Würden Sie eine Sarrazin-Partei wählen?

Würdest Du eine Sarrazin-Partei wählen?

  • Ja, auf jeden Fall.

    Stimmen: 35 19,0%
  • Kann ich mir zumindest vorstellen.

    Stimmen: 19 10,3%
  • Nicht gleich wählen, aber seine Thesen erscheinen mir sinnvoll.

    Stimmen: 34 18,5%
  • Nein, seinen Aussagen kann ich nicht zustimmen.

    Stimmen: 96 52,2%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    184

Jesus0815

Guest
So, bin eben mit meiner Lektüre von "Deutschland schafft sich ab" fertig geworden. Fast schon zu spät für die Diskussion. Mein kurzes Fazit: in der öffentlichen Diskussion wurde sein Buch verzerrt dargestellt/wahrgenommen und auf aus dem Kontext gerissene Passagen reduziert. Schuld daran ist neben der allgemeinen Diskussionskultur in Dtl. auch seine Didaktik und Rhetorik. Sie zwingen den Leser fast schon die richtigen Zahlen falsch zu interpretieren. Zwar bedient er sich vieler unbestreitbarer Fakten, vielen Rückschlüssen jedoch kann ich im Detail nicht folgen, muss teils sogar vehement wiedersprechen. Ich hatte gehofft ihm gelingt, woran viele gescheitert sind: die Biologismen in die Neuzeit zu portieren, indem er eine klare Trennung zwischen der Materie (real vorhandener Erbanlagen) und dem Geistlichen (Kultur, Erziehung, Bildung) vollzieht. Tut er aber nicht; beides wirft er einen Topf und begeht den selben Denkfehler wie viele Biologisten/Darwinisten vor ihm. Ich vermisse auch die klare und eindeutige Darlegung der wissentschaftlichen Instrumente derer er sich bedient. Schade. Für eine Diskussion und Denkanstöße in multiple Richtungen jedoch bestens geeignet.
 
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was sind denn nun seine grundthesen? soweit ich das mitbekommen habe, ist der grundtenor ja eugenik, wobei er die gene von armen/ungebildeten als minderwertig erachtet.
paradoxer weise sind es aber gerade die ungebildeten, die ihn wählen würden (siehe bild umfrage) ...
 

shaoling

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1. Deutschland schrumpft sich kaputt: quantitativ, weil wir zu wenige Kinder bekommen und qualitativ, weil die Unterschicht sich stärker vermehrt als die Oberschicht - die schlechteren Erbanlagen und das schlechtere Umfeld in der Unterschicht sorgen dafür, dass die Bevölkerung im Mittel dümmer wird.

2. Dieser Trend ist durch Einwanderung nicht auszugleichen, weil es nicht genug hochqualifizierte Einwanderer gibt und die geringqualifizierten Einwanderer das Problem verschärfen.
Das trifft insbesondere auf Einwanderer aus Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten zu. Der islamische Hintergrund behindert die Integration am meisten.

3. Zur Lösung des Problems muss man die Integration forcieren, die Einwanderung in die Unterschicht stoppen und die Vermehrung transferabhängiger Schichten zurückschrauben.
 
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Ich habe ihn in seinen Fernsehauftritten als sachlichen Menschen gesehen, der an Klärung interessiert war - das Interesse seiner Gegner schien eher auf verbaler Vernichtung zu liegen.

was hast du für sendungen gesehen ?
bei allem was ich gesehen habe hat er im grunde nichts ausgesagt.
weder dinge relativiert noch irgendetwas anderes hat er dort geschafft, da kam nur gestottere.
in diesen sendungen hat er ultimativ die chance gehabt dinge klarzustellen die seiner meinung von den medien evtl falsch wiedergeben wurden.
wieso nutzt er diese chance nicht ?

Und wer diese Meinung kritisiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Es reicht nicht aus, sich ein paar würzige Zitate herauszupicken und ihn aufgrund deren abzuurteilen.

sehe ich anders.
wenn jemand ein buch rausbringt wo der großteil "pointing out the obvious" beinhaltet, und dann zusätzlich noch ein paar menschenverachtende statements raushaut, dann konzentriert man sich natürlich auf die klärung dieser statements weil auch nur diese neuer gesprächsstoff sind.
 
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Also vorhin kam in Spiegel TV oder so ne Aufzeichnung von ner Lesung von Sarrazin, da wirkte er auf mich auch relativ sachlich. Das konnte man von den Demonstranten vorm Gebäude allerdings nicht behaupten, das war wirklich mal ganz fieses Pack von ganz unten :deliver:. Am besten war der bärtige Fettsack, der alle die aus dem Gebäude kamen laut mit "Pfui" angeschrien hat und dann auf Nachfrage vom Fernsehteam wieso er das tut irgendwelches wirres Gebabbel von sich gab :rofl2:
 

Clawg

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1. Deutschland schrumpft sich kaputt: quantitativ, weil wir zu wenige Kinder bekommen und qualitativ, weil die Unterschicht sich stärker vermehrt als die Oberschicht - die schlechteren Erbanlagen und das schlechtere Umfeld in der Unterschicht sorgen dafür, dass die Bevölkerung im Mittel dümmer wird.

Und warum sollte für dieses (angebliche) Problem Handlungsbedarf bestehen?
 

Deleted_38330

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In erster Linie gefährdet es den Sozialstaat (der so eigentlich schon lange nicht mehr bezahlbar ist). Also hat man entweder die Möglichkeit ihn zu kürzen (was unmöglich ist weil sich keine Partei dran traut), oder man versucht, die schlauen Leute mit viel Geld zu mehr Kindern zu drängen. Was auch nicht funktioniert. Tja.
 
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Und warum sollte für dieses (angebliche) Problem Handlungsbedarf bestehen?

Prinzipiell hast du hier einen guten Punkt: Eigentlich sollte das kein Problem sein.
Zwei Dinge machen es aber dennoch zum Problem, nämlich unser Sozialstaat und unser Rentensystem.
Der Sozialstaat bricht nämlich in sich zusammen, wenn die Unterschicht zu dominant wird und unser Rentensystem funktioniert nur, wenn die einzahlende Generation nicht viel kleiner ist als die der Empfänger.
Anstatt immer auf dem Geburten"problem" herumzuhacken sollten wir lieber diese beiden echten Probleme lösen, dann können wir dem Rückgang der Geburtenrate gegenüber viel entspannter reagieren.

Zudem ist es ganz rational, eine intelligente Gesellschaft zu wollen. Diese arbeitet nämlich effektiver und produziert mehr Reichtum, woran ich dann wiederum selbst einfacher Güter erhalten kann. Aus rationalem Egoismus heraus muss ich mir also wünschen, dass sich die Oberschicht stärker vermehrt (bzw. die Unterschicht dies nicht mehr tut).
 
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(...) oder man versucht, die schlauen Leute mit viel Geld zu mehr Kindern zu drängen. Was auch nicht funktioniert. Tja.

Also aus eigenen Erfahrungen aus dem Freundes-und Bekanntenkreis, muss ich das wiederlegen. Es ist doch so, das ziemlich wohlhabende Familien (bsp. Vater Anwalt) es sich meist locker leisten können mehr Kinder zu bekommen und dies auch tun. Das Kinderproblem trifft doch eher die Mittelschicht, in der beide Partner berufstätig sind, sich dadruch einen kleinen Wohlstand aufbauen können, jedoch Kinder eine Gefahr darstellen diesen Wohlstand zu verlieren (z.B. wenn die Frau mehrmals den Mutterschaftsurlaub antreten müsste, würde ja auch teilteweise nach den gesetzlich geregelten 14 Wochen ein Teil des vollen Einkommens ausfallen; zu dem kosten ja auch Kinder viel Geld). Mit Zahlen kann ich das nicht belegen, sind wie gesagt eigene Erfahrungen.
 
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Zudem ist es ganz rational, eine intelligente Gesellschaft zu wollen. Diese arbeitet nämlich effektiver und produziert mehr Reichtum, woran ich dann wiederum selbst einfacher Güter erhalten kann. Aus rationalem Egoismus heraus muss ich mir also wünschen, dass sich die Oberschicht stärker vermehrt (bzw. die Unterschicht dies nicht mehr tut).
Du schlägst also ein allgemeines Fortpflanzungsverbot für Hartz-4 Empfänger vor? Coole Sache.

Weil hier aber scheinbar Thilos Irrtum bezüglich Dumme Eltern = Dumme Kinder gerne weiter verbreitet wird, einfach nochmal dieser Link: http://www.zeit.de/2010/36/Intelligenz-Sarrazin
 
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Du schlägst also ein allgemeines Fortpflanzungsverbot für Hartz-4 Empfänger vor? Coole Sache.

Weil hier aber scheinbar Thilos Irrtum bezüglich Dumme Eltern = Dumme Kinder gerne weiter verbreitet wird, einfach nochmal dieser Link: http://www.zeit.de/2010/36/Intelligenz-Sarrazin

ich versteh den artikel nicht, in diesem wird dem sarrazin einfach recht gegeben und auf formulierungen rumgeritten.

edit: ok und ihm wird vorgeworfen das er die auswirkungen weit überschätzt, was sicher nach derzeitigem forschungsstand richtig ist, dennoch kann ich nicht nachvollziehen wie man zu dem schluss kommt das etwas was vererblich ist nicht vererblich ist wie das hier im thread und auch im artikel oft rüberkommt. wahrscheinlich wird die auswirkung marginal und ziemlich unbedeutend sein was an der aussage aber grundsätzlich nichts ändert. zwar ließe sich so keine handlungsweisung begründen aber aus zufall oder einfach guter beobachtung wäre diese identisch mit einer weisung aus einer mischung von vererblich und umwelt.

es bleibt nachdem artikel also dabei: dumme eltern = dumme kinder.
 
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shaoling

Guest
Claw, ich hab jetzt keine Lust auf dein Kaspertheater. Wenn du hier irgendwas diskutieren willst, dann mach Aussagen. Auf deine schelmischen Fragen geh ich nicht ein.

Du schlägst also ein allgemeines Fortpflanzungsverbot für Hartz-4 Empfänger vor? Coole Sache.
Was soll denn diese Unterstellung?
Er schlägt wohl eher vor, keine Leute zu alimentieren, die sich nicht selbst versorgen und die Kinder großziehen, die sich zu einem guten Teil auch nicht selbst versorgen.

Prinzipiell hast du hier einen guten Punkt: Eigentlich sollte das kein Problem sein.
Zwei Dinge machen es aber dennoch zum Problem, nämlich unser Sozialstaat und unser Rentensystem.
Der Sozialstaat bricht nämlich in sich zusammen, wenn die Unterschicht zu dominant wird und unser Rentensystem funktioniert nur, wenn die einzahlende Generation nicht viel kleiner ist als die der Empfänger.
Anstatt immer auf dem Geburten"problem" herumzuhacken sollten wir lieber diese beiden echten Probleme lösen, dann können wir dem Rückgang der Geburtenrate gegenüber viel entspannter reagieren.
Ich befürchte, eine alternde Gesellschaft hat mehr Probleme als ein überlastetes Sozialsystem. Wer sorgt in einer überalternden Gesellschaft noch für Neuerung und Fortschritt?
Sieh dir an, in welchem Alter Menschen normalerweise geistige Höchstleistungen erbringen. Wer macht das, wenn die Jugend ausstirbt?
Wenn die jungen, leistungsfähigen Menschen in der Minderheit sind, wird das unsere Gesellschaft nachhaltig verändern, ganz unabhängig vom Sozialstaat.
 
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Ich befürchte, eine alternde Gesellschaft hat mehr Probleme als ein überlastetes Sozialsystem. Wer sorgt in einer überalternden Gesellschaft noch für Neuerung und Fortschritt?
Sieh dir an, in welchem Alter Menschen normalerweise geistige Höchstleistungen erbringen. Wer macht das, wenn die Jugend ausstirbt?
Wenn die jungen, leistungsfähigen Menschen in der Minderheit sind, wird das unsere Gesellschaft nachhaltig verändern, ganz unabhängig vom Sozialstaat.

Du meinst nicht zufällig Professoren die mitte 50 bis Ende 70 sind und forschen bis ihnen das Gehirn wegfliegt?
Die besondere Arbeitskraft der Jungen (20-30) wird gerne mal überschätzt und die Alten werden in Deutschland kaum gewürdigt was deren, jetzt noch zu bringenden, Arbeitsleistungen anbelangt.
Wie soll ein 20-jähriger auch überhaupt so viel geistige Arbeit leisten mit seinem kleinen Vorwissen verglichen mit jemandem, der schon 30+ Jahre in dem Bereich arbeitet?
 

Jesus0815

Guest
Das ist so nicht ganz richtig. Ein Beispiel: nahezu alle Nobelpreisträger/-innen haben ihre Grundlagenforschung zwischen 25 und 30 betrieben.
 
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Und dann aufgehört? Oder eher bis 70 weitergearbeitet.

IMG00024.GIF

Ja ich weiß, ist das Alter wo sie den Preis erhalten haben, aber sehr viel Jungspunde sind da nun net dabei :x
 
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Jesus0815

Guest
Das sie die Preise Jahre später erhalten haben is schon klar... Google doch mal nach den Themen und dann such dir die entsprechenden Referenzen raus, wann die Forschung betrieben wurde.
John Nash z.B. ;P
 
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Wobei man bei Literatur kaum von Forschung sprechen kann ^^
Egal, ging mir einfach nur darum zu sagen, dass Alte hier in Deutschland einen eher schlechten Ruf haben was ihre Arbeitskraft anbelangt. In Wirklichkeit sind sie z.B. seltener Krank und mehr belastbar.
 

Jesus0815

Guest
I Agree. Die Kompetenz und der meist reichhaltige Fundus an Erfahrungen von älteren Menschen wird in unserer Gesellschaft klein geredet und massiv unterschätzt.
 

SC2

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Wobei man bei Literatur kaum von Forschung sprechen kann ^^
Egal, ging mir einfach nur darum zu sagen, dass Alte hier in Deutschland einen eher schlechten Ruf haben was ihre Arbeitskraft anbelangt. In Wirklichkeit sind sie z.B. seltener Krank und mehr belastbar.

Literatur?

:wave:
 
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?
Literaturnobelpreis geht ja meistens eher an Romane, Erzählungen etc. Wird da tatsächlich geforscht? Soll aber net abwertend sein.
 

SC2

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Klar, aber davon hat Kain nicht wirklich geredet.
Wie er richtig dargestellt hat, viele Nobelpreise beruhen auf Arbeiten in jungen Jahren.
 
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Deswegen schrieb ich das ja auch :P
War nur wegen des Nobelpreises.
 
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Du meinst nicht zufällig Professoren die mitte 50 bis Ende 70 sind und forschen bis ihnen das Gehirn wegfliegt?

Das ist nicht wahr. Diese Professoren gibt es in meiner Erfahrung nicht. Ich bin jetzt eine Weile in dem Business dabei und egal wo ich hinschaue ist es immer das gleiche.

Der große berühmte Prof. organisiert die Mittel, rennt auf Konferenzen rum und kümmert sich um Hochschulpolitik. Möglicherweise steuert er ein paar mehr oder weniger durchdachte Ideen bei, behält die grobe Richtung im Auge und schreibt die einer oder andere Einleitung.

Aber das was die Forschung ausmacht, die Forschungsarbeit, seien es Experimente im Labor, das Entwickeln von Algorithmen oder mathematische Beweise werden immer von den Jungen gemacht. Und nein, es ist nicht so, dass der alte Prof. Ideen hat und die Jungen ausführen, die Ideen und Entdeckungen kommen bei der alltäglichen Arbeit.

Natürlich sieht es immer noch so aus als würde der Professor großartige Forschung leisten. Seine Publikationsliste ist voll. Aber seien wir doch mal ehrlich, wenn jemand im Jahr auf 20 Konferenzen fährt, 8 PhD's betreut und 5 Paper veröffentlicht, wieviel Zeit kann da für nachdenken bleiben?
 
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Das sie die Preise Jahre später erhalten haben is schon klar... Google doch mal nach den Themen und dann such dir die entsprechenden Referenzen raus, wann die Forschung betrieben wurde.

Selbstverständlich wurden die Grundlagen für einen Nobelpreis mit <30 gelegt. Ein Hartzer fängt ja nicht mit 50 auf einmal an ein super toller Forscher zu werden.
Wer das Zeug zum Nobelpreisträger hat fängt halt früh an und hat dann mit <30 schon krasse Erfolge auf seinem Gebiet. Das heißt aber nicht, dass er mit 30 dann plötzlich aufhört.
 

shaoling

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Heißt es doch. Wirf einen Blick ins Geschichtsbuch: das Genie macht seinen Höhenflug früh, dann schwebt es so dahin.
Nicht umsonst werden junge Talente gerne da eingesetzt, wo man forscht und entdeckt. Gedankenschnelle, Kühnheit, Geltungsdrang gehören zum Forschergeist und zur Jugend.

Niemand bestreitet alten Menschen ihre Tugenden, aber die reichen nicht.
 
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MUC
Man kann mit glühenden Kohlen kein Feuer entzünden ?

Hm ?
 
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Heißt es doch. Wirf einen Blick ins Geschichtsbuch: das Genie macht seinen Höhenflug früh, dann schwebt es so dahin.

Niemand bestreitet alten Menschen ihre Tugenden, aber die reichen nicht.

das hieße ja das z.b. alle künstler ihre besten werke in jungen jahren gemacht hätten.
stimmt aber nicht.
und wie soll die jugend aussterben ?
ohne jugend auch keine neuen alten.

verstehe den punkt auch nicht.
beide gruppen haben ihre stärken.
die jugend hat kraft und ehrgeiz und die alten haben erfahrung und weisheit.
beides zusammen ergänzt sich im optimalfall.


Klar, vermutlich hättest du das Buch sogar schreiben können. :fein:


wieso sollte ich auch ?
nenn mir mal eine neue relevante erkenntnis die wir sarrazins buch zu verdanken haben?


die vorstellung eine gesellschaft aufzubauen in der sich nur die leute mit einem für die gesellschaft möglichst "profitablem" genpool fortpflanzen dürfen finde ich z.b. menschenverachtend.
was bildet er sich halt ein.
 

shaoling

Guest
Physik 1:0 shao ;)

shao, schau einfach mal in die Publikationslisten von Wissenschaftlern. Das hört i.d.R. nicht mit 30 auf ;)
Natürlich sieht es immer noch so aus als würde der Professor großartige Forschung leisten. Seine Publikationsliste ist voll. Aber seien wir doch mal ehrlich, wenn jemand im Jahr auf 20 Konferenzen fährt, 8 PhD's betreut und 5 Paper veröffentlicht, wieviel Zeit kann da für nachdenken bleiben?


das hieße ja das z.b. alle künstler ihre besten werke in jungen jahren gemacht hätten.
Was hat Kunst mit Forschung zu tun?

und wie soll die jugend aussterben ?
ohne jugend auch keine neuen alten.
:stupid:
Wie kommst du auf Aussterben? Es geht um das Umgleichgewicht zwischen Jungen und Alten, auf das wir uns zubewegen.

wieso sollte ich auch ?
nenn mir mal eine neue relevante erkenntnis die wir sarrazins buch zu verdanken haben?
Ein Buch muss, um etwas zu gelten, keine neuen Erkenntnisse bringen.
Sarrazin hat im Grunde nichts getan, als die Fakten, die da sind, anzuschauen und in griffiger Form zu Papier zu bringen. Der Gewinn seines Buchs liegt in der Klarheit, mit dem er schildert, was allen schon irgendwie bekannt war, und den Wellen, die es geschlagen hat: Er hätte es geschmeidiger schreiben können, das hätte ihm weniger Häme beschert. Aber dann gäbe es auch nicht den Streit, der eine gute Veränderung bewirken kann.

die vorstellung eine gesellschaft aufzubauen in der sich nur die leute mit einem für die gesellschaft möglichst "profitablem" genpool fortpflanzen dürfen finde ich z.b. menschenverachtend.
was bildet er sich halt ein.
Die Frage ist eher, was du dir einbildest, denn so eine Vorstellung ist in Sarrazins Buch nicht zu finden.
 
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Was hat Kunst mit Forschung zu tun?

du meintest das genie macht seinen höhenflug früh und es gibt mehrere bereiche wo das nicht zwingend zutrifft.
wenn es in der forschung so ist, schön, aber das leben besteht nicht nur aus forschung.
ausserdem ist die rechnung: wenige junge + viele alte = wenig fortschritt überhaupt nicht zwingend.
ein paar genies reichen aus um etwas großes zu verändern.

:stupid:
Wie kommst du auf Aussterben? Es geht um das Umgleichgewicht zwischen Jungen und Alten, auf das wir uns zubewegen.

das funktioniert aber nur kurzfristig wenn man etwas dagegen unternehmen will.
die jungen die alle geboren werden sollen damit es uns besser geht werden auch irgendwann mal alt.


Die Frage ist eher, was du dir einbildest, denn so eine Vorstellung ist in Sarrazins Buch nicht zu finden.

gabriel meinte letztens bei illner mehrmals das genau das am ende im buch steht.
kann mir nicht vorstellen das er hier lügen sollte.
aber lasse mich auch gerne eines besseren belehren.
 
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MUC
der letzte Beitrag zeigt genau das Problem auf welches eintritt wenn man das Buch nicht gelesen hat und sich auf Aussagen anderer verlassen muss.

Und nein kann mir auch nicht vorstellen das Menschen lügen. Manche verdienen zwar damit ihr täglich Brot ( Politiker, Medien usw... )
 

shaoling

Guest
du meintest das genie macht seinen höhenflug früh und es gibt mehrere bereiche wo das nicht zwingend zutrifft.
Und warum gehst du dann davon aus, dass ich diese Bereiche meine?
ausserdem ist die rechnung: wenige junge + viele alte = wenig fortschritt überhaupt nicht zwingend.
ein paar genies reichen aus um etwas großes zu verändern.
Und wenn Intelligenz normalverteilt ist, nimmt die Zahl der Genies in der Bevölkerung überproportional zum Mangel an Nachwuchs ab.
Senioren scheuen auch Veränderung und sind zurückhaltend gegenüber Neuem. Wer stellt die Mittel für Forschung bereit, wer kauft die neuen Apparate?
Wo alte Leute herrschen, verschieben sich auch Interessen und der politische Wille, das spüren wir schon heute.
das funktioniert aber nur kurzfristig wenn man etwas dagegen unternehmen will.
die jungen die alle geboren werden sollen damit es uns besser geht werden auch irgendwann mal alt.
Und dann sind neue da? Ich sehe den Punkt nicht.
gabriel meinte letztens bei illner mehrmals das genau das am ende im buch steht.
kann mir nicht vorstellen das er hier lügen sollte.
aber lasse mich auch gerne eines besseren belehren.
"Gabriel meinte letztens bei Illner..."? "Gabriel meinte letztens bei Illner..."??!!?
Ich glaub, den Satz rahm ich ein und häng ihn übers Bett, dass er mich daran erinnere, wie nahe Belustigung und Schmerz beieinander liegen.
Nein, mir käme nie in den Sinn zu denken, dass Gabriel lügt. :rofl2:

http://starcraft2.ingame.de/forum/showthread.php?t=194970&page=41
 

Jesus0815

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Ein Buch muss, um etwas zu gelten, keine neuen Erkenntnisse bringen.
Sarrazin hat im Grunde nichts getan, als die Fakten, die da sind, anzuschauen und in griffiger Form zu Papier zu bringen. Der Gewinn seines Buchs liegt in der Klarheit, mit dem er schildert, was allen schon irgendwie bekannt war, und den Wellen, die es geschlagen hat: Er hätte es geschmeidiger schreiben können, das hätte ihm weniger Häme beschert. Aber dann gäbe es auch nicht den Streit, der eine gute Veränderung bewirken kann.

Wer den Anspruch erhebt eine wissenschaftlich begründete Faktensammlung erhoben zu haben, muss sich genau an diesem bemessen lassen. Ich weiß nicht welches Buch du gelesen hast, oder inwieweit du mit wissenschaftlichen Arbeitsweisen vertraut bist; aber Sarrazins Buch ist für diesen Anspruch dank der Anhäufung veralteter Modelle völlig ungeeignet. Darüber hinaus, ich kann es nicht oft genug betonen, bietet seine Rhetorik der breiten, weniger gebildeten Masse zu viel Interpretationsspielraum. Gerade das müssen wir Wissenschaftler tunlichst vermeiden...

Warum du das Buch mit Klahrheit in Verbindung bringst, ist mir schleierhaft. Ich bin gegen das Gebashe, dass Sarrazin erfahren musste, aber deine teils uneingeschränkte Zustimmung finde ich ebenso unpassend.
 

Deleted_38330

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Es gibt einen eigenen Thread über Sarrazins Buch. Dort gehts weiter. Hier wird über eine eventuelle Partei spekuliert. Danke.
 

shaoling

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Es gibt keine Partei und wird keine geben, wo ist da Diskussionsbedarf? Man sieht hier ja, dass es keinen gibt.
Eigentlich könnte man die Threads verschmelzen, obwohl ich zwei getrennte übersichtlicher finde.

Wer den Anspruch erhebt eine wissenschaftlich begründete Faktensammlung erhoben zu haben, muss sich genau an diesem bemessen lassen. Ich weiß nicht welches Buch du gelesen hast, oder inwieweit du mit wissenschaftlichen Arbeitsweisen vertraut bist; aber Sarrazins Buch ist für diesen Anspruch dank der Anhäufung veralteter Modelle völlig ungeeignet.
Wo erhebt Sarrazin denn den Anspruch, eine "wissenschaftlich begründeten Faktensammlung" erhoben zu haben?
In seinen Auftritten hat er das Buch als politisches Essay bezeichnet und seine Subjektivität klar herausgestellt, klar gesagt, dass er seine Schlussfolgerungen zwar aus Fakten gezogen hat, jemand mit einem anderen Blick aber andere Schlüsse ziehen könnte.

Darüber hinaus, ich kann es nicht oft genug betonen, bietet seine Rhetorik der breiten, weniger gebildeten Masse zu viel Interpretationsspielraum. Gerade das müssen wir Wissenschaftler tunlichst vermeiden...
Das halte ich nun für Unsinn. Die breite, weniger gebildete Masse ist mit seiner Rhetorik doch gar nicht direkt konfrontiert, an diese Menschen wendet er sich auch nicht.
Was diese Menschen hören und sehen, ist das, was die Medien ihnen vorkauen. Was Interpretationsspielräume öffnet, ist also vielmehr das einseitige Bild Sarrazins, das die Medien verbreiten. Bei einer sachlichen, vielschichtigen Berichterstattung hätte man dieses Problem kaum. Und was dann noch von Sarrazins übler Rhetorik bliebe, könnte man wegwischen.

Warum du das Buch mit Klahrheit in Verbindung bringst, ist mir schleierhaft. Ich bin gegen das Gebashe, dass Sarrazin erfahren musste, aber deine teils uneingeschränkte Zustimmung finde ich ebenso unpassend.
Was habe ich denn bitte unter einer "teils uneingeschränkten" Zustimmung zu verstehen?
Entweder stimmte ich uneingeschränkt zu, also ganz, oder ich stimme nur teilweise zu, also eingeschränkt.

Ich verteidige Sarrazin, weil er unfairen Angriffen ausgesetzt ist. Und wenn ich sehe, wie fast jede Kritik auf Unwahrheiten fußt, muss ich da eingreifen. Viel lieber würde ich auch mal darlegen, wie blöd ich Teile seines Buches und seines Auftretens finde - aber es gibt auch noch mehr für mich als Sarrazin und sein Buch.
Wenn du meien Beiträge aufmerksam liest, wirst du sehen, dass ich überall, wo ich es nötig fand, meine Ablehnung ausgedrückt habe.
 
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