Sozialstaat

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Schon lustig wie man das falsche meinen und trotzdem das richtige schreiben kann.

Die Kaufkraft eines Landes würde man am ehesten im BNE, also dem Bruttonationaleinkommen messen welches das Einkommen aller Inländer in einem Zeitraum angibt. Allerdings hat die Kaufkraft nicht wirklich was mit dem Mindestlohn zu tun bzw es wäre unsinnig sie ins Verhältnis zu setzen.

Aussagekräftiger wäre es da schon wenn man den Mindestlohn zu der Produktivität in Beziehung setzt, und die wird über das BIP angegeben. (Bruttoinlandsprodukt = wertmäßige Summe aller im inland erstellten Güter und Dienstleistungen)

Tendenziell kann man sagen das je höher das BIP eines Landes ist, umso eher kann es auch einen Mindestlohn verkraften.
Problem an der Sache ist halt nur das dies eine Pauschalbetrachtung ist welche den Besonderheiten verschiedener Branchen keine Rechnung trägt. Man würde die hohe Produktivität der Industrie zum Beispiel aufs Friseurhandwerk übertragen was natürlich nicht funktioniert.

Will man einen Mindestlohn einführen müsste man halt für die Branche um die es geht genau gucken wie es da mit der Produktivität aussieht und inwiefern da Spielraum für Lohnerhöhungen ist. Ein globaler Mindestlohn der für alle Branchen gleich ist ist schlicht unsinnig.
 

Clawg

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Für Unternehmer, Arbeitssuchende, Geringqualifizierte, Frauen und Fleißige (die die Gesetze nicht mehr ausnutzen, als sie dafür geringeren Lohn (wegen Risiko) bekommen).
Für den Rest sind die Gesetze natürlich gut! ^_^
 

shaoling

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Und klar baut der Gemüsehändler sein Gemüse nicht selbst an. Man schmeckt aber dennoch einen Qualitäts-Unterschied. Das von Aldi ist einfach Müll, aber die Deutschen kaufen es wie bekloppt.
Dann erklär mir doch mal, wie dieser vermeindliche Qualitätsunterschied allein dadurch zustandekommt, dass ein Großhändler dazwischen sitzt.
Ich bin gespannt.
 
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Naja, die liefern halt den Schrott nach Deutschland, weil in Deutschland Schrott gekauft wird, solang er billig ist.
Die guten Sachen kaufen die großen Ketten anderer Länder halt. Aldi kauft kein gutes Zeug, weil sie es nicht los werden.
 
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Was ist bitte sehr an ALID Obst & Gemüse auszusetzen?
 

shaoling

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Naja, die liefern halt den Schrott nach Deutschland, weil in Deutschland Schrott gekauft wird, solang er billig ist.
Die guten Sachen kaufen die großen Ketten anderer Länder halt. Aldi kauft kein gutes Zeug, weil sie es nicht los werden.
Und der kleine Gemüsehändler um die Ecke lässt sich seine Qualitätsware exklusiv direkt aus Nordafrika anliefern?
Interessant.
Erzähl mir doch mehr und auch gleich dazu, woher du das alles weißt.
 
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Es schmeckt nach Wasser? Mach einfach mal n Geschmackstest. Kauf dir ne Paprika beim Aldi und eine vom Markt oder vom Gemüsehändler. Aber selbst, wenn du "nur" eine beim türkischen Supermarkt holst schmeckt man schon Unterschiede. Das relativiert sich natürlich, wenn man allgemein nur Müll frisst.

@Shaoling
Ich glaube du kapierst ÜBERHAUPT nicht, was ich meine.
Es ist doch ne ganz einfache Sache: Der durchschnittliche Aldikunde will nunmal billiges Gemüse, Geschmack ist Zweitrangig. Deshalb kauft und verkauft Aldi billiges Gemüse, das nicht schmeckt.
Wer zum Gemüsehändler geht erwartet aber hochwertiges Gemüse, also kauft der Gemüsehändler hochwertiges Gemüse ein, um es weiter zu verkaufen, was natürlich etwas teurer ist.
 
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Und der kleine Gemüsehändler um die Ecke lässt sich seine Qualitätsware exklusiv direkt aus Nordafrika anliefern?
Interessant.
Erzähl mir doch mehr und auch gleich dazu, woher du das alles weißt.

Vll. kauft er aber auf dem Großmarkt das Zeug, was direkt aus Nordafrika angeliefert wurde? Dann aber eben ein bischen teurer ist. Also empirisch ist das ja wohl klar, im Fachhandel kriegt man oft coole Sachen. Dessen ungeachtet finde ich aber auch das man bestimmte Sachen auch genauso gut im Rewe oder so kriegt.

Will man einen Mindestlohn einführen müsste man halt für die Branche um die es geht genau gucken wie es da mit der Produktivität aussieht und inwiefern da Spielraum für Lohnerhöhungen ist. Ein globaler Mindestlohn der für alle Branchen gleich ist ist schlicht unsinnig.

Die SPD hat sich zwischendurch mal für branchenspezifische Mindestlöhne eingesetzt, die Sozialdemokratie schützt nunmal Wirtschaft und Soziales gleichzeitig!
 

shaoling

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Natürlich kann man im Fachhandel Spitzenware bekommen, wenn man bereit ist, mehr zu bezahlen.

Die pauschale Aussage, dass Obst und Gemüse vom Markt oder kleinen Händler besser sei als aus dem Supermarkt, ist dennoch Unsinn.
Gerade Aldi hat relativ hohe Qualitätsstandards, die dafür sorgen, dass die durchschnittliche Warenqualität in Ordnung ist.

Und das sage ich als Nicht-Aldi-Käufer, der fast sein gesamtes Nettoeinkommen in Lebensmittel investiert. Im Prinzip liegt mir nichts ferner, als die deutsche Lebensmittelindustrie in Schutz zu nehmen.
Aber dass Krassni schon den Unterschied zwischen Gemüse aus einem deutschen und einem türkischen Supermarkt herausschmecken will, lässt mich einfach gehörig schmunzeln.
 
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:airquote:schlechter:airquote:

wofür in Anführungszeichen gesetzt? stimmt doch was Clawg (in diesem Fall) geschrieben hat.

Ein Deutscher Unternehmer wird sich 3 mal überlegen ob er jemanden neuen einstellt. Denn wenn er in den ersten 6 Monaten feststellt, dass der Mann oder die Frau nichts taugt (sry aber so Leute gibt es einfach die komplett fehl am platz sind bei dem, was sie tun) ist der Arbeitsplatz erstmal für die nächsten paar Jahre blockiert, die Firma macht mehr Verluste als sonst, weil die neue Arbeitskraft für die Firma miese macht, weil er am laufenden Band Sachen kaputt macht, oder einfach alle Kunden verscheucht, weil er Unfreundlich wie hier im OT ist oder was weiß ich. Aber das reicht natürlich nicht als Grund um jemanden zu feuern, sprich die Firma muss den erst mal die nächsten Jahre mitschleppen und ist die nächsten Jahre nicht in der Lage neue Leute einzustellen weil man
a) mehr verluste macht und
b) eh schon eine Arbeitskraft mehr hat, auch wenn sie nutzlos ist, bezahlt werden muss sie ja.

Ka wieso sich immer alle darüber aufregen, wenn der Kündigungsschutz gelockert werden soll. Das wäre afaik mit die beste Methode um Arbeitslosigkeit zu bekämpfen aber nein es kommen ja immer alle mit ihren Ammenmärchen von dem bösen Unternehmer, der aus Spaß an der Freude seinen 20 Jahre geschulten Mitarbeiter feuert um sich an seinem Elend zu ergötzen...
 
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Also ich muss Shao recht geben.

Ich finde ja auch die Kampfpreise in Deutschland nicht sinnvoll. Dadurch werden Investitionen und Lohne gedrückt. Produzenten werden ebenfalls ausgebeutet (http://www.derwesten.de/nachrichten...-Milchbauern-weiter-unter-Druck-id292103.html). Da gibt es Probleme. Aber das Essen ist weder brutal zu teuer, noch ohne jeden nährwert. Wir Leben halt von industrieller Landwirtschaft, wen wundert es, dass es das Problem gibt? Ihr könnt ja beim Biobauern einkaufen. Nur leider ist das halt nicht für alle Gesellschaftsschichten rentabel.

Aber so pauschal zu hetzen ist einfach lächerlich. Es gibt keine Belege, Angaben oder so. Außer einen persönlichen GESCHMACK?! Sorry das überzeugt NICHT.
 

Clawg

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Inwiefern ist es "Ausbeutung", wenn man im Regal die Milch für 1 Euro statt die für 2 Euro nimmt?
 
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Das stimmt, da gibt es wirklich Probleme. Nämlich dass da Menschen, die einzig aufgrund von Subventionen noch diese dümmliche Milch in Deutschland produzieren und 90% ihres Gehalts auf Kosten des Steuerzahlers beziehen auch noch die Frechheit besitzen, zu demonstrieren.
Da kann es eigentlich nur eine Reaktion geben: Subventionen abbauen! Die Milchbauern sind noch schlimmer als Hartz4-Schmarotzer, die schreien um mehr Geld in den Arsch geschoben zu bekommen.
 
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Das stimmt, da gibt es wirklich Probleme. Nämlich dass da Menschen, die einzig aufgrund von Subventionen noch diese dümmliche Milch in Deutschland produzieren und 90% ihres Gehalts auf Kosten des Steuerzahlers beziehen auch noch die Frechheit besitzen, zu demonstrieren.
Da kann es eigentlich nur eine Reaktion geben: Subventionen abbauen! Die Milchbauern sind noch schlimmer als Hartz4-Schmarotzer, die schreien um mehr Geld in den Arsch geschoben zu bekommen.

so leid es mir tut, aber da hat mv leider Recht. Genau das selbe ist doch auch bei den ganzen Friseuren. Wenn jedes dritte kleine Kind Friseur werden will (weshalb auch immer) ist doch klar, dass wir massenhaft zuviele haben und dadurch der Preis drastisch sinkt. Wenn wir 5 mal mehr Milch produzieren als wir brauchen und die Butter/Milch schon ins Meer kippen weil wir sonst nichts damit anzufangen haben werden subventionen da auch nichts nützen.
Genau wie im Griechenlandtopic jemand geschrieben hat. Da hilft nur gesund schrumpfen.
Wenn man dann ne halbwegs ausgeglichene Situation was Produktion und Bedarf belangt haben (wir können Milch ja eh nicht exportieren, wieso sollten Polen und co die deutsche, teure Milch kaufen?) kann man anfangen darüber zu reden, was weiter verändert werden muss.
 

Clawg

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Du stellst es etwas verdreht dar ;)
Es wird mehr Milch produziert als nötig, weil der Staat überschüssige Milch solange aufkauft, bis ein bestimmter Marktpreis erreicht wurde.

Und zumindest in Deutschland gibt es rein technisch gesehen keine Subventionen für Milchbauern soweit ich weiß (wobei man derart gestaltete Mindestpreise natürlich als Subvention bezeichnen könnte).
 
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