ok, aber sehe ich das richtig, dass bei diesen modellen auf den aufbau von eigentum eher verzichtet wird, zugunsten einer früheren lohnunabhängigkeit? also ein hausbau oder ähnliches dabei ausgeschlossen ist?
Immobilien sind natürlich eine Option.
Und eine Hypothek abbezahlen (und damit Vermögen aufbauen) ist besser als gar nicht sparen oder das Geld bei 0% auf der Bank zu lassen.
Und es gibt ja auch nicht-Investment-Gründe fürs Eigenheim, z.B.:
1. Wunsch auf was spezielles. Z.B. die Traumküche, die man nicht in eine Mietwohnung bauen würde.
2. Prinzipieller Wunsch, im Eigenheim zu wohnen statt zu mieten.
Als Investment hat ein Eigenheim aber auch Nachteile:
- Hohe Transaktionskosten (Makler, Notar etc.pp.)
- Illiquide (Transaktionen brauchen viel Zeit, wenn man "schnell" verkaufen will oft nur mit Preisabschlag)
- Hohes Punktrisiko (viele Eier in einem Korb)
- Wer für die 20% Eigenanteil an der Hypothek spart, der braucht diese ggf. in X Jahren (X=5 oder 10). So eine zeitliche Linitierung ist schlecht für Aktienanlagen wegen der Fluktuation -- d.h. auf dem Weg dahin lässt man dann oft Value liegen, weil man sicherer investiert (Tagesgeld oder 3-Jahres-Anleihen oder so).
Als rein finanzielle Erwägung finde ich "Kaufen vs. Mieten" für die meisten in jungen Jahren nicht einfach.
Klar sind die Niedrigzinsen verlockend (s. Eisen's Posts). Das ist aber zumindest in den Metropolen wie Hamburg, FFM, München auch eingepreist, d.h. die Niedrigzinsen haben die Immobilienpreise stark nach oben getrieben.
Und so als junger Akademiker, der ggf. ein paar mal umziehen wird oder dessen Lebenssituation sich deutlich ändern kann (Familie) finde ich mieten + investieren in sehr vielen Fällen insgesamt (Risk, Return, Flexibilität) besser.
Wer nach meiner obigen extremen Rechnung superschnell früh in Rente will, der würde mit Rentenbeginn auch oft ggf. in eine Gegend mit niedrigen Immobilienpreisen ziehen. Von einem Teil des Kapitals kann man dann z.B. eine Wohnung kaufen aufm Land, wo's ja grad eher günstiger wird als nicht.
Die meisten sind ja nicht in der extremen Situaiton, die ich als Beispielrechnung gab. Jemand wie Eisen würde ggf. eher Haus + 1 Million sparen, um dann mit 45 den Stift fallen zu lassen und golfen zu gehen.
Wie die persönlichen Ziele und Abwägungen sind, ist natürlich individuell. Gewünschter Lebensstandard, gewünschte Sicherheit, Zeit vs. Geld, Freude am Beruf vs. Wunsch früh in Rente zu gehen, Wunsch nach Eigenheim vs. nicht so wichtig ...
Das mathematische Rüstzeuig der Rechnung, und die Überlegungen wie man sein Geld langfrisitg investiert, sind aber mMn für jeden richtig. Auf welche Schlussfolgerungen bzgl. Sparrate und Lifestyle er dann auch immer letztendlich kommt.
Ich persönlich z.B. bin auch eher so in der Mitte. Glaube schon, dass ich noch ne ganze Weile arbeiten werde - und es macht mir auch Spaß. Und ich bin auch nicht der krasseste Sparquotenmaximierer. Tippe mal so auf 40% oder so.
Ich möchte einfach möglichst früh die Sicherheit und Flexibilität haben. Und ich merke schon jetzt, dass mir die Sicherheit schon jetzt viel gibt. Mein Job ist geil, ich muss mir aber nie Sorgen machen - den Job zu verlieren wäre alles andere als eine Katastrophe. Weitere Karriere im Job wäre nice, muss aber nicht sein um eine bequeme und frühere Rente zu haben. Bin insofern sicher relaxter, was das angeht, als viele Kollegen in ähnlichen Situationen, die halt nicht seit 8 Jahren viel zurücklegen.