ich hab jetzt keine einzige antwort gelesen, aber das ist ein thema, zu dem ich mich trotz zeitnot doch gerne äußern möchte. ich glaub, ich hab das auch schonmal ziemlich genau so geäußert, aber ich wiederhols wohl einfach nochmal:
man ist ja mit jemandem zusammen, weil man ihn liebt und weil man sich von ihm geliebt fühlt. würde er gleich als erstes zuschlagen, würde sich nie ein so tiefes gefühl entwickeln, dass man sagen kann "wir sind zusammen". tut es aber. und wenn er dann das erste mal die hand hebt, erschreckt man sich - er sich aber auch, er schlägt nicht zu. beim nächsten mal gehts halt einen schritt weiter und er tuts doch. und dann steht man da. man kann und will nicht glauben, dass er das getan hat. ihm tut es sichtbar leid, dass ihm die hand ausgerutscht ist - und gott, es war doch nur einmal, beim nächsten mal wird er sich an das gefühl der reue erinnern und das wiederholt sich nicht. ja, und dann wiederholts sich. und es tut ihm ja ach so leid. und man fängt auch an, sich zu überlegen, woran das liegt? hat man ihn gereizt? ist man möglicherweise selber schuld? man liebt ihn ja und man ist sich sicher, dass er einen auch liebt, sonst könnte man ihn schließlich nicht so in rage bringen. was hat man also falsch gemacht? man wird vorsichtiger, fängt an alle handlungen und äußerungen im voraus auf mögliche konsequenzen zu überprüfen. und dann, allerspätestes dann, ist es zu spät, man hat sich seiner gewaltbereitschaft untergeben und diesem unterworfenen standpunkt entspricht es nicht, von sich aus eine beziehung zu lösen.
mir wird das nicht wieder passieren. wenn das nächste mal jemand auch nur kurz den willen zeigt, mich zu schlagen, geh ich. es wird sicherlich viele geben, die sagen, dass das zu krass ist, wo doch eigentlich noch nichts passiert ist. aber genau das ist das einzige, was einen wirklich schützen kann.
und die auswirkungen sind ja viel weitreichender,als ein paar blaue flecken: man wird ängstlicher, tritt eigentlich allen menschen mit misstrauen gegenüber, kann nur sehr schwer und sehr langsam neu vertrauen zu jemandem aufbauen und ein rest furcht bleibt eigentlich immer zurück. obwohl es mir jetzt gut geht und ich in einer wirklich tollen beziehung lebe, wache ich manchmal noch nachts unter tränen auf, weil ich albträume bekomme oder reagiere in eigentlich völlig alltäglichen situationen vollkommen über.
hm...ist doch was länger geworden, ich hoffe ich konnte das jezt einigermaßen verdeutlichen...