Es geht nicht um strategische Tiefe - es geht um Komplexität - und da ist Starcraft 2 ohne Frage der Sieger. ;P!
und das geht eben nur weil es weniger komplex ist. was nicht heißen soll das schwach ein unkomplexes spiel ist. aber die möglichkeiten sind nunmal abzuzählen (auch wenn sie in die millionen gehen).
bei sc2 gibt es allerdings sehr viel mehr möglichkeiten -> höhere kompläxität.
trotzdem würde ich sagen das schach sehr viel anspruchsvoller ist.
Es ist doch gerade die extreme Komplexität, die Sc2 weniger Komplex werden lässt.
Klingt im ersten Moment natürlich paradox.
Beim Schach kann ich theoretisch mit unendlich viel Zeit beliebig viele Züge im Vorraus durch planen.
Bei Starcraft 2 ist das schlicht und ergreifend nicht möglich.
Daher muss man Echtzeitstrategie immer simplifizieren. Man bricht eine schier unendliche Menge an Verläufen auf sehr wenige grobe Grundverläufe herab. Der Großteil ist spontane Reaktion und ein sehr großer Teil wird von Hand Augen Koordination, Reaktionszeit und ähnlichen Dingen entschieden.
Beim Schach kann ich jeden möglichen Verlauf durchdenken und nach jedem Zug neu analysieren.
So etwas ist in der Echtzeit schlicht und ergreifend unmöglich.
Das resultiert darin, dass Sc2 natürlich in der Theorie eine weitaus höhere Komplexität aufweist, in der Praxis ist Schach aber um ein vielfaches strategischer. Dafür hat Sc2 ein weitaus höheren Anspruch an Hand Augen koordination und Schnelligkeit. Die Entscheidungen sind zwar sehr viel simpler, müssen dafür aber deutlich schneller getroffen werden.
Wie viele bereits angemerkt haben: Man kann es nicht verlgeichen. Aber wenn es um Komplexität geht, würde ich diese für den realen Spielverlauf ganz eindeutig Schach zu sprechen.
Das heißt nicht, Sc2 wäre weniger Ansrpuchsvoll. Der Anspruch liegt halt nur nicht so sehr auf dem strategischen Aspekt wie beim Schach. Ich habe meine Grundstrategie und passe sie eventuell alle paar Minuten mal an, wenn der Gegner etwas überaschendes macht. Dazwischen ist alles reine Taktik, Schnelligkeit und die kunst die zuvor überlegte (oder in vielen Fällen einfach kopierte) Strategie so fehlerfrei wie möglich um zu setzen. Das ist reinster Automatismus. Desto besser dieser Automatismus ausgeprägt ist und desto besser ich ihn bei Störungen durch ziehen kann (Makro beim Harass nicht vernachlässigen etc.), umso besser bin ich. Dazu kommt dann noch das micro in den fights.
Beim Schach bedenkt man in der Praxis viel viel mehr optionen - einfach weil man die Zeit dafür hat. Also ein viel stärkerer Fokus auf der Strategie.
edit: Und wenn man schon vom Auswendig lernen spricht: Schach verläufe auswendig lernen ist ebenfalls um ein vielfaches Komplexer als Sc2 openings auswendig zu lernen. Ein halbwegs intelligenter Mensch kann in kürzester Zeit alle gängigen Sc2 Openings lernen. Wenn man sich nur darauf konzentriert und ein wenig vorkentnisse da sind, klappt das an einem Tag. Bei Schach ist die Situation wiederum um ein vielfaches komplexer, da es auf jeden einzelnen Zug an kommt.