Also das wichtigste ist für Mathe logisches Denken. Schematisches Imitieren bringt einen in Mathe nicht weiter. Man muss immer verstehen, warum gewisse Dinge richtig sind, damit man einen Nutzen draus ziehen kann. Wenn ein Eiskunstläufer sich schneller drehen will, muss er die Arme heranziehen, dabei muss er nicht wissen, warum das so ist, er braucht das ja nur für die Drehung, da reicht stupides Nachmachen. Aber in der Mathematik hilft derartiges Imitieren nicht. Dort muss man logisch Denken können. Ich hab leider immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die angehenden Mathestudenten und Nebenfächler mit der einfachsten Aussagenlogik nicht klar kommen, dass sie keine Mengen von Aussagen und keine Aussagen von Zahlen unterscheiden können. Zahlen sind dann plötzlich äquivalent statt gleich und Aussagen gleich statt äquivalent. In der Schule macht man Aussagenlogik ja nicht wirklich, hab ich jedenfalls nicht, aber damit hatte ich an der Uni keine besonderen Schwierigkeiten. Da kommt es wirklich auf das logische Denken an.
Logisches Denken und hohe Frustrationstoleranz sind wohl das wichtigste.
Also was mich angeht, ich war in meiner Stufe immer mit der beste in Mathe, es gab ein oder zwei, die ähnlich gut waren.
Aber ich wollte das nie studieren, ich wollte immer Informatik oder Physik studieren, Mathe war an der Schule einfach zu leicht für mich und hat mich nicht fasziniert.
Hab dann angefangen mit Informatik und Nebenfach Mathe, in Informatik ging mir der Dozent zu sehr auf den Geist, also hab ich nach einem Semester zu Mathe mit Nebenfach Physik gewechselt. (Waren vielleicht nicht die besten Beweggründe

). An der Uni war Mathe dann auch interessanter, weil zum ersten Mal schwierig. Anfangs ist es mir sogar richtig schwer gefallen, ich war wohl zu sehr dran gewöhnt, dass mir das alles zufliegt.
Wahre Faszination für dein Fach kann auch einiges bewegen. In meinem Physik Grundkurs damals (gab keine LK) war einer, der hat immer dreien geschrieben, obwohl er sich angestrengt hat, ich hab im Unterricht nie zugehört, alles für die Klausur in einem Tag gelernt und ne 1 geschrieben. Aber der war halt wirklich von Physik fasziniert, hat das studiert und mittlerweile seinen Dr., während ich den noch nicht habe.
Mein Tipp: Überleg dir auch vorher, was du damit machen willst, viele Mathematiker sind am Ende unglücklich, weil sie merken, dass sie ja gar nicht zu Banken oder Versicherungen wollen und auch sonst nicht so wissen, was sie damit machen wollen. Ich trete mir heute in den Arsch, dass ich nicht bei Informatik geblieben bin oder Physik gemacht habe ...