiere bei dir, dass deine Meinung inkonsequent ist, im Gegensatz zu tic0rs.
Zu tic0r, so dekonstruktiver Humor, der Vorurteile kritisch hinterfragt und zerlegt, lächerlich macht, würde dir gefallen? Wäre sowas nicht auch bei den schlechten "Polen klauen" Witzen theoretisch möglich? Vllt. könnte dir der South Park Humor doch gefallen.