Umgang mit China

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Warum machen das die Länder überhaupt mit, wenn es so ein beschissener Deal ist.
1. Weil die für ein Weilchen auch die Afrikanische Wirtschaft ankurbelt.
2. Die Regierung genau diese kurzfristigen Wirtschaftsaufschwung braucht um an der Macht zu bleiben.
3. Die Chinesen die einzigen sind von denen diese Afrikanischen Herrscher Kredite bekommen.
4. Und am wichtigsten Korruption.

Wenn du das Ganze im Endstadium betrachten willst, schau dir eine Dokumentation über Sri Lanka an.
das ist doch schon wieder so ein populistisches "so einfach ist das" märchen. etwas ermüdend auf dauer.

der tenor ist der immer gleiche: "alle anderen sind dumm, nur ich bin klug. es handelt sich immer um korrupte afrikanische diktatoren, die sich die eigenen taschen füllen. nur ich weiß aus meiner armchairposition heraus, dass es sich selbstverständlich um ein verlustgeschäft handelt, siehe doku xyz auf youtube blablubb."

mal abgesehen von dieser unerträglichen kolonialherrenattitüde, nach der quasi die ganze welt dämlich, rückständig und vor allem korrupt ist (alle sind korrupt, nur wir nicht bzw. unsere freunde, die sind auch nicht korrupt).

die realität ist halt wie so häufig sehr vielschichtig. es gibt negative horrorbeispiele und es gibt positive erfolgsgeschichten. alles andere wäre ja auch höchst verwunderlich angesichts der schieren anzahl an projekten mit chinesischer beteiligung auf der welt.

mal als beispiel: bei der belt and road initiative machen aktuell 147 staaten dieser welt mit.
43 länder subsahara
35 länder europa und zentralasien (inkl. 18 EU mitgliedsstaaten)
25 länder pazifik und ostasien
20 länder karibik und lateinamerika
18 länder nahost und nordafrika
6 länder südostasien

irgendwie haut dein populistischer erklärungsansatz von weiter oben nicht ganz hin. handelt es sich hier auch überall um korrupte afrikanische herrscher, die an der macht bleiben wollen?
 

[fN]Leichnam

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Leider nein. Es werden fadenscheinige "rechtliche Hürden" der "EU" vorgeschoben, um es nicht durchziehen zu müssen. Absoluter Schwachsinn, alles änderbar, wenn man möchte, aber deutsche Politik ist eigentlich nur noch dazu da Ausreden zu finden, warum etwas nicht geht. Ich habe die große Befürchtung, dass sich da auch auf Jahre nichts tun wird, während andere Länder längst weiter sind.
Lauterbach hatte auf der Pressekonferenz davon gesprochen, dass "wenn alles richtig gut läuft" im Jahr 2024 mit der Legalität zu rechnen wäre. Wir werdens sehen.
 
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irgendwie haut dein populistischer erklärungsansatz von weiter oben nicht ganz hin. handelt es sich hier auch überall um korrupte afrikanische herrscher, die an der macht bleiben wollen?


Bitte übertrag nicht mein Beispiel, auf Kritikers Afrika Post, auf alles. Und nein ich habe keine Kolonialherrenattitüde, ich halte nämlich in der ganzen Investmentgeschichte Europa für den absolut dümmlichsten agierenden Akteur. (Das gerade in Afrika ein Großteil der Chinesischen Projekte mit riesiger Korruption einhergehen bleibe ich.)

Nun als Gegenfrage glaubst du die Chinesen sind dumm, oder zu gutmütig um Vorteile ihres System nicht kaltblütig auszunutzen?

Denn genau das tun Sie, zumindest in ihrem Bestreben die Gesamte Logistikkette zu kontrollieren ziemlich erfolgreich. Dass sie dies nicht immer über Schema F(Korruption) machen können ist richtig, aber das ist auch nicht das Ziel, sondern nur ein Mittel. Und wenn das nicht funktioniert, versuchen sie es anders, Ökonomischer druck oder schlicht und einfach Übernahme durch kauf.

Heißt das, dass es für Länder die dabei einsteigen keine Vorteile ergibt? Natürlich nicht, schließlich wenn die Chinesen die Logistigkette so umleiten, dass ihre Schiffe nach Rotterdam fahren, wo sie eine Beteiligung haben, anstelle von Hamburg, dann Profitiert natürlich Rotterdam und die Niederlande davon sogar der Chinesische Staat wahrscheinlich, auch wenn der Logistikweg über Rotterdam nach Deutschland hinein nicht so effizient ist wie der über Hamburg und es ist ja nicht so das es ewig so bleiben muss, Sobald das Hamburg bemerkt wie es Handel verliert, werden die sich doch darum Reißen ein Chinesisches Angebot für den Anteilskauf anzunehmen, schließlich verspricht es, dass damit der Handel wieder über Hamburg fliesst. Und alles ist wieder ganz wie zuvor. Nur das Chinesische Stück des Kuchen ist grösser, die Kontrolle der Chinesischen Führung etwas grösser und alles noch ein bisschen schwieriger, falls sich Deutschland von China wieder lösen will.

Heisst das nun das es nur Nachteile gibt, mit den Chinesen ins Bett zu steigen? Natürlich nicht, ich bin mir sicher für die Griechen war es lukrativ. Für die EU als gesamtes? Mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht.

Ist der Chinesische Staat der einzige der sowas versucht? Nein. Aber er ist soweit einzigartig, das es hier von einem Staat betrieben wird und nicht von einem Unternehmen. Was es sehr gefährlich macht, nicht nur ist es für einzelne Unternehmen in einem freien Markt schwer dagegenzuhalten weil hinter jedem Chinesischen Unternehmen, die Wirtschaftsmacht China steht. Es stehen auch Politische Machtansprüche hinter solchen Wirtschaftlichen Aktionen und das von einem Akteur der diese nur zu gerne einsetzt, auch gegen EU Staaten. Siehe Litauen und deren Taiwanentscheidung.

Auch wenn es hier nur wieder ein einfaches Einzelbeispiel ist, und nicht auf alle andere Situationen übertragbar. Hoffe ich, dass es mehr ist als eine weiteres populistisches 'so einfach ist das'.
 
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Auch wenn es hier nur wieder ein einfaches Einzelbeispiel ist, und nicht auf alle andere Situationen übertragbar. Hoffe ich, dass es mehr ist als eine weiteres populistisches 'so einfach ist das'.
zumindest deutlich nachvollziehbarer als weiter oben.
ich habe nicht den blassesten schimmer über spezifische projekte oder spezifische länder und regionen bzw. über deren wirtschaftliche verflechtungen zu china. mir fallen nur bestimmte narrative mit der zeit immer häufiger und immer störender ins auge. und "alle sind korrupt und gekauft, nur wir nicht" scheint mir immer mehr zum mainstreamnarrativ zu werden, obwohl diese theorie bei genauerer betrachtung wenig bis gar nicht standhalten kann.
auch in afrika entscheiden horden von anwälten, konzernlenkern und höchstrangigen staatsbediensteten über große infrastrukturmaßnahmen und weniger der korrupte könig/general/diktator im alleingang. diese alleinherrscherclique gibt es soweit mir bekannt ist kaum noch auf der welt, aber anderes thema.

d.h. wenn china sich in afrika und anderswo nicht ausbreiten soll, dann sollten wir im wettkampf der systeme mal ein paar gänge hochschalten, nur will das risiko eines zahlungsausfalls hier eben kaum jemand übernehmen und schon gar nicht für instabile krisenländer am anderen ende der welt.
 
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Wie man ernsthaft heute noch unironisch varoufakis verlinken kann. Früher war's vielleicht noch ganz amüsant aber inzwischen ist der typ doch nichts anderes mehr als ein eingeschnapptes kleines baby weil die eu seinen griechenlandplänen nicht zugestimmt hat und ihn seine eigene regierung daraufhin abgesägt hat. Der typ hat politisch auf jeder ebene versagt. Ka warum der ne autorität für irgendwas sein sollte.
 
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Wir sind so stark abhängig von China, dass jeder Cent mehr ein Schritt zu viel ist.
Dass was wir gerade in Bezug auf die Russlandkrise erleben ist ein Furz im Vergleich zu den Problemen, die wir erleben werden, wenn wir uns eines Tages von China lösen müssen.
Und dass diese latente Gefahr besteht und größer wird, kann niemand mehr bestreiten. China ist hinter der glitzernden Fassade eines der repressivsten Länder der Welt, ein Gegenentwurf zu unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung und auf agressivem Expansionskurs, der durch den quasi Diktator-Status von Xi Jingping und der ausschließlichen Berufung von Hardlinern in den ständigen Ausschuss des Politbüros nun zementiert ist.
Die Probleme werden nicht kommen, sie sind schon da.

Danke Olaf, für nichts.
 

parats'

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Es ist ja nicht nur Olaf, sondern auch in Teilen die SPD und das loyale Gefolge von Olaf im Kanzleramt.
Ein passendes Bild gibt es auch schon:

Screenshot_20221026-065137.png
 
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Ich sehe den Einstieg nicht ganz so kritisch. Die europäische Wirtschaft braucht China, aber genau so braucht China Europa als Zulieferer und Absatzmarkt, das heißt es gibt schon mal eine gewisse Machtbalance.

Bei einer Konfrontation bleiben die Chinesischen Schiffe ohnehin weg bzw. werden weniger, auf der anderen Seite gibt es 100% den ein oder anderen Paragraphen, der die Terminal-Anteile per Treuhand zurück ins Reich holt. Siehe deutsche Infrastruktur die an die Russen verscherbelt wurde bzw. denen gehörte (Gasspeicher, Raffinerie in Schwedt). Das gehört jetzt einfach wieder uns und sollte China mucken wird das hier genau so sein, weil der Chinese bestimmt ebenfalls nicht zögern wird die Chinesisch/europäischen JointVentures komplett zu verstaatlichen.

Wo wir beim eigentlichen Problem sind. Der Hauptfokus sollte darauf liegen neue Märkte und Lieferketten zu erschließen um sich von der chinesischen Abhängigkeit als Absatzmarkt zu lösen. Da sehe ich eher eine naive Blauäugigkeit die mittelfristig ein Problem werden könnte, ich hoffe aber dass man aus der Russlandthematik + Corona gelernt hat (allein mir fehlt der Glaube).
 
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Ich sehe den Einstieg nicht ganz so kritisch. Die europäische Wirtschaft braucht China, aber genau so braucht China Europa als Zulieferer und Absatzmarkt, das heißt es gibt schon mal eine gewisse Machtbalance.
Sehe ich auch so. Laschet fasst es ganz gut zusammen, hätte nicht gedacht, dass ich dem mal zustimmen kann:
 
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Das große Risiko sehe ich bei der Hafenbeteiligung jetztbauch nicht, aber irgendwie ist es auch unnötig.
 

parats'

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Auf dem Papier ist es auch vollkommen egal. Es geht um 24,9% an einem von vier Terminals.
Aber wie so oft, geht es um Signalwirkung und Lernbereitschaft und diese scheint hier zu fehlen.
 
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Elmos in DortmundChinesischer Konzern will deutschen Chiphersteller übernehmen​

Konkurrent Silex, Tochterunternehmen von Sai Microelectronics in China, will das Werk des Halbleiterherstellers Elmos übernehmen. Anders als beim Hamburger Hafen sind sich Kanzleramt und Wirtschaftsministerium wohl einig.

im gegensatz zum hafen sehe ich sowas durchaus kritischer. china hat in den letzten jahre diverse hidden champions im bereich robotik, halbleiter & co. aufgekauft.

 
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Die Chinesen machen das aber halt auch geschickt: jedes andere autokratische System würde die gekauften Firmen wahrscheinlich ausschlachten und das Know-How und Tech möglichst Heim ins Reich holen. Die Chinesen wissen aber, dass ihr System Gift für Innovationen ist. Also lassen die einfach die Deutschen weiter in Deutschland arbeiten und leechen "nur" das Wissen.
Quasi Outsourcing in die andere Richtung.
 
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Schade, dass wir nicht das hier genommen haben:
 
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Wenn Scholz den deal trotz Widerspruch der Geheimdienste und Ministerien durchzieht, mal im Ernst: was sagt das über unsere demokratische Ordnung aus?
 
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Chips für die Autoindustrie sind im normalfall nie was besonders aufregendes oder gar cutting edge. Da muss man eher im Bereich Prozessoren oder Grafikkarten schauen aber da sitzt die produktion ja sowieso schon primär in China. :uglyup:

Trotzdem wäre es natürlich besser solche kapazitäten in der EU auszubauen oder zumindest zu behalten.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Tjo Japan vollzieht halt auch gerade eine Zeitenwende, weg vom schädlichen Pazifismus, der eh immer nur eine Chimäre war. Ich bin gespannt und hoffe sehr, dass es dabei erfolgreicher und mutiger sein wird als Deutschland. Der Krieg mit China ist so oder so unvermeidbar, die Frage ist nur wann und wie gut vorbereitet die freie Welt sein wird. Japan muss nur mal auf sich selbst klarkommen und sich in Sachen Vergangenheitsarbeit ein Beispiel an Deutschland nehmen, sonst verprellen sie mit Südkorea ihren besten und einzigen natürlichen Verbündeten in der Region. Japan muss auf die Knie gehen ala Willy und Südkorea um Verzeihung anflehen.
 
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Der Krieg mit China ist so oder so unvermeidbar

seh ich noch nicht in stein gemeißelt. konflikte, ja. krieg? nicht zwangsläufig, zumal china in der region sehr isoliert ist, ringsum von indien, vietnam, südkorea, australien, japan bis usa nur "feinde".

1,412 milliarden chinesen vs 1,9 milliarden der oben genannten anrainer. in wirtschaftsleistung ausgedrückt kippt das nochmal mehr. europa und rest-nato in beiden aspekten nicht eingerechnet.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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seh ich noch nicht in stein gemeißelt. konflikte, ja. krieg? nicht zwangsläufig, zumal china in der region sehr isoliert ist, ringsum von indien, vietnam, südkorea, australien, japan bis usa nur "feinde".
Wenn es in China zu einem Machtwechsel kommt, vielleicht. Aber da Winney Puh jetzt auf Lebzeiten Diktator ala Stalin ist sehe ich die Chancen leider als sehr gering an. Und China ist vielleicht außenpolitisch bzw. "systematisch" isoliert, aber eben nicht faktisch. Alle sind dort von China abhängig, allen voran die Japaner. Alle haben sich an die Chinesen verkauft, alle haben sich vom Feind abhängig gemacht. Und das wird China gnadenlos ausnutzen, weil es schon immer nur ein Schritt auf dem Weg zur Weltherrschaft war, den sie seit 50 Jahren unbeirrt gehen. China wird natürlich nicht alle gleichzeitig angreifen. Es wird mit Taiwan anfangen und wenn das nicht sofort in apokalyptischer Konsequenz für China unterbunden wird, geht es Stein auf Stein weiter. Nur vermutlich in Abständen von Jahren. Wie gesagt, die Chinesen sind unsere aller gefährlichsten Feinde, weil sie nicht so dämlich sind wie die Russen.
 
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Wie gesagt, die Chinesen sind unsere aller gefährlichsten Feinde, weil sie nicht so dämlich sind wie die Russen.

da sind wir im gleichen boot, china hat viel vom wilhelminischen reich: kraftstrotzend, aber gleichzeitig unsicher. dazu geschichtlich einen platz an der sonne fordernd. andererseits sind die chinesen (spreche da aus eigener erfahrung) eher konfliktscheu, da wird dir alles versprochen, auch übers ohr gehauen insbesondere bei deals, immer eigener vorteil, aber auch immer schön ausweichen, wenns krawallig wird. bei einem "wer zuerst blinzelt"-spiel schätze ich die usa härter ein.
 
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Bin letztens über eine interessante Studie gestolpert, die nächtliche Lichtemissionen mit dem BIP von Staaten korreliert und daraus schließt wie Autokratien ihre Wirtschaftsdaten frisieren.
1667918064860.png
https://www.economist.com/graphic-d...-suggests-dictators-lie-about-economic-growth

Dass man den angegebenen Wirtschaftsdaten von China nicht unbedingt trauen kann ist ja erwartbar, aber durch diese Methode kann man mal quantifizieren um welche Größenordnung es sich dabei dreht. Dass China zB in den letzten 20 Jahren 375% Wachstum angibt, die aber in Wahrheit vielleicht nur 175% sind, ist schon ne Hausnummer.
 

zimms

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€: narf, vor ner halben stunde noch ohne paywall :[
"Japans Vertrauen in die alte Schutzmacht USA ist verfallen"

Was genau ist da gemeint? Wie man auch gerade sieht, sind die USA doch die einzigen auf der Welt, die militärisch was geschissen kriegen. Ich nehm an dabei gehts mehr darum, dass Japan Angst hat, dass sie es den USA nicht mehr Wert sind verteidigt zu werden, sollte es drauf an kommen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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"Japans Vertrauen in die alte Schutzmacht USA ist verfallen"

Was genau ist da gemeint? Wie man auch gerade sieht, sind die USA doch die einzigen auf der Welt, die militärisch was geschissen kriegen. Ich nehm an dabei gehts mehr darum, dass Japan Angst hat, dass sie es den USA nicht mehr Wert sind verteidigt zu werden, sollte es drauf an kommen.
Das und dass die USA keine verlässlichen Partner mehr sind. Heute so, morgen so, wenn 2024 Trump gewinnt, schlägt die große Stunde der Autokraten der Welt. Schuld daran sind die Republikaner mit ihrer freiheitsfeindlichen Rhetorik und Politik der Dummheit, die den einzigen Konsens, den es in den USA mal gab, sich dem Bösen der Welt (also alle kollektivistischen Ausgeburten der Hölle) um jeden Preis entgegenzustellen, aufgelöst haben.

Die gute Nachricht ist aber: vielleicht erstickt China an sich selbst. Die Stimmung ist jedenfalls schlecht wie nie, die Wirtschaft halb gelähmt, halb nicht existent weil von Anfang an herbeigelogen, die Lust sich jetzt bis zum Tod von einem greisen Diktator führen zu lassen eher gering ->

Man kann nur hoffen, dass China in kleine Stücke zerfällt, bevor es die Welt in den Abgrund reißt.
 
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Wenn es in China zu einem Machtwechsel kommt, vielleicht. Aber da Winney Puh jetzt auf Lebzeiten Diktator ala Stalin ist sehe ich die Chancen leider als sehr gering an. Und China ist vielleicht außenpolitisch bzw. "systematisch" isoliert, aber eben nicht faktisch. Alle sind dort von China abhängig, allen voran die Japaner. Alle haben sich an die Chinesen verkauft, alle haben sich vom Feind abhängig gemacht. Und das wird China gnadenlos ausnutzen, weil es schon immer nur ein Schritt auf dem Weg zur Weltherrschaft war, den sie seit 50 Jahren unbeirrt gehen. China wird natürlich nicht alle gleichzeitig angreifen. Es wird mit Taiwan anfangen und wenn das nicht sofort in apokalyptischer Konsequenz für China unterbunden wird, geht es Stein auf Stein weiter. Nur vermutlich in Abständen von Jahren. Wie gesagt, die Chinesen sind unsere aller gefährlichsten Feinde, weil sie nicht so dämlich sind wie die Russen.

China ist gar nicht mal so überragend gerissen oder besonders stark oder so.
Das einzige, was sie allen anderen Ländern im Moment voraus haben: China setzt auf Zeit. Die machen jetzt etwas, das für Sie nur geringen nutzen hat, aber in 20, 30, 50 Jahren richtig aufgeht. Bzw. das haben Sie in der Vergangenheit gemacht, daher steht China aktuell so "gut" da. Wenn sie so weiter machen dann wird China auch weiter aufsteigen, davon bin ich überzeugt. Aber vielleicht werden die westlichen Staaten irgendwann auf kurzfristige Gewinne verzichten um China etwas entgegen zu stellen.

Ok, der letzte Satz zeigt sehr gut, warum wir gefickt sind. Das wird halt nicht passieren.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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China ist gar nicht mal so überragend gerissen oder besonders stark oder so.
Das einzige, was sie allen anderen Ländern im Moment voraus haben: China setzt auf Zeit
Naja das reicht ja schon, denn genau das ist ja die große Schwachstelle liberaler Demokratien. Demokratien sind die ultimativen Maschinen für kurzfristigen Nutzen, weil Politiker - ob nun von heute oder seit immer - leider nicht in der Lage sind selbstlos zu denken und das zu tun was für sie vielleicht schlecht aber für das Land gut ist. Sie denken immer von Wahl zu Wahl und machen entsprechende Politik. Die Renten können so nicht weiter funktionieren? Naja, aber dann müsste ich ja meinen greisen Wählern die Wahrheit sagen und dann wählen sie mich nicht wieder, also soll das doch der nächste machen.

Damit kontern uns die Chinesen leider genau da aus, wo es weh tut und eben das macht sie so unfassbar gefährlich. Also jo, so wie Du sagst, ich sehe keinen Weg wie wir genau so clever handeln können. Daher müssen wir uns darauf beschränken China Steine in den Weg zu legen und zu blockieren wo es nur geht, um sie zu verlangsamen.
 

Scorn4

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China ist gar nicht mal so überragend gerissen oder besonders stark oder so.
Das einzige, was sie allen anderen Ländern im Moment voraus haben: China setzt auf Zeit. Die machen jetzt etwas, das für Sie nur geringen nutzen hat, aber in 20, 30, 50 Jahren richtig aufgeht. Bzw. das haben Sie in der Vergangenheit gemacht, daher steht China aktuell so "gut" da. Wenn sie so weiter machen dann wird China auch weiter aufsteigen, davon bin ich überzeugt. Aber vielleicht werden die westlichen Staaten irgendwann auf kurzfristige Gewinne verzichten um China etwas entgegen zu stellen.

Ok, der letzte Satz zeigt sehr gut, warum wir gefickt sind. Das wird halt nicht passieren.
China setzt auf Zeit ist so ein Schenkelklopfer, der gleichzeitig richtig deutlich zeigt, warum Diktaturen schlechter sind als die dümmste Demokratie.
Die Ein-Kind-Politik ist sehr lange eine so eine heilige Kuh gewesen, dass sich niemand in den höheren Machtkreisen getraut hat, dazu mal Änderungsvorschläge zu präsentieren. Dadurch wurde die chinesische Demographie so hart gegen die Wand gefahren, dass China als Machtfaktro noch in diesem Jahrzehnt verschwinden wird.
Denn:
Die bevölkerungsreichen Altersgruppen altern, gehen in Rente und hinterlassen zwei klaffende Löcher, nämlich Produktion und Nachfrage. Keines der beiden lässt sich auch nur annhähernd stopfen, Evergrande, Covid-Lockdowns sowie Chip-Embargos beschleunigen den Zerfall.
 
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China setzt auf Zeit ist so ein Schenkelklopfer, der gleichzeitig richtig deutlich zeigt, warum Diktaturen schlechter sind als die dümmste Demokratie.
Die Ein-Kind-Politik ist sehr lange eine so eine heilige Kuh gewesen, dass sich niemand in den höheren Machtkreisen getraut hat, dazu mal Änderungsvorschläge zu präsentieren. Dadurch wurde die chinesische Demographie so hart gegen die Wand gefahren, dass China als Machtfaktro noch in diesem Jahrzehnt verschwinden wird.
Denn:
Die bevölkerungsreichen Altersgruppen altern, gehen in Rente und hinterlassen zwei klaffende Löcher, nämlich Produktion und Nachfrage. Keines der beiden lässt sich auch nur annhähernd stopfen, Evergrande, Covid-Lockdowns sowie Chip-Embargos beschleunigen den Zerfall.
Das mit den Auswirkungen der 1-Kind Politik hatte ich gar nicht so drastisch auf dem Schirm. Wobei ich sagen muss, dass "Rente" und Nachfrage glaube ich in China nicht das größte Problem darstellen werden.
Die Nachfrage von Endgütern kommt ja vor allem aus dem Ausland - oder hat China mittlerweile so viel inländische Nachfrage an Produkten? Zur Produktion kann ich gar nicht viel sagen - ich weiß nicht wie viele chinesische Bauern es noch gibt die man auch in Fabriken packen könnte wenn man die Landwirtschaft mechanisiert. Oder ist das Gefälle zwischen Stadt und Land nicht mehr so stark?
 

parats'

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Verstehe ohnehin nicht, wie man so ohne weiteres die Meinung vertreten kann, dass China der neue Hegemon wird und die USA ablöst. In wichtigen Schlüsseltechnologien hat China doch null Expertise, sowohl in den Bereichen Halbleiter und Biotechnologie kommt nichts aus China, außer ein paar zusammengekloppte semis mit der Größe von Fingernägeln.
China hat zweifelsohne viel Wohlstand in den letzten Jahrzehnten geschaffen, liegt aber pro Kopf immer noch irgendwo zwischen Rumänien und dem Iran.
 

Scorn4

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Das mit den Auswirkungen der 1-Kind Politik hatte ich gar nicht so drastisch auf dem Schirm. Wobei ich sagen muss, dass "Rente" und Nachfrage glaube ich in China nicht das größte Problem darstellen werden.
Die Nachfrage von Endgütern kommt ja vor allem aus dem Ausland - oder hat China mittlerweile so viel inländische Nachfrage an Produkten? Zur Produktion kann ich gar nicht viel sagen - ich weiß nicht wie viele chinesische Bauern es noch gibt die man auch in Fabriken packen könnte wenn man die Landwirtschaft mechanisiert. Oder ist das Gefälle zwischen Stadt und Land nicht mehr so stark?
Nun, "Rente" dürfte in China kein großes Thema sein, es gibt da keine Rente. Versorgung der Alten ist Sache der Kinder/Familie. Das ist sehr verallgemeinert aber unterm Strich wahr.
Das Thema Nachfrage. Eine Volkswirtschaft lebt nicht davon, dass man iPhones fürs Ausland produziert, sondern dass die iPhone-Fabrikarbeiter mit ihrem Geld Immobilien und Autos und Medien und Luxusgüter aus dem Inland kaufen und damit das Geld inländisch zirkulieren lassen. Immoblien und neue Autos etc konsumieren junge Leute, die endlich richtig verdienen. Alte, die vor dem Lebensabend stehen oder schon nicht mehr arbeiten, sorgen sich um die Finanzierung ihres Lebensabends und geben ihr Geld nicht aus; das muss nämlich für den Rest des Lebens reichen.
Bzgl der Bauern und der Fabriken - Bauern sind arme Leute ohne Bildung. Bauern sind nicht wie hier Leute mit riesiegen Feldern oder so. Schlimmer noch, es sind arme Leute, für die es keine Frauen gibt, weil auf dem Land wg der Ein-Kind-Politik Jungs besser sind als Mädchen und Mädchen deswegen illegal abgetrieben wurden. Wenn die in die Stadt gebracht werden, werden aus denen Wanderarbeiter, die ihren ganzen Besitz in einem blauen Plastikbeutel auf der Schulter tragen. Die taugen nicht für die Fabrik.
 
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