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Dieser GOP-Grift in der NASA ist schon lange passiert. In den 50ern und 60ern hat die NASA noch selbst Dinge gemacht und nur spezifisch eingekauft, aber Post-Apollo wurde weitestgehend umgestellt, eigenes Personal abgebaut und die NASA hat primär spezifiziert und Aufträge an diverse Contractors vergeben. Die meisten davon nah am Militär und viele Entscheidungen politisch motiviert. Die Verträge waren in der Regel Cost-Plus ausgestaltet. D.h. NASA bestimmt was gebaut wird und der Contractor verrechnet Kosten + 7%.
Dann ist genau das passiert was Du beschreibst, nämlich es wurde erst immer teurer (Shuttle) und irgendwann hat dann praktisch gar nichts mehr funktioniert und das NASA Budget ist einfach versickert. Das ging dann solange bis die NASA nach dem gescheiterten Shuttle Programm voller Schande ihre bemannten Flüge zur ISS bei den Russen buchen musste.
Ab Mitte der 2000er hat NASA dann erst langsam und dann immer mehr angefangen Fixed-Price Contracts zu vergeben. D.h. sie sagen einfach entwickelt uns was das Leute zur ISS und wieder runter bringt, sagt uns wie viel das an Entwicklung und nachher pro Flug kostet und dann nehmen sie den billigsten oder die zwei billigsten. Nur Bedürfnisse seitens NASA, Tech gehört dem Lieferant, der dieses auch weitervermarkten darf. Ausbezahlt wird nur nach erfolgreichen Milestones.
Das hat dann viel viel besser funktioniert, vor allem da ein Lieferant (SpaceX) sehr viel günstigere Angebote abgab als vorher bei Cost-Plus der Fall war und diese (wenn auch teilweise verzögert) zu den vereinbarten Preisen geliefert hat. Deshalb kann USA wieder Leute zur ISS hoch- und runter fliegen und hat auch Russland und China wieder überholt.
Zurück zu Isaacman. Heutzutage vergibt NASA so oder so 80% ihres Budgets an Contractors und intern machen sie fast nur noch Procurement und Oversight. Die Frage ist nur an welche Missionen sie priorisieren und an wen sie das Geld verteilen. Die drei Optionen sind Old Space (Military Defence Contractors, zum Beispiel Boeing, ULA, Northrop Grumman, etc.), SpaceX oder eher neue Unternehmen wie Rocket Lab oder Blue Origin (und noch zahllose kleine). Richtige Strategie wäre Old Space zu cutten bei SpaceX bestehend günstig Leistungen einzukaufen und bei den Startups Entwicklungsprogramme mit Fixpreis Milestone Programmen zu fördern, um irgendwann eine Alternative zu SpaceX in Aussicht zu haben.
Warum denke ich, wie auch die gesamte Space Community, dass Isaacman perfekt gewesen wäre:
1. Jared ist absoluter Space Enthusiast. Er hat mit einem guten Teil seines Vermögen (mehrere hundert Millionen aus ca. 1 Milliarde) bei SpaceX 4 Forschungsmissionen eingekauft. Die Missionen haben ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis und sind sinnvoll designed. Zwei haben erfolgreich stattgefunden, zwei stehen noch aus.
2. Jared ist selbst Experte. Er ist bei den beiden bisherigen Missionen mitgeflogen.
3. Jared hat nichts mit dem GOP-Industrial-Military Komplex zu tun.
4. Jared ist grundsätzlich überparteilich. Historisch mehr an Demokraten gespendet, unpolitisch, primär am Weltraum selbst interessiert. Seine Nominierung bekam sogar auch einiges an Unterstützung von den Dems.
5. Jared ist nach allem was ich je gehört habe ein guter Typ. Seine Interviews klingen sehr vernünftig. Es gibt eine Deklaration von 28 Astronauten, die im All waren (das ist die grosse Mehrheit der lebenden), die ihn öffentlich unterstützen, dass er perfekt für den Job wäre: https://spacenews.com/former-nasa-a...cman-as-administrator/?utm_source=chatgpt.com. Ich hab jetzt auch ehrlich gesagt noch keine kritische Stimme über ihn gehört, die sich direkt auf ihn bezog und ihn nicht einfach nur auf
Das einzige negative ist die Nähe zu Elon, die natürlich zu einem Interessenskonflikt führt. Diese entstand dadurch, dass er bei SpaceX seine 4 Forschungsflüge gebucht hat. Da muss man aber auch irgendwo realistisch sein. Aktuell ist SpaceX mit Falcon 9 und Falcon Heavy leider der einzige kompetitive Anbieter. Alle anderen sind sehr viel teurer oder weniger zuverlässig oder können die Anforderungen (noch) nicht erfüllen.
Meine Sorge ist natürlich, dass jetzt jemand ausm Defense-Industrial-Komplex kommt und dann wird wieder politisch einfach in Old Space gefunneled und alles versickert.
Dann ist genau das passiert was Du beschreibst, nämlich es wurde erst immer teurer (Shuttle) und irgendwann hat dann praktisch gar nichts mehr funktioniert und das NASA Budget ist einfach versickert. Das ging dann solange bis die NASA nach dem gescheiterten Shuttle Programm voller Schande ihre bemannten Flüge zur ISS bei den Russen buchen musste.
Ab Mitte der 2000er hat NASA dann erst langsam und dann immer mehr angefangen Fixed-Price Contracts zu vergeben. D.h. sie sagen einfach entwickelt uns was das Leute zur ISS und wieder runter bringt, sagt uns wie viel das an Entwicklung und nachher pro Flug kostet und dann nehmen sie den billigsten oder die zwei billigsten. Nur Bedürfnisse seitens NASA, Tech gehört dem Lieferant, der dieses auch weitervermarkten darf. Ausbezahlt wird nur nach erfolgreichen Milestones.
Das hat dann viel viel besser funktioniert, vor allem da ein Lieferant (SpaceX) sehr viel günstigere Angebote abgab als vorher bei Cost-Plus der Fall war und diese (wenn auch teilweise verzögert) zu den vereinbarten Preisen geliefert hat. Deshalb kann USA wieder Leute zur ISS hoch- und runter fliegen und hat auch Russland und China wieder überholt.
Zurück zu Isaacman. Heutzutage vergibt NASA so oder so 80% ihres Budgets an Contractors und intern machen sie fast nur noch Procurement und Oversight. Die Frage ist nur an welche Missionen sie priorisieren und an wen sie das Geld verteilen. Die drei Optionen sind Old Space (Military Defence Contractors, zum Beispiel Boeing, ULA, Northrop Grumman, etc.), SpaceX oder eher neue Unternehmen wie Rocket Lab oder Blue Origin (und noch zahllose kleine). Richtige Strategie wäre Old Space zu cutten bei SpaceX bestehend günstig Leistungen einzukaufen und bei den Startups Entwicklungsprogramme mit Fixpreis Milestone Programmen zu fördern, um irgendwann eine Alternative zu SpaceX in Aussicht zu haben.
Warum denke ich, wie auch die gesamte Space Community, dass Isaacman perfekt gewesen wäre:
1. Jared ist absoluter Space Enthusiast. Er hat mit einem guten Teil seines Vermögen (mehrere hundert Millionen aus ca. 1 Milliarde) bei SpaceX 4 Forschungsmissionen eingekauft. Die Missionen haben ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis und sind sinnvoll designed. Zwei haben erfolgreich stattgefunden, zwei stehen noch aus.
2. Jared ist selbst Experte. Er ist bei den beiden bisherigen Missionen mitgeflogen.
3. Jared hat nichts mit dem GOP-Industrial-Military Komplex zu tun.
4. Jared ist grundsätzlich überparteilich. Historisch mehr an Demokraten gespendet, unpolitisch, primär am Weltraum selbst interessiert. Seine Nominierung bekam sogar auch einiges an Unterstützung von den Dems.
5. Jared ist nach allem was ich je gehört habe ein guter Typ. Seine Interviews klingen sehr vernünftig. Es gibt eine Deklaration von 28 Astronauten, die im All waren (das ist die grosse Mehrheit der lebenden), die ihn öffentlich unterstützen, dass er perfekt für den Job wäre: https://spacenews.com/former-nasa-a...cman-as-administrator/?utm_source=chatgpt.com. Ich hab jetzt auch ehrlich gesagt noch keine kritische Stimme über ihn gehört, die sich direkt auf ihn bezog und ihn nicht einfach nur auf
Das einzige negative ist die Nähe zu Elon, die natürlich zu einem Interessenskonflikt führt. Diese entstand dadurch, dass er bei SpaceX seine 4 Forschungsflüge gebucht hat. Da muss man aber auch irgendwo realistisch sein. Aktuell ist SpaceX mit Falcon 9 und Falcon Heavy leider der einzige kompetitive Anbieter. Alle anderen sind sehr viel teurer oder weniger zuverlässig oder können die Anforderungen (noch) nicht erfüllen.
Meine Sorge ist natürlich, dass jetzt jemand ausm Defense-Industrial-Komplex kommt und dann wird wieder politisch einfach in Old Space gefunneled und alles versickert.