Was FAZ angeht … Leute ich habe extra deswegen den Link mit einem Premiumlink ersetzt und mein Posting editiert als der Artikel auf F+ geschaltet wurde
LoL, Äquivalenzprinzip. Für'n Arsch! Das ist doch das erste, was ich bei der gesetzlichen Rente mal knicken oder stark einschränken würde. In Zeiten, in denen wir immer mehr von "Lebensstandard im Alter sichern" zu "nicht verhungern und erfrieren" gehen, ist das doch eh nur noch eine Farce.
Pro Anlehnung an die 1. Säule in der AHV: Alle zahlen mit allen Einkommen ein, aber bekommen nur Hitler eine Einheitsrente. Da das so wahrscheinlich an den Arschlöchern in Karlsruhe scheitern wird muss man halt sehen, wie weit man in diese Richtung gehen kann. Evtl. kann man ja einen Korridor zwischen einer Mindest- und einer Höchstrente festlegen und die Beitragsbemessungsgrenzen extrem hoch ansetzen + eben auch Kapitaleinkommen heranziehen. Wenn man schon dabei ist kann man auch mal die Beamten in das System integrieren. Das 19. Jahrhundert war ja lang, aber es ist doch schon eine Weile vorbei und in Österreich klappt das auch ohne dass Staat und Wirtschaft zusammenbrechen.
Und selbstverständlich hat es auch was mit den Handelsüberschuss zu tun. So zu tun als würden uns die Rentner die Haare vom Kopf fressen während wir gleichzeitig den Rest der Menschheit mit Gütern fluten ist ja wohl "leicht" von der Rolle. Wobei es natürlich richtig ist, dass ein einfaches Anheben der Rentenbeitragssätze nicht der richtige Weg ist, weil da ja auch nur Einkommen umverteilt werden, die sowieso ausgegeben werden. Da wäre ein Einbeziehen von Vermögenseinkommen und Anheben der Bemessungsgrenzen schon wichtiger bzw. dass man zusieht, dass das allgemeine Lohnniveau mal wieder etwas doller steigt.
Im Übrigen war das Verhältnis von Beschäftigten zu Rentner AFAIK in den 60ern bei 6:1 und heute ist es bei etwas um die 2:1. Das haben wir auch überlebt und der Anteil der Rentenzahlungen am BIP ist zuletzt sogar gesunken! Genau wie der Beitragssatz. Und jetzt soll uns ein Absinken des Verhältnisses auf 1,5:1 in den Abgrund reißen? Srsly? Hier würden mich mal Projektionen wie viel % des BIP aufgewendet werden müssen sehr viel mehr interessieren als Gekreisch wie der Bundeshaushalt angeblich platzen wird.
Ehm, "nicht verhungern oder erfrieren"? Du liest auch nur die Veröffentlichungen die Dir passen? Die Rentner sind zwar nicht die reichste Bevölkerungsgruppe, aber sie sind nah am Durchschnitt mit gut 15% Armutsgefährdungsquote. Wenn man dann sieht, dass Kinder und junge Erwachsene bei 20 und 25% liegen ist das glatter Hohn. [
1]
Und nein, der Außenhandelsüberschuss lässt sich nicht einfach mal so mit Wirtschaftspolitik wegbügeln auch wenn das einige glauben. Es ist allerdings auch nicht so, dass man das gar nicht beeinflussen kann wie manch anderer glaubt. Geht halt nur langfristig über die sektorale Struktur der Volkswirtschaft. Believe me … ich habe mich jahrelang zu dem Thema in der Mensa mit meinem Doktorvater unterhalten müssen.
Deine restliche Positionierung … naja es herrscht ja Meinungsfreiheit. Sobald Du selbst ordentlich verdienst und um Dich herum die Leute chillen siehst während Du Dich abrackerst könnte es sein, dass Du Deine Meinung änderst. Der Gedanke, dass das ganze ultraprogressiv ist lässt mich direkt wieder an Emigration denken wenn ich sehe was für Honks nach Steuern gar nicht mal so viel weniger als ich verdienen und dafür ruhig 9 to 5 machen. Ich habe nichts gegen Solidarität, aber bitte in einem Rahmen in dem ich mich nicht als der Depp der Nation fühle und zumindest mit einem zugedrückten Auge noch an Leistungsgerechtigkeit glauben kann. Also alle Einnahmen einbeziehen? Ja okay. Alle ins gleiche System einbezahlen? Ja auch okay. Keine Beitragsbemessungsgrenze aber gleichzeitig degressive Rentenpunktvergabe? Ehm …
Ich habe vor einer Weile schonmal darauf verwiesen, dass der Anteil der Transfers und Sozialausgaben am BIP stetig steigt. Das ist immer noch so und ich sehe nicht wo es uns mehr gebracht hat außer bei der Menge der Menschen die das System verwalten und an sich dadurch unproduktiv sind. Ich sehe keine wirklichen volkswirtschaftlichen Argumente für all die tollen Wahlgeschenke und ich sehe auch nicht, dass es der Schritt von 2:1 auf 1,5:1 das Problem ist. Den demographischen Wandel habe ich seit etwa Anfang 2009 auf dem Zettel und es ist bei einigermaßen okayer Kenntnis des Rentensystems klar, dass der aktuelle Clusterfuck eine Umverteilung zulasten der Einzahler und zugunsten der Rentner ist. Einkommensverteilung und Außenhandel spielen bei dieser einzelwirtschaftlichen Betrachtung der Frage "Ist die Rentenformel einigermaßen gerecht für alle Einkommensgruppen?" keine Rolle. Okay, bei der Einkommensverteilung könnte man noch reden … aber der Außenhandel? Das ist einfach keine valide Aussage und die ganzen armen Länder die vergleichsweise günstig die Kapitalgüter aus D kaufen können müssen sich da auch ganz schön ungerecht behandelt fühlen.
Bin jetzt kein VWLer und kann wenig dazu beitragen, weil mir einfach die Einsicht fehlt, aber: Grundsicherung setzt sich (iirc) aus Wohngeld + H4 zusammen, theoretisch noch andere Zahlungen, je nach Bereich, Person und Familienstand. So unkompliziert ist das nicht, kriegt man ja alles nicht aus einer Hand. Vermögensschutz, was genau meinst du? Pflegeaufwände sind jetzt nicht nur an Rente gekoppelt, oder missverstehe ich da was? Wäre für mich okay, wenn eine Einheitsrente nicht für einen Vermögensaufbau reicht (weil das nicht Sinn der Sache wäre).
Das ist kein Problem. Es fühlen sich ständig jede Menge Menschen zum Verbreiten ihrer Meinung genötigt und die sind eher mal dümmer als Du. Außerdem gibt es mindestens mit Mackia ja ein Beispiel dafür, dass ein Abschluss in VWL an sich nicht viel mehr bedeutet, als dass man (mutmaßlich) selbständig atmen kann. Vielleicht auch nur unter Aufsicht.