Es passierte in den einzelnen Folgen einfach zu wenig bei der eigentliche Handlung, als dass groß Spannung aufkommen könnte. Außerdem fand ich den MC-Arc der vierten und fünften Folge sehr fehl am Platz und das Ende war irgendwie antiklimatisch. Ich find pädophile Satanisten/Voodoo-Priester (oder was die sein sollten) als Drahtzieher ja schon mal etwas seltsam, dass sie dann auch nur einen von ihnen erwischt haben, war dann doch etwas unbefriedigend. Und ich fand es seltsam, dass sich Rust damit zufriedengegeben hat.
Das bringt mich zu den Charakteren, die hier ja so gelobt wurden. Nun ja, ganz so begeistert war ich nicht. Marty war irgendwie belanglos (und der ganze Familienkram sinnlos) und Rust war (wenn auch gut gespielt) total übertrieben. Wir haben hier also einen nihilistischen, genialen, alkoholsüchtigen Mordermittler, der früher undercover Drogenermittler und MC-Mitgleid war, ganz nebenbei nicht schlafen kann, Flashbacks von zu viel Drogenkonsum und auch sonst ganz schön einen an der Klatsche hat. Etwas viel auf einmal meiner Meinung nach und seltsamerweise ist das alles auch inkonsequent.
Schon in der erste Folge sagt Rust, dass eigentlich alles sinnlos ist und er nur zu faul zum Selbstmord ist. Wie passt das denn zu seiner Besessenheit bei den Ermittlungen zusammen? Ist doch eh alles sinnlos, da könnte er auch zuhausebleiben und Drogen nehmen.
Auch ist die Beziehung zwischen ihm und Marty irgendwie seltsam. Sie giften sich die ganze Zeit an und scheinen alles aneinander zu verachten, sind aber doch irgendwie lange Zeit dickste Kumpel, obwohl man sie praktisch nie freundschaftlich interagieren sieht. Hier hätte ich mir etwas mehr erhofft.