Schweiz: Volksabstimmung vom 24.11.2013

Mitglied seit
16.08.2004
Beiträge
1.134
Reaktionen
2
Ort
Lenzburg
Da doch schon einige hier vom Forum auch in der Schweiz leben (inkl. mir) und man durchaus auch etwas über die Politik der Nachbarn wissen kann wollte ich mal ein Thread über die kommenden Volksabstimmungen machen, da durchaus einige spannende dabei sind.

Erklärung Initiative und Referendum: In der Schweiz kann jeder Bürger eine Gesetzesänderung fordern, solange diese nicht gegen zwingendes Völkerrecht verstösst und er 100'000 Unterstützer findet (100k von 4,3 Mio Wahlberechtigten, ca 2.5%). Dann stimmt die Gesamtbevölkerung darüber ab. Beim Referendum, also Widerspruch gegen ein vom Parlament beschlossenes Gesetzt benötigt er nur 50k Unterstützer und es gibt eine Volksabstimmung.

Offizielle Informationen: https://www.ch.ch/de/volksabstimmung-24-11-2013/

1. Die 1:12 Initiative
Eingereicht von den jungen Linken, wollen sie per Gesetzt verbieten das der höchste Lohn in einer Firma nicht mehr als 12 soviel wie der niedrigste Lohn ist. Bsp wenn die Putze 50k im Jahr verdient, darf der CEO max 600k im Jahr verdienen.

Meiner Meinung nach eine reine Neid Initiative der Linken und sehr gefährlich. Keine grosse Firma kann einen guten CEO halten der unter 1 Mio verdient. Daneben werden auch noch die grossen Sportclubs Probleme bekommen, da die besten Fussballer auch 12 mehr als die Putze verdienen.
Wenn ein kleiner Arbeiter der 50k verdient plötzlich eine Konkurrenzfirma kommt und ihm für den selben Job 70k anbietet wird jeder den Job wechseln. Vollkommen natürliche Sache. Menschlich. Wieso soll ein CEO nicht das selbe recht haben? Wenn er einen guten Job macht und eine andere Firma bietet einen höheren Lohn dann darf er das annehmen.

2. Familieninitiative: Steuerabzüge auch für Eltern, die ihre Kinder selber betreuen

Dies ist eine Initiative von Rechts für das "klassische" Familienbild. Vor 2 Jahren hat die Schweiz eingeführt das Familien welche ihre Kinder fremdbetreuen lassen die Kosten von den Steuern abziehen dürfen. Dh Doppelverdiener müssen weniger versteuern.
Die Initiative fordert nun das Familien wo ein Elternteil zu hause bleibt und die Kinder betreut und somit auf ein Einkommen verzichtet ebenfalls berechtigt sein sollte diesen Abzug machen zu dürfen.

Meine Meinung: Find ich eine gute Sache. Wieso sollen Eltern bestraft werden weil sie sich entschliessen ihre Kinder selbst zu erziehen? Zudem finde ich es x fach besser wenn die Kinder von den Eltern erzogen werden als von irgendwelchen Staatsangestellten. Die Linken sind dagegen weil es angeblich nur die Reichen betrifft, da arme das nicht machen könnten. Ich sehe es als erstrebenswertes Ziel an soviel zu verdienen das wir das als Familie alleine entscheiden können.

3. Referendum gegen höhere Autobahngebühren

Staat braucht Geld für Strassenbau, darum Gebühr für Autobahn von 40 SFR auf 100 SFR. Gab genügend Unterschriften das darüber abgestimmt wird.

Meine Meinung: Auch mit 100 SFR immer noch sehr billig für doch sehr gute Strassen.
 

Gelöscht

Guest
12 ist vielleicht bisschen happig, aber wir haben jetzt schon bereiche, wo topmanager das dreihundertfache ihrer untergebenen verdienen und ab da wirds halt seltsam. ist aber in der summe ein gesellschaftliches problem, in welcher man die binnenmärkte zunehmend dem shareholder-value unterordnet, was natürlich ne einbahnstraße ist.
 
Mitglied seit
28.07.2010
Beiträge
1.889
Reaktionen
0
Ich bin neidisch das ihr über solche Sachen abstimmen könnt.

Ansonsten finde ich den Faktor 12 zu niedrig. Da bräuchte es vielleicht einen Faktor von 20-25. Das Konzept finde ich gut. Selbst Topmanager wie Ackerman konnte auf die Frage "Wieso verdienen sie so viel?" keine Antwort liefern. Topmanager dürfen und müssen viel verdienen. Nur darf es keine Ackerman Dimension annehmen.

Ich mache da mal ein kleinen Schwenk zu den Politikern. Ich finde das Gehalt muss dramatisch erhöht werden. Die absoluten Spezialisten die was drauf haben (die ja bekanntlich in die Wirtschaft gehen) gehen bei dem Gehalt nicht in die Politik. Die Folge sind massive Fehler der Regierung. Ein Beispiel sind da bestimmte Lücken in Gesetzen was schamlos von der Finanzbranche ausgenutzt wird weil absolute Topleute diese ausnutzen können. Die normalen Politker blicken da nicht durch und wissen nicht was da passiert. Die Folge sind Milliarden Verluste im doppelstelligen Bereich.

... aber einerseits verdienen dann absolute Versager und Pfeifen wie Claudia und Kerlereit mehr Geld. Hmm schwierig schwierig
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
16.08.2004
Beiträge
1.134
Reaktionen
2
Ort
Lenzburg
Ackermann war zuerst bei der Credit Suisse. Wenn er bei der Deutschen Bank nicht mehr bekommen hätte, wieso hätte er sonst wechseln wollen? Es musste doch einen Anreiz geben, sprich mehr Geld. Es ist für einen Topmanager durchaus auch immer ein Risiko. Wenn Ackermann die CS an die Wand gefahren hätte, hätte er nie mehr einen solchen Job bekommen. Also musste sich der Wechsel für ihn lohnen ...
 
Mitglied seit
28.07.2010
Beiträge
1.889
Reaktionen
0
Ja man sollte das maximale Gehalt staatlich regulieren.
Die neoliberalen Ökonomen verweisen da auf den freien Markt und Angebot / Nachfrage sowie erbrachter Leistung. Nur scheitert der freie Markt oft genug. Gibt zur Zeit genügend Beispiele in der Finanzbranche, Griechenland und allg. Europa. (Und in China sowieso ^^).

Der Staat braucht (obwohl schon aufgeblasen, diesmal eine sinnvolle Instution) eine Koruptionsfreie Nachhaltigkeits-Aufsicht. Leute wie Ackerman verdienen bestimmt nicht soviel Geld weil sie ihre Arbeit nach ethischen und Moralischen Werten durchführen mit dem Ziel das Unternehmen noch in 20 Jahren zu stabiliseren. Nach dem Motto nach mir die Sinnflut. Wieder die Finanzbranche als gutes Beispiel

btw: Wird die Nachhaltigkeit bewiesen (d.h. kein schneller Gewinn auf kosten von vielen anderen, z.B Steuerzahler und Arbeitnehmer) dann dürfen da auch fette Boni fließen
 

Der Ziegentobi

Hurensohn h.c. auf Lebenszeit
Mitglied seit
26.02.2005
Beiträge
31.858
Reaktionen
5.227
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.827
Reaktionen
254
2. Familieninitiative: Steuerabzüge auch für Eltern, die ihre Kinder selber betreuen

Dies ist eine Initiative von Rechts für das "klassische" Familienbild. Vor 2 Jahren hat die Schweiz eingeführt das Familien welche ihre Kinder fremdbetreuen lassen die Kosten von den Steuern abziehen dürfen. Dh Doppelverdiener müssen weniger versteuern.
Die Initiative fordert nun das Familien wo ein Elternteil zu hause bleibt und die Kinder betreut und somit auf ein Einkommen verzichtet ebenfalls berechtigt sein sollte diesen Abzug machen zu dürfen.

Meine Meinung: Find ich eine gute Sache. Wieso sollen Eltern bestraft werden weil sie sich entschliessen ihre Kinder selbst zu erziehen? Zudem finde ich es x fach besser wenn die Kinder von den Eltern erzogen werden als von irgendwelchen Staatsangestellten. Die Linken sind dagegen weil es angeblich nur die Reichen betrifft, da arme das nicht machen könnten. Ich sehe es als erstrebenswertes Ziel an soviel zu verdienen das wir das als Familie alleine entscheiden können.

Naja, die familie die jemand anderen dafür bezahlt schafft einen zusätzlichen arbeitsplatz. Die andere familie tut das nicht.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Doch, denn der Arbeitsplatz des Elternteils, das zu Hause bleibt, wird ja frei :deliver:

Zu den Gesetzen:

1:12 ist Blödsinn, Gehalt ist Verhandlungssache und der Staat sollte sich da heraushalten.

Familienförderung: Ich würde eher die Absetzbarkeit der Betreuung insgesamt abschaffen, Steuersonderregeln sucken. Aber wenn das leider nicht zur Debatte steht dann muss man aus Gerechtigkeitsgründen natürlich auch Familien, die sich um ihre eigenen Kinder kümmern, gleichstellen und ihnen den Steuervorteil auch geben.

Autobahnen: Direkte Gebühren sind dämlich, sowas sollte sich viel gerechter und einfacher über die Benzinsteuer und/oder KFZ-Steuer finanzieren. Also nein zur Erhöhung.

Da ich aber sowieso kein Schweizer bin ist meine Meinung dazu recht egal ;)
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
10.041
Reaktionen
978
1:12
Ja... Mir wär zwar 1:20 lieber aber es geht ums Prinzip. Hohe Löhne würden ja nicht verboten sondern nur abstruse Lohnunterschiede innerhalb einer Firma.
Interessant wäre bei einer Annahme zu sehen wie wichtig der Wirtschaftsstandort gegenüber dem Lohnanreiz bzw. dem sich Gegenseitig gut bezahlte "Mandate" zuzuschaufeln für Firmen bzw. die lieben Manager ist.
Die Initiative ist eh total löchrig definiert, von daher erwarteten wohl nicht mal die Initianten überhaupt in die nähe der 50% zu kommen und wurden ziemlich überrascht.
Die Gegenstrategie der Wirtschaft ist aber auch eher lächerlich, statt wirklich Argumente zu bringen wird einfach Angst geschürt.


Familieninitiative
Nein, das ist einfach nur eine getarnte Steuersenkung.
Imho würd man besser etwas beim derzeit bestehenden Steuerabzug drehen damit dieser nur Leute betrifft, die diesen auch "brauchen". Doppelverdiener mit guten Jobs können sich ne Tagesstätte allemal leisten. Ahja:
Zudem finde ich es x fach besser wenn die Kinder von den Eltern erzogen werden als von irgendwelchen Staatsangestellten
Die Krippen sind afaik nie (so gut wie nie?) staatlich, von daher ist das Argument nicht treffend. Verwechselst du da was mit der Forderung nach Ganztagesschulen die letzthin auch in den Medien war?


Autobahnvignette
Find 100.00 mehr als fair und finds lächerlich über so was abstimmen zu "müssen".
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
19.03.2002
Beiträge
2.052
Reaktionen
0
Ort
USH
bei 1:12 werden dann halt mehr und mehr taetigkeiten ausgelagert.
kein unternehmen hat dann noch unternehmenseigene putzfrauen, sondern nur vertraege mit anderen unternehmen.
den putzfrauen hilft das sicher nichts
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
10.041
Reaktionen
978
Das mit der Auslagerung ist natürlich das Hauptargument (und deswegen ist die Initiative auch nicht wirklich durchdacht), aber um auf dein Beispiel mit den Putzfrauen einzugehen:

Jedes grössere Unternehmen das ich kenne hat die Putzfrauen sowieso bereits an eigenständige Putzinstitute ausgelagert, aber die ausgelagerten Putzfrauen würden dann halt, je nachdem, im Vergleich zum Boss Ihres Putzinstituts besser verdienen.
Im schlechtesten Fall, betrifft es sie schlicht gar nicht.

In welchem Szenario "verlieren" die Putzfrauen bitte... Ausser du glaubst, dass die Unternehmen einfach aufhören würden jemanden Putzen zu lassen ^^.


Bei Beratungsabteilungen u.ä. wär das mit der Auslagerung wohl ein grösseres Problem, das Putzfrauenargument ist einfach stupide da die meist eh schon ausgelagert sind ^^.
 
Mitglied seit
17.08.2000
Beiträge
3.105
Reaktionen
0
1:12
Ich bin grundsätzlich für ein gesundes Verhältnis. Die Gagen dieser Topmanager (und Fussballer) halte ich für absolut überrissen, unfair und nicht zielführend.
Auch würde ich mir als VR überlegen, wie viel Wert so ein Mensch eigentlich ist, der sich nur über sein Gehalt definiert und dem mehrere 100'000€ Im Jahr immer noch nicht reichen.
Nur zum Vergleich: Wenn erwartet wird, dass jemand im Unternehmen seine Arbeit gewissenhaft für 40'000€ im Jahr verrichtet, muss der CEO dann wirklich mehr als 480'000€ im Jahr verdienen?

Schade an der Initiative ist, dass sie recht wirkungslos sein wird. Internationale Firmen werden dem CEO den Lohn einfach aus einer Niederlassung im einem anderen Land zahlen - Problem gelöst.
Auch gibt es diverse andere Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung. Firmenauto, bezahlte Wohnung/Haus, Aktien-Anteile usw. usf. Wird alles nicht abgedeckt von der Initiative
Sprich genau die Firmen, welche das Gesetz betrifft (also alles grösser als KMU), haben auch die meisten Werkzeuge, es locker zu umgehen.

Von daher ist die Initiative nicht mehr als ein "Zeichen setzen", was ich dann auch wieder doof finde.
 
Mitglied seit
09.12.2003
Beiträge
3.463
Reaktionen
542
Ich sympathisiere sehr damit Gehälter innerhalb einer Firma in eine solche Relation zu setzen und zu begrenzen. Im gleichen Maße jedoch finde ich es äußerst schwierig Schwellwerte zu definieren. Keine Ahnung was hier richtig oder falsch ist :confused:
 
Mitglied seit
17.08.2000
Beiträge
3.105
Reaktionen
0
Am Radio meinte einer, 1:10 wäre in der Schweiz mal ein gutbürgerlicher Wert gewesen.

Und was sagen die Bürgerlichen heute? Genau, das selbe wie alle "Wirtschaftsliberalen". DER MARKT WIRDS SCHON REGELN!!!11
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ich schließe mich MV an. der Eigentümer des Unternehmens ist der einzige, der entscheiden sollte, was er seinen angestellten zahlt und warum. abgesehen davon, dass eine Regelung in einer globalisierten welt eh keine chance hat (dann werden die CEOs halt nicht länger von der forma an sich angestellt, sondern eine extra CEO forma gegründet, die per vertrag das Geschäft der Tochterfirma leitet. oder die putzfrauen werden ausgelagert), finde ich es rechtspolitisch bedenklich, da die vertragsautonomie, deren Ausfluss die freie gehaltsverhandlung ist, nur in absoluten Ausnahmefällen beschränkt werden sollte.

der rest ist mir egal, aber auch da hat mv recht. Autobahngebühr sollte über Kfz und Benzinsteuer finanziert werden und Steuervorteile sollten tätigkeits- und lebensformunabhängig an alle Eltern verteilt werden.

PS: weiß jemand, wie man diese verflixte autogroßschreibung bei manchen Worten bei safari ausstellt?
 
Mitglied seit
25.10.2005
Beiträge
2.777
Reaktionen
0
Bei einer Finanzierung über Kfz Steuer würden aber die Einnahmen von Ausländern wegfallen.

Das 1:12 Modell hat wie bereits ausdiskutiert natürlich zu viele Schlupflöcher. Aber grundsätzlich mit der Lohnfreiheit zu argumentieren find ich nicht richtig. Ein Mindestlohn ist ja auch mehrheitsfähig (also in D.) da stört sich auch keiner dran.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.679
Reaktionen
727
Ich finds beim Mindestlohn kannst du aber eher argumentieren, dass du eine gewissen Gruppe von Geringverdiener schützen möchest. Das wird bei hohen Löhnen die wirklich freiwillig von den Parteien ausgehandelt wurden schwerer. Ich mein die zwingt ja keiner dazu den Leuten soviel zu zahlen und die Manager wehren sich auch nicht. Die Argumentationskette, dass die ganzen übertriebenen Gehälter und Boni zu einem übertribenen Risikoanhäufung im Finanzsektor geführt haben wird bisschen schwer. Und warum darf dann Bwm oder Porsche nicht mehr so viel zahlen?
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.378
Reaktionen
717
Ort
Münster
12 ist vielleicht bisschen happig, aber wir haben jetzt schon bereiche, wo topmanager das dreihundertfache ihrer untergebenen verdienen und ab da wirds halt seltsam. ist aber in der summe ein gesellschaftliches problem, in welcher man die binnenmärkte zunehmend dem shareholder-value unterordnet, was natürlich ne einbahnstraße ist.

Wenn eine einfache ungelernte Putze, die Abends durch meine Geschäftsstelle geht, ein ganzes 12tel von meinem Gehalt verdient, für das ich Abitur gemacht und studiert habe und eine 60-Stunden-Woche fahre, hat sich meine Mühe und Investition nicht gelohnt.
Wenn meine Telefonistin, die 6 Stunden am Tag Anrufe erledigt und entgegennimmt, ein 12tel von meinem Gehalt verdient, wäre ich schön blöd, dafür die juristische und finanzielle Verantwortung für die komplexe ganzheitliche Betreuung meiner Kunden zu tragen.

Neiddebatte. Typisch links.
 

Gelöscht

Guest
Neiddebatte. Typisch links.

das übliche mantra. studiert zu haben macht dich noch nicht zum übermenschen. neben einer klassischen exportorientierung wirkt ein gesunder binnenmarkt stabilisierend, dazu müssen breite bevölkerungsteile aber erstmal genügend geld, ergo lohn zum konsumieren haben. wenn das gerade für das lebensnotwendigste wie wohnung, energie und lebensmittel reicht, begibt man sich irgendwann volkswirtschaftlich in eine abwärtsspirale, weiterer konsoldierungsdruck für die unternehmen, stagnierende löhne, sinkende verkaufszahlen für konsumprodukte, entlassungen, etc. etc.
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.378
Reaktionen
717
Ort
Münster
ja und? was hat das mit dem Thema zu tun?
vielleicht verstehst du meinen Punkt ja nicht:
wieso sollte ich Abitur, Bachelor, Master, evntl Auslandssemester sowie evntl. Promotion auf mich nehmen und damit locker 10+ Jahre auf Einkommen verzichten, wenn ich dadurch als Spitzenkraft nicht exponentiell mehr verdienen darf als eine ungelernte Putzfrau?!

Das würde ja bedeuten, dass mein Gehalt bei 7800 / Monat gelockt wäre, wenn ich eine ungelernte 600€-Kraft beschäftige!
 
Mitglied seit
17.08.2003
Beiträge
1.747
Reaktionen
435
Es geht hoffentlich schon um Stundenlöhne. Sonst gäbe es ja bald keine Teilzeitkräfte mehr und da hätte nun wirklich niemand was von.
 

Gelöscht

Guest
ja und? was hat das mit dem Thema zu tun?
vielleicht verstehst du meinen Punkt ja nicht:
wieso sollte ich Abitur, Bachelor, Master, evntl Auslandssemester sowie evntl. Promotion auf mich nehmen und damit locker 10+ Jahre auf Einkommen verzichten, wenn ich dadurch als Spitzenkraft nicht exponentiell mehr verdienen darf als eine ungelernte Putzfrau?!

Das würde ja bedeuten, dass mein Gehalt bei 7800 / Monat gelockt wäre, wenn ich eine ungelernte 600€-Kraft beschäftige!

du bist nicht die hellste kerze auf der torte, kann das sein? wenn der mindestlohn 10€ ist, dann ist der monatslohn bei 12 auf 19.200€ und bei 300 auf 480.000€ im monat gelockt. aber ja, für die paar kröten würd ich auch nicht studieren und arbeiten gehen.
 

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
Mitglied seit
18.07.2012
Beiträge
3.791
Reaktionen
0
nur 19k im Monat? Da kann ich ja gleich in die Justiz gehen...:deliver:

mal ernsthaft, 12x finde ich auch etwas knapp bemessen. Muss ja nicht "The Sky is the limit"-like sein, aber so 30x sollte schon drin sein. 300x ist tatsächlich etwas hart. Mich wundert immer, dass es in der Diskussion immer nur um Manager geht. Dass ein Fernando Alonso 33 Mio im Jahr verdient und damit jedem Dax-30 Konzernchef (außer vllt Winterkorn) in die Fresse pisst, interessiert keine sau.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
25.12.2005
Beiträge
3.261
Reaktionen
2
1:12 wird so niemals funktionieren, siehe MVs Argument. Aber alleine diese Scheisse, dass eine Firma einen "guten CEO" braucht der mindestens eine Million verdient treibt einem die Schamesröte ins Gesicht...
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.987
Reaktionen
521
Das würde ja bedeuten, dass mein Gehalt bei 7800 / Monat gelockt wäre, wenn ich eine ungelernte 600€-Kraft beschäftige!
wenn du ihr 3,75€/Stunde zahlst, hast du das auch wohl nicht besser verdient :deliver:

aber 1:12 ist natürlich wirklich bissl arg ^^
 
Mitglied seit
06.07.2004
Beiträge
3.826
Reaktionen
0
Die Erfinder der 1:12 haben sich wohl gedacht die Löhne der Topmanager bleiben gleich hoch und die Löhne der Putzfrauen gehen dann automatisch rauf auf 50k im Jahr. :rofl:
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.987
Reaktionen
521
Das glaub ich weniger, es gab ja auch schon Linke die Gehälter einfach bei 200k/Jahr (bin mir bei der genauen Summe nicht sicher, aber war arg niedrig) deckeln wollten ;)
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
10.041
Reaktionen
978
Ne Putzfrau mit nem 100% Pensum (was es kaum gibt) bekommt in der Schweiz wohl ca. 2500 Euro, eher mehr. Die Steuern werden in der Schweiz aber nicht direkt vom Lohn abgezogen, daher sind Lohnvergleiche eher mühsam.

Das würde den Lohn fürs Kader auf 30'000 im Monat "drosseln"... Ja, da lohnt sich das Studium echt nimmer :rolleyes:.

Btw: Firmenbesitzer könnten sich ja immer noch über den Gewinn bzw. die Dividende einen "besseren" Lohn auszahlen. Ein "normaler" CEO ist aber eigentlich auch nur ein angestellter, er trägt nicht mehr persönliches Risiko als die Putzfrau.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.679
Reaktionen
727
Ich seh trotzdem nicht den Sinn so nen krass abiträren Eingriff zu rechtferitgen. Nicht das der Markt alles regelt, aber das wird er dann eh "umregeln" und es juckt am Ende keinen. Viel Aufwand für nix.
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
10.041
Reaktionen
978
Wann hat der Markt denn je Ungleichheit geregelt? Das ist doch gerade die grösste Schwäche des freien Marktes.

Das letzte mal "geregelt" der Markt das iirc nach bzw. "dank" den Weltkriegen?
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Der Markt regelt ständig Ungleichheit bzw. Gleichheit.
Denn Gleichheit ist ungerecht, Ungleichheit ist gerecht. Somit sorgt der Markt für Gerechtigkeit :deliver:
 

Gelöscht

Guest
naja, ist eigentlich wurscht, wenn das ungleichgewicht zu groß wird, kippt die chose sowieso. eine zu hohe kapitalkonzentration auf einige wenige schwächt den binnenmarkt, weil die naturgemäß anders investieren. ist aber nicht so, das die leute nicht trotzdem essen, ne heizung benötigen oder anderen kram. wenn die diskrepanz zu groß wird, wird das dann halt über alternativwährungen umgeschichtet (lokalwährungen, zigaretten, naturalien, etc.), wächst der druck an, baumeln halt irgendwann ein paar typen am laternenmast, 2-3 jahre gibts mord und totschlag und dann beginnt das system bei 0. so what?
 
Mitglied seit
19.03.2002
Beiträge
2.052
Reaktionen
0
Ort
USH
es ist halt einfach so, dass manche leute dinge machen koennen, die erstens stark nachgefragt sind und zweitens schwierig sind bzw nur von wenigen leuten gemacht werden koennen.
wenn man nun lokal (also zB nur in der schweiz) die gehaelter solcher leute effektiv beschraenkt, dann werden diese leute ausserhalb dieses gebiets arbeiten.

und inb4 "kein mensch kann 300x effektiver arbeiter als ein anderer":
nehme einfach eine etwas kompliziertere mathe aufgabe. es gibt leute die werden das schlicht NIE geloest bekommen, und es gibt leute die loesen das in ein paar stunden.
 
Mitglied seit
16.08.2004
Beiträge
1.134
Reaktionen
2
Ort
Lenzburg
Es gibt in jeder Generation Leute die es schaffen richtig viel kohle zu machen.
Da gibts die Genies ala Gates, Jobs, Dell, Zuckerberg, etc (alle Mehrfach Milliardäre), dann gibts die Sportkracks ala Woods, Federer, Messi, Ronaldo welche auch alle mehrere 100 Mio verdient haben.

Dann gibts noch die Topmanager die durch was auch immer Beziehungen, Harte Arbeit, guter Richer halt zur richtigen Zeit am Richtigen Ort waren. Und jetzt auch gross verdienen.

Komischerweise geht der Neid nur gegen die Topmanager, den beiden ersten Kategorien scheint man die Millionen zu gönnen, wieso auch immer ...
 

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
Mitglied seit
18.07.2012
Beiträge
3.791
Reaktionen
0
Naja, die Gründe liegen doch auf der Hand. Für Unternehmensgründer haben viele Leute Bewunderung übrig, selbst für den Amazon Gründer, der ein maximales Arschloch sein soll. Oder für den Ikea Gründer, der über ein geschickt konstruiertes Geflecht aus Holdings und Beteiligungen nahezu keine Steuern zahlt.

Sportler erfreuen uns, hey, der Alonso hat seine 33 Mio wenigstens "verdient", und Woods erst recht seine 100+ Mio (in seinen besten Jahren), das sind schließlich "Ausnahmetalente".

Topmanager werden dagegen oftmals erst dann von der Öffentlichkeit wahrgenommen, wenn sie massiven Arbeitsplatzabbau verkünden oder wenn sie das Unternehmen in die Grütze gefahren haben. Unverständnis ruft vor allem hervor, dass solche Topmanager nach einem epic fail auch noch mit 20 Mio verabschiedet werden.
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
10.041
Reaktionen
978
Der Zorn ging ja bloss los, weils "unten" zum X-ten mal keine Lohnerhöhungen für Karl Fliessband gab während es "oben" immer weiter nach "oben" ging (so ist ja die ganze Lohnschere entstanden).

Der Extremfall ist dann halt, dass ein Manager alles verbockt, selber aber trotzdem Millionen kassiert, noch ne Abgangsentschädigung erhält und unten Leute entlassen werden.

Und das totale Unverständnis gibt's halt seit der Wirtschaftskrise, wo eben diverse dieser "Supermanager", mit ihren 1-2 stelligen Millionengehältern so ziemlich alles in den Sand gesetzt haben selber aber quasi keinerlei Konsequenzen tragen müssen.

es ist halt einfach so, dass manche leute dinge machen koennen, die erstens stark nachgefragt sind und zweitens schwierig sind bzw nur von wenigen leuten gemacht werden koennen.

Genau, deshalb hört man immer von den abstrusen Lohnexzessen bei Ingenieuren, Wissenschaftlern, Informatikern und allg. bei den ausserordentlich produktiven Individuen.... Momentan ist imho einfach "Verwaltung" total überbezahlt im Verhältnis zum Rest, kein Wunder, die Löhne werden ja auch in der Verwaltung bestimmt ^^ (was mir als Buchhalter aufm Weg zum Finanzchef jetzt nicht wirklich ungelegen kommt ;)).
 
Mitglied seit
05.08.2012
Beiträge
1.408
Reaktionen
0
Es gibt in jeder Generation Leute die es schaffen richtig viel kohle zu machen.
Da gibts die Genies ala Gates, Jobs, Dell, Zuckerberg, etc (alle Mehrfach Milliardäre), dann gibts die Sportkracks ala Woods, Federer, Messi, Ronaldo welche auch alle mehrere 100 Mio verdient haben.

Dann gibts noch die Topmanager die durch was auch immer Beziehungen, Harte Arbeit, guter Richer halt zur richtigen Zeit am Richtigen Ort waren. Und jetzt auch gross verdienen.

Komischerweise geht der Neid nur gegen die Topmanager, den beiden ersten Kategorien scheint man die Millionen zu gönnen, wieso auch immer ...

Was gibt es da nicht zu verstehen?

Man gönnt Sportlern ihre Kohle, da der Sport eine ziemlich transparente Geschichte ist und man hautnah verfolgen kann warum derjenige wirklich der beste ist.
Man gönnt Gründern die Kohle, da diese etwas aufgebaut haben, da man ihnen also auch die Leistung ansieht.

Topmanagern dagegen sieht man die Leistung eben nicht an, das sind Schnösel die sich für die besten halten aber keine überzeugenden Argumente liefern können. Wie auch, die meisten Topmanager sind nicht mehr als bloße Verwalter einer Firma die zum Beispiel mal von Linde, von Siemens, Bell, Toyoda, Edison usw ins leben gerufen und aufgebaut wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Leinad

Sport-Forum
Mitglied seit
19.09.2001
Beiträge
11.037
Reaktionen
0
Ort
Düsseldorf
und inb4 "kein mensch kann 300x effektiver arbeiter als ein anderer":
nehme einfach eine etwas kompliziertere mathe aufgabe. es gibt leute die werden das schlicht NIE geloest bekommen, und es gibt leute die loesen das in ein paar stunden.

Immer dieses Scheinargument der angeblichen besonderen Qualifikation. Als hätte das etwas damit zu tun, ob jemand "reich" wird oder nicht. Qualifiziert und hochintelligent sind viele, aber nur wenige Berufe lassen es zu dies derart finanziell auszunutzen.
Glaubst du für Leute in der Forschung, Ärzte, Professoren etc. ist so eine Gehaltsobergrenze ein Problem?
Es ist nur für diejenigen ein "Problem", die die Macht über das Geld haben und somit ihr Gehalt direkt oder indirekt (dahinter steckt ja auch ein System) steuern können.
Wir haben das Geld, den Wirtschaftswachstum, zu unserer Gottheit ernannt und die Unternehmer sind halt unsere Herrscherkaste, die mehr oder weniger selber bestimmt welche Tribute das Volk zu leisten hat.
Es gibt überhaupt keinen Grund wieso es in unserer Gesellschaft solch extreme Gehaltsunterschiede geben sollte. Sie existieren nur, weil sie unter dem Deckmantel des allgemeinen Wohlstandwachstums toleriert werden, aber wenn sich die "Elite" immer mehr abgereift und für alle anderen nur noch Reste übrig bleiben, dann kollabiert dieses System natürlich irgendwann.
 
Mitglied seit
14.07.2003
Beiträge
2.862
Reaktionen
0
und ich denke, dass es wirklich nur bedingt neid ist, sondern auch wirklich etwas mit einer art gerechtigkeitsempfinden zu tun hat. zumindest bei vielen, die das ganze kritisieren.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.679
Reaktionen
727
Wann hat der Markt denn je Ungleichheit geregelt? Das ist doch gerade die grösste Schwäche des freien Marktes.

Das letzte mal "geregelt" der Markt das iirc nach bzw. "dank" den Weltkriegen?

Lies halt meinen Post. Ich sag nicht, dass er alles regelt, aber diese behinderte völlig willkürlich 1:12 Ratio wird er bestimmt umgehen. Also mich juckts am Ende 0, wenn es durchkommt, aber aus schweizer Perskeptive ist schon lustig, dass das gefordert wird als eines der Länder das mit am meisten von der gesamten Finanzbranche profitiert hat. Letztendlich alle Schichten, manche mehr und weniger.

Zusammenfassend bleibt es eine Neid oder Gerechtigkeitsdebatte (ich seh da nicht so den Unterschied). Manchen gefällt die Verteilung und manchen nicht. Das an den Gehälter festzumachen ist sowieso albern. Kapitalerträge wäre mal viel wichtiger.

Was da eher eine himmelschreiende Ungerechtigkeit ist, sind die Steuer/Belastungssätze der halbwegs gutverdiendenden Mittelschicht, die kaum ausweichen können oder dann irgendwann doch mal auswandern. Die zahlen zur Zeit allen Scheiss während Kapital mit nur ca. 27% besteuert wird. Gründe gibts dafür viele, sie hier auszuführen, bringst jetzt nicht.
 
Oben