Original geschrieben von TerraIncognita
Dann sollte die BW mMn eben dazu stehen, keine jahrhundertealte Tradition zu haben.
Tut sie ja - die Bundeswehr nennt als offizielle Traditionslinien: 1. Sich selbst 2. Den Widerstand um Oberst Stauffenberg 3. Die Militärreformer im Freiheitskrieg gegen Napoleon
Sie verleugnet die Wehrmacht (offiziell) wo sie nur kann. Das ist natürlich ein heikles Thema und für jeden Soldaten aus Überzeugung eigentlich ein Grund sich tierisch aufzuregen - aber politisch gewollt.
Original geschrieben von TerraIncognita
Aber sie ist jetzt nach dem kalten Krieg nicht mehr länger nur der menschliche Schutzschild vor der Sowjetunion, sondern seit immerhin 50 Jahren die Verteidigungsarmee der BRD, die auch innerhalb der NATO und der UN Verantwortung übernimmt.
So eine "Tradition" fällt aber nicht vom Himmel und von 50 Jahren an der Grenze stehen und auf den V-Fall warten kommt sowas nicht auf. Wenn wir erstmal einige richtige Gefechte bestanden haben und uns da auch bewähren - dann kann daraus
vielleicht eine Tradition entsehen, ich bin da aber skeptisch.
Wenn man Generationen von deutschen Soldaten die tapfer für ihr Vaterland gekämpft haben - egal ob wir einen Fürsten, Kaiser, Führer oder Kanzler hatten allesamt verleugnet, von den soldatischen Leistungen nichts wissen will und nur nach der (nach heutigen Maßstäben) "politischen Korrektheit" urteilt - dann wird man auch niemals eine wirkliche Traditionslinie aufbauen können und weiterhin so halbschwanger herumirren, wie wir das jetzt tun.
Für mich persönlich ist jeder deutsche Soldate, der tapfer für Deutschland gekämpft hat, ohne an Verbrechen beteiligt gewesen zu sein ein soldatisches Vorbild - egal ob vor 200 Jahren oder heute. Bis sowas aber offen ausgesprochen werden darf, werden bei der hiesigen Paranoia noch ein paar Jahre vergehen.
Zitat:
"Inzwischen habe ich eingesehen, daß meine damalige Beurteilung der Haltung des deutschen Offizierkorps und der Wehrmacht nicht den Tatsachen entspicht, und ich stehe daher nicht an, mich wegen meiner damaligen Auffassungen zu entschuldigen.
Der deutsche Soldat hat für seine Heimat tapfer und anständig gekämpft. Ich für meinen Teil glaube nicht, daß der deutsche Soldat, als solcher seine Ehre verloren hat. Die Tatsache, daß gewisse Individuen im Kriege unehrenhafte und verächtliche Handlungen begangen haben, fällt aufdie betreffenden Individuen selbst zurück und nicht auf die große Mehrheit der deutschen Soldaten und Offiziere.
Dwight Eisenhower, Ex-Präsident der USA
Vor dem deutschen Soldaten ziehe ich den Hut. Ich habe bei Anzio und in der Normandie gegen Euch gekämpft kann nur sagen: Eure Soldaten waren erstklassig.
Was Ihr Deutschen braucht, ist mehr Selbstachtung und Patriotismus. Ihr habt das Recht dazu. Ihr seit ein großes, das der Welt unermeßliche Kulturschätze geschenkt hat, Schätze der Wissenschaft und Kunst. Ihr habt in der Wehrmacht eine Armee gehabt, welche die Welt bewundert.
Vernom Walters, US-Diplomat und Botschafter
"Wir haben in den vergangenen Jahren anhand einer Wanderausstellung erlebt, wie einige die Millionen deutscher Soldaten des zweiten Weltkrieges in braunen, schwarzen und feldgrauen Uniformen in einen Topf geworfen haben. Dergleichen linksextremistische Meinungen sind nicht verboten, sie sind gleichwohl gefährlich."
Helmut Schmidt, ehemaliger Bundeskanzler in der Welt am Sonntag vom 21.12.1997
Von solchen Zitaten gibt es Hunderte und wir sollten langsam mal damit klarkommen, dass auch der Wehrmacht ein differenziertes Urteil zusteht.