Witze über Minderheiten

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Ich hab hier draufgeklickt um Witze über Minderheiten zu lesen. Wurde noch bitterer enttäuscht.


https://youtu.be/9B6c9CSgFC0?t=154

Da musste ich z.B. schmunzeln. Diskussion!
Der Typ darf den Witz machen weil er Migrationshintergrund hat, würde Mackia den Witz machen würden alle auf ihn einprügeln.
Aus diesem Grund ist es auch behindert Somuncu ins Spiel zu bringen. Der Typ hat Migrationshintergrund, der darf das.
Bitte verlinkt mir akzeptierte biodeutsche Comedians, die ethnische Minderheitenwitze machen.
 
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Der Typ darf den Witz machen weil er Migrationshintergrund hat, würde Mackia den Witz machen würden alle auf ihn einprügeln.
Aus diesem Grund ist es auch behindert Somuncu ins Spiel zu bringen. Der Typ hat Migrationshintergrund, der darf das.
Bitte verlinkt mir akzeptierte biodeutsche Comedians, die ethnische Minderheitenwitze machen.

Das macht es doch aus. Ein Biodeutscher kann dafür ganz wunderbar moralisch fragwürdige Hitlerwitze machen.
 

Deleted_504925

Guest
Der Typ darf den Witz machen weil er Migrationshintergrund hat, würde Mackia den Witz machen würden alle auf ihn einprügeln.
Aus diesem Grund ist es auch behindert Somuncu ins Spiel zu bringen. Der Typ hat Migrationshintergrund, der darf das.
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kein deutscher, aber der macht auch zu 99% rassistische witze, aber eben auf eine lustige und irgendwie nette art.
 
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Der Typ darf den Witz machen weil er Migrationshintergrund hat, würde Mackia den Witz machen würden alle auf ihn einprügeln.
Aus diesem Grund ist es auch behindert Somuncu ins Spiel zu bringen. Der Typ hat Migrationshintergrund, der darf das.
Bitte verlinkt mir akzeptierte biodeutsche Comedians, die ethnische Minderheitenwitze machen.
Daran sieht man halt das verlogene Messen mit zweierlei Maß der selbsternannten Moralwächter. Man macht die (persönlichen, sozialen, finanziellen, beruflichen) Konsequenzen einer Handlung von der Abstammung des Handelnden abhängig, Rassismus in Reinform.
 

Gustavo

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Daran sieht man halt das verlogene Messen mit zweierlei Maß der selbsternannten Moralwächter. Man macht die (persönlichen, sozialen, finanziellen, beruflichen) Konsequenzen einer Handlung von der Abstammung des Handelnden abhängig, Rassismus in Reinform.


Solche Posts gehen imho völlig ins Leere, weil es der Gegenseite eine Position unterstellt, die sie überhaupt nicht einnimmt. Ich denke die allermeisten Leute können sich darauf einigen, dass es richtig ist, Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln. Ich habe glaube ich noch niemanden getroffen, der der Meinung ist, dass die Herkunft prinzipiell den Unterschied macht; die Leute stellen halt alle auf strukturelle oder gesellschaftliche Strukturen bzgl. Macht ab. Ob es das rechtfertigt, dass man denselben Witz als Ungleiches sieht, je nachdem wer ihn macht, darüber kann man streiten. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie die Konsequenzen einer Handlung von der Abstammung des Handelnden abhängig machen, das ist lediglich epiphänomenal. Was du behauptest würde nur zutreffen wenn diejenigen über die du redest es ok fänden, wenn die heutigen Mehrheiten dasselbe dürften, wenn sie auf einmal die Mehrheit und in der bestimmenden Position wären. Ich kenne aber niemanden* der bspw. denkt, dass es nicht ok ist, wenn Deutsche in Deutschland rassistische Türkenwitze machen, aber völlig ok wenn Türken in der Türkei rassistische Kurdenwitze machen. Insofern wird eine Diskussion nie auf einen grünen Zweig kommen, solange du dich nicht auf die Diskussion einlässt, ob es wirklich dasselbe ist, wenn Minderheiten über Mehrheiten Witze machen wie wenn Mehrheiten über Minderheiten Witze machen.



*zumindest keinen Nicht-Türken, aber in dem Fall gilt dann tatsächlich, dass diese Leute rassistisch denken; ich nehme aber mal an, dass du auf solche Leute nicht primär abstellst
 
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Ich kenne aber niemanden* der bspw. denkt, dass es nicht ok ist, wenn Deutsche in Deutschland rassistische Türkenwitze machen, aber völlig ok wenn Türken in der Türkei rassistische Kurdenwitze machen.

Wo soll da jetzt der Unterschied sein?
 
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1. Deine Nahbereichsempirie ist mir ziemlich Jacke. Ist ja auch Dein Kritikpunkt #1 bei Anderen, also machen weder "Ich habe noch niemanden getroffen..." noch "Ich kenne aber niemanden..." irgendwie ein Argument.

2. Diese dämlichen "check-your-privilege"-Argumentationen sind genau das Kernproblem. Genau darum fassen "weiße" Künstler das Thema Minderheitenwitze auch nur mit Samthandschuhen an (und haben wahrscheinlich schon vorbereitete Erklärungen, Entschuldigungen und Distanzierungen vom Management vorgeschrieben in der Schublade liegen), während Leute mit Migrationshintergrund angstfrei in die Vollen gehen können.

Das mit der "Machtposition" ließe ich gelten, hätte ich ein Beispiel gerechtfertigt wo Hitler sich beschwert, dass er keine Judenwitze reißen sollte. Habe ich aber nicht. Meine Antwort bezog sich auf Schlemils Aussage die da war: "Somuncu darf das weil Migrationshintergrund, deutsche Comedians nicht.". Da gibt es keinen "Machtunterschied". Oder willst Du ernsthaft behaupten, ein beliebiger deutscher Comedian ist "mächtiger" als Somuncu "weil er weiß ist"? Sry, glaube ich kein Stück. Da unterscheidet nur die Zugehörigkeit zu einer Gruppe - definiert nach Abstammung, Rasse, Hautfarbe, nenn es wie Du willst - was schmunzelnden Applaus und was 'nen [gezielt gepushten] medialen Shitstorm mit ggf. Karriereknick nach sich zieht. Und das liegt sicherlich nicht daran, dass sie keine guten Minderheitenwitze erzählen könnten sondern an dieser behinderten Check-Your-Privilege-Attitüde mit der man ständig versucht, individuelle Handlungen irgend einer ominösen Gruppenverantwortung zu unterwerfen.
 
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Deshalb ist Battlerap gerade bei Jüngeren auch so beliebt. Da darf jeder alles. Einzig das Thema Islam wird noch mit Samthandschuhen angepackt. Ansonsten Feuer frei. Auch in Deutschland.
 

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Guest
:rofl2:
die rechten schneeflöckchen wieder.
wer verbietet euch denn irgendwas? bei synterius 4-chan humor kommt eben kritik wenn es mal seine blase verlässt.
gab ja auch immer wieder mal leute wie erkan & stefan oder mundstuhl, war halt scheiße, aber trotzdem super erfolgreich.
wenn es jemand gut machen würde sagt doch auch keiner was dagegen.

das einzige beispiel was mir spontan einfällt für jemand der abgesägt wurde ist uwe steimle gewesen, da sind dann sprüche über ausländer eben nicht mehr witzig, wenn man das gefühl hat sie sind ernst gemeint.
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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1. Deine Nahbereichsempirie ist mir ziemlich Jacke. Ist ja auch Dein Kritikpunkt #1 bei Anderen, also machen weder "Ich habe noch niemanden getroffen..." noch "Ich kenne aber niemanden..." irgendwie ein Argument.


Dazu gibt es halt nur Nahbereichsempirie, weil niemand sowas abfragt. Bin allerdings 100% sicher, wenn jemand würde hättest du genau das Ergebnis. Willst du mir allen Ernstes erzählen, diese ganzen weißen Wohlstandskinder sind insgeheim anti-weiße Rassisten? Dazu noch welche, die permanent eine Ausrede, dass es ihnen eigentlich nur um "Machtstrukturen" geht? Das glaubst du doch im Leben nicht.


2. Diese dämlichen "check-your-privilege"-Argumentationen sind genau das Kernproblem. Genau darum fassen "weiße" Künstler das Thema Minderheitenwitze auch nur mit Samthandschuhen an (und haben wahrscheinlich schon vorbereitete Erklärungen, Entschuldigungen und Distanzierungen vom Management vorgeschrieben in der Schublade liegen), während Leute mit Migrationshintergrund angstfrei in die Vollen gehen können.

Das mit der "Machtposition" ließe ich gelten, hätte ich ein Beispiel gerechtfertigt wo Hitler sich beschwert, dass er keine Judenwitze reißen sollte. Habe ich aber nicht. Meine Antwort bezog sich auf Schlemils Aussage die da war: "Somuncu darf das weil Migrationshintergrund, deutsche Comedians nicht.". Da gibt es keinen "Machtunterschied". Oder willst Du ernsthaft behaupten, ein beliebiger deutscher Comedian ist "mächtiger" als Somuncu "weil er weiß ist"? Sry, glaube ich kein Stück. Da unterscheidet nur die Zugehörigkeit zu einer Gruppe - definiert nach Abstammung, Rasse, Hautfarbe, nenn es wie Du willst - was schmunzelnden Applaus und was 'nen [gezielt gepushten] medialen Shitstorm mit ggf. Karriereknick nach sich zieht. Und das liegt sicherlich nicht daran, dass sie keine guten Minderheitenwitze erzählen könnten sondern an dieser behinderten Check-Your-Privilege-Attitüde mit der man ständig versucht, individuelle Handlungen irgend einer ominösen Gruppenverantwortung zu unterwerfen.


Es geht doch nicht darum, wer den Witz macht, es geht eindeutig darum über wen der Witz gemacht wird. Und Somuncu ist nun mal Deutschtürke, dementsprechend geht man davon aus, dass seine Witze nicht böswillig sind, zumal sie eben aus der Innenperspektive kommen. Wenn du das als Außenstehender gut genug kannst, wirst du dafür auch nicht angegangen. Wenn du es aber nicht kannst, dann musst du halt auf irgendwelche dummen Stereotype zurückgreifen und das finden Leute halt nicht gut. So zu tun als würde nur die Ethnie einen Unterschied machen zeigt imho nur, dass du keine Ahnung hast wovon du redest, weil sich die Art der Witze eben grundlegend unterscheiden. Kein türkischer Comedien würde heute das Türkenklischee geben, genau wie kein Schwarzer heute mehr einen Onkel Tom spielen will. Selbst so Kram wie Kaya Yanar ging darüber schon weit hinaus und das ist mittlerweile fast 20 Jahre her. Das ist doch letztendlich völlig unreflektierter Quatsch; was unterscheidet dein getriggert sein bitte von dem der PC-Fraktion?
 
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leugnest du, dass es die letzten Jahre einen stärkeren Trend zu "political correctness" in Comedy gibt? Vieles, was vor 20 Jahren noch OK war, wäre derzeit mindestens in starker Kritik.
Spontan erster google Treffer, der noch deine Position vertritt (vermutlich):
https://www.theguardian.com/culture...ling-comedy-scared-old-stagnant-comedians-are

oder
https://www.zeit.de/kultur/film/201...erview-comedian-satire-politische-korrektheit
"Die Menschen werden immer dünnhäutiger"
Terry Gilliam hat einst mit der Comedygruppe Monty Python den Humor revolutioniert. Heute findet er es wegen der Political Correctness viel schwieriger, Witze zu machen.

[...]

ZEIT ONLINE: Herr Gilliam, Sie sind seit mehr als 40 Jahren im Comedygeschäft, nun kommt Ihr neuer Film The Man who killed Don Quixote in die deutschen Kinos. Inwiefern, glauben Sie, hat sich der Beruf des Komikers im Laufe der Zeit verändert?

Terry Gilliam: Als ich in den Sechzigerjahren mit Satire angefangen habe, wollten die Menschen Abenteuer erleben und Leute treffen, die ganz anders sind als sie. Heute sind die Leute sehr spießig und vorsichtig geworden. Eine Ich-Ich-Ich-Welt. Die Menschen werden immer dünnhäutiger. Das schränkt die Comedy ein. Wenn man einen Witz macht, kann es sein, dass jemand beleidigt ist, obwohl das gar nicht die Absicht war. Sollte man deswegen keine Witze mehr machen dürfen? Ich finde nicht! Comedy ist ein wichtiger Teil des Lebens, einer der gesündesten.

[...]

ZEIT ONLINE: Ich kann Ihre Sicht als Künstler verstehen. Aber die Rechtspopulisten benutzen die gleichen Argumente wie Sie: dass Political Correctness zu weit gehe, dass sie zensiert würden, dass man bestimmte Dinge doch sagen müsse. Gibt Ihnen das zu denken?

Gilliam: Nur weil die Rechten das sagen, heißt es nicht, dass ich es nicht auch sagen kann. Ich denke so und bin alles andere als rechts. Inzwischen frage ich mich, ob man ihnen nicht in die Hände spielt, wenn man es mit der Political Correctness übertreibt. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Humor und Hass. Wenn Leute beides nicht unterscheiden können, begeben wir uns auf gefährliches Terrain. Die beste Comedy basiert auf Ehrlichkeit und Wahrheit, politische Korrektheit tut es zu oft nicht. Ich würde gern mehr Provokateure auf der Linken und in der Mitte sehen. Auf der Rechten gibt's ja schon genug.

https://www.salon.com/test/2015/06/...e_are_addicted_to_the_rush_of_being_offended/

spontane google scholar Suche
https://scholar.google.de/scholar?hl=de&as_sdt=0,5&q=political+correctness+comedy&btnG=
ca. 27.500 Ergebnisse zum Thema "political correctness comedy"

Und Minderheiten können und sind die größten Rassisten. Sage ich aus meiner Nahempirie als Person mit vollem Migrations- und Flüchtlingshintergrund. Und so. Totales Paket. Aus meiner Nahempirie, weißt du wie heftig z.B. Vietnamesen und Chinesen sich gegenseitig rassistisch beleidigen? Oder aus meiner Erfahrung, wie verbreitet Antisemitismus unter Deutschtürken ist?

Wenn wir bei Privileg sind, du bist doch aus einem Akademikerumfeld und lebst in den Staaten, in wie weit könntest du deine Nahempirie überhaupt auf unterschiedliche Lebenssituationen in Deutschland übertragen?

€: oder anderes reelles Beispiel, mein Vater als einer der boat people von anno dazumal, dürfte er Witze über ertrinkende Flüchtlinge im Mittelmeer machen? Wenn du jetzt seine Intention nicht wüsstest, er ist ein drecks Rassist, der diese "jungen, alleinstehenden Wirtschaftsflüchtlinge" (ach diese Ironie,) hasst, von seinem Hintergrund alleine könnte man keine böswillige Intention vermuten.
 
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Ich lasse hier mal eine Anekdote stehen. Wann genau es war weiß ich nicht mehr, aber bestimmt schon 10 Jahre her. Wir haben im Freundeskreis Serdar Somuncu "der Hassprediger Hardcore Live" gesehen. Alles natürlich super aufgeschlossene Menschen (ich der einzige nicht Bio-Deutsche). Was haben wir alle über die Türken-, Juden-, Frauen- und Griechenwitze gelacht. "Hahaha, Somuncu ist genial!". Bedenken wurden bei Seite gewischt "das doch nur Spaß, nur Idioten würden sich darüber aufregen". Dann iwann heißts bei Somuncu "ihr deutschen seid Hurensöhne! Nur in Gruppen traut ihr Feiglinge euch das Mowl aufzumachen". Plötzlich lache nur noch ich. Totenstille. Echauffiertes Geschnaube. Ich lache nur noch mehr. Auf einmal fanden sie Somuncu nicht mehr so lustig. Was für Witzfiguren.
 
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Dazu gibt es halt nur Nahbereichsempirie, weil niemand sowas abfragt. Bin allerdings 100% sicher, wenn jemand würde hättest du genau das Ergebnis. Willst du mir allen Ernstes erzählen, diese ganzen weißen Wohlstandskinder sind insgeheim anti-weiße Rassisten? Dazu noch welche, die permanent eine Ausrede, dass es ihnen eigentlich nur um "Machtstrukturen" geht? Das glaubst du doch im Leben nicht.
Das habe ich auch nie behauptet, kannst Dir den Strohmann also sparen. Jemand muss nicht zwingend überzeugter Rassist sein um sich aus ganz anderen Gründen der selben Mittel zu bedienen wie Rassisten das tun und damit, wegen mir unbewusst, in die selben Denkmuster verfallen. Genau dieses Schwarz-Weiss-Denken, dieses pauschale Einordnen von Menschen in Kategorien und das ständige Hineininterpretieren irgendwelcher absoluten Wahrheiten und die Postulierung derselben im Brustton der Überzeugung ist halt das Problem.

siehe Deine Argumentation:
Und Somuncu ist nun mal Deutschtürke, dementsprechend geht man davon aus, dass seine Witze nicht böswillig sind...
Pauschal Deutschtürken zu unterstellen, es nicht böswillig zu meinen [Vertrauensvorschuss], aber 'nem Biodeutschen diesen Vertrauensvorschuss nicht zu geben ist schlicht die selbe Form von Rassismus [bis zum Beweis des Gegenteils], wie meinem Nachbarn Fred zu unterstellen er sei einfach ein netter Mensch wenn er meine Frau anlächelt, während mein Nachbar Abdul sie bei der selben Geste sicherlich vergewaltigen möchte. Du machst den Unterschied an der Ethnie fest. Das ist falsch. Das ist rassistisch. Auch dann, wenn ich Dir glaube dass Du das gar nicht in böser Intention gemacht hast. Es bleibt eine Ungleichbehandlung.

Wenn Dir die Meinung eines Arztes bei einer Diskussion über Corona höher gewichtest als die Meinung eines Bauarbeiters, ist das okay weil die beiden sich durch die Profession unterscheiden. Es wäre völlig egal wer von beiden weiß und wer schwarz ist.
Wenn Du bei einem Witz pauschal die Intention des eine Erzählers anders beurteilst als die des Anderen weil der eine Deutschtürke ist und der andere nicht, dann ist das nicht okay sondern rassistisch. Es ist nämlich nicht egal wer hier die "Kartoffel" ist und wer der "Kanacke".

Es geht doch nicht darum, wer den Witz macht, es geht eindeutig darum über wen der Witz gemacht wird.
Nein, darum geht es nicht. Es geht um die Intention dahinter. Gegenseitig übereinander lachen zu können ohne sich dabei böswillig abzuwerten ist in meiner Welt einfach Teil von sozialer Interaktion, von Beziehungsgestaltung und auch Vertrauen, weil man gegenseitge Eigenarten, Unvollkommenheit und Verletzlichkeit auf scherzhafte Weise ansprechen darf, ohne den grundlegenden Respekt voreinander zu verlieren. Sofern man bereit ist, auch mal einzustecken, ist doch alles in Butter. Jeder ist mal dran, mal teilt man aus, mal kriegt mans ab. Wenn die Leute nicht mehr übereinander lachen können, wirds problematisch. Was die Entwicklung der letzten Jahre ja ziemlich gut beweist. Die Spaltung der Gesellschaft ist viel extremer geworden, weil sich über jeden Scheiß echauffiert wird. In Befragungen wird von großen Teilen der Menschen mittlerweile als ernstes Problem angegeben, dass man heute vorsichtig sein müsse was man sagt weil man sehr schnell in eine Ecke gedrängt würde aus der man ohne persönliche Konsequenzen gar nicht mehr raus kommt. Eine imho schreckliche Entwicklung die allem entgegensteht was ich als freiheitliche Gesellschaft empfinde.

Nein, es geht nicht darum wer den Witz macht oder über wen er gemacht wird. Es geht darum, ob der Witz in böswilliger Intention erfolgte oder nicht. Soll da jemand gedemütigt werden oder soll ein befreiendes Lachen erreicht werden... Und es würde der Gesellschaft sehr helfen, das pauschale Urteil über diese Intention nicht mit der "Abstammung" des Witzeerzählers begründen zu wollen, sondern jedem erstmal den Vertrauensvorschuss zu geben, es nicht böse gemeint zu haben. Auch der Kartoffel.
Es lebt sich echt angenehmer zusammen (auch als Gesamtgesellschaft), anderen Menschen so lange nichts Böses anzudichten, bis man 'nen Beweis dafür hat.

Und an dem Punkt sind wir halt wieder bei meiner Kernaussage: Mit dieser Schubladendenkweise von "Menschengruppen" wird sich der Alltagsrassismus niemals überwinden lassen. Man investiert so viel Zeit darin, angebliche Privilegien und Intentionen irgendwelcher Gruppen zu analysieren und daraus resultierende besondere Verantwortungen herbeizudichten und anderen Menschen aufpfropfen zu wollen, dass man die eigentlichen Menschen gar nicht mehr sieht. Die Analyse wird zum Selbstzweck, der Rechtfertigung des eigenen Standpunktes ohne Nutzen für irgendwen außer einen selbst. Der größte Witz dieser Diskussion sind dann Typen wie Misfit die ins Topic steppen und was von "rechten Schneeflocken" labern, obwohl ich diese dämliche Kackscheiße längst überwunden habe und jeden Menschen einfach nur als Menschen betrachte und mir seine Hautfarbe, Abstammung, Behinderung oder whatever 100% scheissegal sind.

Last but not least: Ich für meinen Teil bin absolut nicht "getriggert", weshalb ich auch keine Zusammenhänge zur "PC Fraktion" begründen müsste. Ich amüsiere mich regelmäßig darüber, dass manche scheinbar nicht im Ansatz begreifen, dass sie einfach nur das andere Ende des selben Stockes sind wie die Rechten. Seit Jahren und zunehmend. Diese ätzenden SJW's werden mir immer mehr genauso zuwider auf Grund ihrer Überzeugungen wie die rechten Schwachmaten. Der Umgang nicht nur mit Andersdenkenden sondern generell mit anderen Menschen folgt ähnlichen Denkmustern von Be- und Abwertung, Ausgrenzung, Kategorisierung, Respektlosigkeit, Ächtung, Gewaltlegitimation. Und immer wenn sowas an Hand bestimmer Beispiele halt mal wieder offensichtlich wird, lasse ich es mir nicht nehmen da den Finger in die Wunde zu legen und ordentlich zu kratzen.
 
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Daran sieht man halt das verlogene Messen mit zweierlei Maß der selbsternannten Moralwächter. Man macht die (persönlichen, sozialen, finanziellen, beruflichen) Konsequenzen einer Handlung von der Abstammung des Handelnden abhängig, Rassismus in Reinform.
Als allererstes mal ne schnelle Zustimmung an Gustavo: Es gibt genügend Beispiele von Comedians, die erfolgreich geworden sind mit eher schlechten Witzen über Minderheiten, während sie sogar eine vorgespielt haben, siehe Kaya Yanar oder Erkan & Stefan.

Ansonsten zu deiner Aussage: Im Kern geht es in der Diskussion um Kommunikation, und wie getätigte Aussagen bei Hörern ankommen, Sender-Empfänger und so. Und in diesem Kontext ist es für den Empfänger _selbstverständlich_ relevant, wer der Sender ist. Das ist trivial und sollte selbst für dich verständlich sein. Oder ist es für dich kein Unterschied, ob deine Frau dir sagt, dass sie dich liebt, oder ob Sabel dir das ins Ohr säuselt?
Jemand der Teil der Gruppe ist kann leichter über die Gruppe reden, als jemand von außerhalb. Das hat null mit Rassismus zu tun; was man auch merkt, weil das genauso für alle Teilgruppen funktioniert: Menschen mit Behinderungen, Frauen, Türken, Juden usw. Wenn eine Frau eine allgemeingültige Aussage über Männer tätigt, dann nervt mich persönlich das mehr, als wenn ein Mann das tut. Wie Gustavo schon sagte, die Person von außen muss genug zur Innenperspektive beizutragen haben, damit es für mich nicht nach platter Phrasendrescherei klingt. Das heißt nicht, dass es nicht auch mit absurd schlechtem Niveau absolut möglich ist (man denke an Mario Barth).
Genauso ist es ein Unterschied, ob ein Schwarzer in den USA das Wort nigger verwendet, oder ob es ein weißer tut. Tut mir leid, wenn dich das überfordert, aber das ist die Realität für die meisten Menschen.


€: Den Post von kain kann ich insofern bestätigen, dass ich Somuncu nur mal live im Fernsehn gesehen hab und genau die von ihm beschriebene Reaktion bei den Witzen über Deutsche kam.
 
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Als allererstes mal ne schnelle Zustimmung an Gustavo: Es gibt genügend Beispiele von Comedians, die erfolgreich geworden sind mit eher schlechten Witzen über Minderheiten, während sie sogar eine vorgespielt haben, siehe Kaya Yanar oder Erkan & Stefan.
Kaya Yanar hat selbst Migrationshintergrund, die Erfindung von "Erkan und Stefan" als Kunstfiguren ist über 25 Jahre her. Du magst Dich erinnern, dass es diese ganze political correctness Hetzjagden damals noch nicht in dem Maße gab. Internet, SocialMedia und Shitstorms spielten damals keine signifikante Rolle. Insofern nicht vergleichbar. Selbst wenn Du *heute* noch einen frischen biodeutschen Comedian findest (k.A. ich kenne die Szene nicht) der wirklich harte Ausländerwitze bringt und das auch noch erfolgreich, müsste man ihn wohl als absolute Ausnahme ansehen. Der Großteil lässt die Finger davon, aus vorauseilendem Gehorsam. Was ich als Symptom dafür ansehe, dass was nicht stimmt.

Ansonsten zu deiner Aussage: Im Kern geht es in der Diskussion um Kommunikation, und wie getätigte Aussagen bei Hörern ankommen, Sender-Empfänger und so. Und in diesem Kontext ist es für den Empfänger _selbstverständlich_ relevant, wer der Sender ist. Das ist trivial und sollte selbst für dich verständlich sein. Oder ist es für dich kein Unterschied, ob deine Frau dir sagt, dass sie dich liebt, oder ob Sabel dir das ins Ohr säuselt?
Klar macht das 'nen Unterschied. Stichwort "persönliche Beziehung". Sabel darf das nicht, weil er damit in meine Intimsphäre eindringt, nicht weil er behindert/schwarz/Teilirgendeinergruppe ist. (Achtung: Witz ohne böswillige Absicht).

Ein "Deutschtürke" hat aber nicht per se 'ne andere "Beziehung" zu anderen "Deutschtürken", sondern höchstens als Individuum auf Grund indvidueller Erfahrungen oder persönlicher Beziehungen. Die kennt der Empfänger aber in der Regel gar nicht oder sie interessieren ihn schlicht nicht. Und sie können sich auch extrem von den Erfahrungen anderer Deutschtürken unterscheiden, je nach Biographie. Diese Betrachtungsweise von "Der Deutschtürke an sich..." ist halt maximal dämlich. Die sind nicht alle gleich, die können nicht füreinander sprechen oder haben alle die selben Erfahrungen gemacht die Außenstehende nicht haben und ein viel besseres Verständnis füreinander. Es ist fast witzig, Dir das erklären zu müssen, aber das sind individuelle Menschen mit individuellen Biographien die sich zum Teil ähneln und zum Teil unterscheiden. Die Hautfarbe oder Ethnie hat damit aber eben nichts zu tun, ein Pole kann die selben Erfahrungen mit Anfeindungen und Ausgrenzung gemacht haben, darf der dann mitreden? Muss ein Deutscher persönliche Diskriminierung nachweisen, um mitreden zu dürfen? Bekommen behinderte Deutsche einen Bonus? Ist doch Schwachsinn.

Jemand der Teil der Gruppe ist kann leichter über die Gruppe reden, als jemand von außerhalb.
Hör doch einfach auf in Gruppen zu denken. Das hilft uns extrem weiter wenn wir dauerhaft miteinander klar kommen wollen. Abdul ist einfach Abdul. Er kann ein dufter Typ sein oder ein Arschloch, aber ob er zur "Gruppe Deutschtürke" gehört, ist völlig irrelevant. Für mich zumindest. Wenn Du da auch mal hinkämst, wäre viel gewonnen.

Tut mir leid, wenn dich das überfordert, aber das ist die Realität für die meisten Menschen.
Die meisten Menschen haben halt zu gewissen Anteilen rassistische (oder nennen wir es: vorurteilsbehaftete) Denk- und Ausdrucksweisen. Davon sollten wir aber so langsam mal weg kommen. Ich persönlich habe jetzt keinerlei Ambitionen irgendwen "Nigger" zu nennen, fände es aber einen Schritt in die richtige Richtung, wenn ich - täte ich es - nicht anders behandelt würde als ein Schwarzer der das tut. Nämlich ohne Ausrasten, Pöbeln und ggf. Gewalt gegen mich. Entweder es ist nicht okay, dann für alle. Oder es ist okay, dann halt auch für alle. Und wenn die Nigger das triggert, dann müssen sie halt an ihrem eigenen Rassismusproblem mal arbeiten (Achtung: Wortspiel...).
 
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Kaya Yanar hat selbst Migrationshintergrund, die Erfindung von "Erkan und Stefan" als Kunstfiguren ist über 25 Jahre her. Du magst Dich erinnern, dass es diese ganze political correctness Hetzjagden damals noch nicht in dem Maße gab. Internet, SocialMedia und Shitstorms spielten damals keine signifikante Rolle. Insofern nicht vergleichbar. Selbst wenn Du *heute* noch einen frischen biodeutschen Comedian findest (k.A. ich kenne die Szene nicht) der wirklich harte Ausländerwitze bringt und das auch noch erfolgreich, müsste man ihn wohl als absolute Ausnahme ansehen. Der Großteil lässt die Finger davon, aus vorauseilendem Gehorsam. Was ich als Symptom dafür ansehe, dass was nicht stimmt.
Tja und hier kommen wir schon nicht mehr zusammen. Ja, Kaya, Erkan & Stefan sind länger her und würden so heutzutage wohl nicht mehr erfolg haben. Aber für mich ist das ein Zeichen dafür, dass wir uns als Gesellschaft in die richtige Richtung bewegen, und nicht dass etwas nicht stimmt. Man muss es auch nicht so biased wie du "political corectness Hetzjagden" nennen; auch wenn es die sicherlich gibt. Die sind aber in der absoluten Minderheit gegenüber "Wir drücken über social media unseren Unmut aus. Viele Menschen scheinen das genauso zu sehen". Dazwischen scheinst du keinen Unterschied zu machen, und das ist heuchlerisch. Die Menschen sind heutzutage weiter als vor 25 Jahren, freuen wir uns doch!
Sie sind sensibler was das Thema angeht. Ich halte es nicht für erstrebenswert, dass es einen erfolgreichen Biodeutschen (oder eine andere Ethnie) Comedian gibt, der mit harten Ausländerwitzen erfolgreich wird. Diese Witze sind zu 99% unlustig, bestärken bestehende Stereotype und können eh nicht "richtig hart" werden, da es dann komplett rassistisch ist. Dann besser in die Richtung von nem Anthony Jeselnik, der unglaublich harte Witze macht, aber quasi nie auf Kosten einer bestimmten Randgruppe. Aus meiner Sicht wünschst du dir eine Zeit zurück, die ich kein Stück besser oder "freier" empfunden habe als heute.

Klar macht das 'nen Unterschied. Stichwort "persönliche Beziehung". Sabel darf das nicht, weil er damit in meine Intimsphäre eindringt, nicht weil er behindert/schwarz/Teilirgendeinergruppe ist. (Achtung: Witz ohne böswillige Absicht).
Oh man, muss ich dir jetzt die Abstraktionsmöglichkeiten jedes Arguments erklären? Es geht darum, dass du die identische Aussage sehr unterschiedlich aufnehmen kannst, ohne dass das etwas mit Bigotterie zu tun haben muss, wie du es behauptet hast. Das trifft auf komisch gemeinte Aussagen genauso zu und funktioniert auch ohne "persönliche Beziehung".

Ein "Deutschtürke" hat aber nicht per se 'ne andere "Beziehung" zu anderen "Deutschtürken", sondern höchstens als Individuum auf Grund indvidueller Erfahrungen oder persönlicher Beziehungen. Die kennt der Empfänger aber in der Regel gar nicht oder sie interessieren ihn schlicht nicht. Und sie können sich auch extrem von den Erfahrungen anderer Deutschtürken unterscheiden, je nach Biographie. Diese Betrachtungsweise von "Der Deutschtürke an sich..." ist halt maximal dämlich. Die sind nicht alle gleich, die können nicht füreinander sprechen oder haben alle die selben Erfahrungen gemacht die Außenstehende nicht haben und ein viel besseres Verständnis füreinander. Es ist fast witzig, Dir das erklären zu müssen, aber das sind individuelle Menschen mit individuellen Biographien die sich zum Teil ähneln und zum Teil unterscheiden. Die Hautfarbe oder Ethnie hat damit aber eben nichts zu tun, ein Pole kann die selben Erfahrungen mit Anfeindungen und Ausgrenzung gemacht haben, darf der dann mitreden? Muss ein Deutscher persönliche Diskriminierung nachweisen, um mitreden zu dürfen? Bekommen behinderte Deutsche einen Bonus? Ist doch Schwachsinn.
Du scheinst echt nicht zu kapieren, worum es geht. Es geht doch nicht darum, dass der "Deutschtürke" plötzlich alle Deutschtürken kennt und daher was sagen darf oder nicht. Es geht darum, dass Witze über Minderheiten im Kern diskriminierend, da pauschalisierend sind. Das trifft auf Kayas Inderwitze genauso zu wie auf Bülents Türkennummer. Und es ist schlicht und ergreifend _besser_ Witze über sich selbst zu machen, als Witze über andere. Das ist zumindest mein Credo, dem darfst du widersprechen und wir werden zu keiner Einigung kommen.
Und was hat das mit Anfeindungen und Erfahrungen zu tun? Wir reden hier ja nicht über Kabarett oder eine ernsthafte Auseinandersetzung. Natürlich darf daran jeder teilnehmen und alle Erfahrungen sind was Wert. Aber, um zu meinem anderen Beispiel zurückzukommen, ist mir grundsätzlich egal ob ein Mann oder eine Frau sagt: "Männer sind ja so und so...."; ich finde beide behindert. Aber der Mann ist mir in dem Falle einfach noch sympathischer, weil er ebenfalls sich selbst betrachtet, und nicht nur einfach pauschalisierende Wertaussagen über andere Menschen trifft.

Hör doch einfach auf in Gruppen zu denken. Das hilft uns extrem weiter wenn wir dauerhaft miteinander klar kommen wollen. Abdul ist einfach Abdul. Er kann ein dufter Typ sein oder ein Arschloch, aber ob er zur "Gruppe Deutschtürke" gehört, ist völlig irrelevant. Für mich zumindest. Wenn Du da auch mal hinkämst, wäre viel gewonnen.
Geilomat Junge! Jetzt bist du auf SJW Niveau angekommen, lalelü ich wünsch mir die Welt so, also ist sie so. Außerdem ist das natürlich auch Blödsinn und trifft nichtmal auf dich zu: Ich mein in einem Post darüber redest du noch von "SJW"s und der "PC Fraktion". Aber klar, das sind keine Gruppen, in die Menschen eingeordnet werden. :rofl2:

Die meisten Menschen haben halt zu gewissen Anteilen rassistische (oder nennen wir es: vorurteilsbehaftete) Denk- und Ausdrucksweisen. Davon sollten wir aber so langsam mal weg kommen. Ich persönlich habe jetzt keinerlei Ambitionen irgendwen "Nigger" zu nennen, fände es aber einen Schritt in die richtige Richtung, wenn ich - täte ich es - nicht anders behandelt würde als ein Schwarzer der das tut. Nämlich ohne Ausrasten, Pöbeln und ggf. Gewalt gegen mich. Entweder es ist nicht okay, dann für alle. Oder es ist okay, dann halt auch für alle. Und wenn die Nigger das triggert, dann müssen sie halt an ihrem eigenen Rassismusproblem mal arbeiten (Achtung: Wortspiel...).
"Entweder es ist nicht okay, dann für alle. Oder es ist okay, dann halt auch für alle." Warum? Weil alle gleich behandelt werden sollten? Das ist doch der springende Punkt. Der Grund, warum das Wort so extrem vorbelastet ist, liegt ja daran, dass es als extrem abwertendes Wort der weißen Sklavenhalter gegenüber schwarzen Sklaven aufgekommen ist. Das Wort hat genau an der Hautfarbengrenze getrennt und du willst jetzt so tun, als hätte es die nie gegeben? Das klingt mir alles sehr nach: "Was, Black lives matter? Nein nein, ALL lives matter!" Du vereinfachst die ganze Zeit extrem und (imo) unzulässig und verfälschst die ganze Problematik.
 
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Und wenn die Nigger das triggert, dann müssen sie halt an ihrem eigenen Rassismusproblem mal arbeiten.

Junge, junge... "Wenn der Neger nicht so genannt werden will ist er vermutlich selbst ein Nazi!". Zu so viel Stumpfsinn fällt selbst mir nichts mehr ein! Gratulation!
 
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es gibt keinen internalized racism?
Kein Gedisse, dass jemand zu weiß ist, wenn er versucht, erfolgreich zu werden?

Für Asiaten z.B. gibts das internalisierte Schimpfwort Banane. Außen gelb, innen weiß. Aber ist ja nicht rassistisch, danke Kain.
 
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schlaefer, wie stehst du eigentlich zum Thema Witze über Minderheiten? Ich vermute, dass man dir deinen Migrationshintergrund ansehen kann und gleichzeitig bist du ja eher liberal eingestellt. Findest du es okay, dass wir uns als Gesellschaft von dieser Art Humor nach und nach eher entfernen oder empfindest du das als unzulässige Meinungsbeschneidung?

Und zu deinem Post: Kann es sein, dass du etwas von kain getriggert bist? Er hat doch nirgendwo geschrieben, dass es keinen internalized racism gibt. Er ist nur darauf eingegangen, dass szygys Vergleich unglaublich hinkend ist. Ich hab meine Meinung im Post davor ja schon dargelegt. "Gleiches Recht für alle!" muss man imo an der Stelle einfach differenzierter betrachten.
 
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es gibt keinen internalized racism?
Kein Gedisse, dass jemand zu weiß ist, wenn er versucht, erfolgreich zu werden?
natürlich gibt es das. es gibt jede nur erdenkliche form von rassismus. was soll eigentlich immer das ziel dieser strohmanngeschichten sein? erschließt sich mir irgendwie nicht. ansonsten find ich einblicke in dein persönliches umfeld oder deine kulturerfahrungen durchaus spannend. südostasien bzw. vietnam, wenn ich mich recht entsinne?

zum thema: ich finde, dass ticor das meiste auf wunderbare art und weise zum ausdruck gebracht hat. würde mich da weitestgehend anschließen. dennoch habe ich da immer so ein leichtes zwicken im hinterkopf. vielleicht ein bisschen zu viel pathos für unsere diskussion hier, die sich u.a. um "erkan und stefan" oder vergleichbares dreht, aber die grenze zwischen meinungsfreiheit z.b. in humoristischer oder satirischer form und quasitotalitärer meinungsvorgabe muss immer wieder aufs neue ausdiskutiert werden. mag ja vermutlich kaum jemand bestreiten, dass die ränder des heute sagbaren mit denen von vor 20 oder mehr jahren nicht mehr ganz übereinstimmen.
ein wenig gehe ich mit syzygy mit bzw. mit seiner implizit angedeuteten befürchtung, dass eine zu strikte eingrenzung von sprache, humor, satire etc. im zweifelsfall den gruppierungen in die hände spielt, die am lautesten schreien oder mit den meisten konsequenzen drohen und diese gruppen stammen im regelfall aus totalitären und regressiven strömungen. und ich bin mir natürlich darüber im klaren, dass eine "zu strikte eingrenzung" der knackpunkt dieser diskussion bzw. die entscheidende definitionssache ist.
 

Benrath

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Ich glaub szygys hat nichts dagegen, dass wir uns als Gesellschaft angeblich von Witzen über Minderheiten entfernen.
Er sieht aber im Bereich von SJW und anderer Gruppen Tendenzen ins Gegenextrem zu gehen, wenn die Gruppenzugehörigkeit zu stark das Individuum definiert.

Da hat er imho schon einen Punkt.
 
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ich finde es wie es aktuell durchgeführt wird durch dieses intersektionelle Denken richtig scheiße. Das führt nur zur mehr Gruppendenken und Rassismus.
Und dann dieses "Privileg"-Denken ist das dümste von allen, das ist nur eine Freikarte für jede (Pseudo-)Minorität, ihren Rassismus und Hass frei ausleben zu können. Wie vieles mit guten Intentionen wird es leider zu stark ausgenutzt.

Lustig machen sollte man sich über fast alles dürfen, und wie bereits von anderen geschrieben wenn keine böswillige Intention dahinter steckt. Die "Linie", die nicht überschritten darf, fand ich vor dem aktuellen PC Schmarrn sehr gut, aktuell ist jeder stellvertretend für irgendeine Minorität direkt "offended".

Und der Kain hat seinen lustig dumen Beitrag editiert.

Und Minderheiten sind das rassistische in Deutschland. Lauf mal durch jeden x-beliebigen Produktionsbetrieb mit höheren Migrationsanteil, was fürn Müll die sich gegenseitig ins Gesicht werfen, und einiges davon kann man nicht anders als böswillig bezeichnen.

Ansonsten durch dieses intersektionelle Denken und "Privileg"-Müll ignoriert man internalisierte Probleme, habe ich oft in anderen Threads auch schon erwähnt, dass bestimmte Migrationsgruppen größere Bildungsverlierer sind als andere und man nicht alles nur auf äußere Diskriminierung schließen kann.

https://www.faz.net/aktuell/gesells...ischer-jungen-oft-falsch-laeuft-16440345.html
z.B.
leider ist aufgrund falscher politischer (Über-)Korrektheit das anzusprechen verpöhnt.

natürlich gibt es das. es gibt jede nur erdenkliche form von rassismus. was soll eigentlich immer das ziel dieser strohmanngeschichten sein? erschließt sich mir irgendwie nicht. ansonsten find ich einblicke in dein persönliches umfeld oder deine kulturerfahrungen durchaus spannend. südostasien bzw. vietnam, wenn ich mich recht entsinne?
ja Vietnam. Meine Kritik ist, wenn Leute stellvertretend für irgendwelche Minoritäten sich echauffieren, und zwar über alles. Eine Opferstilisierung aus jeder Minderheit machen, die es nicht nötig hätten. Als ob wir hierzulande noch in einer Ära von Segregation und Kolonialismus leben würden.

zum thema: ich finde, dass ticor das meiste auf wunderbare art und weise zum ausdruck gebracht hat. würde mich da weitestgehend anschließen. dennoch habe ich da immer so ein leichtes zwicken im hinterkopf. vielleicht ein bisschen zu viel pathos für unsere diskussion hier, die sich u.a. um "erkan und stefan" oder vergleichbares dreht, aber die grenze zwischen meinungsfreiheit z.b. in humoristischer oder satirischer form und quasitotalitärer meinungsvorgabe muss immer wieder aufs neue ausdiskutiert werden. mag ja vermutlich kaum jemand bestreiten, dass die ränder des heute sagbaren mit denen von vor 20 oder mehr jahren nicht mehr ganz übereinstimmen.
ein wenig gehe ich mit syzygy mit bzw. mit seiner implizit angedeuteten befürchtung, dass eine zu strikte eingrenzung von sprache, humor, satire etc. im zweifelsfall den gruppierungen in die hände spielt, die am lautesten schreien oder mit den meisten konsequenzen drohen und diese gruppen stammen im regelfall aus totalitären und regressiven strömungen. und ich bin mir natürlich darüber im klaren, dass eine "zu strikte eingrenzung" der knackpunkt dieser diskussion bzw. die entscheidende definitionssache ist.

hast das gut geschrieben. Mich nervt hier das autoritäre Gehabe von gustavo, der sich als einzig akzeptable Meinung aufspielt.

€2: Humor ist auch eine sehr gute Waffe gegen Extremismus und Idioten. Über die Dumheit der Nazis oder AfD lustig machen ist sozial akzeptiert, aber über andere Idiotengruppen ist es plötzlich nicht mehr korrekt.
Und die Gefahr ist dann, dass wenn man sich überall diese Maßstäbe anlegt, die Nazis Bigotterie schreien können und die selben "Waffen" anwenden können.

Müsste mal kurz suchen, aber Trump/die Reps müssten die gleichen Anti-Diskrimierungsgesetze, die einst von den linken Gruppen gefordert worden waren, gegen sie eingesetzt haben etc.
 
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Ich glaub szygys hat nichts dagegen, dass wir uns als Gesellschaft angeblich von Witzen über Minderheiten entfernen.
Er sieht aber im Bereich von SJW und anderer Gruppen Tendenzen ins Gegenextrem zu gehen, wenn die Gruppenzugehörigkeit zu stark das Individuum definiert.

Da hat er imho schon einen Punkt.

Welches Extrem soll das sein? Besonders extrem keine Minderheitenwitze machen? Quasi noch weniger als nichts?

Oder "weil man das wegen den SWJs nicht mehr sagen darf"? Inb4: doch, kann man. Tut man. Strohmann.
 
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Ich finde Szygys' Aussagen etwas konfus, aber ich meine ebenfalls einen wahren Kern herauszuhören. Der da lautet: Ziel sollte es sein, unnötige Kategorien/Schubladen etc. abzuschaffen, und nicht die Alten durch Neue zu ersetzen. Ob man das Fass jetzt ausgerechnet bei Witzen aufmachen sollte, ist eine andere Frage. Ich persönlich kann ganz gut mit dem Status quo leben (potentiell offensive Witze nur wenn man die Betroffenen persönlich gut genug kennt).

Bzgl. "Check your privilege": Es stimmt halt schon, dass Menschen je nach ihrer Vergangenheit nicht in jedem Thema ohne Vorbildung mitreden können. Was mich an dieser Totschlagargumentation aufregt ist eher, von welchen Menschen und auf welch naive Art und Weise sie verwendet wird. Der durchschnittliche weiße "Biodeutsche" mag privilegiert gegenüber dem durchschnittlichen Deutschtürken sein. Allerdings glaube ich, dass es einen großen Overlap der beiden gruppenspezifischen "Privilege"-Verteilungskurven gibt. Soll heißen: Es gibt ne Menge Türken aus gutem Hause, die insgesamt privilegierter als etwa Arbeiter/Hartz4-kind Biodeutsche sind*, aber trotzdem mit dieser Müllargumentation kommen (ähnliches gilt für Mann vs. Frau). Sich auf seiner angeblichen oder echten Unterprivilegierung auszuruhen ist nicht nur intellektuell für das Individuum wenig förderlich, es verfestigt auch ein Gruppendenken, welches ich für den Abbau von Vorurteilen und Ressentiments hinderlich finde.



*Komischerweise werden einfach unterscheidbaren äußeren Merkmalen (Hautfarbe, Geschlecht, manchmal noch Herkunft) stets in den Vordergrund gerückt. Ich würde ja sagen, dass Privilegien viel stärker vom Elternhaus/dem sozioökonomischen Hintergrund abhängen.
 
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Gustavo

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Pauschal Deutschtürken zu unterstellen, es nicht böswillig zu meinen [Vertrauensvorschuss], aber 'nem Biodeutschen diesen Vertrauensvorschuss nicht zu geben ist schlicht die selbe Form von Rassismus [bis zum Beweis des Gegenteils], wie meinem Nachbarn Fred zu unterstellen er sei einfach ein netter Mensch wenn er meine Frau anlächelt, während mein Nachbar Abdul sie bei der selben Geste sicherlich vergewaltigen möchte. Du machst den Unterschied an der Ethnie fest. Das ist falsch. Das ist rassistisch. Auch dann, wenn ich Dir glaube dass Du das gar nicht in böser Intention gemacht hast. Es bleibt eine Ungleichbehandlung.

Es ist eine Ungleichbehandlung, weil es eben KEIN vergleichbarer Sachverhalt ist, ob ein Deutschtürke Witze über Deutschtürken macht oder ein Deutscher. Du drehst die Geschichte völlig unzulässig um: Ich sage nicht, dass jeder Deutsche, der Witze über (Deutsch-)Türken macht, ein Rassist ist. Aber ich gehe erst mal davon aus, dass ein Deutschtürke, der Witze über Deutschtürken macht, eben KEIN Rassist ist. Mit Ausnahme einiger psychologisch auffälliger Ausnahmen ist es ja wohl das normalste der Welt, zu glauben, dass niemand equal opportunity Rassist ist, sondern sich die negativen Vorurteile immer gegen andere Gruppen richten und nicht gegen die eigene.
Das ist aber genau, worauf ich hinaus wollte: Die eine Fraktion muss ein Beispiel von aktiver (intentionaler!) Diskriminierung sehen um Rassismus zu erkennen, die andere Seite sieht ungleiche Behandlung zwischen Gruppen und sieht das schon als Zeichen von Diskriminierung (was die Ökonomen statistical discrimination nennen). Beides sind vernünftige Standpunkte, aber du tust so als wäre nur deiner der vernünftige. Das funktioniert aber nur, weil du eben so tust, als wären ungleiche Sachverhalte gleich zu bewerten. Niemand sagt etwas gegen "gegenseitig übereinander lachen", aber du musst halt schon unterscheiden weshalb: Wenn du tatsächlich irgendwelche Beobachtungen über deinen polnischen Arbeitskollegen hast, dann wird das niemand stören. Wenn der Witz aber daraus besteht, dass Polen Autos klauen, kann es halt sein dass es stört.




lWenn wir bei Privileg sind, du bist doch aus einem Akademikerumfeld und lebst in den Staaten, in wie weit könntest du deine Nahempirie überhaupt auf unterschiedliche Lebenssituationen in Deutschland übertragen?

€: oder anderes reelles Beispiel, mein Vater als einer der boat people von anno dazumal, dürfte er Witze über ertrinkende Flüchtlinge im Mittelmeer machen? Wenn du jetzt seine Intention nicht wüsstest, er ist ein drecks Rassist, der diese "jungen, alleinstehenden Wirtschaftsflüchtlinge" (ach diese Ironie,) hasst, von seinem Hintergrund alleine könnte man keine böswillige Intention vermuten.

Na ja, ich habe lange genug in Deutschland gelebt und bin jeden Sommer da, ist jetzt nicht so als wüsste ich nicht was in meinem Heimatland passiert. Und wie unten gesagt: Du weißt überhaupt nicht was meine Meinung ist. Wie kommst du darauf dass ich denke, Minderheiten sind in irgendeiner Weise besser als die Mehrheitsgesellschaft?



hast das gut geschrieben. Mich nervt hier das autoritäre Gehabe von gustavo, der sich als einzig akzeptable Meinung aufspielt.

Dafuq? Du weißt doch überhaupt nicht, was meine Meinung dazu ist. Ich habe erst mal nur gesagt, dass Szygys Darstellung des Gegenstandpunkts eine Karikatur ist; das heißt ja wohl nicht, dass ich deshalb zwingend mit dem Gegenstandpunkt übereinstimme. For the record: Ich finde auch, dass die "SJW" es teilweise übertreiben, weil überhaupt keine Abwägung mehr stattfindet. Insbesondere in Deutschland fällt es mir auf, weil dort ein Haufen Gedankengut quasi 1:1 aus den USA übernommen wurde, der aber auf Deutschland kaum passt. Weder von der einen Seite (in den USA gibt es eine Art von strukturellem Rassismus, den ich mir so in Deutschland nicht vorstellen kann), noch auf der anderen (in Deutschland ist der Meinungskorridor deutlich enger). Aber gerade bei so flachen Themen wie "Witze über Minderheiten" muss man halt auch nicht das ganz große Fass von wegen Meinungsfreiheit aufmachen. Mir wird ein wenig zu oft vergessen, dass das, was viele hier als PC-Police beschreien im Grunde genommen nur Geheule darüber ist, dass die Grenzen der Meinungsfreiheit nicht dort verlaufen, wo man sie selbst gerne hätte. Gerade bei sowas wie "Witze über Minderheiten" ist vieles davon, was angeblich "PC" ist, in Wahrheit einfach nur Anstand. Tut natürlich weh, wenn der von einem selbst eingefordert wird, aber manchmal dreht sich der Wind eben.
 
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Es ist eine Ungleichbehandlung, weil es eben KEIN vergleichbarer Sachverhalt ist, ob ein Deutschtürke Witze über Deutschtürken macht oder ein Deutscher. Du drehst die Geschichte völlig unzulässig um: Ich sage nicht, dass jeder Deutsche, der Witze über (Deutsch-)Türken macht, ein Rassist ist. Aber ich gehe erst mal davon aus, dass ein Deutschtürke, der Witze über Deutschtürken macht, eben KEIN Rassist ist. Mit Ausnahme einiger psychologisch auffälliger Ausnahmen ist es ja wohl das normalste der Welt, zu glauben, dass niemand equal opportunity Rassist ist, sondern sich die negativen Vorurteile immer gegen andere Gruppen richten und nicht gegen die eigene.
Das ist aber genau, worauf ich hinaus wollte: Die eine Fraktion muss ein Beispiel von aktiver (intentionaler!) Diskriminierung sehen um Rassismus zu erkennen, die andere Seite sieht ungleiche Behandlung zwischen Gruppen und sieht das schon als Zeichen von Diskriminierung (was die Ökonomen statistical discrimination nennen). Beides sind vernünftige Standpunkte, aber du tust so als wäre nur deiner der vernünftige. Das funktioniert aber nur, weil du eben so tust, als wären ungleiche Sachverhalte gleich zu bewerten. Niemand sagt etwas gegen "gegenseitig übereinander lachen", aber du musst halt schon unterscheiden weshalb: Wenn du tatsächlich irgendwelche Beobachtungen über deinen polnischen Arbeitskollegen hast, dann wird das niemand stören. Wenn der Witz aber daraus besteht, dass Polen Autos klauen, kann es halt sein dass es stört.


Na ja, ich habe lange genug in Deutschland gelebt und bin jeden Sommer da, ist jetzt nicht so als wüsste ich nicht was in meinem Heimatland passiert. Und wie unten gesagt: Du weißt überhaupt nicht was meine Meinung ist. Wie kommst du darauf dass ich denke, Minderheiten sind in irgendeiner Weise besser als die Mehrheitsgesellschaft?
das klingt wie "ich habe einen Freund mit Migrationshintergrund, ich weiß, wie er sich fühlt" und "ich hab da Urlaub gemacht, nach der Ghettosafari weiß ich, wie die Leute sich da fühlen". Du sagst nicht unbedingt, dass Minderheiten besser sind, sondern stellst Minderheiten als Opfer da, die gesondert behandelt werden müssten. Aber dann unterstellst du einem Komiker mit türkischem Migrationshintergrund, dass aufgrund seines Migrationshintergrund er keine böswillige Absicht hätte, wenn er Witze über eine bestimmte Gruppe macht.

Dafuq? Du weißt doch überhaupt nicht, was meine Meinung dazu ist. Ich habe erst mal nur gesagt, dass Szygys Darstellung des Gegenstandpunkts eine Karikatur ist; das heißt ja wohl nicht, dass ich deshalb zwingend mit dem Gegenstandpunkt übereinstimme. For the record: Ich finde auch, dass die "SJW" es teilweise übertreiben, weil überhaupt keine Abwägung mehr stattfindet. Insbesondere in Deutschland fällt es mir auf, weil dort ein Haufen Gedankengut quasi 1:1 aus den USA übernommen wurde, der aber auf Deutschland kaum passt. Weder von der einen Seite (in den USA gibt es eine Art von strukturellem Rassismus, den ich mir so in Deutschland nicht vorstellen kann), noch auf der anderen (in Deutschland ist der Meinungskorridor deutlich enger). Aber gerade bei so flachen Themen wie "Witze über Minderheiten" muss man halt auch nicht das ganz große Fass von wegen Meinungsfreiheit aufmachen. Mir wird ein wenig zu oft vergessen, dass das, was viele hier als PC-Police beschreien im Grunde genommen nur Geheule darüber ist, dass die Grenzen der Meinungsfreiheit nicht dort verlaufen, wo man sie selbst gerne hätte. Gerade bei sowas wie "Witze über Minderheiten" ist vieles davon, was angeblich "PC" ist, in Wahrheit einfach nur Anstand. Tut natürlich weh, wenn der von einem selbst eingefordert wird, aber manchmal dreht sich der Wind eben.
Und du gehst null darauf ein, dass diese Anstandslinie auch einem gesellschaftlichem Wandel unterliegt. Und die letzten Jahre ist sie wieder deutlich strenger geworden. Nur dass dieses mal nicht die Kirche die Sittenpolizei spielt.

Wenn es hier keinen strukturellen Rassismus gibt, wo ist dann das Problem, harmlose, gutgemeinte, inkludierende Witze zu machen? Oder warum bräuchten Minderheiten einen Sonderstatus und absolute Nulllinie? Witze/Humor stellvertretend für jede mögliche Diskussion.
https://www.faz.net/aktuell/karrier...meinungsklima-an-universitaeten-16628855.html
stellvertrender Link, aber ist ja hierzulande nur Einbildung. Gustavo der Experte über alles weiß bescheid. Wie dass jeder Mediziner im Labor arbeitet (weil jeder Virologe und forschend tätig ist und so wie Drosten).
 
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Gustavo

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das klingt wie "ich habe einen Freund mit Migrationshintergrund, ich weiß, wie er sich fühlt" und "ich hab da Urlaub gemacht, nach der Ghettosafari weiß ich, wie die Leute sich da fühlen". Du sagst nicht unbedingt, dass Minderheiten besser sind, sondern stellst Minderheiten als Opfer da, die gesondert behandelt werden müssten. Aber dann unterstellst du einem Komiker mit türkischem Migrationshintergrund, dass aufgrund seines Migrationshintergrund er keine böswillige Absicht hätte, wenn er Witze über eine bestimmte Gruppe macht.


Ich bin in Deutschland geboren, meine Eltern sind beide (Bio-)Deutsche, ich bin in Deutschland aufgewachsen, habe in Deutschland Abitur gemacht, habe in Deutschland sechs Jahre lang studiert und habe nur die deutsche Staatsbürgerschaft. Ich habe in fünf deutschen Städten gewohnt, habe eine deutsche Tageszeitung (FAZ) im Abo und stehe am Wochenende um 8 Uhr morgens auf, um über VPN deutschen Drittligafußball zu schauen. Dein "klingt wie X" kannst du dir in den Arsch schieben.

Und ja, ich unterstelle einem deutschen Komiker mit türkischem Migrationshintergrund, dass er keine böswillige Absicht hat, wenn er Witze über eine Gruppe macht, der er selbst angehört. Damit lehne ich mich wohl eher nicht sehr weit aus dem Fenster.


Und du gehst null darauf ein, dass diese Anstandslinie auch einem gesellschaftlichem Wandel unterliegt. Und die letzten Jahre ist sie wieder deutlich strenger geworden. Nur dass dieses mal nicht die Kirche die Sittenpolizei spielt.

Wenn es hier keinen strukturellen Rassismus gibt, wo ist dann das Problem, harmlose, gutgemeinte, inkludierende Witze zu machen? Oder warum bräuchten Minderheiten einen Sonderstatus und absolute Nulllinie? Witze/Humor stellvertretend für jede mögliche Diskussion.
https://www.faz.net/aktuell/karrier...meinungsklima-an-universitaeten-16628855.html
stellvertrender Link, aber ist ja hierzulande nur Einbildung. Gustavo der Experte über alles weiß bescheid. Wie dass jeder Mediziner im Labor arbeitet (weil jeder Virologe und forschend tätig ist und so wie Drosten).


Wo liest du diesen ganzen Kram raus? Wer hat ein Problem mit "gutgemeinten, inkludierenden" Witzen? Wer das hinbekommt, bekommt keine Probleme. Gemeinhin gibt es aber weder besonders viele professionelle Comedians die das könnten, noch versuchen es besonders viele, einfach weil es schwierig ist, über eine Gruppe solche Witze zu machen, mit der man selbst nicht viel Erfahrung hat. Was für Witze glaubst du denn würde der durchschnittliche Deutsche so über Asiaten machen, wenn sie "gutgemeint und inkludierend" sein sollen?



Und meine Güte, ich meinte ein kontrolliertes Experiment, bei dem der Forscher das Treatment manipulieren kann, wie er möchte, wie es unter Laborbedingungen üblich ist, als Gegensatz zu den Sozialwissenschaften, wo man fast immer mit observational data arbeitet. Glaubst du ernsthaft, ich wollte in einem Post über Ökonometrie sagen, dass ich glaube der gemeine Mediziner mixt hauptsächlich die Inhalte von Reagenzgläsern ineinander oder was?
 
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Und ja, ich unterstelle einem deutschen Komiker mit türkischem Migrationshintergrund, dass er keine böswillige Absicht hat, wenn er Witze über eine Gruppe macht, der er selbst angehört. Damit lehne ich mich wohl eher nicht sehr weit aus dem Fenster.

Das ist sicherlich sehr wahrscheinlich, aber nicht garantiert. Ich bin da mittlerweile kompromisslos. Auch ich spare mir "Türke, Türke!" Witze. Sehe darin keinen Mehrwert. Früher fand ich Somuncu super, heute allerdings finde ich ihn völlig deplatziert. Wozu? Er ist doch nur ein weiteres Feigenblatt, um in alle Richtungen uneingeschränkt ätzen zu dürfen.

Meine persönliche Meinung: wer Credits mit Minderheitenwitzen zu generieren sucht ist ein wirklich armseliges Würstchen und vermutlich auch (nicht nur) von niedrigem sozialem Status.
 
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Gustavo

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Das ist sicherlich sehr wahrscheinlich, aber nicht garantiert. Ich bin da mittlerweile kompromisslos. Auch ich spare mir "Türke, Türke!" Witze. Sehe darin keinen Mehrwert. Früher fand ich Somuncu super, heute allerdings finde ich ihn völlig deplatziert. Wozu? Er ist doch nur ein weiteres Feigenblatt, um in alle Richtungen uneingeschränkt ätzen zu dürfen.

Meine persönliche Meinung: wer Credits mit Minderheitenwitzen zu generieren sucht ist ein wirklich armseliges Würstchen und vermutlich auch (nicht nur) von niedrigem sozialem Status.


Das Problem in Deutschland ist halt, dass die Comedy-Szene sowieso nicht besonders groß ist. Hier in den USA kannst du halt auch nach Iowa und findest immer noch irgendwo einen Comedy Club, in Deutschland gibt es das nicht. Dementsprechend breit muss der Appeal sein, damit man mit Comedy überhaupt bekannt werden kann. Das ist imho auch der Grund, warum es so wenig gute Ethno-Comedy gibt: Die Zielgruppe ist halt einfach viel zu klein, als dass man davon leben könnte. Wenn man überhaupt keinen eigenen Bezug zum Material hat, ist Comedy nur selten lustig. Du könntest die tollste Comedy über Portugiesen machen, aber kein Schwein in Deutschland kann sich darunter etwas vorstellen, also würde kaum einer hingehen und alleine mit Portugiesen füllst du halt keinen Club. Deshalb bin ich auch eher skeptisch, was deutsche Ethno-Comedy angeht: Für die Art Comedy, die schlaef3r beschreibt, gibt es einfach keine Nachfrage und die Ethno-Comedy, für die es Nachfrage gibt (gab?), ist halt recht platt. Der Einzige, der es imho gut hinbekommen hat (weiß nicht, wie die Szene heute so aussieht), war Django Asül, aber da wurde die Comedy halt auch nicht mit Witzen über "Turken" generiert, sondern darüber wie er in Deutschland (von Deutschen) wahrgenommen wird.
 
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schlaefer, kannst du mal ein paar Beispiele für gutgemeinte, inkludierende Witze über Minderheiten geben? Wenn man es so formuliert, dann kann ich das ganze umdrehen: Es gibt auch überhaupt keine Tabus in Deutschland, Witze über Minderheiten zu machen. Solange sie eben witzig, gutgemeint und inkludierend sind. Davon gibt es eben nur recht wenig, das ist alles.
Sehe das so wie kain: Ich persönlich kenne keine guten Witze über Polen, Türken, Asiaten oder sonstige Minderheiten und mache auch keine Polenwitze. Das sind quasi immer low hanging fruits. Gute Comedy bezieht sich imo auf eigene Erfahrungen oder gesellschaftliche Zusammenhänge.
 
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Wenn du tatsächlich irgendwelche Beobachtungen über deinen polnischen Arbeitskollegen hast, dann wird das niemand stören. Wenn der Witz aber daraus besteht, dass Polen Autos klauen, kann es halt sein dass es stört.

Interessant. Ich persönlich finde Witze über "meine Gruppe" deutlich weniger beleidigend als über mich selbst oder mein Verhalten.

Comedy, die nicht über irgendwen gemacht wird, ist doch meist Slapstick oder Blödelei. Findet ihr eigentlich Witze über die Mehrheit in Ordnung oder ist das auch unnötige Beleidigung?
 
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Findet ihr eigentlich Witze über die Mehrheit in Ordnung oder ist das auch unnötige Beleidigung?

Nein, das ist der gleiche Mist nur in anderer Farbe! In vielen Fällen steckt dahinter das Prinzip der "Identifikation durch Abgrenzung". Lehne ich ab. De facto partizipieren wir nämlich alle im gleichen System, Gesellschaft und "Spiel". Besser ist es seinen Gegenüber für Dinge, die er/sie/es/Hubschrauber kann, zu loben anstatt sich durch meist nicht einmal witzigen Unsinnn über ihn/er/sie/es/Hubschrauber zu erheben.
 
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Interessant. Ich persönlich finde Witze über "meine Gruppe" deutlich weniger beleidigend als über mich selbst oder mein Verhalten.

Comedy, die nicht über irgendwen gemacht wird, ist doch meist Slapstick oder Blödelei. Findet ihr eigentlich Witze über die Mehrheit in Ordnung oder ist das auch unnötige Beleidigung?
Naja aber das ist doch im Freundeskreis der Normalfall, dass nämlich eine Person was lustiges/dummes macht oder sagt und daraus ein Witz wird. Hängt natürlich auch hier immer vom Kontext und Inhalt ab, ob das jetzt beleidigend ist oder nicht. Aber zumindest bei uns ist das der Regelfall. Bei Gruppen hat es meistens mit der Zuschreibung von bestimmten Eigenschaften zu tun und ist damit dann fast immer scheiße, würde daher Kain zustimmen.
Hängt halt letztlich davon ab, ob es lustig ist. Für mich ist Comedy a la Louis CK, oder vom alten grandiosen George Carlin, die Königsdiziplin. Louis CK in dem Sinne, dass er Comedy über sich, und in diesem Zusammenhang über unsere Gesellschaft macht und Carlin, weil er Kabarett und Comedy so unglaublich gut verwoben kriegt (bzw. gekriegt hat).
 
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Ich bin in Deutschland geboren, meine Eltern sind beide (Bio-)Deutsche, ich bin in Deutschland aufgewachsen, habe in Deutschland Abitur gemacht, habe in Deutschland sechs Jahre lang studiert und habe nur die deutsche Staatsbürgerschaft. Ich habe in fünf deutschen Städten gewohnt, habe eine deutsche Tageszeitung (FAZ) im Abo und stehe am Wochenende um 8 Uhr morgens auf, um über VPN deutschen Drittligafußball zu schauen. Dein "klingt wie X" kannst du dir in den Arsch schieben.

Und ja, ich unterstelle einem deutschen Komiker mit türkischem Migrationshintergrund, dass er keine böswillige Absicht hat, wenn er Witze über eine Gruppe macht, der er selbst angehört. Damit lehne ich mich wohl eher nicht sehr weit aus dem Fenster.





Wo liest du diesen ganzen Kram raus? Wer hat ein Problem mit "gutgemeinten, inkludierenden" Witzen? Wer das hinbekommt, bekommt keine Probleme. Gemeinhin gibt es aber weder besonders viele professionelle Comedians die das könnten, noch versuchen es besonders viele, einfach weil es schwierig ist, über eine Gruppe solche Witze zu machen, mit der man selbst nicht viel Erfahrung hat. Was für Witze glaubst du denn würde der durchschnittliche Deutsche so über Asiaten machen, wenn sie "gutgemeint und inkludierend" sein sollen?



Und meine Güte, ich meinte ein kontrolliertes Experiment, bei dem der Forscher das Treatment manipulieren kann, wie er möchte, wie es unter Laborbedingungen üblich ist, als Gegensatz zu den Sozialwissenschaften, wo man fast immer mit observational data arbeitet. Glaubst du ernsthaft, ich wollte in einem Post über Ökonometrie sagen, dass ich glaube der gemeine Mediziner mixt hauptsächlich die Inhalte von Reagenzgläsern ineinander oder was?

so viel "whitesplaining" von einem "(Bio-)Deutschen" über die Lebenserfahrungen von Menschen mit Migrationshintergrund. Der "Vollblut"-Deutsche Gustavo weiß, wie Minderheiten sich in Deutschland fühlen, wenn Witze über sie gemacht werden. Und so Gruppendenken. Aber wenn jemand auf einmal Migrationshintergrund hat, der kann auf ein mal nicht mehr seine "Gruppe" hassen. Und so.
Siehst du, zu was dieses Gruppendenken, dass Minderheiten anders behandelt werden müssen, zu mehr Rassismus führt?


schlaefer, kannst du mal ein paar Beispiele für gutgemeinte, inkludierende Witze über Minderheiten geben? Wenn man es so formuliert, dann kann ich das ganze umdrehen: Es gibt auch überhaupt keine Tabus in Deutschland, Witze über Minderheiten zu machen. Solange sie eben witzig, gutgemeint und inkludierend sind. Davon gibt es eben nur recht wenig, das ist alles.
Sehe das so wie kain: Ich persönlich kenne keine guten Witze über Polen, Türken, Asiaten oder sonstige Minderheiten und mache auch keine Polenwitze. Das sind quasi immer low hanging fruits. Gute Comedy bezieht sich imo auf eigene Erfahrungen oder gesellschaftliche Zusammenhänge.
Inkludierend, dass man Minderheiten nicht als andere Gruppen sieht, dass sie keinen Sonderstatus brauchen, dass sie Mitmenschen und genauso Teil der Gesellschaft sind wie "(Bio-)Deutsche", und dann sollte man über sie und mit ihnen genauso lachen können wie über alle anderen. Migrationshintergrund bedeutet nicht mental langsam oder sonstwas, dass sie Hilfe bräuchten bzw. systematischer Diskriminierung wehrlos ausgesetzt sind. Selbst der allwissende Gustavo bestätigt, dass es hierzulande keinen solchen strukturellen Rassismus gäbe wie in den Staaten.

Ansonsten wo du von eigenen Erfahrungen und gesellschaftlichen Zusammenhängen schreibst, wenn ich jetzt von Idioten mit Migrationshintergrund rassistisch beleidigt worden bin, und das ist deutlich öfter passiert als von "(Bio-)Deutschen", dürfte ich dann erst über sie Witze machen?

Und ja, ich finde, man sollte möglichst wenig Tabus haben. Wie würdest du den Humor von den guten Simpsons-Staffeln oder South Park z.B. bewerten? Z.B. die klassische Folge, als Apu sich aufgrund möglicher Deportation mit Einbürgerung und seiner nationalen Identität auseinandersetzt. Wären die ganzen Klischees und Inderwitze da fehl am Platz?
Oder Chappelle, oder wo hier erwähnt worden ist Kaya Yanar. Sormucu habe ich bisher selber nichts gewesen.

Aber ich respektiere deine (und kains) strikte Haltung dazu, bin nur gegensätzlicher Meinung.
 
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Naja aber das ist doch im Freundeskreis der Normalfall, dass nämlich eine Person was lustiges/dummes macht oder sagt und daraus ein Witz wird. Hängt natürlich auch hier immer vom Kontext und Inhalt ab, ob das jetzt beleidigend ist oder nicht. Aber zumindest bei uns ist das der Regelfall. Bei Gruppen hat es meistens mit der Zuschreibung von bestimmten Eigenschaften zu tun und ist damit dann fast immer scheiße, würde daher Kain zustimmen.
Hängt halt letztlich davon ab, ob es lustig ist. Für mich ist Comedy a la Louis CK, oder vom alten grandiosen George Carlin, die Königsdiziplin. Louis CK in dem Sinne, dass er Comedy über sich, und in diesem Zusammenhang über unsere Gesellschaft macht und Carlin, weil er Kabarett und Comedy so unglaublich gut verwoben kriegt (bzw. gekriegt hat).

In unserem Freundeskreis wird sich schon viel beleidigt, aber auf einer abstrakteren oder absurderen Ebene. Im privaten ist das aber ohnehin nochmal was anderes.

Aber wenn ticor auf der Bühne steht und sagt: "deutsche haben keinen Humor" kann ich da eher drüber lachen als über "Stirling hat keinen Humor". Denn ich weiß doch selbst: nur weil deutsche keinen Humor haben, heißt das nicht, dass das auch auf mich zutrifft. Gruppe != Individuum und so.
 
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In unserem Freundeskreis wird sich schon viel beleidigt

Haste halt Kackfreunde.

Aber wenn ticor auf der Bühne steht und sagt: "deutsche haben keinen Humor" kann ich da eher drüber lachen als über "Stirling hat keinen Humor". Denn ich weiß doch selbst: nur weil deutsche keinen Humor haben, heißt das nicht, dass das auch auf mich zutrifft. Gruppe != Individuum und so.

Ich weiß nicht, ob "Deutsche haben keinen Humor" vergleichbar ist mit "Nigger, Nigger!". Glaube keiner hätte ein Problem damit, wenn jemand witzelte "Ach, Südafrikaner haben keinen Humor!" Worüber wir hier reden ist aber ein gänzlich anderes Kaliber, und das weißt Du auch...

Und ja, ich finde, man sollte möglichst wenig Tabus haben.

Bist Du Dir da ganz sicher? Sollte z.B. einer wie ich wirklich seine Tabus ablegen? Soll ich Dich entsprechend hart anpacken? Bist Du Dir absolut sicher, dass Du es verträgst, wenn ich ungefiltert über Dich herfalle? Ich habe da starke Zweifel... Versteh mich bitte nicht falsch: ich würde es bestimmt auch nicht sehr gut vertragen - vermutlich niemand hier!

Nur so zum Spaß: erteile mir die ausdrückliche Erlaubnis und wir schauen mal wo uns das hinführt.
 
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