Wie könnte der Staat sparen?

Mitglied seit
17.05.2006
Beiträge
11.492
Reaktionen
0
wenn eine vermögenssteuer verfassungstechnisch kritisch is, muss man die verfassung halt ändern.
aber solange das geld im land und damit im zugriffsbereich des staates liegt, sehe ich eh keine probleme in der staatsverschuldung. man macht halt solange weiter bis es wirklich nicht mehr geht und startet dann eine enteignungswelle.
problem solved.
wenn es also wirklich kritisch wird machen wir einfach den usa trick:
maximale steuerbelastung auf ~80+% (hi claw!) und bisschen inflation um die vermögen zu schrumpfen.
 

Perseus

Guest
ich bin auf dem gebiet absoluter laie aber kann es sein, dass, egal wie gut unsere steuer-spar-ideen auch sind, wir die anfallenden zinsen eh nicht mehr einholen können?
Ist ein finanzieller umschwung dieses ausmaßes überhaupt annähernd realitisch?
Tl;tr: sind wir nicht eh am sack :P?
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.987
Reaktionen
521
@Entelechy ... du hast vergessen zu erwähnen die Kinderheime abzuschaffen ... denn die sind ja unnötig, wenn man Waisen und Verwandte die eh niemand leiden kann, ruhig umbringen kann :deliver:
 
Mitglied seit
13.06.2005
Beiträge
19.739
Reaktionen
1.631
Ort
Baden/Berlin
16032012-HH2012-Eckwerte-693,property=default.gif


Bundeshaushalt für 2012 (Soll). Defizit schwankt so zwischen sind 80 (2010) Milliarden bis 50 Milliarden (2011) (80.000 Millionen nach der Grafik).
Würde mich mal interessieren wieviel davon nur für die Verwaltung draufgeht.

Ich denke man könnte genug sparen, wenn die ganzen Abläufe deutlich schlanker und effizienter wären.
 
Mitglied seit
11.08.2010
Beiträge
302
Reaktionen
0
hier im forum tummeln sich ja widerliche neoliberal faschisten. ein neues system muss her, den der kapitalismus hat ausgedient, oder die politbonzen müssten anfangen die finanzmärkte zu regulieren, aber dann müssten sie ja gegen ihre herrchen aufbegehren. und wie viel der euro bisher gebracht hat, sieht man ja am franken. mittlerweile liegt der tauschwert bei 1:1. enough said
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
20.08.2002
Beiträge
4.808
Reaktionen
0
@schleimi zähl halt die ganzen ministerien zusammen, letztlich ist das ALLES nur verwaltung.


@eisen inwiefern ist denn eine vermögenssteuer verfassungsrechtlich problematisch?
 

TMC|Eisen

Guest
Zur Vermögenssteuer: Jede Art der Besteuerung muss sich am Gleichheitssatz nach Art. 3 I GG messen lassen. Es gilt das Prinzip der Besteuerung nach der individuellen Leistungsfähigkeit. Gleich Leistungsfähige müssen gleich, ungleich Leistungsfähige entsprechend ihrer Ungleichheit ungleich besteuert werden. Soweit vereinfacht zur Dogmatik.

Die Vermögenssteuer wurde genau aus diesem Grunde vom BVerfG kassiert. Es gibt mehrere Probleme im Hinblick auf eine Vermögenssteuer, daran ändert auch eine Verfassungsänderung nichts. Unabhängig von ideologischen Grabenkämpfen a la "Vermögenssteuer ist eine Doppelbesteuerung da u.U. auf bereits durch die ESt versteuertes Vermögen zugegriffen wird" hat man das Problem der praktischem Umsetzung.
Das BVerfG stützte seine Entscheidung damals größtenteils auf das Problem der Einheitsbewertung von Grundstücken. Zum Vermögen zählt man neben reinem Geldvermögen natürlich auch Immobilien, Kunststücke, usw. Wie bewertet man nun die abertausende der Grundstücke in Deutschland. Nach der alten Vermögenssteuer wurde ein Einheitswert angenommen und dann prozentual aufgeschlagen. Der letzte Zeitpunkt, zu dem alle Grundstücke in Deutschland staatlich bewertet wurden liegt vor dem 2. Weltkrieg. Also nahm man diesen Wert und schlug inflationsberücksichtigend auf. Dies führte dazu, dass Immobilien chronisch unterbewertet waren. Jemand, der ein Haus mit dem Marktwert von 1 Mio Euro besaß, musste aber nur Steuern auf ein Haus mit Einheitswert von z.B. 500.000 Euro bezahlen. (also bei 3% 15.000) Jemand, der 1 Mio auf seinem Konto liegen hatte, musste die Vermögenssteuer auf die Besteuerungsgrundlage von 1 Mio zahlen (bei 3% 30.000). Das bedeutet, dass 2 gleich vermögende Steuerpflichtige vollkommen unterschiedlich belastet wurden. Dies widersprach gegen den von mir eingangs aufgestellten Grundsatz der Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit. Nun kann man diesen Grundsatz nicht einfach nur mal eben für die Vermögenssteuer über den Haufen werfen, da insbesondere die Steuer mit dem größten Aufkommen, die ESt, genau nach diesem Prinzip abgeführt wird. Ein weiteres Problem der Vermögenssteuer war das versteckte Vermögen. Jemand, der in seinem Haus Gemälde für 100000 Euro hängen hat, muss ja ebenso besteuert werden. Die Erhebung der Vermögenssteuer würde bedeuten, dass man für JEDEN Besteuerungszeitraum (1 Jahr idR) alle Grundstücke neu bewerten müsste, bei jedem nach Hause kommen müsste, Schmuck, Kunstgegenstände bewerten usw usw. Der Verwaltungsapparat müsste enorm sein, wenn man die Vermögenssteuer in dieser Form erheben will. Im Anbetracht des zu erwartenden Steueraufkommens ist die Vermögenssteuer schlicht zu aufwändig. Das hat übrigens auch Herr Steinbrück erkannt. In seiner Zeit als Finanzminister hat er nicht einmal die Forderung nach einer Vermögenssteuer erhoben. Erst nach seiner Amtszeit kam diese populäre Forderung auf. Unter Steuerrechtlern gilt die Vermögenssteuer aus den oben genannten Gründen als reine populistische "Gerechtigkeitssteuer", die beim Volk gut ankommt, aber weder gut zu erheben noch wirklich aufkommensstark ist.

Was allgemein auf übermäßig verschuldete Länder zukommen könnte, wäre eine Art Lastenausgleichsgesetz. Der Staat holt sich sein Geld von den Reichen in Form klassischer Enteignung. Dies ist in der Geschichte immer wieder in verschiedenen Ausprägungen vorgekommen. Das Volk akzeptiert dieses Vorgehen ab einer gewissen Belastung.

Daneben gibt es noch tiefergehende rechtliche Probleme, die ich jetzt nicht darstellen will. Mir gefällt auch längst nicht alles im Steuerrecht. Vor allem die Begründung der Erbschaftssteuer kommt mir schon abenteuerlich vor, aber im Ergebnis lässt sich eine weitere Ausdehnung der "Schere zwischen Arm und reich" am besten über die Erbschaftssteuer korrigieren.

@ Perseus: Prozentual gesehen hat Deutschland seine Zinslast in den letzten Jahren verringert, was ein gutes Zeichen ist. Würde man Deutschland isoliert betrachten, gäbe es durchaus eine Chance, den Schuldenberg nach und nach abzutragen. Aber es führt offensichtlich langfristig keinen Weg an den Eurobonds vorbei, auch wenn mir das Kopfzerbrechen bereitet. Das wird auf lange Sicht deutlich teurer als die Wiedervereinigung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
21.08.2010
Beiträge
7.797
Reaktionen
971
entelechy: :top2:

falls du ein smurf von clawgvolt bist und es ernstgemeint ist: wtf.
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.012
Reaktionen
820
Die CSU soll Deutschland 20 Jahre allein regieren, dann haben wir auch auf Bundesebene einen ausgeglichenen Haushalt.
Man braucht einfach Leute mit Prinzipzen, die durch eine lange Amtszeit sowohl die Möglichkeiten von Reformen haben, als auch deren Folgen selbst verantworten.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.677
Reaktionen
727
Noch mal ernsthaft geantwortet:


Sinnlose Subventionen weg:
-Kinderfreibeträge statt Ehegattensplitting
-Entfernungspauschalen ebenso
-Fehlende Studiengebühren ( jaja ich weiß unsozial, aber ich finde ihr fehlen unsozial, weils ne sinnlose quersubventionierung von Leuten ist, die sichs leisten könnten was zu zahlen, das ist nämlich unsozial)
-Hotelmwstsenkung
- Da gäbs bestimmt einige andere mehr

Generell ich würds machen wie in der SChweiz. Pauschal Steuer aufs Einkommen+ prozentualer Beitrag für Arbeitslosen/Renten und Invalidenversicherungen, die aber afaik kapitalbasierend ist.
Verpflichtende private Krankenversicherung mit Minmalleistungen vorgegeben per gesetzlicher Richtilinie.

Das sind alles Sachen die es gibt und jetzt keine Revolution wären um mal von der leidigen Soll vs Ist Debatet wegzukommen. Ich sah den Thread eher als Frage was möglich wäre bzw machbar ist.

Gerade bei den Steuern seh ich den Sinn nicht alles unterschiedlich zu erheben und den Dingern Namen zu geben, wenn man Ende rechtlich daraus eh kein Anspruch ensteht, und alles in nen großen Topf geht und umveretilt wird. Dann kann ich auch gleich ne Pauschalsteuer ( mit Einkommensstufen) erheben die alles abdeckt (Rente, Krankenversicherung, Arbeitslosenversicher, alle anderen staatlichen Bereitstellungen). Dann spar ich mir wenigstens nen Haufen Bürokratie. Aber ok, das Stimmvolk freut sich wenn es einen Arbeitgeber und Arbeitnehmeranteil gibt bei der KV. Lol.
 

TMC|Eisen

Guest
@ Benrath: Dann solltest du dich vielleicht informieren, dann wäre dir der Sinn mehrerer Steuern vielleicht bewusst. Hast du auch mal eine einzige Minute darüber nachgedacht, wie man eine "Pauschalsteuer" ausgestalten soll, dass sie einerseits ein hohes Aufkommen garantiert, ohne zugleich eine Erdrosselungswirkung bei Niedrigverdienern zu haben? Und was machst du mit den Menschen, die Privatiers sind und gar kein "echtes" Einkommen (bis auf lächerliche Steuereinnahmen aus Kapitaleinkünften) haben? In den Finanzwissenschaften ist es breiter Konsens, dass nur ein Mix aus verschiedenen Steuerarten und -Quellen einigermaßen gerecht ist, was die Belastungswirkung angeht. So gilt die Mehrwertsteuer als ungerechte Steuer, ist aber für den Staat ohne Aufwand zu erheben. Die ESt ist dagegen sehr belastungsgerecht, aber dafür aufwändig zu erheben. Moderne Steuersysteme (auch das amerikanische, französische, usw.) sind alle auf einer Vielzahl verschiedenster Steuern aufgebaut.

http://de.wikipedia.org/wiki/Steueraufkommen_(Deutschland)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
06.08.2010
Beiträge
160
Reaktionen
0
wie gesagt, ich denke das Problem liegt auf der Einnahmen Seite. Warren Buffet hat dazu ein interessantes Statement abgegeben. Ich nehmen an, dass lässt sich auf die meisten anderen westlichen Industriestaaten übertragen.

http://www.readability.com/articles/qwgls98b
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.677
Reaktionen
727
@ Benrath: Dann solltest du dich vielleicht informieren, dann wäre dir der Sinn mehrerer Steuern vielleicht bewusst. Hast du auch mal eine einzige Minute darüber nachgedacht, wie man eine "Pauschalsteuer" ausgestalten soll, dass sie einerseits ein hohes Aufkommen garantiert, ohne zugleich eine Erdrosselungswirkung bei Niedrigverdienern zu haben? Und was machst du mit den Menschen, die Privatiers sind und gar kein "echtes" Einkommen (bis auf lächerliche Steuereinnahmen aus Kapitaleinkünften) haben? In den Finanzwissenschaften ist es breiter Konsens, dass nur ein Mix aus verschiedenen Steuerarten und -Quellen einigermaßen gerecht ist, was die Belastungswirkung angeht. So gilt die Mehrwertsteuer als ungerechte Steuer, ist aber für den Staat ohne Aufwand zu erheben. Die ESt ist dagegen sehr belastungsgerecht, aber dafür aufwändig zu erheben. Moderne Steuersysteme (auch das amerikanische, französische, usw.) sind alle auf einer Vielzahl verschiedenster Steuern aufgebaut.

http://de.wikipedia.org/wiki/Steueraufkommen_(Deutschland)


Ich lasse mich gerne eines besseren belehren was der Sinn vieler unterschiedlicher erhobener prozentualen Steuern aufs Einkommen ist? Es darf gerne weitere variable Steuern wie Mwst oder Tabaksteuer geben.

btw sagte ich das die Pauschalsteuer einkommensabhängig sein soll. mal abgesehen davon dass das zur Zeit viel schlimmer im jetzigen System ist.

und es läuft ganz gut hier in der Schweiz mit pauschaler einkommensteuer.
 

TMC|Eisen

Guest
Das will ich auch nicht bestreiten. Aber darin liegt auch oftmals der Fehler. Man kann die Schweiz nicht ansatzweise mit Deutschland vergleichen, was die Möglichkeiten der Besteuerung angeht. In der Schweiz läuft so einiges ganz gut. Dass die Schweiz von allen Staaten Europas die "asozialste" Asylpolitik betreibt und seit jeher deutsche Steuerstraftäter bei der Steuerhinterziehung deckt hat in hohem Maße dazu beigetragen, dass die Schweiz sich ihren Reichtum stets bewahren konnte. Aber das hat weniger mit dem genialen eigenen Steuersystem zu tun. Die Schweiz tut so, als wäre sie eine Insel, profitiert aber jederzeit gerne davon, bequem in Europa eingebettet zu sein.

Ein progressives Steuersystem hat den Vorteil der Variabilität und eine hohe Belastungsgerechtigkeit. Eine "einkommensabhängige Pauschalsteuer" ist an sich schon ein Paradoxon, vermutlich meinst du eine Stufensteuer mit 3-4 Eingangssteuertarifen. Um sie belastungsgerecht zu gestalten, muss man auch hier Ausnahmetatbestände zulassen.
Es gab früher die Idee einer "Alleinsteuer", die den gesamten Finanzbedarf eines Staates abdeckt. Aber dann müsste der Steuersatz erdrückend hoch sein, da kommt die Lafferkurve ins Spiel. Im Endeffekt muss man ohnehin nicht auf die Steuerquote, sondern auf die Abgabenquote schauen, da liegt Deutschland gar nicht einmal so weit oben.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.677
Reaktionen
727
inwiefern ist eine Pauschalsteuer mit Einkommenstufen nicht progressiv? Im jetztigen System gibt es auch Einkommenstufen.

Btw ich meine mit Pauschalsteuer, den % Satz nicht ne Summe, falls das dein Problem ist?

@ Schweiz Sache. Natürlich ist das nicht perfekt übertragbar. Aber das generelle Steuersystem der Schweiz kann schon als Vorbild gesehen werden unabhängig von den anderen von dir angesprochenen Punkten.
 
Mitglied seit
09.08.2008
Beiträge
2.251
Reaktionen
0
Im Endeffekt muss man ohnehin nicht auf die Steuerquote, sondern auf die Abgabenquote schauen, da liegt Deutschland gar nicht einmal so weit oben.

Ist das nicht genau andersrum? Der eigentliche Steuersatz ist nicht höher als in anderen Ländern, aber die Abgaben für Krankenversicherung, Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung sind recht hoch im Vergleich zu anderen Ländern?
 

TMC|Eisen

Guest
http://de.wikipedia.org/wiki/Abgabenquote

Das sind zwar recht alte Zahlen, aber viel hat sich afaik nicht getan. Schau dir mal unsere Nachbarn an.

@ Benrath: Ja, Pauschalsteuer hört sich für mich eher nach Kopfpauschale als nach progressivem Steuersystem an. Ich hatte mich die ganze Zeit schon gewundert. Natürlich hat die Schweiz eine stufige Progression. Das war dann ein Missverständnis.

Und ja, das schweizer Steuersystem gilt vielerorts als Vorbild. Das deutsche aber auch (zumindest früher einmal :-). Wer sich für das Thema Steuergerechtigkeit interessiert, googlet doch mal den Begriff Welteinkommensbesteuerung und sagt mir, ob ihr die das "gerecht" findet. Das ist ein heißes Eisen... :-)
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.677
Reaktionen
727
Wieso soll ich das jetzt googlenß

Was findest du z.b. daran besser getrennt Lohnsteuer, Einkommenssteuer und KV prozentual aufs Einkommen zu erheben, wenns das nachher sowieso alles durcheinander gemischt wird.

Ich seh da keinen Sinn außer der Augenwischerei dass man dann glaubt für gewissen Leistungen driekt bezahlt zu haben oder dass spezifische ANteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gäbe.
 
Mitglied seit
17.01.2011
Beiträge
1.821
Reaktionen
0
Schon frech wie der Bund bei der Grafik für die Eckwerte die Zinslast verschweigt.
 
Mitglied seit
21.08.2010
Beiträge
7.797
Reaktionen
971
Eisen: die Lafferkurve ist in der VWL eher eine Lachnummer. Empirisch nicht wirklich nachgewiesen, sehr allgemein formuliert, nicht besonders hilfreich in der Realität. Damit sollte man nicht argumentieren auch wenn es grds. passen würde.
 
Mitglied seit
09.08.2008
Beiträge
2.251
Reaktionen
0
http://de.wikipedia.org/wiki/Abgabenquote
Das sind zwar recht alte Zahlen, aber viel hat sich afaik nicht getan. Schau dir mal unsere Nachbarn an.
Ingsesamt liegt Deutschland 1-7%-Punkten unter vergleichbaren Ländern, aber die erste Tabelle zeigt doch das die Steuern bei uns niedriger sind als im Durchschnitt (10,1% für D, 11,3% im Mittel) und die Sozialabgaben höher (13,9% für D, 9,1% im Mittel).
Das war ja was ich sagen wollte. Aber ich glaub ich hatte dich leicht falsch verstanden und dachte, du meintest die Abgabenquote wäre neben den Steuern gar nicht so hoch.
 
Mitglied seit
17.01.2011
Beiträge
1.821
Reaktionen
0
Was die eigentliche Fragestellung angeht, aus dem Stehgreif:
-Bargeld abschaffen (-> Schwarzarbeit/Steuerflucht.. bekämpfen)
-Viele Außnahmen abschaffen sowohl für hohe Einkommen (Schiffe und so z.B.) wie auch für niedrigere Einkommen (z.B. Pendlerpauschale)
-Wie im Eingangsposting schon angesprochen ist auch das über den Verhältnissen Leben ein Problem, deswegen hohe staatliche Renten kürzen und die private Krankenversicherung abschaffen, wer eine Zusatzversicherung haben möchte darf kann und soll extra zusätzlich zum Pflichtbeitrag zahlen.
-Militär kürzen
-Maut einführen
und noch vieles mehr.
 
Mitglied seit
09.08.2008
Beiträge
2.251
Reaktionen
0
-Bargeld abschaffen (-> Schwarzarbeit/Steuerflucht.. bekämpfen)

Und dann alles nur noch mit Karte und Überweisungen (sprich digitalem Geld) bezahlen, damit alle Ausgaben im Verdachtsfall nachprüfbar sind oder wie soll das von statten gehen?
Würde aber nur dazu führen, dass man halt Dienstleistungen schwarz tauscht. A macht was für B, dafür kennt B jemanden, der was für A macht etc.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.677
Reaktionen
727
Naja das würde es aber immens viel schwerer machen was schwarz zu machen. Reduktion des Bargeldgebrauchs um Schwarzarbeit zu verhindern, finde ich top.
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.987
Reaktionen
521
-Bargeld abschaffen (-> Schwarzarbeit/Steuerflucht.. bekämpfen)
naja da dürfte wohl das Problem sein, dass Deutschland das wohl kaum im Alleingang machen könnte...kann mir jedenfalls schwer vorstellen wie...mal davon ab, dass es etwas extrem klingt (womit ich nicht sagen will, dass ich die Idee schlecht finde, aber das ist die Sort Vorschläge die man dem Volk sowas von miserabel verkaufen kann)
und letztenendes ist halt jetzt ja de facto Papiergeld im Umlauf, wie willst du dafür sorgen, dass man das zu 100% "einsammelt" (selbst wenn man es EU-weit machen würde)?
 
Mitglied seit
17.01.2011
Beiträge
1.821
Reaktionen
0
Elektronisches Geld etabliert sich sowieso immer mehr. Je mehr wir es akzeptieren desto einfacher dürfte die Umstellung werden. Zusätzliche Anreize könnte man schaffen in dem man z.B. einen Teil der MWST, etwa 0.5% rückerstattet was elektronisch kein Problem wäre. Einen ähnlichen Anreiz könnte man auch für Verkäufer liefern. Je nach dem wie man elektronisches Geld einführt wäre es auch möglich im Falle eines Diebstahles oder Betrugs den Täter zu ermitteln womit es gewissermasen Sicherheit verschaffen würde.
Die starken datenschutzrechtlichen Bedenken die damit einhergehen sind mir durchaus klar, nur wenn sich elektronisches Geld sowieso durchsetzt kann man meiner Meinung nach auch diesen Schritt gehen.
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.987
Reaktionen
521
Und du glaubst den Schwarzarbeiter stört es, wenn er im Geschäft nicht den -0,5% EC-Rabatt kriegt :confused:
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.677
Reaktionen
727
ALso klar ist das jetzt einer eher unrealistischer Vorgang. Aber nicht unmöglich. Ist letzendlich nicht anders als der Übergang zum Euro gewesen. Man lässt es halt langsam auslaufen. Ich glaubel, dass eh schon der größte teils des Geldverkehrs nicht mehr über Bargeld läuft.
 
Mitglied seit
17.01.2011
Beiträge
1.821
Reaktionen
0
Und du glaubst den Schwarzarbeiter stört es, wenn er im Geschäft nicht den -0,5% EC-Rabatt kriegt :confused:

Alles Geld was in (größeren) Geschäften ausgegeben wird, wird sowieso offiziell eingezogen, das sollte nicht das Problem sein. Es geht ja darum das Papiergeld durch elektronisches zu ersetzen. Worum es mir ging war einen Anreiz auch für die Bürger zu schaffen im Zweifel elektronisches Geld zu benutzen da es eben mehr "Wert" ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
04.03.2003
Beiträge
2.069
Reaktionen
0
Bargeld spielt doch praktisch überhaupt keine Rolle mehr in Transfers heutzutage. Die überwältigende Mehrheit aller Transfers findet elektronisch statt. Schwarzarbeit ist ein derart winziger Faktor und wird sowieso nur vom "ärmeren" Teil der Bevölkerung durchgeführt, dass es sich weißgott nicht lohnen würde, dafür das praktische Bargeld ab zu schaffen.
Das wäre eine ziemlich krasse Aktion.
 
Mitglied seit
17.01.2011
Beiträge
1.821
Reaktionen
0
Soso, nur von der ärmeren Teil der Bevölkerung ;) . Immerhin ~130 Milliarden Euro Schwarzgeld befinden sich alleine in der Schweiz. Etwa 30 Milliarden Euro Schwarzgeld entgeht jedes Jahr dem Fiskus.
Lohnen würde es sich für die Wirtschaft und den Staat sowieso Bargeld durch elektronisches Geld zu ersetzen, auch unabhängig von den steuerlichen Aspekten.
 
Mitglied seit
04.03.2003
Beiträge
2.069
Reaktionen
0
Würde mich sehr wundern wenn diese Beträge in Bar über die Bühne gegangen wären.
 
Mitglied seit
28.01.2006
Beiträge
3.934
Reaktionen
30
[x]Steuerschlüpflöcher schließen, durch welche die reicheren Teile unserer Gesellschaft ihr ganzes Geld schleusen und dann am Ende weniger zahlen, als Hanno der freundliche Hausmeister.
[x]Drogen teil-legalisieren, Steuern einstreichen, Repressionskosten sparen.
[x]N Büschen Bürokratie abbauen
 
Zuletzt bearbeitet:

Sesselpuper

LSZ - Forum
Mitglied seit
28.02.2001
Beiträge
5.075
Reaktionen
0
Ort
Altersheim/Hamburg
- abschaffung von starren budgets in der verwaltung, d.h. wer unterschreitet und damit spart darf keine verkürzung im nächsten jahr fürchten
- pkw maut für alle (bei gleichzeitiger abschaffung der kfz-steuer, für brd-bürger somit kostenneutral)
- änderung der zahlungsziele der öffentlichen hand
- überprüfung der eu-subventionen, z.b. land-zu-land-transport mit wertschöpfungsstadien
 

TMC|Eisen

Guest
Eisen: die Lafferkurve ist in der VWL eher eine Lachnummer. Empirisch nicht wirklich nachgewiesen, sehr allgemein formuliert, nicht besonders hilfreich in der Realität. Damit sollte man nicht argumentieren auch wenn es grds. passen würde.

Hm..., das wundert mich jetzt schon. Ich habe selbst aus Interesse 5 Semester VWL inklusive der Scheine Macro/Micro/Finanzwissenschaften usw. studiert und afaik wurde die Laffer Kurve als theoretisches Modell durchaus ernst genommen. Natürlich gibt es kaum empirische Nachweise von gewissen Größenordnungen, weil kein Staat mal aus reiner Neugierde die ESt auf 60% setzt. Aber im kleinen Maßstab durchaus, siehe Tabaksteuererhöhung in Deutschland. Ich verstehe aber auch ehrlich gesagt nicht, was an dieser sehr primitiven Theorie streitig sein sollte, dass ab einer gewissen Steuer- oder Abgabenlast das Umgehungs- und Steuervermeidungsverhalten stark zunimmt, und dadurch ein gegenteiliger Effekt erzielt wird, ist ja allgemein bekannt. Etwas anderes sagt die Laffer-Kurve doch im Prinzip auch gar nicht aus.

Wobei ich in der VWL natürlich nicht so bewandert bin, dass ich mich nicht irren könnte :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Lafferkurve ist doch hauptsächlich die Vorstellung/Hoffnung, dass man die Komplexizität eines Steuermodells und das Verhalten von Millionen Bürgern in eine einzelne Gleichung bringen könnte.
 
Mitglied seit
04.08.2007
Beiträge
370
Reaktionen
0
- abschaffung von starren budgets in der verwaltung, d.h. wer unterschreitet und damit spart darf keine verkürzung im nächsten jahr fürchten
- pkw maut für alle (bei gleichzeitiger abschaffung der kfz-steuer, für brd-bürger somit kostenneutral)
- änderung der zahlungsziele der öffentlichen hand
- überprüfung der eu-subventionen, z.b. land-zu-land-transport mit wertschöpfungsstadien

Schwachsinn, würde wiederum Autofahrer mit dicken Karren bevorzugen, die zudem noch die Umwelt verschmutzen mit + 15 Liter. Die Emma mit ihren kleinen Polo müsste also das gleich Zahlen wie Gunnar mit seinem 500 ps Porsche - wiedereinmal eine gleichmacherei zugunsten der Reichen. Wieso wird nichtmal gleichmacherei betrieben wo der ärmere Teil der Bevölkerung auch was davon hätte, wie die z.B. Bürgerversicherung.
 
Oben