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Ach komm, das ist doch 'ne absichtlich auf eine angreifbare Antwort hinzielende Fangfrage. Leider genauso leicht zu durchschauen wie demontierbar.Wäre also das Mobbingopfer nun selbst Schuld, weil es sich nicht entsprechend stark wehrt?
Das Opfer ist natürlich nicht "Schuld", da man "schuld" eben nur an Dingen sein kann, die man selbst tut oder trotz verbindlichem Handlungsgebot unterlassen hat. Ein solches Handlungsgebot gibts aber bei der Konfrontation mit Mobbing nicht, es steht jedem frei, einfach alles einzustecken und sich eben nicht zu wehren, ohne dass daraus "Schuld" erwächst.
Das Opfer hat aber sehr wohl in gewissem Maße Einflussmöglichkeiten und für die Resultate der Nutzung oder Nichtnutzung derselben trägt es natürlich ebenso Verantwortung (nicht "Schuld!") wie eben jede Handlung oder Nichthandlung irgendeine Konsequenz hat mit der man dann leben muss. Sich angemessen wehren wäre eine valide Option, die in vielen Fällen zum Erfolg fühlt. Sich nicht wehren ist auch eine Option, die in vielen Fällen zu einem Erfolgsgefühl beim Täter führt, was seine Motivation verstärkt, mit seinem Verhalten fortzufahren. Irgendeine Wahl trifft das Opfer und für genau diese Wahl trägt es selbstverständlich eine Verantwortung, was die Schuld des Täter natürlich nicht schmälert oder gar teilweise auf das Opfer überträgt.
Gibt sogar welche, die bedanken sich explizit dafür, so hart angefasst worden zu sein, dass sie dadurch die Kurve noch gekriegt haben.Gibt genügend Straftäter, die sich im nachinein absolut gewünscht hätten, schon früh eine Respektschelle bekommen zu haben.
Und es gibt durchaus erfolgreiche Einrichtungen, die Ex-Knackis als Mitarbeiter beschäftigen. Weil die sich keine Scheiße erzählen und verarschen lassen sondern ihre "Schützlinge" richtig hart rannehmen. Aus eigener Erfahrung, hart aber fair. Da zählt nicht wie oft und viel man von seiner schlimmen Kindheit labert und sonstige Entschuldigungen für alles sucht, sondern nur ob man sich an Regeln und Absprachen hält und den Arsch zusammenkneift auch wenns schwer wird. Zero Tolerance. Und das sind Konzepte, die wirklich in der Praxis funktionieren.
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