Schuldenerlass Studiengebühren USA

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Finde ich auch ein sehr unfaires Geschenk. Vor allem nicht ersichtlich, wie man das rechtfertigen will, während man nichts am System für die Zukunft ändert. Wirkt für mich wie ein populistisches Geschenk.

Vor allem bekommen das ja auch viele, die dieses Jahr oder bald sehr viel verdienen werden, denn mWn wird auf die Einkommen in 2020/2021 geschaut.
 
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Die USA sind gruselig, was Studiengebühren und Krankenkassen angeht. Da lobe ich mir unseren Sozialismus. Hierzulande waren ja schon 500 Euro Studiengebühren Anlässe für Hörsaalbesetzungen und Proteste.
 
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wenn man vernachlässigt, dass sich menschen ohne college abschluss vermutlich alle in den beiden obersten kategorien tummeln und dann in der mitte das ende der fahnenstange erreicht ist. müssen wir hier wirklich diskutieren, dass sich über ein leben gerechnet ein bachelor, master oder doktor titel lohnt, studiengebühren oder nicht?


"Full-time workers age 25 and over without a high school diploma had median weekly earnings of $630, compared with $789 for high school graduates (no college) and $1,416 for those holding at least a bachelor's degree."

arbeitnehmer ohne college degree verdienen also ca. halb so viel als solche mit.

noch ein argument, das in meiner konservativen bubble häufig gemacht wird: es gibt keine "useless degrees", selbst das einstigsgehalt für gender studies bachelors liegt bei ~$30k. mit einem bachelor abschluss irgendeiner art wird man schon überleben.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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wenn man vernachlässigt, dass sich menschen ohne college abschluss vermutlich alle in den beiden obersten kategorien tummeln und dann in der mitte das ende der fahnenstange erreicht ist. müssen wir hier wirklich diskutieren, dass sich über ein leben gerechnet ein bachelor, master oder doktor titel lohnt, studiengebühren oder nicht?


Dass das college wage premium existiert, bestreitet auch niemand. Das hat nur rein gar nichts mit der Frage zu tun, ob diese Reform gerecht ist oder nicht.

noch ein argument, das in meiner konservativen bubble häufig gemacht wird: es gibt keine "useless degrees", selbst das einstigsgehalt für gender studies bachelors liegt bei ~$30k. mit einem bachelor abschluss irgendeiner art wird man schon überleben.

Das ändert nichts daran, dass die Reform eben keine Umverteilung von unten nach oben ist, wie du behauptest hast, sondern eher von oben in die Mitte, also genau das, was rhetorisch so ziemlich jede konservative Partei der Welt fordert ("die arbeitende Mitte entlasten").
 
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Außer die Mitte war so "dumm" und hat für ihre Kinder gespart statt einen Kredit aufzunehmen :mond:
 

Gustavo

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Außer die Mitte war so "dumm" und hat für ihre Kinder gespart statt einen Kredit aufzunehmen :mond:

Ja, denn wir alle wissen bezeichnet "die Mitte" sinnvollerweise nicht etwa den Durchschnitt des vierzigsen bis sechzigsten Einkommensdezils, sondern JEDE EINZELNE Person einer beliebig festgelegten Einkommensspanne. Definitiv kein autistisches Argument deinerseits wieder.
 
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Ja, denn wir alle wissen bezeichnet "die Mitte" sinnvollerweise nicht etwa den Durchschnitt des vierzigsen bis sechzigsten Einkommensdezils, sondern JEDE EINZELNE Person einer beliebig festgelegten Einkommensspanne. Definitiv kein autistisches Argument deinerseits wieder.
ja das war genau meine Aussage :rofl2: mad much? :mond:
 
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Dass das college wage premium existiert, bestreitet auch niemand. Das hat nur rein gar nichts mit der Frage zu tun, ob diese Reform gerecht ist oder nicht.



Das ändert nichts daran, dass die Reform eben keine Umverteilung von unten nach oben ist, wie du behauptest hast, sondern eher von oben in die Mitte, also genau das, was rhetorisch so ziemlich jede konservative Partei der Welt fordert ("die arbeitende Mitte entlasten").

Ich kann dich trösten: wer sich über $10.000 Schulden weniger tatsächlich freut, ist nicht "oben".

antwort an beide: nicht-college absolventen sind in jedem fall bedürftiger als college absolventen.

"die arbeitende mitte" mit bachelor degree wird vom markt dadurch entlastet, dass sie am ende des lebens ein paar hundert k euro mehr hat als "die arbeitende mitte" (und alles unterhalb) ohne hochschulabschluss.
wenn man politik für leute in der mittelschicht machen will, dann sollte sie per definition nicht auf diejenigen abzielen, die bei weitem das höchste earnings potential haben. leute mit hochschulabschluss rennen einkommensmäßig denjenigen ohne davon, weiß nicht, warum man denen auch noch steuergeld in den rachen werfen muss. links ist das jedenfalls nicht.
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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antwort an beide: nicht-college absolventen sind in jedem fall bedürftiger als college absolventen.

"die arbeitende mitte" mit bachelor degree wird vom markt dadurch entlastet, dass sie am ende des lebens ein paar hundert k euro mehr hat als "die arbeitende mitte" (und alles unterhalb) ohne hochschulabschluss.
wenn man politik für leute in der mittelschicht machen will, dann sollte sie per definition nicht auf diejenigen abzielen, die bei weitem das höchste earnings potential haben. leute mit hochschulabschluss rennen einkommensmäßig denjenigen ohne davon, weiß nicht, warum man denen auch noch steuergeld in den rachen werfen muss. links ist das jedenfalls nicht.

Das ist doch pures concern trolling. Ich habe dir die Verteilungseffekte gepostet, es ist eine deutliche Umverteilung von oben in die Mitte. Nur weil die positiven Effekte für Leute ganz unten nicht so hoch sind wie für die Leute in der Mitte soll das keine linke Politik sein? D.h. wir müssen jetzt alle das Rawl'sche Differenzprinzip anwenden, um zu entscheiden ob etwas gerecht ist? Machst du das dann auch oder was?

€dit: Es ist ja auch hochkomisch, dass ausgerechnet jemand wie du das college wage premium als "Entlastung" durch den Markt interpretierst. Dürfen wir jetzt also davon ausgehen dass die "natürliche" Einkommensverteilung 100% Gleichheit ist? Das wage premium existiert ja nicht alleine deshalb, weil die Leute die einen BA haben besser ausgebildet sind, sondern weil sie einfach im Schnitt talentierter sind als Leute ohne BA. Das dürfen wir auch ignorieren dann?
 
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racoon macht einen validen punkt und den kannst du ihm auch einfach mal gönnen
 

Benrath

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What für einen validen Punkt? Wenn bei der trump Steuer reform alles an die oberen zehn Prozent oder weniger gehen ist das toll und wenn jetzt tatsächlich Das meiste an die Mitte geht ist es unfair?
 
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hab das thema nur überflogen und keine grafik angeschaut. mit validem punkt meine ich dass die entlastung nicht die erreicht, die es nötiger hätten.
 
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antwort an beide: nicht-college absolventen sind in jedem fall bedürftiger als college absolventen.
Das mag ja sein, aber selbst wenn du Recht hast, ist das allein kein Argument dagegen, dass der Staat auch College-Absolventen gezielt helfen darf.
Ein Studium ist für viele die Perspektive aus der Armut heraus, und irgendwie hat man es dort so hingebogen, dass das Studium an sich so teuer ist, dass es über Schulden wieder in die Armut zurückführen kann.
 
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Das ist doch pures concern trolling. Ich habe dir die Verteilungseffekte gepostet, es ist eine deutliche Umverteilung von oben in die Mitte. Nur weil die positiven Effekte für Leute ganz unten nicht so hoch sind wie für die Leute in der Mitte soll das keine linke Politik sein? D.h. wir müssen jetzt alle das Rawl'sche Differenzprinzip anwenden, um zu entscheiden ob etwas gerecht ist? Machst du das dann auch oder was?

€dit: Es ist ja auch hochkomisch, dass ausgerechnet jemand wie du das college wage premium als "Entlastung" durch den Markt interpretierst. Dürfen wir jetzt also davon ausgehen dass die "natürliche" Einkommensverteilung 100% Gleichheit ist? Das wage premium existiert ja nicht alleine deshalb, weil die Leute die einen BA haben besser ausgebildet sind, sondern weil sie einfach im Schnitt talentierter sind als Leute ohne BA. Das dürfen wir auch ignorieren dann?

ich verstehe die essenz des posts einfach überhaupt nicht. "die leute ganz unten" mit bachelor sind nicht existent bzw. bleiben dort nicht lange. die decke für den nicht college gebildeten liegt in der mitte während der college gebildete dort startet und dann ist der himmel das limit.

nochmals hält gender studies als mein beispiel für ein "useless degree" (und als einer der am schlechtesten bezahlter BA) her:


der gender studies bachelor ist ab tag 1 nach studium knapp unterhalb der mittelschicht und nach 10 jahren, im alter von 32, verdient er 1,5x so viel wie der nationale schnitt mit ca. 60k$. dafür muss der 50-jährige cnc fräser viele nachtschichten einlegen. diese leute brauchen nicht unsere hilfe bzw. die der amerikanischen regierung bzw. sind leute ohne hochschulabschluss bedürftiger.
 
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Das mag ja sein, aber selbst wenn du Recht hast, ist das allein kein Argument dagegen, dass der Staat auch College-Absolventen gezielt helfen darf.
Ein Studium ist für viele die Perspektive aus der Armut heraus, und irgendwie hat man es dort so hingebogen, dass das Studium an sich so teuer ist, dass es über Schulden wieder in die Armut zurückführen kann.

bro. der durchschnittliche amerikanische student häuft 22-24k$ an schulden an. wähle irgendein studienfach, muss nicht mal ingenieur, IT, medizin oder jura sein, und schau dir an, was man damit nach 10 jahren verdient. bachelor nagen nicht am hungertuch. sind wir hier in der community nicht alt genug, dass jeder seinen eigenen kontoauszug auf den wahrheitsgehalt dieser behauptung überprüfen kann?
anders als der klempner, für den ein einfacher reifenwechsel ein existenzbedrohendes problem darstellen kann.
 
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bro. der durchschnittliche amerikanische student häuft 22-24k$ an schulden an. wähle irgendein studienfach, muss nicht mal ingenieur, IT, medizin oder jura sein, und schau dir an, was man damit nach 10 jahren verdient. bachelor nagen nicht am hungertuch. sind wir hier in der community nicht alt genug, dass jeder seinen eigenen kontoauszug auf den wahrheitsgehalt dieser behauptung überprüfen kann?
anders als der klempner, für den ein einfacher reifenwechsel ein existenzbedrohendes problem darstellen kann.
bro. ich hab auch studiert. ich kann mir sehr gut ausmalen, was durchschnittlich 25.000 € schulden bei studienende für mich bedeutet hätten. obwohl ich mitlerweile nicht schlecht verdiene.
falls das argument sein sollte, dass das ganze nur symptombekämpfung ist und tiefe systemische probleme weiterhin bestehen, wäre ich bei dir, aber beschwerden über "die bekommen und andere nicht" sind dum
 

Gustavo

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ich verstehe die essenz des posts einfach überhaupt nicht. "die leute ganz unten" mit bachelor sind nicht existent bzw. bleiben dort nicht lange. die decke für den nicht college gebildeten liegt in der mitte während der college gebildete dort startet und dann ist der himmel das limit.

Mal abgesehen davon, dass nicht jeder, der Schulden hat, einen brauchbaren College-Abschluss hat*, wird diese Behauptung doch schon dadurch widerlegt, dass eben 15% des Schuldenerlasses bei den untersten 20% ankommen. Wenn es diese Leute mit Schulden im untersten Einkommenssegment nicht gäbe dann sollte dort fast gar nichts ankommen. Ist aber halt nicht so.




*Beispiele: Leute die ihr Studium abbrechen, Leute die einen AA machen und/oder Leute die auf einem For-Profit College waren, welche gemeinhin eher Scams sind als richtige Universitäten

bro. der durchschnittliche amerikanische student häuft 22-24k$ an schulden an. wähle irgendein studienfach, muss nicht mal ingenieur, IT, medizin oder jura sein, und schau dir an, was man damit nach 10 jahren verdient.

Zwei der vier Berufe, die du aufgezählt hast, kann man in den USA nicht ohne einen weiterführenden Abschluss machen und der kostet halt nochmal EXTREM viel mehr als ein BA. Ich sage bspw. mal die Zahl der Mediziner, die unterhalb der Einkommensgrenzen dieser Reform liegen, dürfte vernachlässigbar sein.
 
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bro. ich hab auch studiert. ich kann mir sehr gut ausmalen, was durchschnittlich 25.000 € schulden bei studienende für mich bedeutet hätten. obwohl ich mitlerweile nicht schlecht verdiene.
falls das argument sein sollte, dass das ganze nur symptombekämpfung ist und tiefe systemische probleme weiterhin bestehen, wäre ich bei dir, aber beschwerden über "die bekommen und andere nicht" sind dum

das argument ist "die akademiker brauchen nicht und bekommen; die nicht-akademiker brauchen und bekommen nicht".

Mal abgesehen davon, dass nicht jeder, der Schulden hat, einen brauchbaren College-Abschluss hat*, wird diese Behauptung doch schon dadurch widerlegt, dass eben 15% des Schuldenerlasses bei den untersten 20% ankommen. Wenn es diese Leute mit Schulden im untersten Einkommenssegment nicht gäbe dann sollte dort fast gar nichts ankommen. Ist aber halt nicht so.




*Beispiele: Leute die ihr Studium abbrechen, Leute die einen AA machen und/oder Leute die auf einem For-Profit College waren, welche gemeinhin eher Scams sind als richtige Universitäten

1) leute, die ihr studium abbrechen, haben dann auch nicht 22-24k$ an der backe, sondern einen bruchteil. und ich weiß, dass je nach studiengang die abbrecherquote bei 10-30% liegt und du, wie @Scorn4, kannst das systemische argument machen ("studiengebühren sollten gar nicht existieren!"). dem würde ich erwidern: literally alle anderen haben vorrang weil sie schlechter dran sind als akademiker.

2) ich habe bisher immer von medianeinkommen etc. geredet, können wir weiterhin bei der durchschnittlichen akademikerkarriere bleiben? wenn du von scams sprichst, ist das für mich fast das wehen der weißen fahne. der durchschnittsstudent in den usa geht auf ein in-state college, nicht auf eine elite/ivy league uni, fällt nicht auf einen scam herein.

3) wie ist die altersverteilung bei den empfängern dieses schuldenerlasses? ernstgemeinte frage. meine vermutung ist, dass hiervon jüngere profitieren (bis 35-jährige?) und ist das nicht zu erwarten? frisch aus der uni heraus = mittelschicht, am lebensende millionär. und das ist bei facharbeitern/handwerkern einfach nicht der fall. die schuften sich mit 50 den rücken krumm für ein gehalt, das der bwl bachelor mit 35 zu hause im HO verdient.
 
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Im Endeffekt ist dein Argument halt doch einfach: "Andere könnten die Kohle dringender brauchen.". Das hört man, von den Leuten die sich jetzt beschweren, irgendwie aber seltener wenn es um eine Steuersenkung für Superverdienende oder ähnliches geht...

Aber selbst wenn ich dir das schenke, macht esdie Sache an sich doch nicht schlecht. Zumal es iirc Teil eines Wahlversprechens war? Man könnte wohl auch argumentieren, dass diese Hilfe gemessen am finanziellen Einsatz ziemlich effektiv sein dürfte, da die Empfänger meist gebildet sind und der positive Effekt darum stärker ausfallen dürfte?

Imho sollte man der ganzen Sache eher ankreiden, dass es reine Symptombekämpfung ist und am zugrundeliegenden Problem nichts ändert.
 
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das argument ist "die akademiker brauchen nicht und bekommen; die nicht-akademiker brauchen und bekommen nicht".
Ja, aber da hast du halt Unrecht, zumindest beim ersten Teil. Darauf wurdest du ja jetzt auch ausführlich hingewiesen.
Dass nicht-Akademiker nicht bekommen, ist hingegen richtig, aber irrelevant. Das ist so, als würde man sich bei einem Gesetz zum Schutz des Waldes darüber beschweren, das der Schutz des Wattenmeeres überhaupt nicht berücksichtigt wird.
 
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Im Endeffekt ist dein Argument halt doch einfach: "Andere könnten die Kohle dringender brauchen.". Das hört man, von den Leuten die sich jetzt beschweren, irgendwie aber seltener wenn es um eine Steuersenkung für Superverdienende oder ähnliches geht...

whataboutism. habe ich zuvor von benrath, der den gleichen mist gesagt, ignoriert. jetzt muss ich's wohl doch mal sagen.

das argument ist: "andere könnten die kohle DRINGEND gebrauchen, akademiker GAR NICHT"
am existenzminimum rumknapsen ist ein anderes leben als "mit 60 habe ich garantiert einen net worth von 1 mio+, aber jetzt, mit 23, wären 10k nice to have".

Aber selbst wenn ich dir das schenke, macht esdie Sache an sich doch nicht schlecht. Zumal es iirc Teil eines Wahlversprechens war? Man könnte wohl auch argumentieren, dass diese Hilfe gemessen am finanziellen Einsatz ziemlich effektiv sein dürfte, da die Empfänger meist gebildet sind und der positive Effekt darum stärker ausfallen dürfte?

warum dann der seitenhieb zu trumps tax cut? jeff bezos und die milliardenschweren tech CEOs sind noch gebildeter, der positive effekt fällt noch stärker aus. wenn der reiche BA student das geld vom staat wert ist, dann ist trifft das auf den superreichen elon musk noch viel mehr zu. deine logik: je mehr geld/bildung eine person eh schon hat, ein desto besseres investment ist sie für den staat. nur dass so der sozialstaat nicht funktioniert.

Imho sollte man der ganzen Sache eher ankreiden, dass es reine Symptombekämpfung ist und am zugrundeliegenden Problem nichts ändert.

das zugrundeliegende problem ist armut. armutsbekämpfung liegt in der rangordnung der zu bekämpfenden probleme meilenweit höher als studiengebühren.

Ja, aber da hast du halt Unrecht, zumindest beim ersten Teil. Darauf wurdest du ja jetzt auch ausführlich hingewiesen.
Dass nicht-Akademiker nicht bekommen, ist hingegen richtig, aber irrelevant. Das ist so, als würde man sich bei einem Gesetz zum Schutz des Waldes darüber beschweren, das der Schutz des Wattenmeeres überhaupt nicht berücksichtigt wird.

"all lives matter"
 
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whataboutism. habe ich zuvor von benrath, der den gleichen mist gesagt, ignoriert. jetzt muss ich's wohl doch mal sagen.

das argument ist: "andere könnten die kohle DRINGEND gebrauchen, akademiker GAR NICHT"
am existenzminimum rumknapsen ist ein anderes leben als "mit 60 habe ich garantiert einen net worth von 1 mio+, aber jetzt, mit 23, wären 10k nice to have".

GAR NICHT, sagst du. Sonst irgendwie niemand.

warum dann der seitenhieb zu trumps tax cut? jeff bezos und die milliardenschweren tech CEOs sind noch gebildeter, der positive effekt fällt noch stärker aus. wenn der reiche BA student das geld vom staat wert ist, dann ist trifft das auf den superreichen elon musk noch viel mehr zu. deine logik: je mehr geld/bildung eine person eh schon hat, ein desto besseres investment ist sie für den staat. nur dass so der sozialstaat nicht funktioniert.
Du triffst hier jetzt aber die Annahme, dass studierte das Geld genau so wenig brauchen, wie die reichsten Leute der Welt? Ehm ja, pfüet di.
Ginge es rein darum möglichst viel aus dem Geld zu machen, würd die Logik btw. standhalten.


das zugrundeliegende problem ist armut. armutsbekämpfung liegt in der rangordnung der zu bekämpfenden probleme meilenweit höher als studiengebühren.



"all lives matter"

Eben, all lives. Jetzt halt auch mal der Mittelstand bzw. Studierte.
Das zugrundeliegende Problem wären hier übrigens eklatante Studiengebühren. Armut allgemein ist ein komplett anderes Thema.
 

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1) leute, die ihr studium abbrechen, haben dann auch nicht 22-24k$ an der backe, sondern einen bruchteil. und ich weiß, dass je nach studiengang die abbrecherquote bei 10-30% liegt und du, wie @Scorn4, kannst das systemische argument machen ("studiengebühren sollten gar nicht existieren!"). dem würde ich erwidern: literally alle anderen haben vorrang weil sie schlechter dran sind als akademiker.


Mal abgesehen davon, dass es nicht wahr ist, dass das "ein Bruchteil" wäre: Du weißt offensichtlich überhaup nicht, wovon du redest. Tatsache ist, dass ein Großteil des Wachstums der Schulden in den letzten 15 durch Leute getrieben wurde, die Community Colleges und for-profit Colleges besucht haben. Es stimmt, dass in absoluten Summen die meisten Schulden immer noch von Leuten gehalten werden, die ordentliche Abschlüsse (einen BA von einer state school mit in-state tuition oder ein grad degree) haben, von denen die meisten ihre Schulden auch ganz gut zurückzahlen können. Das ändert aber nichts daran, dass der typische Kreditnehmer, insbesondere der typische Kreditnehmer der Probleme mit der Rückzahlung hat, eben keinen solchen Abschluss erworben hat. Diese Leute haben konsequenterweise Probleme, ihren Kredit zurückzuzahlen, weil sie nichts von vergleichbarem Gegenwert für ihr Geld bekommen haben. Die 30%, die weniger als $10k Schulden haben und die 20% zusätzlich, die unter $20k haben, sind besonders häufig von diesem Problem betroffen. Das kann man sogar in dem Link sehen, den du selbst gepostet hast: Die Abstände zwischen Leuten, die nur die high school abgeschlossen haben und Leuten, die an einem college waren, aber keinen BA bekommen haben, ist gering. Diese Gruppe umfasst aber eben ganz knapp weniger als die Hälfte aller Leute, die an einem College waren.

Der letzte Satz ist im Übrigen Bullshit: In den USA haben nur knapp ein Drittel aller Menschen einen BA. Wenn die ALLE besser dran wären als jeder Nichtakademiker, dann sollten sie in den untersten drei Einkommensquintilen ja nicht sonderlich stark vertreten sein. Genau diese Einkommensquintile sind es aber, die 75% des Schuldenerlasses bekommen. Das liegt ganz sicher nicht daran dass das alles irgendwelche 23-jährigen sind, die gerade frisch mit ihrem Abschluss in Gender Studies von einer state school kommen, sondern es liegt daran dass viele von denen eben keine Abschlüsse bekommen haben, die einem einen halbwegs erträgliches Einkommen garantieren.



2) ich habe bisher immer von medianeinkommen etc. geredet, können wir weiterhin bei der durchschnittlichen akademikerkarriere bleiben? wenn du von scams sprichst, ist das für mich fast das wehen der weißen fahne. der durchschnittsstudent in den usa geht auf ein in-state college, nicht auf eine elite/ivy league uni, fällt nicht auf einen scam herein.


Du warst es doch, der von "Medizinern" und "Juristen" geredet hat (was dazu noch völlig deplatziert ist, weil man diese Berufe wie gesagt nicht mit einem BA ausüben kann), nicht ich? Und wie oben geschrieben: Die Behauptung, "der Durchschnittsstudent" ginge auf ein in-state college, ist irreführend, weil das sowohl Leute umfasst, die zwischen 18 und 22 an einer Uni im Heimatstaat einen BA machen (von denen die meisten tatsächlich einen halbwegs vernünftigen Gegenwert für ihr Geld bekommen) als auch Leute, die an community colleges gehen oder vocational schools in ihrem eigenen Staat besuchen, oft im Erwachsenenalter.

Im Übrigen haben Leute mit ivy league degree häufig vergleichsweise geringe Schulden, weil die Unis so reich sind dass sie tuition überhaupt nur needs based erheben. In Princeton bspw. zahlst du, wenn deine Familie weniger als 65k im Jahr verdient, überhaupt nichts.


3) wie ist die altersverteilung bei den empfängern dieses schuldenerlasses? ernstgemeinte frage. meine vermutung ist, dass hiervon jüngere profitieren (bis 35-jährige?) und ist das nicht zu erwarten? frisch aus der uni heraus = mittelschicht, am lebensende millionär. und das ist bei facharbeitern/handwerkern einfach nicht der fall. die schuften sich mit 50 den rücken krumm für ein gehalt, das der bwl bachelor mit 35 zu hause im HO verdient.

Weiß ich nicht. Aber die Vermutung, in den unteren Einkommensklassen seien alles Leute, die gerade frisch von der Uni kommen, deckt sich nicht mit der typischen Gehaltsentwicklung eines Collegeabsolventen mit einem BA. Dass jüngere Leute tendenziell überrepräsentiert sind bei den Profiteuren der Reform ist allerdings wahr, aber auch nicht verwerflich: Das wage premium stagniert seit 20 Jahren, während die Kosten, auf ein college zu gehen, seitdem explodiert sind:

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Dementsprechend bekommen junge Leute heute sehr viel weniger für ihr Geld als früher. Sich da irgendwelche Durchschnittswerte über die Gesamtpopulation anzuschauen wie du es oben getan hast ist da auch nicht gerade zielführend, weil es halt die Kohorte von Leuten vergleicht, die ihren BA vor der Kostenexplosion gemacht hat. Nur zum Vergleich: 1970 hätttest du fünf Stunden pro Woche zum Mindestlohn arbeiten müssen, um in-state tuition zahlen zu können, d.h. du konntest dir dein Studium locker mit einem Nebenjob finanzieren. 1995 hättest du schon 13 Stunden arbeiten müssen und heute müsstest du 28 Stunden arbeiten und das ist nur ein Durchschnitt über alle Staaten. Ich wohne in Pennsylvania, da müsstest du 40 Stunden pro Woche zum Mindestlohn arbeiten, damit du dir tuition für ein Jahr leisten kannst, d.h. ein Vollzeitjob.

€dit: Das wären übrigens 52 Arbeitswochen pro Jahr für die Rechnung, nur damit wir uns nicht falsch verstehen.
 
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Was ist Racoon denn so auf den Schuldenerlass eingeschossen?! Hat er bei Trumps Taxcut auch so geschimpft? Das war ja mal echt eine Umverteilung von unten nach oben.
 
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GAR NICHT, sagst du. Sonst irgendwie niemand.

kann ich mit leben. ich hab recht, ihr nicht.

Du triffst hier jetzt aber die Annahme, dass studierte das Geld genau so wenig brauchen, wie die reichsten Leute der Welt? Ehm ja, pfüet di.
Ginge es rein darum möglichst viel aus dem Geld zu machen, würd die Logik btw. standhalten.

cool. dann geben wir all unser steuergeld an elon musk und jeff bezos. sozialdarwinismus olé

Eben, all lives. Jetzt halt auch mal der Mittelstand bzw. Studierte.
Das zugrundeliegende Problem wären hier übrigens eklatante Studiengebühren. Armut allgemein ist ein komplett anderes Thema.

sorry, ihr sag nicht all lives matter, sondern white lives matter. diejenigen, die am meisten hilfe brauchen, kriegen nämlich gar nichts ab.

Mal abgesehen davon, dass es nicht wahr ist, dass das "ein Bruchteil" wäre: Du weißt offensichtlich überhaup nicht, wovon du redest. Tatsache ist, dass ein Großteil des Wachstums der Schulden in den letzten 15 durch Leute getrieben wurde, die Community Colleges und for-profit Colleges besucht haben. Es stimmt, dass in absoluten Summen die meisten Schulden immer noch von Leuten gehalten werden, die ordentliche Abschlüsse (einen BA von einer state school mit in-state tuition oder ein grad degree) haben, von denen die meisten ihre Schulden auch ganz gut zurückzahlen können. Das ändert aber nichts daran, dass der typische Kreditnehmer, insbesondere der typische Kreditnehmer der Probleme mit der Rückzahlung hat, eben keinen solchen Abschluss erworben hat. Diese Leute haben konsequenterweise Probleme, ihren Kredit zurückzuzahlen, weil sie nichts von vergleichbarem Gegenwert für ihr Geld bekommen haben. Die 30%, die weniger als $10k Schulden haben und die 20% zusätzlich, die unter $20k haben, sind besonders häufig von diesem Problem betroffen. Das kann man sogar in dem Link sehen, den du selbst gepostet hast: Die Abstände zwischen Leuten, die nur die high school abgeschlossen haben und Leuten, die an einem college waren, aber keinen BA bekommen haben, ist gering. Diese Gruppe umfasst aber eben ganz knapp weniger als die Hälfte aller Leute, die an einem College waren.

ich habe weniger einwände gegen schuldenerlass für college drop-outs. nur absolventen müssen nicht auch noch zusätzlich belohnt werden.

dass community colleges ein scam sind, höre ich hier zum ersten mal. AA selbst ist wohl nicht viel wert, jo, aber das 2+2 system (2 jahre community college, 2 jahre reguläres college) ist doch legitim.

Der letzte Satz ist im Übrigen Bullshit: In den USA haben nur knapp ein Drittel aller Menschen einen BA. Wenn die ALLE besser dran wären als jeder Nichtakademiker, dann sollten sie in den untersten drei Einkommensquintilen ja nicht sonderlich stark vertreten sein. Genau diese Einkommensquintile sind es aber, die 75% des Schuldenerlasses bekommen. Das liegt ganz sicher nicht daran dass das alles irgendwelche 23-jährigen sind, die gerade frisch mit ihrem Abschluss in Gender Studies von einer state school kommen, sondern es liegt daran dass viele von denen eben keine Abschlüsse bekommen haben, die einem einen halbwegs erträgliches Einkommen garantieren.

welche abschlüsse garantieren kein halbwegs erträgliches einkommen? gender studies ist es nicht.

Du warst es doch, der von "Medizinern" und "Juristen" geredet hat (was dazu noch völlig deplatziert ist, weil man diese Berufe wie gesagt nicht mit einem BA ausüben kann), nicht ich?

ich habe explizit gesagt, dass wir diese studiengänge außen vor lassen können und trotzdem reichlich (alle) beispiele finden für abschlüsse, die sich ggü. ausbildung o.ä. lohnen.

Und wie oben geschrieben: Die Behauptung, "der Durchschnittsstudent" ginge auf ein in-state college, ist irreführend, weil das sowohl Leute umfasst, die zwischen 18 und 22 an einer Uni im Heimatstaat einen BA machen (von denen die meisten tatsächlich einen halbwegs vernünftigen Gegenwert für ihr Geld bekommen) als auch Leute, die an community colleges gehen oder vocational schools in ihrem eigenen Staat besuchen, oft im Erwachsenenalter.

ich spreche von studenten, die im heimatstaat einen 4 jahres bachelor machen.

Weiß ich nicht. Aber die Vermutung, in den unteren Einkommensklassen seien alles Leute, die gerade frisch von der Uni kommen, deckt sich nicht mit der typischen Gehaltsentwicklung eines Collegeabsolventen mit einem BA. Dass jüngere Leute tendenziell überrepräsentiert sind bei den Profiteuren der Reform ist allerdings wahr, aber auch nicht verwerflich: Das wage premium stagniert seit 20 Jahren, während die Kosten, auf ein college zu gehen, seitdem explodiert sind:

boo fucking hoo, jammern auf hohem niveau. sind die kosten auf ein college zu gehen halt gestiegen. hochschulabsolventen verdienen immer noch ein vielfaches des nationalen medians (solange sie nicht auf eine private scam schule gehen, jaja). ich sehe hier keinen handlungsbedarf für die regierung.

Dementsprechend bekommen junge Leute heute sehr viel weniger für ihr Geld als früher. Sich da irgendwelche Durchschnittswerte über die Gesamtpopulation anzuschauen wie du es oben getan hast ist da auch nicht gerade zielführend, weil es halt die Kohorte von Leuten vergleicht, die ihren BA vor der Kostenexplosion gemacht hat. Nur zum Vergleich: 1970 hätttest du fünf Stunden pro Woche zum Mindestlohn arbeiten müssen, um in-state tuition zahlen zu können, d.h. du konntest dir dein Studium locker mit einem Nebenjob finanzieren. 1995 hättest du schon 13 Stunden arbeiten müssen und heute müsstest du 28 Stunden arbeiten und das ist nur ein Durchschnitt über alle Staaten. Ich wohne in Pennsylvania, da müsstest du 40 Stunden pro Woche zum Mindestlohn arbeiten, damit du dir tuition für ein Jahr leisten kannst, d.h. ein Vollzeitjob.

€dit: Das wären übrigens 52 Arbeitswochen pro Jahr für die Rechnung, nur damit wir uns nicht falsch verstehen.

ok. und der durchschnittliche automechaniker verdient $44k im jahr, hat 2 bandscheibenvorfälle und kaputte knie. ich wähle den gemütlichen bürojob und einen überschaubaren haufen schulden, den ich im laufe meines lebens bei 4% zinsen abbauen kann.
 
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Gustavo

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ich habe weniger einwände gegen schuldenerlass für college drop-outs. nur absolventen müssen nicht auch noch zusätzlich belohnt werden.


Die offensichtliche Lösung (die auch teilweise gemacht wird, aber leider halt zu lange nicht) ist doch, tuition danach zu erheben, was jemand verdient. Das hilft aber halt niemandem, der Schulden gemacht hat, um mal Universität auszuprobieren und zu sehen dass es nichts für einen ist. Oder jemandem, der an einer Uni studiert hat, die niemand ernst nimmt (for-profit colleges bspw.). Oder jemandem, der einen AA macht und damit keinen zur Qualifikation passenden Job findet.


dass community colleges ein scam sind, höre ich hier zum ersten mal. AA selbst ist wohl nicht viel wert, jo, aber das 2+2 system (2 jahre community college, 2 jahre reguläres college) ist doch legitim.


Das habe ich auch nicht gesagt. Ich habe gesagt private for-profit colleges sind ein Scam (und viele wurden mittlerweile auch geschlossen). Community college KANN als Sprungbrett funktionieren, aber es kann eben auch schief gehen. Und community colleges haben wie gesagt mit Verzögerung dasselbe Problem mitbekommen wie die großen Hochschulen, nämlich dass sie drastisch weniger Mittel bekommen als früher, was dazu führt dass sie sich jetzt mehr aus tuition finanzieren müssen, wodurch du das Schuldenproblem schlimmer machst.


welche abschlüsse garantieren kein halbwegs erträgliches einkommen? gender studies ist es nicht.


ich habe explizit gesagt, dass wir diese studiengänge außen vor lassen können und trotzdem reichlich (alle) beispiele finden für abschlüsse, die sich ggü. ausbildung o.ä. lohnen.

ich spreche von studenten, die im heimatstaat einen 4 jahres bachelor machen.

1. "Gender Studies" für "wertloser Studiengang" ist halt auch Schwachsinn. In den USA kriegst du an einer Universität eher "Kernkompetenzen" vermittelt, ob da "Gender Studies" so viel schlechter ist als bspw. English sei mal dahingestellt. Aber bei Gender Studies hast du direkt eine Selektion, denn Gender Studies bietet schlicht nicht jede Universität an, sondern im Schnitt deutlich eher Privatschulen und flagships, nicht der typische satellite campus. Wenn du an der UW-Madison studierst kannst du sicher auch Gender Studies als major machen, an der UW-Green Bay ginge das halt nicht.

2. Sowas wie eine "Ausbildung" gibt es in den USA ja nicht mal richtig. Und da gibt es durchaus auch eine große Bandbreite: Wer einen union job hat hat gute Chancen, so zu verdienen wie jemand mit einem Laberfach-BA. Bist du denn auch für Gewerkschaften, Mindestlöhne usw. usf. oder endet dort deine Solidarität mit der arbeitenden Mitte?

3. Wie oft soll ich es dir noch sagen: Leute, die in state einen 4-Jahre-Bachelor machen ist ungefähr die Hälfte aller Studierenden. Da gibt es noch eine ganze andere Hälfte, die du schlicht ignorierst.

boo fucking hoo, jammern auf hohem niveau. sind die kosten auf ein college zu gehen halt gestiegen. hochschulabsolventen verdienen immer noch ein vielfaches des nationalen medians (solange sie nicht auf eine private scam schule gehen, jaja). ich sehe hier keinen handlungsbedarf für die regierung

Hochschulabsolventen verdienen nicht ein "Vielfaches" des nationalen Medians, wovon redest du bitte. Hast du dir nicht mal deine eigenen Zahlen angeschaut? Der durchschnittliche Hochschulabsolvent mit einem BA verdient das 1,25-fache des Durchschnitts.

ok. und der durchschnittliche automechaniker verdient $44k im jahr, hat 2 bandscheibenvorfälle und kaputte knie. ich wähle den gemütlichen bürojob und einen überschaubaren haufen schulden, den ich im laufe meines lebens bei 4% zinsen abbauen kann.


Und weiter? Steht es dem Automechaniker nicht frei zu studieren? Oder sollen wir jetzt als einziges Kriterium für Bezahlung anlegen wie gerne oder ungerne du einen beliebigen Job machen würdest? Bist du jetzt unter die orthodoxen Kommunisten gegangen oder was?
 
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ok. und der durchschnittliche automechaniker verdient $44k im jahr, hat 2 bandscheibenvorfälle und kaputte knie. ich wähle den gemütlichen bürojob und einen überschaubaren haufen schulden, den ich im laufe meines lebens bei 4% zinsen abbauen kann.
Sag mal, was hältst du eigentlich vom Bafög hierzulande? Ist das auch so furchtbar?
 
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Was bitte hat die X-lives-matter-Rheorik hier zu suchen? Das bekomme ich echt nicht zusammen.

du feierst eine politik ab, die damit beschäftigt ist den absolut privilegiertesten des landes ein hunderte milliarden kostendes pflaster aufzukleben während die niederen klassen mit gebrochenem genick am boden liegen und vom krankenwagen ignoriert werden.

Die offensichtliche Lösung (die auch teilweise gemacht wird, aber leider halt zu lange nicht) ist doch, tuition danach zu erheben, was jemand verdient.

die absoluten administrationskosten fallen für die unis ja trotzdem an. wer trägt denn die differenz, wenn unis in der zukunft nur noch 50% (zahl aus der luft gegriffen) von studenten einnehmen? geht dann dein gehalt um 50% runter? wohl kaum. sollen die demokraten mal ausrechnen, was das für die regierung kosten würde, es entsprechend ins programm schreiben und dann mal schauen, wie es beim wähler ankommt. viel glück damit

Das hilft aber halt niemandem, der Schulden gemacht hat, um mal Universität auszuprobieren und zu sehen dass es nichts für einen ist. Oder jemandem, der an einer Uni studiert hat, die niemand ernst nimmt (for-profit colleges bspw.). Oder jemandem, der einen AA macht und damit keinen zur Qualifikation passenden Job findet.

vllt. sollte die regierung bei der bewilligung dieser kredite mehr hands-on sein. ich finde es gut, dass die biden regierung einen teil dieser scam colleges schließt und das sollte vermutlich noch viel weiter gehen. vllt. sollte ein vier augen beratungsgespräch mit jedem einzelnen studenten stattfinden, ich glaube viele laufen in eine falle herein weil sie nicht besser wussten, dass ihr degree nicht das papier wert ist, auf das es gedruckt ist.

ich finde, wer darauf besteht, auf ein out-of-state college zu gehen, bekommt einfach keinen student loan außer er wird von einem in-state college abgelehnt. die regierung sollte schon daran interessiert sein, dass die kosten möglichst gering gehalten werden und dass die studenten auch eine vernünftige bildung erfahren, die sie für einen job qualifiziert und nicht einfach carte blanche ausstellen.

1. "Gender Studies" für "wertloser Studiengang" ist halt auch Schwachsinn. In den USA kriegst du an einer Universität eher "Kernkompetenzen" vermittelt, ob da "Gender Studies" so viel schlechter ist als bspw. English sei mal dahingestellt. Aber bei Gender Studies hast du direkt eine Selektion, denn Gender Studies bietet schlicht nicht jede Universität an, sondern im Schnitt deutlich eher Privatschulen und flagships, nicht der typische satellite campus. Wenn du an der UW-Madison studierst kannst du sicher auch Gender Studies als major machen, an der UW-Green Bay ginge das halt nicht.

am ende des tages bewirbt man sich beim arbeitgeber mit einem "BLA/major in gender studies". und ja, ich weiß, dass das system in den usa so ist, dass man nicht vom ersten tag an felsenfest unverrückbar auf einen bestimmten studiengang eingeschossen ist wie der chemie student in deutschland, der genau wie der bachelor in den usa credit points sammeln mag, aber weniger flexibel ist wenn er seinen major wechseln will oä.

2. Sowas wie eine "Ausbildung" gibt es in den USA ja nicht mal richtig. Und da gibt es durchaus auch eine große Bandbreite: Wer einen union job hat hat gute Chancen, so zu verdienen wie jemand mit einem Laberfach-BA. Bist du denn auch für Gewerkschaften, Mindestlöhne usw. usf. oder endet dort deine Solidarität mit der arbeitenden Mitte?

keine ahnung. das sollen die arbeiter unter sich ausmachen, ich bin kein handwerker dort. ich beobachte nur (nach schneller google suche) dass die unterstützung für unions schwankend ist von 50% 2010 bis 70% jetzt, seit der pandemie etwas ankletternd . ich kenne die pro und contra argumente nicht, kann ich wenig zu sagen. ich hab nur the wire season 2 gesehen.

3. Wie oft soll ich es dir noch sagen: Leute, die in state einen 4-Jahre-Bachelor machen ist ungefähr die Hälfte aller Studierenden. Da gibt es noch eine ganze andere Hälfte, die du schlicht ignorierst.

geld in richtung andere hälfte zu werfen sieht nach einer besseren idee aus als die gießkanne für alle.
ich glaube dir, was du über for-profit colleges und community colleges sagst. geld in die hand zu nehmen, um diese colleges und abschlüsse aufzuwerten, so dass sie auf einer linie mit normalen colleges sind bzw. schlicht zu verbieten, halte ich für eine gute maßnahme. 4-jahres bachelor in irgendeiner form zu entlasten, nicht.

Hochschulabsolventen verdienen nicht ein "Vielfaches" des nationalen Medians, wovon redest du bitte. Hast du dir nicht mal deine eigenen Zahlen angeschaut? Der durchschnittliche Hochschulabsolvent mit einem BA verdient das 1,25-fache des Durchschnitts.

? in welchem alter?
und der bachelor garantiert einem nicht nur ein besseres gehalt, sondern auch höheren status in der gesellschaft, bessere chancen auf dem dating markt, immunität gegen arbeitslosenwellen etc.

Und weiter? Steht es dem Automechaniker nicht frei zu studieren? Oder sollen wir jetzt als einziges Kriterium für Bezahlung anlegen wie gerne oder ungerne du einen beliebigen Job machen würdest? Bist du jetzt unter die orthodoxen Kommunisten gegangen oder was?

natürlich kann er studieren. oder wir geben ihm stattdessen das geld, das nun an den millionschweren bachelor studenten geht.
automechaniker einen anreiz zum späten (vllt. verkürzten) studium zu geben mit schuldenerlass wäre immer noch sinnvollere politik als das, was jetzt gemacht wird.

Sag mal, was hältst du eigentlich vom Bafög hierzulande? Ist das auch so furchtbar?

ich habe absolut gar nichts gegen bafög. ich habe nichts gegen die meisten programme mit means testing.
/edit: "bei dem student debt relief gibt es means testing!!!" - vllt. sollte die obergrenze nicht bei ~6k$ (bis >10k$)/monat liegen sondern etwas darunter. vllt. sollte es keine binäre entscheidung sein (<125k im jahr relief, >125k im jahr kein relief), sondern wie bafög in deutschland gestaffelt sein.
 
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Wenn ich das so lese sollte ich mit meinem Bullshit-Abschluss in den Staaten Millionär werden. Endlich Immunität vor Arbeitslosenwellen.
 
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brauchst du nicht, ich verkünde dir die frohe botschaft: das ist deutschland genau so. wenn du in rente gehst, hast du einen net worth von mehreren hundert k, freu dich drauf. :)
 
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Mal abgesehen davon, dass nicht jeder, der Schulden hat, einen brauchbaren College-Abschluss hat*, wird diese Behauptung doch schon dadurch widerlegt, dass eben 15% des Schuldenerlasses bei den untersten 20% ankommen.
Sind das tatsächlich die unteren 20%, oder nur unteren 20% bezogen auf diese Aktion?

Weiterhin: Soweit ich es verstehe, bekommt jemand die 10k, der in den Stichjahren halt hoch niedrigeres Einkommen hat, weil er bspw noch studiert -- obwohl sie bereits jetzt schon dann in Spitzenkanzleien ia angefangen haben.

Und wenn man einfach nur Umverteilung machen will, warum dann exakt nur als beneficiaries die Schuldner von edu debt?
 
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