Naja, Veränderung heisst aber auch, dass sich die "Alten" an irgend einem Punkt an Umstellungen gewöhnen müssen.
Ich stimme Dir dahin gehend zu, dass es Blödsinn ist, erst eine Variante zu lehren (nach Gehör) obwohl sie den offiziellen Regeln nicht entspricht, und die Kinder dann ein paar Jahre später umlernen zu lassen.
Wenn man allerdings aus sprachwissenschaftlicher Sicht der Meinung ist, "Boot" und andere Ausnahmen solle es zukünftig nicht mehr geben und dafür eine politische Mehrheit findet - okay, dann bringt den Kindern bitte ab sofort bei, dass es "Bot" heisst und belasst es dann auch dabei, akzeptiert meinetwegen für ein paar Jahre noch "Boot" als veraltete Schreibweise und das Problem erledigt sich früher oder später von selbst. Dann sind wir eben die Rentner die noch "Photo" schreiben und die Generationen nach uns schreiben "Foto".
Ginge es nach mir, würde man aber in die Evolution der "deutschen Sprache" gar keine Mittel und Zeit mehr stecken. Ich würde über die nächsten Generationen konsequent Englisch als "Hauptsprache" etablieren, damit angefangen, dass es ab der 1. Klasse mit gleicher Stundenzahl wie Deutsch gelehrt wird und schrittweise von Jahr zu Jahr mehr Unterricht komplett auf Englisch erfolgt. An einer gemeinsamen Weltsprache kommt die Menschheit auf lange Sicht ohnehin nicht vorbei und die Nationalsprachen werden früher oder später sowieso enden wie Latein, Sorbisch oder andere Sprachen, die nur noch von Minderheiten gesprochen werden, aus folkloristischem oder wissenschaftlischem Interesse. Also mit der Umstellung eher früher als später anfangen.