Physik & Chemie im Selbststudium

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Ich möchte mich nebenbei (also neben der Schule) noch intensiv mit der Chemie und Physik, beginnend mit der Mittelstufe bis hin zum Abiturniveau (BY), im Selbststudium auseinandersetzen. Kann hier jemand vllt. gute Literatur empfehlen, welche auch gut verständlich ist? Auch gute Internetseiten wären sehr hilfreich.

Meine Situation: ich bin derzeit an einer Berufsoberschule in der 12. Klasse der Fachrichtung Wirtschaft (aufgrund vorhergehender kaufm. Ausbildung). Leider habe ich somit weder Physik noch Chemie als Schulfach. Ich möchte aber auch auf diesen Gebieten über ein gutes Basiswissen verfügen, da ich nicht unbedingt eine Wirtschaftswissenschaft studieren will. Zudem schadet es sicher auch nicht ein wenig Ahnung von diesen Naturwissenschaften zu haben.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Du willst eh noch studieren? Dann lernste das wichtige eh im Studium
 
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lol ohne Vorkenntnisse Physik studieren? Hf. Lass es gleich bleiben.
 

mfb

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Du willst eh noch studieren? Dann lernste das wichtige eh im Studium
Mag Studiengänge geben, in denen das wunderbar funktioniert. In Physik ist das wohl eher schwierig. Man braucht nicht unbedingt das Fachwissen, aber man sollte eine Idee haben, wie man eine Physikaufgabe lösen kann. Und mathematisches Vorwissen ist sehr nützlich, sonst werden die ersten zwei Semester hart.

Keine Ahnung bzgl. Literatur, aber unabhängig davon ein interessantes Konzept: Suche dir Leute, die weniger von dem Thema verstehen als du zum jeweiligen Zeitpunkt, und schaue ob du es ihnen erklären kannst. Ist als Einstieg in ein Thema eher ungeeignet, aber danach bringt es das Verständnis wirklich voran.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
Er schreibt nirgends das er Physik studieren möchte. Lediglich, dass er nichts Wirtschaftswissenschaftliches studieren möchte.
Desweiteren bringt ihm da jeder mathematische Vorkurs mehr als dass was er selbst lernen wird.
Komplett ohne Mathevorkenntnisse wird sicher schwer, aber mit 0815 Wissen geht das klaro. Muss man sich natürlich reinknien, aber das muss man so oder so.
 
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Hmm, wie wärs hiermit:

http://www.amazon.de/Physik-Lehr--Ü...id=1382561187&sr=8-1&keywords=physik+giancoli

Falls du in Richtung Physik tendieren solltest, das ist nicht so schwer, zumindest für meine Begriffe. Kann man für den Anfang an der Uni nehmen, enthält die Schulphysik als Teilmenge. Auch wenn einem die Schulphysik fehlt, sollte man damit zurechtkommen.

Chemie vielleicht das hier:
http://www.amazon.de/Chemie-Allgeme...qid=1382561684&sr=8-1&keywords=chemie+pearson

Hab mal angefangen, das aus Spaß zu lesen, hat mich nicht vor Probleme gestellt, obwohl ich keine Chemie in der Oberstufe hatte. Vorwissen aus der Schule braucht man dafür halt auch gar nicht. Hab es wieder bleiben lassen aus Zeitgründen, aber scheint mir ein nettes Buch zu sein.
 
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Danke euch für die Tipps! Bezüglich Mathe, das Fach habe ich an der Oberstufe. Also da sollen mir die Themen des Unterrichts ersteinmal reichen. Und ihr habt nicht ganz unrecht mit der Vermutung, dass ich zu einem naturwissenschaftliches Studienfach tendiere. Daher rührt u.a. auch meine Motivation mich bereits jetzt näher mit dem Stoff auseinanderzusetzen. Und ich möchte mir selber damit auch helfen herauszufinden, ob es eher physikalisch oder eher chemisch werden soll.
 
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Also ich finde als Physik Buch den Tipler relativ gut. (einfach googlen: tipler physik).
Er ist natürlich eigentlich fürs Studium konzipiert, aber dort ist es eher meistens zu oberflächlich und eh nicht mehr so gut nutzbar. Das Buch ist aber so geschrieben, dass man es auch schon vor dem Studium relativ gut verstehen kann. Das gute ist, dass jedes Konzept mit unglaublich vielen Beispielen illustiert ist, die im Buch durchgerechnet werden.
Nachteile sind halt:
* Es ist ein sehr dickes Buch. Entsprechend etwas teuer, eher unhandlich zum lesen (man muss es auf einen tisch legen) und du wirst wahrscheinlich nicht durch das ganze buch kommen, ausser du bist bereit sehr viel Zeit zu investieren (es geht aber eben auch über den Schulstoff hinaus).
* Es wird ein grundsätzliches Verständnis von Integral- und Differentialrechnung vorausgesetzt. Also falls du nicht integrieren und differenzieren kannst, dann bist du warhscheinlich mit einem dezidierten Schulbuch besser beraten. Oder noch besser: Mit einem Mathematik Buch :deliver:
 
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Ja Tipler ist vermutlich noch etwas einfacher als Giancoli, allerdings ist die Informationsdichte da so gering, dass ich immer nen Brechreiz bekommen hab, wenn ich da auf 200 Seiten lesen sollte, was man auf 2 Seiten formulieren kann.
Giancoli ist jetzt auch nicht hochverdichteter Stoff. Ich hab ja schon ein Mathestudium hinter mir und ertrage solche Bücher sowieso nicht mehr.
Wenn man aber Physik-Anfänger ist, kann man vielleicht sogar den Tipler ertragen. Die Bewertungen sprechen eher für den Giancoli.

Ah, da fällt mir ein:
http://www.amazon.de/Physik-Der-Gru...d=1382632323&sr=8-2&keywords=Grundkurs+physik
Das Ding ist deutlich kompakter, ich fand es durchaus verständlich zu Beginn meines Studiums. Also wenn du beim Giancoli oder Tipler auch nen Brechreiz bekommst, weil zu langatmig erklärt wird, dann nimm diesen Grundkurs. Ansich würd ich sowieso vorschlagen, den zu nehmen. Wenn der zu schwierig ist, kann man immer noch zum Tipler/Giancoli greifen. Oder auch dort nur die im Grundkurs unklaren Sachen nochmal nachlesen.
 
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Mich würde mal deine Einschätzung aufgrund deiner Erfahrung bzgl. der nötigen Eigenschaften (also neben Selbstverständlichkeiten wie Interesse für das Fach) die man ein Studium in Physik/Mathe haben sollte interessieren. Wie bist du selber dazu gekommen Mathe zu studieren? Warst du besonders gut in der Schule?
 
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Also das wichtigste ist für Mathe logisches Denken. Schematisches Imitieren bringt einen in Mathe nicht weiter. Man muss immer verstehen, warum gewisse Dinge richtig sind, damit man einen Nutzen draus ziehen kann. Wenn ein Eiskunstläufer sich schneller drehen will, muss er die Arme heranziehen, dabei muss er nicht wissen, warum das so ist, er braucht das ja nur für die Drehung, da reicht stupides Nachmachen. Aber in der Mathematik hilft derartiges Imitieren nicht. Dort muss man logisch Denken können. Ich hab leider immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die angehenden Mathestudenten und Nebenfächler mit der einfachsten Aussagenlogik nicht klar kommen, dass sie keine Mengen von Aussagen und keine Aussagen von Zahlen unterscheiden können. Zahlen sind dann plötzlich äquivalent statt gleich und Aussagen gleich statt äquivalent. In der Schule macht man Aussagenlogik ja nicht wirklich, hab ich jedenfalls nicht, aber damit hatte ich an der Uni keine besonderen Schwierigkeiten. Da kommt es wirklich auf das logische Denken an.
Logisches Denken und hohe Frustrationstoleranz sind wohl das wichtigste.

Also was mich angeht, ich war in meiner Stufe immer mit der beste in Mathe, es gab ein oder zwei, die ähnlich gut waren.
Aber ich wollte das nie studieren, ich wollte immer Informatik oder Physik studieren, Mathe war an der Schule einfach zu leicht für mich und hat mich nicht fasziniert.
Hab dann angefangen mit Informatik und Nebenfach Mathe, in Informatik ging mir der Dozent zu sehr auf den Geist, also hab ich nach einem Semester zu Mathe mit Nebenfach Physik gewechselt. (Waren vielleicht nicht die besten Beweggründe :D ). An der Uni war Mathe dann auch interessanter, weil zum ersten Mal schwierig. Anfangs ist es mir sogar richtig schwer gefallen, ich war wohl zu sehr dran gewöhnt, dass mir das alles zufliegt.

Wahre Faszination für dein Fach kann auch einiges bewegen. In meinem Physik Grundkurs damals (gab keine LK) war einer, der hat immer dreien geschrieben, obwohl er sich angestrengt hat, ich hab im Unterricht nie zugehört, alles für die Klausur in einem Tag gelernt und ne 1 geschrieben. Aber der war halt wirklich von Physik fasziniert, hat das studiert und mittlerweile seinen Dr., während ich den noch nicht habe.

Mein Tipp: Überleg dir auch vorher, was du damit machen willst, viele Mathematiker sind am Ende unglücklich, weil sie merken, dass sie ja gar nicht zu Banken oder Versicherungen wollen und auch sonst nicht so wissen, was sie damit machen wollen. Ich trete mir heute in den Arsch, dass ich nicht bei Informatik geblieben bin oder Physik gemacht habe ...
 
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Die Tatsache das es Leute gibt die wirklich sogut wie alles auf Anhieb in den Naturwissenschaften verstehen finde ich ja erstaunlich. Für mich war das immer mit (teilweise viel) Arbeit verbunden.
 
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Tja an der Uni wars für mich auch mit Arbeit verbunden, hat sich aber bestmöglich ausgezahlt. Jemanden, für den es ohne Arbeit ging, hab ich noch nicht kennengelernt.
 
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Danke für deine Einschätzung! Hat mir weitergeholfen.
 
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Da fällt mir in dem Zusammenhang noch ein Zitat ein, ich weiß nicht von wem das ist, steht auf der Homepage einer meiner damaligen Professoren.

"Mathematik ist schwer und leicht zugleich. Schwer, weil man sie verstehen muss und nicht lernen kann. Leicht, weil man sie verstehen kann und nicht lernen muss - wohl aber üben!"

Lernen ist hier im Sinne von auswendig lernen zu verstehen.
 
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Das Verstehen ist halt der Knackpunkt an der Mathematik. Man kann noch soviel üben, verstehen muss man es deswegen trotzdem nicht. :D
 
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Ich denke, es wird unterschätzt, was für eine große Rolle Vorwissen beim Lernen von Mathematik oder auch Physik einnimmt. Man hört immer wieder 'man muss eigentlich nicht viel in der Schule gemacht haben, nur logisch denken können, etc etc.', aber das stimmt so nicht ganz. Es macht einen riesigen Unterschied, ob man ein Konzept vorher schonmal gesehen hat, oder nicht. Insbesondere am Anfang des Studiums setzen die Proffessoren vieles auch schon voraus, und es ist ziemlich schwer aufzuholen, wenn man in gewissen Bereichen Defizite hat.
Aber es gibt auch später allgemein, dass es viel leichter ist, das wesentliche zu erfassen, und Dinge auf konzeptioneller Ebene zu verstehen, wenn man vorher schonmal davon gehört hat. Die Lehrenden vergessen auch oft, dass die Art, wie sie über Konzepte denken, eigentlich nicht selbstverständlich oder angeboren ist, und sagen dann nicht alles, was man hören müsste, um die Sachen richtig zu verstehen.
Daher würde ich schon empfehlen, so bald wie möglich schon irgendwelche Bücher zu lesen, und einfach möglichst viel aufzunehmen.
 
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Was mir bei eurer Diskussion aber echt auffällt, die Chemie findet keine Beachtung trotz Threadtitel? Woran liegt das?
 
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Naja, ich habe gesagt, dass logisches Denken das wichtigste ist und das sage ich weiterhin. Das heißt nicht, dass Vorwissen völlig unwichtig wäre. Vorwissen ist natürlich nicht ganz unwichtig, das Mathe-Vorwissen würde ich wichtiger einschätzen als das Physik-Vorwissen. In Physik wird im ersten Semester Mathematik verwendet, die man im Mathestudium erst im dritten Semester gemacht wird (etwa Satz von Gauß, Stokes, gewöhnliche Differentialgleichungen). Bedingt durch meinen Studienfachwechsel habe ich mit den Physik-Vorlesungen erst im dritten Semester angefangen, das war dann auch gut so. Natürlich bekommt man diese Sätze dann im ersten Semester dann notdürftig erklärt, aber das Wahre ist das auch nicht.

Im Mathestudium sehe ich das Problem, dass Aussagenlogik und naive Mengenlehre entweder erwartet werden oder nur sehr kurz behandelt werden, dabei sind die Zentral für einfach ALLES, in der Schule macht man das nie richtig.
Ich sehe dann teilweise, dass Leute, die die ersten Vorlesungen noch ein zweites mal (oder öfter) hören immer noch nicht Aussagen von Mengen unterscheiden können, das ist einfach zum Haareraufen (für mich als Übungsleiter).

Was Chemie angeht, ich hab ja das eine Buch vorgeschlagen, aber mehr kann ich dazu nicht sagen, hab halt keinen Plan davon. Hat hier irgendjemand Ahnung von Chemie? :D
 

zoiX

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Mortimer ist wohl das beste, was man ihm nahelegen kann. Vllt. noch den Riedel. Bei beiden gilt aber widerum, dass da nur Anorganik drin steht. Für Organik müsste der Vollhardt am Besten zum Selbststudium geeignet sein (widerliches Bilderbuch mit niedriger Informationsdichte, aber das anschaulichste, was ich kenne). Für die physikalische Chemie hab ich keine Ahnung, was zum Selbststudium einläd - folgt man dem Grundsatz, dass amerikanische Bücher meist die bessere Didaktik bei geringerer Informationsdichte aufweisen, dann sollte da der Atkins am besten geeignet sein. Da gibts auch ne Menge Übungsaufgaben und ein Arbeitsbuch dazu... (beim Vollhardt für die OC btw. auch)
 
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Was mich selber mal interessieren würde, haben die Chemiker überhaupt großartig Mathematik an der Uni?
Außer dem "Üblichen", mit dem man schon dem BWLer belustigt.
Wenn ich mich da an meinen Chemieunterricht erinnere... ich kann mich nicht wirklich erinnern irgendwann was mit Mathe zu tun gehabt zu haben. Kann aber sein das ich das auch verdrängt habe. :D
 
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Nochmal vielen dank an euch! Ich habe mich nun in Chemie für
Allgemeine und Anorganische Chemie
Übungsbuch: Allgemeine und Anorganische Chemie
entschieden.
Hier hat mich vorallem die Kombination aus Übungsaufgaben zur Theorie im Buch überzeugt. Vorerst sollte die anorganische Chemie auch ausreichen, zumindest sind die Lehrpläne in Bayern auch zuerst auf die anorg. Chemie ausgerichtet.

Und für die Physik habe ich mir das Physik: Lehr- und Übungsbuch von Giancoli besorgt, auch aufgrund der Kombination mit Aufgaben und dann noch die Telekolleg Sendungen des BR zu Chemie und Physik auf Youtube.
Damit dürfte ich viele Monate lang versorgt sein. Ist ja leider nicht so, dass ich tagtäglich viel Zeit dafür investieren könnte...
 
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Was mich selber mal interessieren würde, haben die Chemiker überhaupt großartig Mathematik an der Uni?
Außer dem "Üblichen", mit dem man schon dem BWLer belustigt.
Wenn ich mich da an meinen Chemieunterricht erinnere... ich kann mich nicht wirklich erinnern irgendwann was mit Mathe zu tun gehabt zu haben. Kann aber sein das ich das auch verdrängt habe. :D

natürlich haben sie das. halt idr eine matheveranstaltung für naturwissenschaftler, also vom niveau sicherlich meist über dem was ein bwler an der uni macht.
 

General Mengsk

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Bin erst heute auf das Thema getoßen. Die Bücher hast du ja mittlerweile gekauft, aber vielleicht helfen dir ja auch ein paar Eindrücke weiter:

Ich denke, es wird unterschätzt, was für eine große Rolle Vorwissen beim Lernen von Mathematik oder auch Physik einnimmt. Man hört immer wieder 'man muss eigentlich nicht viel in der Schule gemacht haben, nur logisch denken können, etc etc.', aber das stimmt so nicht ganz. Es macht einen riesigen Unterschied, ob man ein Konzept vorher schonmal gesehen hat, oder nicht.
Das kann ich nur unterstreichen! Selbst innerhalb des Studiums ist es oft Gold wert schon einmal von einem bestimmten Konzept oder einer Methode etwas gehört zu haben, selbst wenn man nicht alle Details kennt. Das hilft einem dann die losen Enden zusammenzusetzen oder zumindest zu wissen, wo man überhaupt suchen muss. Insofern ist dein Selbststudium sicher eine gute Sache, allerdings erwarte nicht unbedingt, dass die Dinge dir im Studium in derselben Form begegnen. Ein wesentlicher Teil im ersten Semester könnte daraus bestehen das Zeug von der Uni so zu "übersetzen", dass es mit deinem Vorwissen kompartibel ist.

Die Tatsache das es Leute gibt die wirklich sogut wie alles auf Anhieb in den Naturwissenschaften verstehen finde ich ja erstaunlich. Für mich war das immer mit (teilweise viel) Arbeit verbunden.

An der Uni geht es nicht ohne Arbeit, schon weil man Übungsaufgaben machen und in der Regel auch abgeben muss, die dann wiederum Voraussetzung für die Klausurzulassung sind. Macht man die Aufgaben nicht oder schreibt sich nur bei anderen mit auf den Zettel, ist man spätestens in der Klausur angeschmiert.

Wie gut und schnell man Dinge versteht, hängt meiner Erfahrung nach auch sehr viel davon ab, ob man einen guten Dozenten oder ein gutes Buch hat. Eine gute Vorlesung kann einen so durch den Stoff führen, dass man im Semester quasi nie ins Buchen gucken muss, weil sich die zu bearbeitenden Aufgaben aus dem in der Vorlesung behandelten Stoff ergeben. Dagegen gibt es wiederum auch Vorlesungen, wo einfach wahllos zwischen Einzelthemen gesprungen wird und man ohne zusätzliches Selbststudium überhaupt keine Zusammenhänge erkennen kann. Wenn in so einer Art von Vorlesung jemand angeblich alles direkt versteht, hat er (oder sie) meist schon Vorkenntnisse auf dem Gebiet.

Persönlich kann ich im Rückblick auf das Physikstudium nur sagen, dass man keine Angst vor der Theorie haben sollte. Die wirkt zwar vielleicht erstmal abstrakter und schwerer, aber sorgt dafür, dass man am Ende (so nach vier Semestern, wo man früher Vordiplom machen musste) wirklich Zusammenhänge erfasst. In der Experimentalphysik hangelt man sich dagegen oft von einem Phänomen zum nächsten ohne große Verknüpfungen zu sehen. In der theoretischen Physik dagegen leitet man im Prinzip alle diese Effekte aus wenigen Grundgleichungen mittels eines gewissen mathematischen Formalismus her.
Das ganze ist natürlich auch eine Frage der persönlichen Vorlieben. Wenn du bei einer Fremdsprache der Typ bist, der lieber Vokalbeln lernt als Grammatik, dann wäre das näher an der ExPhysik, falls du die vielen Vokabeln als mühsam empfindest und die Kompaktheit der Grammatik schätzt, geht es eher in Richtung Theorie.

Was mich selber mal interessieren würde, haben die Chemiker überhaupt großartig Mathematik an der Uni?
Außer dem "Üblichen", mit dem man schon dem BWLer belustigt.
Wenn ich mich da an meinen Chemieunterricht erinnere... ich kann mich nicht wirklich erinnern irgendwann was mit Mathe zu tun gehabt zu haben. Kann aber sein das ich das auch verdrängt habe. :D
Spätestens wenn es in die theoretische Chemie geht, geht es auch nicht mehr ohne anständige Mathematik. Wenn es zum Thema Bindungen und Orbitale kommt, machen die Chemiker da am Ende dasselbe wie die Physiker in der Quantenmechanik-Vorlesung und dann braucht es das wissen über Spektralzerlegung von Operatoren, Eigenfunktionen, usw.
 

mfb

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Persönlich kann ich im Rückblick auf das Physikstudium nur sagen, dass man keine Angst vor der Theorie haben sollte. Die wirkt zwar vielleicht erstmal abstrakter und schwerer, aber sorgt dafür, dass man am Ende (so nach vier Semestern, wo man früher Vordiplom machen musste) wirklich Zusammenhänge erfasst. In der Experimentalphysik hangelt man sich dagegen oft von einem Phänomen zum nächsten ohne große Verknüpfungen zu sehen. In der theoretischen Physik dagegen leitet man im Prinzip alle diese Effekte aus wenigen Grundgleichungen mittels eines gewissen mathematischen Formalismus her.
Das ganze ist natürlich auch eine Frage der persönlichen Vorlieben. Wenn du bei einer Fremdsprache der Typ bist, der lieber Vokalbeln lernt als Grammatik, dann wäre das näher an der ExPhysik, falls du die vielen Vokabeln als mühsam empfindest und die Kompaktheit der Grammatik schätzt, geht es eher in Richtung Theorie.
Eine gute Experimentalphysik-Vorlesung ist weit mehr als eine Ansammlung von Experimenten.
 

Seingalt

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Nochmal vielen dank an euch! Ich habe mich nun in Chemie für
Allgemeine und Anorganische Chemie
Übungsbuch: Allgemeine und Anorganische Chemie
entschieden.
Hier hat mich vorallem die Kombination aus Übungsaufgaben zur Theorie im Buch überzeugt. Vorerst sollte die anorganische Chemie auch ausreichen, zumindest sind die Lehrpläne in Bayern auch zuerst auf die anorg. Chemie ausgerichtet.

Und für die Physik habe ich mir das Physik: Lehr- und Übungsbuch von Giancoli besorgt, auch aufgrund der Kombination mit Aufgaben und dann noch die Telekolleg Sendungen des BR zu Chemie und Physik auf Youtube.
Damit dürfte ich viele Monate lang versorgt sein. Ist ja leider nicht so, dass ich tagtäglich viel Zeit dafür investieren könnte...


Hast Du mal nach Online-Vorlesungen gesucht?
Gerade zu den Grundlagen der Physik und Mathematik (aber auch Chemie) gibt es eine ganz gute Auswahl in deutscher und englischer Sprache.
Ich persönlich finde das unterhaltsamer und motivierender als nur mit Büchern zu arbeiten.
 
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Hast Du mal nach Online-Vorlesungen gesucht?
Gerade zu den Grundlagen der Physik und Mathematik (aber auch Chemie) gibt es eine ganz gute Auswahl in deutscher und englischer Sprache.
Ich persönlich finde das unterhaltsamer und motivierender als nur mit Büchern zu arbeiten.
Nein, aber das ist eine gute Idee. Hast du evtl. ein paar Links parat?
 
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Lol MIT Chemical Science Vorlesungen für einen Schüler... :rofl:
Is klar!
 
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oh, das hatte ich inzwischen wieder vergessen.
aber es ging ja gerade um grundlagenvorlesungen in englischer sprache und er hat nach entsprechenden links gefragt. also?
 
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Sicher, er wollte Links. In englischer und in deutscher Sprache.
Auf Deutsch kann ich nur die Khan Academy auf youtube empfehlen.
Glaube aber dass das eher was für Mathe ist.
 
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Ich glaube ja persönlich nicht, dass Vorlesungen an einer "Elite-Uni" schwieriger sind als an einer anderen. Das halte ich für einen Mythos.
 
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Ich glaube ja persönlich nicht, dass Vorlesungen an einer "Elite-Uni" schwieriger sind als an einer anderen. Das halte ich für einen Mythos.
#
Elite heißt i.d.R. ja nur, dass die Forschung da besonders gut ist (edit; bzw das soll es heißen...). Was der Prof in der Foschung reißt ist aber mal komplett egal für Grundlagenvorlesungen. Den Stoff hat eh jeder Prof drauf. Wichtiger ist ob die Vorlesung gut strukturiert ist und die Übungen sinnvoll. Manchmal kommt es aber vor dass sich ein bestimmter Fachbereich für was ganz besonderes hält und deshalb auch die Vorlesung extra schwer macht.
 
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Kann ich ebenfalls aus diversen Erfahrungen bestätigen. Egal ob Wald- und Wiesenuni oder Pride of the UK. Gute (Schlechte) Vorlesungen brauchen einen guten (schlechten) Dozenten. An beiden gibt es beides.
 
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Und abgesehen von Elite oder nicht, glaube ich sogar, dass in den USA prinzipiell die Anfangsvorlesungen etwas einfacher sind, zum Beispiel in Mathe Calculus statt Analysis 1. Wobei ich jetzt auch nicht genau weiß, was man da macht...

Unter diesen beiden Gesichtspunkten kann ich Weasels Lachanfall wegen der MIT Vorlesung nicht so ganz nachvollziehen.
 
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