Raucher vs. Nicht-Raucher

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Mir ist die "Volksgesundheit" ja völlig egal. (Ok gelogen wenn es um das Deutsche Volk geht sollte sie natürlich möglichst schlecht sein.) Aber ich halte Werbung auch nicht für besonders schützenswert. (Von mir aus könnte man auch ein generelles Webeverbot für alles erlassen, was das für eine verschwendung von arbeit ist.) Und in dem Fall überwiegt mMn das Kinder/Jugendschutz interesse. Vor FSK18 Filmen von mir aus aber ansonsten gerne wech damit.
 

haschischtasche

Ährenpenis
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ich lehne schon die zielrichtung jedes werbeverbots ab. das abstrakte schutzgut "volksgesundheit" ist für mich nicht schutzwürdig, jedenfalls nicht schutzwürdiger als die interessen der unternehmen ihre produkte zu bewerben. aufklärung ja, der verbraucher soll natürlich eine informierte entscheidung treffen können - aber werbeverbote nein nein.
Also Werbung für Pornofilme in der Pause bei 'Eins, Zwei oder Drei?'?
 
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Ich hättes es auch damals als absurd empfunden wenn jemand sich in ner Kneipe über den Rauch beschwert hätte, das muss einen natürlich nicht davon abhalten da ein grundsätzliches Verbot zu erwirken. Ich muss gestehen für mich war das Argument was mich von nem Rauchverbot überzeugt hat nicht der Schutz der Gäste sondern der der Leute die da Arbeiten.
So habe ich lange Zeit auch gedacht und argumentiert, dass man entsprechende Orte ja meiden könne.
Wir haben es hier aber imo mit einem Problem zu tun, das der freie Markt nicht zufriedenstellend regelt: So wie es vor Einführung des Rauchverbots kaum Nichtrauchergaststätten gab, gibt es jetzt kaum Restaurants und Cafés, wo Rauchen im Außenbereich verboten ist.
Man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass der Nichtraucher sich eben rein setzen muss, wo Rauchen verboten ist. Aber wenn man sich bewusst macht, dass Rauchen auch im Freien nicht per se unschädlich für andere ist, dann lässt sich diese Position nur schwer halten, weil es bedeuten würde, dass das Recht dem Unrecht weichen muss - und das will man in einem Rechtsstaat eigentlich nicht haben.
Diese Sichtweise basiert darauf, dass man Rauchen in bestimmten Situationen als (mindestens fahrlässige) Körperverletzung begreift. Ich halte das für zutreffend und habe hier keine überzeugenden Gegenargumente gehört. Das heißt natürlich nicht, dass es eine triviale Frage ist.

Natürlich nicht. Wenn aber nun in einem Biergarten auf jedem Tisch Wasserpistolen liegen und das Offensichtlich zu Konzept gehört fände ichs für mahl ganz unterhaltsam und wenn ich keine Lust drauf habe geh ich halt woanders hin.
Siehe oben: In diesem Beispiel kriegst du dann das Problem, dass überall Wasserpistolen herumliegen. Stell dir dazu noch vor, dass ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung stets eine Wasserpistole bei sich trägt und dich spontan auf der Straße damit beschießt. Fändest du, man müsse diesen Zustand hinnehmen oder würdest du dir eher wünschen, dass sowas verboten würde?

Was ich durch den Vergleich erreichen will, ist auch nur, dass man sich klarmacht, wie asozial Rauchen in der Öffentlichkeit eigentlich ist. Man vergisst das nur allzu leicht, weil viele von uns noch in eine Welt geboren wurden, wo Rauchen quasi überall sozial akzeptiert war. Das führt dann oft zu dem irrtümlichen Eindruck, dass man doch schon viel für den Nichtraucherschutz getan habe und es doch auch langsam irgendwie mal gut sei.


ich lehne schon die zielrichtung jedes werbeverbots ab. das abstrakte schutzgut "volksgesundheit" ist für mich nicht schutzwürdig, jedenfalls nicht schutzwürdiger als die interessen der unternehmen ihre produkte zu bewerben. aufklärung ja, der verbraucher soll natürlich eine informierte entscheidung treffen können - aber werbeverbote nein nein.
Wo hab ich denn etwas von Volksgesundheit gesagt? Mir ist völlig egal, womit du dich abschießt. Für die Legalisierung der meisten Drogen bin ich auch. (Gleichzeitig für härtere Sanktionen bei Missbrauch, der andere gefährdet, siehe bspw. Alkohol.)

Das Problem mit Werbung ist, dass sie in den meisten Fällen manipulativ ist. Man mag nun sagen, unsere Gesellschaft basiere auf der Grundannahme, dass der Mensch ein freies, selbstimmtes Wesen sei, das dieser Manipulation widerstehen könne (selbst wenn diese Annahme falsch ist). Geschenkt.
Wir sind uns aber hoffentlich einig darüber, dass es Menschen gibt, auf die das nicht zutrifft, allen voran Kinder und Jugendliche. Die sind aufgrund ihrer unreifen Psyche der Manipulation durch Werbung in besonderem Maße ausgeliefert, werden von jeder Form öffentlicher Werbung aber mit getroffen.
Das Interesse des Kindes, möglichst frei von derartigen Einflüssen aufzuwachsen bzw. das Interesse der Eltern, über das Leben ihrer Kinder zu entscheiden, wiegt für mich eindeutig höher als das Interesse von Konzernen, ihre Umsätze durch eine Werbemaschinerie anzukurbeln.
 
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Wenn Restaurants auch nur ein viertel so wichtig wie der z.B. der Nahverker wären, sind sie aber halt nicht. Wer keinen Bock drauf hat geht halt nicht hin.
 
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Das ist wiederum Ansichtssache. Für den einen mögen sie quasi irrelevant sein, für den anderen sehr wichtig. Sie gehören jedenfalls zum öffentlichen Raum.
 
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ne das eine ist man quasi gezwungen zu nutzen das andere nicht, wenn du da von geschmack anfängst dann kommen wir nicht zusammen - bevor zigaretten aus biergärten verbannt werden muss ich hoffentlich hinter keinem auto mit verbrennungsmoter mehr hinterher fahren

das ist ungefähr so öffentlich wie dein garten
 
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Edit: Oder wann habt ihr zuletzt den Marlboro-Man auf seinem Pferd am TV reiten sehen?

Zumindest an Bushaltestellen sieht man so Rauchwerbung noch regelmäßig. Oft auch gerne mit so tollen Sprüchen wie "Do your thing!". Dieser vermeintliche Freiheitsgedanke wird da schön benutzt.

Und da ist Deutschland natürlich scheinheilig. Einerseits erlaubt man sowas, packt dann aber so verrottete Kiefer und gelbe Raucherbeine auf die Packung im Supermarkt, woran dann auch noch alle Nichtraucher vorbei müssen und davon genervt werden. Das ist halt inkonsequent.

Aber der Grund, warum man Zigaretten nicht komplett verbieten kann, ist natürlich auch klar. Dann würden sich die Süchtis fast alle so Polenstangen holen mit 2kg Asbest pro Packung.
 
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Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Asbest in Zigaretten wäre eher eine Methode den Leuten das Rauchen abzugewöhnen. Wo kein Feuer da kein Rauch
 
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ne das eine ist man quasi gezwungen zu nutzen das andere nicht, wenn du da von geschmack anfängst dann kommen wir nicht zusammen - bevor zigaretten aus biergärten verbannt werden muss ich hoffentlich hinter keinem auto mit verbrennungsmoter mehr hinterher fahren

das ist ungefähr so öffentlich wie dein garten
Das ist imo ein falsches Verständnis von Öffentlichkeit. Den Biergarten unterscheidet von meinem Privatgarten, dass die Tür offensteht und jeder rein darf. Auf befahrbaren Privatgrundstücken gilt auch die StVO, wenn sie der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Dazu kommt im Fall von Cafés und Restaurants, dass der Außenbereich oft nicht mal ein Privatgrundstück ist, sondern ein öffentlicher Bürgersteig, auf dem der Wirt seine Tische aufstellen darf.
Es ist also wenig zweckdienlich, darauf zu pochen, dass jeder mit seinem Privatgrundstück machen könne, was er wolle. Entscheidend ist, wie das Grundstück genutzt wird. Und wer es aus kommerziellem Interesse der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt, der unterliegt auch anderen Regeln als jemand, der es rein privat nutzt.

Im Übrigen hab ich auch kein Problem damit, wenn es spezielle Etablissements für Raucher gibt, wo dann weniger Regeln gelten. Das sollte dann aber klar ausgewiesen sein. Tatsächlich hab ich selten ein großes Schild gesehen: "Hier ist Rauchen gestattet, kein Verständnis für empfindliche Nichtraucher und Familien. Der Wirt".
Die meisten Betreiber scheuen sich nämlich ebenso sehr Nichtraucher abzuschrecken wie Raucher. Und nur weil auf den Tischen Aschenbecher stehen, akzeptiere ich als Gast nicht automatisch, dass ich mein Essen in einer Rauchfahne zu mir nehme.
 
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Doch tust du. Ist jetzt nicht so das du da groß was machen könntest. Und was kann mit bitte an Aschenbechern auf den Tischen nicht verstehen? Ich finde, ob ausgewiesen oder nicht, Indoor Etablissements sehr viel problematischer weils da dann doch sehr schnell wirklich ungesund wird und ich finde das Arbeitnehmerschutz dann vor geht.
 
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Nein, tue ich nicht. Ein Aschenbecher impliziert, dass dort an sich geraucht werden darf. Er ist kein Freifahrtschein, sich anderen gegenüber rücksichtslos zu verhalten. Und dass man andere Leute nicht direkt durch seinen Zigarettenrauch belästigt, insbesondere nicht beim Essen, ist eine Selbstverständlichkeit, die selbst von den meisten Rauchern akzeptiert wird.
 
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Doch tust du. Ist jetzt nicht so das du da groß was machen könntest. Und was kann mit bitte an Aschenbechern auf den Tischen nicht verstehen? Ich finde, ob ausgewiesen oder nicht, Indoor Etablissements sehr viel problematischer weils da dann doch sehr schnell wirklich ungesund wird und ich finde das Arbeitnehmerschutz dann vor geht.
Ist halt irgendwie das selbe Argument wie vor dem Rauchverbot. Nichtraucher geben immer nach und gehen im Zweifelsfalle in der Gruppe in ein Restaurant/Club, wo die Raucher rauchen können. Deshalb gab es in der Schweiz kein mir bekanntes Restaurant oder Club, wo rauchen verboten war. Wer will schon auf Kundschaft verzichten? Es gab halt teilweise einen Nichtraucherbereich, aber das war auch mehr Alibi als etwas anderes. Ein paar wenige hatten vorauseilend das Rauchverbot dann bereits eingeführt, bevor es rechtlich vorgeschrieben wurde (nach einer Volksabstimmung(!)).

Von daher würde "Geh halt woanders hin" nicht funktionieren, weil dann müsste ich auf sämtliche Gartenwirtschaften verzichten.

Natürlich kann man die ganze Verbieterei schlecht finden, aber manchmal kapierens die Leute halt anders nicht. Besonders da, wo eine handvoll Uneinsichtiger das Erlebnis von vielen negativ beeinträchtigen. Nehmen wir nur schon mal das Freibad, und lassen die ekligen Raucher mal aussen vor. Neu im Trend diesen Sommer waren übergrosse aufblasbare Einhörner und Flamingos. Nachdem die Strandbädern mit den Dingern überflutet wurden und wegen Unachtsamkeit zunehmend gefährliche Szenen entstanden (Kinder werden einfach unter Wasser gedrückt, ohne dass der Captain des Flamingos das überhaupt merkt), ergo Verbot.
Noch viel Älter ist das Verbot, im Freibad die Unterhose unter der Badehose anzulassen. War son cooler Trend. Wer braucht schon Hygiene. Ergo: Verbot.
Hingegen aktuell waren diesen Sommer die mobilen Musikboxen, die mittlerweile jeder hat und meint, damit den Rest der Badeanstalt beschallen zu müssen. Ergo: Verbot (in einigen Schwimmbädern).

Unser Zusammenleben wird bestimmt durch tausende Verbote und Richtlinien. Ohne wäre es kaum auszuhalten. Wo die Grenze zu ziehen ist, darüber kann man sich streiten. Überall und immer rauchen (wtf, vorn paar Jahren war das noch im FLugzeug und Zug erlaubt!), drinnen wo Menschen arbeiten verbieten, draussen wo viele Menschen zusammenkommen (am Bahnsteig fast gezwungenermassen) verbieten, generell verbieten...

Vielleicht bringt auch die Technik weitere Abhilfe. Mein Pa hat jetzt sone Juul, schon mal um Welten besser als ein Glimmstengel. Schmecke einfach nicht so gut, wie ne Echte D:
 

Zsasor

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Nein, tue ich nicht. Ein Aschenbecher impliziert, dass dort an sich geraucht werden darf. Er ist kein Freifahrtschein, sich anderen gegenüber rücksichtslos zu verhalten. Und dass man andere Leute nicht direkt durch seinen Zigarettenrauch belästigt, insbesondere nicht beim Essen, ist eine Selbstverständlichkeit, die selbst von den meisten Rauchern akzeptiert wird.
also dürfen die leute nur alle etweder gleichzeitig essen und im anschluss alle gleichzeitig rauchen damit sich niemand gestört fühlt?
wann sind denn dann die genauen zeiten? geht das etappenweise oder ist das nur ein mal täglich?
frage für einen hungrigen und einen nikotingeilen freund die eigentlich zur selben zeit unterschiedliche dinge machen wollten.
 
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Naja, dafür braucht's dann wohl ein Rahmengesetz auf Bundesebene. Und dann Umsetzungsordnungen in den Ländern. Und damit jeder die maximale Freiheit verwirklichen kann sollte man die Ausarbeitung von konkreten Maßnahmen auf Basis des vorgenannten Rahmens den Gemeinden überlassen. Problem solved.
 
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also dürfen die leute nur alle etweder gleichzeitig essen und im anschluss alle gleichzeitig rauchen damit sich niemand gestört fühlt?
wann sind denn dann die genauen zeiten? geht das etappenweise oder ist das nur ein mal täglich?
frage für einen hungrigen und einen nikotingeilen freund die eigentlich zur selben zeit unterschiedliche dinge machen wollten.
Wer zur selben Zeit unterschiedliche Dinge machen will, die sich gegenseitig ausschließen, sollte diese möglicherweise nicht zusammen tun ...

Es ist doch nicht kompliziert: Wer unbedingt rauchen will, das aber am Tisch nicht kann, weil er sonst andere belästigen würde, der steht eben auf und geht ein paar Schritte, raucht seine Kippe und setzt sich wieder hin. Rücksichtnahme ist kein Hexenwerk.
 
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