achja und zum Thema Bedarf von Kindergärten/Grundschulen anhand von Geburtenstatistiken von Kranhäusern erstellen...in irgendwelchen Nestern mit ein paar Tausend Einwohnern gibt es keine Krankenhäuser und die Kinder werden in der nächstgrößeren Stadt geboren...viel Spaß wenn du da jetzt alle Kindergärten/Grundschulen hinlegst...aber in MV-Land ist ja bestimmt schon der Teleporter für Kinder erfunden
Du verwechselst da was. Ich habe die ganze Zeit argumentiert, dass die erhobenen Daten zur vernünftigen Planung eben
nicht nötig sind.
was genau wird denn so vergewaltigt, um deine Kosten/Nutzen idee aufzubringen? Wenn wir d´accord gehen, dass es ein Eingriff in die Privatssphäre wäre und durch eine positive Kosten/Nutzen Rechnung gerechtferigt wäre
Nein, da gehen wir nicht d'accord. Meiner Meinung nach ist eine Verletzung der Grundrechte niemals gerechtfertigt, egal wie eine eventuelle Kosten/Nutzen-Rechnung ausgeht. Was ich geschrieben habe ist, dass es meiner Meinung nach wenigstens eine nachvollziehbare Position ist, wenn jemand eine solche Kosten/Nutzen-Betrachtung aufstellen will. Ich habe niemals geschrieben, dass ich diese Position teile oder dass ich dem zustimmen würde. Das tue ich nämlich nicht. Es gibt hier halt nur 3 Möglichkeiten:
1. Man respektiert die Rechte des Individuums und damit ist der Zensus immer verwerflich. Das ist meine Meinung.
2. Man will "Deutschland optimieren", d.h. man definiert ein "höheres" Ideal auf welches man hinarbeitet, stellt dabei Kosten/Nutzen-Überlegungen auf und verletzt Grundrechte, wenn es einem sinnvoll erscheint. Diese Position lehne ich grundsätzlich ab (die Gründe aufzuzählen gehört hier nicht hin, einfach die Suchfunktion nutzen und die schon oft genug geführten Liberalismusdebatten durchlesen) aber ich erkenne dennoch die Logik in der Methodik.
3. Der Staat darf machen was er will, Grundrechte einschränken wie er lustig ist und sowieso ist doch jeder dem das nicht gefällt ein Krimineller! Was Volksvertreter entscheiden ist immer toll weil sie sind ja gewählt und die Mehrheit hat sowieso Vorrang vor individuellen Rechten, die Mehrheit hat immer Recht! So, ich muss jetzt weg, auf dem Dorfplatz wird gerade eine Hexe verbrannt - ganz legitim nach Mehrheitsentscheid!
Der Absatz ist einfach so ein krasser Widerspruch an sich, wenn das was mein beim Zensus angibt achso übermäßig schrecklich privat ist...warum sollte dann wohl irgendjemand freiwillig diese Daten abgeben
Uhm ... nein? Ich habe nie etwas gegen den
Inhalt des Zensus gesagt, nur gegen die
Methodik. Das ist ein himmelweiter Unterschied.
Wenn der Staat freundlich zu mir gekommen wäre, nach den Daten fragt und dabei glaubhaft machen kann, dass die Daten vollständig und sicher anonymisiert werden, dann würde ich daran wohl sogar freiwillig teilnehmen. Eine bessere Datengrundlage ist natürlich nett. Ich bezweifle, dass sie absolut nötig ist aber es schadet auch nicht und ich bin prinzipiell ein netter Mensch, wenn mich jemand nett nach Hilfe fragt dann helfe ich gerne.
Wenn aber der gleiche Staat mich plötzlich ohne nett zu fragen mit Bußgeldern zwingen will und einfach so in meine Privatsphäre eindringt dann kann dieser Staat sicher sein, dass keine einzige meiner Angaben auf diesem Wisch der Wahrheit entsprechen wird.
Es geht nicht um die Daten selbst, es geht ums Prinzip: Niemand hat das Recht, Informationen von mir zu erpressen. Selbst wenn ich diese Informationen eigentlich aus freien Stücken preisgeben würde, sobald jemand versucht sie zu erzwingen kriegt er meinen Mittelfinger. Wie gesagt, es ist die
Methodik des Zensus die kriminell ist (und für die unsere Politiker eigentlich hinter Gitter wandern sollten .. wie für so viele andere Gesetze, die die Grundrechte von 80 Millionen Menschen verletzen).