Es gibt keine Partei und wird keine geben, wo ist da Diskussionsbedarf? Man sieht hier ja, dass es keinen gibt.
Eigentlich könnte man die Threads verschmelzen, obwohl ich zwei getrennte übersichtlicher finde.
Wer den Anspruch erhebt eine wissenschaftlich begründete Faktensammlung erhoben zu haben, muss sich genau an diesem bemessen lassen. Ich weiß nicht welches Buch du gelesen hast, oder inwieweit du mit wissenschaftlichen Arbeitsweisen vertraut bist; aber Sarrazins Buch ist für diesen Anspruch dank der Anhäufung veralteter Modelle völlig ungeeignet.
Wo erhebt Sarrazin denn den Anspruch, eine "wissenschaftlich begründeten Faktensammlung" erhoben zu haben?
In seinen Auftritten hat er das Buch als politisches Essay bezeichnet und seine Subjektivität klar herausgestellt, klar gesagt, dass er seine Schlussfolgerungen zwar aus Fakten gezogen hat, jemand mit einem anderen Blick aber andere Schlüsse ziehen könnte.
Darüber hinaus, ich kann es nicht oft genug betonen, bietet seine Rhetorik der breiten, weniger gebildeten Masse zu viel Interpretationsspielraum. Gerade das müssen wir Wissenschaftler tunlichst vermeiden...
Das halte ich nun für Unsinn. Die breite, weniger gebildete Masse ist mit seiner Rhetorik doch gar nicht direkt konfrontiert, an diese Menschen wendet er sich auch nicht.
Was diese Menschen hören und sehen, ist das, was die Medien ihnen vorkauen. Was Interpretationsspielräume öffnet, ist also vielmehr das einseitige Bild Sarrazins, das die Medien verbreiten. Bei einer sachlichen, vielschichtigen Berichterstattung hätte man dieses Problem kaum. Und was dann noch von Sarrazins übler Rhetorik bliebe, könnte man wegwischen.
Warum du das Buch mit Klahrheit in Verbindung bringst, ist mir schleierhaft. Ich bin gegen das Gebashe, dass Sarrazin erfahren musste, aber deine teils uneingeschränkte Zustimmung finde ich ebenso unpassend.
Was habe ich denn bitte unter einer "teils uneingeschränkten" Zustimmung zu verstehen?
Entweder stimmte ich uneingeschränkt zu, also ganz, oder ich stimme nur teilweise zu, also eingeschränkt.
Ich verteidige Sarrazin, weil er unfairen Angriffen ausgesetzt ist. Und wenn ich sehe, wie fast jede Kritik auf Unwahrheiten fußt, muss ich da eingreifen. Viel lieber würde ich auch mal darlegen, wie blöd ich Teile seines Buches und seines Auftretens finde - aber es gibt auch noch mehr für mich als Sarrazin und sein Buch.
Wenn du meien Beiträge aufmerksam liest, wirst du sehen, dass ich überall, wo ich es nötig fand, meine Ablehnung ausgedrückt habe.